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Aus der Heimat, 1937, Januar

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Academic year: 2022

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(1)

0146 Aw

hut (Mf

foiMMffr&tMfr, ^wwtow 1937

2et' Verlag bel)äli fid) baś austdjlietsltdje 9ied)t bet iMeroielfaltigimg imb 35erbreitimfl bet in biefer ^Beilage Mini 9Ibbtud qeianqenben Oriflinaibeittage not.

3unt (Selett.

"^as oergangene gahr roar fur unfere ‘Beilage „Bus ber Heimat"

^ infofern oon befonberer Bebeutung, als ber Berlag in anbere $änbe übergegangen ift. ©ie Rreugburger Badfridfjten ©. m b. £>. haben bas Berlagsrecht burd) BerEauf an ben ©auoerlag BS.=Sd)lefien ab=

getreten. ©urd) gufammenlegung mehrerer geitungen ift für nufer

©ebiet bie 06=$ages^eitung mit bem Untertitel Sireu^burger Badj*

richten entftanben. ©ie Beilage „Bus ber öeimat" erjcheint in alter 2Beife roeiter; auch an ihrer Bufgabe bat ftcf) nichts geänbert: Siebe pr Heimat p roecEen unb p mebren, Kenntnis ber Heimat p oer*

breiten unb beutfdje Kultur p förbern roar unb bleibt bas giel unferer §eimatbeilage. ©eshalb aerbinben roir audb mit bem ©anE an alle bisherigen ^Mitarbeiter bie Bitte: BolEsgenoffen, helft uns bei ber Berfolgung unb (Erreichung biefes gieles!

9Mit ber heutigen Bummer beginnen roir ben 6. Banb ber Beilage.

Banb 5 ift roie üblich Bnfang ©epmber im gufammenbrucE erfchienen.

Banb 4 hat bei ber RrttiE roieber freunbliche Bufnahme gefunben.

©ie geitfdjrift bes Bereins für ©efdjidjte Sihlefiens Banb 70 Seite 478 nennt unfere Beilage „beachtlich" unb „gut geleitet", unb Brd)io=

rat ©>r. Bellee=Berlin ©aljlem fdfreibt uns: „„Bus ber tpeimat"

Bb. 1—3 ift übrigens im ©eh. 6taatsard)iö p meiner unb anberer ifreube eingetroffen."

©as 2Bicf)tigfte bleibt aber, baß unfere Beilage in ber §eimat felbft offene bergen finbet. ©as foil unfere Sorge im neuen gaßrgang fein, unb bafür bitten roir um freunblidje Unterftütpng.

Sanuar 1937. $eil #lerl

Bering mb Sdmftleitung ber 06=$oge$jeihmg

Äreujburger Nachrichten.

für oBetfc-Kcfj. \ß: 1 fcrBesfuttbe*

Su-CltCi-1 *<*•* *v <*■ * *•*•' w / W » V i »

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Instytet Si|s

h.ki%uJL*

(2)

2C u 5 ber (Befeindete äreugburgß im 15. Jafjrfjunberf

'Prof. Sr. ©. Wen*.

Sas 15. Saßrßunbert gehört zu ben Bbfdputten in ber ©efcßidjte Streuzburgs, bie nocß am menigften aufgeljelll jtnb. Sie Bacßridjten fließen fpär'Iicß unb finb nielfari) fdjroer )u entziffern. Sie einzelnen Eingaben fielen außerbem meift unoermittelt für fid), fo baß bie Sufammenßänge nur unbeut-- lid) zu erfetmen finb. ©s läßt fid) besßalb faum eine fortlaufenbe Sarftellung ber ©ntmidlung geben. Bur einzelne ©rfcßeimmgen unb (Sreigniffe Iaffen fid) meßr cßronifartig ßerausße'ben.

5ür bas 3aßr 1424 berid)ten Bufzeiti)nungen ber Hreuzßerren nom Watßiasftift für bie Hommenbe Streuzburg: erecta est fraternitas Beatae Mariae Virginis in sacello supra sacristiam' tempore Jacobi Teychmanni Ordinis Crucigerorum cum rubea stella. Sie ©rricßtung foldjer Bruberfd)af=

ten mar bamals allgemein tm Scßwange un'b meitoerbreitet. Wan f)at barin ein 8eid)en bes erftarfenben Selbffbewußtfeins bes Bürgertums zu erbliden.

Sie ©rünbung jener War ien=B r if b erj d) a ft in Creuzburg ift besßalb ebenfalls ein Beweis für bie innerliche ^eftigung ber Bürgerfcßaft unb ben Buffcßwung ber Stabt. 3nnetßalb weniger 3aßre war ein Stiftungsbetrag oon 10 War!

Zufammen, eine für bamalige Berßältniffe nidjt unbeträd)tlicße Summe. Sen

©runbftod ßat mit ber £>älfte ber Bat gelegt, burcß Uebernaßme entfpreäjett-- ber 3'usoerpfIid)tungen auf bie ftäbtifcßen ßiegenftißaften. (Er tonnte es, nadp bem er dben bamals zunäcßft menigftens Ober (EUguti) in ben Befiß ber Stabt gebracßt ßatte. Sie weiteren Beträge ftifteten einzelne Bürger, bezettßnenber-- roeife immer in ©emeinfcßaft mit tßren ©ßef rauen; fo Spans unb Barbara Bonne, ipans unb Wargaretße gering, Wattes unb Sorotßea B., Bifolaus unb Sorotßea Banbel, 'Peter unb Buna Bidet, Spans unb ©lifabetß Bertolb, Spans unb Sorotßea Scßneiber, Bifolaus unb Bgnete oon Ulridjsborf, ßorenz- unb Sorotßea Sudjmadjer, Spans unb Buna Sanbir, Bunz unb Statt) ori na Wollweber, Watßes unb Bgnete Belle, Bifolaus unb Sorotßea Weißner.

1428 war es fo weit, baß Bifdjof Stonrab oon Breslau bie Stiftung beftäti»

gen tonnte. BItarift würbe Bicotaus Belle. Sas 'patronat biefes fecunbeum minifterium beßielt fid) ber Bat ber Stabt oor, mäßrenb bas tpaupttircßeiv patronat ja feit 1294 oon ben ^erzögen bem Watßiasftift iiberlaffen worben war.

1430 bracßen bie Bacßricßten über bie Warien-Bruberjcßaft ab. Sa=

mats feßt fid) ber potmfcße Banbenfüßrer Sobfe Spucßala ooriibergeßenb in Creuzburg feft, bie Unrußen ausnüßenb, bie burcß ben Busbrucß ber Spuffitem frtege and) über Sdjlefien gefommen maren. Bud) Stonftabt unb Spitfcßen er­

oberte er. (Erft 1434 tonnte er zum Bb)ug bewogen werben, gwei 3aß re barauf ftorb Herzog Öubwtg II. oon Btteg. Streuz'burg fiel borauf an feinen Scßwiegerfoßn, ben $er)og oon Oppeln, Ronftäbt bagegen an bas Herzogtum Dels. Sie Sperzöge oon Öels beleßnten mit ber Stabt 'Parteigänger, bie rafd) medjfelten. 1447 bis 1461 ift Stonftabt im Befit) bes berücßtigten Spans 3eltf<ß oon Borsniß. (Er erßob amß gegen Streuzburg Bnfprüdße, ßatte bocß bie Stabt für Scßulben Subwigs II. gut jagen rnüffen, bie 3eltfd) nun offenbar einzu- treiben fudßte. ©ine ©intragung im Streuzburger Stabtbud) zum 3aßre 1447 fpricßt oon einer gaßlnng oon 103 ©Ulben an 3eltfcß. Stoß ber unrußigen Seiten — 1438 natß bem Sobe Staifer Sigismunbs war es zu langwierigen

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Rümpfen groifdjen bem Habsburger Blbredjt unb Tßolen gefommen, unter be*

neu Scßlefien ferner gu leiben ßatte — muß es ber Stabt Rreugburg bocß oerßältnismäßig gut gegangen fein, denn fie roar in biefen 3aßren imftanbe allerlei 2lnfprücße ber §lad)fommen ber alten Rreugburger Bogtfamilie abgu*

töfen, Sie Stabt erfreute ftd) inbeffen gttnäcßft nod) nidjt oölliger Unabßän*

gigfeit. Sie Oppelner Herzoge fäjeinen ißr gegenüber anfänglich ebenfo oer*

faßten gu fein, rote bie Oelfer Ronftabt gegenüber. 1454 bis 1457 erfdjeint jebertfalls ein Rrgifcßfo ©erfcßoroecg (Gßriftian ©afdproiß) als Herr Rrettg*

burgs. Gs ift lite erfte geil ber Herrf<ßaft ©eorg Bobte'brabs, bie ebenfalls notier 3Birren roar. Siefer Gßriftinn ©afcßoroiß ift fpäter übrigens (1468 bis 1488, roo er ftirbt) Herr oon Ronftabt. ffür Rreugburg bagegen roaren in biefer geit oom Het5°9 dou Oppeln bef teilte Hauptleute, bie Borgänger ber fpäteren Sanbräte, guftänbig.

