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Aus der Heimat, 1937, Februar

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Academic year: 2022

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(1)

QlnG Aw

&IMWfßwMyMfr WohfldtfllM fowmffiMtty, <$ft6tf&flw 1937

3)er Verlag befjali fid) ba§ auSfcbltefilicbe 9łed)t ber Vervielfältigung unb Verbreitung ber in biefer '-Beilage gum 2lbbrucf gelangenben Originalbeiträge oor.

Der Umbau ber Scbrotboljfircbe in 3eroltfcf)üft im Jabre 1822

Bon S)r. © e r h o r b Meters.

$Bie für bte meiften 6d)rofl)oIgfird)en bes Greifes Äreujburg ift aud) für bte Ptircfee in 3eroItfd)ül^ bte ältere Baugefd)id)te nur t)öd)ft mangelhaft geflärt. Bad) ben Beröffentlidjungen non Gd)mibtl) unb $. Gamel2) ift als fidyer anguneijmen, baff im ausgeljenben SCRittelalter in Seroltfchüß nod) feine Äirdje beftauben hat- (Erft für ben Bnfang bes 16. Sahrßunberts ift ein ^rieb'hof mit einer Begräbnisfapetle nadfeuroeifen, an ber 1564 bte Be=

formation eingeführt mürbe. 1618 mürbe bas Äirdjlein ffüialürdje. Bad) Gdfmibt fanb 1694 eine erfte (Erroeiterung ber Sird>e ftatt burd) Berlän-- gerung nach Often unb Bnbau einer Gafriftei mit barüberliegenber Gutsloge an ber Borbfeite bes (E'hors. 2Röglid)ermeife fteht gu biefer (Ermeiterung bie ältere ber beiben heute oorhanbenen ©loden in 'Beziehung, bie oon George geller in Breslau 1694 gegoffen mürbe unb bie 3nfd)riften ber Botrone o.

Gtubniß unb o. Barutl) trägt.

5>as jefeige Busfehen ber Slircfee geigt auf ben erften Blid, bag fte nicht aus einem Guß entftanben ift. 6ie hat einen „Bruch": ber roefttiche Seil mit bem anfd)ließenben Glodenturm ftammt nad) Honftruftion unb (Erhaltungs»

guftanb offenfid)tliti) aus einer älteren geit als ber öftlidje Seil mit bem brei-- feiligen Oftfdyluß, ber hier nicht, roie fonft üblich, ben ©hör, fonbern bie groei-- gefdfeoffig-e Gafriftei enthält. Bud) in ber Batfenfonftruftion bes 5)ad)ftuhles läßt fid) biefer Brud) beutliä) etfennen, roobei noch i>ie Beobachtung gemadjt merben fann, baß in bem älteren mefflid)en Seil einft ein 5>ad)ieiter beftan-- ben hot, beffen Befte noch oorhanben finb. Satfadjlid) beruht bas heutige Bilb ber Seroltfdfeüfeer Słirdje auf einem umfaffenben Umbau, ber im Saßre 1822 oorgenomraen mürbe.

S>ie erften Bngeid>en oon beabfidjtigten Bauarbeiten tauchen in ben Bften3) im Sahre 1820 auf. Bm 8. Geptember biefes Saßres bittet bie ©e=

meinbe bei ber geiftlicßen Behörbe um bie Genehmigung gu einem Beubau, ba bie alte &rdje gu flein unb außerbem baufällig mar, oor allem im Snnern.

‘) b- ©cfymibt, $)ie eoang. Sirtfjc gu 3eroltfc£)üt), ipeimatfalenber beS SreifeS Sreitg»

bürg 19e6, S. 87. 2) ß. ©aroel, SD3te bie Strebe unb Schule gu Seroltfcbüt) eutftanb, 2tu§

Oer §>eimat 1932, S. 177; $)etfelbe, ©efcfeicfete ber Stabt Sonftabt, Sreugburg 1933. 3) Staats»

arcfjio VreSlau, SonfiftoriumSatteu, Step. 2U5 acc. 47/12, 9lr. 14.

(2)

30ton ßatte fcßeinbar einen 9$auanfcßlag für einen Steubau gleicE) beigefügt, unb groar nad) alter oberfcßlefifcßer Sitte ben eines Iänblicßen gimmermanns, benn feit Sa'ßrßunberten roar es ßier üblid) geroefen, baß orts= unb Ianbein=

gefeffene ipanbroerter in enger 93inbung an bie aus bem 3RitteIaIter über- fommene $ rotation ben Sdjrotßolgbau betrieben, oßne große afabemifdße 53or-- ötlbung, nad) fyauftregeln, bie innerhalb bes engeren Seroerbes überliefert rourben, unb oielfad) rooßl and) oßne ben feften öalt oott forgfältig ausgear=

beiteten 93augeiä)nungen. Slber man befanb fuß nun bod) fcßon im 19. 3aßr-- ßunbert! Seit ben Sagen bes ©roßen Königs roar and) in Scßlefien bas ftaatlicße unb öffentticße 93auroefen neu geregelt unb organifiert roorben, unb es gab genug ÜBe'prben, bie über bie otbnungsmäßige ^Befolgung ber 33or-- fcEjriftcn roadjten. 3m ffalle 3eroItfcßüß roar es ber guftänbige Superintend bent $ o I e n g, ber am 15. 12. 1820 gegen bas 3eroItfd)üßer 93auoorßoben bei ber Regierung ©infpruti) etßo'b mit bem ©emerfen, baß „roenn ber 9ln=

fdßlag lebiglicß oon einem Sanbgimmermann gemacßt roorben, nad) bemfelben o'ßne oorßerige Steoifion nidjt oerfaßren roerben bürfe, ba es oon jeßer bei notroenbig erachteten H'irtßen 91eubauten unb groar namentlid) and) bei Rir- cßen Sßrioat Patronats aus feßr guten ©rünben ber mobus procebenbi ber ßoßen geiftlicßen 33eprben roar, baß bie 9totßmenbigleit bes Aufbaues einer neuen Slircße unb bie 93eranf(ßlagung unb ber Slufriß berfeiben einem £önig=

ließen ober ftäbtifeßen ŚBauiufpeftor anoertraut rourbe". 3lus biefer 9leuße=

rung roirb beutlicß, baß bie oon £>oIeng oorgefcßlagene SRetßobe fcßon feit geraumer geit lanbesüblicß roar, feit ber gett ßtiebricßs bes ©roßen näm-- lidß, ber im guge feiner 9Jtaßnaßmen gur £>rbuitg bes 93auroefens unb gur 9teuorbnung ber ©eroerle ntaneßem alteingefeffenen 93raucß ein Snbe rnoeßte.4) 993enn bas im 18. 3o'ßti)unbert oon ben frieberigianiftißen ©eßörben roieber- ßolt ausgefproeßene Verbot bes Scßrotßolgbaues gunääßft nur fe;ßr roiberroillig befolgt unb oft umgangen rourbe — jeßt, roo bie ftaatlicßen 93-aübeßörben felbft eingriffen, rourbe es faft bnreßroeg befolgt. 3erolt|dyüß ift eine ber fei- tenen Slusnaßmen oon biefer Siegel.

©egen ben beabfteßtigten 91eubau proteftierte aber nidjt nur ber Superintenbent, fonbern and) ber patron, ber Slittmeifter o. $ofer, ber eine 9teparatur für ausreießenb ßielt. 9tadßbem ber ßanbrat o. Soubabel auf ©runb einer ßofotbefidßtigung ebenfalls gu bem ©rgebnis gefommen roar, baß eine ^Reparatur mit an'fcßließenber ©rroeiterung als ausreießenb angufeßen fei, rourbe ber Rönigl. 93auinfpeftor S) e f cß n e r5) in ©leiroiß mit ber Be­

arbeitung bes Falles beauftragt, ©efdjner berießtete am 2. 9Körg 1821, baß bie Hirdße groar nod) reporaturfä'ßig fei, baß ober bas ßineingeftedte ©elb im

©runbe fortgeroorfenes ©elb fei unb baß er einen maffioen 9teübou oor-- fcßlage. ©teießgeitig legte er ober, um ben ßorbernngen ber Regierung gu genügen, bas Sßrojeft einer ©rroeiterung in Scßrotßolg oor, mit einer geieß- nung, aus ber ber ©runbriß ber alten Äircße gut gu erfeßen ift. ©s ßanbelte fieß bonod) um eine ber übtießen oberfdjlefifcßen Scßrotßolgfircßen: reeßtedig

4) 3n ben 1770 feftgel egten „©eneral=3l>'ift§-2lrticul fur bie ©eroerfc ber gimmer- lenie in ben ©labten beS fouoerćtneu £>ergogtbum§ ©dßefien" beißt e§ in 2lbfd)nitt IV, 2lrt. 12, baß unbegünftete Sanb=3Jieifter roobl ‘öauernbäufer unb Stallungen, aber feine

„roicßtige 53aue, alś non Hircben, 93etbfiuferu, Kloftern, berrfd). ©djloffern unb 9Bobn«

©ebäuben, auch üttüfjlen übernebmen" bitrfen (Horn’s ©biften=©ammlung, 93b. XI.).

5) 3)epner ift außer in Qerollfcbüß im ßaßre 1822/23 and) in Sreugbutg itacb=

guroeifen; oermutUd) ift er bamalS oon ©leiroiß nod) Hreugburg oerfeßt roorben.

