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Aus der Heimath. Ein naturwissenschaftliches Volksblatt, 1862, No. 37.

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Academic year: 2022

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Roßmäszleiu AmtlichesOrgandesDeutschenHumboldt-Vereins.

Wöchentlich1Bogen. DurchalleBuchhandlungenUndPostämterfürvierteljährlich15Sgr.zubeziehen.

- Inhalt: AusderTagesgeschichte.—- DieKraft. VonDr.OttoDamnier. DieRobinie· Mit

No« 37«Abbildung. Nocheinmal dieStreitfrageüber dieFichten-lesprti11gc.VonAug. Röse. Kleinere 1862.

Mittbeilungen.—·Für HausundWerkstatt Witterungsbeobachtungen.

Aus der Tagesgeschichte

DieBeschaffenheitdes Meerwasser-z.

ProfessorG.Forchhamm erinKopenhagenhatdie Beschaffenheitdes MeerwassersinverschiedenenBreiten undbeiverschiedenerTiefe untersuchtundvondenbekann- tenElementen 31darinvertreten gefunden. Diesesind:

Sauerstoff. Wasserstoff, Stickstoff(als Ammoniak),Koh- lenstoff (als Kohlensäure),Ehlor, Brom,Jod(in Fucus), Fluor(alsFluorcaleium), Schwefel(alsSchwefelsäure), Phosphor(alsPhosphorsäure),Kiesel (alsKieselsäure), Bor(alsBorsäure)sowohlimWasserals in«Gewächsen desMeeres, Silber in einerKoralle Pocilloporasalcjcop nis,Kupfer, sehr häufiginThierenundPflanzen, ebenso Blei,Zink,namentlichinMeerpflanzen,«ebensoKobalt undNickel,dannEisen, Mangan, Alutninium, Magne- sium,Ealcium, Strontium undBarium, letztere beide als schwefelsaure Salze indenFueus-Arten, Natkium Und Kalium. DieseElemente hat Forchhammer selbst nach- gewiesen,undandere Forscher habenaußerdem dieGegen- wart vonArsen,Lithinmunddenbeidenneuen, durch die SpeetralanalyseentdecktenElementen, CäsiumundRubi- dium dargethan. Von diesenStoffen habenaber nur wenige irgend einen bedeutenden Einflußauf diequantita- tiveZusammensetzungdesMeerwassers, diessindChlor- Schwefelsäure,Magnesia,Kalk, Kaliund Natron. Nimmt man denEhlorgehaltzu100 an, sotreten dieübrigen Elemente durchschnittlichinfolgendem Verhältniß auf:

Schwefelsäure 11,89, Kalt 2,96, Magnesia11,07, alle andern Salze 181,1. Den mittleren Salzgehalt des MeerwassersfandForchhammerzu34,304 Th.in1000 Theilen,undzwarenthältdasWasserunterdemAequator dasmeiste Salz,wasohne ZweifelmitderstärkerenVer- dunftungimZusammenhang steht, dagegenenthältder nordatlantischeOcean mehrSalzalsdersüdlicheTheil dieses großenMeeres,wasForchhammerdemüberwiegen- denEinflußdesGolfstromszuschreibt. JndemMeere, östlichvonAfrika,wächstderSalzgehalt schwachmitder ZunahmederTiefe. (Proceed.oftheRoyal.soc.).

Ein neues metall. »

Die Speetralanalyse hatabermals zurEntdeckung eines neuen Elements Veranlassung gegeben, welches Lamy aus demSelen, wieman esausdemSchlamm derBleikammern gewinnt,dargestellthatDas Thal- lium zeigtalleEigenschafteneineswirklichenMetalls und bietetinseinem physikalischenVerhaltendiemeiste Aehn- lichkeit mitdemBleidar.

Etwaswenigerweißals Silber, zeigtesauffrischemSchnitt einen lebhaftenMetallglanz undnähert sichinseinem VerhaltendenAlkalien. Die Spiritusflamme färbtesintensiv grün.EinStäbchen, welchesderEntdeckervorgelegt, läßtbeimBiegendasbe- kannte Zinngeschrei hören. (Oompt.-rend.) O. D.

