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Wohnungsform und Wolmungsherstellung

Wohiiungszustände

2. Wohnungsform und Wolmungsherstellung

§ 40. D ie D arstellu n g d e r 'W ohnungsform m uß sich verschie­

d e n e r M ethoden bedienen, da h ier zu n äch st n ich t allein die Z ahl, son­

d ern m eh r noch die besondere E ig en sch aft d e r W ohnung entscheidend is t; eine ins einzelne gehende D ifferenzierung a b e r, wie sie bei rein sta tistisc h e r B eh an d lu n g notw endig wäre, is t w egen d er d arau s folgen­

den Z e rsp litte ru n g des M aterials schw er durch fü h rb ar. D ie Z a h l d er vorhandenen oder auch d er n eu erb a u ten W ohnungen bew eist an sich re c h t w enig fü r den S tand des W ohnungsw esens. S elbst bei reichlich v e rso rg tem W o h n u n g sm a rk t können die W ohnverhältnisse ein er S tadt u n befriedigend sein, wenn die F o rm d er W ohnungsproduktion eine un­

g ü n stig e ist.

F ü r die B ew ertu n g der W ohnung kommen an s a c h l i c h e n E igen­

schaften insbesondere in B e tra c h t: 1. d i e H a u s a n l a g e , ob E infam ilien­

haus, M ietsw ohnungshaus, M ietskaserne; 2. d e r W o h n u n g s g r u n d r i ß ; 3. d ie W o h n u n g s b e s c h a f f e n h e i t (B elichtung, B esonnung, In sta n d ­ h a ltu n g ); 4. W o h n u n g s a u s s t a t t u n g (N ebenräum e, W asserversorgung, A b o rtan lag e); 5. d ie H ö h e n l a g e , ob K eller, obere oder un tere Stock­

w erke, D ach; 6. d ie L a g e im G r u n d s t ü c k , ob Vorderw ohnung, Hof­

w ohnung; 7. die W o h n u n g s g r ö ß e u n d d e r L u f t r a u m . H ierzu tre ten dann 8. die persönlichen V erhältnisse in der W o h n u n g s b e n u t z u n g , A b v e r m i e t u n g , Ü b e r f ü l l u n g u. a.

M it R ü ck sich t auf die B edeutung der W ohnungsform wäre es er­

w ünscht, wenn seitens der städ tisch en statistisch en Ä m ter bei ihren V eröffentlichungen jew eils die H a u p t t y p e n der örtlichen W ohnungs­

produktion in A bbildungen d a rg e ste llt w ürden, dam it eine B eurteilung d er W ohnw eise möglich ist.

Ü b er die den Zählungen neuerdings zugrunde gelegten Z ählbegriffevgl.

S c h ä f e r , M itteilungen des S ta tist. Am tes der S ta d t D resden, D resden 1908, S. 4 f.; S e u t e m a n n , S ta tist. M onatsbericht der S ta d t H annover, X V II, 1911, 3. H ., S. 24; B o e h m e r t , V erhandl. d er D eutschen S ta tist.

G esellschaft 1913, S. 5 6 ; K ü r t e n , D eutsches S ta tist. Zentralbl., V II, 1915, S. 1 f. D er B egriff des „heizbaren Z im m ers“ ließ sich nicht all­

gem ein festhalten, da in W estd eu tsch lan d (insbesondere R heinland, W estfalen) in der K leinw ohnung sich regelm äßig keine festen, m it d e r

E b e r s t a d t . H an d b u ch d es W ohnungsw esens. 3. Aufl. 1 2

W ohnung dauernd verbundenen Öfen befinden; d er M ieter b rin g t vielm ehr seine eisernen Öfen, wie jedes andere G erat, in die W ohnung m it, so daß h ier d er B egriff des heizbaren Zim m ers nach ostd eu tsch er A uffassung nicht anw endbar ist. E s ergab sich deshalb die N otw endigkeit der A n­

nahm e einer allgem einen E inheit, des „W ohnraum es“ . Als W ohnräum e w erden säm tliche (heizbare und n ich t heizbare) Zim m er, S tuben und K am m ern, sowie auch die K üche angesehen. F ü r die V ergleichung m it ältere n Z ählungen können hierdurch Schw ierigkeiten en tsteh en , insofern eine W ohnung von einem heizbaren Zimmer, wenn sie etw a noch K am m er und K üche en th ä lt, nunm ehr als W ohnung von drei W ohnräum en e r­

scheint. A uch die englische W o b n u n g sstatistik zäh lt nach d er E in h eit des W ohnraum es (room). — U n te r „G eschoß“ versteh e ich im folgenden jeden durch Fußboden und D ecke um grenzten G ebäudeteil, z. B. „ E rd ­ geschoß“. A ls „S tockw erk“ bezeichnen w ir jedes a u f g e s e t z t e Geschoß, z. B. e rste r Stock = ein ü b er dem E rdgeschoß aufgesetztes Stockw erk.

