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CI-IOH CHOH

E. Noble Chamberlain, Unterschiede im Cholesteringehalt der Gewebe in den ver

schiedenen Stadien der geschlechtlichen Entwicklung. Die Nebennieren von nicht tragenden Kaninchen enthalten viel mehr Cholesterin als solche von Böcken. Dieser Unterschied verschwindet während der Schwangerschaft. Es scheint, daß das Chole­

sterin für die Erfordernisse während der Schwangerschaft, um mütterliches Gewebe aufzubauen, u. vielleicht auch zur Verwendung des Aufbaus des Fötus vorbereitet wird. Zum gleichen Zweck wird anscheinend der sehr reiche Cholesteringeh. der Ovarien als Ergänzung herangezogen. Dagegen war der Cholesteringeh. von Leber, Milz, Niere u. Gehirn beim schwangeren u. nicht schwangeren Tier nicht erheblich verschieden. (Joum. Physiol. 68. 259— 64. 25/11. 1929. Liverpool, Univ., Dept. of

Biochem.) F. Mü l l e r.

Joseph Needham, Scyllit bei der Oniogenie der Selachier. Unentwickelte Eier u. vollentwickelte Embryonen von Acanthias vulgaris (Dornhai) wurden auf ihren Geh. an Scyllit untersucht. Dabei ergab sich, daß der Scyllit erst während der Entw.

gebildet wird, daß also analog dem Vork. des i-Inosit beim Kücken (C. 1925. I. 1097) diese Verbb. den Eiern der Vögel bzw. Fische nicht von dem mütterlichen Organismus mitgegeben werden. (Biochemieal Joum. 23. 319— 23. 1929. Cambridge, Biochem.

Lab.) He s s e.

C. S. Robinson, C. F. Huffman und M. F. Mason, Die Folgen der Zufuhr be­

stimmter Calciumsalze und von Lactose. Bei gesunden männlichen Kälbern nahm bei einer Kost, die eine positive Ca- u. P-Balance gewährleistete, der Geh. des Serums an Ca zu durch Zugabe von CaCl2, Ca-Laclat u. Lactose zur Grundkost. Wenn nur Lactose zugefüttert wurde, stieg der Ca-Geh. des Serums nur anfangs an, nahm dann aber stark ab. — Der anorgan. P des Blutes nahm zu durch Beigabe von Knochen­

mehl allein oder mit Lactose u. durch Lactose allein. Er nahm ab durch Ca-Lactat allein oder mit Lactose. — Nur 10% des Ca werden bei Beigabe von CaCl2 im Körper retiniert u. nicht mehr als etwa 30% überhaupt resorbiert. Nach Beigabe von CaCl2 nimmt der P-Verlust stark zu, sowohl im Harn wie im K ot. Nur im Harn finden wir P-Verlust bei Zugabe von HCl zur Grundkost. — Von Ca-Lactat werden un­

gefähr 50% des Ca retiniert u. gleichzeitig wird aus der Grundkost P vermehrt an­

gesetzt. — Von Knochenmehl wurden 20% des Ca u. P retiniert. — Gleichzeitige Fütterung von Lactose u. Knochenmehl verdoppelte die Retention des Ca des Knochen­

mehls, aber nicht die Ca-Retention aus beigegebenem Ca-Lactat. Auch die P-Retention aus dem Knochenmehl wurde verdoppelt, so daß sie etwa ebenso hoch war wie unter der Einw. von Ca-Lactat. (Journ. biol. Chemistry 84. 257— 67. Okt. 1929. Bast Langing, Michigan Agricult. Exper. Station, Chem. Lab.) F. MÜLLER.

A. Reuß, Uber die Verwendung von Olivenöl bei der Ernährung des Säuglings und Kleinkindes. Reines Olivenöl ist ein kalor. wertvolles, gut ausnutzbares Fett, das auch seiner chem. Beschaffenheit nach zur Zufütterung bei Kindern gut geeignet erscheint.