(3)

mit eingego genem, breifeitig gefdßloffenem (£ßor, an beffen Borbfeite bie Safriftei angebaut roar. Heber bie Äirdße unb ißren ßrßaftungsgüftanb be=

merfte Sefcßner, baß fte „oor meßt als 100 3aß re n nacß beifteßenber ßorm erbaut" roorben fei, baß fte nirgends geßörig untermauert fei unb baß befon*

bers bie Baffenüberfäummungen oermorfcßt feien, am meiften am (£ßor unb an bet «Safriftei, „über roelcßer bie «perrfcß. Soge oon Binbroetf in Seßm aus-- geftaaft angebradjt ift, unb gu roelcßer eine elenbe Steppe oon außen ßerauf füßrt. Sie Soge forooßl als and) bie barunter befinblicße Sacriftep ift bem (Einfturg naße".

Wan tonnte fuß über ben etngufcßtogenben Weg nur fcßroer fdjlüffig roerben. Sie Begientng ßielt gunäcßft an bem Sßlan eines maffioen Beu*

banes feft, fcßicfte aber gut Sicßerßeit nod) einmal ben Begterungs* unb Bau*

rat R r a u f e aus Breslau, ber fid) nacß einer Sofal=ilnterfud)ung bann eben*

falls gu bem (Erroeiterungsprojeft oon Sefcßner befannte. Sief es 3ßrojeit rourbe fößließlid) geneßmigt: ber alte ©locfenturm unb ber Weftteil ber Slircße bis gut (Eßoreingießung blieb fteßen, ber (Eßor mit ber Safriftei unb ber

©utsloge rourbe ab geriffen unb burd) bie ßeutige Oftßälfte ber Hircße etfeßt;

gleiößgeitig rourben bie SBänbe ber Śirdje roefentlicß erßößt, bie Seitenempo*

ren neu erbaut, ber Satßftüßl bes fteßenbleibenben Rinßenteiles, ber Surm unb bie alte Orgel inftanbgefeßt (eine neue Orgel rourbe 1831 bei bem Orgel*

bauet Weiftet in Sarisruße für 180 Sß. befdßafft). Sie Bauatbeiten rourben im 3 aß re 1822 burcßgefüßrt, unb groar oon bem gimmermann hurtig, bem ber gimmermann 51 o f i r a gut Seite ftartb. Sie ©efamtfoften betru*

gen 608 Sß. 12 fgr. 54/7 pf. Sie Bannäßt groifcßen bem alten 33auteil unb bem (Erweiterungsbau rourbe burd) eingegogene fenfrccßte Stiele gefenngeicß*

net unb ift audj ßeute nod) b entließ gu ernennen. (Erfmtlidjerroeife rourben bie gaß'Ireicßen alten Stein* unb dolgepitapße ber fritßeren ‘patronatsfamilien o. Stubniß unb o. Barutß aus bem 16., 17. unb 18. 3aßrßunbert roieber an*

gebraeßt. Sind) ber ^angelaltar aus bem 18. 3aßrßunbert fanb roieber Stuf*

ftellung unb rourbe burd) eine befeßeibene beforatioe SBanömalerei in roeiß unb blau (batiert 1822) mit ber ©ßorrücfroanb oetbunben. 3m Obergefd)oß ber Safriftei oerroenbete man für ben Setienbelag eine Slngaßl oon 33rettern, bie mit farbigen Ornamenten teils in freier Walerei, teils in Scßablonen*

malerei oerfeßen finb unb oon ber Hircßenerroeiterung oon 1694 ßerrüßren mögen.6)

Sas (Ergebnis biefer giemlicß umftänbliößen Bauunterneßmung ift feines*

roegs als glüeflid) gu begeießnen. Sie (Erweiterung Sefcßners ift eine begeieß*

nenbe „Beißbrettlöfnng", bie nur roenig Bücfficßt genommen ßat auf bie Ueberlieferungen bes oberfeßiefifeßen Scßrotßolgfircßenbaues. Unterftüßt rour*

be Sefcßner in feiner glatten Bewältigung ber Stufgabe, bie man faft ftoffi*

giftifd) nennen fönnte, burd) ben offenfießttießen Wangel eines eigentlichen Bauprogramms bei ber geiftlicßen Beßörbe, für bie nur bie eine ffrage oon Söidßtigfeit roar, roie man am beften neuen Baum feßaffen fönne. Ser ©e*

banfe bes eoangelifcßen Sßrebigffaales fpielt ßier, oßne baß fuß bie Beteilig*

ten roaßtfcßeinlid) barüber im klaren waren, eine giemlicß unglüdlicße Bolle:

feine ©lieberung, feine Steigerung, feine roirfließ übergeugenbe Normung im c) ®erartige ornamentale 5)ecfenmalereien finb in oberfdßteftfdjen ©cßrotßohtirdjen nicht feiten itnb finb in früherer geil roaßrfcßetnlicß roeit oerbreitet geroefen; bie befannteften imb beften groben biefer 33otfgfunft finben ft cf) in SürgSborf, ©cßrotfird) (Ißntom), ©trabt«

beim (Äßecbtau), 3tid)ter§tat (Seicbroiß).

(4)

Bäumlidfen ift erreidjt morgen, unb nur bie (Emporenanlage, ber freunblidje (Eharafter bes ^anjelaltares unb mancherlei feffelnbes Beiwerf for gen bafür, baff nicht ber (Einbrud einer erfdjrecfenben Unpiängiidjfeit biefes Äird)cn-- raumes in ber (Erinnerung juriicfbleibt. Biemanb wirb i)öd)fte fünftlerifdje Blaßftäbe anlegen wollen bei ber Betrachtung unb (Einfdjätjung oon Bauten, bte fo an bobenftänbige länblicfye Stunftübung gebunben ftnb wie bie <5cf)rot=

hol^firchen. Bber ein geroiffes SOiafj oon Haltung unb (Eharafter, eine einiger-- ma|en gelungene Bewältigung ber Bufgäbe im Bahnten ber Ueberiieferung möd)te man erwarten. Bei ber Seroitfchüher Rirche fud)t man aber biefen (Einbrud einer gefd)loffenen bobenftänbigen Haltung oergebens — fie würbe bas Opfer einer ungefd)idten Beränberung in einer geit, bie in ber ©efchichte bes Oberfchlefifchen 6d)rofholjfird)enbaues als geit bes lebten Berfalls gu gelten h<d-

3of)atm Jriebrtd) gödnete Befud) in Freusburg im 3af)tc 1791.

Sodann griebrid) göllner roar königlich Sßreußifd)er Oberfonfiftorialrat unb Sßropft in Berlin; er roar Blitglieb ber Bfaöemie ber 9®iffenfdjaften unb ber <S>efcllfcEjaft naturforfdjenber gteitnbe in Berlin. 3m Satjre 1791 unter*

naljm er als Beifebegleiter bes (Beweinten Hriegsrates Baron oon (Earmer eine Beife burd) ©cßlefien, Pratau, 3BieIicg'fa unb bie ©raffcßaft ©lag, bie er in einem groeibänbigen ®eri'e ausführlich befdjrieben hat- ®ie Beife führte ihn am 16. 3uli oon Brieg nach Hreugburg, too bas oon griebrid) bem ©roßen er*

baute Brmenhaus ben Bngiehungspunft bitbete. 3m 14. Beifebrief (Banb 1,

©eite 186 ff.) berichtet er barü'ber:

Unfere Beife oon Brieg bis hießet f)Cit wenig unterhaltenbes gehabt,

©er Boben ift gwar an manchen Orten fo gut, bag er ben fd)önften ©eigen trägt, aber bafür giebt es and) große Streifen bes elenbeften ©anbes. Bur bie ©älber, burd) bie wir oon geit gu geit tarnen, waren erquidenb für bas Buge, ©ie beftehn meiftentheils aus fd)önen gicßten, bie ©u unter bem Barnen ber Bothtannen fennft1). ©ie ftnb häufig mit CSiifjen, auch mol mit Buchen unb Büftern untermifdjft. ©etbft, wo bie meiften Bäume liefern ftnb, ftehn bod) gießten unb (£id>en barunter, unb i)*e unb ba 3Bad)olber=

gebüfdje. ©a bie ©älber faft überall nie! Unterlfolg hoben, fo fehen fie befto frifißer aus; unb überhaupt giebt ißnen bas lebhaftere ©rün bes Saubßolges unb ber gießten ein ladjenberes Bnfehn, als es unfere traurigen Stiefernwäi-- ber haben. Bei bem allen fagt man uns, baß bas 3Mb nidjt fo häufig fei, als man es erwarten möchte.

©ie (Dörfer hoben ben Bnfdjein oon einem mäßigen ©oh'Iftartbe; we-- nigftens fanb id) feine oerfallene Raufer unb ©äd>er. B'ber biefe Käufer ftnb hier feßon größtenteils oon bloßen übereinanber gelegten Baumftämmen ge*

baut, bereit groifd)enräume mit Bloos ausgeftopft unb inroenbig mit 3ßon oerfchmiert ftnb. ©eroö'hnlid) reid)en foldje Blodmönbe bis an bas ©ad); ber

©iebel ift oon ©tatenwert mit ©hon. Bisweilen ift nur eine 3Banb, ober ') Pinus Abies pieca Linn.

(5)

ctud) nur bie ipälfte auf biefe ©rt gefdßrotet, unb bas übrige ift oon 2eim=

ftafen aufgefüßrt.

Rreugburg, gmölf ©Meilen non ©reslou, bidtjt an ber ©ränge non Ober- fdjlefien, ift ein Keiner unbebeutenber Ort. 3n ber 'Stabt felbft finb 167 93ür=

gerßäufer, eine eoangelifcße Rtriße, eine Schule, ein ©atßßaus, ein ©mts- unb bas ©mtenßaus, um beffentroiTIen mir allein ßteßer gereifet finb. 3n ber Stabt ift eine fatßolifcße Ritdje unb ein Keines fpo'fpita'I, nebft 80 ©ür-- gerßäufern. ©uf ber einen Seite ift bie Stabt mit einer ©rt non ©Mauer, auf ber anbern mit Sßallifaben umgdben. ©tele ©ürgePßäufer finb bloß oon über einanber gelegten ©alten gebaut, rote bie ©auerßütten auf ben ©örfern.

