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Aus der Heimat, 1937, März

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Academic year: 2022

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(1)

ÜWU iW-

&MWJ&MMJ', Wewj 1937

$ er Vertan bemalt fid) bas auSfdjüe&ltcfye 9ied)t ber Vemetfältigung unb Verbreitung ber in biefer Veilage sum Slbbrud getangenben Originalbeiträge nor.

(8tfć)\ć)te ber Dorfgemeinde Simmenau

33on $ e i n r i d) © a ro e I.

3n ben 6ti)Iefifd>en Sregeften 1289 Iefen roir non dem großen ©reng»

roalb, ber tprejefa, bie bas Sßitfcßenfcße ©ebiet non ben Slamslauifdjen ]d)nei=

bet. Oiefer meßrere Kilometer breite ©rengroalb, ber fid) rings urn Sdflejien jog, fam oon ber Ober nad) Storboften, mürbe non bem Stober burcßquert unb bebedte bas gange ©ebiet, bas groifcßen Hreugburg, ißitfdjen unb Stamslau lag.

Oie Sßrefefa roar, rote Scßutte fie fdtjilbert, ein dicßter Urmald, ber nod) fünft- lid) burd) fpolgoerßaue oöllig ungangbar gemacßt morden roar, um bas fcßle- fifcße Sand not ben Öinfallen öftlidßer ©egner gu fcßüßen. Städte und Oör=

fer maren natürlid) nid)t in bem ©rengroalb gu finden, rooßl aber fatten bie roenigen gerftrcutcn ©lernen Heine Söoßnpläße mit elenden Solgßiitten, in denen fie Scßuß gegen die Witterung und gegen Oiere fudjten. Oiefe fpolg- Jütten muffen in ben Sümpfen auf Sßaßlroften geftanben gerben. ipier und da mag der Woßnplaß etroas größer geroefen fein. 3m gangen aber maren die Woßnpläße außerorbentlicß dürftig.

Ourcß ben ©rengroalb gingen einige Straßen, die in den 2Boßnpläßen mit ©aumftämmen belegt unb babureß befeftigt maren. Oie genauen ßüge biefer Straßen find nid)t meßr feftguftellen, bod) fann mit Sicßerßeit angenom- men werden, baß bie Straße oon Äreujburg nad) Slamslau fdjott feit undent- ließen gelten befanden ßat, rote and) eine oon dem Süden nad) bem Slorben führende Straße, die ftd) bei Sonftabt mit der erfteren beugte, ©eldje Ort- feßaften in ber ßorm der Woßnpläße bereits oor der Witte des 13. Saßrßun- derts im ©rengroalb oorßattben maren, läßt ftd) leider nießt meßr fagen. 3e=

boeß find, rote roir aus ber ©rünbungsurfunbe ber Stabt üonftnbt erfeßen ton­

nen, roenigftens einige mit Stamen ausfindig gu maeßen. Oie meiften Ort- fdßaften find erft entftanben, als ber fcßlefifcße £ergog S)einricß III. bas ßanb mit beutfeßen Sieblern beoölterte unb gu blefem groed'e große Scßaren roeft- beutfeßer Wenfcßen in bas Sand ßolte und fie ßier anftebelte. Oer ©rengroalb bildete eine Stelle ftarfer Steufieblung und §ergog tpeinrieß ßat oerfeßiebenen Untern eßmern ßanb im ©rengroalb gugeteilt, um biefes ©e'biet urbar gu ma­

eßen und mit beutfeßen SJtenfcßen gu befeßen.

Simmenau geßört gu den Orten, bie früßgeitig im ©rengroalb gegrün­

det mürben. Wäßrenb roir freilicß oon den ottermelften der neugegründeten Oörfer feine befonbere ©rünbungsurfunbe befißen, geßört Simmenau gu ben

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roentgen, beten Utfunbe befannt ift. ©rünhagen E)at in feinem 2Berf Sd)!e=

ftfdye Segeften II 953 bie Simmenattec Utfunbe befannt gegeben. JBMr erfah=

ten aus if)t folgendes: Gin ©raf ÜBittfo oerfauft feine ©üter, Sempanoroo genannt, 1257 bent Sofjann gut 9Iusfe#ng nad) bcutfdjem 91ed)t, roie bie

©iiter um 91eumarft es hoben. 3Ber biefer ©raf 9Bittfo roar, ift uns leibet nidyt näher befannt. 3ebenfalls f)at er Sefttjungen in bem bicfjten ©reng- roatö get)abt. 93lon tjat alfo roo'f)! angefangen, in bem 2öalbe auf Sichtungen bie etften Arbeiten in Eingriff gu nehmen. Söentt Sintmenau um 1257 aus- gefefet roorben ift, fo ift bies et)er gefdjefjen, als Stonftabt unb Slreujburg aus«

gefegt rourben. Soljann ift ber oon Sem Ipergog beftimmte Unternehmer ge­

roefen, ber bie SInitebInng bes Ortes burd) ßanboerteilung unter bie Siebter beginnen follte. 5>as 9leumarfter 9ied)t, mit bem bie melften in Sdjlefien gegrünbeten Orte belehnt rourben, ging roieber auf bas alte 9Jlagbeburger 91ed)t gurüd.

3n ber Urfnnbe heißt cs weiter, baff 3ohonn unb beffen 9fad)fommen bie Ocholtiffei unb oon ben bort ausgumeffenben Ipufen, waren es ihrer brei-- fjig ober weniger, brei frei fjaben füllten, roogu eine freie Sdjenfe unb ber britte Seil ber ©eridjtsgefäile trat. Oie gnteilung ber $ufen ift hier eine anbere als in ber nädjftgelegenen Stabt. ®ät)tenb ber Slonftäbter Unter­

nehmer jebe fed)fte öufe frei befommt, erhält So'hann in Simmenan nur brei

£>ufen oorausgefeht, baff überhaupt breiffig £>ufen ba ftnb.

„Oie Sloloniften werben", fo heißt es bei ©rünhagen weiter, „wenn fie h°hen bidjten ®alb gugeteilt erhalten, 10 ßreijahre, für bie fünf fdjon urbar gemachten §>ufen brei ßretfahre gugejtchert, nad) bereu 91'blauf bie tpufe ein Sierbung Silber unb an ©etreibe 4 9Jiaf; körn, 2 93taff 9B eigen unb 6 9Jtaff §afer entrichten, welches jebod) im Oorf fel'bft abguliefern ift." 3Bäljrenb an anbern Orten mehr Silber unb weniger Naturalien gur ßieferung auf­

erlegt rourben, ift es hier umgefehrt. Oie gehn fyretjahre aber ftnb überall in gleidjer Steife gu fitiben unb fdjeinen üblich P fein.

Oie Soften ber Ijergoglithen ©eridjts'bartot hoben bie Siebter felbft gu tragen. Oenn es heißt bei ©rünhagen: „Sei ben brei jährlichen ©eridjtstagen haben fie für bie Herren, fo and) bie 3ned)te bie Untoften (ber Seroirtung pp.) gu tragen."

Urb er bie fircfjliche Einlage finbet (ich nur ber eine Safe: „bah bie Slirdje eine oon ben erwähnten fdjon urbar gemachten tpufen erhält." 2Bie in all ben ^irdjbörfern gu ernennen ift, geht bie jeijige Sfarrroibemuti) auf bie alte

$nfe gurüd, welche bei ber 9lus)'et)ung eines Oorf es gum Unterhalt ber Üir- d)enbeamten, bes Pfarrers unb bes Stifters, gegeben würbe. Son biefer Jpufe muhte ber Sforrer feinen ßebensnnterf)alt neben ben fonftigen Ginfommens- teilen aus Opfern, Oegem, gins pp. girhett unb er muhte baoon einen Seil bem fogenannten SUifterfleufer abtreten, ber neben ihm an ber Kirche als Stelloertreter tätig war. 9lus blefem Seil ift fpäteti)in ber Drganiftenacfer gebilbet roorben.

3m gangen ift nur gu fügen, bah bie Ortsanlage Simmenan im groben unb gangen wie jebe anbere Ortsanlage gebilbet roorben ift. Sie ift eine gro eifellos b e n t f d) e ©rünbung tote fooiele im Rrengburger Sireis.

Selbft wenn etwa oorljer an ber Stelle oon Simmenan ein alter 9teft einer flaroifchen Sieblung im Urroalb oorhanben geroefen fein follte, fo mühte biefer gang unbebeutenb geroefen fein, ba man bod) eben bie Stelle in einem foldjcn

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3uftcmb Dorfcmb, baß eine ©efieblung mit beutftßen Sieblern für notroenbig eratßtet mürbe.

©as (Einbringen ber polniftßen Spraye, bie burd) 3 al) dumber te bie beßerrftßenbe mürbe, ergab ftcß naturgemäß aus bem ftarfen fpanbelsoerfeßr mit ben polniftßen ©eoölferungsteilen unb bem lebhaften ©rengoerfeßr.

9lus ber geit nad) ber ©rünbung roirb uns über Simmenau feßr roenig befannt. ©otß finben mir eine Stotig in ben Scßleft'fcßen Stegeften Str.

3692, monad) unter bem 18. 3uni 1317 ein Pfarrer peter oon Semirom (Simmenau) genannt roirb. ©iefe Stotig läßt uns barauf fcßließen, baß ftd) ber Ort muß ber 9lbfid)t feiner ©rünber entroicfelt ßat. 3n ben „Stubien gur fd)Iefifd)ert Hird)engefd)id)te" finben mir ein ©ergeicßnis oon Ortfcßaften, bie gins unb Abgaben nad) ©reslau leiften mußten. Unter bi-efen Ortfcßaften ift aud) Simmenau genannt, ©as ©ergeicßnis ftammt aus bem 3aßr 1406.

