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Die Bautechnik, Jg. 6, Heft 4

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Academic year: 2022

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DIE BAUTECHNIK

6. Jahrgang B E R L IN , 27. Januar 1 9 2 8 . H eft 4

e ' - f

e - f des Mittelspeich)

— %po - |

Westschleuse

A u fsich t wagerechter Schnitt ' (ohne Erdüberschüttung) durch das unterste decken

gespült wird. Um die B auw erke in dem bezeichnetem G ebiet für die Anfuhr der G eräte und Baustoffe zugänglich zu machen, sind besondere

13) V ergl. u. a. .D ie B autechnik“ 1926, H eft 5, 13 u. 14,

freigelegt und durch K linkerschicht in säurefestem Mörtel abgedeckt. Da­

rauf w urde die Isolierschicht g eleg t und diese an den Seitenw änden des Bauwerks nach dessen A usführung hochgezogen. Als Isolierschicht wird in einfachen Fällen m ehrfache A sphaltpappe mit G oudronzw iscben- und

D ie w ich tigsten A rbeiten der R eich sw asserstraß en verw altu n g im Jahre 1927.

Alle R ech te V orb eh alten . Von M inisterialdirektor G ä h rs, Berlin.

(Fortsetzung aus H eft 3.) 4. E l b e g e b i e t u n d M i t t e l l a n d k a n a l .

An der E lb e w urden über die gew öhnlichen U nterhaltungsarbeiten hinaus eine Reihe von M aßnahm en durchgeführt zur E rhaltung und V er­

besserung des Fahrw assers an ungünstigen Stellen.

Auf der seit 1919 im Bau befindlichen Strecke des M i t t e l l a n d k a n a l s von H annover nach Peine und am H ildesheim er Zweigkanal wurden im Jahre 1927 die Arbeiten so w eit b e ­

endet, daß für den 1. April 1928 mit der A ufnahm e des Probebetriebes zu rechnen ist. Als bem erkens­

w ertestes Bauwerk ist die D oppel- Schleusenanlage bei A nderten zu erw ähnen, über die sich im Schrift­

tum bereits verschiedentlich An­

gaben fin d en .1:!) Abb. 7 zeigt die Ansicht der Schleuse vom Unter- hafen aus mit der Schalung für die über das U nterhaupt führende Straßenbrücke, dem Pum pengebäude rechts, dem B etriebsgebäude auf der Schleusenplattform und den Kranen für die Bauausführung.

Abb. 8 zeigt den G rundriß der Schleuse, Abb. 9 Schnitte durch die Speicheranlage.

Die größte A rbeit, die auf G rund des A rbeitsbeschaffungsprogram m s in Angriff genom m en w urde, ist die Fortsetzung des M ittellandkanals über Peine hinaus nach Burg am Ihle-Kanal. Das W esentliche hierüber ist bereits in der „Bautechnik“ 1927, H eft 50, nach einem V ortrage des G eheim rats V o lk m itgeteilt.

Von besonderem technischen Interesse sind un ter den begonnenen Ausführungen für die Fortsetzung des M ittellandkanals die Arbeiten im D röm ling und die an der hohen D am m strecke nördlich M agdeburg.

Im Dröm ling liegt auf der in Angriff genom m enen Strecke zwischen V orsfelde und Rühen im Ü berschw em m ungsgebiet der A ller nordw estlich Ö bisfelde auf sandig-kiesigem U ntergrund eine moorige Torfschicht, die die von der D röm linggenossenschaft genutzten ausgedehnten W eide- und W iesenflächen trägt. Die Rücksicht auf den Bestand der K ulturfläche zw ingt für den K analaushub zu einem Verfahren, das ohne eine Senkung des G rundw assers auskom m t. Das B augelände ist infolge des hohen W assergehalts des U ntergrundes für Erdtransportzüge nicht benutzbar.

Nach eingehenden V oruntersuchungen w urde zur A usführung das V er­

fahren der H ydrotorfgesellschaft bestim m t, bei dem der M oorboden von einem schw im m enden Eim erbagger in einen mit dem Bagger vereinigten Bottich gebaggert, durch W asserstrahl mit hohem Drucke zerkleinert und m ittels Spezialpum pen durch Rohrleitungen zu den Ablagerungsflächen

Abb. 7. Schleuse A nderten, A nsicht vom U nterhafen aus.

hochw asserfreie D äm m e durch das M oorgelände hindurchzutreiben. Die B austellen selbst müssen kunstvoll nach B eseitigung der M oorschicht mit dichten Ringdeichen um schlossen und geschützt w erden.

Für die A usführung des hohen D am mes nördlich von M agdeburg ist ein kom biniertes Schütt- und Spiilvcrfahren gew ählt, wie es in Amerika für ähnliche B auausführungen schon m ehrm als angew endet und neuerdings

im m itteldeutschen B raunkohlen­

bergbau erprobt ist. Der Boden wird durch Eim erbagger in geeig­

neten Feldern seitlich des Dam m es entnom m en, mit Rollwagen an den Damm herangefahren und zunächst zur S chüttung von zwei Dämmen v erw en d et, die längs der beiden äußeren Böschungen des K anal­

dam m es verlaufen. Auf diesen D ämmen w ird das w eitere Damm- m aterial gekippt und m it Spüistrahl der M itte des K analdam m es zu­

g e sp ü lt, bis die zw ischen den Seitendäm m en liegende M ulde g e ­ füllt und dam it der eigentliche D am m körper h erg estellt ist.

U nter den Bauarbeiten des Jahres 1927 finden sieb auch ver­

schiedene Brücken- und D ükerbauten. Ihre A usbildung entspricht im großen und ganzen dem H erköm m lichen. Nur sind die M aßnahm en bem erkensw ert, die fast bei allen Bauwerken notw endig w erden, um das Bauwerk der ungünstigen Einw irkung des Grund- und Bachwassers zu entziehen. Bei­

nahe im gesam ten K analgeiände zeigt das W asser betonschädliche Be­

schaffenheit. Bei tragfähigem Baugrund w urde die Sohle trocken- und Querschnitte

Längsschnitte

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Abb. 8 . Schleuse A nderten, G rundriß.

wagerechter Schnitt durch die Ver­

blendung der Kammermauern

Abb. 9. Schleuse A nderten, Schnitte durch die Speicher.

(2)

48 b l E B A U T E C H N I K , l i e f t 4, 27. J a n u a r 1928.

Abb. 12. E m scher-D üker, H erstellung der Schalung für die Rohre. Abb. 13. E m scher-D üker, Ansicht des U nterhauptes.

Abb. 10. H erstellung von A lkazcm entbetonpfählen.

Deckanstrichen, in schw ierigen Fällen Bleiisolierpappe verw endet. Bei w enig tragfähigem Baugrunde wurden in einem Falle A lkazem entbeton- pfähle verw endet, die bereits drei Tage nach der Betonierung ohne Nach­

teil geram m t w erden konnten. Abb. 10 u. 11 zeigen die H erstellung der Pfähle und die Ramm arbeiten an der Florabrücke bei N euhaldensleben.

Das M auerwerk wird auch in diesen Fällen mit Isolierschicht umhüllt.

Gegen die Beschädigung der Düker von innen her w erden die W andungen mit einem w iderstandsfähigen Putz versehen, ln einfachen Fällen wird das tragende M auerwerk ganz in Hochofenzem ent hergestellt, dem ein geringer Zusatz von Traß beigegeben ist.

5. W e s e r g e b i e t u n d E m s - W e s e r - K a n a l .

An der W eser haben die gew öhnlichen U nterhaltungsarbeiten durch die B eseitigung von Fehlstellen auf der Strecke zwischen M ünden und Minden sowie durch die W iederherstellung der infolge des außergew öhnlichen H ochwassers vom Januar 1926 zerstörten Ufer- und Strom w erke eine er­

hebliche V erstärkung erfahren. Für die bei H am eln vorgesehene neue Schleppzugschleuse ist mit den einleitenden Bauarbeiten begonnen worden.

Die bei Rinteln über die W eser führende Straßenbrücke, die w egen ihrer engen und zum Stromstrich ungünstig gelegenen Durchflußöffnungen ein gefährliches Schiffahrthindernis bildete, ist abgebrochen und durch eine neue, in erster Linie durch die Ü berführung einer elektrischen Kleinbahn erforderlich gew ordene Brücke ersetzt w orden, die die Strom w eser mit einer Öffnung überspannt. D er Bau der neuen Brücke und dam it die Beseitigung der G efahrenstelle für die Schiffahrt hat sich dadurch er­

möglichen lassen, daß die Reichsw asserstraßenverw altung einen Zuschuß zu den Baukosten geleistet hat.