I n d er E in te ilu n g d e r W ohnungen h a t m an se ith e r allgem ein drei G attu n g en untersch ied en : 1. die G roßw ohnung (auch herrschaftliche W oh­

n u n g ); 2. die M ittelw ohnung u n d 3. die K leinw ohnung. D u rch m eine U n tersu ch u n g en w urde zu n äch st festgestellt, daß u n d a u s w elchen G ründen die so genannte K leinw ohnung in d e r neuzeitlichen S tadt den w eitaus überw iegenden Teil des W o h n u n g sb e stan d es ausm acht und d e r selb ­ ständigen B eh an d lu n g im S täd teb au b e d a rf (s. u n te n IV . Teil). E s e r­

gab sich w eiter die N otw endigkeit, in n erh alb dieses g roßen G ebietes eine S cheidung vorzunehm en, durch die das norm ale, dem B edürfnis des m aßgebenden H a u p tte ils d er B ev ö lk eru n g en tsp rech en d e W ohnungsw esen begrifflich geschieden wird von den B ehausungen, die teils au s sachlichen, teils au s persönlichen V o rau ssetzu n g en eine S o n d erste llu n g einnehm en u n d als „ u n tern o rm ale W o h n u n g en “ a b zu tren n en sind. D ie u n tern o rm ale W o h nung d ien t einem T eil d e r m in d erb em ittelten B evölkerung und b esitzt fü r den W o h n u n g sm a rk t eine n i c h t z u ü b e r g e h e n d e B edeutung.

A n dieser Stelle haben w ir u n s auf den H inw eis zu beschränken, daß die u n tern o rm ale W o h n u n g niem als m it A bsicht g e b a u t w ird; sondern sie e n tste h t von selber, d urch die A r t d e r B en u tz u n g u n d d urch eine R eihe b eso n d e re r V erhältnisse, zu m eist in den ä lte re n G ebäuden.

E s scheint m ir indes, daß w ir auch in n erh alb d e r n o r m a l e n G a ttu n g d e r K leinw ohnung die A b stu fu n g en d er P re isla g e nach der g ru n d sätzlich en Seite g e n au er u n d wenn m öglich term inologisch u n te r­

scheiden sollten. D ie typische K leinw ohnung, wie w ir sie als R ichtm aß fü r den H a u p tte il d e r B evölkerung w ünschen m üssen, kann von einem nicht u n erh eb lich en Teil d er M ieterschaft n ich t bezahlt w e rd e n ; es b e steh t ein B edürfnis nach ein er billigeren W ohnform von b esch rän k ten A b ­ m essungen, die m an wohl b ish er — so in H olland — als die „kleinste W o h n u n g “ bezeichnet hat. D e r an sich nicht u n b ed eu ten d e B e d a rf an solchen W ohn u n g en w ird sich in d er F o lg ezeit in dem M aße steigern,

als die N ied erleg u n g z e n tra le r S tad tb ezirk e (die den H au p tb estan d der billigsten W ohnungen enthalten) vorschreitet. Die N eu bautätigkeit wird wohl auf die E rric h tu n g d er billigsten W ohnung m ehr als bisher R ück­

M agdeburg, M ünchen ste llt a b e r eine ganz an d ere W ohnform d ar als in E ssen , A achen, Lübeck. F e rn e r is t je nach der ITausform — M assen­

m ietshaus, M ehrw ohnungshaus, K lein h au s — die W o hnungsanlage eine verschiedene. E in zu reichendes B ild lä ß t sich aus d er T abelle 13 n u r gew innen, w enn n ic h t die Zahlen schlechthin verglichen, so n d ern die einzelnen W ohnungstypen berü ck sich tig t w erden, von denen in den A b bildungen des H an d b u ch s die folgenden m it ih re n G ru n d rissen gegeben w e rd e n :

1. M ietskaserne; die zw eiräum ige W ohnung besteh t h ier aus der größeren S tube und d er kleinen Küche, die dreiritum ige W ohnung aus S tube, K am m er und K üche. Abm essungen in den N eu b au ten : Stube 16— 20 qm , K üche und K am m er 9— 12 qm; s. A bb. 41. D ie dunkle S tube in dem K nick d er Seitenflügel h a t zum Teil etw as größere A b­

m essungen, s. A bb. 42 R aum F 1.