Vf. wendet seit längerer Zeit an Stelle von Butter mit bestem Erfolge Olivenöl bei Herst. von Gemüse- u. Mehlspeisen an. Sehr brauchbar erwies sich der Ölzusatz bei Herst. sogenannter konz. Nährgemische, z. B. wurden der Vollmilch außer 8 % Zucker noch 4 % ö l zugesetzt. Auch aus Frauenmilch ließ sich eine derartige Doppelnahrung lierstellen. Es wurde die mit Öl angereicherte konz. Nahrung besonders bei Trink­

schwachen u. Frühgeborenen angewandt u. gut ausgenutzt u. vertragen. (Med. Klinik 25. 1733— 36. 8/11. 1929. Wien, Kaiser Franz Josef-Spital.) F,RANK> „

H. C. Eckstein, Der Einfluß der Einnahme von Tricaproin auf das KörperftU der weißen Ratte. (Vgl. C. 1929. II. 320.) Wenn man Ratten mit einer Kost füttert, die Buttersäureradikale enthält, so wird in den Geweben Fett deponiert, das anders

1930. I. Eä. Ti e r p h y s io l o ö i e. 547

ist als das präformierte Fett. Trotzdem war der Verseifungswert der beiden Lipoide nicht so verschieden, wie man hätte erwarten müssen. Da Tributyrin von den Tieren schlecht aufgenommen wurde u. die Ernährung störte, wurde Tricaproin verfüttert.

15% dieses Neutralfettes störten die Nahrungsaufnahme u. die Entw. der weißen Ratte nicht. Wiederum war die Jodzahl des deponierten Fettes anders als bei den Kontrolltieren (59 gegen 68 bei den Lipoiden u. 97 zu 107 bei den Fettsäuren aus P-Lipoiden). — Durch die Aufnahme von Tricaproin wird ein Fett deponiert, das mehr gesätt. Fettsäuren enthält als das sonst gebildete Prod. — Ratten nutzen also Tricaproin aus u. bauen ein neues Fett auf, anders als wenn man hohe Fettsäuren, wie Olein- oder Linolensäureradikale, verfüttert, die z. T. wenigstens als solche ab­

gelagert werden. (Journ. biol. Chemistry 8 4 . 353— 57. Okt. 1929. Ann Arbor, Univ.

of Michigan, Med. School, Lab. of Physiol. Chem.) F. M ü l l e r . M. I. Rowlands, Der Vitamingehalt von Grassamen aus besonders behandeltem Boden. Ein Teil des Vers.-Areals wurde mit Dung von Tieren behandelt, die ein an Vitamin B reiches Futter bekommen hatten. Ein anderer Teil wurde künstlich ge­

düngt mit einem Gemisch von Kainit, (NH4)2SO., u. einer bas. Mischung. Das ge­

erntete Gras wurde an Ratten verfüttert. Der Unterschied war schlagend: Die mit dem vitaminreich gedüngten Gras gefütterten Ratten entwickelten sich enorm viel schneller als die anderen, die kümmerlich Zunahmen. (Nature 1 2 4 . 760. 16/11.

1929.) F. M ü l l e r .

Katharine Blunt und Ruth Cowan, Bestrahlte Nahrungsmittel und bestrahltes Ergosterin. Zusammenfassende Besprechung der Bedeutung der Zufuhr von bestrahlten Nahrungsmitteln u. bestrahltem Ergosterin als Vitamin D-Quelle u. der. Gefahren.

(Joum. Amer. med. Assoc. 9 3 . 1301-—03. 26/10. 1929. Chicago.) M e ie r . E. Heide und E. Schilf, Über die Wirkung von Infusen aus Röstprodukten von Cerealien auf die Gerinnung und Verdaidichkeit der Milch. Die Verss. an Ratten nach 24-std. Hungern, Einführung der Fl. (4 ccm) in leichter ä.-Narkose mittels Sonde, nach 20 Min. Schlachten, Unterss. des Mageninhaltes, zeigten, daß ein Milch-W. - Gemisch am gröbsten, ein Gemisch mit Malzkaffee in sehr feiner Verteilung gerinnt.

Das Milcheiweiß wurde in letzterem Falle mehr als dreimal so schnell verdaut. Die gröbere Gerinnung eines Milch-Kaffeegemisches gegenüber einem solchen mit Malz­

kaffee hängt vermutlich mit dem Gerbstoffgeh. des ersteren zusammen. (Biochom.

Ztschr. 2 1 3 . 190— 94. 23/9. 1929. Berlin, Univ.) G r o s z f e l d . Robert Meyer-Bisch, Verdauungsorgane und Wasser- und Mineralstoffwechsel.

