• Nie Znaleziono Wyników

C. 1924. I. 2231.) Zur Feststellung des Ursprungs der Phosphorluminescenz werden Unteres, der Emissions- u. Absorptionsspektren des P 20 6 u. P 20 3 ausgeführt. Bei den Verss., P20 5 anzuregen, wurde immer nur das Bandenspektrum des durch Abspaltung entstandenen 0 2 gefunden. Bei sorgfältig gereinigtem P20 6 ist im Quarzultraviolett keine Absorption festzustellen. Das Spektrum de3 P20 3-Dampfes bei Elektronen­

anregung ergibt ein Bandenspektrum, das mit dem Phosphorluminescenzspektrum vollkommen ident, ist. Bei der Erregung findet unter Bldg. nichtflüchtiger Oxyde (darunter P20 6) eine Zers, statt, die um so schneller verläuft, jo größer die Elektronen­

energie ist. P20 3 gibt ein kontinuierliches Spektrum im Sichtbaren u. ein aus zwei Bandensystemen bestehendes Bandenspektrum. Das langwellige Bandensystem im Gebiet von X 3586 bis 3240 A konnte teilweise, das kurzwellige System im Gebiet von X 2636 bis 2365 Ä vollständig analysiert u. in ein Bandenkantenniveauschema ein- geordnot werden. Es wird vermutet, daß das kontinuierliche Spektrum dem festen P20 5 zuzuschreiben ist. — Für das Zustandekommen des Phosphorlumineseenz- spektrums ist anzunehmen. daß die Bildungsenergie des P2Ot durch Strahlung oder durch einen Zusammenstoß mit dem P20 3-Mol. auf dieses übergeht, das dadurch an­

geregt wird u. strahlt. (Ztschr. Physik 51. 395— 409. Okt. 1928. Riga, Photoehem.

Lab. d. Univ.) LESZYNSKI.

Otto Stuhlman jr. und A. F. Daniel, Die durch Röntgenstrahlen und durch Er­

wärmung hervorgerufene Phosphorescenzstrahlung des Kunzits. Die Unters, der durch Röntgenstrahlen am Kunzit erzeugten Phosphorescenzstrahlung zeigt, daß diese im wesentlichen aus Banden bei 569m/i u. 440 m/.i besteht, also ident, ist mit der durch Kathodenstrahlenbeschießung verursachten Luminescenz. — Die bei 235° auftretendo Thermophosphoreseenz zeigt zwei Banden bei 640 m/i u. 500 mfi u. scheint einem Oxydationsvorgang im Krystall unter dem Einfluß der Erwärmung zuzuschreiben zu sein. (Journ. opt. Soc. America 17. 289— 93. Okt. 1928. North Carolina, Univ.) K lu .

Jean Perrin und Choucroun, Geschwindigkeit photochemischer Reaktionen. (Vgl.

C. 1926. ü . 2029.) Für die Oxydation von Indigocarmin in Ammoniumoxalat durch Luft unter Einw. von violettem Licht ergab sich, daß die Entfärbungsgeschwindigkeit dieselbe ist für gleiche Mengen bei Konzz. von 1:100 u. 1 : 20000. Das ist das Massen­

wirkungsgesetz. Die Oxydation von Helianthin in Oxalsäure u. hierauf in Ammonium­

oxalat, wo sie langsamer verläuft, ergibt, daß das Massenwirkungsgesetz ebenfalls anwendbar ist, wenn die Lsg. Fluorescenzvermögen besitzt u. demzufolge die mittlere Lebensdauer im aktivierten Zustande stark von der Konz, abhängig ist. (Compt. rend.

Aead. Sciences 187. 697— 98. 22/10. 1928.) K. W o l f .