2. M ehrw ohnungshaus, rheinischer G rundriß. D ie beiden R äum e der zw eiräum igen W ohnung sind g l e i c h w e r t i g ; Abm essungen in den N eubauten 16— 20 qm; d ritte S tube 1 4 — 16 qm s. A bb. 43 und 45. Ä ltere Bauform , H au p trau m 26 qm.

3. Einfam ilienhaus, Zw eiw ohnungshaus; K leinw ohnung m eist drei- räum ig m it kleineren A bm essungen (12 qm) fü r W ohnraum ; s. A bb. 51 und 74 f.

D er A nteil d er W ohnung von einem W ohnraum erscheint in d er T abelle 13 als ein re c h t großer; durchgängig ab er is t h ier die B ew ohner­

zahl eine viel niedrigere, als es dem V erh ältn is zu der Z ahl der W oh­

nungen entsprechen w ürde. Im einzelnen b e trä g t die Quote der B e­

wohner n u r die H älfte oder se lb st n u r ein D ritte l des A nteils, der dieser W ohnungsklasse in der G esam tzahl d er W ohnungen zukommt. D ie U r­

sache lie g t — w as kaum d e r H ervorhebung b edarf — darin, daß die einräum ige W ohnung in erheblichem Um fang von einzelstehenden P e r ­ sonen oder von k lein sten H aushaltungen b esetzt w ird, w enn auch allerdings leider in n ich t g erin g er Z ahl vielköpfige F am ilien in solchen B ehausungen wohnen. D ie zw eiräum ige W ohnung nim m t nach d e r Z ahl d e r W ohnungen die erste S telle ein in S tä d te n m it M ietskasernenbebauung w ie B erlin, München und Posen, ferner in den rheinischen S täd ten D üsseldorf und A achen, sowie in R egensburg, wobei indes allgem ein (m it A usnahm e von Posen) die Quote d er B ew ohnerschaft dieser W o h n u n g sg attu n g h in te r dem A nteil an der W ohnungszahl zurücksteht. Von großer B e­

d eutung is t die dreiräum ige W ohnung, der in 14 S tä d te n (B erlin, C har­

lottenburg, Cöln, D ortm und, D resden, E ssen, H alle, K iel, L ichtenberg, M agdeburg, N eukölln, Schöneberg, S te ttin , W ilm ersdorf) die erste Stelle des A nteils an den W ohnungen wie an d er B ew ohnerschaft zu steh t, w ährend sie diesen R an g in Chem nitz hinsichtlich d er W ohnungszahl, in B erlin, M ünchen, D üsseldorf, A achen hinsichtlich der B ew ohnerschaft einhält. D ie vierräum ige W ohnung h a t den stä rk ste n A nteil in H am burg, L eipzig, L inden, L übeck für beide Quoten, in A ltona hinsichtlich des W ohnungsanteils und in Chem nitz hinsichtlich d er B ew ohnerschaft.

E ine S onderstellung nim m t H annover ein, insofern h ier die fünfräum ige W ohnung sich an der S pitze der A nteilsziffern für W ohnungen und

D i e W o h n u n g e n (W) u n d d i e B e w o h n e r (B) n a c h d e r Z a h l d e r W ohnungstypen zu berücksichtigen. S elbst u n te r diesen V oraussetzungen tre te n noch große A bstände hervor, die sich indes im Einzelfall daraus