3n ben 60er Saßren bes 15. Saßrßunberts ßatten ftd) in Ronftabt bie gebraten, tfcßecßifcße Seftierer im Sienft ©eorg ^obiebrabs, feftgefeßt unb üb*

ten bort ein giemlicßes Sdßred'ensregiment aus. 28as fid) bamats getegentiid) gutrug, oerrät eine Gintragung im Rreugburger Stabtinuß gum Saß re 1465.

Stuf ber goiter ßatte ba ein Sßeter Sicsg aUerßamb Scßanbraten geftanden.

3Jlit einem namens Goregag unb einem namens Rofcßntg ßatte er einen ge*

rotffen Rnoblocß ausgeraübt. 997it %itipp oon Ronftabt ßatte er an ber Sfcßapler Brücfe einem ben ©elbbeutel abgeriffen. Ser Goregag ßatte mit feinem Scßroager Sßomas unb mit ©olupfp oon Bürgsborf bei Ronftabt Rauf*

leute beraubt. Sas iRaubgut befand fid) nod) bei Goregag. Siefer ßatte and) bem Rofcßaf geßolfen, einem Scßmieb 9tod unb Soppe gu fteßlen. Ser ©e*

folterte oerriet fcßließlicß aueß nod), baß es ber Scßutg oon Scßönfelb gerne*

fen fei, ber ben Hei»3 oon Scßmarb erfeßlagen ßatte.

Sn bie'fem Saßt 1465 roar es im übrigen gelungen, bie gebraten aus Ronftabt gu oertreiben unb bie roid)tige Salgftraße oon Breslau nadß Rrat'au, bie über Ronftabt nad) Rreugburg füßrte, roiöber frei gu maeßen. 1466 broä)te 397atßis ©oßeramer — ber 9iame beutet rooßt darauf ßin, baß er Hei%enbil*

ber unb Rrugifip feil ßielt — ein ffaß 933anfenet Bier auf biefem ®ege naeß Rreugburg. Ser Busfcßanf rourbe ißm febocß oom Bat oerboten, ba bie Gin*

fußt fremder Biere bem Braurecßt ber Stobt roiberfpradß. Gs füllte ißm fogar bas Bürgerrecßt entgegen roerben. Ser Hauptmann braeßte aber einen Bergteicß gu ftanbe, ber ben ßrieben roieber ßerftellte. Bud) fonft na'ßm ber Bat bie Becßte ber Stabt, fobalb ftd) bie Berßältniffe berußigt ßatten, fofort tatfräf*

tigft roaßr. Sie ©renge im 3BaIbe gegen Banfau rourbe 1466 neu feftgelegt.

Bogteirecßte, bie ftcß ein Söffe in Glgutß angemaßt ßatte, rourben befeitigt. Sn biefer geit dürfte bie Stabt and) enb gültig in ben Befiß oon Bieber*GIgutß gelangt fein. Gine Gintragung im Stabtbucß gum Saß re 1470 oermertt, baß Sofob Bofponorostß bamats ben Batsßerren feine SBriefe unb bie ©ereeßtigfei*

ten übermad)t ßabe, bie er auf bem Sorfe ßatte. Gr roar ein Grbe ber alten Rreugburger Bogtfamilie. Offenbar füßlte er ftd) bem Sobe naße, benn er ftrftete gugteieß ein Seelengerät (eine Grinnerungsmeffe) für fid) in ber Rreug*

burger Rircße. Sie roirb ßier als „Riicße Unfrer Sieben ffrauen" begeießnet, roas ftd) aber rooßl urfpriinglicß nur auf bie oben erroäßnte Rapelte fupra facriftiam begießt, bie oon ber BlariemBru'berfcßaft errießtet roorben roar, BSir erfaßten bei ber ©elegenßeit, baß es aueß BItäre bes Heiligen Bifolaus unb ber Heiligen Barbara gab. Spätere Eingaben beroeifen, baß St. Barbara nießt nur ein BItar, fonbern bie nocßmalige alte fatßolifcße Rircße gerne ißt roar, für

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Die 1496 bet Sd)oIj con ^ufyrtcm eine Sotenglode aus 33reslau ftiftete. Sie Stobtfirdie roar urfptiinglid) rooßl St. Bifolaus geroetgt, fpäter Unfercr Cie=

ben gran. 9In anberer Stelle roirb aud) nod) ein BItar peters unb Sßauls unter Dem Surm erroägnt, fpäter foldje Des ^eiligen ßeicßnams unb St. <3igis=

munbs am Sßrebigtftugl. Buf jenes Seelengerät roies Bofponorosfp Sier-- unb irrügnerptfe in Slgutß an. Sr ftiftete auä) 51alf, Siegeln unb ipolj für Die Busbefferung ber ßirdje. Siefe Bauarbeiten fdj einen aber er ft 1483 in

©ang gefommen p fein. Śn biefem Saßr naßm jebenfalls ber Bot nad) einer (Eintragung im Stabtbud) ben Blaurermeifter öorenj oon ©rotttau in Den Sienft ber Stabt. Sr follte bas Sliräjenbad) erneuern unb bas Sljorbad) aud) neu untermauern, bie Siegel bap follte er felbft brennen. Bis Boßn rourben it)m 25 Blatt unb ein Sdjöpsgebrärt ausgefegt. 1493 nimmt bet Bat einen neuen 3iegelftreid)er 3CRid)eI oon Bamslau in Sienft, ber fid) oor SIgutg einen Siegelofen baut.

3njtoifd)en gatte es nod) roieber unruhige Saßre gegeben. Ss f)iitg bas rool)l mit Kämpfen sroifdjen Blatgias Soroinus oon Ungarn unb 2BIabis=

taro oon -polen um ben Befig Scßlefiens pfammen, bie nad) bem Sobe ©eorg

•pobiebrabs 1471 ausbrad)en unb erft 1474 ein Snbe fanben. 1475 enthält bas Stabtbud) roieber Sßrotofolle über Busfagen ©efolterter. Ss ganbelt fid) in ber §auptfad)e um tpferbebiebftägie unb Bäubereien. Srft in ben 80er Sagten rourbe es roieber rußiger. 1481 löfte £>erpg jriebrid) I. oon Brieg

^reujburg aus ber Berpfänbung an Oppeln, bie bis auf bie jpuffitennot püd-- ging, aus. Srft 1488 aber tarn es pr enbgültigen Berftänbigung jroifcßen ißrn unb ben iperpgen Sodann unb Bitolaus oon Oppeln, Sie nädßften Saßre bringen oielerlei Blaßnaßmen pr Beuorbnung ber Slreujburger Berßältniffe unter ber roieberßergeftellten Brieger Oberßoßeit. damals lüften aud) bie Sßit=

fcßener mit Uebernaßme eines Saßresginfes oon 4 Blatt bie Berpfli<ßtung ab, tä-gjid) für bie Bad)t groei Bßätßter auf bas Hreugburger Sd)loß p fißiden, bie fie bis bagin fegt p ißrem ßeibroefen p tragen geßabt gatten. 1493 trug ber bamalige Stabtfdjreiber eine Bbfcßrift ber Slrcugburger Bogtei--Urtunbe oon 1274 in bas Stabtbud) ein mit bem Bermert: litera quae fundacionis est civitatis Cruciburgensis. Sas bebeutete einen geroi'ffen Bbfcßluß in ber Snt=

roidlung ber Stabt. Bod) einmal gab es aber Bnfang ber 90er Sagte be=

träcgtlicße Unfußerßeit. 1491 rourbe fogar ber Rreugburgcr Hauptmann Bal-- tßafar Sanneroiß im Sgappel erfcßlagen unb beraubt. Sie Sdjulbigen rourben gefaßt unb in ^teugburg in ben Surm gefegt. Bod) groei roeitere Blorbtaten finb in bemfefben Saßt im Stabtbud) oermertt. ferner ift oon Branbftiftung bie Bebe. 1492 brannte bie Slirtije in Sitmersborf (ßorotoroig) ab. Bud) be=

brogt ein Soreng Bpgtoro ben Bat unb bie Sdßöjfen mit bem Sd)roert unb oerrounbet einen ber Sd)öffen. 1496 roirb bie alte Rippen roegen Säuberet oerflagt unb ins ©efängnis geftedt. Ss fin'ben fid) aber Beute, bie für fie bür=

gen, fo baß fie frei gelaffen roirb. Sie Bad)rid)ten aus bem 15. Saßrßunbert fcßließen fo für Äreugburg mit einem erfreulichen Seugnis ab, bas ber Stabt unb ißrer Bürgerfcßaft gumal in Bnbetracßt ber Damaligen allgemeinen Ber=

gältniffe pr Sßre gereicht.