©ad) Rimmermanns ©eiträgen roaren 1782, bie ©raten im ©rmenßaufe mit geregnet, 1418 ©Triften unb 16 3uben oorßonben, roobei id) nid)t unbemerft (affen fann, baß bas eingtge Rriegsjaßr 1778 bie Raßl ber 6imooßner um 315 ißerfonen oerminbert ßatte, roeldje oier 3 aß re naißßer nod) Hießt roieber oöflig erfeßt roaren.

©ie Ratßolifen oerßalten ftd) gu ben ßutßeranern etroa rote 3 gu 8.

©ie ©efatjung befteßt aus einer Stßroabron öufaren. ©te ©ärger näßoen fuß tßeils oon ftäbtifcßen ©enterben, tßeils oom ©derbau, unb bie, roeliße ©eder beftßen, roeoben ßter £afenbeftßer genannt, ©ad) ben Stißlef. ©rooing. ©lot­

tem2) rourben ßter (bie fynbrifate bes ©ratenßau'fes mißt mttgerecßnet) im 3.

1785 fabriciert: 1,480 St. Sücßer, 2,500 Sd)od ßeinroanb, 6,500 Stüd $'üte, 3,100 ißaar Strümpfe, 10,000 bereitete £äutße. ©er SBertß biefer ®aaren betrug 75,400 ©tßlr., unb baoon roarb für 22,650 ©tßlr. im ©uslanbe abgefeßt.

©as ©raten- unb ©rbeitsßaus ift ein großes, in einem eblen, ein- faißett ©efdjmade burd) nuferen Sangßans aufgefiißrtes ©ebäube, oon oier Stocfroerfen, oßne bas ReKergefcßoß. 6s ßat bie ©eftalt eines ßalben ©iereds;

roeil man urfprünglid) ben ißlan geßabt ßat, an ber anbern Seite nod) ein 3noaIibenßatts oon berfelben fyorat baran gu bauen, fo baß bann bas gange

©ebäube ein länglicßes ©tered mürbe eittgefcßloffen ßaben. ©n ber ipauptfeite

ftĄt im U<bre[d>rift: Miseris Meliora FRIDERICUS M.

MDCCLXXVIII.

©er große Röntg ßatte (tm 3. 1777) ben ©ebanfen gefaßt, biefe für Stß'Iefien fo nötßige unb rooßltßötige ©nftalt ßter gu erritßten, „roeil es, rote er ftd) ausbrüdte, ßter rooßlfeil fei, unb in ber ©egenb Diele ©rmen gäbe",

©aißbem man aber fo glüdlicß gemefen ift, gute ffabrifenarbeiten ßter verfer­

tigen gu fönnett, mürbe es bod) bequemer fepit, menu biefe ©nftalt meßr in ber ©äße eines großen Ortes, menigftens an einem fcßiffbaten fyluffe, erricß- tet roäre; benn bie ©JoßTfeilßeit ber Lebensmittel rot ob, bunß bie ©eftßroetltd)- feit ber Rnfußre unb bitrcß bie Sransportfoften ber roßen ©Materialien unb ber fertigen fjabrifate, oielleidjt meßr als aufgeroogen.

©ie ©rmen, roeliße ßter llnterßalt unb ©efcßöftigung finben, finb in groei RIaffen getßeilt. Rn ber erften geßören biejemgen, bie aus Scßroacßßeit bes ©Iters ober ©Mangel an Rräften ißren llnterßalt nictjt oerbienen fönnen, unb ft iß gur ©ufnaßme in bas ©rmenßatts me'Iben, um mißt gu betteln: fo- genannte fdjantßafte ©raten unb bereu Rinber, ober SBaifen, bie fonft fein Un=

terfommen roiffen. ©Bit fanben unter anbern oerabfißiebete Officiere unb einen Sßrebtger, ber ftiß bunß Srunfenßeit um fein ©mt geboacßt ßatte. ©ie

2) SXuquft 1786, ©. 179.

(6)

beftwertitften Ginmoßner find bie, weite non iß ren ©Item ober Sorgefeßten gur Sefferung ßergebratt roerbert. gur geeiten OTaffe gehören alle auf- gegriffene mittßwillige Settler, gu melden nat dem Steglement8) and) betteln- be abgebanfte Golba ten mit ißren Steibern und Sündern, fettende ipondwerfs- durften, bettelnde Studenten, Sagabunben, für Sürtifte Gefangene bettelnde auslänbifte ©eiftlidjen u. f. ro. geredjnet werben. Stenn man bergleid)cn Sßerfonen gum erftenmal beim Settein ergreift, fo werben fte in der Segel auf fed)s 3Jionate, gum gweitenmal auf ein 3 aßt, gum dritten unb meßrerenmalen auf etlidje 3aßre, ober aud), nad) Sei"d)affent)eit der Umftänbe, auf lebenslang in bas Srmenßaus gebracht; unb muffen, el)e fte entlaffen werben, nadjweifen, wie fie fid) fünftig ernähren wolen, oßne gu betteln.

Ster aus der erften Hlaffe burd) feine Srbeit meßr oerbient, als fein Unterhalt foftet, erhält den Ueberftuß jeden Sonnabend baar gegaßlt; unb es ftet)t jedem frei, nad) gehöriger Sngeige, bas Staus gu oertaffen, wenn er einen anderweitigen Sufentßalt für fid) guträglidjer findet. 3n der gweiten klaffe wirb denen, weite über die gefegte gäßl arbeiten, gwar nid)t ein Ueberftuß begaßlt; aber tßeils erßalten fie eine Äleinigteit gu iljrer Grgößung an Gelbe, tßeils wirb ißr gleiß, wenn er fid) eine längere Seit gleit geblieben ift, burd) Serfeßung in die erfte klaffe belohnt. Genau ift nid)t feftgefeßt, wie oiel ein jeder arbeiten muß; jebod) ßat eine lange Grfaßrung den Sterfmeifter in den Stand gefeßt, bei fortgefeßter Sufmerffamfeit auf jeden binnen, gu beurtei­

len, wie oiel ein jeder arbeiten tarnt; und wer nicßt nad) Slaßgabe feiner Kräfte fleißig ift, wirb Anfangs burd) gurebungen ermuntert, unb wenn dies fruchtlos ift, burd) bloße Gpeifung mit Slaffer unb Srob, ober aud) mol burd) mäßige gücßtigung bagu angeßalten; jebod) ift biefer gall feßr feiten.

Ster mcßt gang gdbredjlid) ober franf ift, muß wenigftcns Gtwas tun, unb fogar eine ftocfblinibe Sßerfon faß it mit großer gertigfeit ftricEen.

Sie Arbeiten befteßen oorneßmlit im Serlefen, ftraßen, Spinnen unb 2Bd)en ber Stelle. Sie wollenen Stearen, weite oerfertigt werben, find gries- becfen3 4), ßalbe unb gange griefe, Züd)er gut Sefleibung ber Semen felbft, grö­

bere und feinere Sloltone, gußtappeten, SÜftdeden und allerlei Srten

gia-

ne'He. Son den SMrfern und Saußern, oerbient manter wötentlid) über einen Gulden meßr, als fein Unter!)alt foftet. Sußerbem wirb Saumwolle gelammt und gefponnen, aber nitt oerwebt, fonbern als Garn in die Sürfifte Gamfabrif des $errn görfter not Sreslau geliefert. Sie Binder fledjten unter Sufßtt einer Seßrerinn, die eine treußergtge gefprätige grau ift, unb oon ißrer Dotter unterftüßt wirb, Stroßßüte, ober wie man in Gdjleften fagi, Stroßßauben. Sie fleinften Iefen bas Stroß aus, ftneiben die Sino ten aus den Ratten, und binden es gufammen. Sie Grwadjfetten flechten die Stnüre gu den Sbüten, deren eine nat SJiaßgabe der geinßeit oon 15 bis gu 50 Glien lang ift. Sie fitnfgeßner oon der ft'Ied)tefteu Sorte foften 1 Gr., die oiergiger 16 Gr., unb die feinften fitnfgiger oon ftönern Stroß (denn aud) nat blefem rittet fit der tßreis) bis 1 Stßlr. 8 Gr. Gin Rind matt, außer

3) iRegtement für bct§ Firmen- unb 2lrbeit§bmt§ ju Rreugburg, unb roetcfjergeftatt e§ mit ber Ślufnafjme ber roaßren Strmen in basfelbe unb mit ber Slufgreifuttg unb

^Reception ber muibroiCigen SBettter geßatten roerben foH, b. b. S3re§Iau, b. 4. Sebr. 1779.

16 ©eiten in Solid.

4) 3lu|er beit geroöfjntictjen spferbebedEen roerben au§ einfcßurtger ßadtenrootte ®ecfeti für bte 3nfanterte=Safernen, unb etroaS beffere für bte Strtülerie in ŚreSlait gemacht. 3ene (often ba§ ©tüct 3 SRtßtr. 20 ©gr., btefe 4 SRtßlr.