E in w o h n e r sc h a ft in grö ß eren W o h n u n g e n z ä h le n , w ä h r e n d der A n te il d er B e w o h n e r v o n G roß w oh n u n gen in C h arlotten b ü rg rund 4 0 % , in S c h ö n e b e r g 4 4 % , in W ilm e r sd o r f g a r 5 7 % b e tr ä g t. E in e so lc h e E in ­ s e it ig k e it d e s S ie d e lu n g s w e s e n s e r s c h e in t w e n ig e r w ü n sc h t; s ie w id e r le g t au ch d ie v ie lfa c h v o r g e b r a c h te B e h a u p tu n g von d er „ so z ia le n M is c h u n g “ d er E in w o h n e r in d er M ie tsk a se r n e . E s is t b e k a n n t, daß w e s tlic h e N a c h b a r g e m e in d e n von G ro ß -B erlin in d en V e r tr ä g e n ü b er G e lä n d e ­ e r s c h lie ß u n g d ie A n la g e von K le in w o h n u n g e n v e r b ie te n . V g l. d en in der Z e its c h r . f. W o h n u n g sw e se n , I X , S . 2 8 v e r ö ffe n tlic h te n V e r tr a g , in dem s e ite n s der G em ein d e der B a u von W o h n u n g e n b is zu d rei W o h n - räu m en s c h le c h th in u n te r s a g t w ir d ; nur w o d ie G ru n d stü c k sa u sn u tz u n g e s n ic h t a n d ers z u lä ß t, so ll a u sn a h m sw e ise e in e K le in w o h n u n g , jed o ch h ö c h ste n s e in e fü r je d e s S to c k w e r k , g e s t a t t e t se in . D em U n tern eh m er w ird w e it e r v o r g e sc h r ie b e n , n ic h t m ehr a ls 2 5 % d er W o h n u n g e n m it v ie r R ä u m en und B a d e z im m e r , d ie ü b rigen 7 5 % m it m in d e ste n s fü n f u n d s e c b s R ä u m en a n z u le g e n . — Ü b e r d ie s e ite n s ein e r B e r lin e r V o r ­ o r tg e m e in d e g e s c h lo sse n e n V e r tr ä g e , d ie d ie E r r ic h tu n g von A r b e ite r ­ w o h n u n g e n u n te r s a g e n , v g l. m ein e A b h a n d lu n g P r e u ß . Ja h rb ., B d . C X L I V , H . 3, S. 4 4 8 . B e m e r k e n s w e r t is t , daß u n te r d en r h e in isc h e n S tä d te n D o rtm u n d , E s s e n und d a s s te u e r k r ä ftig e D ü sse ld o r f in den grö ß eren W o h ­ n u n g en e in e n A n t e il von 2 1 — 2 7 % der B e v ö lk e r u n g z ä h le n , w ä h ren d in Cöln d ie Q u ote au f 3 6 % % a n g e g e b e n w ird .

E in e von d er v o rig en v e r s c h ie d e n e G r u p p ieru n g d e s A n t e ils der K le in w o h n u n g e r g ib t sic h , w en n d er M a ß sta b d er frü h er b e fo lg te n Z ä h l­

w e is e — A u fn a h m e n a ch d er Z a h l der h e iz b a r e n Z im m er — zu g ru n d e g e le g t w ird . D e r p r o z e n tu a le A n te il der K le in w o h n u n g e n b is zu z w e i h e izb a ren Z im m ern b e tr u g d arn ach im J a h r e 1 9 0 5 in :

B e rlin H a m b u rg M ü n c h e n L e ip z ig B re slau D resd en

79,38 52,47 59,42 61,31 75,95 68,83

H a n n o v e r M ag d e b u rg C h a rlo tte n b u rg H alle

66,33 70,56 57,82 63,14

Ü b e r d ie E n tw ic k lu n g von 1 8 7 1 — 1 9 0 5 v g l. H a n d b u ch , 2 . A u fl., S . 1 4 2 .

D ie E n tw ic k lu n g d e s W o h n u n g s w e s e n s u n ter dem h e u tig e n B a u ­ sy s te m z e ig t für B e r lin fo lg e n d e Z iffe r n : N a c h der G ru n d stü ck sa u fn a h m e von 1 9 0 5 b e sta n d e n 4 4 5 2 W o h n u n g e n m it 7 2 9 5 B e w o h n e r n nur au s ein e r K ü c h e ; von d ie s e n h a tte n 1 4 3 e in e B e w o h n e r s c h a ft von 5 b is 1 2 P e r s o n e n . 2 1 1 9 W o h n u n g e n m it 5 6 9 6 B e w o h n e r n h a tt e n k ein h e iz ­ b a r e s Z im m er; h ie r u n te r w a ren 1 8 7 W o h n u n g en aus ein em e in z ig e n u n h eizb a ren Z im m er b e ste h e n d m it 5 — 11 B e w o h n e r n . 3 4 2 5 4 W o h ­ n u n g en m it 5 3 9 6 3 B e w o h n e r n b e sta n d e n n u r a u s ein em h eizb a ren Z im m er ohne jed en N eb en ra u m ; 6 4 5 d ie s e r W o h n u n g e n h a tte n e in e B e w o h n e r ­ z a h l von 5 — 1 0 P e r so n e n . W o h n u n g en d er H a u p tfo rm von ein em h e iz ­ baren Z im m er m it K ü c h e oh n e w e ite r e N e b e n r ä u m e w a ren 1 8 9 0 1 8 m it 6 2 0 1 3 8 B e w o h n e r n v o rh a n d en ; u n ter d ie s e n w u rd en 41 3 4 6 g e z ä h lt m it 5 — 1 3 B e w o h n e r n . H ie r z u tr e te n n o ch 2 5 5 8 5 W o h n u n g en der g le ic h e n F orm v o n ein em h eizb a ren Z im m er und K ü c h e , jed o ch m it 1 — 2 n ic h t h eizb a ren N eb en rä u m en , u n d ein e r B e w o h n e r s c h a ft von 1 0 1 7 1 7 P e r so n e n . I n s g e s a m t u m faß t d ie s e U n te r s tu fe d er W o h n u n g e n , d ie nur 1 h e iz b a r e s