Um biefes 3aßr ßat alfo Simmenau in ooller ©ntroidlung als äbgäbenpflid)=

tiges ©orf beftanben.

3m übrigen ift uns aus bte'fen 3aßrßunberten oon Simmenau nid)ts roeiter betannt. ©ie fpäterc (Entroicfehmg ergibt, baß ber Ort als nörblidjfter Zeit ftets gu bem Ronftäbter 2Beid)bilbe gerechnet mürbe. (Er ßat baßer an all ben Scßicffalen teilgenommen, bie über biefes ßänbtßen gefommen finb.

9111 e Unbill, bie ftd) burd) ben Iperrfcßaftsroedjfel ber ©ebiete Stonftnbt,

^reugburg unb pitfcßen ergab, mürbe ertragen. 1436 mar es foroeit, baß bie £uffitten, bie bas Cänbcßen eine Steiße oon 3aß reu in ©eftß ßatten unb mit piünberungen unb ©ranbfcßnßungen nitßt gefpart ßatten, bas ©eflbiet bem |>ergog oon Dels überließen, ©er öerjog erßielt es oon bem polttifdßen Parteigänger ber ipuffitten ©obfe putßal unter roenig eßrenoollen 33ebitt=

gungen.

©amals tarn es bagu, baß Simmenau in gm ei Seile gerfiel, bereu einer Seil im ipergogtum Oels unb bereu unterer Seil nunmeßr im fxrgogtum 33rieg tag. SBäßrenb ber roeftlicße Seil Oberfimmenau genannt roirb, roirb ber öftlid)e Seil Stieberfimmenau genannt.

91us biefer Sage ergaben fiti) fpäterßin eine Wenge 51ompIifntioneit, unter benen bas ©orf gu leiben ßatte. ©er ßuftanb ßörte bamit auf, baß Stßlefien an Preußen fiel unb bie alte (Einteilung in jpergogtümer been'bet mürbe.

pfotenßauer ßat in feinem ©ericßt über „ben 91b ei bes ffürftentums Oels" aud) eine 6d)ilberung bes 2BeicßbiIbes ber Stabt Stonftabt gegeben, gu bem Simmenau geßörte. ffreilid) firtbet fuß bort über Simmenau nur ein (urges Süßlein unb biefes lautet: „3an Stroolensfi ßeltt bas borff gcue Semenom epnes teples". ©a mir bie geitlitße 9lnfeßung biefes Pericßtes nitßt einmal roiffen, ift uns tiefe Stetig roenig mert. ©oeß feßeint fie auf ©efiß- oerßältniffe im 91nfang bes 16. 3aßrßunberts gu beuten. 33on prittmiß ßat im preußifeßen Staatsardßio in ©reslau eine gu'fammenftellung ber ©etfißer aller ©üter, bie im eßemaligen öergogtum Oels lagen, oorgenommen unb babei aud) Simmenau unterfueßt, roenn aucß nur ben roeftlicßen Seil, ©oeß berüßrt er ßtn un'b roieber aud) ben öftlicßen Seil bes ©utsbefißes. Stad) fei=

neu 91ufgeitßnungen ßaben bie ©ebrüber ©regor unb Sßengel SBojsfi ißr ©ut Simmenau unb bas ©orroerf ^ottfdßüß bem Saus Stroolensfi) gu Steiners-- borf oerfauft unb ben Verlauf gu erblitßen Streßten beftätigt. Sie fügten ßin--

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Su, baß bies fo gefcßeße, „roenne er aus bert altert Briefen nacßroeifen fann bas polnifcße Recßt, fonft su ßeßnsred)t unb einen ©alsmarft basu unb eine

©tßenfe".

(parts ©troolensft) i)at bas ©ut bis sum Saßre 1564 in feinem Befit) gehabt. ©tanaä) ge'l)t es an bie familie aort Buiuboroslp über, bie feit 1499 nacß Sonftaöt gefommen roar unb bie bärtigen großen ©üter befaß, greilid) ftarb nocß im gleichen 3aßr 1564 ber Befißer non Sonftaöt. ©eine Witroe heiratete Baul ©eraltorosti genannt oon Stubniß aus bem ipaufe Seroltfdjüß.

Baut ©eraltorosti bleibt SRieter ber ©üter bis 1579. ©tarnt fallt ber Befits bem ßerangeroacßfenen ©oßn ber BDfuborosfis aus ber erften Sße su. Bus beffen §anb geßt nun bas ©ut ©immenau an Ridel griebritß Barutß über.

Boul ©eraltorosti ift ber Blattrr, ber am ftärfften reformatorifcße ©enbensen im Sonftäbter Weicßbilb aufroeift. Sr ßat bert bis 1564 nod) in Sonftabt amtierenben fatßolifcßen Bfurrer entlaffen unb bafür einen lutßerifcßen beru=

fen. Stuf bem Banbe aber ßat fid) ber fatßolifcße ©taube naturgemäß nod) roeit länger gehalten. Wir ßören nid)ts baoon, baß ©immenau oon ber lutßerifcßen Beßre fcßncll berüßrt roorben roäre. Wenn Bnbers in feiner

©tatiftif anfüßrt, baß bie Sircße su ©immenau 1540 sur Beßre fiutßers ü'ber=

gegangen fei, fo läßt fid) biefe Raößricßt ßiftorifcß in feiner Weife belegen unb ift im ßöcßften ©rabe itnroaßrfcßeinlicß. ßroar ift 1538 ber ipersog Sari in Dels geftorben. ©tiefer ßatte ftreng barauf geadjtet, baß in feinem ©ebiet fein lutßerifcßer ißrebiger cingeftellt mürbe. ©ein enges Berßältnis su bem Breslauer Reformator $eß ßat nitßt im geringften barauf eingeroirft, baß ber ipersog ber lutßerifcßen Beßre sugänglicß rourbe. Bietmeßr ßat er bis sum leßten Snbe baran feftgeßalten unb ift and) mit allen Sßrerr ber fatßolifcßen Sirtije beigefeßt roorben. ©eine ©ößne fr ei lid) roaren burd) ißre Btutter ber eoangelifcßen Beßre sugeneigt. Wenn man and) anneßmetr fann, baß trad) bem ©obe bes Baters bie ©ößne ber eoangelifcßen Beßre alle Btöglicßfeiten ber Busbreitung öffneten, fo ift boeß nießt ansuneßmen, baß fofort alle fafßoIifd)en Bfairer entlaffen rourben. ©ties roäre and) gar nitßt möglicß ge- roefen, roollte man bas Banb nitßt oon allen ©eiftlidjen entblößen.

Sonftabt ßat baßer feinen Bfarrer nocß bis 1564 geßabt unb es ift feßr roaßrfcßeinlicß, baß and) in ©immenau bet fatßo!ifd)e Barter notß lange onroefenb geroefen ift. gntßs ersäßlt uns in feiner Reformationsgefcßicßte bes gürftentums 9eis, baß ber fatßolifcße Bfarrer in ©immenau nocß feßr lange ba geblieben fei. Srft als er oon allen R-arod)innen oertaffen geroefen fei, ßabe er fein Bünbel gefeßnürt unb ßabe ©immenau ben Rüden gefeßrt. $ier liegt naeß meiner Bnficßt and) bie fiöfung jener grage, roesßalb fid) tolling oergeblicß abgemüßt ßat, bie lufßerifdjen Bfattet ©immenaus sroifcßen ber Rcformationss-eit unb bem breißigjäßrigen Stieg namenttidß ausfinbig su tna- eßen. Waßrfcßeiitlid) ßat es sunfeßett bem leßten fatßolifcßen Bfarret, Der fießerlid) nod) bis 1560/70 bageroefen ift unb bem erften lutßerifcßen rßfatrer, ber fid) anfangs bes 17. Saßr'ßnnberts nacßroeifen läßt, in ©immenau ü'ber-- ßaupt feinen ©eiftlicßen gegeben, ©ties roirb and) bnreß eine furse Racßricßt aus jener Seit beftätigt, nad) ber es ßeißt, baß es am Snbe bes 16. Säßrßun-- berts auf bem Banbe sroifcßen Sreusburg unb Rams lau fo gut roie gar feinen lutßerifcßen Bfotrer gegeben ßabe. ©atfäcßlicß ftanben oiele Bfarie'eu lange Seit leer unb es ßat bies bis auf ben ßeutigen ©ag naeßgeroirft info fern, als eine Reiße oon Bfarreien roegen bes Bfurrermangels sufammengelegt mür­

ben unb ficß größere ©efamtparodjieen bilbeten. Wir finben baßer im Sreus--

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burger Greife eine große goßt oort sfktrod)ien mit einer ober mehreren ffitia-- Ien, bie früßer felbftönbige Pfarreien gemefen ftnb.

1598 fommt bas ©ut ©immenau mit bem einen Seil in -bie ipänbe oon üißolffs. 1614 erwirbt es $ans ©tofcßinsfi unb 1618 geßt es an ßlbam

93arutß über. (gbrtfeßung folgt.)

Die Ttyramibe ju Hofen.

23on Sr. © e r ß a r b peters.

