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Deutsche Bauzeitung, Jg. 64, Nr. 13

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Academic year: 2022

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(1)

DEUTSCHE B A U Z E IT U N G D R 7

MIT DEN VIER BEILAGEN

KONSTRUKTION UND AUSFÜHRUNG inQ||

WETTBEWERBE 64. JAHR löÜU

STADT UND SIEDLUNG

BAUWIRTSCHAFT UND BAURECHT 12. FEBRUAR

PROFESSOR ERICH BLUNCK H E R A U S G E B E R

s c h r i f t l e i t e r r e o _b a u m s tr> f r i t z E |SELEM

A LLE R EC H TE VO RB EH ALTEN • FÜR NICHT V ER LA N G TE BEITRAGE KEINE GEW ÄHR

NR.

13

BERLIN SW 48

S C H U LE M E R E LS TR A A T IN H ILVERSUM , EING ANG

NEUERE BAUTEN DES ARCHITEKTEN

W. M. DUDOK, HILVERSUM (HOLLAND)

VO N R EG .-B A U R AT DR. K U H BERG , BERLIN MIT 12 A B B ILD U N G E N

(2)

S C H U LE M E R E LS TR A A T IN H ILVERSUM

Das Schlichte und Zweckmäßige der Gestaltung unter Ablehnung der in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts erstarrten historischen Stil­

formen ist kennzeichnend für die moderne Archi­

tekturentwicklung besonders in Österreich, Deutsch­

land, Holland und nach dem Kriege auch in Frank­

reich. Die neuen Konstruktionsmethoden geben den Architekten eine Fülle von Anregungen zu neuen Ausdruckmöglichkeiten, die allerdings oft genug zu unsachlichem und radikalem Formalismus und zur Verachtung jeder Tradition verführten.

Wenn nun Holland heute in seiner jüngsten Bau­

kunst das Beispiel einer Tradition im neuen Ge­

wände unter Verwendung der Konstruktions­

fortschritte bietet, so verdankt es dies nicht zuletzt dem Architekten D udok in H ilversu m .

Nichts ist bezeichnender für ihn als seine wieder­

holt gegebenen Versicherungen, er habe noch nie alte Formen absichtlich nachgeahmt. Beachtens­

für Dudok charakteristisch der Rhythmus der Massen, die klare Gliederung der Wandflächen, ihre völlige Durchbrechung unter Zusammenfassung der Fenster zu langen Reihen oder die Kontrast­

wirkung schmaler senkrechter Fensterschlitze zu den Mauermassen; und bei größeren Gebäude­

anlagen die Anwendung des flachen Daches. Bei seinen letzten Siedlungsbauten wählte Dudok ein Winkeldach, bei einem Schulneubau sogar mit Stroh­

deckung. Man ist in der Fachwelt der Ansicht, daß Dudok einer der ersten modernen Architekten war, der durch seine Arbeiten den Auftakt zur Ent­

wicklung des technischen Rationalismus gab, und zwar ganz im Sinne, wie es der schweizer Architekt P eter M eyer kürzlich bei einer Veröffentlichung im Zentralblatt der Bauverwaltung darstellte. Er sagt dort: „Darüber wollen wir uns ganz im klaren sein: in ein paar Jahren wird der ganze Kon­

struktivismus, — sofern er nicht mehr ist als Kon­

(3)

3

SCH U LE M ER ELSTR AAT IN HILVERSUM

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SC H U LE MIT STRO H D ACH IN HILVERSUM

VER K EH R S BÜ R O IN HILVERSUM

NEUERE BAUTEN DES ARCHITEKTEN W. M. DUDOK IN HILVERSUM

(4)

EINGANG ZUM SCH LACH TH AU S IN HILVERSUM

(5)

8

D O P P E L S C H U L E A M EIKBO SSCH ERW EG IN H ILVERSU M

NEUERE BAUTEN DES ARCHITEKTEN W. M. DUDOK IN HILVERSUM

(6)

I I K ß S U M , MAI ,1990 , ÜflBOniClt-A . g

R A TH A U S IN H ILVERSUM

IM BAU BEGRIFFEN

(7)

letzten Endes dreht, und über die ■wir uns heute, mit vollem Recht natürlich, ereifern müssen, werden in absehbarer Zeit gelöst sein. Die Standardisierung und Massenherstellung aller Gegenstände, für die sie sich als praktisch erweist, wird in den Händen der Unternehmer oder Syndikate ruhen, in die sie gehört, und mit organischer Selbstverständlichkeit werden sich jene Potenzen höherer Ordnung ■wieder zum Worte melden, die im Augenblick in den Hintergrund getreten sind — weil sie warten können.