22 A t. At o m st r u k t u r. Rad io c h e m ie. Ph o to c h em ie. 1 9 2 9 . I.

Mate Mudrovßic, Über Farbstoffsensibilisatoren und geeignete Farbstoffe für das Ausbleichverfahren. Vf. berichtet über eine systemat. Unters., deren Ziel es war, fest- zustellcn, auf -welche Klassen von Farbstoffen Thiosinamin u. dessen Deriw. sowie Piperonal u. dessen Deriw . am meisten wirken, ferner welche Wrkg. die Substitution der H-Atome des Thioharnstoffs u. Thiosinamins durch verschiedene Gruppen auf das Sensibilisierungsvermögen ausübt. Die Verss. wurden in wss. u. alkoh. Lsg., auf Papier, in Gelatine u. in Kollodium ausgeführt. Als Sensibilisatoren wurden untersucht:

Thiosinamin, Diäthylallylthioharnsloff, Äthylthiohamstoff, Phenylallylthiohamstoff, Di-

;phenylthioharnstoff, Phenylthioharnstoff, Diallylthioharnstoff, Acetylallylthioharnstoff, u-Naphthylallylthiohanistoff, ß- Naph tliylall ylth ioh a rnstoff, ß-Dinaphthylthioharnstoff, Methylenthioharnstoff, Methylenhamstoff, Allylharnstoff, Diallylharnstoff, Phenyl- harnstoff, Allylguanidinsulfat, Allylguanidin, Thiosemicarbazid, Allylthiosemicarbazid (CH„ = CII • CH2 • NH - CS • NH • N H ,), Phenylallylsemicarbazid (symrn.), Hydrazin-N-N'- bisthiocarbonsäureallylamid (C3H5 ■ NH ■ CS • NH • NH • CS • NH ■ C3H5), ß-Naphthylallyl- thiosemicarbazid (aus /3-Naphthylhydrazin u. Senföl, F. 156— 157°), Methylallylthio- semicarbazid (aus Methylhydrazinsulfuricum, Senföl, Alkali u. etwas A., F. etwa 51°), Anethol, Piperonal, Piperonaloxim, Piperonalanilid, Piperonyloin, Piperonylsäure- arnid, Piperonylacrylsäure, Piperonalthiosemicarbazon, Pipercmalnalriumbisulfitverb., Qlyoxal, Olyoxalnairiunibisulfitverb., Glyoxaldioxim, Dimethylglyoxim, Acrolein-N alrium- bisulfilverb., Acroleinarnmoniak (durch Einleiten von NH3 in äth. Lsg. von Acrolein, hellgelbes Prod.), Zimtsäure, Campheroxim, Benzaldoxim, Benzalsemicarbazon, Form­

amid. a-Naphthylallylthioharnstoff (F. 142— 143°) u. /9-NaphthylalIylthioharnstoff (F. 106— 108°) werden dargestellt durch etwa zweistündiges Kochen von a- bzw.

/3-Naphthylamin mit Allylsenföl gel. in Toluol, wobei außer den Naphthylallylthio- liarnstoffen auch a-Dinaphthylthioharnstoff (F. 198— 199°) bzw. ß-Dinaphthylthioham- stoff (F. 192— 193°) entsteht. Von den untersuchten Sensibilisatoren ist für alle Farb­

stoffe Allyldiäthylharnstoff am brauchbarsten, Neosalvarsan bzw. Formaldehyd- sulfoxylat (vgl. K ö g e l u. Steigm ann, Photogr. Industrie 23 [1925]. 1169) sind ebenso wie Natriumdisulfit, Acetonsulfit u. Piperonalnatriumbisulfit für manche Farbstoffe wirksamer, aber prakt. unbrauchbar, weil der Vorgang teilweise reversibel ist u.

zum Teil schon im Dunkeln eintritt. Weder in Lsg. noch in Gelatine wirken Methylenharnstoff (schon wegen der Unlöslichkeit), Phenylharnstoff, Glyoxaldoxim, u. Dimethylglyoxim. Glycerin wirkt in Gelatine stark, ist aber in Lsg. unwirk­

sam; ähnlich verhält sieh Formamid u. fast unwirksam in Lsg. ist auch Piperonal, Piperonyloin, Piperonylsäureamid u. Campheroxim. Bei den Thioharnstoffen ist schon bei Eintritt der Phenyl- oder Naplithylgruppen eine Wrkg. bemerkbar, besser wirkt bereits Äthylthiohamstoff, während bei Eintritt einer Allylgruppe eine außer­

ordentliche Steigerung der sensibilisierenden Wrkg. zu beobachten ist. Die Substitution von H-Atomen des Thiosinamin durch andere Gruppen bewirkt weitere Steigerung des Sensibilisierungsvermögens (vgl. K ö g e l u. S teigm ann, 1. c.), dagegen vermindert die saure Acetylgruppe das Sensibilisierungsvermögen.