Sßor bem ©todenturm ber ©cßrotßolgfircße gu Stofen, abfeits ber Sorf=

ftraße ßinter -bem ©cßttißaus oerftedt, fteßt unter ßoßen Säumen ein ftnttlicßes, aus roten giegelfteinen aufgemauertes ©rabmat, bas als bie „Stofencr %ra^

mibe" befannt ift. Stuf einer ©runb'ftäcße oon 9.20 : 6.60 Steter ergebt fid) ber merfmiirbige Sau gu ber beträtßtticßen $öße oon 8% Steter; er fteGt alfo fd)on als gemauerte Stoffe einen nießt gu unterftßäßenben ©egenfpteler gu ber baumumraufeßten braunen Spotgfireße -bar. ßiber ber ©efamteinbrud biefer tänbtießen S-bpIIe, aus ©egettfäßen gtoar gern oben, ift ftarf unb nadjbrüdlicß;

er läßt bei bem Sefudjer, ber unoorbereitet öiefen abfettigen Ort -bes ffriebens auffueßt, Sorftellungsbil-ber entfteßen, bie feßr oerneßmlid) an ben ©ebon'feiv- freis anflingen, ben mir mit „Somantif" begeießnen.

Sie arcßiteftonifdßen formen, unter benen -bie ‘■ppramibe im ©ingelnen ftd) barftellt, ftnb oon flaffifd)=fd)lid)ter (Einfacßßeit. Sas untere ©rittet bes Sones ift burd) eine breite Sleßle oom oberen Sßßromibenfegel abgefeßnürt, beffen ©piße leießt äbgeflacßt ift. Sn ber ©übfeite ift ein ebenfalls aus gie=

geln gemauertes portal oorgetegt, ein fnapp, beinaße farg gegliebertes 9tecßt=

ed, auf beffen feßroerer Sedptatte ein aus ©anbftein gefertigter beforatioer

©arfopßag aufgefteHt ift. Sief er ©arfopßag mußte aus ©anbftein fein, beim er füllte groei Sbelsrooppen als ©eßmud erßatten, Keine faubere Silbßauer- arbeiten, bie fießer nidjt am Ort gemaeßfen ftnb: bas reeßte SBappen geigt im Scßilbe ben Aopf eines Stoßren, bas linfe einen aus ber ©cßitbteitung nad) tint's maeßfenben ©reifen. Sie jüßmere Siir, -bie in bas Snnere ber ©ruft füßrt, ift mit ©ifenbled) unb ©ifenbänbern befcßtagen unb trägt als eingigen

©eßmud in ber Stitte eine Stafette mit ber 3nfcßrift „1780 DE : 19 : OC Steift man nod) auf bie ooaten ßießtöffnungen ßin, bie, oon bogenförmigen

©ejtmfen überbedt, paarweife an ben ©eitenftäößen ber Sßprami-be unterßalb ber ffiinfcßnürung angeorbnet ftnb, fo ift alles gefagt, roas über bas Susfdßen bes Senfmats gefagt werben tonn. Slterbings muß nod) betont werben, baß fomoßt bie ©efamtform ber ißprami-be wie bie Kare, tinienfeßöne ©eftaltung bes orcßiteKonifd)en Seiwerfs bie Ipanb eines feßr Mtioierten, fitßeren Äünft-- krs oerrät. 3m 3nnern birgt -bie ©ruft, bie feit 1880 nießt meßr benußt wirb, etwa 40 Särge, barunter ben mit ben ©ebeinen bes 1848 ermorbeten

©utsßerrn Sorotßeus o. ©tabis.1)

Sas Srbauungsjaßr -ber %ramibe, 1780, ift aus ber Stofetteninfeßrift an ber Sür einbeutig feftgetegt. lieber bie nüßeren Umftänbe ber ©rrnßtung

*) ©§ fei an biefer Siede anerfetmenb oermerft, baß burd) bie funftfreubige ffür=

forge beS Otofener Saflors 3)t. ©d)mibt ba§ feltene Säauroerf uor bem broßenben Verfaß gerettet mürbe. Stuf feine Anregung ßin mürbe bte Sßi)ramtbe, über bie (Scßmibt bereits im pcimatfatenöcr be§ Streifes Streujburg 1927 berießtet ßat, 1930 griinbticß inftanbgefeßi.

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hören mir CStngeEfjeiten in einem Bericht „Bon ©rbauung einer ©ruft auf bem Rtrchhoffe gu Bofen", Oen ber Itretsinfpeftor Oes Streugburgifdjen Äret=

fee, ©1) rift tan 3B i 11) e I m 6 ä) I i p a l i u s in Sd)önroatb, am 20. 3itnt 1780 Oer ^Regierung einreichte.2) 6s Reifet ba: ,,©s Ijaben Oie gnööige grau

©eneralin oor fid), 3f)ren O)od)feetigen £>errn ©ematjl als and) übrige $od)=

aOIidje gamilie fid) entfd)Ioffen, gu it)rer Oiutjeftötte eine ©rufft auf bem sRofner Äird)hoffe gn erbauen. So fie nun einen Splat) oon ot)ngefät)r 12

©Iten lang unb 10 ©Heu breit!) betreu benöttjiget: So I)üt fie beßroegen mit benen Bepben Herren ©ollatoribus d. ©ben unb o. gramfijen, Oie nöttjige 91b= rebe genommen . . . 3ßr gnäbiges 9lnfud)en in biefer Sadje f)aben bepbe sperren ©attatores genehmigt, ttnO Oer Sperr o. ©ben, Oermaliger ©rbtjerr unb Befißer oon Oberhofen f)at ben freunbfti)afftlid)en Eintrag gett)an, für ben erfooberlidjen Sßtaß gu ber gamilien ©ruft oon bem angrengenben c. ©bel­

ieben ©tunb unb 53 oben ber H‘ird)e rot eher gu guroenOen . . ." 3m gteitijen Bericht bittet Stijlipalius um Baugenehmigung mit öem tpinroeis, baß bie

©eneralin gur ©rljattung ber ©ruft ein Begat ausgufeßen beabfid)tige. Sie

©eneralin: bas roar bie Üöitroe Oes 1773 geworbenen ipufarengenerals © t) r i=

ft i a n o. stR ö b r i n g, eines frieOerigianifĄen Offigiers, ber im 3 ab re feines Soöes geabelt roorben roar unb in Stofen feine lebte üRubeftätte finben fotlte.3) Ser fperr o. ©ben, ©eneratmajor ©art 91b o If 91 u g u ft o. ©ben unb Brunn (1734—1800), roar ber Sdjroiegerfobn Oer ©eneralin, ber ©atte ihrer Sod)ter Sophie Bouife, ber feit 1785 auf śRofen fab4) unb 1788 bie Bofener |>otgtird)e mit erbauen ließ. 9luf bie gamilien Bloß ring unb ©ben begießen fid) bie beiben 2Bappen am sportatfarfophag ber SßpramiOe.

Sie Begierung forberte oon Sd)lipalius gunäcßft einen weiteren Be=

rid)t über bie grage, ob ber ftirdjßof in Boten nid)t gu eng fei für ein fo ftatttidjes stRaufoIeum, unb ob nietjt ein Sßtatg gefunOen werben fönne, ber niĄt oon ßeießen belegt fei. Sd)lipalius tonnte erroibern, baff ber Stirchßof überhaupt nur wenige ©rüber berge, unb baff an bem Sßlaß bes beabftditigten Banroerfs bisher eine große ©id>e geftanben habe. Saraufßin würbe ber Bau am 16. 91uguft 1780 genehmigt unter ber Bebingung, baß Oie ©otlatoren iß re ßuftimmung geben würben, baß ber Bau auf eigene Soften ber Stifterin ge>

feßeße, unb baß ein Stüct ©etänöe gleicher ©röße oom ©utsparf gum txirdp- ßof gefd)Iogen unb mit eingegäunt würbe. Sieje Borbeöingungen finb groei=

fettos erfüllt roorben, benn bie Sßpramibe würbe am 19. Oftober besfetben Saßnes oottenbet.

ltdber ben Baumeifter metben bie Bitten leiöer nichts. Sie sßpramibe als Sßema für ein Senfmat, ein ©rabmat, ober eine ©artenftaffage war bem Seitalter giemlid) geläufig5); fie roar im gormenfeßaß Oes Späfbarods oon

2) ©taatsard)to 58re§lau, Step. 21, 9tr. 559, vol. II.

3) 2. o. 2ebebur, StbelSlepifon bei preußifeben 2t?onard)k, 58b. II, 58erltii (o. ff.),

©. 114. ®te 8amtüe ftacb im SRanneSftamm mit bem ©obn be§ ©eneratS, §an§

griebrid) SBtlbelm o. SJlobring, 1804 aus.

4) ©iebmacbei, SBappenbud), VI, 8, ©. 25. $a§ ©bepaor bat fid) in ber Bofener Kirche oereroigt burd) einen oon ibm gefiifteten rofa-feibenen Stltarbebang mit ben beiben gefiietten SBappen unb ber ffnfcbrift „©. St. 58ar. o. ©ben unb 58nmnen ©. 2. geborne oon SRoebring — Stnno 1789." Sind) bie Kaufe jeigt ba§ SDloebringfcße SBappen.

5) ©. 2. ©tieglife, ©ncptlopnbie ber bürgerlichen 58aufunft, I, Beipgig, 1792, @. 652:

„Kie gönnen, bie ber ftünftler p Kenlmälern roäbten fann, finb febr mannigfaltig, ©in einfacher ©tein mit einer ffnfcbrift, eine abgebrochene ©aide, eine Urne, ein 'Obelist, ein

©arfoptjag, eine -pijramtbe, ein Kempet ähnliches ©ebäube, alle btefe ®inge geben gute unb febene (formen p Kenfmälern ab."