Die V orarbeiten für den Ausbau der W eser von M ünden bis Minden wurden fortgesetzt. Sie erstrecken sich auf die K analisierung der W eser von M ünden bis Beverungen, den erw eiterten A usbau der W eser von Beverungen bis Minden und den Bau einer Schleuse bei Em m erthal zur Ü berw indung der Latferder Klippen.

Die im Jahre 1926 begonnenen V orarbeiten für die dringend erforder­

liche Kanalisierung der M ittelw eser von Minden bis Bremen gehen ihrem Ende entgegen.

Am Ems-W eser-Kanal sind in letzter Zeit D am m strecken, die bisher als völlig dicht galten, undicht gew orden. Um D am m brüche mit ihren großen Gefahren für Leben und Eigentum der A nlieger zu verm eiden, wurden die zur Sicherung und V erstärkung der Dämme erforderlichen

A rbeiten nach B ereitstel­

lung ausreichender M ittel sofort in Angrifi genom ­ men.

Für den H a n s a - K a ­ n a l , der die Schaffung einer W asserstraßenver­

bindung für 1000-t-Schiife zw ischen dem rheinisch­

w estfälischen Industrie­

g eb iet und den deutschen Seehäfen B rem en, H am ­ burg und Lübeck b e ­ zw eckt, sind Vorarbeiten zur Prüfung der Bau­

w ürdigkeit im G ange. Erst nach ihrer D urchführung wird es möglich sein, in technischer und w irt­

schaftlicher B eziehung zu d er Frage des K analbaues abschließend Stellung zu nehm en.

6 . W e s t l i c h e K a n ä le . Am D o r t m u n d - E m s - K a n a l ist mit der H er­

stellung zw eiter Fahrten zur U m gehung m ehrerer der Schiffahrt hinderlichen E ngstellen, in denen der

sonst rd. 30 m b reite K analspiegel auf nur 18 m eingeschränkt wird, begonnen w orden. Besonders mißlich w aren die V erhältnisse an der K reuzung des Kanals mit der Emscher, wo nach W iederherstellung des bei der Besetzung des Ruhrgebietes zum Teil gesprengten Em scherdükers nur noch 13,75 m B reite verblieben w aren und auf einer Strecke von etw a 700 m noch zw ei w eitere Engpässe liegen.

Die zw eite Fahrt erhält eine W asserspiegelbreite von 32 m bei norm alem und 34,50 m b ei angespanntem W asserstande.

Die größte W assertiefe ist 3,00 bezw . 3,50 m in der M itte. Das K analprofil ist m uldenförm ig. D er w asserhaltende Q uerschnitt bei ange­

spanntem W asserspiegel beträgt 83,78 m 2.

Im neuen E m scherdüker wird die bei HHW rd. 100 m 3/S ek. führende Em scher unter der zw eiten Fahrt hindurchgeführt. Der n eue D üker erhält denselben w asserführenden Q uerschnitt von 58,9 m 2 w ie der vorhandene.

H ierfür sind drei E isenbetonrohre angeordnet von je 5,34 m 1. W. und 85 cm W andstärke. Jed es Rohr b esteh t aus zw ei Schüssen von annähernd 15 m Länge, die unter sich und am A nschluß an die D ükerhäupter mit einer doppelten K upferblechdichtung verbunden w erden. Abb. 12 zeigt die Rohrschalung unter der Stirnm auer des U n terhauptes und die Schalung des A nschlusses der D ükerrohre (rechts) an die S tirnm auer (Mitte) vom U nterhaupte aus gesehen. Die infolge von B ergsenkungen (Unterhöhlungen) etw a auftretenden Kräfte w erden durch eine besonders starke Eisenbew ehrung d er Rohre aufgenom m en. Die ursprünglich als Schutz gegen Säuren ln A ussicht genom m ene K linkerverblendung ist zunächst noch nicht ein­

geb au t w orden. Die H äupter sind m assiv und verm itteln durch trom peten­

förm ige Erw eiterungen den Ein- und A uslauf der Em scher, und zw ar in Abb. 11. Rammen von Betonpfählen an der F lorabrücke bei N euhaldenslebcn.

(3)

Abb. 14. K üstenkanal, M ooraushub m ittels Löffelbaggers.

der W eise, daß das Klein- und M ittelw asser nur das m ittlere Rohr durch­

fließen, und daß die seitlich davon liegenden, durch Zwischenw ände von­

einander getrennten Rohre nur bei H ochw asser in W irksam keit treten.

Zu diesem Zwecke liegen die Ein- und Ausläufe der seitlichen Rohre um 2,14 m h öher als der Ein- und A uslauf des m ittleren Rohres. (Abb. 13 zeigt die Ansicht des U nterhauptes.) Einer späteren V ertiefungsm öglichkeit d er Em scher und der D ükerhäupter um 4 m wird dadurch Rechnung g e ­ tragen, daß die Ein- und Ausläufe zu den Rohren in M agerbeton h er­

g estellt sind, der später nach Bedarf beseitigt w erden kann.

Etwa 500 m vom nörd­

lichen Ende der zw eiten Fahrt entfernt w ird eine Provinzialstraße mit einer zw eigleisigen Straßen­

bahn auf einer Brücke aus St 48 von 41 m Stützw eite überführt. In V erbindung mit der Brücke wird als G egen­

stück zu dem bei km 2,6 des vorhandenen Kanals liegenden segm entförm i­

gen Sicherheitstor ein H u b t o r als Sperrtor ein­

gebaut. Dieses ist an vier Kragträgern aufge- hüngt, die an den End­

portalen und den nächsten K notenpunkten des O ber­

hauptes der Brücke an­

geordnet sind. Ein be­

sonderer Träger für das Sicherheitstor ist bei die­

ser Bauart erspart w orden.

Die Bewegungsvorrichtungen (A ntriebsm aschinen und G egengew ichte) des Sicherteitstores w erden in beiderseitigen Torhäuschen untergebracht. Die K analw asserspiegelbreite wird an dieser S telle, w ie am neuen Emscher- diiker, 30 m betragen. — Mit der F ertigstellung der zw eiten Fahrt ist etw a im H erbst 1928 zu rechnen.

Eine w eitere zw eite F ahrt ist bei Olfen in Angriff genom m en, wo sich auf einer 8 km langen Strecke nicht w eniger als sieben E ngstelien (fünf Brückenkanäle bezw . W egunterführungen und zwei Sicherheitstore) befinden.

Die V orarbeiten zur Erlangung eines Entw urfs für eine Erw eiterung des ganzen D ortm u n d -E m s-K an als für Schiffe von 1500 t Tragfähigkeit, die im V erkehrsbelange dringend erforderlich ist, w urden fortgesetzt und annähernd fertiggestellt.

Am K ü s t e n k a n a l ist die E rw eiterung des H u n te-E m s-K an als 14) für 6 0 0 -t-S ch iffe von O ldenburg bis K am pe nahezu vollendet. Die Füllung des Kanals und die Inbetriebnahm e der neuen Schleuse bei O ldenburg ist für das Frühjahr 1928 in A ussicht genom m en. An der Fortsetzung des Kanals nach W esten zwischen K am pe und der oldenburgischen Landes­

grenze wird zunächst auf Kosten O ldenburgs gearbeitet.

u ) Vergl. „Die Bautechnik“ 1927, H eft 22.

Abb. 15. Kanal W esel-D atteln, Schleuse mit Hubtor.

Auf dem w estlich anschließenden preußischen G ebiete w ar im Jahre 1925 zur E ntw ässerung der rechtsem sischen M oore von einem zu diesem Zweck g eb ild eten V erbände die H erstellung eines H auptvorfluters ln Angriff g e ­ nom m en. Am 1. A p ril,1927 w urde dessen w eiterer A usbau zu einem Kanal für 600-t-S ch iffe von der R eichsw asserstraßenverw altung über­

nom m en, so daß schließlich eine V erbindung für 600-t-S chiffe zwischen dem D ortm u n d -E m s-K an al und der unteren H unte en tsteh t, die den Namen K üstenkanal erhalten hat. Um das Moor m öglichst trockenlegen zu kö n n en , w ird der Kanal in den S anduntergrund eingeschnitten, nach­

dem das darüberliegende, bis zu 5 m m ächtige Moor beseitigt ist. Von der U nternehm erfirm a w ird mit gutem Erfolge zum M ooraushub ein Löffel­

bagger verw endet, der auf dem freigelegten Sand läuft und bei 1 m 3 Löffellnhalt infolge günsti­

gen F üllungsgrades eine durchschnittliche Stunden­

leistung von 85 m 3 er­

zielt (Abb. 14).

Der neue K a n a l W e s e l — D a t t e l n wird ln einem G ebiet erb au t, in dem überall K ohlenfelder vorhanden sind und teil­

w eise auch schon K ohlen­

bergbau betrieben wird.