Die zur Sensibilisierung durch Thiosinamin u. seine Deriw . geeignetsten Farbstoffe befinden sich in der Gruppe der Thiazine, Oxazine u. Azine, daim folgen Pyronine, u. bedeutend weniger sensibilisierbar sind die Triphenyl-, Acridin-, Nitro- u. einige Azofarbstoffe. Tartrazin ist verhältnismäßig wenig sensibilisierbar. Untersucht wurden: Lautsches Violett, Methylenblau, Flavindulin, Brillentalizarinblau, Capriblau GON, verschiedene Arten Kresylblau, Nilblau, Neumethylenblau, Delphinblau,Pheno- safranin, Rhodulinrot B, Rhodulinblau, Rosindulin 2 B, Naphthazinblau, Flavindulin 0, Pyronin G, Rhodamin S, Erythrosin, Echtsäureblau R, Rhodamin S, Malachitgrün, Patentblau, Tartrazin, Korallinrot, Korallingelb, Phosphin, Rheonin A konz., Acridon- orange NO, Naphtholgelb S, Martins Gelb, Aurantia, Azosäurerubin B, Azoeosin B, Sulfocyanin GR extra; Curcumin (nat.), Rhodulingelb 6 G, lihosulinreinblau. — Aus den Ergebnissen kann geschlossen werden, daß eine weitgehende Analogie zwischen den Ausbleichfarbstoffen u. den photograph. Desensibilisatoren, für die die Gruppe

“ Ar“ N— charakterist. ist, besteht. Das Ausbleichen wird durch Red. der Farbstoffe gedeutet. Die Gruppe — C— scheint das Ausbleichen durch Thiosinamin nicht zu fördern,

i

ohne —Ar—N— sogar zu hindern. Vf. diskutiert die Ergebnisse vom Standpunkt der BAURschen Theorie (vgl. C. 1928. II. 1978). — Vf. berichtet kurz von Verss., farbige Kopien mittels des Ausbleichverf. herzustellen. Am geeignetsten von den untersuchten Farbstoffen waren für Blau: Capriblau GON, für R ot: Rosindulin 2 B n, für Gelb:

1 9 2 9 . I. A 2. El e k t r o c h e m ie. Th er m o ch em ie. 2 3

Flavindulin 0 . Die Farbstoffe bleichen nicht ganz rein aus. Kopierdauer für Auto- chromien beträgt in der Sonne (Juni) weniger als 15 Minuten. (Ztschr. wiss. Photogr., Photophysik u. Photoehem. 26. 171— 92. Okt. 1928. SuSak, Jugoslavicn, Real­

gymnasium.) Le s z y n s k i.

Herbert J. Reich, Der lichtelektrische Effekt in Glimmentladunrjsrohren. Die Tat­

sache, daß in edelgasgefüllten Entladungsrohren mit selbständiger Entladung die Werte der Zünd- u. Löschspannung durch Beleuchtung der Elektroden herabgesetzt werden können, wird auf ihre Ursachen untersucht. Die beobachteten Erscheinungen lassen sich erklären durch das Auftreten eines lichtelektr. Effektes an den Elektroden, dessen langwellige Grenze bei 6800 Ä darauf hinweist, daß er durch das Vorhandensein geringer Mengen von Alkalimetallen auf den Elektrodenoberflächen hervorgerufen wird. (Journ.

opt. Soc. America 17. 271— 88. Okt. 1928. Ithaca, New Fork, Cornell Univ.) Kl u m b. N. R. Campbell, Die lichtelektrischen Eigenschaften dünner Häute der Alkalimetalle (Vgl. C. 19 28 . I. 1263.) Anlaß zur vorliegenden Unters, war die zufällige Entdeckung, daß die Anoden gasgefüllter K-Photozellen den Schwellenwert der lichtelektr. Emp­

findlichkeit bedeutend nach R ot verschoben zeigten gegenüber den Kathoden. Als wesentliche Ursache hiervon wurde die dorthin destillierte dünne K-Schicht erkannt.