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Stolien in ben Borben gefommen, ohne allerbings Ijter eine nennenswerte Bolle gu fpielen. 6s blieb einem Sdjlefier oorbeljalten, fie mit Badjbntcf beit Baumeiftern bes Rlaffigismus empfohlen gu tjdben: 6 a r I ©ottljolb Sangt) ans, bem Otfjöpfer bes Brandenburger Sores in Berlin. Sangt)ans, her befanntlid) non 1776 bis 1788 als Oberbanrat in ©d)lefien mirfte6) nnb u. a. in biefen 3al)ren and) bas Äreugbutger Brmenl)aus errichtete, ließ 1784 in Breslau ein tpeftdjen erscheinen, bas er „Bractifd)e Beiträge für ben ©e=

fchmad in ber Boufunft" nannte. 6s roar als erfter Seit einer periobifdjen ipeftfolg-e gebad)i, fanb aber leiber feine weiteren Bad)foIger. Sief es $eft ent- hält nichts weiter rote ben „©ntrourf gu einem Blonument, welches auf einen frepen B^ß, einer Briphe eines Kirchhofes ober ©artens erbauet werben fönte", nämlich 4 klarierte ©tidje mit ben Bnfiti)ten nnb ©dritten einer in ßiegelfteinen gu erriä)tenben ©tabppramibe. Bergleiti)t man nun bie Bof etter Bpramibe mit ben Sanghans’fdjen ©ntroürfen, fo wirb auf ben erften Blicf beutfid), baß bei'be bem gleichen ard)iteftonifd)en Borftellungsfreife entftammen.

Sie ibeale fyorberttttg aus ©utgers Sßeorie ber Sdjönen fünfte, bie Sangpons feinen Blönen als Seitmotio beigegeben hat: „bie eble ©infalt nnb ©röße, wo- burd) bas 2Berf feine ÜBidjtigfeit ober bie Straft erhält, fid) ber Bitfmerffnnt- feit gu bemächtigen", — biefe fforberung ift fd)on im Bof etter BJal erfüllt, bas man als bie Borftufe bes Späteren, weit üppigeren ©ntwurfes oon Sang­

hans betrachten barf. Senn Sanghans’ Bläne gehen mit einer BDromibctv höhe oon 16 Bieter fd)on in ben Busmaßen um faßt bas Soppelte über Bojen hinaus, ©ntroicfelter ift and) bas Bortafmotio, mo bie Bnti'fe ©ingug gehalten hat mit borifd)en Säulen, bogugehörigem ©ebötf nnb Sreiedsgiebel, fo baß biefe Bortale, bie an allen oier Seiten ber Bü^otnibe wieberfehren, richtige Keine antife Sempelfronten bilben. 9Bid)tig ift aber, baß auf ben Sreiecfs- giebeln roieber ber beforatioe ©arfophag auftaucht, nnb gwar in ber gleichen fd)Iid)ten ffornt wie in Bojen: jener ©arfophag, ber ein tppifd)es „Sanghans- motio" ift, nnb oon bem fd)on ©ottfrieb Schabom jagte, baß er „wie nufere Sifdjlerfärge geftaltet fei".7) Stellt man weiterhin feft, baß and) bie Ooalfen- fter ber Bo jener BQ™mibe in gang ähnlicher fform im 9öerfe Sanghans’ oer­

treten finb8), nnb behält man bei ollebem bie hohe Qualität bes Bofener 2Ber=

fes im Buge, fo fommt man immer mehr gu bem Schluß, baß bi e f es Bo­

fener ©r abmal nad) einem Biß bes 6a rl © o 11 h o I b Sang­

hans errichtet worben ift.

Saß Sanghans mit feiner ben Barotf ablöfenben neuen antififchen Boufunft gerabe in Sd)lefien einen nid)t gu unterfd)äßenöen ©influß ausgeübt hat, fteljt feft. Sie meitgetjenben bienftlid)en Bufgaben feiner fd)Iefifd)en ßeit gäben ihm bie 9Jtöglid)feit, in gang Blitted nnb Oberfd)lefien bie Brbeit ber Staatlichen Baubeamten gu fontrollieren unb gu beeinfluffen, nnb er hot alles getan, biefe Blöglidjfeit bes “JBirfens in bie Breite fo oiel wie möglid) gu nußen. Begeicßnenb ift, rote ein funftfreubiger ßeitgenoffe fein Bßirfen beur­

teilte: Karl Subroig Klober, ber in feinem Bud) „Bon 6d)Iefien oor unb feit bem Saht 1740" ($reiburg 1788,

Bb.

I, 6. 440) folgenbes Schreibt: „Sang- hanfens gefd)tnacE, feinen geid)utmgen unb anteitungen hat Sdjle'fien es großen­

6) $g(. S3. Öinrid)§, 6. ©• SangfjanS, ein fd)tefifdjer Saumeifier, Strasburg 1909 7) S3 eitere S3 er te non tiangijans, an benen ber ©arfoptfag in biefer cliaraftertfti- fd)en ftorm erfdieint, finb: ©rabinat Sredjer in ber ©lifabetljfird)e S3re§Iau (1775), ©rab­

inat ©raf ©eßter in ber Bifotaifirdje Sricg (179!/), 2aueni;ien=2)entmnt Sreslau (1791).

8) ©troa: ©fjarlottenburger ©djtoßtßeater (1790).

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teils au bauten, baß btfe unb anbere fünftler unb profeffionohften tljrert arbei­

ten gute oerßältniffe unb feine formen gu geben miffen; burd) ißn ift ein teil bes publifums etegantium fpectator formarum geworben, roi ©etron bie (Brie-

<ßen nennt. Sifer (Einfluß bes gefdjmads geigt fid) in bet faęcbe eines ©al=

laftes, in bem ftil eines grabmals, in ber oergirnng eines gimmers, in bem räm eines fpigels, in bem fris eines tifcßes, in bem fcßnitt einer futfdße ufro. (Es märe für ben gefdjmacf unb ben farafter ber Oeutfdjen gu roünfcßen, baß fei- bige (nämlid) bie Sangßansfcßen Stegein. 5). 33erf.) gu einem unoerleßlicßen ©e- feß in ber ©aufunft gemacht roerben tonnten".

5>as abfeits gelegene Stofen I)at mit feiner ©pramibe einen 6d)immer oon biefem neuen, öamals umroälgenben Stil in ber ©aufunft abbefommen.

5>enfmäler btefer ©rt ftnb feinesmegs gaßloeid) in Seutfdjlanb; am näcßften fommt ißm bie ebenfalls als SRau'foIeum bienenbe große Steinppramibe im

‘part bes (Brafen Sinbenau in SJtabßern bei Seipgig. ©tie fdjon eingangs er­

mähnt mürbe, ummeßt ein £>auti) oon Stomantif bxefe oetborgene Stätte einer oerflungenen ^ulturepocße, jener Stomantif nämlid), bie fid), fett bem mitt­

leren 18. 3aßrl)unbert oon (Englanb aus ben gangen gioilifierten Kontinent ergreifenb, in ©arf= unb ©artengeftaltung am übergeugenbften ausgufprecßen oermocßte. 3n biefen Ureis bes „(Snglifcßen ©artens" geßört im ©runbe and) bie Stofener ©prami'be. 2>as mirb befonbers flar, wenn man bas T)it'bfd)C fleine %itelbilbd)en in Sangbans’ Sticßoeröffentlidyung betrachtet: ba fteßt bie

©pramibe auf einer baumbeftanbenen ©tiefenanßöße über einem breiten ©taf­

fertauf, ber eine lieblidje ©atflanbfcßaft burcßgießt. (Es ift eine Stätte, gefd)af­

fen, um gu träumen unb einfamen ©ebanten über bie ©ergängticßfeit bes 3rbi- fdßen nad)gul)ängen; bie Äuliffe für eine fentimentatifcße ©efüßlsbaltung, ber bie beften unb fultioierteften ©eifter ber geit ißre bergen öffneten, ©tenn and) bie Stofener ©pramibe nid)t in ber gleichen ©us'fd)ließlid)feit biefen ©e=

füßlen b ulbigt mie iß re entwickeltere Scßroefter im ibealen ©torfgelänbe bes Sangßans’fcßen (Entwurfes, fo ift fie bod), in geiftesgef(f)id)tlid)er wie in for­

maler $inßd)t, eng an biefen Slreis ge'bunben.

©tag nun mirfliti) Sangbans felbft ber SOteifter gewefen fein ober ein SJtann, ber ißm fünftlerifä) feßr naße ftanb: bie Stofener ©pramibe fteßt als bead)tlidyes 5>enfmal ber ßocßfultioierten ©aufunft um 1800 auf einem feßr bemerfensmerten ©laß in ber fcßlefifäjen ©rcßitefturgefcßicßte.

äreujburger Qanbroerfer-Uberltefcnmg.

©rof. 2)r. ©. ©t e n g.

©on ben ©orarbeiten meines ©aters für die ßeier bes 300jäßrigen

©efteßens ber ftreugburger 6cßußmotßer--3nnung 1895 ßatte icß in (Erinne­

rung, baß es notß alte ©apiete im ©eftß ber Obermeifter gab, bie für bie

©efcßidßte aucß ber Stabt oon ©ebeutung fein tonnten. 3)em ging icß nacß, als icß feit 1906 planmäßig Unterlagen für bie Stabtgefcßiäjte gu fammeln begann. 3>er ingmifcßen oerftorbene Scßüßmacßermei'fter Hopießft) überließ mir bamals, was nocß oorßanben mar, gnr ©bfcßrift. (Es mar nicßt Diel, ift aber bocß rooßl wert, ber ©Ilgemeinßeit gugänglicß gemacßt gu werben, als

©eifpiel ber im Hreugburger Iranbwerf oor 100 Saßren lebenbig geroefenen Udberliefernngen rote als gengnis bürgerlichen ©ieberfinns aus einer geit, bie

(9)

Wßhmg oerbient, roeil and) jie in fcßroerer 9tot ßart urn ben Wieberaufbau ringen mußte. Sietteicßt regt bie Seröffentlicßung bagu an, äßn'Iicßen 3eug-- niffen aud) fonft nod) nacßgufpüren.