Die einzelnen B auwerke m üssen daher den Boden­

senkungen infolge des A usbaues der Kohlenflöze ohne G efahr folgen kön­

nen. B esonders gilt dies von den Schleusen des Abb. 17. Schleuse D orsten,. Kanals. Bei diesen miis- H erstellung des G ußbetons. sen unter allen U m stän­

den die H äupter bruch­

sicher sein und deshalb im G rundriß m öglichst klein gehalten w erden.

Zu diesem Zw ecke w erden am Kanal W esel—-Datteln als V erschluß­

vorrichtungen H ubtore (vergl. Abb. 15) verw endet, die gleichzeitig die Schützöffnungen zum Füllen und E ntleeren der K am m er enthalten.

Zur V ernichtung der lebendigen Kraft des W assers sind in geringem A bstande vor den Schützöffnungen der O bertore ein oder m ehrere V er­

teilungsbalken ein g eb a u t, die nach den darüber angestellten M odellver­

suchen 15) wie ein großes Sieb w irken und das W asser in einem gleichm äßigen und ruhigen Strom in die Schleusenkam m er eintreten lassen. Belm U ntertor sind keine besonderen E inrichtungen zu diesem Zw ecke notw endig.

Die H ubtore w erden an besonderen üb er ihnen errichteten eisernen H ubgerüsten m ittels Seile aufgehängt und durch W indw erke auf und ab bew egt. H ierbei wird der größte Teil des G ew ichts durch G egengew ichte ausgeglichen. Die V eränderlichkeit des Torgew ichtes beim Ein- oder Aus­

tauchen in der Schleusenkam m er wird durch eine spiralförm ige Seil­

trom m el berücksichtigt.

I3) Eine ausführliche A bhandlung über diese V ersuche aus der Feder der H erren O berregierungs- u n d -b a u ra t B o c k und Dr. N a b e r m a n n wird dem nächst in der „B autechnik“ zur V eröffentlichung gelangen.

Abb. 16. Schleuse D atteln, H erstellung des G ußbetons.

(4)

W ehr m it Ergänzungs-Kr

Ilvesheim.

Wohlgelegen Neckarsladl

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Pol/kies | WiederauffüHung

48 D I E B A U T E C H N I K , Hef t 4, 27. J a n u a r 1928.

Am Kanal W esel— Datteln w erden sechs Schleusen g eb au t, deren jed e eine nutzbare K am merlänge von 225 m und eine nutzbare Breite von 12 m erhält. Bei vier dieser Schleusen sind die Kammermauern aus Beton hergestellt, und zw ar unter V erw endung von G ußbeton, der sich recht gut bew ährt hat. Das M auerwerk erhält große Festigkeit und wird vor allen Dingen auch recht dicht. Außerdem wird bei entsprechend guter Baustelleneinrichtung die Bauzeit erheblich eingeschränkt. An der Schleuse D atteln gelang es durch die V erw endung des G ußbetons, das G esam tm auerw erk von 93000 m3 in sieben M onaten vollständig fertig­

zustellen. Für das Betonm auerw erk wird bei den Kamm erm auern eine Mischung von 1 Z em ent, 0,6 Traß, 4 R heinsand, 6 R heinkies, bei den Häuptern 1 Zement, 0,6 Traß, 3 Sand, 4,5 Kies verw andt. Bei Hochofen­

zem ent ist der Traßzusatz auf 0,3 Teile eingeschränkt. Im Rheinkies und Rheinsand sind die verschiedenen K orngrößen des Sandes im allgem einen so gleichm äßig v erteilt, daß gute G ießbarkeit des G ußbetons und große Dichtigkeit des fertigen Betons gesichert ist. W ährend im rheinisch- westfälischen Industriegebiet Rheinkies und Rheinsand gew öhnlich in ge­

mischtem Zustande so, wie er in dem Rhein gebaggert wird, zur Ver­

w endung komm t, w urde hier Sand und Kies getrennt angeliefert und da­

durch eine genaue Kontrolle über das M ischungsverhältnis zwischen Sand und Kies erreicht. Dies V erfahren hat sich außerordentlich gut bewährt.

Abb. 16 zeigt die Schleusenbaustelle D atteln mit verschiedenen Gießtiirmen, die beweglich sind und längs der ganzen Schleusenkam m er verschoben werden konnten. Abb. 17 zeigt eine ähnliche Einrichtung mit f e s t e n G ießtürmen für die Schleuse Dorsten. Bei dieser A usführung m ußte ein Gießturm einm al um gebaut w erden, ein Um stand, der jedoch w eder w egen der Kosten noch etw aiger Z eitverluste von B edeutung ist.

Bei der Schleuse H ünxe w urde nach Freilegung der Baugrube fest­

gestellt, daß der U ntergrund die großen Pressungen einer massiven Schleusenkam m erw and nicht aufnehm en konnte. Es fanden sich an ver­

schiedenen Stellen der Schleusensohie weiche, breiartige Bodenarten vor.

Den hierdurch entstehenden Schw ierigkeiten ist man dadurch aus dem W ege gegangen, daß die K am m erw and aus Spundw andeisen hergestellt w urde, und zwar aus K astenprofileisen der D ortm under U nion, die mit Beton ausgefüllt w erden (Abb. 18). Die beiden H äupter dieser Schleuse sind jedoch aus Beton hergestcllt, da hier der U ntergrund verhältnism äßig gut w ar und durch entsprechende A bm essungen der H äupter sich erreichen ließ, daß die Bodenpressungen des U ntergrundes in erträglichen Grenzen blieben. Die Spundw andeisen der K am m erwände w erden nach hinten durch zwei übereinander angeordnete A nker mit Rückhaltspundw änden verbunden. Die R ückhaltspundw ände sind 15 m von der Kammerwand entfernt und bestehen aus Spundw andeisen, Bauweise Larssen der Dort- m under'U nion. An der Sohle der Kam rner 'vird ein 2 m starker Spann- balkcn zwischen den einzelnen Kammerwünden eingezogen, durch den eine dritte Absteifung der Spundw and bew irkt wird (Abb. 19). Die Bau­

ausführung in Spundw andeisen hat den großen Vorzug, daß sie rasch vor sich geht und die Kosten niedriger w erden als bei massiver Bauweise.

Um einen größeren Rostschutz zu erzielen, ist das Eisen der Spundw ände und der sonstigen K onstruktionsteile mit einem Zusatz von etw a 0,25 bis 0 ,3 5 % Kupfer versehen w orden.18) Im übrigen wird durch den sorg­

fältigen Anstrich der Eisen dafür gesorgt, daß Korrosionsangriffe auf rs) Vergl. »Die B autechnik“ 1927, Heft 34.

das Eisen möglichst ver­

hindert w erden.

7. R h e i n g e b i e t . Im R heingebiet nim m t die A ufrechterhaltung der Solltiefen des Rheinfahr­

w assers selbst (unterhalb K ö ln 17) 3,00 m unter Gl. W.

1923, zw ischen Köln und St. G oar 2,50 m unter Gl. W. 1923, oberhalb St. G oar bis Straßburg- Kehl 2,00 m unter Gl. W.

1923) die T ätigkeit der W asserstraßenbehörden ständig in Anspruch. An den ungünstigen Stellen sind hier dauernd Nach- und Ergänzungsregu­

lierungen kleineren und größeren Umfangs im G ange. Insbesondere sind im verflossenen Jahre bei Ü rdingen, im Binger Loch (V erbesserung des zw eiten Fahrwassers), bei N acken­

heim, bei W orms, sow ie auf der Strecke zwischen

Mannheim und Sondernheim V erbesserungsarbeiten ausgeführt w orden.

In den N ebenflüssen haben besonders die E rgänzungsarbeiten für die bisher unvollständige Lahnkanalisierung gefördert w erden können (neue Staustufen bei D ausenau, Nassau und Diez). Am U nterm ain sind die V orbereitungen für die hier geplante U m kanalisierung (U m bau der Strecke K ostheim —Frankfurt von fünf auf drei Staustufen m oderner Art unter gleichzeitigem A usbau der b isher unausgenutzten W asserkräfte) so weit

17) V ergl. »Die B autechnik“ 1927, Heft 37 u. 41.

Abb. 18. Schleuse H ünxe, Ramm en der eisernen K am m erw ände.

Auffüllung A uffüllung

Abb. 19. Schleuse H ünxe, Q uerschnitt durch die Kammer.

(5)

Ziegelhaus«!.

/if*Dossenheim

Haartass

KniijunJach

/'Doppel-Schleuse \ _

>Staustufe Heidelberg^ wg Weh'r (

Schleuse

Staustufe Wieblingen Schwabenhewn

Hauptkraftiverl

Königstuhl

'm it Eruänzungs- / s ' ^ f t w e r k ' y C ,

Abb. 21. Staustufe W ieblingen und H eide!

berg, Lageplan.