Die ausführlich geschilderten Verss. hatten wesentlich zum Zweck die Entwicklung der Herstellungstechnik der dünnen Alkalimetallhäute, das Studium der Einw. ver­

schiedener Unterlage- u. Kathodenmaterialien, sowie der Rolle der verwendeten Gas­

füllung zwecks Erreichung höchster Rotempfindlichkeit. Es ergab sich, daß dünne Häute, die nach Verdampfung zuvor durch Sublimation erzeugter Schichten übrig- bliebcn, nach Durchgang einer elektr. Entladung in Wasserstoff, eine sehr beträchtliche u. haltbare Rotempfindlichkeit zeigten. Die bei Bestrahlung mit 7. = 8000 A erhaltenen Photoströme waren von derselben Größenordnung, wie die von n. Kaliumzellen bei 4500 Ä zu erhaltenden. Die Empfindlichkeit hängt stark vom Material der Unterlage ab. In Analogie zu den von LANGMUIR u . Mitarbeitern untersuchten Schichten aus Cs, W u. 0 wird auch für die vorliegenden Häute Zus. aus mehreren monomolekularen Schichten angenommen. Hinweise, die sich aus den Beobachtungen ergeben für Be­

ziehungen zwischen Thermionen- u. Photoelektrcnenemission werden diskutiert. (Philos.

Magazine [7] 6. 633— 48. Okt. 1928. Wembley, Res. Staff Gen. Electr. Co.) Ky r. Abram F. Jofie, The pliysics of crystals; cd by Leonard B. Loeb 1928. New York: Mc Graw-

Hill 1928. (19S S.) 8°. Lw. $ 3.—.

Theodore Lyman, The spectroscopy of the extreme ultra-violet. Diag. 2nd. ed. London:

Longmans 1928. (168 S.) 8°. (Monographs on physics.) 10 s. 6 d. net.

Erwin Schrödinger, Vier Vorlesungen über Wellenmechanik, geh. an d. Royal Institution in London im März 1028. Übers, von Hans Kopfermann. Berlin: J. Springer 1928.

(V, 57 S.) 8". M. 3.90.

Aj. E lektroch em ie. T h erm och em ie.

Adolf Smekal, Elektrizitätsleitung und Diffusion in krystallisierten Verbindungen.

Nach einer Darst. seiner Auffassung über die Unregelmäßigkeiten im Gitterbau realer Krystallo u. deren Auswirkung auf verschiedene Krystalleigg. (vgl. C. 19 28 . II. 1609) zeigt Vf., daß auch der Mechanismus des elektr. Leitvermögens u. der Diffusions­

vorgänge in krystallisierten Verbb. wesentlich mit den Abweichungen des Krystallbaus aller wirklichen Krystalle vom idealen Krystallgitter zusammenhängt. Die Durch­

führung dieses Ansatzes liefert eine bisher allgemein gültige Formeldarst. für die Temperaturunabhängigkeit des Leitvermögens, sowie eine in allen Fällen zutreffende Beurteilung des Leitungscharakters, gleichgültig, ob Ionen- oder Elektronenleitung in Betracht kommen. Die genauere Analyse der Temperaturabhängigkeit liefert ein quantitatives Maß für die Abweichungen des Realkrystalls vom Idealgitter, ferner eine gesonderte Best. der Wanderungsgeschwindigkeiten u. Dissoziationsgrade der am Leitungsvorgang beteiligten Arten von Elektrizitätsträgern. Die Wanderungs- geschwindigkeiten u. Dissoziationsgrade sind in einfacher Weise von den Fa j a n s- sehen Deformationseigg. der Krystallbausteine abhängig. Ein direkter Rückschluß aus dem Leitungscharakter eines festen Stoffes auf die ehem. Bindungsart seines Krystallgitters ist nicht möglich, weil der Leitungscharakter in vielen Fällen nur durch die Deformationsverhältnisse der „Lockerbausteine“ des Realkrystalles bestimmt wird, nicht aber durch jene seiner Gitterbausteine. (Ztschr. Elektrochem. 34. 472— 80.

Sept. 1928. Wien.) Fr a n k e n b u r g e r.

2 4 A j. El e k tr o c h e m ie. Th er m o c h em ie. 1 9 2 9 . I.