Sei bem nacßfteßenb wortgetreu Wiebetgegebenen fjanbelt es fid) ein=

mal um bas „Sud) ber Sd)üßmacßer=3nnung", gum anbern um bas „Weifter-- bud) ber ßreug'burger ScE)üI)ma<ßerinnung". Sas erftere umfaßte 42 Seiten in ßbtio, roooon 26 be fei) rieben maren. 91m Sdßluß ber (Eintragungen bes groeiten maren groei Seiten gufammengeflebt. Was bort nod) gef <ß rieben ftanb, mar nicßt feftguftellen. 91us ben (Eintragungen felbft geßt ßeroor, baß bas „Sud)" 1829 angelegt roorben ift, root)! unter bem (Einbrud ber 1826 erfolgten (Einrichtung ber Sterbetaffe ber Snnung. Son oorn herein mar oorgefeßen, baß es fortgeführt werben füllte. 5)as ift gefcßeßen, gunäcßft burd) einige Steiftiftnotigen gur Stabtcßronit, bann aber eingefcßlafen. 5>as „9Jtei- fterbucß" bringt oom 6. September 1837 ab Seritßte über Weifterjubiläen.

2>as Subiläum oon 1837 felbft mar ber Einlaß gut (Einricßtung bes Srnßes, bas fid) babei als „neues" Steift erb ud) begeid)net. (Es gab alfo minbeftens ein älteres. Woßin mag es gefommen fein? Sie (Eintragungen reid)en bis in bie geit ber Seid)sgrünbung. (Ein leßter 9tad)trag betrifft bas 3nnungs=

Subtläum oon 1895, oon beffen Wiebergabe aber ßier ab gef eßen werben fann, ba es im roefentlicßen nur ben bamals in ber Streugburgcr ge i taug oer-- öffentlicßten Seridjt barftellt. Wer bie Sd)reiber waren, ift niä)t betannt.

Sie Eingaben über bie ältere Stabtgefcßicßte bebürfen in manchen tßuntten ber Seritßtigung. Sie finbet fid) mit fonft nötigen (Erläuterungen in ben Fußnoten. 3m gangen ift babei bas Sntereffantefte, gu feßen, roelcße Sor=

ftellung oon ber ©efcßicßte ber Stabt bamals unter ben Sürgern oorßanben mar. 3ft es heut beffer? Sßrüfe fid) jeher felbft beim liefen beffen, was mir nun folgen taffen.

Urfprung mtb Segebenßeiten ber Stabt (Ereußburg,

SIcßtgeßu 9lrttcul 6er Sterbe Gaffe unb Unglüctsfälte bie in ber Stabt oorgefallen. Siefes Sud) wirb in ber 39tittels= ober gmtft 8abe oerroaßrei.

9lnmertungen: Werfroürbiger Segebenßeiten ber Stabt ©reußburg, ber eoangeIifd)en unb fafßolifcßen Kirchen unb Stßulen oon 1298 aufgegeid)-- net, Unglüds^ällen u. bgl. meßr.

9tnd) rote bas 6d)ußmad)er JWittel im 3aßre (Eßrifti 1826 eine Sterbe Gaffe errießtet, roelcße burd) Sparfamteit unb guter (fic) Drbnung, rote amß rießtiges Serßalten ber 18 SrtifuI, roelcße gur (Erhaltung ber (Taffe ausgefer-- tigt finb, and) feßon feit etlid)en 3ahren gum Seften ber Witglieber bes Scßul)-- ntaeßer Wittels guten (Erfolg oerftattet ßat. Weßrere ‘Jlnmerfungen biefer unb tünfiger geit finb, unb tonnen eingetragen werben, ©efd) rieben 1829.

Urfptmtg ber Stabt Greußbitrg unb Segebenßeiten.

Wir wollen oom Urfprung biefer Stabt, fo oiel als uns betannt, ben jeßigen unb fünftigen Witgenoffen mitßeilen: Gilbert oon Sternberg ©roß=

meifter 'ber Streußßerrn fcßid'te oon Sßrag aus, roo er unb feine S rüber 1230 ein ipofpital befaß, einen baoon, Stamens Warbotß, muß Scßlefien. Sief er nebft feinen ^Begleitern tarn ba an, roo jeßt (Ereußburg fteßt, roeldßer Ort alfo oon biefen (Ereußßerren mit ben rotßen Stern, roo nicßt gar erbaut, boeß gur Stabt erßoben roorben. 1253 erßielt bie Stabt (Ereußburg bie (Erlaubniß ber piaftifeßen tpergöge §einricß unb Wlabislaus bie Stabt naeß beutfeßen 3ted)te

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angulcgen.1) (Denn biefer ipeintid) I)at ben ©runb gu biefer Stabt gelegt.2) (Die Sitter bauten bafetbft ißr erftes $ofpital in bet (prooing, unb matijten ißn gum erften Siß. 3ngroif<ßen ließen fteter ipemnroetijfel, unb -bamit oer=

bunbene Unrußen, Greußburg nicßt gum blüßenben HBoßlftanb gelangen. 1292 taufte bie Stabt bas (But Ggaplen, roe Id] en Stauf £ergog öeintid) mit ben (Borten betätigte: baß es gut fep bie Stabt mit einem (Dorfe gu oerfeßen.3) 1293 mußte ber oon feinem (Bruber Stonrab gefangene ipergog ipeinricß V.

benfelben, nebft anbern Stabten aud) Greußburg abtreten, unb fo tarn bie Stabt unter bie ipergöge oon ©logau. 1298 oerließ ipergog Honrabs Soßn ipeinritß ben Slreußßerrn mit ben rotßen Stern gu St. (Dlattßias in (Breslau bas (patronats^IRetßt über bie (pfarrfircpe gu Greußburg.4) 1425 entftijieb bie ipergogin Glifabetß oerfcßie'bene Streitigfeiten wegen ber (Bogtep bie groifcßen bem Śłammeramte unb SJiagiftrat obwaltete.5) 1426 mürbe ber Stabt ber Salgßanbel gefcßenft, oon ipergog ßubmig, roebßer beftimmte: 1428 bas ©e=

fcßoß, melcßes bie (Biirgerfcßaft abtragen mußte,6) fogleid) erlaubte er bem gieifcßer^ggtittel, öffentlicß feil gu ßalten. 1547 ftiftete $ergog fytiebrid) II.

mehrere $anbroerfs=3ünfte7 8 9) unb 1553 erridpete ipergog ©eorg bie crfte Suiß-- mad)er--3nmmg, inbem bie Sucßmacßer bis baßin fuß gum (Brieger--9JtitteI ge-- ßalten ßatten. (Und) ließ biefer gürft ißnen eine (Balfmüßle bauen. 1556 mürbe burd) ben bamaligen £ergog oon (Brieg bie ‘Bfarrfircße mit ben erften eoangeliftßen lutßerifcßen (prebigern befeßt. (Der (Prälat bes (Breslauer 9Jlatt=

ßias Stifts mieberfeßte fuß gwar als (Patron, aber ber $ergog brang burd), nur bie (Auslieferung ber Hircßenbofumente oon genannten Stift mürbe oom Slaifer oerroeigert. 1581 ließ ipergog ©eorg für bie Stabt, roelcpe innerßalb ber (Ringmauer 154 unb in (Borftäbten 62 Käufer gäßlte, ein neues Urbar anfertigen, roorinnen bie (Abgaben bestimmt waren, bie ißm bie (Biirgerfdjaft oon iß reu ©runbftüden, günften unb (Brauurbar erlegen mußte. (Der $ergog 3oatßim ^riebrid) gab 1590 ben Äirfcßnern 1595 ben Scßußmadjern u. 1597 ben (Bädern ißre gunft (ArticuP) um ber Stabt aufgußetfen. 1647 ertßeilten bie ipergöge ©eorg ßubmig unb Gßriftian ber Stabt bie Grlaubniß, notß ein Saßrmarft gu ßalten. 1649 ben 12ten Sötap legte (Dollenßofer ein (Bürger gu Greußburg (gebürtig aus dBürtenberg) 600 Sßaler nieber, bamit oon ben gin=

fen ein ftubierenbes Stabt Stinb 3 3aßre lang jebesmal 34 Ißlr. gur (Beißilfc befömep) (Diefes Gapital ift 1829 fcßon auf 1200 Tßaler geftiegen geroefen.

(Die (Berroaltung besfelben füßret ber 1. (ßrebiger unb Scßulreftor ber (pfarr-- fircße. 1670 oerurfacßte ber (Religionsbntd eine ftarte (Berminberung ber Gin-

') $iefe ganse ©rünbungSlegenbe tft erft Slnfang be§ 18. 3aprpunbert§ entftanöen unb fallet). 33gt. 2tu§ ber £>etmat 33b. 4 ©. 2 ff.

9 3m 15. 3at)rt)imbert mußte man in Śreugburg nod), baß ßeiitricp IV- 1274 bie

©tabt gegrünbet patte. 33gt. 3lu§ ber Heimat 33b. 4 ©. 83

s) ®ie Urtunbe tft abgebrueft in 33b. 3 2lu§ ber §eimat ©. 119. ®artn finbeit fiep aber bie angeblichen SBorte ßergog |>einrtcp§ ntcpl; au cp ift bie ©tabt ntept bie ©r=

roerberin. $a§ ©nt ift erft fpäter in ftäbhfcpett 33efiß getommen.