Z im m er o d er nur u n h eizb a re Z im m er b e sitz e n , im J a h r e 1 9 0 5 w ied eru m 7 8 8 8 0 9 B e w o h n e r . In d ie s e n R äu m en w oh n ten 2 5 4 2 4 F a m ilie n m it S c h la fle u te n , 3 6 0 9 P a m ilie n m it Z im m era b m ietern und 1 0 8 m it S eh la f- le u te n und Z im m era b m ie tern zu g leich . I n d en W o h n u n g en von 1 — 2 R äu m en a lle in w u r d e n 4 2 4 6 Z im m era b m ieter und 3 5 7 5 4 S c h la fle u te g e ­ z ä h lt. ( S t a t is t . J a h r b ., 3 1 . J a h rg ., S. 1 4 5 ; G ru n d stü ck sau fn ah m e von 1 9 0 5 , S . 5 7 u. 9 4 .) N a c h der Z ä h lu n g von 1 9 1 0 befanden sic h in den W o h n u n g e n von 1 — 2 R ä u m en (S tu b e und K ü ch e) 2 0 5 4 5 H a u s h a ltu n g e n m it S c h la fle u te n ; 3 1 4 3 m it Z im m era b m ie tern und 3 6 m it S ch la fg ä n g ern und Z im m era b m ie tern z u g le ic h ; b ei d er W o h n u n g von d rei R äu m en (Stube, K a m m er und K ü c h e ) w aren d ie en tsp r e c h e n d e n Z iffern 2 8 2 7 2 , 1 4 0 9 0 und 5 5 5 . — D e r M ie tsp r e is für d ie n orm ale H o fw o h n u n g von S tu b e und K ü c h e b e tr ä g t (1 9 1 6 ) 3 2 4 M .; fü r S tu b e, K a m m er und K ü ch e 3 6 0 b is 4 2 0 M ., V o rd erw o h n u n g en tsp r e c h e n d höher. W e g e n d er h ie r b e i w e s e n t­

lich en B e d e u tu n g und der E ig e n s c h a f te n d e s W o h n u n g s ty p u s v g l. unten

§ 65 f.

-P ü r M ü n c h e n g ib t -P ro f. M a x v . G r u b e r n ach d en W o h n u n g s- erh eb u n gen 1 9 0 4 / 0 7 fo lg e n d e Z a h le n : „ 3 0 % der g e sa m te n M ünchener B e v ö lk e r u n g le b e n in W o h n u n g en m it ein und z w e i „ W o h n r ä u m e n “ (Z im m er, K a m m er, K ü c h e ), 4 8 % m it ein h ö c h ste n s d rei W oh n räu m en . I n d en e ig e n t lic h e n A r b e ite r v ie r te ln , w ie im 18. B e z ir k , s t e ig e n d ie P r o z e n tz a h le n auf 5 2 b zw . 7 7 ° / 0. E in V ie r te l a lle r M ü n ch en er h a t w e n ig e r a ls 1 4 cbm S ch la fra u m ; im 1 8 . B e z ir k m ü ssen rund 3 9 ° /o m it ein em so g e r in g e n L u ftk u b u s b e g n ü g e n . E in V ie r te l a lle r M ünchener W o h n u n g en sin d „ T e ilw o h n u n g e n “ , d. h. B r u c h te ile ein e r P a m ilie n - w o h n u n g . R u n d 5 9 °/o a ller ein rä u m ig en , und 4 9 ° / 0 a ller zw eirä u m ig en W o h n u n g e n sin d d e r a r tig e T e ilw o h n u n g e n , und m an kann sic h ausm alen, w ie s e h r d ie M isere in d ie s e n k le in s te n W o h n u n g e n d adurch v e rsch ä rft w ir d . R u n d 8 0 0 0 0 M en sch en w oh n en so in M ünchen. D a z u kom m t noch, daß in d en B e z ir k e n , w o d ie b reiten S c h ic h te n w o h n en , ein großer T e il d er W o h n u n g en S c h la fg ä n g e r zu b eh erb erg en h a t. D ie s tr ifft z. B . im 1 5 . u n d 1 6 . B e z ir k b ei rund ein em S e c h s t e l a lle r W o h n u n g e n zu.