8 . D ie N e c k a r k a n a l i s i e r u n g .

Für den A usbau des Neckars zu einer W asserstraße für Schiffe mit 1200 t Ladefähigkeit unter gleichzeitiger A usnutzung der W asserkräfte sind nach dem vorliegenden B auentw urf für die 201 km lange Strecke zwischen M annheim und Plochingen mit 160,70 m G efälle 26 Staustufen vorgesehen.

Mit den Bauarbeiten ist im Jahre 1921 begonnen w orden. Fertiggestellt und in BetrieÜ genom m en sind bis jetzt die beiden Staustufen zwischen Mannheim und H eidelberg, nämlich L a d e n b u r g (1927) mit 10 m und W i e b l i n g e n mit 8,5 m sowie die Staustufe N e c k a r s u l m unterhalb H eilbronn m it 8 m G efälle. Bei diesen drei Staustufen sind Seitenkanäle von 7,6, 5,4 und 5,11 km Länge vorhanden. Abb. 20 zeigt den Lageplan

der Staustufe Ladenburg, Abb. 21 den der Staustufen W ieblingen und H eidelberg.

Die K raftwerke der drei Stufen haben eine durchschnittliche Jah res­

erzeugung von zusam m en rd. 100 Mill. kWh, die auf G rund langfristiger V erträge von den nächstgelegenen E lektrizitätsunternehm ungen abgenom ­ men w erden. F ertiggestellt sind seit m ehreren Jahren auch die Staustufen U n t e r t ü r k h e i m und O b c r t ü r k h e i m oberhalb Stuttgart, die zunächst mit B eitragsleistungen dritter zum Zweck der V erbesserung der Hoch­

w asserabflußverhältnisse als Flußverlegungen m it neuer W ehranlage (U nter­

türkheim ), im übrigen aber noch ohne die der Schiffahrt dienenden Anlagen nach dem G esam tplan für die N eckarkanalisierung ausgeführt worden sind.

(Schluß folgt.)

Aue Recme Vorbehalten. N iete aus SiHziumstahl.

Von O beringenieur M ie h lk e , Stettin.

Der V erw endung des Silizium stahles stellen sich zunächst gew isse Ü bergangsschw ierigkeiten entgegen; diese liegen hauptsächlich in der V erw echslungsm öglichkeit mit St 48 und St 37 und in der schwierigeren Bearbeitung. Erst eine m ehrjährige Ü bung des W erkstattm annes wird zu einer Sondergruppe von H andw erkern führen, denen cs am besten g e ­ lingen w ird, Silizium stahl aus

Klang- und Tastgefühl heraus, sowie durch Augenschein sicher zu erkennen und es schnell und gew andt bei geringstem W erk­

zeugverbrauch zu verarbeiten.

Eine der Schw ierigkeiten be­

steht zurzeit in der H andnietung bei der M ontage. Es finden sich bei der Prüfung im m er w ieder N iete, bei denen auffallenderw eise m eistens die Setzköpfe, w eniger die Schließköpfe, nicht nur un­

dicht anliegen, sondern auch Risse zeigen. Die Ursache hierfür liegt einm al darin, daß der N iet­

schaft nicht auch in der Nähe des Setzkopfes die nötige Stauch- wärme hat. Bei dem Spiel zw i­

schen N ietschaft und Nietloch kom m t es in diesem K altbereich nicht zur Lochausfüllung, sondern zu einem einseitigen Anliegen und dam it Schiefanliegen des Kopfes.

V ieles und schw eres H ämm ern

bringt dann den Setzkopf nicht m ehr zum spaltfreien A nliegen, es löst nur H aarrisse aus. Eine andere Ursache aber liegt wohl auch darin, daß die V orschlaghäm m er und V orhalter in ihren G ew ichten noch nicht so aufein­

ander abgestim m t sind, wie dies durch Ü berlieferung schon bei St 37 der Fall ist. Eine einfache B etrachtung deckt diese V erhältnisse auf. Es sei:

das G ew icht des V orschlagham m ers = G , seine M asse = Ai;

das G ew icht des N ietes = g , seine M asse = i n ; das G ew icht des V orhalters = G x, seine M asse = M x.

g e d ieh e n , daß mit dem Beginn der eigentlichen Bauarbeiten im Jahre 1928 g erechnt w erden darf.

Von den Entwürfen für N eubauten größeren Umfangs im R heingebiet sind die V orarbeiten für einen Stichkanal von Aachen zum Rhein sow ie für einen S aar-P falz-K an al zu erw ähnen. D iese V or­

arbeiten w urden auf dringenden W unsch von Interessentenkreisen des A achener W irtschaftsge­

bietes und des Saargebietes aufgenom m en und w erden voraussichtlich im Laufe des Jahres 1928 so w eit zum Abschluß gekom m en s e in , daß sich die finan­

zielle Tragw eite dieser Pläne wird übersehen lassen.

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£ G 01

t»2 G g 4 - Gi 2 -9 ,8 1 ’ G + g + G x

G 1

G + g + G ,

= 0,089 t»2 1,85

= 0,074 t»2 2,5

= 0,0625 t»2 3,07

= 0,054 t»2 3,7

= 0,12 t»2 | 1,54 - = 0 , 1 1»2 2,05

= 0,085 t»2 ! 2,6

= 0,075 t»2 3,06

= 0 ,1 5 4 1»2 1,32 - = 0 ,1 2 9 1»2 1,79

= 0,111 v 2 2,2 I - = 0,0987 t»2 j 2,6 9 ! 0,255 v - • ,9 ’3.

14,0

12 0,255 v- 15 0,255 t»2 18 0,255 v

, 12,3 17.3 , 15,3 20.3 18.3 23.3 9 0 ,3 0 5 V . M 12 0,305 t»2 15 0,305 v 2 18 0,305 v -

12.3 18.3 15.3 21.3 18.3 24.3

= 0,165 t»3 0,255 t»2

= 0,181 t»2 0,255 t»2

= 0,192 v - 0,255 v 2 - 0,2 v - • 0,255 v 2

= 0,185i>2 j 0,305 v 2 - 0,205 v - I 0,305 v-

- 0,22 v 2

- 0,23 t »2

0,305 t>2 0,305 v 2

9 0 ,3 5 7 V . 12 0,357 v 15 0,357 v 2

2 12^3

‘ 19,3 ~ 15.3 _ 22.3 18 0,357 V . J « _ Schlaggeschw indigkeit

= 0,203 v 2 j 0,357 v 2

= 0,231 v - | 0,357 v 2

= 0,245 t»2 | 0,357 t »2

= 0,258 t»2'j 0,357 t»2

= t»; N ietgew icht 5 ' 14,3

5 ' 17,3

5 ' 20,3

5 ' 23,3

6

‘ 15,3 6 ' 18,3

6^

' 21,3 6 ' 24,3

7 ' 16,3

7 ' 19,3

7 ' 22,3

7

‘ 25,3

konstant = 0,3 kg.

Die dem V orschlagham m er erteilte lebendige Kraft (Wucht) erleidet einen V erlust SB, der zur K opfbildung verw en d et w ird; der verbleibende Rest 9t erteilt der M asse des N ietes und des V orhalters nach dem Stoß eine fortschreitende B ew egung.

(6)

50 D I E B A U T E C H N I K , He f t 4, 27. J a n u a r 1928.

_ AI v 2 (m + Af,) = Af v 2 _ g + G ,

*i — ~ 2 ’ Af + (m -i- Af,) 2 ' G + g + G , ’ _ Af t>2 Af _ Af t>2 ____ __ G______

9i = - - - • J ü + (m + Af,) — 2 ‘ G + g + G ,

Für Niete aus St 37 ist bei seitlicher H andnietung das G ewicht des V orschlagham m ers — 5 kg, das des V orhalters aus Rundstahl Durch­

m esser = 45 mm und 800 bis 1000 mm lg. = 9 bis 12 kg. Der Niet w iegt 0,3 kg.

Dann ergeben sich die in der vorstehenden Tabelle erm ittelten W erte.

Wird nun entsprechend der Beobachtung, daß für N ietung von St. Si etw a V5 M ehrbedarf von Kraft gegenüber S t3 7 - N ie te nötig ist, das G e­

wicht des H am m ers allein, oder des V orhalters allein, oder beide ge­

meinsam vergrößert, dann ergeben sich in Reihe 2 , 3 und 4 die ent­

sprechenden W erte für 3! und sJt. Diese allein sind nicht das Entscheidende, sondern das V erhältnis n — ^ gibt den A usschlag; je größer n , desto SB besser und schneller geht die N ietung vor sich.

Die Z usam m enstellung zu Schaulinien zeigt deutlich, daß es unrichtig ist, das G ew icht des V orschlagham m ers zu vergrößern. Es gibt Fälle, bei denen dies G ew icht bis 7,5 kg gesteigert wird ohne w esentliche Ver­

größerung des V orhalters. Dann m ühen sich zwei Mann am zu leichten V orhalter vergeblich a b , um mit M uskel- und Leibesdruck den Stoßweg abzufangen.