(7)

ben Sdjulftunben, roödfentlid) tool groei Scfnuren funfgeljnec, ein fef r geübtes eine Scfnur non 40 bis 50 <£IIen. Blan ift aud) feit einiger geit bamit unv gegangen, eine Solgasfobtif angulegen. Saß es vorteilhaft märe, leibet fer­

nen 3töeifei; ater nod) fat bie anfefnliti)e Summe, bie als Borfdjuß erforöer=

lid) märe, Bebenflidjfeiten erregt. 3m 3. 1786 mürben Iji-er verfertigt: 19 Stüd orbinäre Südjer gut Bette ibung ber Firmen felbft, 3,250 (Ellen planet, 4,531 (Ellen ff ries, 1,072 Stüd ffriesbecfen non oerfcfiebener Breite, 1,193 Stücf Strof füte; unb gefponnen mürben 470 Bfunö baumroollenes Sarn.

(Scflef. Bror. Blätter 1787, 6. 93.)

Siejenigen Sßerfortcn, bie ftd) in bas limits eingefauft faben, erhalten nad) Blaßgabe 4res Koftgelöes it)re Speifung. Sie mahnen tljci'Is auf flei=

nen gimmern eingeln, tfeils in größeren mit mehreren gu'fammen. (Eben bies gilt uon benen, bie groar oon gutem ipetfommen, aber gang arm finb.

Sie erhalten etroas an Selbe gu iß rer Klcibung, bie fie ficf nad) Sefatlen möl­

lert fönnen, unb arbeiten auf ifren gimmern. Sie aus ber erften Klaffe, roel=

cfe gang uom §aufe erbalten roerben, befommen roöcßenllid) breimal ffletfd) unb am Blittroocfen ein feineres Semüfe: etroa Riefen, Staupen u. bergt.

Blontags, fyreitags unb Sonnobenbs aber, mit ber groeiten 531 affe gleiches, gröberes Semüfe. Sie Btänner befommen täglid) ein unb ein falbes Scßlef.

Quart Bier; bie ©eiber ein Quart. Sie gange Speifung, Bier unb Brob mit eingerechnet, beträgt auf ben Blann

1

Sgr. 314

Bf-,

auf bas ©eib

1

Sgr.

2

Bf-, menu fie geroofnlicbes Semüfe befommen; am Sonntage 2 Sgr. unb bie übrigen Sage etroas roeniger.

Sie aus ber groeiten Klaffe befommen nur Sonntags ffleifd), unb bie übrigen Sage abroecffelnbe Semüfe. Ser Btann erfüll täglid) ein Quart Bier, unb bas ©eib 2/s Quart. 3ebem, aus beiben klaffen, roirb täglid) 1 Bfunb 28 2otf Brob gcreidjt, unb bie Brobe finb gleid) uon biefem Seroidjte gebaden, bamit bie Sfeilung nieft auffalte, ober nieft ungleid) ansfallen fön=

ne. 3d) fabe ein Stüd baron gegeffen, unb es ooHfommen rooflftfmedenb gefunben.

Sie gef amte Speifung ift oerbitngen; jebod) fo, baß ber Speife-- unb Tpausoater, ber fie beforgt, für bie feftgefeßte Sage auf fo niete B^rfoneu, als roirflid) jeöesmal gefpeift roerben, bie Begaflung erfüll, unb überbies noch 6 Berfonen mit Kranfenfoft cerfefen muß, menu beten fo oiele auf bem itagaretfe finb. ffür (eben Uranien, ben er über biefe gafl fpeifet, erfält er 2 Sr., roofür er Blorgens unb Bbenbs eine Suppe, unb Bliflags ein bem Uranien guträglicfes Serieft liefern muß. Biele Brmen erfpofren in groei ober brei Sagen ein Brob, roelcfes gu 6 Bf- angefcflagen ift, unb erfalten bafiir 2 Sröfdjel baar.

Sie Brmenfauslleibung, bie jebem für ein 3äfr gereicht unb unter-- falten roirb, befteft für bie Wanner in groei fpemben, unb ben übrigen Kleb öungsftüden, roogu and) ein runber ipitt unb eine Blüfe gefört; für bie ©ei=

ber gleichfalls in groei tpemben, roogu nod) groei Scfürgen, ein 9tod, ein 2eib=

efen, eine 3ade, ein paar Sücfer, eine kattunene Blüße (fier Kopfgeug ge-- nannt) Scßufe unb Strümpfe lammen.

Bon jeher Klaffe fcflafen bie oerfefiebenen Sefd)Ied)ter in großen ab-- gefonberten Sälen; bie beiben Säle ber erften Klaffe roerben im ©inter ge-- feigt, unb finb fefr geräumig; boef ift and) in ben beiben Sälen ber groeiten

(8)

HIaffe für hinlängliche tReinlidjfeit geforgt. Vei ber türbeit ft mb aber and) fyicr beibe ©efdjlcdjter beifammen, woraus mancie utroermeibliĄe Unorbmmg ent­

fielt. Snbeffen ift es bes tRaumes wegen faft gar nidjt p änbern; benn un=

geadjtet bie Einlage bes ©ebäubes gleidj auf 500 tßerfonen berechnet warb, unb jeßt nur 240 bann wohnen: fo Ijat bod) bie lerntet)rung unb (Erwei­

terung ber fabrication, bie Anfangs nidjt in <2lnfd)lag gebracht war, mit ben nötigen Merfgeugen, ooträtfjigen Materialien unb fertigen Maaren, fo oiel tßlaß weggenommen, baff eine tü'bjonöerung ber Arbeiter unb türbeiterinnen nidjt möglich ift; wenn man auch bie größeren Höften ber Vufftdjt, ber §et- png unb ber (Erleuchtung nidjt adjten wollte.

Sonntags wirb non einem ißrebiger, ber aber nidjt im ipaufe wofjnt, unb etwa 200 Sfjakr Vefolbung Ijat, für bie ißroteftantcn in ber eoangelifdjen Hirdje, p weldjer ein großer Saal feijr ßübfdj eingerichtet ift, geprebigt, unb p feftgefeßten gelten bas heil. tüberibmaljl gehalten. ©ie Hatholifen werben in bie nahe fatholifdje Hircfje geführt, ©er habet angefeßte (Euratus erhält für bie Seelforge, fo wie ber fatholifdje Sdjulhalter für ben Unterricht ber timber oon feiner (Eonfeffion, aus bem türmen'haufe etwas Veftimmtes. ©ie Hranfen befommen im £>aufe ben gufprudj bes tßrebigers ihrer (Eonfeffion. ©er (Eantor Ijält Morgens unb Vbenbs eine Vetftunbe, unb giebt ben Hinbern, beten jeßt etwa 40 hier ftnb, in ber ^Religion, im fiefen, Schreiben unb tReäjnen Unter­

ridjt. ©ie Hinber faljn faft alle gefunb unb oergnügt aus, unb ein paar flehte Mäbtijen, benen wir für iß re abgelegte tßrobe im Strohhutfleäjten eine Hlei- nigfeit gaben, beb auf ten ftdj mit redjt artiger SRametüt.

(Ein großer Vorgug ber Vnftalt ift, baß bie tüuffiäjt, Vnorbmmg ber Arbeit, bie Veforgung bes gangen Verfeljrs unb bie innere Sßoligei burdj fo wenige Officianten beftritten wirb; ba fonft in bergleichen Käufern bie Offi- cianten meiftentljeils bie Höften außer allem Verhältnis n er mehren, ©er Stabt- unb tRaffjsbitector ift gugleidj ©irector bes Slrmenljaufes; außerbem ift bei bemfetben angefeßt: ein Snfpector, ein Hafftrer (beibe fefjr oerftänbige, bil- Iigbenfenbe unb ihren fächern gewadjfene Männer), ein tßrebiger, ein £>aus=

oater, ber Cantor, ein tüuffeljer unb ein Merfmeifter. ©er Vrgt unb (Eljirur- gus wohnen in ber Stabt. Side übrigen ©ienfte werben burdj tßerfonen rer- ridjtet, bie ftdj unter ber tüngaljl ber türmen bagu fdjiden unb erbieten.

©er nötljige güfdjuß ron 7 bis 800 tRtijlr. monatlich wirb ans ber Hönigl. Hammer gu Vreslau bega-hlt, wo ber allgemeine türmenfonbs rerwal- tet wirb. ©leid) bei ber (Erbauung gab ber Honig 42,000 tRfjjlr. her, ober ütelmeljr er fdjenfte bas Armenhaus, beffen (Errichtung ftdj auf biefe Summe belief, burd) einen befonberen funbationsbrief oom 24. Märg 1779, bem Jpet- gogtum Sdjlefien, unb gab nodj überbies ein anfehnlidjes Hapital gut Unter­

haltung; bie fünftigen Vaufoften rerfpradj er felbft gu beftreiten, befreite bie tünftalt oon ber tüccife, beftimmte eine oierteljährige §aus= urtb Hirdjencollecte gut immerwähreuben (Einnahme, unb gab bem Vrmenhaitfe bie (Erlaubniß, Sartbgüter unb anberes (Eigentum angufaufen. 91odj fommt bem Slrmeuhaufe bas gu ftatten, was bie Korporationen, Stäbte unb ©örfer an basfelbe für foldje türmen begahlen müffen, beten Unterhalt ihnen obliegt5); tnbeffen ftnb biefe Verträge geringe, unb belaufen ftdj jährlich nur etwa auf 250 tRtljlr.

tüudj bie beiben Sdjlefifdjcn gudjfhäufer, p Vrieg unb Sauer, tragen gegen

5) 9? a cf) bem 2lrmen«93erpflegung§reg[ement für bie Stäbte unb ®örfer oom 7.

Januar 1749 unb ©bilt vom 14. ®ecbr. 1747.

(9)

2,000 9ttßlr. gu biefem Srmenßaufe bei, weil es eine beträcßtlidje Sbnaljme ber 3üd)tlinge bewirft.