A m g r e llste n w erd en d ie W o h n u n g sz u stä n d e v ie lle ic h t durch d ie T a t­

s a c h e b e le u c h te t, daß rund 1 7 0 0 0 M ü n ch en er u n ter B e ttm a n g e l leid en .

— D ie P a m ilie , d ie u n e r se tz lic h e G ru n d la g e jed er sta a tlic h e n und g e ­ s e lls c h a ftlic h e n O rdnung, m uß m o ra lisch u n d k örp erlich v erfa llen , w enn

— um nur d en a lle r sc h lim m ste n M ißstand zu n en n en — e in e d e r a r tig e G e d r ä n g th e it d e s W o h n en s w e ite r b e s te h e n b le ib t .“ B e ila g e der M ü nchener N e u e s te n N a c h r ic h te n vom 7 . J u li 1 9 0 8 .

B e z ü g lic h d er A b m e s s u n g e n d er W o h n u n g en von v e r s c h i e d e n e r G r ö ß e n k l a s s e und S t a d t l a g e is t d er F ü r th e r S ta t is t ik von 1 9 0 5 ein b e m e r k e n s w e r te r V e r g le ic h zu en tn eh m en z w isc h e n d rei B e z ir k e n e n t­

g e g e n g e s e t z t e n C h a ra k ters, n äm lich ein em a lts tä d tis c h e n B e z ir k ( 2 .B e z ii’k), ein em W o h n b e z ir k d er b esseren K la s s e (1 7 . B e z ir k ) und ein em n eu en A r b e ite r v ie r te l (2 0 . B ezirk ). „ I n den n e u e r e n S ta d tb ezirk en ,- so z. B . dem 2 0 . m it se in e n z a h lr e ic h e n K le in w o h n u n g e n , ü b e r w ie g e n d ie Z im m er v o n 1 0 — 1 5 qm (m it 4 1 ,6 % ) und d ie k le in e r e n (m it 3 4 , 5 — 3 6 % ) d u rch ­

a u s, w o g e g e n d ie größ ten R ä u m e h ie r n o c h s e l t e n e r Vorkommen, a ls in dem a lt s tä d t is c h e n 2. B e z ir k “ (S. 2 5 ). V g l. h ierzu T a b e lle 1 4 :

T ab elle 14.

d e r W o h n u n g en , sowie zum Teil die Zahl d er d urch A bbrüche in W egfall g era te n e n W ohnungen um fassen.

I n B e r lin b e tr u g d ie Z a h l d er:

n e u e rb a u te n f d u rc h A b b rü c h e

\a t R ä u m en «

o b n u n g e n ( = 2 z im m e r u n d K ü ch e) w eggefallen

1911 6084 4774 1532

1910 5930 4778 1561

1909 6499 5386 1048

1908 1 1 1 5 6 9347 1977

1907 14 110 12 059 1691

1906 22 303 18 863 1503

1904 19 827 1284

D ie W o h n u n g sp ro d u k tio n is t v o n 1 9 0 6 a u f 1 9 1 1 in s g e s a m t von rund 2 2 0 0 0 au f rund 6 0 0 0 W o h n u n g en , b e i d en K le in w o h n u n g e n von ru n d 1 9 0 0 0 au f 4 8 0 0 W o h n u n g e n g e fa lle n . D a ß h ie r E in flü s s e m aß­

g e b e n d sin d , d ie v ö llig a u ß erh a lb d e s B a u g e w e r b e s ste h e n , s o llte e ig e n t­

lic h k e in e s B e w e is e s b ed ü rfen . D ie im S ta d t k r e is B e r lin für d ie B e ­ b a u u n g v e r fü g b a r e n G elä n d eflä ch en lie g e n im N o rd en und N o rd o sten , d. h . in B e z ir k e n , d ie v o r z u g sw e is e fü r d ie E r r ic h tu n g von K le in w o h n u n g e n in B e t r a c h t kom m en. — Ü b e r ä h n lich e V e r h ä ltn is s e , s o w ie d en G e g e n ­ s a t z z w isc h e n B a u t ä t ig k e it und B e d a r f in B e r lin -S c h ö n e b e r g v g l. S t a t is t . M o n a tsb e r ic h te , S ch ö n eb erg , 5 . J a h r g ., S. 3 7 .