Die G ew ichtsvergrößerung des Stauchham m ers a llein , der etw a 2 kg w iegt, um etw a Vs ist zweckmäßig.

Es wäre w ünschensw ert, w enn die St. Si verarbeitenden W erke in der W erkstatt diese E rgebnisse nachprüfen w ürden. H ierbei ist darauf hin­

zuw eisen, daß es g u t w äre, die G ew ichtsteigerungen nicht durch an­

g eklem m te oder angepreßte Z usatzgew ichte zu g e w in n en , sondern den H äm m ern oder V orhaltern ihre G ew ichte zusatzfrei zu geben.

Ein erfahrener N ieter wird im übrigen schon selbst das günstigste V erhältnis n — ^ durch entsprechende W ahl erm itteln, w eil er praktisch erfahren h a t, daß die erste B edingung einer schnellen Nietkopfbildung dam it am besten erreicht w ird, und er das verhaßte H erum schlagen auf erkalteten Nieten verm eiden kann.

Stoßbeanspruchungen und Schw in gu ngen der H auptträger statisch bestim m ter E isenbahnbrücken.

A lle R e c h te V o r b e h a l t e n . Von Prof. Dr. W. H ort.

M itteilung aus dem H einrich-H ertz-Institut für Schw ingungsforschung, M echanische A bteilung.

(Schluß aus H eft 3.) 7. T re n n u n g d e r v e rs c h ie d e n e n d y n a m is c h e n W irk u n g e n .

Wir w enden uns nun der B etrachtung der H öchstbeanspruchungen in den einzelnen Diagram men und der D auer der einzelnen beobachtbaren Ü berlagerungen zu. ln Abb. 4 a w ar die H öchstbeanspruchung 222 kg/cm 2;

in Abb. 4 b (40 km /Std. G eschwindigkeit) 257 kg/cm 2, gem essen an der mittleren H auptbeanspruchungslinie.

In Abb. 4 b überlagern sich ferner dieser m ittleren Linie Spannungs­

schwankungen von etwa Sek. Schw ingungsdauer und einer Schwan- 4,0

kungsam plitude von etw a 12 kg/cm 2. Diese Spannungsschw ankungen rühren her von den durch das Auffahren der Lokomotive verursachten Brückenschwingungen, die nach der Theorie sich aus zwei Teilen zusam m en­

setzen, von denen der eine die Periode der Eigenschw ingung der Brücke, der andere die doppelte D urchfahrzelt als Periode haben muß. Wie wir später finden w erden, muß die Eigenschw ingungsdauer der Brücke sehr nahe

j 2 Sek. betragen, während die doppelte D urchfahrzeit bei V = 40 km/Std.

6,3 Sek. beträgt. Wir haben also in den Spannungsschw ankungen von 12 kg/cm 2 A m plitude den T im oshenko-Effekt vor uns im Betrage

£7^ = 0,054 V — 40 km /Std.

vor uns, bezogen auf 40 km/Std. G eschwindigkeit.

Nach Formel 18 ist aber der überw iegende Teil des Tim oshenko- Effekts bei Einzellast proportional der Geschwindigkeit. Demnach wird er sich für 65 km /Std. G eschwindigkeit zu

r T = 0,054 • T A = o,088 65 V = 65 km /Std.

berechnen.

Bei 65 km/Std. G eschw indigkeit zeigt aber Abb. 4c kräftige Ü ber­

lagerungen der m ittleren Spannungskurve mit einer Periode von •/« Sek.

und einer A m plitüde von 49 kg/cm2. Die Periode liegt sehr nahe der Eigenschw ingungsperiode der Brücke, die Sek. beträgt und außerdem der Räderdrehzeit der Lokomotive bei 65 km /Std. G eschw indigkeit, die sich auf Sek. beläuft. Folglich müssen die Schw ankungen einer­

seits den Tim oshenko-Effekt bei 65 km /Std. enthalten, anderseits aber auch den Räder-Effekt. Der G esam t-E ffekt beträgt 0,220; demnach beträgt der Räder-Effekt,

0,220 — e T^ — 0,112.

Aus den H öchstbeträgen der m ittleren Spannungslinien bei 10, 40, 65 km kann man auch den Zim m erm ann-Effekt ableiten, sofern man die G eschw indigkeit 10 km /Std. als klein genug ansieht, um den betreffenden Vorgang als .sta tisc h “ ansprechen zu können. D er vollkom m en schw ingungs­

freie Verlauf des Diagram ms Abb. 4 a spricht dafür. Eine Schw ierigkeit entsteht aber dadurch, daß sich bei 65 km /Std. eine m ittlere Höchst­

beanspruchung von 270 kg/cm2 ergibt g egenüber 257 kg/cm 2 bei 40 km/Std.

N ehm en wir den m ittleren W ert 264 kg/cm 2 als für die w eitere Rechnung gültig an, so ergibt sich ein Zim m erm ann-Effekt

Es bleibt nur noch übrig, den Stoß-Effekt, der durch die A m plitude der sehr raschen Schwingungen gegeben ist, zu berechnen. Aus den Schau­

linien lassen sich unm ittelbar H öchstbeträge von 0,10 bis 0,20, im Mittel 0,15 ab lesen ; wir haben also den Stoß-Effekt

8St = 0,15.

Die gesam ten dynam ischen W irkungen bei 65 km /Std. Fahrgeschwindig­

keit kann man wie folgt zusam m enstellen:

Zim m erm ann-E ffekt ?z = 0 ,2 0 0 T im oshenko-E ffekt £ ^ = 0,088 R äder-E ffekt £ ^ " = 0 ,1 1 2 S toß-E ffekt £5/ = 0,150 G esam ter dynam ischer Effekt sD = 0,550.

D er Vergleich dieser A nalyse eines dynam ischen Brückenspannungs­

versuches m it der theoretischen B erechnung in Ziff. 5 erg ib t nach mancher Richtung A bw eichendes. Daß zunächst bei der M essung sich Stoß-Effekte est ergeben, die bei der B erechnung nicht vorhanden waren, liegt daran, daß wir für die unregelm äßigen W irkungen zunächst keine T heorie versucht haben.

Ferner ergibt sich der Zim m erm ann-Effekt e7 beim V ersuch ganz w esentlich größer, als nach der B erechnung. D em gegenüber ist darauf hinzuw eisen, daß die Z im m erm annsche T heorie für gerad e Vollwandträger, die zugleich L ängsträger sind, gilt. Bei der Brücke aber hab en w ir Fach­

w erkträger und eine Fahrbahn, üb er deren G eradlinigkeit (Niveauhaltigkeit) ohne nähere U ntersuchung nichts ausgesagt w erden kann. Es ist wahr­

scheinlich, daß etw a vorhandene A nfangsdurchbiegungen der Fahrbahn und die m ittelbare Lagerung dieser auf einer besonderen Längs- und Q uerträgerkonstruktion eine V ergrößerung des Zim m erm ann-Effektes zur Folge haben w erden.

Eine völlige E rklärung des großen U nterschiedes zw ischen Beobachtung und T heorie wird sich auf diesem W ege allerdings nicht ergeben. Viel­

m ehr wird man auch nach B eobachtungsfehlern suchen m üssen. Ist näm lich die H öchstbeanspruchung in Abb. 4 a um 1 0 % zu niedrig (etwa infolge von Instrum entreibung), so ergibt sich sofort ein wesentlicli niedrigerer Betrag des Z im m erm ann-Effektes, näm lich £^ = 0,08. Diese F eststellung möge belegen, wie ganz w esentlich die Z uverlässigkeit der M eßinstrum ente und der Beobachtungsverfahren für w eitere Fortschritte in der Briickendynam ik ist.

D er Tim oshenko-Effekt £r zeigt an unserem Beispiel bessere Über­

einstim m ung zwischen E xperim ent und T heorie, w as auch natürlich ist, da diese Einw irkung zw anglos auf das V erhältnis d er Brückenschwingungs­

zeit und der Brückendurchfahrtzeit zurückgeführt w erden kann, die beide der Erm ittlung zugänglich sind.

Der Räder-Effekt zeigt w ieder erhebliche A bw eichung, deren U rsache schon früher besprochen w urde; wir haben die G röße des Effektes unter V oraussetzung g en au er Resonanz und bei A bw esenheit von Dämpfung berechnet. In dieser R ichtung w ird eine V ervollständigung der Theorie in nächster Z eit anzustreben sein.