Die durch das Blut in die Leber gelangenden Substanzen wirken zum Teil rein mechan.

auf das Venensystem, zum ändern Teil aber durch ihre chem. u. chem.-physikal. Eigg.

auf die Endothelien u. auf die Tätigkeit der Organzellen. Für die Bedeutung der aus dem Darm resorbierten Stoffe spricht, daß sämtliche Eiweißabbauprodd. bis zu den Aminosäuren ganz besonders wirksam sind. Bei bestimmter Dosierung kann es sogar Vorkommen, daß weniger abgebaute Stoffe, wie z. B. das Pepton den gegenteiligen Effekt bewirken als die Aminosäuren. Von Wichtigkeit ist, besonders für patholog.

Vorgänge, daß gleichzeitig noch die Leber bei der Hämodynamik des Kreislaufs eino Rolle als Auffangorgan spielt. Die hormonale Regulation ist wichtig, aber nicht allein entscheidend, die allgemeine Stoffwechsellage scheint ebenfalls von Wichtigkeit zu sein. (Dtsch. med. Wchschr. 5 5 . 1755— 58. 18/10. 1929. Dortmund, Städt. Kranken­

anstalt.) . F r a n k .

Walter C. Russell und Francis G. McDonald, Die Ausnutzung von Calcium ans Calciumcarbonat und Calciumcitrat bei legenden und nichtlegenden Hühnchen.

Während der Eiproduktion findet man negative oder ganz schwach positive Ca- Balance u. verminderte Ca-Ausscheidung. Dies zeigt, daß während des Legens das Hühnchen Ca sowohl aus Ca-Citrat als aus CaC03 ausnutzen kann, um daraus das Ei zu bilden. In der anderen Zeit, wenn kein Ei gebildet wird, wird Ca bei positiver Balance im Körper zunächst zurückgehalten, — In beiden Fällen waren die Härte der Schale, das Eigewicht u. der Ca-Geh. der Schale gleich. — Beide Gruppen zeigten bei kräftiger Eiproduktion zeitweise negative P-Balanee, u. zwar besonders während der Eiabsonderung. Es ging mehr P zu Verlust als nötig zur Bldg. von Tricalcium- phosphat. Es müssen also außerdem noch im Stoffwechsel andere P-Verbb. während der Eibildung aufgebaut werden. — Wenn keine Eibildung stattfindet, ist die P-Re- tention prozent. größer als die von Ca. (Joum. biol. Chemistry 8 4 . 463— 74. Okt.

1929. New Brunswick, New Jersey Agricult. Exper. Station, Dept. of Agricult. Bio-

chem.) F. M ü l l e r .

548 E 6. Ti e r p h y s i o l o g i e. 1930. I.

C. W . Lindow, W . H. Peterson und H. Steenbock, Der Kupferstoff Wechsel bei der Ratte. (Vgl. C. 1929. II. 1087.) Mit ausreichender Kost genährte Ratten zeigten im Körper hei der Geburt einen Cu-Geh. von 0,0108 mg, nach 210— 240 Tagen 0,4422 mg. In den ersten S5 Tagen nahm Cu prozont. ab u. stieg dann an. — Der Cu-Geh. der neugeborenen Ratte war nicht größer, wenn die Mutter mehr Cu mit dem Putter bekommen hatte. Auch in die Milch ging nicht Cu über. — Cu-Zugabe zur K ost bewirkte deutliche Zunahme des absol. u. prozentigen Cu-Geh. im Rattenkörper in verschiedenem Alter. Am stärksten war diese Zunahme bei Tieren von 75— 85 Tagen, die zweimal, u. von 210— 240 Tagen, die dreimal so viel Cu hatten wie Verglcichtiere ohne Cu-Beigabe. — Der Cu-Geh. nahm durch Cu-Beigabe zu in Knochen, Niere, Milz u. Leber um 1,6-, 2-, 5- u. 20-mal. — Der Cu-Geh. des Blutes jüngerer Ratten betrug 0,0543 u. nach Cu-Fütterung 0,0821 m g-70. — Der Cu-Geh. des Rattenkörpers nach einer Anämie hervorrufenden K ost war von der 3. bis zur 11. Woche bis zum Tode gleich. — Es wird 2-mal so viel Cu in den Faeces wie im Harn ausgeschieden.