In D r e s d e n v e r lie f d ie W o h n u n g s h e r s te llu n g 1 9 0 4 /0 8 fo lg e n d e r ­ m aß en :

1904 1905 1906 1907 1908

4061 2834 1746 986 881

n e u e r s t e llt e W o h n u n g en . D ie B a u t ä t ig k e it is t h ie r also in 5 J a h r e n a u f e tw a e i n F ü n f t e l z u r ü c k g e g a n g e n . S t a t is t . A m t, D r e sd e n 1 9 0 9 , S . 4 0 und 4 4 . In B r e sla u erg eb en d ie Z iffern der n e u e r r ic h te te n G e­

b ä u d e fo lg e n d e S ch w a n k u n g en :

1904 1906 1909 1912 1913

H a u p t g e b ä u d e 269 229 129 240 151

N e b en g e b ä u d e • ... 91 57 8 10 6 S e it e n s d e s K a is e r lic h e n S ta t is t is c h e n A m te s w erd en jä h rlich (als S o n d e r b e ila g e zum ß e ic h s a r b e it s b la t t (B e r ic h te ü b er B a u tä tig k e it und W o h n u n g sm a r k t v e r ö ffe n tlic h t. D e r B e r ic h t fü r 1 9 1 4 (D r. K . K e l l e r ) h e b t h erv o r, daß sic h „ e in e g e w is s e V e r sc h ie b u n g n a ch den K le in ­ h ä u se r n h in b em erk b ar m a ch t, in d em d er A n te il der K le in h ä u s e r an dem Z u g a n g der W o h n g e b ä u d e im J a h r e 1 9 1 4 in 3 2 S tä d te n größer u n d in 2 4 S tä d te n k le in e r w a r a ls im V o r ja h r “ ; d ie g le ic h e B e w e g u n g e r g ib t sic h au s d er Z ä h lu n g für 1 9 1 5 (D r. R u s c h ) . D a s J a h r 1 9 1 5 h a t b e g r e iflic h e r w e is e ein en „ g e w a ltig e n R ü c k g a n g “ der B a u tä tig k e it g e b r a c h t; d er A u sfa ll an N e u w o h n u n g e n h a t sic h w äh ren d d e s J a h r e s 1 9 1 6 w e it e r erh öh t. D e r B e r ic h t n im m t an, daß n a ch dem K r ie g e m it e in e r sta r k erh ö h ten N a c h fr a g e n a ch W o h n u n g en zu rech n en se i, der n och v ersc h ä r fe n d d ie M in d erer zeu g u n g von W o h n u n g en w ä h ren d der K r ie g s z e it h in z u tr itt.

D a s S t a t is t is c h e A m t der S ta d t Cöln s t e llt v ie r te ljä h r lic h d ie G e­

sa m tz iffe r n d er B a u tä tig k e it in D e u tsc h la n d zu sam m en u n d su c h t h ierb ei

das V e rh ältn is zwischen W ohnungsbestand und B a u tä tig k e it zu erm itteln, wobei sich im einzelnen (so für 1908) ergibt-, daß sta rk e r W ohnungs­

zugang m it reichlichem W ohnun g sb estan d nirg en d s zusam m entrifft, w ährend die M ehrzahl d e r berichtenden S tä d te schw achen Z ugang bei ungenügendem V o rräte aufw eist. D ie Z ahlen fü r das zw eite V ierte lja h r 1916 zeigen, wie zu erw arten, n u r eine geringe N eu b au tätig k eit. D er R einzugang w ar u n te r den berichtenden S tä d te n am größten in E ssen m it 54 W o h n ­ gebäuden und 224 W ohnungen — 0,22 % des W ohnungsbestandes.