Und man wird sich wieder des Ernsthaftesten mit jenen seelischen Potenzen auseinandersetzen müssen, gerade im Namen des gleichen Lebens, das heute als groteske Begründung für den plattesten Ma­

terialismus herhalten muß.“

erfolgt man die Arbeiten von Dudok, so erkennt man, daß er, der ursprünglich Festungsbauingenieur war, sich ernsthaft der rein sachlichen Baugesetze bedient, besonders bei der Serienherstellung und der Standardisierung der Bauten, aber er begnügt sich damit nicht. Wenn man die entstandenen und in der Entstehung begriffenen Bauten näher be­

trachtet, so erkennt man ohne weiteres, daß Dudok bei Anwendung moderner Bauweisen und Bau­

materialien doch immer etwas zur Romantik neigt.

In der feinfühligen und malerischen Art der Be­

handlung erinnert er an Schinkel. Als ich diesen Gedanken bei einem Besuch in Hilversum äußerte, sagte Dudok selber zu mir: „Ich habe bereits er­

kennen können, aus welchen Gründen Sie Ver­

wandtschaft gespürt haben, obgleich ein Jahr­

hundert zwischen uns liegt und Schinkel als Kind seiner Zeit Renaissancist war. Es gibt aber

in jedem Zeitalter Gedanken, Anregungen, die über die eigene Zeit hinreichen, in denen die Menschen­

seele sich mehr unmittelbar ausspricht. Der­

gleichen, nennen wir es .poetische' Gedanken, trifft man bei Schinkel häufig an. Besonders in .Orianda1 hat er eine feierliche Aufgabe gefunden, und darin hat er auch schon den ,dreidimensionalen*

— gemeint ist den .kubischen1 — Charakter der Baukunst betont.*1

Auf die Frage, wie er über die heutige Architektur im allgemeinen denkt, gab Dudok folgende Antwort:

„Ein Architekt soll nicht schreiben, aber bauen.

Ist bauen nicht sprechen, schreiben, sogar: über­

zeugen zu gleicher Zeit ? Aber in erster Linie heißtO C

bauen — dienen, und so v ie l w ie m ög lich — g lü ck lich m achen. Das schließt meistens ein, daß man mit den sparsamsten Mitteln, also sachlich, arbeitet, jedenfalls zweckmäßig. Aber das erfordert auch, daß man sich nicht einer leicht anzulemenden Methode unterwirft, sondern im Gegenteil, für jede Aufgabe die eigene charakteristische Lösung sucht.

Mit Schlagworten wird die Architektin: nicht ge­

sund, auch nicht modern1. Je w en iger G e­

d an k en , je m ehr S ch lag w o rte. Sachlichkeit hat keinen Wert, wenn man die Sachlichkeit nicht mit glücklicher Proportion vereinigt. Es handelt sich nie um eine äußere Form, aber um den Geist.

In Ihrem Artikel, den ich mit so viel Interesse gelesen habe, brachten Sie auch deutlich zum Aus­

druck, wie oft der Baumeister, um .moderne1 Formen zu erreichen, in Wirklichkeit eigentlich gar nicht sachlich ist und das .Dienen1 vergißt, nur der äußeren Form wegen!“

BILDER AUS DEM ALTEN RUSSLAND

EINE ZEICHNUNG UND ZWEI A Q U A R E LLE VON ARCHITEKT C AR L M ACKENSEN, BERLIN

FEU ER W ACH E B EZIRKSVERW ALTUN G UND KIRCHE IN NO W O JE PY S C H M Y N S K O JE SIBIRIEN

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Die drei hier wiedergegebenen Bilder aus dem alten Rußland sind im Weltkriege entstanden.

Architekt Carl Mackensen, vor dem Kriege in St. Pe­

tersburg als freier Architekt tätig, jetzt in Berlin, wurde interniert und etappenweise nach Sibirien gebracht. Hierbei hatteer Gelegenheit,in Gegenden, in die sonst kaum Ausländer eindringen, zu gelan­

gen. Als Frucht dieser Zeit entstanden dann eine Anzahl Federzeichnungen und Aquarelle, von denen wir drei Reproduktionen veröffentlichen. Gerade die

einen echt russischen Farbenklang ergibt, lassen die Reife und Ausgeglichenheit dieser alten Formen­

sprache erkennen. Die sonstigen primitiven Ver­

hältnisse dieses Landes, in dem hauptsächlich Acker­

bau betrieben wird, stehen in einem gewissen Gegen­

satz zu den alten kulturellen Werten, die durch die Kirchen, aber auch durch die Schulen repräsentiert werden. Die Kirchen, innen oftmals kostbar aus­

gestattet, liegen fast ausschließlich auf Anhöhen,

KIRCHE UND BLO CKH AUS IN NOW OJE PYSCH M YNSKO JE, SIBIRIEN

KIRCHE IN W O L C G D A G O U V E R N E M E N T W O LO G D A

RUHESITZ

IWAN DES G RA U S A M EN

AUFN A H M EN l/ON AR CH ITEKT CARL M AC K EN SEN BERLIN

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