4) 2tu§ ber Heimat 33b. 3 ©. 130.

B) (Latfäcplicp panbelte e§ fiep nicßt um ©treüigfeiten roegen ber 33ogtei, fonbern um bereu Öberlaffung an bie ©tabt.

B) Stud) biefe Urtunbe tft mißoerftanben. @§ panbelte fid) tatfäd)licp um bie ©r- roerbttng oon Óber=©[Igutp burd) bie ©tabt.

7) ®a§ richtige 3aPr tft 1151.

8) 33ei ben 33ädertt pembett e§ fiep in biefem 3npr nicßt um bie 3imftartifet, fonbern um ein Verbot ber ©törer auf bem Sanbe.

9) 2tu§ ber Heimat 33b. 5 ©. 55—62.

(11)

rooljner; allein alle 2ud)tnad)er montierten nad) ^olen unb einer Der erften 9ial)rungsquetlen ber (Stabt mürbe öaburd) gärtglid) oerftopft.10) 9?om 3af)re 1556 bis 1700 jinb mit lutl)erijd)cn ^ßrebigern biefe $farrtird)e befefet ge=

roefen unb oerroaltet mürben roie folgt:

fßaftores Siaconi

1) Sßetrus Sdpoarj geftorben 1) Gomuel 9tegius 2) j&engeslaus ©djmolius — 1631 2) 9lbam ©batius 3) Samuel Stegius — 1646

4) 9lbam ©batius — 1655 5) Cubooicus Gonrabi — 1728

tn ©ancau

3) ßuboro. Gonrabi II 4) Sofyannis Gonrabi 1 5) Solanu Gfjrifto. SRenling

geftorben in Stargart — 1726.

1700 ben 12ten StRai mürben auf SMferlicßen Sefefjl ben Goangelifdjen bie

■ßfarrfirdje famt ber oorftäbtifdjen 93egräbnisfird>e meggenommen unb ben

^atijoliden eingeräumt allein 1707 beroirtte bie Śltranftabter Ueber^Ginfunft jroifdjen Sofepl) bem Grften unb ßarl ben gmölften baß bie ipfarri'irdje roieber guriid: gegeben merben mußte, unb bios bie Segräbnißfirdm ben Slatßoliäen blieb.

Snmerfung:

9lls im Saljre 1700 b. 12. 3Jlai bie $farrfird)e )ur SömifdpHatßolifdjen Religion gezogen mürbe, ba jtnb iperr Sßaftor ßuberoicus Gonrabi nebft Iperrn

©iaconus 9JtemIing unb alle Äirdjen unb Scßulen'bebienten abgefeßt roorben.

Son 1700 bis 1707 tjaben bie ftreußßertn bie S?ird>e im Seftß gehabt, unb fo ift Sßarodjos gerne)en mie folgt: S^ter 9lle$ius ßaurentius Sefper bis 1707 Den 25. (December. Kapellan:

‘iß.

(Daniel 3ofepf) Sd)led)t, naäygeßenb als *ißrä=

lat bes Sitterliä)en fyiirftlidjen Orbens, ift 1746 geftorben. (Da alfo burd) Vermittlung Sr. Stönigl. 3Jlajiftät in Scßroeben als 3arants“) bes ÜBeftpfäli-- fd)en ffriebe ns bei ber Vitra nftäbtifcßen Gonfention (fic) biefe, nebft oielen am bern Rirdßen im Öanbc 1707 ben 25. (December beu Goangelifdjeu lutßerifdjcn roieber übergeben mürbe, fo ift na cf) einer alten Schreibung geroetteifert mor=

ben, baß biefe Sfarrtircfye fd)on ben 23. (December foil übergeben fepn, unb ben 24. bie Gßriftnadjt, als ber erfte ©ottesbienft barin gehalten roooben fepn.

So mürbe ;u ber geit oon ben öerrn <ßrelaten SRicßael Śofepf) giebigcr als 5ßaftor berufen; Vbam Slljuler bamals Sfarrer in Sanfau unb Gßriftian Sie=

bei als (Diafonus bamals Sfarrer in SHImsborf. So ift bas ßcil. Sre^9tamt oon ber geit an oermaltet roorben, mie folget:

Softores et Senior: (Diaconi

1) Vbam Sßuler geft. 1739 1) Gßrift. Siebei 2) Sol). Sam. ßeßmann

3) 28tlf). Vm. StoecEel 4) ©eo. Sam. ©iimtf) 5) Graft Seugebauer

geft. 1725

— 1752 2) ©ani. Oftiblo — 1751

— 1791 3) Vb. Saglo abgegangen 1762

— 1803 4) Sot), ©eo. SoroacE — 1771 5) Sol), grieb. Slofdpi), melancßolifcE) ge­

worben 1791

6) Graft Seugebauer, Sßaftor geworben 1803 7) SSJiidjael Hoffmann geftorb. 183012)

10) Itrfunbüdje Seftätigimgcn bafür liegen nicf)t cor. 2tber bie •’peibenfelbfctjc Stroni!

bat bie 9tad)ricf)t ebenfalls. 93gl. 2lu§ ber fpeimat 58b. 2 6. 143.

n) Sautgetreue ©c&retbtuetfe für „©arant".

12) (Biefe $8emerlitng unb bie gif fern 8 unb 9 fpätere 91acl)tmge.

(12)

8) ©uftao Sommer b. 24. 3uni 1831 einftalliert in 2 3af)ren nach Kempen als 8J5aftov qel).

9) Wilhelm Rein b. 16. 3uni 1833 einftolliert.

Sa alfo 1707 ben ©oongeIifcf)en bie ftäbttfdje ißfarrfirche roieber gurücf gegeben mürbe, fo bedielten bie Hafi)oIicfen bie oorftäbtifdje 93egräbniß=Sird)e, roeldje nach biefen oergrößert roorben ift, uni) in felbiger her ©ottesbienft forthin ge=

halten morben; ba biefe aber nach ber Qeit baufällig mürbe, unb burd) oiele Slusbefferungen jebod) unbrauchbar, unb ©ottesbienft barinnen f)öd)ft gefäf)rlid) gu halten ftijien; fo mürbe Slnftalt gum Slufbou einer neuen Rirdße getroffen;

roo p biefer ber ©runbftein ben 15. Wat) 1822 gelegt, unb ben 29. 3unius 1823 eingeroeißt roorben ift. Sie alte Rircße hat fo lange geftanben, bis bie 9teue fertig geroefen, unb bei ©inroeihung ber neuen, er ft ©ottesbienft in ber Sitten gehalten, unb bann ber gange gug in bie neue Kirche mit Wufif unb

©efang eingegangen; unb alfo nad) biefer ©inroeihung b. alte Slird)e abgetragen roorben ift. früher ift and) eine neue Schule gebauet, unb ben 29. September 1821 eingeroeißet roorben. Slm Sage ißetr. Sßbul.18)

Sie Slrticul ber ®terbe--©affe.

Ser Urfprung u. Slusfiihtmtg ber Sterbe--©affe:

■©reufeburg, ben 16. Stimmt 1826.

Surd) ‘Borftellung bes Herren Dbermeifters 9tifoIaus Stapp ift bie 93e=

ftäbigung bes gangen Sd)uhmacf)et--Wittels bie Slusfertigung mit atijgehn SIrti=

iuin erfolgt unb oon bem ©hrfamen Schuhmacher Wittel, roie and) oon bem Serm Slffeffor* 14) besfelben, eigenhänbig untergeugnet roorben. Sa es alfo nun in (Erfüllung gegangen, bas bie fdjon längft geroiinfd)te Sterbc=©affe gu Staube gekommen, fo folgen bie 18 Slrticul:

Sit. 1. 33on lten 3anuar 1826 foil, unb ift, bas in ber Weiftet Babe be=

finblid)e ©elb gu biefem Song oerroenbet roorben; and) roirb fo oiel als mög-- lid) ©elb eingegogen, bie Gaffe gu oerbeffern: Wenn ein frembes 23egräbniß oor

©elb, nehmlid) 2 9ttf)Ir. oon bem Schuhmacher Wittel beerbigt roirb: fommt gang in bie ©affe.15)

Sir. 2. Sille unb jebe ©infünfte bes Wittels, fallen groei Srittf)eit ba- oon, in biefe ©affe gegeben roerben.

Sir. 3. Sille Strafen! nehmlid): oon Weifterroerben, unb roas fonft Strafe, ober fßuße helft: fommt ganß in biefe ©affe.16 17)

Sir. 4. 3eber Weiftet ber bie fßrofeffion gehörig treibt: fommt gonß in bie ©affe, roas er bei ber Silbung berfelben gaßlet; unb fo roirb auch fein am betet bargu angenommen.

Sir. 5. Wenn fünftig ein Sd)uhmad)er Weiftet roirb: berfelbe gaf)Iet bei ben Weifterroerben ©inen 9tthaler11) ©infauf in bie ©affe: ©s hQt aud) ein

ä) ©3 ift nicht oiel, roa§ man oor 100 fahren bieten Slufgeichnungen gitfolge in Sürgerfreifen oon ber ©ejchichte ber Stabt mußte, unb ba§ SBenige ift gum großen %eil noct) irrige unb unguoerläffige Überlieferung, bie ber Nachprüfung an ben Quellen, roic bie Slumertungen feftguftetien haben, nicht ftanb gu halten oermag. Später finbcit fiel) übrigens auch noch einige ©rqängitngen. Nichtiger aber finb bie geitgenöffijehen ÜJlitteilungen.