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Die

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cstraft

NacheinemVortragedesPros.Thndall von Dr.Otto Damme-L

EineBleikugelvonlPfd.wurde ineinerHöhe non 16Fuß aufgehangen; sobaldman denFadendurchschnitt, fiel sie—11ieder,angezogen durchdieErde,und

erreichtediese genau inlSecunde. IndemPioment wodieKugeldie Erdeberührte,hattesie eineSchnelligkeitvon32Fußin derSeeunde,h. sie würde,Wenn die Erdeplötzlichent- rücktworden wäre,inder nächsten Seeunde 32Fußge- fallensein. Sollte nun dieseKugel,anstatt abwärtsvon derErdegezogen zu werden, durch dieKraftdesArmes in dieHöhe geworfenwerden UndeineHöhevon 16Fuß erreichen, somüßte ihre Schnelligkeit,indemMoment wo sievonderHandfortfliegt, FußinderSecunde be- tragen. Gesetztnun wir ver-doppeltendieseKraft, so daß dieKugelmiteinerSchnelligkeitvon 64FußinderSe- eundegeworfenwürde,sowürdesie nicht diedoppelte Höhe erreichen,sonderndievierfache,also64Fuß steigen.Dies ist durch dieTheorieunddurchdasExperiment festgestellt.

VerdreifachenwirdieursprünglicheGeschwindigkeit,soer- reicht dieKugelImal 16Fuß,undwenn siemit224F.

GeschwindigkeitinderSecunde geworfenwird, sosteigt, sie auf784 F. HierausleitetsichderSatzab,daß»der mechanische Effect wächst wiedas Quadrat derSchnellig- keit.« SeimdieMasse,vdieGeschwindigkeit, so istder mechanischeEffect= m.v2. Dieser Satz giltauch dann, wenn dasWiderstehendenicht wie indemerläuterten Fall dieSchwerkraft,sondern z. B. dieLuft,Wasser,Erdeist;

ergiltalsoz.B.fürKanonenkugeln,derenEffeet sichver- viersacht,wenn dieSchnelligkeit,mit der sie die Kauone verläßt, verdoppelt wird.—- Das Maaß desmechanischen Effeets istdeshalbdieMassedesKörpers, multiplieirt mit demQuadrat derGeschwindigkeit-

Feuertman eineKugel gegen dieScheibe,sowird erstereoftzischendheiß gefunden.Beidenbekannten Ver- sucheninShoeburyneß hat Fairbairn oftbeihellem Tage einstarkes Aufleuchtenwahrgenommen, sobalddie furchtbarenneuen Geschossedie zurPrüfung aufgestellten Panzerschiffplatten trafen. Auch unsereBleikugelvon obenwirdwarm sein,wenn siedie Erdeberührt hat,und TheorieundExperiment führenunszudemSatz,daßdie erzeugte Wärme proportional istdem Quadrat derGe- schwindigkeit Verdoppeltman dieMassederKugel,nimmt man also eine2pfündige KugelUnd bleibt dieGeschwin- digkeit dieselbe,so wirddoppelt so vielWärme erzeugt;

verdoppeltman dieGeschwindigkeit, läßtaberdieMasse unverändert, sowird 41nal so viel Wärme erzeugt. Wirsehen hier mechanischeKraft zerstörtundunter ganz gleichen VerhältnissenWärme dafürerzeugt. Hier ift ein Violinbogen, streichtman ihnüber eine Saite, so wird ein Ton gehört,unddieserTonentsprichteinerBewegungder Luft,dievon derSaite aufdieLuftübertragenwurde.

ZurErzeugung dieser Bewegungwar Piuskelkraft nöthig.