Nach Cu-Zugabe gehen 98% davon in den Kot. — Es wird Cu während der Cu-Fütterung gespeichert u. in den nächsten 4— 5 Wochen nach Aufhören der Zufuhr allmählich aus dem Körper entfernt. (Journ. biol. Chemistry 84. 419— 36. Okt. 1929. Madison, Univ. of Wisconsin, Dept. of Agricult. Chem. and Agricult. Bacteriol.) F. MÜLLER.

Alex R. Somerford, Traubenzucker-Intoleranz bei verschiedenen Dermatosen. Es ist von verschiedenen Seiten festgestellt worden, daß bei Hautkrankheiten der Blut­

zuckerstand oft erhöht ist. Bei 120 Fällen von Hautkrankheiten wurde die Erhöhung nach Eingabe von 50 g Traubenzucker festgestellt. Nur 23% hatten n. Nüchtern- Blutzuckcr. Bei den anderen war die Abweichung nach oben allerdings nicht hoch.

Sie betrug etwa 130 m g -% u. stieg bis etwa 190 m g -% 45 Min. nach Traubenzucker­

einnahme. — Bei bestimmten Hautkrankheiten, wie • Pruritus u. Psoriasis, ist diese Steigerung besonders häufig, wenn auch kein richtiger Diabetes vorzuliegen braucht.

Solche Patienten müssen sich in der Aufnahme von Kohlehydrat möglichste Beschränkung auferlegen, wenn es auch noch nicht feststeht, ob die Hyperglykämie die Ursache der Hautkrankheit ist oder nur zusammen mit ihr auftritt. (Lancet 217- 1140— 42.

30/11. 1929. Manchester, Royal Infirmary.) F. Mü l l e r. S. Cr. Zondek und F. Matakas, Über Milchsäurebildung und S a u e r s t o ff verbrauch bei der tonischen Kontraktion des quergestreiften Muskels. (Vgl. C. 1927. II. 2689.) Bei den durch Acetylcholin, Nicotin, KCl, Chinin, Coffein, Chlf. u. NH3 erzeugten ton. Kontrakturen des quergestreiften Froschmuskels wird der zwischen Kontrak­

tionsvorgang u. Milchsäurebldg. sowie der zwischen Spannungsentw. u. Milch- säurebldg. bestehende Zusammenhang untersucht. Da es ton. Muskelverkürzungen gibt, bei denen keine Milchsäure gebildet wird (Acetylcholin) u. da bei den ton.

Kontrakturen, die mit Milchsäurebldg. einhergehen, die Milchsäurebldg. erst nach Beginn des Verkürzungsvorganges einsetzt, nehmen Vff. an, daß die Milchsäure als auslösender Faktor des Verkürzungsvorganges bei diesen ton. Kontraktionen nicht in Frage kommt. Auch die Aufrechterhaltung des Verkürzungsvorganges kann nicht auf Milchsäurebldg. zurückgeführt werden, denn während der ganzen Zeit der Wrkg. der Acetylcholinkontraktion ist eine vermehrte Milchsäurebldg.

lücht nachweisbar. Daß diese Spannungsentw. nicht mit der Milchsäure Zusammen­

hängen kann, geht daraus hervor, daß zwischen Spannungsentw. u. Milchsäure­

bldg. kein Parallelismus besteht. Substanzen wie Acetylcholin, Nicotin u. Kalium, die in der Spannungsentw. wenig differieren, unterscheiden sich außerordentlich hinsichtlich der Milchsäurebldg. Acetylcholin, das nur in geringem Maße spannungs­

entwickelnd wirkt, führt zu keiner Milchsäurebldg. Kalium dagegen, dessen Spannungs­

entw. nur wenig größer ist, führt zu einer Milchsäurebldg., die nicht wesentlich hinter der zurückbleibt, die etwa bei Chinin beobachtet wird, dessen Spannungsentw. außer­

ordentlich groß ist. Novocain, das gar keine Spannung hervorruft, bewirkt eine starke Milchsäurebldg. In prinzipiell gleicher Weise wie die Milchsäurebldg. beeinflussen die genannten Substanzen auch den 0 2-Verbrauch des Muskels. — Vff. nehmen als Ursache der Milchsäurebldg. eine Schädigung des Muskels an, die ihren Ausdruck in einer mitunter sogar reversiblen Aufhebung der Muskelerregbarkeit findet. Dadurch wird verständlich, daß z. B. die Kaliumkontratur zur Itfilchsäurebldg. führt, die Acetyl- cholihkontraktur dagegen ohne Milchsäurebldg. einhergeht, obgleich beide durch annähernd gleiche Spannungsentw. ausgezeichnet sind, u. daß z. B. Novocain, das weder eine Kontraktion noch eine Spannungsentw. bewirkt, eine vermehrte Milchsäurebldg.