Śad) biefer umftänbltdßen Sefcßreibung ßabe id) nicßt nötßig bin?“ gu feiert, mit welkem großen Vergnügen id) biefe Snftolt gefeßen ßdbe. Saum tonn root in einem Staate, außer gu Sranfenßäufern, ein Kapital nüß'Iicßer angelegt werben, als um einer Sngaßl oon Menfd)en Srbeit gu oerfcßaffen, bie fie nid)t finben fönnen, ober nicßt fucßen mögen. Sie Settelei ift rtidjt nur eine der briidenften plagen für bie tßätigen Stäube oorneßmlid) auf bem Sande; fon-bern and) bie Scßule jeher Sieberiräcßtigfeit und Sosßeit. 3Bo aber bem Śetteln burd) bloßes Slmofengeben abgeßolfen wirb, da bleibt immer nod) bas Sicßtstßun übrig, welches für bie Sittlidjfeit ber Sinwoßner um gar nid)ts beffer ift, als jene, Stenn and) in einem öffentlichen Srmenßaufe Mancßer nur ben britten Sßeil feines Unterhaltes oerbient, fo ift bod) biefer St)eil für bie erwerberibe Stäube gewonnen, bie il)n fonft gong übertragen müffen. Unb eine große Stenge oon Menfcßen melden ftdj nie um Slmofen, wenn fie wiffen, baß fie oßne Srbeit feines erßalten. Sße fie iß re gnflncßt gu einer Snftalt neßmen, wo fie bocß immer auf einen Sßeil ißrer greißeit Sergid)t tßun müf=

fen, fudßen fte lieber in ißrer $eimatß ein ©efcßäft, unb finben es gewößnlitß.

— 3n bergleidßen Käufer follte man bie Slöfter umfcßaffen, wo man es nötßig findet, fte aufgußeben. ©erode biefe Sermanblung würbe gwar auf fallend fetjn, aber darum würbe bie Menfdjßcit fte nid>t weniger fegnen.

gwar wünfißte id) feßr, baß bie mitleibenswertßen Firmen gong oon ben Sagdbunben getrennt fetjn und in einem eignen $aufe rnoßnen möd)ten, wo fie weniger in ©efaßr wären, in der 3bee des Sßubliturns mit jenen in eine klaffe gu fornmen, ober and) unoermerft einer gleitßen Seßanblungsart ausgefeßt gu feprt. SÓein eine folcße gänglicße Trennung würbe bie Soften erftaunlid) oermeßren; und es fcßeint eben nicßt, baß ßier bas Seieinanderfepn beider Staffen bei ben fcßamß often Srmen fo Diele Sebenflidjfeit erregt, wie in bem Srbeitsßaufe gu Serien, welcßes troß feiner jeßigen ©inrießtung oon einem großen Sßeile des SuMifums immer nod) als ein bloßes Strafßaus angefeßen wirb.

greilicß würbe es überall am guträglicßften fepn, wenn man die kir­

nten, bie ftd) gern bureß ißren Steiß ernäßren wollten, unb nur feine ©ele=

genßeit, ober nicßt ßinlänglicße Sräfte bagu ßaben, in ißren eigenen 2Boßnun=

gen mit Srbeit befdjäftigen, und aus einer öffentlichen Saffe ben nötßigen gufcßuß geben tönnte. Sie würben fodann gugleid) ißren ffamilien nod) auf allerlei Steife nüßlicß fepn, die Unterftüßung berfetben genießen, unb iß res Sehens froßer werben; aber ba dies ftßon bei uns fo oiele Scßwierigfeitcn ßat, wo bod) fo oielerlei Semen in einem mäßigen Segirfe beifammen rnoßnen;

fo würbe es da fcßlecßterbings unausfüßrbar fetjn, wo die Srbeiislofen unb

^ülfsbebürftigen in einer gangen Storing gerftrent find, unb unmöglicß, weder aus einem gemeinfcßaftlicßen Magagine mit roßen Materialien oerforgt, noeß unter die erforbertieße Suffid)t genommen werben fönnen.

Son Sreugburg find wir ßeute (17. 3uli) mit Sufgang der Sonne ab=

gereifet, um nun bie merfmürbigen Solonien, Serg-- unb <f?üttenmerfe und ändere ^abriten gu feßen, womit die Sreußifcße Regierung, in dem Sürften=

turne Oppeln, Sßoßtftanb und Sultur in einem fo ßoßen Maße oertneßrt ßat.

(10)

3o&cmn töoftlieb Sdbummels Befud) in äonffabt unb äreu 3 burg im 3af)re 1791/)

3oßann ©otttieb Scßummet* 2) mürbe am 8. 2Rai 1748 in Seitenborf bei Hirfdßberg geboren; 1779 mürbe er ^rofeffor an ber (Ritterafabemie in Biegnij) unb 1788 (ßroreftor an ber oorneßmften Slnftalt ber (ßrooing Scßle=

(ten, bem Glifabetßgtjmnajium in (Breslau, mo er am 23. Segember 1813 ftarb. Gr mar ein bebeutenber (ßäbagoge unb <5df)riftfte'Iler. 3m Suit unb 21uguft 1791 unternahm er eine (Reife burd) feine ipeimatprotnnj, bte er in einem 381 Seiten3) umfaffenben döerfe ausfüßrlid) befcßrieben ßat. Sein 3Beg führte tßn oon (Rotbau über ßonftoöt nad) Slreugburg. Gr berichtet barüber:

S)en 23ten Sutius früß um 4 feßte icß meine (Reife metier fort nad) Gonftabt. 3d) fanb nun richtig nad) einanber 511 ein-- unb ©roß-Seutfcßen, (ßolmfdpdöüObtß, GUgut, unb um 8 mar id) in Gonftabt.

3Bte bod) unfre Hoffnungen unb Grroartungen manchmal fo gang am­

bers ausfallen, als rotrs uns je tjätten träumen taffen! (öian ßatte mir oon Gonftabt gefagt, icß mötßte mid) in 9lcßt nehmen, baj) mein (ßfenb nid)t mie­

ten auf ber Strafe ein (Bein bräd)e, unb icß fe'I-bft möcßte meine (Rufe tjüten, baß id) bamit nid)t an bte (Dacßrinnen fließe. 3tt ber Sßat mar and) Gon=

ftabt ein folcßes 2lnti--(BerIin, baß, als id) nad) einem gemtffen Haufe fragte, unb man mir fagte, id) follte recßterßanb bte ©aße ßereinreiten, id) oorbei=

ritt, roeit td) mir nid)t oorftellen tonnte, baß bies eine ©aße fet)n follte. Unb gteicßmoßt, meid) eine angenehme ßerrficße Stun'be ßab td) in Gonftabt gu=

gebradßt! 3d) ßatte neßmfid) eine (Jlbreße an ben Herrn (ütajor oon (Rabecfe, bem oormats bte Stabt fetbft geßört; unb nod) eine befonbere an feine Fräu­

lein Zocßter. (Run erfußr id) feßon in (Bernftabt, baß ber roünbige Herr 2Ra=

jor gang fürglid) geftobben: ©leicßmoßt flieg id) oor bem Haufe ab, um mein

©efcßäft an bte Fräulein gu befte'IIen; rechnete aber nidjt barauf, fte fetbft tennen gu fernen. (Zlllein fte, bte feßon mit einer Freunbin am (łlrbeitstifdje faß, empfteng mtdj mit einer (ßotiteffe, bte feine anbre Quelle ß ab eit tonnte, als eine allgemeine (Dienfcßenfreunblicßfeit. Stuf bem St'fcße lagen ÜBtelanbs neuer (Hierfür unb bas braunfeßroetgifeße 3ournaI, unb id) merfte gar bafb, baß bte Itebensmüobige Fräulein, oßnc im geringften eine ©eleßrte roerben gu motten, nod) roentger bte ©eleßrte gu fptefen, burd) Bettüre tßren (Berftanb ungemein gebilbet ßatte. 3d) faß ein F°rtepiano im ßimmer fteßen unb (Ro-- ten barauf liegen, unb bat bte Fräulein, micß bocß etroas ßören gu taffen.

(Ritt einer feßr ernftlicßen Serftcßerung, baß fte eine feßmaeße Spielerin fei), unb bod) mit jener ©eföHigfeit, bte ungern eine (Bitte abfeßlägt, fpielte fte eine, nießt leicßte Sonate oon (ßlepel mit fo Dieter Gorrectßeit, als id) fetten Frauengimmer fpieleń ßörte. Uurg id) fanb bei ber Fräulein oon (RabecEe fo

9 3Bir bringen bte 9teifeberid)te 3<Söner§ unb ©c£)ummel§, bte beibe nu§ bem Satjre 1791 ftammen, gleicf),zeitig, um einen Bergleid) ;u ermöglid)eit.

2) (Sine Biographie ©djummetS finbet fid) in: ©cßtefifcfje SebenSbilber Söattb 2.

©eite 103—110. Breslau 1926.

s) ©d)untmelS Steife burd) ©djtefien im Quints unb (Ztuguft 1791. BreSlau 1792

©eite 41 ff.

(11)

Diel Wagrgeit, unb fo gang unb gar feinen Schein, bag id) fie mit magrer tiefer 2Id)tung oerlieg, unb fegt erbaut oon Gonftabt, meinen Weg weiter fortfegte.