Chem nitz h a t noch 0 ,1 3 % , B raunschw eig 0 ,1 2 % , E lberfeld 0 ,1 1 % des W ohnungsbestandes als Z u g a n g für das V ie rte lja h r zu verzeichnen, w ährend bei den anderen S tä d te n die V erm ehrung verschw indend gering w a r oder auch eine M inderung durch A bbrüche e in tra t.

K lagen üb er die W o h n u n g s n o t b ildeten in d er Z e it vor dem K riegsausbruch eine stä n d ig w iederkehrende A bteilung in den B erich ten über den W ohnungsm arkt. In dem A b sc h n itt 1907 b is 1 9 1 4 w erden in geradezu d rastisch en Schilderungen aus allen T eilen D eutschlands die M ißstände des W ohnungsm angels gem eldet. G ro ß städ te und M ittel­

stä d te sind in gleicher W eise v e rtre te n . E s sind b etrübende U rkunden, die sich h ier J a h r für J a h r anhäufen. D ie E inzelheiten, so ergreifend sie sind, w iederzugeben, m üssen w ir uns schon m it R ü ck sich t auf den Um fang d er A ngaben versagen. D ie schlim m ste Seite dieser V erh ältn isse erblicke ich übrigens n ich t in den bedauerlichen E inzelerscheinungen — U n terb rin g u n g im städ tisch en O bdach, A bw eisung k in d erreich er Fam ilien, grundlose K ündigungen, M ie tsste ig e ru n g e n — , sondern in dem allgem einen, stän d ig unbefriedigenden Z u stan d dieses grundlegenden G ebietes unserer inneren und sozialen E ntw icklung.

N ach dem B e rich t des hessischen W ohnungsinspektors blieben im J a h re 1912, w ährend im D u rc h sc h n itt des G roßherzogtum s 26,8 W oh­

nungen auf 10 0 0 0 E inw ohner e rric h te t w urden, die großen S tä d te des L andes m it A usnahm e von Offenbach zum Teil erheblich h in te r dieser Z iffer zurück, am w eitesten M ainz m it 14,1 W ohnungen. „V orüber­

g ehender M angel an W ohnungen kann wohl nie v e rh in d e rt w erden.

A nders is t die Sache aber, wenn es sich um a n d a u e r n d e n W oh­

nungsm angel, w ie in obigen F älle n , h a n d e lt.“ — In dem B e ric h t des bayrischen Z entralw ohnungsinspektors D r. B e r g m a n n , München 1910 w ird, obwohl die Z ahl d er zur V erfügung stehenden Leerw ohnungen allgem ein eine geringe oder ungenügende w ar und vielfach W ohnungs­

m angel b estand, ein D arniederliegen der B a u tä tig k e it, besonders auf dem G ebiet des K leinw ohnungsbaues gem eldet. E ine Ausnahm e m acht die S ta d t K a iserslau tern , die w egen des im B e ric h t hervorgehobenen Z u­

sam m enhangs zwischen B a u t ä t i g k e i t u n d H a u s f o r m A ufm erksam ­ k e it verdient. „Zu der günstigen L ag e des W ohnungsm arktes m ag neben örtlichen H olzbezugseutschädigungen und billigem B au m aterial n ich t w enig der U m stand beitragen, daß d o rt tro tz d er bedeutend gestiegenen B odenpreise doch noch das k l e i n e zwei- bis dreigeschossige M i e t s ­ h a u s v o r h e r r s c h t , sogar das E in- und Zw eifam ilienhaus seh r sta rk v e rtre te n ist, daß eine alteingesessene In d u strie m it einem ansehnlichen Stam m besser g elohnter A rb e ite r b esteh t, in denen das B estreben, sich ein eigenes H aus zu erw erben, sehr sta rk entw ickelt ist. D iesen ist auch d er E rw erb n ich t so schw er gem acht, weil die A nzahlungen n ich t

so groß sind wie bei h o h e n W e r t o b j e k t e n und die A ufbringung der zw eiten H ypotheken keinen so großen Schw ierigkeiten b e g eg n et“ (a. a. 0 . S. 41). M it B ezug auf den gleichen G egenstand bem erkt der B erich t an a n d erer S telle: „Von einem V e rtre te r einer H y p o t h e k e n b a n k

so groß sind wie bei h o h e n W e r t o b j e k t e n und die A ufbringung der zw eiten H ypotheken keinen so großen Schw ierigkeiten b e g eg n et“ (a. a. 0 . S. 41). M it B ezug auf den gleichen G egenstand bem erkt der B erich t an a n d erer S telle: „Von einem V e rtre te r einer H y p o t h e k e n b a n k