u. vermehrten 0 2-Verbrauch verursacht, denn ELalium u. Novocain führen zum

1930. I. Sä- TiERPHYSIOLOGIK. 549

Schwinden der Muskelerregbarkeit, während bei der Aeetylcholinkontraktur eine Verminderung der Muskelerregbarkeit nicht eintritt. Ob die Milchsäure kausal mit der Änderung der Muskelerregbarkeit zusammenhängt, oder ob das gleiche Agens, das zur Veränderung der Erregbarkeit führt, auch die vermehrte Milchsäurebldg.

bedingt, es sich also nur um parallel verlaufende Vorgänge handelt, bleibt noch dahin­

gestellt. (Biochem. Ztschr. 2 1 4 . 320—42. 22/10. 1929. Berlin, II. medizin. Univ.-

Klinik d. Charité.) Ko b e l.

P. Eggleton, Die Stellung des Phosphors in dem chemischen Mechanismus der Muskelkontraktion. Zusammenfassendes Referat der neuen Unteres, über den Umsatz des Kohlehydrats u. der P-Verbb. des Muskels. Im Muskel sind vorhanden: Glykogen 0>7%> Milchsäure 0,02%, freies Kreatin 0,095%, gebundenes Kreatin 0,275%, an Phosphorsäuren (in P) Orthophosphorsäure 0,015%, Kreatinphosphorsäure 0,065%, Hexosemonophospliorsäure 0,008%, Hexosediphosphorsäure in Spuren ?, Pyropliosphor- säure 0,025%, Adenyl- u. Inosinsäuren 0,02%, andere 1. P-Verbb. 0,01— 0,02%. Dio Bedeutung der PO.,-Verbb. stellt Vf. sieh so vor, daß dem Orthophosphat im wesent­

lichen eine Pufferwrkg. zukommt, einerseits, daß es als sekundäres Salz vorliegt, anderer­

seits der Übergang in dio stärker sauren Ester möglich ist. Kreatinphosphorsäure, die besonders in den höher organisierten Muskeln vorkommt, ist wahrscheinlich in dem Prozeß der Übertragung der nervösen Beizung auf den Muskel von Bedeutung.

Welche spezielle Bedeutung den Hexosemono- u. dem Diester zukommt, ist noch nicht geklärt. Hexosediester ist möglicherweise bei der n. Funktion überhaupt nicht vor­

handen, sondern entsteht nur in größerem Maße unter der Einw. von Fluorid. Die Bedeutung der Pyrophosphorsäure ist vorläufig ungeklärt. Adenylsäure dient zur Bldg. von NH3, doch läßt sich auch über die Bedeutung dieser Rk. noch kein ab­

schließendes Urteil fällen. (Physiol. Rev. 9. 432— 61. Juli 1929. London, Univ.

College.) Me i e r.

Benjamin D. Martinez, Milz und Fibrinogen. Vf. versucht durch Unteres, an Tieren festzustellen, ob die Milz das fibrinogenerzeugende Organ ist. Die Verss.

haben kein eindeutiges Resultat ergeben. (Revista Centro Estudiantes Farmacia Bioquimica 1 8 . 213— 16. Mai 1929. La Plata, Hochsch. f. med. Wiss.) Wi l l s t a e d t.

Lawrence T. Fairhall und Lyman H. Hoyt, Die Ausscheidung von Zink in Gesundheit und Krankheit. Dio Ausscheidung von Zn beträgt beim n. Menschen ca.

0,64 mg Zn pro Tag. Bei Nephritis, Ulcus Duodeni, Diabetes ist diese Menge wie beim n- vorhanden. Bei Urämie u. Lungentuberkulose wird meist die doppelte Menge ausgeschieden. (Journ. clin. Investigation 7. 537— 41. Harward School of Public

Health. Dep. of Physiology.) f Me i e r.