Seitab oon Gonftabt nad) Storben liegt Stgoenfelb, ein Sanbgut, mei»

nem fegr roürbigen ffreunbe, bem |>errn Grafen Stle$anber oon Siebern ge»

prig. Gs ftanb in meinem Sßlane, ign gu befucgen, unb befonbers mid) tgeil»

negmenb gu erfunbigen, ob feine oortrefflitge Gemaglin, eine Sodgter ber oerftor'benen ffrau Obriftin oon 93oien, bereu ipaus and) einft eine gierbe oon bem Keinen Gonftabt roar, fid) über ben Sob if)rer Socgter beruhiget:

Slllem beibe befanben fid) in fylinsberg, unb fo riti id) grabe nod) Greugburg, too id) furg oor Wittage ope alle Slbentgeuer anlangte.

Sei bem Sltmengaufe oorbei, bas id) aber in ber Gil nid)t fannte, unb mit einer mir felbft lädjertidjen fyantafte für eine neue Gaferne gielt, rtapt id) meinen Weg grabe aufs Scg'Iog, an beffen Oberamtmann, £r. Scupin, id) ein Gmpf eglungsfcgr eiben äbgit geben gatte. Siefer btebre beutfcge Wann fcgien mid) erft ein wenig aufs $torn gu negmen; nati)bem er fid) aber aus bem Sriefe überzeugt, wer id) fep, crmieg er mir alle nur mögliche Gefällig»

feit. 3d) ag ben Wittag bei igm, unb ben 9lad)imttag befag id) mit ipt bas Slrmengaus. Siefes roar nun grabegin ber erfte unb einzige Wagnet, ber mid) nadg Gmtgburg gezogen; unb bas ptblifum, insbefonbere aber bie»

jenigen, bie mit ber direction bes Slrmengaufes gu tgun gaben, oergeigen es mir, wenn id), ber id) nicgt geutgeln faun, egrliti) meine Gebanfen unb Gmp»

finbuttgen über biefe Stuft alt gerausfage, bie id) weit entfernt bin irgenb je»

manben aufgubringcn, bereu Sericgtigung id) vielmegr bantbar erfennen werbe.

Sag bie Anlegung bes Grengburger Slcmengaufes im Sagte 1777 bem anbesoäterlicgen £>ergen bes unfterblicgen ffrieörps Ggre macgt, bas beweift cgon bie 3nfcgrrft: Miseris meliora Friedericus M. Was fönnen alle ffür»

ten ber Grbe begeres wollen unb tgun, als bies! — Sag ferner nufer tref'f»

icge Sanbsmann, ber $etr Geg. 91 Sanggans als Saumeifter, alles ßob oer»

bient, bagu gegoren and) nid)t otel megr als gefunbe Singen. Sag enblid) ber gegenwärtige £etr Snfpector Hrüger, ein für feinen SPett gang gefdyaf jener Wann tft; bag tReinlicgfeit unb Drbnung im $aufc gerrfd)t, unb fegt gute Wanufactur-Slrbeiten barin gemadgt werben, baoon gab id) mid) auf Ort unb Stelle oollfommen übergeugt. Gleidjwogl — id) oerfege micg in Gebanfen in ben Geift unb bie Sage eines Sinnen! Gebrücft oon 9lotg unb Glenb, wirb mir bas Glüdt gu Sgeil, in biefes §ans aufgenommen gu werben. 3d) fomme, unb fege, unb ftaune oor biefem präcgtigen Gdbäube, worinn, biinfte mid), ber Sönig felbft refibieren tonnte: Unb barinn foli id) roognen? Wie gerrlid) wirb erft bas 3nnere fepn, ba fcgon bas Sleugere fo glängt; Wit biefer falfdjen, aber beinage unoermeiblicgen Grroartung betrete id) nun bas Snnere, unb finbe — ein Slrmenpus, wo id) es oie'Iteidjt beger gäbe als in gun»

bert äplicgen Slnftalten, unb geroig b eff er als oorger; aber immer unb ewig ein Slrmengaus, wo nirgenbs lleberbflug gerrfcgt, als bios in bem Wogn»

gebäube. SlUmäglicg fügte id) mid), wie mit Semantfetten, an eine fefte Drbnung gefcgmiebet, nad) ber id) effen, trinfen, fd)lafen, arbeiten, ausgegen ober bleiben mug, unb bas bei imoermeiblicger Strafe im Uebertretungsfalle.

3egt erft fügte id) es, bag id) bei meinem oormaligen Gtenbe ein Gut genog,

(12)

bas mir nun unfcßäßbor fcßeint, nocßbem id) es oerloßren; neßmlicß bie 5rei=

ßeit. ©agu fommt, baß id) nicßt für mid) allein bin, fonbern mit einer 9Jłen-- ge oon Seuten gang naße gufammen fepn muß, bie mit fremb finb, mit benen id) mid) nid)t oertrage, unb bie mid) eben fo wenig leiben fönnen. EJhßmutß unb 93eobruß bemäcßtiget ftd) nun meiner; mein Höfigt wirb mir um fo um ausftößlicßer, weil er fo fd)ön ift, unb id) roünfcße mid) lieber in mein nötiges Slenb gurüdf! —

Was id) f)ier aus ber Statur bes Wenfcßen, unb aus ber Sage ber ©a=

cßen gu entroicfeln fucße, ftimmt auffallenö mit ben pofitioen 23erfid)erungen bes iperrn 3nfp. trüget überein. Seufgenb flagte er, baß man ßier retijt ©e-- legenßeit ßa'be, ben Wenftijen oon feiner fdjledßten ©eite fennen gu lernen;

bie erften oiergeßn ©age, o ba gienge es gut, ba ßtenge ber $immel ooll ©ei=

gen: aber ßernacß — ßernacß! — 93eim ^erumgeßen in ben gimmern fanben mir an einer ©ßiir mit treibe gef cßri eben: ©omits patientiae; §r. Krüger errietß gleid) ben Ser faff er, unb oßne öarüber in §iße gu geratßen, befaßt er bios, baß er es fofort auslöfdßen füllte. Etber, oßne baß es £>r. Rriiger mer-- fen tonnte, macßte and) ein Weib ßinter feinem Etüden gegen mid) allerlei pantomimifcße 93eroegungen, beten Ginn unoerfennbar berfelbe mar, roie bas

©omus patientiae. 9hm bin id) mit $r. Stoiger oollfommen eins, baß bie Elngaßl ber Ehmen unter feiner Ehtfjtcßt bie Elngaßl ber ©uten unb ©ugenb=

ßaften weit überfteigt; Sagt bodß fcßon ©alomo: Elrmutß unb 9teid)tßum gieb mir nicßt! 9lur barin geßen mir oon einander ab, baß id) bie ^Beraubung ber natürlichen f^reißeit, bie Einfettung an einen feften StRecßanismus, oßne roelcße gleidßrooßl bie Elnftalt nicßt befteßen fönnte, oorneßmlid) mit in Elnfdßlag bringe; $err Krüger ßingegen auf biefe fein ©eroicßt gu legen fcßeint. Elud) bie ©uten, roenigftens bie 33eßren, werben, wie id) glaube, burcß bas ©efüßl ber oerloßrnen ffreißeit empört; unb nur wer nie einen Willen ßatte, ober ißn bereits gang oerloßren, fan unb wirb ftd) oollfommen rooßl befinben.

„Elber, wirb man mir einroenben, wenn nun bocß oßne biefen feften 9Jted)a-- nismus bie Elnftalt nicßt befteßen fan, roie foil man es bcnn anfangen, baß er bem oermeinten ßrcißeits^©efüßle weniger fcßmergßaft werbe?" ©as weiß id) in ber ©ßat nicßt, unb icß glaube aud) nicßt, baß baoor ein Wittel ift.

„9hm fo füllen rooßl gang urtb gar feine Elrmenßäufer e$iftiren?" Unb roie, wenn id) bies beßauptete, wäre icß etwa ber eingige? Wirb benn mit ben Eh=

menßäufern gugleicß bie Elrmenoerpflegung aufgeßoben? 3a gewänne nid)t bie leßtere offenbar burcß bie Slufßebung ber erftern? 42 000 9tfßlr. foftet bas ©teußburger Elrmenßaus; biefe, nur gu 4 pr. ©. gerecßnet geben jäßrlid) 1680 9ttßlr. oßne einmal bie Unterßaltung bet ©ebäube in Slnfdßlag gu brim gen. 9teßme idß nun 238 Elrme an, fo fommt auf jeben naße an 8 9hl. EJtietße, roooor er in fleinen Gtäbten überall eine eigne ©tube ßaben fönnte; Unb es wirb bod) nad) bem ©efüßle ber 91 eid)en unb Elrmen ewig maßt bleiben, baß eigner £>eerb ©olbes mertß ift! 3cß befenne micß bemnacß öffentlidß weit meßr für bie Wonte bi pietä unb logßi pii, roie fie in Ställen ßeißen, roo=

oon bie erftern ben Elrmen gegen fSfönber oßne ginfen leißen; bie groeitcn aber bie unentbeßrlicßften ©ebürfniße, 93rob, Rleibung, $olg, tßeils gang um»

fonft, tßeils um einen geringen ißreis geben. ©in anbres ift es mit Shanfen»

ßäufern; für biefe bin icß alletbings: EUlein bem nocß gefunben Elrmen fan, glaube icß, auf eine rooßlfeilere, feiner gangen Sage ongemeßnere, unb eben baburcß aucß für feine innere gufriebenßeit roirffnmere Elrt geßolfen werben, als burcß bas befte Elrmenßaus!