Es m ag an dieser Stelle darauf hingew iesen w erden, daß die Herbei­

führung der Ü bereinstim m ung zwischen R echnung und V ersuch bei den dynam ischen B rückenbeanspruchungen zurzeit eines der wissenschaftlichen H auptproblem e ist. Wie bis vor kurzem die D lngeTnerbei lagen, zeigt Abb. 7.

aus der die überaus große Streuung der V ersuchsw erte und ihre Abweichung von der theoretischen Stoßzifferkurve nach M elan und von d er empirischen K urve der R eichsbahn-G esellschaft ersichtlich ist.

(7)

vH 250

200 vH

— Stoßzuschlaglinie nach den Forschriften __[ der Deutschen Reichsbahn_ ...

•Metantinie\

Spannungen d. Wechselstube ii übrigen Stäbe

Stoß- zuschlag

30 PO 50 60 Belastungslänge

100m

Abb. 7. Z usam m enstellung von Stoßzuschlagkurven und von E rgebnissen älterer dynam ischer Brückenm essungen.

Ein anderes w ichtiges Problem ist die G ew innung eines B eurteilungs­

m aßstabes fiir den Zustand einer Brücke mit Hilfe von dynam ischen M essungen.8) Auf diese Frage wird w eiter unten in Ziff. 11 kurz ein­

gegangen.

8. Z u s a m m e n fa s s u n g d e r v e rs c h ie d e n e n d y n a m is c h e n E ffek te z u e in e r e in h e itlic h e n S to ß z a h lfu n k tio n .

Wir schreiten nunm ehr dazu, die theoretischen E rgebnisse der einzelnen dynam ischen Effekte zu addieren, um eine Ü bersicht über die Art und W eise zu gew innen, wie die einzelnen Kenngrößen der Brücken und der B etriebsm ittel auf den G esam t-Effekt Einfluß nehm en. Den reinen Stoß- Effekt est lassen wir dabei zunächst außer acht, wir beschränken uns auf die B etrachtung des dynam ischen Effektes f D im engeren Sinne:

eD — *7. + f T + f R -

Die Erinnerung an unsere früher gew onnenen Ergebnisse liefert jetzt das folgende:

1 . „ , 8 0 ,2 5 ,7 — « (28) fD ~ 1 „ + + .t- - z ■ 2

T “

Hierbei haben wir noch beim Effekt eT die G röße z - gegen z als klein vorausgesetzt. Im übrigen w aren a und z definiert wie folgt:

In einem späteren Abschnitt w erden wir darlegen, daß das Produkt aus der Schw ingungszahl n und der B rückenlänge / mit ziem licher A nnäherung gesetzt w erden darf:

13 750 v

(30) l n = ■ = -

Mi Mi

In diesen Form eln b ed eu te t <r die statische G urtspannung oder Spannung der äußersten Faser der H auptträger und h die System höhe. Im all­

gem einen s t e h t/ ; in einem bestim m ten V erhältnis zur S tü tz w e ite /:

(31) /; = <?/,

wo e etw a in der N ähe von 0,1 liegt. Mit den Umform ungen (29), (30) und (31) bringt man nun (28) in die G estalt:

s) Vergl. hierzu: N. S t r e l e t z k y , G rundzüge für ein Verfahren zur dynam ischen U ntersuchung von Brücken. .D ie B autechnik“ 1927, S. 598.

(32) wo N -

D — - b N - + c

N d

c

N

f ;

gesetzt ist und

« = -• . g E i : N - und z — N : 2 y }

- 0,5 n y y f.

gefunden wurde.

Die abkürzenden K onstanten in (32) sind nachstehend erklärt:

(33) a = 3 . g £ e ; 5 = 3; c = 4 y 2 *; d = * ‘' J * ;

Som it haben wir den dynam ischen Effekt durch für alle Brücken gültige K onstanten a, b, c, d, e und eine G röße N — V j/ - ^ ausgedrückt, die für je d e Brücke und jeden Fahrvorgang einzeln zu berechnen ist. Die Form el (32) stellt sich so im G egensatz zu den verallgem einernden Stoß­

zahlenform eln des Typus

(34) = b + t

in denen die Individualität der einzelnen Brücke lediglich durch die Länge / gekennzeichnet ist. D er Ansatz (32) b eleh rt uns ab er, daß der Stoßzahlverlauf höchstw ahrscheinlich nicht so einfach ist, w ie die ver­

allgem einernden Form eln annehm en. Der Ansatz (32) zeigt uns sogar, daß die Brückenlänge /, auch w enn man für alle Brücken dasselbe V an­

nehm en und dasselbe </ zulassen w ollte, keinesw egs einen monotonen Verlauf von t D bedingt. Wir finden näm lich den dynam ischen Effekt abhängig von / mit neuen K onstanten in der F o rm :

(35) , D = + ~r + Y i + 1 1 ~ y-

Zur U ntersuchung dieser Form el gehen wir mit der W irklichkeit en t­

sprechenden Zahlenw erten v o r, die w ir in die Festw erte n', b', einführen:

Die F estw erte schreiben sich erstlich:

3 V -a .. 4 V M<)

c', d', <•'

(36) V -n b' = 3 ; c' =

4 r

r

d' =

0,1

■y.

D ie hier einzuführenden Zahlenw erte sind E = 2,2 • 10° kg/cm 2; g — 981 cm /Sek.2,

f =0,1 (Schlankheit der Brücke); v. —

0,5 7t y V fÜ

t j 0,1

. 64 ,

(37) >D - 0 ,0 1 7 /... 3 i • y , + 0,01 y / — 0,1 Fliehkraft der G egengew ichte,

Ga A dhäsionsgew ichtsanteil der Lokom otive, V = 2200 cm/Sek.,

11 = 1000 kg/cm 2,

y — 13750 cm" 'l- sec.- 1 kg'^- Sie liefern:

a' = 0,017; b' 3; c' = 64; d ' = 6,4; e' 0,01.

H iernach berechnet man den Effekt

1 . 6 4 6,4

Ml

für / = 300 , 500 , 800, 1000, 1500 , 2000 , 3000 , 3500, 5000 cm und trägt die gefundenen W erte als K urve A A in Abb. 8 auf. Es ergibt sich ta t­

sächlich eine Zunahm e der Stoßziffern für die längeren B rücken, was ja auch nicht verw underlich ist, da wir durchw eg Resonanz (d. h. Ü ber­

einstim m ung der Brückenschw ingungszahl mit der Drehzahl der T reib­

räder) vorausgesetzt h a b en , deren W irkung aber um so stärker w ird, je öfter die periodischen, von den G egengew ichten der Treibräder aus­

g ehenden Schienendrücke G elegenheit haben, sich auf die Brücke zu über­

tragen, d. h. je länger die Brücke ist. Wir haben also in dem A nsteigen der Stoffzifferkurve den in der allgem einen Schw ingungstechnik b e ­ kannten Effekt der „A ufschaukelzeit“ bei Resonanz vor uns. Als Auf­

schaukelzeit gilt hier die Brückendurchfahrzeit.

Daß die K urve A A in ihrem C harakter bei größeren Brückenlängen von dem bekannten allgem einen A ussehen der Stoßzifferkurven (vergl. Abb. 7) so erheblich abw eicht, liegt daran, daß naturgem äß der Resonanzeffekt bei einer als E i n z e l l a s t betrachteten Lokom otive, bezogen auf deren statische W irkung, verhältnism äßig bedeutend sein muß, w ährend die bekannten Stoßzifferkurven sich auf B e l a s t u n g s z ü g e beziehen, infolge­

dessen der Resonanzeffekt im V erhältnis der Lokom otive zum Zuggewicht zu reduzieren ist. H ierauf wird im nächsten A bschnitt näher eingegangen.

Eine w eitere interessante Frage ist der Einfluß der Zuggeschw indigkeit auf die Stoßzifferkurve. Zur Ergründung dieses rechnen wir K = 4 0 km /Std. Fahrgeschw indigkeit um :

1 16

eD-

auf

(38)

0 ,0 6 8 / — 3 / + + 0,005 M'i - 0,1

(8)

D I E B A U T E C H N I K ,

_ M v l M v - ' g + G,

: 2 M -f- (m + iW,) 2 G + g -1- G,

Ai Ai _ Ai o 2 _ G

3i = _ _ _ . M - - + — 2 - , ( j + i , ± ö 1

Für Niete aus St 37 ist bei seitlicher H andnietung das G ewicht des Vorschlaghamm ers = 5 kg, das des Vorhalters aus Rundstahl Durch­

m esser — 45 mm und 800 bis 1000 mm lg. = 9 bis 12 kg. Der Niet w iegt 0,3 kg.

Dann ergeben sich die in der vorstehenden Tabelle erm ittelten Werte.