V. Henriques und H. Okkels, Histochsmische Untersuchungen über das Verhalten verschiedener Eisenverbindungen innerhalb des Organismus. Hunde, Frösche u. Ratten wurden neben der Nahrung mit Ferro- oder Ferrisalzen, mit kolloidalen Fe-Verbb.

oder komplexen Fe-Salzen gefüttert. Bei der histochem. Unters, der Organe waren die Resultate negativ oder widersprachen einander. Auf diese Woise kann man prin­

zipielle Unterschiede in der Fe-Ablagerung in dem parenchymatösen Gewebe nicht nachweisen, nur fand sich in der Leber mehr Fe nach Fütterung mit Ferrosalzen als mit den anderen Fe-Präparaten. — Dio entscheidenden Verss. wurden mit intravenöser Injektion bei Kaninchen gemacht, u. zwar wurden 4% ig. Ferrolactatlsg. (1— 5 ccm), kolloidales Ferrihydroxyd in Form von Ferrum albuminatum, Fe oxydatum dialysatum oder saccharatum (20— 50 mg Fe in 2— 5 ccm) oder 5% ig. Lsg. von Nalriumferri- citrat benutzt. — Die nach Verbluten lebenswann in absol. A. fixierten Präparate wurden in Schwefelammonium gelegt, ausgewaschen, dann in Ferricyankalium ge­

bracht unter Zusatz von wenig HCl u. die T u R N B üLL-R k. verwandt. (Außerdem Wurde mit Hämatoxylinfärbung kontrolliert. Anders fixierte Teile wurden auch mit anderen Färbungen untersucht.) — Wenn die TüRXBU LL-Rk. negativ war, ergab die ehem. Analyse, daß die absol. Fe-Mengen minimal waren. Fe kann aber auch fest komplex gebunden oder als sehr schwer 1. Verb. in kolloider Lsg. vorhanden sein.

— Die TURNBULL-Rk. zeigte an, daß die Fe-Salze in relativ geringen Mengen in den Leberzellen, etwas mehr in den KüPFFERschen Sternzellen u. in den großen Milz- zellen gespeichert werden, niemals in den Nierenkanälchen. Die kolloiden Fe-Verbb.

werden niemals in den Leberzellen, sondern nur in den KuPFFERschen Zellen u. in den großen Milzzellen sowie im Knochenmark gespeichert. Sie fanden sich auch als massive Ablagerungen in den Gefäßschlingen u. in den gewundenen Harnkanälchen

550 E 6. Ti e r p h y s i o l o ö i e. 1930. I.

1. Ordnung der Niere, sowie zwischen den Tubulis im Endothel. Die komplexen Fe- Salze fanden sich reichlich in den Leberzellen, aber nur wenig in den KuPFFERschen Zellen, kaum in Milz u. Knochenmark, niemals in den Gefäßschlingen der Niere. Nach Einführung von Natriumferro- oder -ferricyanid wurde kein Fe histochem. nach­

gewiesen. — Für die Aufnahme in die Zellen des reticulo-endothelialen Systems ist die Art des Stoffes belanglos, entscheidend ist der physikal.-chem. Zustand, so daß die Ablagerung von kolloidalen Fe-Verbb. wie Eisenzucker nicht verallgemeinert werden darf. — Die Ablagerungen in der Niere geben keinen Hinweis auf die Aus­

scheidungsart. — Die physikal.-chem. Faktoren entscheiden, ob die Parenchymzellen irgendeines Organs das Fe aufnehmen oder nicht, ob sie es schnell oder langsam auf­

nehmen u. ob die Ablagerungen diffus oder corpusculär erfolgen. Akt. oder inakt.

bedeutet danach verschiedene Ionisierungsgrade. (Biochem. Ztschr. 2 1 0 . 198— 225.

12/7. 1929. Kopenhagen, Univ., Med.-Physiol. Inst.) F. MÜLLER.

Charles L. Connor, lipochromstudien. I. Reaktion auf Carotinzufuhr. Das Carotin wurde aus mit alkoh. KOH-Lsg. gekochten Rüben mit PAe. extrahiert u. in öliger Lsg. Meerschweinchen u. Kaninchen injiziert. Das intraperitoneal eingespritzte Carotin führte histolog. zu Fremdkörperrkk. im Gewebe, trat aber nicht in Blut oder Urin über. Kaninchen vertrugen intravenöse Injektion reaktionslos. (Amer. Journ.