14) 3eber gunft mar ein NatSherr als Stufficht führenber Seifiger (Slffeffor) gugeteilt.

1:‘) Sgl. 2luS ber ßeimat Sb. 5 146.

1B) Sgl. Slu§ ber Öeimat Sb. 2 <B. 111.

17) NeictjStaler.

(13)

SReifters Goßn, unb Softer bet Dem Ginfauf feinen ’Boring, es gablet febes (Einen S/Ijaler, fo roie ein Member: Sie gaßlung muß pünf'tlid) folgen.

Sir. 6. Gölte (Einer SOleifter merben, ber ben STfjaler Ginfauf nid)t jalj- fen roolfte: bemfelben roirb es freigefteflt, unb roirb nid)t Dagu gelungen: 3aß=

let (Er ben Staler nitißt: Go bat (Er nebft feiner (grau, feinen Shttßeil an bie=

fer Gaffe.

Sir. 7. SBenn ein SReifter, ober fyrau, fo ein SRitglieb biefer Gaffe ift, roieber ßepratßet (roenn fie fcßon eine güßlung oor ibren oerftorbenen Gßegat=

ten erbalten hüben) fo gablet basfelbe oor ben neuen ©begatten, ober Gbegottin 15 Sgr.18) Ginfauf: Befommt alfo nod) beffen Sobe 2/3tßeI Des (Sangen. £ep=

ratbet aber ein SRitglieb, eine SBittroe, ober SBittroer, roeltißes in biefe Gaffe eingetragen ift: roirb oor biefes 2y2 Ggr. Gcßreibe=©ebieren gegaßlt: Dafür aud) nacf) beffen Sobe, bas oollftänbig aus ber Gaffe begaßlt roirb:

Sir. 8. SBenn aber eine SBittroe einen ©efetfen gum SReifter modjen läßt, Den fie ^etjrafljet, fo gablet berfelbe beim SReifterroerben fünfgeßn Ggr. Gölte aber Die Ipeiratß gurüd" geben: Go gablet Der neue SOteifter bas geßlenbe nad).

Sir. 9. SBenn eine SBittroe einen Gtißußmacßer ßepratßet, unb bemfefben in Den erften 3aßren nicßt SReifter roerben läßt, roili aber fpäter ßin SReifter roeröen, unb ftd) in Die Gaffe einfaufen: gablet er als ein jrember, unb bas Ouartal=©elb nad), fo lange er Bürger ift.

Sir. 10. SBenn eine SBittroe außer ber ißrofeffion ßepratßet; ober roifl fie, roenn fie einen Gcßußmatißer ßepratßet, Gefbigen nicßt SReifter roerben lau­

fen: fo bat fie feinen SIntbeil mehr an biefer Gaffe.

Sir. 11. Sa burcb bie feßige ©eroerbe--g:repßeit, fid) Gtißußmacßer eta'blie-- ren, unb nicßt SReifter roerben, ift feftgefeßt: SBenn Giner bergleidjen, in einigen 3aßren barnatiß bei uns SReifter roerben, unb in biefe Gaffe fid) einfaufen roifl:

muß bas Quartalgelb fo lange er Bürger ift natißgaßleiv Sind) roas bei Dem Ginfauf 40 3aßre alt ift: SBirb nad) feinem Sobe nur Die fpälfte (roas anbere befommen) ausgegaßlt:

Sas Sleßmlicße ift: SBenn ein ©efell mit 40 3aßren SReifter roirb; ober ein SReifter ßeiratßet ein fjrauengimmer oon 40 3aßren: SBirb nad) besfelben Sobe nur ßalb fo oiel, als anbere befommen, ausgegaßlet; ober biefelben rnüffen fid) mit Dem SRittel bei Dem Ginfauf einigen.

Sie Grfte Slusgaßlung folget roie es im SRittel feftgefeßt ift: Sie fttau befommt fo oiel als ber SRann; roenn ber SRann ftirbt befommt Die fjrau fo oiel, als ber SRann, ober für Den SRann ausgegaßlt roorben ift, unftreitig.

Sir. 12. SBenn ein SRitglieb biefer Gaffe Die groeite Slusgaßlung befomt, fo ift bas geftgefeßte 2/3tel. groeibritfßeil oom ©angen. Bei ber Dritten Slus=

gaßlung: Sie Hälfte Des ©angen. Bei ber oierten l/3tßeil roas in Dem 3aßrc gut Slusgaßlung feftgefeßt ift, unb fo roeiber; ober muß roie Slrt, 11 am Gnbe

gu biefer Gaffe geßöret gaßlet febes Quartal (roeltißes ßatbjäßrlitiß ift) 2 Ggr. Sie SBittroe bie Hälfte, ober roie es bas 3Rit=

tel beftißloffen ßat. SBenn aber bie Beiträge nitißt geßörig entrichtet roerben, unb ßöcßftens groei Saßre bornit riicfftänbig bleibt: SBirb nad) beffert Sobe feine gaßlung folgen.

Sir. 14. Gollte bie Gaffe burd) gufälle ober ilngliicfsfälte geftißroätißt roerben, ober roenn oon ben ijpoßen Beßörben eine Beränberung an bie SRittel

i®) ©itberflrofcßen.

(14)

Eommen follte, too Die (Einfünfte gefdßmälert miivben: £o muß burd) 'Beiträge ber QuartaI=(SeIber bie (Eaffe aufretißt gehalten merben.

Br. 15. 2Benn eine Berbefferung oorfommen foil, fo muß es gum łBeit)-- nad)ts=Quartale feftgefefet merben, unb ben lten 3anuar barauf feinen Anfang nehmen, roie oiel biefes 3al)t, nad) eines nerftorbenen Blitgliebs Begräbnis foil ausgega'hlt merben, meines nod) feine gaßlu. erhalten.

Br. 16. Bknn ein BÜtglieb non Ifier, ins Buslanb gieren foUte, fo fyat es feinen Bntfjeil me'hr an biefer Caffe: bleibt es aber im Sanbe, unb galjlt bas gehörige Quartalgelb, fo bleibet es immer ein BÜtglieb, fo roie bas in Creuz­

burg rooljnente: roenn aber ein Bteifter (ber ein BÜtglieb biefer Caffe ift) an einen anbern Ort gießt, bafelbft (Sefellen ßallt unb Snngen lernet: muß berfelbe alles bei bem Büttel entridjten, als rooßnte er in Slreußburg: Sernet er aber 3ungen unb (äffet biefelben nid)t gehörig Bufnehmen unb ^repiprecfyett, fo roirb er geftriäjen, unb Ijat feinen 9lnt|eil meßr an ber 6terbe=£affe.

Br. 17. Sollte ein BÜtglieb ftd) unfrieblid), ober gang unfittlid) betra=

gen, fo baß es aus bem Büttel oerroiefen mürbe, fo befommt es feinen Cin=

tauf roieber, unb roirb aud) ba geftricßen.

Br. 18. B3enn ein BÜtglieb burd) Oiebftaßl, ober anber Berbrecßen, ftd) ber Bürgerred)ts unroertß machet, fo wirb es bei biefer Caffe and) ge- ftricßen.

Oiefe Brticul ftnb mit Unterfdßrift bes $errn Bffeffors, £>enn Ober-- metfters, Bebenälteften unb meßrer. BÜtglieber befräftiget.

3u biefer Caffe jtnb 4 Beblidje Btänner aus ben Büttel geroäljlet, bie febergeit oßne Sdjeu auf bas Befte ber Caffe fei)en, unb alles roas ber Caffe gufommen foil, oon bem Büttel forbern, unb pünftlid) ber Caffe überliefern;

aud) alle Busgaßlung richtig, unb pünftlid) beförbern; unb bem Büttel bie Becßnung gehörig abliefern.

Oie Beamten fnb:

1) Cin Bffeffor. 2) Cin Benbant. 3) Cin Caffen Schreiber ober Becßnungs=

führet. 4) Cin (Stelloertreter bes Schreibers.

Oie Berpflidßtung biefer Beamten:

a) Oer Bffeffor biefer Caffe ift oerpflidjtet, genau 21 d)hing gu geben: bas alle gur Caffe gehörige (Selber, ißm richtig überreicht roerben, ober burd) feine Buf*

fcßt, ben Benbant alles richtig eingeßänöiget, unb alles gehörig aufgefcßrieben roirb, bamit biefer in feiner Becßnung p flieh (mäßig befteßen, unb ftd) ausroei- fen fann. Oiefes Bmt follte aber roeber ber Obermeifter noch Büttels Scßrei-- ber begleiten: ©eil biefe ißre Befcßäftigung mit BÜtteZSacßen haben, b) Oer Benbant muß ein begütßerber Btann fein; benn er muß oor bas in ber Caffe befinblicße (Selb haften, ober gutfteßen: Oaßero bei Unglüdsfällen biefes (Selb, fo rote fein Cigentßum in Sicherheit gu bringen fueßt.

c) Oer Schreiber, ober Becßnungsfüßrer muß ein Blann fein, ber Dasjenige, roas er gu oerroalten hat, richtig oerfteht, unb alle Cinnaßmen unb Busgaben rießtig eintragen tßut. Oargu ift ein Stelloertreter gewählt.

b) Oer SteHoertreter oerrid)tet bas Bmt fo gut als ber Caffen--6d)rei[ber felbft, roenn Selbiger nid)t gegenwärtig ift.

(gortfeßung folgt.)

(15)

Dev gereimte Bauberictjt ber Stt)roff)ol3fird)e 3U Deutfd)-Bürbi§.