W . J. de Haas und J. Voogd, Über die Supraleitfähigkeit von Gallium. Es wurde Ga benutzt, das 0,16% In, 0,10% Zn, 0,01% Pb u. eine Spur Na als Verunreinigungen enthielt. Es wurden zwei Widerstände Ga-2 u. Ga-3 angefertigt, von denen Ga-3 bis zu 0,3% mit In verunreinigt wurde. Der Verlauf des Widerstandes wurde durch direkte Widerstpndsmcssung bis zur niedrigsten erreichbaren Temp. u. nur in dem nichtkompensierten Erdmagnetfeld untersucht. 2 Tabellen bringen das Zahlen­

material. Es zeigt sich, daß dio Widerstände sehr stromempfindlich sind. Beim Sprungpunkt von In (3,42° K.) tritt bei Ga-3 eine Meine besondere Abnahme des Wider­

standes auf. Vergleicht man das Verh. der Widerstände untereinander, so ergibt sich, daß der indiumreichere im Temp.-Gebiet von 4,2° Iv. bis 1,1° K. viel stärker abnimmt.

(Ivoninkl. Akad. Wetenseh. Amsterdam, wisk. natk. Afd. 37. 702— 05. 29/9. 1928.

Leiden, Univ.) K. Wo l f.

Edm. van Anbei, W . J. de Haas und J. Voogd, Neue Supraleiter. Vff. unter­

suchten das Verh. des elektr. Widerstandes von Verbb. zweier Metalle bei niedrigen Tempp., von denen eine der Komponenten zu den supraleitenden Metallen gehört.

Es wurden Stäbchen von Cu3Sb, Ag3Sb, Ag3Sn, Cu3Sn, Bi6Tl3, SbSn u. ein Stäbchen einer Legierung von Sb u. Sn mit 40,21% Sb untersucht. Dio Messungen wurden zwischen 0 u. — 259° durchgcfiihrt. 2 Tabellen bringen das Zahlenmaterial. Die Wider­

stände von Cu3Sb u. Ag3Sb sind wenig von der Temp. abhängig. Dio Widerstände aller Stäbchen nehmen weniger ab als die ihrer Komponenten. Allo Widerstandskurven weisen einen Wendepunkt auf. — Für die Widerstandsmessungen in fl. He wurden die Widerstände von Ag3Sn, Cu3Sn, Bi5Tl3, SbSn u. Sb-Sn-Legierung benutzt. 7 Tabellen bringen das Zahlenmaterial. Bei den Widerständen von den drei letztgenannten Verbb.

tritt Supraleitfähigkeit auf. Bemerkenswert ist, daß Bi5Tl3 bereits über dem Kp.

von He supraleitend wird. TI wird erst bei 2,47°K. supraleitend u. Bi behält sicher bis 1,5 K. seinen vollen Widerstand. Es ergibt sich somit eine enorme Verschiebung des Sprungpunktes. Es ist nicht wahrscheinlich, daß hierfür eine Verunreinigung durch Pb verantwortlich zu machen ist. Bei den drei vorgenannten Stoffen entsteht die Supraleitfähigkeit demnach leichter als bei der supraleitenden Komponente. (Koninkl.

Akad. Wetenseh. Amsterdam, wisk. natk. Afd. 37. 706— 13. 29/9. 1928. Leiden, J. C.McLennan, C. D. Niven und J. O. Wilhelm, Der Widerstand von Cäsium, Cobalt und Chrom bei niedrigen Temperaturen. (Vgl. Me Le n n a n u. Ni v e x, C. 1927.

II. 1442.) Fortsetzung der zitierten Arbeit. Der Widerstand von Cs wurde bei Zimmer- temp. sowie bei den Tempp. von fl. Luft, H, u. He gemessen. Der Temp.-Gradient des Widerstandes verläuft beim Cs steiler als bei den anderen Alkalimetallen u. fällt im Gegensatz zur Regel noch unterhalb 4° K. ab. Dies u. seine hohe Kompressibilität wird an Hand der Elektronenkonfigurationstabelle der Alkalimetalle auf das Fehlen der vierzehn 44-Elektronen bei Cs zurückgeführt. Bei 2,2° K. wurde keine Supra­

leitfähigkeit gefunden. — Für Co wurde bei 20° noch der Widerstand zu 6,85 Mikroohm gemessen, der Temp.-Gradient ist geringer als beim Cr. Für beide wurde bei ca. 2,5° K.