(5)

Die $cbrot6ob(ird)c 3U Bürgsborf

9Bon Sr. ©erwarb peters.

9Jtit gutem SRedtjt roirb bie Sürgsborfer ©djrotßolälircße p ben ein- brudsoollften unb fcßönften 6d)rotßol§lird)en Oberftijlefiens gepßlt. 31)re reipolle Sage an einer Ausbuißtung ber Sorfftraße, ißr gut erhaltener SJ}lan- renpnn mit ben beiben ftattlid>en gtiebßofstoren, bie flare ©lieberung 11)res 33aulötpers in brei oon Oft nad) 3Beft fid) fteigerobe 33aua'bf<ßnitte, jcßließlid) bie föftlid>e barode Snnenausmalung, bie 1935 unter fpäterer Süncßenfdjicßt roieber ßeroorgeßolt unb gefcßidt ergänzt mürbe — bas alles oerbinbet ftcß p einem ©efamtbilbe, bas in bei Sat unter bei großen gaßl o'berfd)Iefifd)er Scßrotßoljfircßen deinesgleichen fudtjt. Unzählige ŚtRale ift -bie &ird)e abgebil- bet unb befcßrieben roorben, als beispielhafter Vertreter oberfdjlefi'fdjen ipolj- firtßenbaues, unb menn eine Hircße ben 9tüßm fcßlefifcßen ©cßrotßoläbaucs and) außerhalb ber Sßrooing oerfünbet hat, fo ift es bie in ©ürgsborf geroefen.

Um fo erftaunlidjer ift es, baß iß re ©augefcßicßte bisher nod) nid)t ernftßaft geflärt roorben ift. „Um 1550" erfcßeint als g-eläufigfte Satterung feit langer geit in ber Siteratur, oßne baß ftd) heute feftftellen läßt, ob btefe geitanga'be — roenigftens für einen Seil ber RirĄe — auf einer poerläffigen uclunblicßen Überlieferung berußt.

Weitere Aacßricßten über bie 33ürgsborfer Rircße ftnb überhaupt nur fpärlicß oorßanben. gum erften SOtale roirb jte genannt im Saßre 1527 bei

©elegenßeit bes erften Auftretens eines eoangetifcßen Sßrebigersf) bocß ift be=

fannt, baß regelmäßiger eoangelifcßer ©ottesbienft erft um 1540 in ©iirgsborf eingefüßrt rourbe.* 2) 9Jion geßt rooßl nid)t feßl, roenn man annimmt, baß bie Äirdje um 1500, möglidjerrocife fcßon im fpäten 15. Saßrßunbert gegriinbet roorben ift; fie gehört alfo nicht p ber ©ruppe ber älteften o'berfcßlefifcßen Ätrcßen, bie ftd) ja bis in bas 13. Sährßunbert prüdoerfolgen laffen. ©in Aeübau in ber 9JUtte bes 16. Saßrßunberts ift unter triefen Umftänben tßeore- tifcß par nid)t unmöglich, aber faum glaubhaft, es fei benn, baß bie erfte Ätrtße bamals einem Sranbunglüd pm Opfer gefallen ift, roofür aber feiner- lei Anßaltspunfte oorßanben ftnb.

©inigermaßen feften 33oben befommen mir für bie 33augefcßid)te ber 33ürgsborfer .^ireße erft mit bem Saßre 1693, beffen giffer am Sriumpßbalfen über ber Stanjel neben einer Sprucßinfcßrift angemalt ift. Ob im Saßre 1693 bie Hircße neu erbaut ober nur inftanbg-efeßt ober oielleicßt gar nur neu aus­

gemalt roorben ift, läßt ftd) allerbings nießt mit ©icß-etßeit fagen. 3Bir möch­

ten an einen Aeubau glauben, ber ben heutigen ©ßor unb bas roeftlicß an- fcßließenbe SJlittelftiid bes Hircßenfcßiffes umfaßt ßaben müßte unb oermutlicß unter SSerroenbung älteren ^Baumaterials oorgenommen rourbe, roorauf bie mit altertümlichen geometrifeßen Malereien oerfeßen-en Sedenbretter bes ©ßo=

res feßließen taffen, bie offenfießtlicß nid)t meßr am urfprünglitßen ißlaße lie­

gen. Um 1700 beftanb bie oerßältnismäßig Heine Sürcße alfo aus einem an- näßernb guabratifeßen ©tßiff mit öftlicß anfdjließenbem, eingepgenem, brei- feitig g-efcßloffenem ©ßor; fie ßatte flatße Seden unb, roie roir aus fpöteren Aacßriißten roiffen, einen rooßl oor ber 3Beftfeite fteßenben befißeibenen ©lof- fentnrm, ber möglicßerroeife aus ber geit oor 1693 beibeßalten roorben roar.

1) ®aroet, Slu§ ber Jpeimat 1929, ©. 142.

2) SLnberS, jbiftortfcEje ©tatiftif ber eoang. ftirdje in ©cfjlefieit, 1867, ©. 692.

(6)

Sm 18. Sagrgunbert fliegen bie Saunodgricgten bann reieglicger.*) 1725/26 mürben Heine ^Reparaturen an Rircgenbati) unb Ringturm oorgenotm men; 1730 mürben 26 ©galer oeranfcglagt für ben „roanbetbaren ©loden

©gurm", ber alfo roogl ftarf baufällig geroorben mar. Sm gleichen 3agr rourbe aucg beim Ronftftorium in Stieg bie 5Iusfcgreibung einer Rollefte beantragt für (Erneuerung einer gefprungenen ©lode. 9tocgbem bie Rircgenoifitation oon 1748 alles, „nocg in giemlicgem Staube" befunbcn gatte, begann bie ©e=

meinbe 1751 mit grögeren Snftanbfegungsarbeitcn, bie fid) bis 1754 gingogen unb bas äugere Silb ber Ringe bis geute beftimmen follten. 3Sie fo oft an oberfcglefifcgen Scgrotgolgfircgen roucgs fid) and) gier eine gitnäcgft begrenzt etfcgeinenbe ^Reparatur gu einer grögeren Souunternegmung aus, beten glücf-- litge Seenbigung für bie arme unb Heine ©emeinbe nicgt gang einfacg mar.

Stan gatte nämlicg „erftlid) nur intentiontret, ben Rircgembacgftugl unb bas

©lodengaug ungefägr 7 (Ellen roeit repariren gu taffen, als fie aber angefan-- gen, ben ©acgftügl unb bas ©lodengaug mit abrepgen gu beroegen, bann roirb befunben bag ermegntes ©lodengaug nicgt nur gu repariren nötgig, fonbern roegen gänglid) oerfaulten golge roas alles bafelbft in augenfd>ein genogmmen, oon ©runbt auf, bie ©loden roieberumb gegörig aufgenfen gu tonnen, erbau=

get roerben mug". Setter ber ©emeinbe unb treibenbe Straft bei ben Sauarbei=

ten mar ber Scgulg $ans (Sogannes) Sßietrugfa, beffen Snitialen (I P 1753) bie alte, geute im nörblitgen Umgang abgeftellte 2Betterfagne trägt, ©er Rreugburger 91mtsrat o. 2B o i s f p unterftügte 1751 ben bei ber

^Regierung gegellten Eintrag auf freies Saügolg unb reicgte einen Roften*

anfcglag bes „roerfoerftänbigen ßimmermanns" St i cg a l Sienad, tllmts-- gimmermanns in Subroigsborf, ein, ber fid) gunäcgft nur auf 22 ©galer, 19 fgr., 2 Sßf. belief, ©as ßreigolg rourbe genegmigt unb oom Rreugburger

^orftamt geliefert.