(13)

((Ein greunö, ber bas (Ereußburger Hlrmenßaus feßr rooßl fennt, fcßrieb mir nocß Sefung meines SRanufcripts: „(Bei bem Hlrmenßaufe bin id) gönglid) 3ßrer SJieinung, nur ift bie (Einfperrung nid)t fogar § man gnoił: (Denn alle Sonntage fönnen bie Hitmen roeggeßen; alle Sage in ben ^eperftunben and);

felbft roer fid) fodßen mill, fan es unb empfängt bie Speife rot); baßer iff if)re (Einfperrung, ißr (Berluft bei ^reißeit nicßt fo groß, als es fcßeint. Hlber roaßr ifts, baß ber HRettfcß gu ctroas gegroungen, and) gum (Beften, ißm fonft Iie'bften, fcßeet fießt unb es niißt gerne ff)ut. „(Degen bie (Einfcßrenfung ber (Bagabun*

ben ßabe icß nidjts einguroenben: Hlber f)ier frage id) oon neuem, ift es gut, baß Hlrme unb (Bagabunben unter einem (Dacße leben? ©irb ber pauore ßonteuj, ber oielleicßt eßer ftürbe als bettelte, nicßt and) ßonteuj fepn, ftd) mit mutßroiliigen (Bettlern in einer Hlnftalt gu befinben? —)

9tur nod) eins, unb id) faßte bann fort! 3d) fanb ßier groei HRenfdßen, bie idß in einem Hlrmenßaufe nimmer gefuißt ßätte: einen äftajor unb einen

©eiftlicßen. (Der erfte macßte uns eine broßenbe HJtiene, gleicß als rooilte er fagen: ©as feßt ißt micß barauf an, baß id) ßier fiße? — 3d) roünfcßte rooßl feine Sebensgdfdßicßte ausfüßrlidß gu roiffen um bie ©eisßeit ©ottes in fei=

nen 6d)idtfalen fennen gu lernen: (Denn meinem Spftemc nad) muß fein gegenroärtiges 2oos mit feinem (Eßarafter unb feinen $anblungen in genauer (BeObinbung ftcßen. (Der anbre complementierte mitß, als einen ißm aus ben Sßroo. (Blättern befannten Sdjriftfteller: id) tonnte ißm aber bennocß bie jrage nidjt erfparen, roie er als ©eiftlicßer ßießer tarne? (Er gucfte bie Hlcßfeln unb fprad) oon ber fcßroeren Rranfßeit: Hinein itß erfaßt ßinterßer eine anbre Urfadß, roooon allenfalls bie fcß-roere Rranfßeit bie ßolge fepn tan, unb id) oerließ ißn mit bem SQlitlebben roas man einem jeiben Ungliitilicßen fdßulbig ift, gleidßoiel mit ober oßne feine Sdßulb; benn meid)er Sterbließe tan fagen:

£ier ift bie ©renge, ßier ift ber Sßftißl! —

3cß oerließ nun bas Hlrmenßaus, mit ßerglitßem (Dante gegen ben ipr.

3nfp. Krüger, ber mir geroiß mein obiges gang allgemeines (Räfonnement nicßt übel beuten roirb. (Der £>etr 0. Hl. Scupin fügte gu feinen bisßerigen

©efälligfeitcn, roorunter eine befonbers ißn als HRen'fdjenfreunb ausgeicßnete, nodß biefe ßingu, baß er mir einen reitenben (Boten mitgab, ber micß auf ben

©eg nadß (Rofenberg bringen feilte: Unb fo giengs benn Htacßmittag gegen 5 fort — nitßt im faufenben ©alopp, rooßl aber in gutem Stabe nadß iłogano-- roiß unb oon ba nad) ßorfe . . .

Der grofje Brani) in äreusburg aor 200 Jatjren.

(Bon S)r. ©eng.

(Bernicßtenbe (Bränbe, bie gange (Dörfer, ja Stabte in Scßutt unb Hlfäße legten, maren in früheren Saßrßunberten feine Seltenheit. (Das erflärt ficß baraus, baß bie Käufer faft fämtlicß aus £o!g gebaut, mit Scßinbeln ober Straß gebecft maren unb ßölgerne Scßornfteine befaßen. (Dagn tarn, baß ber Jeuereimer faft bas eingige ßöfcßgerät mar.

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Urtiere Stabt Hreugburg ift roieberßolt ein 9ftoub ber flammen geroor- ben. Ser erfte große Branb, oon bem mir fRaäjritßt ßaben, mittete im 3aßre 1582. Ser Scßloßßauptmann berichtete am 8. 3uli bariiber an ben $ergog:

„Sunßlaucßter ßochgeborener gnebiger fiirft onb her nach erbietung meU ner onbertßenigen fiienft fueg id) S(uer) 5(ürftlicßen) ©(naben) gel)or=

famlitßen gu miffen b(ag) heute bie oorgangne nacßt omb eil ff oßr im ganzen Seger (etroa 6 Uhr morgens) bei einem fleifcßer ein für aufgan-- gen roelcßes med)tigltd) geroeret bis omb acßtgeßen ntjr (1 ilßr mittags) onb noch ißunbt nod) nit ganßlid)en geftitlet inbocß roirb es mit macßtin ber nibere gebempfet oorßoffenbe bas es nit meiter lamme. Slber leiber got erbarme es So ift ber ganße Sting omb onb omb Somol beibe gaffen nat)m fcßlos roeggebrenbt bes 9tenbtfd)reibers neu erbaut onb ge- manrt ßeusfen besgleicßen b(ag) fd)los aber Somol die Kirchen fdjule SOtuIe unb melßßeufer feinbt burd) gottes barmßerßigfeit erhalten roorben bergleicßen mein ßeuslen an beme halt es gemenbet . . ."

Schon fed)s 3aßre fpäter, nach ber 6cßlact)t bei Sßitfd>en, am 25. 3a=

nuar 1558 fielen bie Sßolen über Hreugburg her, raubten, plünberten unb günbeten bie Stabt an. ©inen roeiteren Branb oermerft bas Saufbud) ber eoangelifcßen Hird)e im daß re 1659: „Sen 17. 90tai bie gange Stabt nebft ber Kirche abgebrannt".

©ins ber größten Scßobenfeuer, bem and) fecßs Wenjcßenleben gum Opfer fielen, mutete oor 200 3aß reu in Hreugburg. Ser bamalige Stabtfcßrei- ber 3oßann 3ofepß 3aneßfp berichtete am 27. Slpril 1737 auf ber erften Seite bes oon ißm neu angelegten 9tatsprotofoIIbud)es:

„Sen 23. Bpril an curr. alß am britten Öfter unb St. ©eorgii Sag hat ber gerechte ©ott bei) ber oßne bem feßr naßrbloß unb theuren gett, ba neßmb. ber breßl. Stß. Horn nod) über oier Sh. fd). gegolbten annod) biefes fehr große Unglüd über bie ßieft-g arme Stobt verlanget unb gugelaffen baß neßmb. gdbaößten 23. Slpril früh und) ein Ußr ein unoerfeßen unb feßr großes fetter außgefommen, bet) beffen anfang and) halb ein feßr ftarcEer Winb ßcß erßoben unb baburd) bie ganße Stabt bie große Siirdje fambt bem ©lodern unb Stabt Ußr Sßurm bie Sßfarr unb Stßul ipäußer bas Batßauß unb Stobt

©efängnüß bie norm beutftßen Sor linder tponb gelegene ipäußer bis gu unb fambt bem Hospital, benn aller unter benen ©arten oorm fteinernen Stabt ißförötel gelegenen $äußel bis auf bas erfte gegen ben Stabt Seid) am ©de fteßenb elenbigltcß in bie 2lf(ße geleget unb baburd) etlid) ßunbert Bürger unb 3nnrooßner gu bettlet geroorben Waffen bas unbefcßreiblid) roütßenbe feuer mittelft bes ftarfen Ißinöcs borge)teilt über £>anb genommen baß etroa in bret) Birbtl Stunben bie ganße Stabt in oollem freuet geftanben unb etroa in groep Stunben fd)on alles obbefchriebene in ber ‘älfdje gelegen folgfamb auch oon benen Ieutßen gar roenig oon oie'len and) gar nichts gerettet roerben fön- nen, fonbern 3ebermann nur fein 3eben salviren müffen roie benn and) bie fraud gelegene oerroittibte Wiebemannin ingl. eine Weeberin mit groep Hin- bern bann eine 991a gb u. 1 Hnabe im feuer umbgefommen auch eine ßeitße bie oerroitt. Sroarbaroin oerbrunnen ift . . .

Sief es erftßrödliche Seuer ßat an bes bermaßligen Stabt Bogts ©.

3acob Habuß feinem Stall neben bem Sßed)tif(ßen jeßo Üleßbaumifd) am Bin­

ge gelegenen ©d §auß in roelcßem ich Stabtfcßreiber Soß. 3o'f. 3aneßfp ge-

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roof)net Den ßödßft unglüdliißen Einfang genommen. Und ift groaßr anfangs ließ gemutßmaßet morden, baß es etwa ein desperaten bettle: roelcßen man Sages normet gum geroößn. Umbgang um'b ben fogenanndten Spngus nicßt fo ßäuffig ßat in Die Stabt laffen roollen. fei) unterleget: ßernacß aud) baß es Surd) oorgebacßten iperrn Stabt Bogts 3Ragb eine fjieftge Sd)Ioß Unter=

tkanin im Stall fet) oerrodßrlofet roorben. SJtan f)at aber nad) oieler Stacß=

forfcßung nod) nitßts geroiffes eruiren föitnen, fonbetn nur glauben muffen, baß es eine befonöere Berßängnüß unb Straffe oon ©ott geroefen feg."