noch keine Supraleitfähigkeit gefunden. Die spezif. Widerstände für Cr, Fe, Co, Ni u. Cu werden, mangels Meßbarkeit beim abs. Nullpunkt, bei 20,6° K. miteinander verglichen. Der spezif. Widerstand geht in dieser Reihe durch ein Minimum bei Fe u. steigt über Co zu Ni, um für Cu einen ganz besonders niedrigen Wert anzunehmen, woraus hervorzugehen scheint, daß gutes Leitvermögen an vollständige Elektronen­

systeme am Kern gebunden ist. Hieraus würde folgen, daß sechs 33 Elektronen (Fe) ein ziemlich stabiles System bilden. Vf. betont allgemein die Bedeutung der Kern- struktur für das Leitvermögen der reinen Metalle. (Philos. Magazine [7] 6. 672— 77.

J. C. Mc Lennan, C. D. Niven und J. O. Wilhelm, Das elektrische Leitvermögen von Arsen und Antimon bei niedrigen Temperaturen. Die Vff. beschreiben eine Ofen­

konstruktion, dio durch Inhomogenität der Temp.-Vertcilung gekennzeichnet ist u.

mittels deren sie in einem besonders geformten Glasrohr kleine As-Einkrystalle er­

zeugten. Möglichkeiten der Ausbildung der Methode zur Erzeugung größerer Krystalle werden angedeutet. Einkrystalle von Sb wurden gleichfalls in Glasröhren nach dem Verf. von Br id g m a n hergestellt. Das elektr. Leitvermögen wurde von 298 bis zu 2,42° K (fl. He) gemessen u. ist graph. u. tabellar. als Verhältnis der Widerstände bei Meßtemp. Rj R0 u. 0° wiedergegeben. Wie bei den meisten Metallen nähert sich R bei niedrigen Tempp. einem konstanten Werte u. weicht auch in seinem sonstigen Verlauf

Univ.) K . Wo l f.

Okt. 1928. Toronto, Univ.) Ky r o p o u l o s.

1 9 2 9 . I. A ,. Ele k tr o c h e m ie. Th er m o ch em ie.

nicht vom n. ab. Supraleitfähigkeit 'wurde nicht gefunden. (Philos. Magazine [7] 6.

666— 72. Okt. 1928. Toronto, Univ.) Ky r o p o u l o s. J. C. McLennan, C. D. Niven und J. 0 . Wilhelm, Die Wirkung von Cadmium als Verunreinigung von Blei auf das Leitvermögen des Bleis. Dio vorliegende Arbeit stellt den Anfang einer systemat. Unters, dar, dio den Einfluß von Beimengungen auf die Supraleitfähigkeit aufzuklären bezweckt. Einleitend werden die voraus­

zusetzenden Möglichkeiten der Legierungsbildung u. die voraussichtlichen Einflüsse auf die Supraleitfähigkeit erörtert, sowohl für den Pall der Beimengung eines Supra­

leiters, wie oines Nicht-Supraleiters. Dio Messungen wurden weniger auf genaueste Festlegung von Tempp. des Sprungpunktes, als auf die Aussage abgestellt, ob dieser, bei einer Vergleichsmessung, beim reinen Stoff u. bei seiner Legierung bei d e r s e lb e n Temp. eintritt. Aus destilliertem Cd u. reinstem Pb (Bureau of Standards) wurden Lsgg. mit 0,127; 1,19; 1,88; 2,76 u. 5,19% Cd hergestellt. Gemessen wurden die Widerstände bei Zimmertemp. sowie bei den Tempp. der fl. Luft, des fl. H 2 u. nahe der Temp. des fl. He. Dio Messungen sind graph. u. tabellar. dargestellt u. lassen darauf schließen, daß der Cd-Zusatz nach seinem Betrag die Temp. beeinflußt, bei der der Widerstand einer Legierung gänzlich verschwindet, nicht aber dio Temp. des Beginns des Eintretens der Supraleitfähigkeit. D. h. der Widerstand der Legierungen zeigte im Sprungpunkt des Pb einen plötzlichen Abfall, ohne jedoch zu verschwinden. Es wird als wahrscheinlich angesehen, daß noch in der Legierung mit 5,19% Cd im supra­

leitenden Zustand ununterbrochene Ketten von Pb-Atomen bestehen. — Die Wider­

stände der Legierungen zeigen ausgesprochene Alterungseffekte, die noch untersucht werden sollen. (Philos. Magazine [7] 6. 678—85. Okt. 1928. Toronto, Univ.) K y r