Wird nun entsprechend der Beobachtung, daß für N ietung von St. Si etw a Vs M ehrbedarf von Kraft gegenüber S t3 7 - N ie te nötig ist, das G e­

wicht des Hammers allein, oder des V orhaltcrs allein, oder beide ge­

meinsam vergrößert, dann ergeben sich in Reihe 2 , 3 und 4 die ent­

sprechenden Werte für 8 und 3t. Diese allein sind nicht das Entscheidende, sondern das V erhältnis n = jjj gibt den A usschlag; je größer ;r, desto besser und schneller geht die N ietung vor sich.

He f t 4, 27. J a n u a r 1928.

Die Zusam m enstellung zu Schaulinien zeigt deutlich, daß es unrichtig ist, das G ew icht des V orschlagham m ers zu vergrößern. Es gib t Fälle, bei denen dies G ewicht bis 7,5 kg gesteigert wird ohne w esentliche V er­

größerung des V orhalters. Dann m ühen sich zw ei Mann am zu leichten V orhalter vergeblich ab, um mit M uskel- und Leibesdruck den Stoßw eg abzufangen.

Die G ew ichtsvergrößerung des Stauchham m ers a lle in , der etw a 2 kg w iegt, um etw a 1/5 ist zweckmäßig.

Es wäre w ünschensw ert, w enn die St. Si verarbeitenden W erke in der W erkstatt diese Ergebnisse nachprüfen w ürden. H ierbei ist darauf hin­

zuw eisen, daß es gut w äre, die G ew ichtsteigerungen nicht durch an­

geklem m te oder angepreßte Z usatzgew ichte zu g ew in n en , sondern den H äm m ern oder V orhaltern ihre G ew ichte zusatzfrei zu geb en .

Ein erfahrener N ieter wird im übrigen schon selbst das günstigste Verhältnis n = 9! durch entsprechende W ahl erm itteln, w eil er praktisch erfahren h a t, daß die erste B edingung einer schnellen N ietkopfbildung dam it am besten erreicht w ird, und er das verhaßte H erum schlagen auf erkalteten N ieten verm eiden kann.

Stoßbeanspruchungen und Schw in gungen der H auptträger statisch bestim m ter E isenbahnbrücken.

Von Prof. Dr. W. H ort.

M itteilung aus dem H elnrich-H ertz-Institut für Schw ingungsforschung, M echanische A bteilung.

(Schluß aus H eft 3.)

Alle R echte V orbehalten.

7. T re n n u n g d e r v e rs c h ie d e n e n d y n a m isc h e n W irk u n g e n . Wir w enden uns nun der Betrachtung der H öchstbeanspruchungen in den einzelnen Diagrammen und der D auer der einzelnen beobachtbaren Ü berlagerungen zu. In Abb. 4a war die H öchstbeanspruchung 222 kg/cm2;

in Abb. 4 b (40 km/Std. Geschwindigkeit) 257 kg/cm 2, gem essen an der mittleren Hauptbeanspruchungslinie.

In Abb. 4 b überlagern sich ferner dieser m ittleren Linie Spannungs­

schwankungen von etw a * Sek. Schw ingungsdauer und einer Schwan- i ,o

kungsam piitude von etwa 12 kg/cm 2. Diese Spannungsschwankungen rühren her von den durch das Auffahren der Lokomotive verursachten Brückenschwingungen, die nach der Theorie sich aus zwei Teilen zusam m en­

setzen, von denen der eine die Periode der Eigenschw ingung der Brücke, der andere die doppelte Durchfahrzeit als Periode haben muß. Wie wir später finden w erden, muß die Eigenschwingungsdauer der Brücke sehr nahe

Sek. betragen, w ährend die doppelte D urchfahrzeit bei V = 40 km/Std.

6,3 Sek. beträgt. Wir haben also in den Spannungsschw ankungen von 12 kg/cm'-’ A m plitude den Tim oshenko-Effekt vor uns im Betrage

eTn — 0,054 V — 40 km/Std.

vor uns, bezogen auf 40 km/Std. G eschwindigkeit.

Nach Formel 18 ist aber der überw iegende Teil des Timoshenko- Effekts bei Einzcllast proportional der Geschwindigkeit. Demnach wird er sich für 65 km /Std. Geschwindigkeit zu

?T = 0,054 • T A = 0,088 65 K = 65 km /Std.

berechnen. ’ 40

Bei 65 km/Std. Geschwindigkeit zeigt aber Abb. 4 c kräftige Über­

lagerungen der m ittleren Spannungskurve mit einer Periode von '/< Sek.

und einer A m plitüde von 49 kg/cm 2. Die Periode liegt sehr nahe der Eigenschw ingungsperiode der Brücke, die ^ Sek. beträgt und außerdem der Räderdrehzeit der Lokomotive bei 65 km/Std. G eschw indigkeit, die sich auf £ Sek. beläuft. Folglich müssen die Schw ankungen einer­

seits den Tim oshenko-Effekt bei 65 km /Std. en th alten , anderseits aber auch den Räder-Effekt. Der G esam t-E ffekt beträgt 0,220; demnach heträgt der Räder-Effekt,

= 0 ,2 2 0 - = 0,112.

linien lassen sich unm ittelbar H öchstbeträge von 0,10 bis 0,20, im M ittel 0,15 ab lesen ; wir haben also den Stoß-Effekt

*st = 0,15.

Die gesam ten dynam ischen W irkungen bei 65 km /Std. Fahrgeschw indig­

keit kann man w ie folgt zusam m enstellen:

Z im m erm ann-E ffekt cz = 0 ,2 0 0 Tim oshenko-E ffekt = 0,088 R äder-E ffekt = 0 ,1 1 2 S toß-E ffekt es i — 0,150

Aus den Höchstbeträgen der m ittleren Spannungslinien bei 10, 40, 65 km kann man auch den Zim m erm ann-Effekt ableiten, sofern man die G eschwindigkeit 10 km /Std. als klein genug ansieht, um den betreffenden V organg als „statisch“ ansprechen zu können. Der vollkom m en schwingungs­

freie Verlauf des Diagramms Abb. 4 a spricht dafür. Eine Schwierigkeit entsteht aber dadurch, daß sich bei 65 km /Std. eine m ittlere Höchst­

beanspruchung von 270 kg/cm 2 ergibt gegenüber 257 kg/cm 2 bei 40 km/Std.

N ehm en wir den m ittleren W ert 264 kg/cm2 als für die w eitere Rechnung gültig an, so ergibt sich ein Zim m erm ann-Effekt

_ 2 6 4 - 2 2 2 _ n . n

‘ 7- 222

Es bleibt nur noch übrig, den Stoß-Effekt, der durch die A m plitude der sehr raschen Schwingungen gegeben ist, zu berechnen. Aus den Schau­

G esam ter dynam ischer Effekt eD = 0,550.

D er Vergleich dieser A nalyse eines dynam ischen B rückenspannungs­

versuches m it der theoretischen B erechnung in Ziff. 5 ergibt nach m ancher Richtung A bw eichendes. Daß zunächst bei der M essung sich Stoß-Effekte ¿s/

ergeben, die bei der Berechnung nicht vorhanden w aren, liegt daran, daß wir für die unregelm äßigen W irkungen zunächst keine Theorie versucht haben.

F erner ergibt sich der Zim m erm ann-Effekt ez beim V ersuch ganz w esentlich größer, als nach der Berechnung. D em gegenüber ist darauf hinzuw eisen, daß die Zim tnerm annsche Theorie für g erad e V ollw andträger, die zugleich Längsträger sind, gilt. Bei der Brücke aber h aben wir Fach­

w erkträger und eine Fahrbahn, über deren G eradlinigkeit (N iveauhaltigkeit) ohne nähere U ntersuchung nichts ausgesagt w erden kann. Es ist w ahr­

scheinlich, daß etw a vorhandene A nfangsdurchbiegungen der Fahrbahn und die m ittelbare Lagerung dieser auf einer besonderen Längs- und Q uerträgerkonstruktion eine V ergrößerung des Z im m erm ann-Effektes zur Folge haben w erden.

Eine völlige Erklärung des großen U nterschiedes zw ischen B eobachtung und Theorie wird sich auf diesem W ege allerdings nicht ergeben. V iel­

m ehr wird man auch nach B eobachtungsfehlern suchen m üssen. Ist nämlich die H öchstbeanspruchung in Abb. 4 a um 10 °/0 zu niedrig (etwa infolge von Instrum entreibung), so ergibt sich sofort ein w esentlich niedrigerer Betrag des Zim m erm ann-Effektes, näm lich ¿ ^ = 0 , 0 8 . Diese F eststellung möge belegen, wie ganz w esentlich die Z uverlässigkeit der M eßinstrum ente und der B eobachtungsverfahren für w eitere Fortschritte in der Brückendynam ik ist.

D er Timoshenko-Effekt eT zeigt an unserem Beispiel bessere Ü b er­

einstim m ung zwischen Experim ent und Theorie, was auch natürlich ist, da diese Einw irkung zw anglos auf das V erhältnis der B rückenschw ingungs­

zeit und der Brückendurchfahrtzeit zurückgeführt w erden kann, die beide der Erm ittlung zugänglich sind.