©as ^irtßenbitcß der eoangelifcßen Stircße enthält folgende Eintragung über biefen Brand:

„1737 b. 23. Slpril. Sßrol) bolor! ben 23. Slpril als ben dritten Öfter feiertag bald nad) SOtitternacßt ift die gutte Stadt ^reugburg oon dem allerßöcßfen ©ott mit einem fißredlidjen ^ener ßeimgefucßt, babitrd) Die gange Stabt in 2 Stunden oßne alle Stellung ne'bft der lieben Rirtße, Bfarrßäüfer und Scßulen in 5lf(ße gängfid) gelegt morden, fodaß die ßeir te roas weniges oder nichts retten Eönnen. Sen andern Ofterfeiertag ßa-- ben mir den lebten ©ottesdienft gehalten in Shtße und Frieden im iperrn, aber der dritte feiertag ift uns ein Srauertag morden. Bon dem foft=

baren OrgelroerE, roelcßes 91. 1712 angefangen gu bauen nid)t ein Spur und geilen gn finden geroefen, roo es gefunden, nidjts oon den ©loden, nicßts oon den Bauten, fd)öne adeliges El)or geblieben, fondern alles in Slfcße gelegt morden."

Stur roenige Käufer maren oon dem ffeuer oerfcßont geblieben: die Storöfeite der SJtilcßftraße, der heutigen Straße der S21„ oon dem $aufe, in Dem ftd) ßeute Die Stadtfparfaffe befindet, an bis pm beutfcßen Sor, (Stubera--Ede), die Bereinsßausftraße, bas Scßloß mit feiner näcßften Umge=

bung, die Stoberftraße und die Keinen tpäusißen außerhalb der Stadtmauer.

Sie Einrooßner mürben öurcß bas Branbungliid um fo fdjroerer ge=

troffen, als in ber Damaligen geil gang allgemein bittere Slot ßerrfcßte: Die Ernten ber leßten Saßre maren fdßledßt, Ueberfßroemmungen ßatten Die

gel­

ber oermüftet, Sßeft und Stranfßeit roütete unter SOtenfißen ‘ und Bieß, die gol=

gen des groeiten Sürfenfrieges maren beutlicß fpürbar. „Siefes 1736 et 1737 3aßr", oerjeicßnet das Sfircßenbucß, „ift ein gefäßrlicßes Eümmerliißes 3aßr geroefen: Strieg, Seurung, junger, roooon riete ßeute crepiret und oor Sltat- tigleit daßingefallen und geftorben." Sagu fam, daß der Bürgermeifter Senv beßlp fcßroer erfranft und oom Staifer in Wien leine §ilfe gu ermatten roar.

Siebe und licßtfcßeues ©efindel nußten die ©elegenßeit aus, um gu fteßlen und gu rauben. 9lm beutfcßen Sor wurde ein Btann angeßalten, der oier Wagen Sibbesgut nad) Straslau bringen wollte. Er wurde nacß Sten­

dorf gebratßt und dort in Stetten gefangen gefallen. SJtancße Bürger, die o er­

fändet waren, maißten fuß bei Stacßt daoon und ließen den ©laubigem die Srümmer iß rer Käufer gurüd. Es roar für den Stat ni<ßt einfad), Ordnung gu ßa’Iten. Sas elfte ©ebäube, das er wieder aufbauen ließ, roar das Stadl gefängnis!

Bei den Ständen Scßlefiens wurde ber Eintrag auf Steuerfreiheit und Bewilligung einer Beißülfe gum Wiederaufbau der Stabt gefeilt, roas aud) teilroeife erreicßt mürbe. Baußanbroerler wurden unter Slufßebung der gunft prioilegien oon auswärts ßerangegogen; der ftäbtifcße giegelftreicßer erßielt

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meßr ©eßitfen unb £>anblanger beroiltigt, urn bie §erftellung ber notroenbi=

gen Siegeln gu befdjleunigen.

©roße Scßroierigfeiten bereitete bie Unterbringung ber ©inrooßner in ben roenigen nod) oorßanbenen Käufern. Siir bie ©entließen unb üeßrer, benen es mit am fcßleißteften ging, ba bie arme Bürgerftßaft bie ©eßältec ni# me# aufbringen tonnte, forgte ber Bat. Ser erfte ©eiftlicße 9tbam Sßuler rourbe in einem tpaufe oor bem beutfcßen Sor untergebradjt, roo er eine Stube nad) Ißinten ßinaus, eine Kammer unb einen better gut Berfm gung ßatte. Sie SJiiete betrug 18 Staler für bas Sa#. Ser Siafonus Sa=

niel Oftiblo berooßnte eine Stube mit Hammer in ber heutigen Oppelner Straße für 10 Syrier jößrlitß. Ebenfalls 10 Sßaler Bliete mürben für ben Beftor begaßlt, ber aber mit feinem Sirt in einer Stube rooßnen mußte, bie nur burd) einen Berfdjiag getrennt rourbe. Sie Höften ber Neigung trugen beibe gemeinfam. Sem Hantor rourbe für benf eiben Blietspreis ein ganzes

£aus gut Verfügung gefteHt, in bem er aüerbings nur Stube unb Ham-- mer inne ßatte; ber übrige Baum rourbe für Scßulgroede benußt. Bei ißm roirb aber nod) befonbers erroäßnt, baß er ein „Gtüdl ©ärtl" befam.

Ser BSieberaufbau ber Stabt ging nur langfam oor fid). Bon bem Batßaus rourben in ben 3a#en 1738—41 nur bie beiben im ©rbgefcßoß gc-- legenen, geroölbten Bäume — bas ßeutige Stanbesamt unb bas gimmer bes Bürobireftors — roieberßergefteüt; ber ©iebel auf ber Jpinterfeite rourbe nur mit Brettern oerfcßlagen. ©rft 1752 roaren bie B3ieberßer[teIIungsarf>eiten beenbet. ©ben fo langfam ging ber BSieberaufbau ber Hircße oon ftatten:

1738 rourben neue ©loden befißafft, 1743—45 bas Hircßenfcßiff erneuert, 1750 Bltar, Hangei unb Saüfftein errießtet, 1754 ber Surm gebaut unb 1760—65 bie U# befcßafft. Sm 3a#e 1750 roaren nod) 42 „Iebige Branb=

ftellen" oorßanben, bie infolge ber Brmut ber Beftßer nicßt roieber aufgebaut roorben roaren.

gür ben BBeberaufbait erließ ber Bat ißorfdjriften, bie ein äßnlicßes Unglüd roie bas oon 1737 oerßinbern feilten. Sie 'Bürger rourben geroarnt, fid) für ben Bau an Spfufcßer ober Seßrlinge gu roenben, fte füllten fid) „rech­

ter Bleifter" bebienen. Sie Gtßornfteine mußten aus Badfteinen aufgefüßrt roerben. Bud) burften fie nur oon bem oom Bat beftellten Gißornfteinfeger gefeßrt roerben, um eine Hontrolle über i#e Befcßaffenßeit gu ermöglidjen.

Seber $ausoater mußte fuß unter Bnbroßung ftßroerer Strafe eine rooßl-- gefteßette ßaterne anfdjaffen. Sie ^anbroerfsmeifter roaren bafür oerantroort-- lid), baß ißt ©ejtnbe mit ffeuer unb ßießt oorfießtig umging. Um 10 Ußr abenbs mußte alles Sicßt gelöfcßt fein. Sie Borfcßriften für bie Gtabtberoa=

cßung rourben roieber ftrenger geßanbßabt. 9ln ben Soren fällten nur tüd)-- tige, Iräftige Biänner, nicßt Hranfe unb ©reife, Hrüppel unb 6<ßroa<ßlöpfe 5ßoften fteßen. Sie Bacßtroäcßter mußten im Sommer bis 3, im 'Sinter bis 4 Ußr roatßen unb burften nur braueßbare Bertreter ftellen.

Bber alle biefe Borftcßtsmaßnaßmen ßalfen nicßt oiel. Scßon im 3aß-- re 1795 rourbe Hreugburg oon einem äßnlidjen Branbunglüd roie 1737 ßeim=

g-efueßt.

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mat IV. Ser ©anbei in ber Sößreibroeife bes Darnens mürbe in ber bamaligen geit bie ©erroanbtfdjaft nidjt ausfißließen. Dian ßot ben Dtann leibhaftig oor Singen:

Sie ©eiftlid)en bes ^onftäbter Sänbdjens oon ^onftabt, Würbih unb Simmenau hatten aus alter geit ben Auftrag, jeben Sonnerstag in ber Kirche gu Oels eine 8f3rebigt gu holten.

Stad) ber Berfteinerung bes prenffifchen feeres auf 42 000 SJtann, bie burd) ben fd)mod)oollen ^rieben oon SiXfit ergroungen mürbe, beherbergte Streugburg nur nod) oom

fchmad in ber Boufunft&#34; nannte. 6s roar als erfter Seit einer periobifdjen ipeftfolg-e gebad)i, fanb aber leiber feine weiteren Bad)foIger. Sief es $eft ent- hält nichts

©&gt;ie alte öolgfirdje, bie auf bem ffriebtjof im ©&gt;orf ftanb unb bis gu tfjrem Rbbrudj ben Rreugljerren oom roten Stern (Dlattfjias'ftift gu ©reslau) unterftan'b, roirb in

burger Rircße. Sie roirb ßier als „Riicße Unfrer Sieben ffrauen&#34; begeießnet, roas ftd) aber rooßl urfpriinglicß nur auf bie oben erroäßnte Rapelte fupra facriftiam

gur Berßütung allen Hebels unb Unglüds fein Hauswirt fein £&gt;aus mit übri­ § lö gem ißolg unb Spänen aucß $eu unb Stroß beloben unb iiberfüßren laffen nodß folcßes

©eriäjt nicht fehlen. Oljne ben Stamen roäre biefer nichts als eine Steugier nad) mehr erregenbe ©efd)id)te, mit bem Stamen roirb er eine Slutorität für ben Hiftoriter, unb muß