E. S. Keeping, Die Dissoziation von reinem Quecksilber. Vf. gibt theoret. Unter­

lagen dafür, daß Verss. über dio Leitfähigkeit anderer verd. Amalgame wohl kaum die Berechnung von Br a d l e y (C. 19 28 . II. 2706) über dio Anzahl von Elektionen pro ccm Hg bestätigen werden. (Nature 12 2. 728. 10/11. 1928. Univ. Coll. of

Swansea.) Be h r l e.

Henry S. Simms, Die Wirkung von Salzen auf schwache Elektrolyten. II. Be­

rechnung von sich Überlagernden Konstanten. (I. vgl. C. 1928. II. 2105.) Wenn dio Titrationskonstanten einer zwei- oder mehrwertigen Säure nahe beieinander liegen, hissen sich die Titrationsindibes (Pr/) nach dem in I. Mitt. beschriebenen Verf. nur dann genau berechnen, wenn die Ionenstärko immer dieselbo ist. Sind die Ionen- stärkon verschieden, dann kann man so dio Titrationsindices näherungsweiso ber rechnen u. gegen |//t auftragen, um aus der Kurve auf genauere Titrationsindices zu extrapolieren; aus den danach berechneten genauen Titrationsindices kann man dio Dissoziationsindiees erhalten, die, gegen )//t aufgetragen, bei verd. Lsg. gerade Kurven ergeben müssen. Aus deren Neigung läßt sich, wie in I. Mitt. beschrieben, auf die Über­

einstimmung mit der modifizierten DEBYE-HüCKELschen Theorie schließen. Es werden Berechnungstabellen für die in I. Mitt. genannten Säuren mit NaCl- u. MgCl2- Zusatz gegeben. Eine Titrationskurve für Citronensäuro zeigt den Einfluß des Salz­

zusatzes. (Journ. physical Chem. 3 2 .1495— 1515. Okt. 1928. Princeton, Ro c k e f e l l e r-

Inst. f. Med. Res.) R. K. Mü l l e r.

Jean Becquerel und W . J. de Haas, Über die Gesetzmäßigkeit der Magnetisierung fester Krystalle. Zerlegung des Faradayeffektes in zwei Effekte verschiedenen Ursprunges.

Diamagnetische und paramagnetische Drehung der Polarisationsebene. Ausführliche Mitt. der bereits (C. 19 2 8 . II. 2334) referierten Arbeit. Vff. liefern den Nachweis der Existenz einer paramagnet. Drehung der Polarisationsebcne (vgl. La d e n b u r g, C. 1928.

I. 883). Es wurde für einige Wellenlängen u. für einige sehr niedrige Tempp. die Variation des magnet. Drehungsvermögens als Funktion der Feldstärke bestimmt.

Hierfür eignet sich unter den einachsigen Krystallen Tysonit (La, Ce, Nd -f- Pr)F3.

Die paramagnet. Drehung von Tysonit wird graph. dargestellt. Bei 4,21° ist die Drehung nicht mehr dem Felde proportional. Das Gesetz der Änderung des magnet. Drehungs­

vermögens als Funktion der Feldstärke ist unabhängig von der Wellenlänge. (Koninkl.

Akad. Wetenseh. Amsterdam, wisk. natk. Afd. 37. 646— 60. 29/9. 1928. Leiden,

Univ.) K. Wo l f.

Jean Becquerel, Über die Existenz von zwei verschiedenen Werten für die magne­

tische Drehung der Polarisationsebene in Richtung parallel und senkrecht zur Achse, bei einem einachsigen Krystall. Ausführliche Mitt. der bereits (C. 1928. II. 1977)

26 A ,. El e k t r o c h e m ie. Th er m o ch em ie. 1 9 2 9 . I.

referierten Arbeit. (Koninkl. Akad. Wetensch. Amsterdam, wisk. natk. Afd. 37.