3m folgenden Sagte fagte man bann aber ben (Entfd)Iug, bie Rircge nati) Sßeften gu erroeitern, roorüber mir in einer fRegierungseingabe bes ülmtsrates, ber ingroifcgen mit bem gimmermann Sienad nod) einmal an Ort unb Stelle geroefen mar, folgenbes gören: „. . . oon roclcger ^Reparatur id) ben nicgt anbers angeigen fann, alg bas bie Rircge für btefe bepbe groge ©e-- meinben, Sürgsborff unb Stargsborff, in oielem gu Hein, 9tlg bitten biefe . eingepfarrte Untertganen, (Es roollen (Eroer Röntgt. Stajeftaet gnäbigft geru-- gen, felbigen gu erlauben, biefes Rircgel um 6. (Ellen gu erroeittern, mögen Sie oHefammt bie feglenbe Sau= unb 9teparations=Roften, roelcge oon bem nicgt ginlänglicgen Ringen-Sermögen gergenommen roerben fönnen, gemein-- fcgaftlicg beptragen molten". ©ie geforberten meiteren 15 Stiid Soglftämme f^reigolg rourben roieberum beroilligt, nitigt bagegen ber Snfauf einer Orgel für bie Sürgsborfer Rirdie, roo „bis bagero fein Orgelmerd geroefen".3 4) ©ie (Erroeiterung um 6 (Ellen begiegt fid) auf ben genügen $3eftbau ber Ringe mit bem barübergbbauten ©urm, ber ben gangen Ritegenbau in fo augerorbentlicg glüdlicger Sßeife fteigert unb frönt — ein 2ßerf bes gimmermanns Sticgal Sienad.

9Iucg im Sagre 1753 rourbe, trog ftarfer Sebenfen oon 3tegierungs=

feite, eine größere Śtenge fyreigolg angeforberi unb beroilligt, „inbem Sieles 3) StaatSarcpio 33r eStau: OrtSatten SBtirgśbarf, Step. 21 F; Sttrcpen» unb ©cput- aften 3tep. 201 c, II a, 9lr 497, U-l a, b.

4) $er Orgelbauer ©cpeffter in Sörieg patte ein OrgelroerE für 64 angeboten.

(7)

altes an ber 5ürd)e befindliche ipolt), welches man vorher für gut gehalten, faul und rourmfticfjig . . .". ©iefer ipolgerfat), bei Schrotholgtirchen ja nicfjt ungemöt)nlicf), betraf bie älteren ^Bauteile (Wittelbau und ©hör) und das

©ad), bas damals nöllig erneuert morden gu fein fdtj-eint. ©er ©mhftuhl von

©hör und Wittel'bau ift aus einem ©uh; in ihm find and) 97efte eines ©ad)=

re iters erhalten, oott dem nicht feftfte'ht, mann und ob er überhaupt gur Llus- führung gekommen ift.

3m 'Jriihjahr 1754 wurde der Umbau nad) Lieferung von 5 Stiefer- ftämmen „gu 93retl)ern gitr ©eden" und etlichem SUiegelfjoIg 'beendet. 6s fd)loh fid) gleich die Srneuerung des „&ird)b'Iand'ens" an, bes Kßlanfengaunes, für ben nad) Llnfdjlag des gimmermannes 23ienad" erhebliche tpolgmengen oer- braucht wurden: 20 liefern gu Sdjmellen, 10 Stamm ©alfen'holg gu Säulen, 15 Stamm liefern gu glatten, 3 Wandeln Uriegelf)olg gur %Uanfenmanb, 40 Stüd Kieih'Iatten gum ^lanfenbad). 6s muh fid) damals um einen oollftän- bigert Sieubau des gannes gehandelt haben, über deffen Lebensdauer mir er- freulidjerweife im 3ahre 1790, alfo nad) 36 3at)ren, etwas erfahren, ©r war

„fo fehr baufällig, bah berfelbe nunmehro, bei oorgeme'fener $erbft unb Win­

ter Kläffe und Stürmen, fid) mit äuherfter Wad)t feinem gänglid)en Unter­

gänge nähert, and) theils Orten fd)on fo befdjaffen und eingefallen ift, dajj das SSie'h durd)brid)t und über die ©räber weglauft . . .". 21 Stämme grei- hoig würben bewilligt gur ^Reparatur, dod) muhte die ©emeinde bas ipanbgeld begabten.

©ie farbenfrohe Srtnenausma'Iung der Kirche ift burd) die wieder auf- gebedte ©I)orinfd)rtft auf das 3al)r 1776 feftgelegt; die ausführenden Waler waren ©. Urban und 3. © r ä t f d). ©a ihre Lirbeit ausdrücklich als „97e- nooierung" begeid)net wirb, ift angunehmen, bah die 5ürd)e fdjon vorher aus- gemalt gemefen war, vermutlich im gufammenhang mit der ©rmeiterung von 1751/54. ©ie Lebensdauer die'fer früheren Ausmalung wäre allerdings mit fnapp 25 3a'£)ren auffallend furg gemefen. ©ie ftitifttfdye Haltung der fehr grohgügigen, die flächen gut füllenden iRanfenmufter weift jedenfalls auf das 18. Lahrtjundert, und gwar auf Sapetenoorbilber. 9tur die geometrifdjen Wa=

lereien der ©horbed'e reichen, wie fd)on angedeutet wurde, weiter guri'td, mög- Itd)erwetfe bis in das 16. 3ahrt)undert.

97ad) allem, was hier uorgebrad)t werden tonnte, ift bie Siirgsborfer Stird)e alfo ein „SBarocfbau", wenn man die in der übrigen 33aufunft geläu­

figen Stilbegriffe für ben Sd)rotholg'tird)enbau überhaupt anwenden will.

Wan pflegt fid) mit 9ied)t bagegen gu fträüben, denn die mittelalterliche Ur­

form der Sd)rothoIgfird)e, burd) ftrenge KSauüberlieferung und die iBebingt- heiten bes ^Baumaterials offenbar ein für alle Wal feftgelegt, hot bie Stil- Wandlungen der 3al)rhunderte fd)etnbar an fiel) oorübergiehen laffen, ohne von ihnen Klotig gu nehmen. Uber bei genauem gufe'hen gewinnen wir dod) oft Lln'hältspunfte für die ©inorbnung einer Sd)rotl)olgfird)e in eine beftimmte 5Bauepod)e — abgefeljen von Keinen Wandlungen in der ©ed)ttif der ipolgbear- beitung, die ebenfalls als Kriterien herangegogen werben tonnen. 3m gälte ber ©ürgsborfer Äird)e tann man fagen, bah die dreifache Staffelung des

©auförpers fowohl im ©rundrih wie im Liufrih „barod empfunden" ift, eben- fo wie die ©ingliebentng des ©loctenturmes in den Weftgiebel, die in die'fer gorm im gef amten Kßereid) des o'b e r f chief if d) c n Schrotholgfirchenbaues erft im 17. und 18. Sah^hundert beobachtet werden tann.

(8)

Wie bie Stäbte äreujburg unb pitfdjen ben ^rieben oon §uberfusburg feierten.

©on ©r. ©I e n g.

(©djlujj) 3m groegten genfter.

(Eine Gorinthifd)e Säule, roorauf bie ©uchftaben 53t. mit bet ©egfd)tift:

Aeternitati Sacrum.14)

Um betreiben lief eine ©Sirtbe in bie ipöhe; mobeg bie Schrift:

Crescit in immensum.is)

2Iuf bet Säule lagen Grone, Sdjmerbt unb Scepter mit Corbeern umrounben, auf ieber Seite aber ftunb ein ©olmenbaum mit ber Ueberfdjrift:

Superat sic vota Majorum.

16

)

©eg bem ©afhmann unb Gämmerer $errn Gt)riftopI) Z^eobor (Brünier.

3m erften genfter.