Wirkönnenhierrecht gutsagen, daßdiemechanischeKraft desArmes inMusikverwandelt wurde, undingleicher Weilekennman von dererhihten Kugel sagen, daßdort MechamscheKraft in Wärme umgesetztwurde, Unddenken Wir daran-PaßWärmenichtsStoffliches,daßsie auch-nur Bewegung 1sts sv können wirsagen:die ArtderBewegung ändertsich-aberdieBewegungbleibt(die Kraftistun-

sterblich!)- ausderBewegungderMassewirdeine Bewe- gungderAtome,unddieseletztereBewegung,wenn sieauf dieAtome unsererNerven übertragenwird,erwecktinun-

o

seremGehirneineEmpfindung, diewirmit»Wärme«

Überleben. WirkennenauchdieMengeWärme, welche durch einegewisse mechanischeKrafterzeugt wird. Unsere Kugel,die1Pfd.schwer istundmiteinerGeschwindigkeit von32F.dieErdeerreichte,entwickelt so vielWärme, daß sie selbstum3X50F.sich erwärmt. EineKugelaus einergezogenen Kanone hat aber mindestensdie40fache Geschwindigkeit, undiihreTemperatur beiBerührungder Scheibe müßte deshalb,wenn alleerzeugte Wärmeauf die Kugel sichconcentrirte, 40X40X ZZHOalso über 900usteigen,was schonmehrist,alszumSchmelzendes Bleieserfordert wird. JnWirklichkeit abertheilt sichdie erzeugteWärme zwischenScheibeundKugel,dochsollte

man darauf achten,obKugelnUnter- solchenUmständen nicht Spurenbeginnender Schmelzungansich tragen.

Die Untersuchungenvon John Herschel undM- Pouillet habenunsüber dieWärmemeuge,welchevon derSonne jährlichausströmt, unterrichtet,undman kann leicht berechnen,wievieldavonauf unsere Erdeübergeht.

Von2300 Millionen Theilen LichtundWärme erhältdie Erdeeinen. DieganzeWärme,welche die Sonne in einer Minute ausstrahlt, würdehinreichen,12,000 Millionen Kubikmeilen (engl.) Wasservon 0ozum Sieden zuer- hitzen Wirfragenbillig: wodurchwirddieserenorme Verlustersetzt,undwodurch wirddiese Wärme erzeugt,und durch welche Vorgängewirdsieunterhalten? KeineVer- brennung,keinchemischerProzeßwürdeimStande sein, dieTemperatur der Sonnenoberfläche hervorzubringen.

WäredieSonne nur einbrennender Körper, so würdeihre Wärme undihr Lichtsicherlich baldzuEndegehen·Wäre siez. B·einesolideMassevon Kohle-,sowürdeihre Ver-«

brennungnur 4600 JahresolcheAusgabendeckenkönnen, nachdieser Zeitwürde siesich selbst verzehrt haben.Aber welcheVorgängekönnendann dieTemperaturder Sonne erzeugen?

Man weiß, daß,wenn einKörperaus großerEnt- fernungzur Erdefällt,diedadurch erzeugteWärmedoppelt so groß ist,alsdie sein würde,welcheman auseinemgleich großen GewichtKohlebeiderVerbrennung erhaltenwürde.

Wievielgrößer(derMassederSonne halber) mußdie Wärmesein,wenn einKörperaus die Sonne fällt!Die größteGeschwindigkeit,mitwelcher einKörperdieErde treffen kann, ist7Meilen (engl.)inderSeeunde, derselbe KörperaberwürdedieSonne miteinerGeschwindigkeit von 390Meilen inderSecunde treffen,und dadieer- zeugte WärmeproportionalistdemQuadrat derGeschwin- digkeit, sowürdeeinMeteorkörper,mitdergenannten Ge- schwindigkeit aufdieSonne fallend,10,000 malsoviel Wärmeerzeugen alsderselbe Körper,wenn erausKohle bestände,beiseinerVerbrennungliefern würde. Habenwir nun irgend Grundanzunehmen,daßderartigeKörper existi- ren,unddaßsieetwaaufdieSonne regnen könnten? Die Meteoriten,welcheleuchtenddurchunsereAtmosphärefahren, sind kleineplanetarischeKörper,Welchedurchdie Erdean- gezogenwerden undunsere Atmosphäremitplanetarischer Geschwindigkeiterreichen.DurchReibunginderLuftwer- densieglühendundstrahlenLichtund Wärme aus. Be- kanntlichaberfallenzugewissenZeitenimJahreinegroße Menge Sternschnuppen aufdieErde,undinBostonwur- den240,000 in9Stunden beobachtet. Also gehörenzu unseremPlanetensystem nichtblosKörper,diesich durch