D er Räder-Effekt zeigt w ieder erhebliche A bw eichung, deren U rsache schon früher besprochen w urde; wir haben die G röße des Effektes unter V oraussetzung g enauer Resonanz und bei A bw esenheit von Däm pfung berechnet. In dieser Richtung wird eine V ervollständigung d er Theorie in nächster Z eit anzustreben sein.

Es m ag an dieser S telle darauf hingew iesen w erden, daß die H erbei­

führung der Ü bereinstim m ung zwischen Rechnung und V ersuch bei den dynam ischen Brückenbeanspruchungen zurzeit eines der w issenschaftlichen H auptproblem e ist. W ie bis vor kurzem die Dinge hierbei lagen, zeigt Abb. 7, aus der die überaus große Streuung der V ersuchsw erte und ihre A bw eichung von der theoretischen Stoßzifferkurve nach M elan und von der em pirischen K urve der R eichsbahn-G esellschaft ersichtlich ist.

(9)

vH 250-

2 0 0-

vH

StoßzuschlagHnie nach den Forschriften

_ J

[ der Deutschen Reichsbahn_ ...

-Melanlinie\

Spannungen d. Wechselstube

» übrigen Stäbe

Stoß- zuschlag

0 10 20 30 90 50 60 70 80 90 100m Belastungslänge

Abb. 7. Z usam m enstellung von Stoßzuschlagkurven und von E rgebnissen älterer dynam ischer B rückenm essungen.

Ein anderes w ichtiges Problem ist die G ew innung eines B eurteilungs­

m aßstabes für den Z ustand ein er Brücke mit Hilfe von dynam ischen

¿Messungen.8) Auf diese Frage wird w eiter unten in Ziff. II kurz ein­

gegangen.

8. Z u s a m m e n fa s s u n g d e r v e r s c h ie d e n e n d y n a m is c h e n E ffek te z u e in e r e in h e itlic h e n S to ß z a h lfu n k tio n .

Wir schreiten nunm ehr dazu, die theoretischen E rgebnisse d er einzelnen dynam ischen Effekte zu addieren, um eine Ü bersicht üb er die Art und Weise zu gew innen, w ie die einzelnen K enngrößen der Brücken und der Betriebsm ittel auf den G esam t-Effekt Einfluß nehm en. Den reinen Stoß- Effekt ss/ lassen wir dabei zunächst außer acht, w ir beschränken uns auf die Betrachtung des dynam ischen Effektes eD im engeren Sinne:

"D — *7 + « r +

Die Erinnerung an unsere früher gew onnenen E rgebnisse liefert jetzt das folgende:

l . . . . 8 0,25 ar — z (28)

(29)

Hierbei haben w ir noch beim Effekt eT die G röße z 2 gegen z als klein vorausgesetzt. Im übrigen w aren « und z definiert wie folgt:

3 h V

2 ' g ■ V - x ’ 2 T n '

ln einem späteren A bschnitt w erden wir darlegen, daß das Produkt aus der Schw ingungszahl n und der B rückenlänge l mit ziem licher A nnäherung gesetzt w erden darf:

(30) / n = 13/ 5 0 =

Hi %

In diesen Form eln b e d e u te t <s die statische G urtspannung oder Spannung der äußersten Faser d er H auptträger und h die System höhe. Im all­

gem einen steh t h in einem bestim m ten V erhältnis zur S tü tz w e ite /:

(31) h = , l ,

w o « etw a in der N ähe von 0,1 liegt. Mit den U mform ungen (29), (30) und (31) bringt man nun (28) in die G estalt:

8) Vergl. hierzu: N. S t r e l e t z k y , G rundzüge für ein V erfahren zur dynam ischen U ntersuchung von Brücken. „Die B autechnik“ 1927, S. 598.

(32)

w o N =

f ;

_A /2

a — b N 2+ N 2 c

N d

c

~N

gesetzt ist und

3 • s E f : N 2 und z = N : 2 ; gefunden w urde.

Die abkürzenden K onstanten in (32) sind nachstehend erklärt:

3 7 M~e

(33) a = J - g E e ; b = 3; c = 4 f . - , rf= - g l

Som it haben w ir den dynam ischen Effekt durch für alle Brücken gültige e — 0,5 -t y ]/ f.

K onstanten a, b, c, d, e und eine G röße N =- v V f ausgedrückt, die für je d e Brücke und jed en F ahrvorgang einzeln zu berechnen ist. Die Form el (32) stellt sich so im G egensatz zu den verallgem einernden Stoß­

zahlenform eln des Typus

(34) ' 0 = 4 / >5

in denen die Individualität der einzelnen Brücke lediglich durch die Länge / gekennzeichnet ist. D er A nsatz (32) b e le h rt uns ab er, daß der Stoßzahlverlauf höchstw ahrscheinlich nicht so einfach ist, wie die v er­

allgem einernden Form eln annehm en. D er A nsatz (32) zeigt uns sogar, daß die B rückenlänge /, auch w enn man für alle Brücken dasselbe V an­

nehm en und dasselbe </ zulassen w o llte, keinesw egs einen m onotonen V erlauf von t D bedingt. Wir finden näm lich den dynam ischen Effekt abhängig von / m it neuen K onstanten in der F o rm :

(35) *D = v + - [ + y - y + e ' \ l

Zur U ntersuchung dieser Form el g ehen wir m it der W irklichkeit e n t­

sprechenden Z ahlenw erten v o r, d ie w ir in die F estw erte a', b' , c', d', e' e in fü h re n :

Die F estw erte schreiben sich erstlich:

1 , 3 F . e . V 2 <r

(36) V 2 « 4 / - f 1

y e x

d' : 4V]/ ct Tz2 y ]ü

0,1

0,1,

(37)

Die hier einzuführenden Z ahlenw erte sind E — 2,2* 10° kg/cm 2; g = 981 cm /S ek.2,

¿ = 0 , 1 (Schlankheit der Brücke); * — f j - Fliehkraft der G egengew ichte,

Ga = A dhäsionsgew ichtsanteil der Lokom otive, V — 2200 cm /Sek.,

<r — 1000 kg/cm 2,

y = 13750 c m " - s e c ." 1 k g 1'-- Sie liefern:

a' = 0,017; b' = 3\ c' = 64; d ' = 6,4; e' = 0,01.

H iernach b erechnet man den Effekt 1 . 64 , 6,4

0,5 , t y

v.f7

+ 7 + v/ + 0,01 y i — 0,1 D 0 ,0 1 7 / — 3 ’ / ]'/

500, 800, 1000, 1500, 2000, 3000, 3500, 5000 cm und trägt für / = 300

die gefundenen W erte als K urve A A in Abb. 8 auf. Es ergibt sich ta t­

sächlich eine Z unahm e der Stoßziffern für die längeren B rücken, w as ja auch nicht verw underlich ist, da wir durchw eg R esonanz (d. h. Ü b er­

einstim m ung d er Brückenschw ingungszahl m it d er D rehzahl der T reib­

räder) vorausgesetzt h a b en , deren W irkung ab er um so stärk er w ird, je öfter die periodischen, von den G egengew ichten der T reibräder aus­

g eh en d en Schienendrücke G elegenheit haben, sich auf die Brücke zu ü b er­

tragen, d. h. je länger die Brücke ist. W ir haben also in dem A nsteigen der Stoffzifferkurve den in der allgem einen Schw ingungstechnik b e ­ kannten Effekt der „A ufschaukelzeit“ bei Resonanz vor uns. Als Auf- schaukeizeit gilt hier die B rückendurchfahrzeit.

Daß die K urve A A in ihrem C harakter bei größeren B rückenlängen von dem bekannten allgem einen A ussehen der Stoßzifferkurven (vergl. A bb. 7) so erheblich abw eicht, liegt daran, daß naturgem äß der R esonanzeffekl bei einer als E in z e l l a s t b etrach teten Lokom otive, bezogen auf deren statische W irkung, verhältnism äßig b ed eu te n d sein muß, w ährend die bekannten Stoßzifferkurven sich auf B e l a s t u n g s z ü g e beziehen, infolge­

dessen der R esonanzeffekt im V erhältnis der Lokom otive zum Zuggew icht zu reduzieren ist. H ierauf wird im nächsten A bschnitt näher eingegangen.

Eine w eitere interessante F rage ist d er Einfluß der Z uggeschw indigkeit auf die Stoßzifferkurve. Zur E rgründung dieses rechnen wir

K = 4 0 km /Std. Fahrgeschw indigkeit um :

*. -- 16 A P + 0,005 \ I — 0,1 0 ,0 6 8 / — 3 / \ l

auf

(38)

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