Se. Rönigl. ©reufjifdje ©lajeftät gu ©ferbe, mit ber red)ten $anb nad) einem Corbeercrang (Sößeldjer oon einer $anb aus einer ©Solle ihm präfentiret roirb,) langenb, unten ein Groat, ber um ©titleiben, ein Güraßier um grieben, unb ein §ufar um Karbon, ba jte bie ©affen roeggeroorfen, bitten; mit ber ©eg=

fdjrift

Pax vobiscum.i7)

3m groegten genfter.

3)er Äönigl. ^ßreufei'fclje 91bler mit ausgeftredten klügeln, in ber rechten Älaue ein

gelb,

roorinnen ber Sdjlefifdfje Clbler, tn ber Iinfen Älaue ein gelb mit bem Stabtmappen, unten bie Stabt in ber Reifte bes ©uins oom ©ranbe; mit ber

©egfdjrift:

Sub Umbra Alarum tuarum.is)

3m britten genfter.

Gin ©reu#ifd;er ©renabier, mit oerfeljrt gefdjulberten ©eroefjr unb fämmtlidjen geIb=Gqoipage; mit ber Ueberf thrift:

©er Slrieg ift aus, 3d) get) nad) $aus.

Ueber bem mar bas tpaus mit oielen Campen erleuchtet.

©as Stabtfjaus hat eben ber iperr Gämmerer, als ©tiethherr besf eiben, bergeftalt erleuchtet.

3m erften genfter.

©en ©lercurius fliegenb mit einem gettel, roorauf gefd)rieben mar:

Pax, Pax,

Votum de Votum publicum. 19) 3m gmegten genfter.

©rannte unter oielen Campen

g©.

mit ber Grone, unb ber ©egfdjrift:

Vivat Fridericus Magnus-14 15 16 17 18 * 20)

14) 5)er ©roigfeit geroeibt.

15) ©r roächft in§ Itnermehtidje.

16) 6o übertrifft er bie SBünfdje ber Vorfahren.

17) fyriebe fei mit euch.

18) Unter bem Schatten b ein er ginget.

13) ßrtebe, y riebe, ber a[(gemeine UL<unfct) ber Offentlictjteit.

©§ tebe yriebrid) ber ©rohe.

(9)

©eg bem ©atbmann unb Seroisrenbanten $errn Sari 3Ben^eI ©affabius.

3m erften ^enfter.

Sin Sngel, meld)er mit begben fänden einen großen Bettel hält, roorinnen biefe ©Sorte ftefjen:

Sas ift bes £ödjften ©Sille, fo muß es gehn auf Srben, Saß aus ben ärgften ^einben, bie beften ßreunbe toerben.

3m dritten ßenfter.

©uf einem rotbfammtnen ©ulfter ber Hönigl. ©reußifcße Scepter unb Sd)roerbt liegend, auf diefem aber die Hönigl. Srone; mit der Ueberfdjrift:

©ioat ^rieberid) der ftreitbare f>elb,

©ott ^at 3ßm jederzeit befd)üt)t im ßelb.

©eg dem Hönigl. ©cciseinneßmer, §errn 3oßann Stiemer.

3m erften f^enfter.

Ser ©reußifcbe ©bler; mit der Ueberfd)ri'ft:

©un find alle fteinbe müde,

©reußens ©dler bringt uns friede.

3m groegten fünfter.

Sin ©oßniad; mit ber Ueberfcßrift:

3d) I)at im Kriege ©eut gemacht, Unb nod) nid)t an ben frieden bad)t.

3m dritten ^eufter.

Sin tpufar ftd) nad) dem ©oßniaden umfeijend; mit ber Ueberfdjrift:

Salt ©ruber, tjalt mas hört man tjier,

©un ift es jrieb, nun glaub id) bir.

©eg dem $errn Sari Seinrid) oon ftranfenberg und ©rofd)Iit).

3m erften ffenfter.

Sine auf dem Stuhl ftßenbe Same, roeld)e Se. Hönigl. ©tajeftät als Sronprim gen in garter 3ugenb, mit der Srone auf dem §aupte, einem Suirafj am ßeibc, unb den fd)toargen ©dlersorben ange'hänget, auf dem Sd)ooße fixend Ijält; mit der Uebetfdjrift:

©ielmals Ijat id) unfern Honig, als einen ©ring auf meinem Sd)ooß

©un bemundre id) Seine Sljaten, und fein ©lang ift align groß.

3m gmegten ßenfter.

Sin ©tann, der fein gelb befäet, unb ber fönigl. ©reußifcbe ©bler ber gegen bie Sonne flieget; mit ber ©egfdjri'ft:

Sie ^riebensfonne fcßeint jeßt roieder, Srum fing id) beute ^reubenlieber, Hein Sofad und aud) nidjt ©anduren,

©eraüben mir metjr Saat und Rubren.

©eg bem iperrn ©eorge ©tagbelobn, Soct. ©tebieinae.

3m erften ^enfter.

3roeg ©dler in der ßuft fliegend, ein ©reußifdjer Höitigl. ©bler, und ein Hagferl. doppelter ©dler, die einen ßorbeercrang in den Schnäbeln fjteltcn, roorinnen das ©Sort friede gefdjrie'ben; roeld)er Srang ihnen aus den ©Sollen burd) eine £anb gereidEjet rourbe. ferner eine Soringi#e Säule im roütbeiv- ben ©leer, roo die ©Sellen ftürmifd) an die Säule fdjlugen, um die Säule roa- reu ßorbeergroeige, und an denen ßroeigen hingen Sdjlüffe'I, angudeuten, baß der 3anustempel gefcßloffen. ©egen über ßing ein in die Scheibe geftedter Se-- gen; mit der Ue'berfd)rift:

(10)

©ott madjt burd) gweper ©unb, Uns heut ben golbnen ^rieben funb.

3m gwepten ffenfter.

©te Sugenb, auf bet ©ruft bie Sonne trcgenb, als ein ©enius bcs fjriebens, einen ©almgweig in bet einen f>anb, unb in ber anbern $anb einen £orbeer=

crang, rootinnen bas ©Sort Triebe ftunb, haltenb, meid)en ©tan; fte ber gegen it'berfte1!)eniben ©roffmuth prüfentitle; unten bie ©eftänbi gleit, in Oelgweigen ftfeenb, fo bie eine Säule mit bet $anb umgab unb an fid) brüdte, neben ben Sd)ooß aber mit bet anbren £anb einen Sinter fjielt; mit bet Ueberfdjrift:

©So Sugenb unb ©eftänbigEeit, unb ©rofpnuti) felbft regiert, 9Jlit benen unfer Jrieberid) not anbern ausgegiert,

So hat Sr biefes ßriebensfeft, mit 9xul)m I;inatts geführt,

©eswegen f)eut bas gange ßanb, in ftreuben fubulirt.

3n bem SlerEerfenfter 9%. mit einer Stone.

©ep bem Satljolifdjen Suratus, §errn ©alentin ßatuffed.

Slm genfter auf einen ©ogen Rapier geschrieben:

Äeine STfjaler, für bie ©taller, hob id) Sinner ifeo nicht,

©od) mein $erge, bep ber Rerge, burd) geschriebene ßeidjen fprid)t

©ebole Sonftanter.21 22 23)

Sin SUtar mit brennenben ©Seplfraud), hätte id) mahlen laffen; mit bet Unter=

fdjrift:

0! grieberid)! bet Triebe reid)! ben foil niemanb ftöf)ren,

So roirb bas ©lüd, all Slugenblid, im Staat unb Stabt fid) mehren, ferner hätte id) mahlen laffen, ein ©ferbt, welches geborget, unb theuer be-- gahlt werben muffen, gu benen Oranten aufs ßanb gu reifen; mit ber Ueber=

fdjrift:

©er magre ©aul, nahm mir norm ©faul, bas Sette von bem ©tobte, 3d) fanbe hie, wohl Sentner ©tiih, ben Unterhalt gu ©othe.

Romm ©enfion! brum hoff id) fdjon, bepm ^rieben gu erhalten, Slls benn tonn id), gutt ritterlid), mein geijtlid) Slmt verwalten.

©ep bem Kaufmann $ertn Sriebrid) ©Silhelm ©euber.