SBon ©r. ©er I) orb peters.

3m Sotjre 1933/34 mußte bie alte Sd)cotholgfirche in ©eutfd)=3Biirbtfe mit 5lusnahme bes ©lodenturmes wegen Saufälligfeit abgebrodjen werben.

Unter Slufficht bes ißroDingialfonferoators würbe in engfter 31nlef)nung an bie gönnen ber alten KirĄe ein xReubau in SBIodbauweife errietet, eines ber wenigen 93eifpiele bewußter 3lnfnüpfung an ben altüberlieferten fcßlefifcßen Holgfird)enbau, bie wir aus neuerer ßeit fjaben. ©er Neubau ift, entfpred)enb ben gur Verfügung fteßenben mobernen tedßnifchen Hilfsmitteln, mit größtem

©aft unb mit befonberer ßanbwerflicßer Sauberfeit ausgefüfjrt worben, fo baß bie Kirdje ohne Sebenten als eine ber gelungenften neueren oberfcßlefrfcßen Holjfirdßen begeidjnet werben barf. ©er alte Holgturm, ber mit feinem „Kai-- ferftiel" in ber Witte, bem an f chief if djen ©lodentürmen fonft nid)t befannten mastigen mittleren Srägermoft, einen gemiffen Seltenheitswert beftßt, würbe an feiner urfprünglicßen Stelle oor bem Weftgiebel ber Kirdje beiaffen unb fügt fid) aufs fdjönfte mit bem 9ieubau gufammen.

©ie alte abgebrochene Kircfje fjat ein Filter oon 245 3af)ren erreicht.

(Einige ihrer ©eile, bie für bie ©efd)id)te ber Kirche oon befonberem Wert ftnb, ftrtb glüdlidjerweife in ben tReubau herübergerettet worben, fo ein ©left bes

©riumphbalfens mit ber eingefdjnißten Soßresgahl 1688 unb ben 93ud)ftaben 31. W., bie oielleiĄt als bie %nfangsbud)ftaben bes erbauenben gimmermeifters gebeutet werben tonnen (ba patron unb Pfarrer, beren 9iamen befannt finb, nidjt in grage tommen), ©ie gleiche Sahresgaßl 1688 ift and) an ber alten Hängeempore ber ©utsloge im ©hör erhalten ge'blie'ben. ©as ©rbauungsfaßr ber Kirdje wäre burd) biefe beiben gahleninfchriften alfo bereits hinreicßenb feftgelegt, wenn nidjt ein befonberer 33auberid)t an Ort unb Stelle noch wei­

tere (Einzelheiten über bie Śauunternehmung brächte.

3m 3nnern ber Kirche hängt an ber nörblidjen Sanghauswanb eine Holztafel, auf ber in weißer Schrift auf fcßwargem ©runb folgenbe poetifclje

91ad)rid)t gu lefen ift:

1688 ften 3aßrs

Herr Stnbniß Weldjior hat ihm unb feinem Saamen

©urd) bieffen Kird)cn--23au geftifftet 9tüf)m unb Nahmen

©er ewig wahren wirb; 3n bem er ganß unb gar 93olIenbigt hot baß werd in einem Sßirtel 3aßr,

©enn SRap hot grunbt gelegt; ber 93rad) 2Röb faßte Wänbe.

©ie tagen 3ulij bie 93rad)tens Werd gum (Enbe;

3ld)tgehnben Sonneivtag, SRacf) ber ©repXEinigdeit Hatt man gebandet ©oft mit hödyfter gröligdeit.

©er Hödjfte laffe nu Oßn all’n ŚerfoIgungs--KnaIIen Sein Wort, unb Sutlers Sehr’, aUßier ganß lauter fdjallen.

9tüft aus ben Beßrer Selb ft, Wit ßerßens greubigdeit,

©en Hörern aber fRüßr’ baß fjerß gut Seligfeit.

©iefes Wüntfdjet Silas 33udjner fSfarrßerr bafelbften.

©egenüber, an ber Sübwanb, ift als ©egenftüd eine gweite, ähnliche Holgtafel angebradjt, bie benfelben 33uubertdjt in Iateinifd)er Sprache bringt,

(16)

roobei außetbem aus bert SInfangsbudjftaben ber ipauptroorte fid) ein (£i)tono=

gramm ergibt, bas fid) roiebcr als die 3ahresgaf)l 1688 auflöft.

©er in fdjönftem, iippigftem üBarocfdeutfd) oerfafjte Segt der erften £a=

fei gibt uns nun mit aller Seutlidjfeit 9luffd)lu§ ü'ber den ©auhergang; er bitbet eine richtige Heine 33augefd)id)te, in ber nach nuferen Gegriffen nur ber Stame bes ßimmermeifters nod) fehlt. Slber bie Weifte: ber fdjlefifdjcn ipolg-- fird)en galten bamals nod) nidft als „Zünftler"; fie maren fpanöroerfer, anonyme 9SoII§teI)er eines ©emeinderoillens, bie fid)er einen gefunden tpanb-- roerferftolg, aber feinen Rünftlerehrgeig und damit fein Verlangen nad) 5)auer=

tu'fjm befaßen. 3t)re Stamen ober Snitialen taudjen daher feiten an i'tjren Werfen auf, fie fönnen and) nur feiten, unb meift erft für bas 17. unb 18.

3af)if)unbert, aus ben Elften ans ©ageslid)t gezogen werben. Um fo |eHer er=

ftraljlen auf nuferer ^olgtafel bie Stamen ber eigentlichen „^Bauherren", bes üßaftors (Elias 33ud)ner unb bes patrons SJi e I d) i o r o. Gtudnit).

Slls Übertreter ber damaligen gebildeten Gdjidjt oerfäumten fie nidjt, iljre Sta-- men der Stadjroelt gu überliefern. Während für 30teld)ior o. Gtudnijj (1630 bis 1693), ber 1689 gum Stat bes ipergogs (Efjriftian Ulrid) oon Würtenberg-- Oels ernannt mürbe,1) ber &ird)enbau fo etmas rote die ftolge (Erfüllung einer

&aoaIierspfIid)t mar, gn ber Stame, Stang unb 93efih if)n oerpflidjteten, bedem tete für ben poefiefreubigen üßaftor 2Bud)ner bie glüdlidje ÜBoIIenbung ber Rir=

d)e ein lautes üBefenntnis gur IuH)erifd)en 2e|re, bie ja in jenen 3a|ren ber (Gegenreformation in Oberfd)Iefien ferner um i|re Weiteregifteng gu ringen hatte. ©aff ber 93au ber gangen Rird)e nur ein 33ierteljahr, ttämlid) oon SJtai bis 3u!i, gebauert |at, roir'b mit berechtigtem Gtolg oerfündet; fennen mir bod) üBaugefd)id)ten oon ipolgfirdjen, die fid) jahrelang hingegen. (Ein eifriger

©eiftlidjer, ein gaf)Iungsfreudiger Sßatron unb eine arbeitsmittige ©emeinöc mußten fid) fd>on gufammen finden, um ein Äird)enbait=33orE)abcn in fo erfrem lid) furger ßeit gu (Ende gu führen, roie es in ©eutfd)--Würbitj ber jjall mar.

Uebrigens mar bie Jtird)e nid)t bie erfte am Ort. 6ie hotte eine 33or=

gängerin gehabt, aus ber ein ipolgepitaph oon 1634 unb ein bemalter <polg=

altar oon 1624 foroie eine ©lode oon 1574 in ben Steubau oon 1688 unb in ben oon 1933 übernommen mürben, üßon 1550 bis 1665 mar biefe ältefte

©eutfd)=Würbil3er Sttrdje jjiliale oon Gimmenau; 1675 fam fie als Sod)ter gu üßolnifd)=Wütbih, dem heutigen Würbit), mohin fie nod) hatte gehört.2) Ob bie Äirdjengrünbung über bas 16. 3ahrl)unbert [)inausreid)t, ift nicht befannt.

Stod) ein anderer Gtubnip hat fid) bann fpäter um bie 3>eutfd]--Würbit)er ipolgfirdfe oerbient gemad)t, CGfjriftian ßeopolb, ein (Enfei bes SJteId)ior. 93on ihm fünbet eine gemalte 3nfd)rift an ber Stiidfeite bes ßodjoltars: „SInno 1713 im SJtonat 3uni hot biefen Slltar ©itul Sßl: f)err f)err ©hriftian ßeopofbt Gtudnijj erb’!).: auff beutfd) Würbit), alfj (Eolator mahlen taffen". ßlus der ßeit ber (Erbauung ber Stirdje um 1688 flammt aber roof)I das Gtiicf bäuerlicher

©edenmalerei, bas jeigt, gerahmt, an der Siorbroand der Siirdje über der Orgctt empöre höogt: ein 3üngftes ©erid)t in freunbtid)=derbem ©on, mit reid)em buntem ÜBlumem und Ornamentfdjmud an ben Stäubern.

*) Sienno o. ©titbnUg, Eurger Slbrtfs ber gamilienge)d)icf)te berer oon Stubnit), ttireSlau 1889 (nicfjt im Siucbbanbel erfctiienen).

2) 3Sgt. ©e[d)id)te beg (Śoangeltfdjen Mird)enkei(e§ Erettgburg, Rreugburg 1933, ©. 46.

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©&gt;ie alte öolgfirdje, bie auf bem ffriebtjof im ©&gt;orf ftanb unb bis gu tfjrem Rbbrudj ben Rreugljerren oom roten Stern (Dlattfjias'ftift gu ©reslau) unterftan'b, roirb in

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