661— 73. ‘29/9. 1928. Leiden, Univ.) K. Wo l f.

S. S. Bhatnagar, K. N. Mathur und P. L. Kapur, Über die magnetischen Eigen­

schaften einiger Stoffe im adsorbierten Zustande. Zwischen den horizontal gestellten Polen eines kräftigen Elektromagneten hängt vertikal ein Glasrölirchcn, das mit einem langen Seidenfaden an einer Eederwaage befestigt ist. Als Waage wird eine Spirale aus dünnem Silberdraht verwendet. Aus der Kraft, mit welcher das Röhrchen in das Feld gezogen wird, berechnet sich in bekannter Weise die Permeabilität seines Inhaltes. Mit dieser Apparatur wird die Permeabilität von Adsorptionsmitteln, wie Oocuskohle, Tierkohle usw., vor u. nach Adsorption eines paramagnet. Salzes gemessen.

Die Verss. wurden mit Lsgg. von FeCl3, NiCl3, CoCl3 u. MnCl3 in verschiedenen Ivonzz.

ausgeführt; die Ergebnisse sind in Tabellen mitgeteilt. Mit Ausnahme einer Vers.- Rcihe mit Kieselsäure als Adsorptionsmittel wird in allen übrigen Fällen die Per­

meabilität nach der Adsorption von Salz niedriger gefunden als die des reinen Ad­

sorptionsmittels. Vf. bestimmt die Menge von adsorbiertem Cl~ u. des im Adsorptions­

mittel festgehaltencn H20 mit dem Ergebnis, daß die Abnahme der Permeabilität nicht durch diese Stoffe verursacht sein kann, wenn man ihren Diamagnetismus im freien Zustande zugrunde legt. Vf. nimmt an, daß die Salze bei der Adsorption ihren Paramagnetismus verlieren, u. sieht darin eine Analogie zum Diamagnetismus von Komplexsalzen paramagnet. Atome. Bekanntlich verlieren Filme ferromagnet.

Metalle diese Eig., wenn ihre Schichtdicke sehr klein wird; in diesen Fällen ist das Krystallgitter (gegenüber größeren Körpern desselben Materials) verändert, u. zwar infolge ehem. Vorgänge. Vf. deutet die vorliegenden Verss. gleichfalls durch Änderung der Struktur der adsorbierten Salzschicht u. betrachtet sie als Beweis für die ehem.

Natur des Adsorptionsvorganges. (Indian Journ. Physics 3. 53— 66. 30/9. 1928.

Lahore, Univ. of the Punjab.) Ei s e n s c h it z.

A. Krupkowski und W . J. de Haas, Die Eigenschaften der Ni-Cu-Legierungen bei tiefen Temperaturen. Vff. untersuchten das Verh. von Cu-Ni-Legierungen bis in das Wasserstofftemperaturgebiet. Die Legierungen wurden in Stäbehenform von etwa 17 cm Länge u. 5 mm Durchmesser oder als gezogene Drähte benutzt. Ausgangs­

materialien: elektrolyt. Cu u. Ni, nach dem MoND-Verf. gewonnen. Für die Legierungen mit 43,45%, 48,40% u. 57,45% N liegen die Curiepunkte entsprechend bei ca. 247, 196 u. 97°. Für vorgenannte Legierungen, die aus dem ferro- in den paramagnet. Zu­

stand übergehen, wurde eine starke Zunahme des Widerstandskoeffizienten festgestellt.

Es ist bemerkenswert, daß der Widerstandskoeffizient immer im ferromagnet. Gebiet zunimmt u. sein Maximum nicht beim Curiepunkt hat, sondern bei viel tieferen Tempp.

Bei den Legierungen mit ca. 12 u. 35% Ni ergeben sieh zwischen — 258,4 u. — 252,5°

negative Widerstandskoeffizienten. Die graph. Darst. des Beobachtungsmateriales zeigt, daß das Maximum der Kurven bei herabsteigender Temp. sich in Richtung

negative Widerstandskoeffizienten. Die graph. Darst. des Beobachtungsmateriales zeigt, daß das Maximum der Kurven bei herabsteigender Temp. sich in Richtung