©Saren vorgeftellt gmep ©o'hlnifdje Sbelleute, er fperr ©euber aber ihnen gleich über, unb hinter ihm ein alter graubärtiger ©ot)Inifd)er 3ube, ber brep Säde Rorn für fid) fte'hen hatte, ©ie ©ohlnifche Sbelleute fragten bem §errn ©eu=

ber alfo:

Ni Kupisc wsan żyta, y Owsa.22)

Sr aber antwortete, einen leeren ©eutel in ber tpanb haltenb:

M. P. P- Nie masc Czerwonych Ztotych.23)

©er 3ube, weither fleh im Ropfe fragte, fdjrie:

O wep! ber Rrieg ift aus, bie ßieferung hin, unb mein ©ewin.24)

©ep bem SBeinfdjenfen §errn Shriftoph 3dbe.

3m erften ^enfter.

©räfentirte fid) ein Ungar, ber in ber rechten f>anb ein ©Iah, unb in ber Iin=

Een §mnb eine f^Iafche mit ©Sein hielt, mit ber Ueberfdjrift:

21) 93lü£)e beftćinbig.

22) ®a§ ißolnifdje ift nevbcrbt unb heißt roahrfd)einlich: Haufft bu fein öeu, tRoggen unb fbafet?

23) Weine Herren, ich pnbe feine ©olbftücfe.

24) $le 3uben haben alfo fcfjon bamabB im Stiege gute ©eftfjäfte gemacht.

(11)

S)ann geßt mein neuer jptmbel an, Sßenn erft bie Solle abgetßan.

3m gmepten ^enfter.

Gin SBeibsbilb, fo SBeintrauben in einer Suite trit, roobep ein 5tnabe, ber ben 3Bein baraus in ein $aß laufen läßt; mit ber Ueberfcßrift:

Triebe unb 2Bein, SBein unb Triebe, Selbes ftärfet roenn man miibe.

3m brüten ßenfter.

(Sin mit Slumen gepulter, unb mit Figuren beftedter Sogen, o'ßrte Sepfdßrift, aber fefjr artig rangiret.

Sep dem Säubner iperrn Gßriftopß ©ollad.

3n ber |>öße ein fliegenber Gngel, roeldjer bie trompete bläßt, aus ber $tom-- pete fliefen bie SBorte:

Gßre fep (Sott in ber ipöße, Triebe auf (Erben, unb benen Stenfcßen ein SSoßlgefallen.

3n bem fiebrigen mit ber tönigl. Grone, aus benen SBoTEen eine Sanb, roelcße eine SBaage pit, unb anbeutet, baß nufer allertpuerfter Stönig bas Uebergeroicßte geßrtbt; mit ber Unterfcßrift:

S)as Slutoergießen ift gemannt,

S)urd) ^riebrid)s 2Rutß unb tapfer ipanb.

Sep bem ©olbfcßmibt fperrn Gßriftopß ©ollad.

3m erften ßenfter.

S)er tönigl. ‘Ißreußifcße 3tbter nad) ber Sonne fcßauenb, roelößem eine $anb aus benen SBoIfen einen Grang reiäjet, bep bem ślbler ftunben bie SBorte, unb gmar gut Secßten:

Consilio firmata

Dei.25) ßur Stufen:

Non soli

cedo.26) 90tit ber Ueberfcßrift:

3)urd) ©ottes $ütfe ift 5riebrid)s 3lrm ißo begliidt, Sin meinem jeher Siirger große ©nab erblidt.

3m groepten genfter.

Smep ^pramiben, ober eine 9lrt oon einer Gßrenpforie, über ber Sfßforte eine Grone liegenb; mit ber Sepfcßrift:

Vivat Fridericus Rex

Borussorum.27)

3n einem feßmebenben Sorbeercrang bie Sudfftaben g9t. unb barunter ge-- fd) rieben:

Vires Benedictae

SBeicßet fort ißr trailer Sogen,

S)ie griebrießs Sonne fommt gegogen.

Sep bem gietfcßpuer Sleifter SReldßior ©op.

3m erften ßenfter.

Se. tönigl. Stajeftät in Preußen gu $ferbe, in ber redßten $anb pltenb einen Sorbeercrang, mitten in biefem Grang bie Sucßftaben grR. über bem

25) 9łacf) bem 5Ratfc£)lu§ ©otte§ geftdjert.

2S) Qtli roeicbe ber Sonne nidjt.

27) ©s lebe griebrid), ber Jtontej oon Preußen.

(12)

£> ciup te Se. fiönigl. SRojeftöt gmep fliegenbe finget, welche mit ben recßten

$önben eine firone, mit benen Sinfen ober ißalmgmeige tjietten, über benen fingeln präfentirten ftćE) bas 9tuge fiottes; mit ber Unterfdjrift:

©ie Borfid)t unb bas 9ted)t, erfjält unfern ^riebricß jum atlert)öd)ften Bußm.

3m gmepten ftenfter.

Sr. Słonigl. SRajeftät SBappen mit gmep Sceptern, auf benen Seiten tragen gmep 9tbTer gmep grüne ‘Bäume, gmifcßen benen Bblern präfentirten fid) ober-- märts eine firone, unterwärts ein firang in biefen bie Bud)ftaben oben über benen 9lblern bie Ueberfcßrift:

Vivat,

floreat, triumphat, magnus F'ridericus

Rex

Borussorum.28)

3m öritten ^enfter.

Bep einem ©ifcße gmep gute fymmbe jteßenö, welche miteinonber aufrichtig fprecßen, unb eine ^lafcße 3Sein hinten, hinter ihnen erfd)eint ein 90tann mit einem Buche, aus bem liefet er fiap. 12, B. 9.

©raue beinern Jeinbe nimmermehr, mit ber Unterfdßrift:

Przy Ogłoszeniu Pokoiu, Wyznae to muszę,

Któregośmy sobie Wsżyyscży, Życzyli Zdusże,

Ze Lepiey Kizlich vina dobrego gustuie, Niż gdy nieprzyjacielu ob todnie

Catuie.29)

Bep bem Schuhmacher fperrn 3oßann fißriftian Bigborf.

3n ber fyorm eines §ergens präfentierte ftch ein großer Stiefel, in welchem er ber Weifter einen übelgeftnnten Blann bereits bis an ben Hntertfjeil ber ißerfon geftecfet, fo baß man nur noä) bie Ipänbe unb ßiiße mahrnehmen fonn=

te. gur Becßten ftunb auch rin wiebriggefinnter unb haßte fid) im Slopfe, gur Sin ten aber ftunb ein moßlgefinnter mit einem Rruge ooll 2Bein, im Begriffe gu trinten; bie Ueberfcßrift war:

3Ber nicht will gut ißreußifä) fein,

©en fted id) in ben Stiefel nein.

Unten aber erbliche man biefe ÜBorte:

©ilft bu nicht fo mußt bu; So heißt bas Sprichwort insgemein, 3um Schein mußt bu gut ißreußifd) fein.

3m $ergen magft bu maß! gebeuten, 6s tßut mid) in ber Seele tränten,

©aß feine Hoffnung übrig meßr, Befaufen will id) mich recht feßr.

2®) (S§ lebe, blübe unb triumphiere ber große ßriebrid), ber Röntg non Preußen.

29; ®a§ 33oluiid)e ift tuieber völlig verberbt unb foil vootjl ßeißen:

33ei ber SBetfünbigtmg be§ ßrtebcuä 2)ittß icb eś befennen,

333a§ mir un§ ade

®eroünftf)t haben von ßer&en:

Saß b eff er ein ®la§ guten ÜBeineS* gtt genießen, 2t(§ roettn ber ßetnb un§ Sag unb 31ad)t peinigt.

(13)

$et) bem Sagearbeiter Simon Sillniol.

Sep bem Sonnenaufgänge, mill er einen alten oerborten Stoi p Srenn'ßolä prfpalten, roeil iljm aber ins Ol)r bas Wort: Triebe, gefdjrien roirb, fo läßt er für Sermunberung bie %t groifcßen feine Seine fallen; ttnb fagt:

Ob icß gleid) bin ein fd)Ied)ter unb blutarmer Wann, So tip id) bod) begrn ßriebensfefte mas id) fann.

3tt ber beutfdßen Sorftabt bet) bem Sdpeibermeifter Sari ^rieberid) Urban.

3m erften ßenfter.

Sine belagerte fjeftung, roomit Scßlefien gemeinet i'ft, auf berfelben prüfen tiret fid) eine Säule, roeld)e p>et) Sngel mit pfaatmengefcßloffenen ipänben umar=

men unb fefte galten; in biefer Säule fteljt bas Wort:

Sictoria.