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ungeheure Masse auszeichnen, sondernauchsolchevonge- ringerer Masse,welchedenselben Gesetzenwiediegrößeren unterworfensind.DasZodiakallicht bestehtwahrscheinlich ausgroßen MengenkleinerMeteoriten, unddasiesich in einemWiderstandleistenden Medium bewegen,somüssen sie sich immer mehrderSonne nähern. Fallen sienun auf dieselbenieder, so wird dadurchsoviel Wärme erzeugt, als die Sonne ausstrahlt. DieSonne wirdnachdieserHypo- theseimmergrößer,aberumwieviel? Würdeunser Mond aufdieSonne fallen,so würdedadurchso viel Wärme er- zeugt werden, alsdieSonne in1oder2Jahrenaus- strömt,unsereErdeaber,fielesie aufdieSonne, decktedie Wärmeausgabederletzteren für100Jahre. Vertheilte

man aberMond undErdegleichmäßigaufderSonne, so möchte dieMassenzunahmekaumbemerkbar sein. Wir können also annehmen, daß,UmdieausgestrahlteWärme- inenge inderhistorischenZeit hervorzubringen,doch nicht sovielStoff aufdie Sonne gefallensein würde,daßesfür uns bemerkbar wäre, ehernoch könntenwireineVer- größerungderAnziehungskraftder Sonne wahrnehmen.

UnsereErdebewegt sich mit einerGeschwindigkeitvon 68,040 Meilen (engl.)inderStunde. Würdesieplötzlich aufgehalten,so würdeeineHitzeerzeugt werden, welche eineBleikugelvon gleicherGrößeum384,000"E. erhitzen könnte;dies istaber eineTemperatur, beiwelcher die meisten,wenn nichtalleStoffederErde alsGasesichver-

flüchtigenwürden. Fieledie Erdein die Sonne, sowürde dadurcheineHitze erzeugt,alswenn 6435Erdenausreiner KohleinFlammen ausgingen.

Stehenwirauf einer Brücke in London,sosehenwir denLaufderTheinse zweimaldesTagsumgekehrt,und dasWasser nachderQuellezufließen.Das Wasseraber reibtgegendie UferunddasBettdesFlusses,undnoth- wendigwirddadurchWärmeerzeugt. DieseWärmestrahlt zumTheilausindenunendlichen Raum undistfürdie Erd everloren. Wodurch wirddieserimmerwährendeVer- lustausgeglichen?DurchdieBewegungderErde! Wir wollen diesetwas näherbetrachten. GesetztderMond ständestill,unddieErdedrehte sichgleicheinemRade von West nach Ostinihrer täglichenBahn;einhohesGebirge befändesichaufderErde, sowürdedies,beiAnnäherung

andenMeridian desMondes, dieGeschwindigkeitderErde beschleunigen,dagegen,wenn derMeridianpassirt wäre, allmälig mehrundmehrdieGeschwindigkeitderErdebe- einträchtigenundso dievorigeWirkung wieder aufheben.