Pathol. 4. 227— 34. 1928. Boston, Harvard med. sehool. Sep.) Sc h n it z e r. Charles L. Connor, Lipochromstudien. II. Histochemischer Nachweis von Carotin, Xanthophyll in Bindung an Lipoiden. (I. vgl. vorst. Ref.) Carotin u. Xantho- phyll nehmen für gewöhnlich Fettfarbstoffe (Nilblausulfat) nicht auf oder nur, wenn sie an Lipoide gebunden sind. Es handelt sich zumeist wohl um Cholesterin oder seino Ester, Seifen, Fettsäuren oder Lecithin. Identifizierung von Lipochrom durch Zu­

sammenfließen u. Auskrystallisieren bei Behandlung mit schwacher alkoh. K 2C03 + Formalin oder durch Farbverlust nach Behandlung mit oxydierenden Substanzen (FeClj). Ebenso kann die Löslichkeit in Ä., PAe., Chlf. etc. bewertet werden. Die Verss. wurden an Gefrierschnitten von Rüben, Nebennierenrinde u. an Kaninchen­

geweben nach Injektion von Lipoiden angestellt. (Amer. Journ. Pathol. 4 . 235— 44.

1928. Boston, Harvard med. school. Sep.) SCHNITZER.

Charles L. Connor, Lipochromstudien. IV. Pigmente verschiedener Organe. (III.

vgl. C. 1 9 2 8 . II. 1132.) Lipochrom findet sich nach den histochem. Unterss. im Fett, in der Haut neben Melanin, in der Nebennierenrinde u. im Corpus luteum. Die übrigen Pigmente sind Haemofuscin, Haemosiderin (Herz, glatte Muskulatur etc.), Gallen­

farbstoff (Leber), Melanin (Haut, Nebennierenmark). (Amer. Journ. Pathol. 4. 293 bis 306. 1928. Boston, Harvard med. school. Sep.) v SCHNITZER.

Alexander Lambert, Gewöhnung an N a r k o tic a 318 Süchtige wurden im Bellevue- Hospital untersucht u. behandelt. Die Mehrzahl waren Heroinsü'chtige. Sie waren meist psychopathisch veranlagt u . die größte Mehrzahl Verbrecher. Der allgemeine phys.

Zustand war im ganzen gut, besondere somat. Erscheinungen bis a u f Abscesse durch die Injektionen wurden nicht festgestellt. Die am besten wirksame Entziehungstherapie ist die plötzliche Wegnahme des Alkaloids, nur bei schlechtem Gesundheitszustand soll eine ca. 14 tägige Periode mit fallenden Morphiumdosen eingeschaltet werden.

Für die Verhinderung eines Rückfalls ist die psych. Behandlung von ausschlaggebender Bedeutung. (Journ. Amer. med. Assoc. 9 3 .1297— 1301. 26/10.1929. New York.) Meier.

Joseph R. Guttman, Rektale Narkose mit Tribromäthylalkohol. Die Narkose durch Tribromäthylalkohol tritt in kurzer Zeit ohne vorhergehende Erregungszustände ein. Tox. Symptome, Schädigung der inneren Organe, lokale Wrkg. am Darm bei rektaler Anwendung werden kaum beobachtet, wenn die Lsg. in richtiger Weise her­

gestellt u. verwandt wird. Die Dosis beträgt 0,1— 0,15 g pro kg. Die postoperativen Erscheinungen, Kopfschmerz, Erbrechen, postoperative Pneumonie werden nicht beobachtet. Bei richtiggewählter Dosierung u. Applikation ist dieser Stoff für Narkose den anderen Narkosemitteln überlegen. (Ann. Surgery 9 0 . 407— 14. Sept. 1929. Ham­

burg, Eppendorf, Krankenhaus, Chirurg. Abt.) MEIER.

W . Russell Brain, Therapeutischer Gebrauch von Luminal. Der A n w en d u n g s­

bereich des Luminals sind bes. Epilepsie u. ihr ähnliche Krankheitsbilder. Es leistet auch gute Dienste bei Migräne, vestibulärem Schwindel, der häufig in kurzer Zeit

bereich des Luminals sind bes. Epilepsie u. ihr ähnliche Krankheitsbilder. Es leistet auch gute Dienste bei Migräne, vestibulärem Schwindel, der häufig in kurzer Zeit