Oben auf ber Säule fteßet ein Sbler unb I)ält im Säjnäbcl einen ßorbeer-- crang, um bie Jeftung fielen Diele Sanonen, SßuiDcrfäffer unb Sanonentugeln;

mit ber Unterfcßrift:

©ottlob nun l)ab id) überrounben, Stein Sonner fdjredt mid) rnelp,

SH gurd)t unb Sngft ift nun oerfdjmurtben, SOlid) beit ber Sngeldjor.

3m gmepten fjenfter.

Sie ©öttin f^Iora auf einer Wolle fißenb, unter berfelben aber galten pep Sngel einen großen ßorbeercrang, in roeldjem Sr. Hönigl. Wajeftät ^portrait präfentiret; mit ber Unterfdjrift:

Sd)! §elb, act)! ßürft, ad)! grieberid), Wie foli man Seinen SRußm erßöfyen, Sie Welt erbauet fd)on oor Sid), Sie allermürbigften Sropßäen, 3d) öcßge felbft in Sr;t unb Stein, Sas Senfmat)! Seiner Sßaten ein, Wo id) baju nod) oiel p roenig,

©enug bie SÜadjmelt feßet Sir Sen SituI Seinem Geben für, UnüberroinblicE) großer Honig.

Wäfpenb biefer Sllumination mar abermals Sali in bes $errn Sürger-- meifters unb bes irterrn Soctoris Sötapbelotps Käufern, alle Snroefenbe Säfte giengen in ber achten Stunbe unter ßöfung ber Sanonen, unb beftänbigen trompeten- unb Sauienfcßali, bie 3lIumination in Sugenfdjein p neljmcn, fo benn continuirten fie ben Sali bis nad) Witternad)t in bem größten Ser=

gnügen.

Sen 15. SUtärj gegen Sbenb, illuminirte SonfuI Sirigens Iperr S>abnb que fein $aus nochmals, unb benen Hinbern berer anfclplidyften Sltern mürbe babep ein Sali in eben bes Iperrn Sonfulis Safelgimmer gegeben, roeldjes ein unbefdjreiblid) Sergnügen oerurfacßet Ipt.

(14)

Der greis greu3burg im Schrifttum.

Son Or. £>. 931 eng.

Slfons perlit, gut ©efcßkßte bes ©etßnadjtsbaumes tu Oberfdßlefien.

Unter biefem Oitel oerfutßt bet Sßerfaffer in bet geitfißrift „Oer Ober- fd)[efter" 3aßrgang 18, Oegember 1936, eine Oatierung bet ©ittfüßrung bes

©ßriftbaumes in Oberftßlefien öurtßgufüßren. Oie Oarftellung roitb bttrtß eine Rarte oeröeutlicßt. Oonatß ift ber ©eißnatßtsbaum 1800 in Sreslau, Srieg unb Sßle§ eingegogett; 1805 in ßinberoiefe kreis Seiffe, 1840 in ßeobfdjüß, 1850 in Ober ©logau, 1860 in Seutßen unb Rönigsßütte, 1866 in ©roß Streßliß, 1865 bis 1870 in Mifultftßüß, 1870. in Snnaberg unb Oppeln, 1872 in Summenborf unb 1900 |d)ließlidj aud) in Rreugburg.

gür ben Rreis Rreugburg ftüßt ftd) bet 33erfaffer auf einen Suff aß Codings in ben Mitteilungen ber Stßlefiftßen ©efellfcßaft für Solf'sfunbe 1903 |>eft 5, in bem es beißt: „Oer beutfeße ©ßriftbaum ßat fid) längft (Ein­

gang oerftßafft in allen Sürgerßäufern unb gießt mit ben Reinen Rinberftßu- len aud) in bie Oörfer uUb Rolonieen ein." Sus biefem RöHingftßen Saß gießt Sßerlif für feine Rarte ben Sißluß, baß ber ©eißnatßtsbaum erft 1900 im Greife Rreugburg ©ingang gefunben ßat.

Oiefer Suff aff ung muß laut unb beutlicß roiberfprotßen werben. Sie ermetit ben ©inbrucE, als ob Rreugburg fo bas ßinterfte Oberftßlefien märe, bas erft oon ber Kultur beledt roitb, wenn alles anbere bereits längft gefät-

tigt ift.

Rolling, bte Quelle Sßerlifs, fagt in bem oben angefüßrten Säße aud) gang etwas anberes. ©r ßat feinen Suffaß im Saß re 1903 oerfaßt unb er- Hart, baß ber beutfdje ©ßriftbaum l ä n g ft fid) in allen Sürgerßäufern ©in­

gang oerftßafft ßat. ©arum Sßerlif bas „längft" nur gleid) brei Saßren feßt, begrünbet er nitßt.

Oas 3aßr 1900 liegt ja noeß nitßt fo fbßr lange gurütf; es leben notß genügenb Menftßen, bte ftd) breißig 3aß re unb länger gurüd erinnern fönnen.

Son biefen ift mit öeießtigfeit gu erfaßten, baß 1870 ber ©eißnatßtsbaum in ben Stabten1) bereits allgemein begannt roar. Sud) für bas 3aßt 18612 3) ift für Rreugburg ber ©eißnatßtsbaum natßroeisbar. 3n bem Oorf 3eroItfcßüß:i) bei Ronftabt ßat ber ßitßterbanm bereits im Steoolutionsfoßr 1848 gebrannt.

Oas firtb Seroeife, bie itß aus bem Sennel fcßütteln faun; bei näßerem 9lotß=

forftßen wirb man oermutlitß feftftellen, baß ber ©eißnadßsbaum notß oiei früßer im Rreife Rreugburg feinen ©ingug geßalten ßat. 6s roitb roaßrftßein- licß biefelbe Seit geroefen fein, wie in Sreslau unb Stieg, alfo etwa bie geit ber fyreißeitsfriege.

1) gut Ronftabt 'Eingabe meiner ÜJhiüer, für Rreugburg Eingabe meiner ©cßroiegermutter.

2) gm gaßre 1861 ift ber Dteftor, fpätere ^rofeffor am ©qnmafmm garflomSfi nad) Rreugburg tibergefiebelt; er ßat in biefem gaßre bereits ben SBeißnacßtSbaum in Rreugburg gefannt.

3) ©rgaßlitng meines ©rofjoaterS, ber 50 gaßre Beßrer in geroltfcßüß mar unb 1894 auS bem 3>ienft feßieb.

(15)

Settröge gur Heimatfunbe Oberfdjleftetts. Saitb

3

.

Herausgegeben Dort ber Heimatfunblid)en 9lrbeitsgemeinfd)aft bei Ge'tjrcr an I)öl)eren Sdjulen Oberfdjlefiens. 1936 Serlag bei Geob-- fdjüfeer ßeitung in Seo'bfdjiitj.

Oen 93änben 1 (1931) unb 2 (1934) I)at bie Heimatfunblidye 9trbeits=

gemeinfdjaft ber ßelfrer an fjötjeren Schulen nun ben 3. 93anb Beiträge gur Heimatfunbe Überfdftefiens folgen laffen. '211s Herausgeber geidptet roieber Stubienrat Or. 33 e D nar a--Geobfd)ii(5, ber felbft mit einem längeren fluffed] (S.

185 bis 273) „Hofcmanns üügengefd)id)te von Geobfdjüt)" oertreten ift. Oer befannte 93orgefd)id)tter Stubienrat 91rnbt--93eutl)en bringt einen intereffanten Stuffat) „93om Sobenbenfmal gur SMturMjre". Orei 91uffät)e oon Stubien- rat 2RaIerosfi=©Ieiroit) befdyäftigen ftd) mit bem Wifent in Oberfdjlefiert:

„ÜBifent in 9iot", „Oie ©ifenttjerbe im fyorft oon Sßteff" unb „91'bgüffe oon ffäfyrten bes Wifents unb bes Sldjs in Oberfd)Iefien". Stubienrat 3iorf)C=

SReiffe befd)äftigt fid) mit Ueberbäumcn. „Unter Ueberpftangen oerfteI)en mir tßflangen, bie gufällig ftatt auf ber (Erbe auf Säumen roadpen, ot)ne von it)neu etroas anberes als Sßlafe für it)re SntroidKung gu beanfprudjen." Ueberpffan-- gen muffen alfo oon Sdpnarofeerpflangen (g. 33. Stiftet) unb oon Sdfting- geroädjfen (g. 93. (Efeu) unterfdpeben roerben. (Es märe intereffant unb lol)-- nenb, menu Saturfreunbe nuferen Slreis einmal nad) Ueberpftangen buedp forfdjen mürben.

Ueber „Sarocfe Hunft ber ßiftergienfter in Überfdjleften" tjanbelt Stubienaffeffor Or. 33eä'-©(eimit). „Stil unb H^rfunft bes alten oberfdftefP fc^en Stodijaufes im Oftoberlanb" belpmbelt Stubienrat ©runbrnamt-föletroit).

Sinen ootfsfunbIid)en Seitrag liefert Stubienaffeffor Or. Hirfcf)'berg=2eo'b-- fdjfüfe: „fyüllamorft", bas bebeutet gbfjlen-tpeiratsmatft, ber atljaljiiid) in 9leu=

i)aus bei Sßatfdjfau ftattfinbet. Ueber bie „Slorngeiftcr im 2eo'bfd)üt)er Sanbe"

berichtet Stubienaffeffor Sd)erlt)oIg--(£o'fel. Sieben Beiträge ftammen aus ber ffeber bes Stubienrats SlonietpupSojel: Sofet OS. gur ßeit feiner Stabtroer- bung, ffünf Urtunben oon gäbiergau im Greife Seuftabt, geugen aus alter Seit in ber Hirdp oon Hafimir im Greife ßeo'bfcfpit), 91 us Sta fint its Sergan-- gentjeit. Sin Seitrag gur Sippenforfdjung, griebriĄ von Sdfteroit) auf ßefdp nit), Sin beutfdps Slulturbenfmat in Oberfdjtefien aus bem 3af)re 1648 — es fjanbelt ftd) urn bas Sorfpiet eines Stpfterien’fpieles mit bem Site! „Via vitae et mortis" (Weg bes Gebens unb bes Sobes) bus im Sat)re 1648 in Oberglogau aufgefü'fjrt mürbe — unb Or. Hugo Otcgipfa, ber %iIofopl) oon Sofel. Slit bem leigten 2Luffatg roirbt ber Serfaffer für ben nod) lebertben So feler Ganbsmann, be [fen pfjitofopljifdje Sdjriften bisher unter bent Sfeu=

bonpm Hugo 93 unb erfd)ienen, aber viel gu roenig befannt unb geroürbigt roor- ben finb. Hu9° 93unb felbft fteuert einen Stuff a^ „Oer fubjeftioe Sfyarafter ber %itofopt)ie" bei.

3u ber Stontroverfe über bie 3ugel)örigfeit Oberfdjtefiens gu Socmen ober fßolen nimmt Stubienrat Or. 2erd)e=Hinbenburg in einem 91 uf fat) „Se=

merfungen gur ©efd)id)te Oberfdjtefiens" Stellung.

Unfer 9tad)barfreis Sofenberg ift mit einer Urlunbenveröffentlidjung von Stubienrat Surgefo=9tofenberg vertreten. Sturgeja bringt bie älteften beut-

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jcßen unö lateinifcßen Urfunben aus bem ©ofenberger Stabtarcßiv im Urtext uni) in Ueberfeßung. Sie flammen aus ben Jaßren 1404 bis 1689. Außer biefen Urfunben finb nod) einige in tfcßecßifcßer Sprache abgefaßte aus bem 16. Jahßrunbert oorljanben, bie fpäterer ©eröffentliä)ung Vorbehalten bleiben.

Jntereffant bob ei ift, baß in ber ganzen Seit von 1404 bis 1689 feine einzige Urfunbe in polnifdjer Sprache abgefaßt worben ift.

Sum Scßluß bringt Oberftubienbireftor Or. 5röl)Iid)--OppeIn eine 3u-- fammenftellung: Oie miffenfcßaftlid)en ©eilagen ber Jahresberichte ber preu-- ßifcßen höhnen fiel)ranftalten von 1824 bis 1934 im Oienfte Oberfcßlefiens.

©om Äreugburger ©pmnafium erwähnt ber ©erfaffer aus bem Jahre 1905 (Elben iłurt, ©ergeicßnis ber Sd)liIeribibIiothe£ bes ©pmnafiums; 1910 ©Iben Slurt, ©ergeicßnis ber Sei)rerbibliotl)ef bes ©pmnafiums. Seil I. Abt. 1 unb 1908 Scßimmel ffelij, ©eitrag gut ©Mlusfenfauna ber Umgebung von 51teug=

bürg OS. (Entgangen ift bem ©erfaffer bie von Oireftor Or. ©reibifcß unb Stubienrat ©olsburg verfaßte geftfcßrift gum 50jährigen ©efteßen bes ftaat=

ließen ©pmnafiums im Jahre 1923, bie eine ausführliche ©efcßitijte ber Anftalt unb ein ©ergeicßnis ber Seßrer unb Abiturienten enthält. Sntgangen ift bem

©erfaffer ferner ber von Slurt ©Iben im Jahre 1911 hernusgegebene 2. Seil bes Äataloges ber Gel) rer b ib Ho tl) e f.

fröhlich bringt and; bie Sitel ber ©rogramme, bie fuß mit ©uftav Jreptag befcßäftigen. ©r erwähnt 1895 fyriß Alfons, ©uftav ffreptag in ben

©rengboten. Seil I. unb 1896 Seil II.; Sepp ©bwin, Oie beuifäje Art unb ber proteftantifeße ©eift in ©uftav fjreptags Werfen; 1897 ©otß With, ©auł Äarl, ©uftav ^reptog. ©ntgangen finb fröhlich 1892 §eußner, ^replugs Jngo unb Jngraben im Unterricht ber ©rima Abt. 1. (Slönigl. Wilßelmsgpm-- nafium ©affel) unb 1913 Ulrid) Or. ©aul, Stubien gum ©oman ©uftav 5rep=

tags (12. ©ealfcßule ©erlin).

Aus bem Jahre 1861 führt fröhlich ein ©rogramm bes ©pmnafiums Seiß an: ©etß, 3Jlittl)eilung unb fritifefje ©eleucßtung eines bisher überfeßenen längeren Afroftidjons bes Johannes ©otße aus Hreugburg. Oamit ift ßröß=

ließ einem Jrrtum gum Opfer gefallen. Johannes ©otße flammt nießt aus un-- ferem Slreugburg an ber Stöber, fonbern ift ©ürger unferer ©amensfeßmefter an ber Werra, wo er um 1360 geboren würbe, ©r ift 1387 als ©riefter bezeugt unb 1422 Scßolafticus am ©larienftift gu ©ifenaeß. beteiligte ficß an ber Sammlung ©ifenoeßer ©etijtsbücßer, verfaßte gereimte ©ebießte mit vielfacher

©enußung bes Afrofticßons, feßriti) eine Sdbensgefcßicßte ber ßl. ©lifabetß von Sßüringen, einen ©itterfpiegel, ein Sob ber %eufdß'ßeit unb eine befonbers po=

putäre ©ßronif von Anfang ber Welt bis auf feine Seit. —

Oer ©anb ift mit gaßlreicßen guten Abbilbungen gefeßmüdt unb fei allen fpeimatforfehern beftens empfohlen.

Cytaty

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mat IV. Ser ©anbei in ber Sößreibroeife bes Darnens mürbe in ber bamaligen geit bie ©erroanbtfdjaft nidjt ausfißließen. Dian ßot ben Dtann leibhaftig oor Singen:

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Stad) ber Berfteinerung bes prenffifchen feeres auf 42 000 SJtann, bie burd) ben fd)mod)oollen ^rieben oon SiXfit ergroungen mürbe, beherbergte Streugburg nur nod) oom

fchmad in ber Boufunft&#34; nannte. 6s roar als erfter Seit einer periobifdjen ipeftfolg-e gebad)i, fanb aber leiber feine weiteren Bad)foIger. Sief es $eft ent- hält nichts

©&gt;ie alte öolgfirdje, bie auf bem ffriebtjof im ©&gt;orf ftanb unb bis gu tfjrem Rbbrudj ben Rreugljerren oom roten Stern (Dlattfjias'ftift gu ©reslau) unterftan'b, roirb in

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