AehnlichwirdderEinflußallerhervorragenden festenKör- per aufderErde neutralisirt. Gesetzt aber,das Gebirge befändesichstets aufderdemMonde entgegengesetzten Seite, so würdediesstetsgegendieGeschwindigkeitder Erdewirken,unddiesewürdeum so vielabnehmen,als jener Wirkung entspräche.DieFluthwelleaberbefindet sich indieser Lage: stets liegtsieöstlichvom Meridian des Mondes,undsowirdeinTheilvon demWasserdesOceans umdie ErdegeschlepptundverringertdieGeschwindigkeit derBewegungderErde, DieseVerringerung, obgleich sie sehrsicher ist, ist doch zugering,alsdaß sie bisjetzt hätte bemerktwerden können·LassenwirabereineMühle durch dieFluthwelletreiben, unddie Steine durchReibungan- einander Wärme erzeugen,soistdieseWärmedasRerlkak einesganz andernVorganges,alsjene,die bei einerMühle erzeugt werden würde,welcheein Gebirgsbachtreibt.

Erstere wird durch die BewegungderErde,letzteredurch die WärmederSonnegetrieben.

Die Sonne hebtdurch Wärme alles Wasser unserer Erde mechanischin dieHöhe,essteigtalsDampf,ver-

dichtetsich undfälltalsRegen,esgefriertundfällt als Schnee.Jn dieser festen Form ruhtesaufdenHöhender AlpenundernährtdieGletscher,aberdieSonne löst die Fesselnwieder,inwelchedasWasser geschlagenwar, sie nagt andemGletscher,unddieSchwerkrafttreibt dasbe- freite Wasserniederins Meer. Die mechanische Kraft einesjeden Flusses,derdemMeere entgegenströmt,ent- stammtderSonnenwärme, kein Bach imGebirgewindet sichdurch Moos undBlumen indasThal, dessenWasser nichtdurch diemächtigeKraftderSonne aufdieHöhege- hobenwordeii wäre, von deresjetzt herabfließt.Die Winde verdanken ihre KraftderSonne. DiePflanzen wurzelnimBoden,undwenn man sie verbrennt, sogeben sie Wärme-dieinmechanischeKraftverwandelt werden kann. Woherstammt dieseKraft? Hier ist Eisenoxyd, eineinnige VerbindungvonEisenmitSauerstoff,undhier istKohlensäure,einfarblosesGas,in welchemKohlenstoff mit Sauerstofffestvereinigtsind. So gepaart gleichen dieAtome unsererBleiklugel,währendsie aufderErde ruht.Aber wieichdieKugelvon Neuem mit meinem Armin dieHöhe ziehenundsievon Neuem fallenlassen kann,sokannichauch dievereinigtenAtome wieder von einander trennen, um sie zuabermaligerVerbindungge- schicktzumachen.BeiderErnährungderPflanzen liefert dieKohlensäuredenKohlenstoff,undderSonnenstrahlist dieMacht, welchedie Atome trennt, denSauerstoffin FreiheitsetztunddenKohlenstoffmitdenElementen des Wesseksals Pflanzenfasererscheinenläßt. Fallen Sonnenstrahlen aufeineSandfläche, soerhitztsichder Sand, aberallmälig giebteram Abend sovielWärme wieder ab, als erinderGluthdesMittags empfing.

Fallenaberdieselben Sonnenstrahlenauf einen Waldoder eineWiese, so strahltnicht wiedersovielWärme von der mitPflanzenbedeckten Ebene aus,alsdiese empfing,denn einTheil derSonnenstrahlenistverbrauchtzujenerArbeit, die diePflanzenbaut. OhnedieSonnenstrahlenkanndie Kohlensäurenicht zerfetztwerden,undderVerbraucheiner bestimmten Menge derselben entsprichtdenmolekularen Vorgängen,denendiePflanze ihr Daseindankt. .So wird dasHolz gebildet,aberwenn ichdas Holz erwärme, bis zu derTemperatur, beiwelcherderSauerstoff mehr Ver- wandtschaftzumKohlenstoff hatalsderKraft entspricht, mitwelcherKohlenstoff, WasserstoffundSauerstoffals Holzfaser zusammenhalten, so entzündetsichdasHolz,es entstehtwiederKohlensäure,unddie dabeierzeugte Wärme undLicht entspricht jenemLicht undjenerWärme, welche einst im WaldedieKohlensäurezersetzthatten,undwelche vonderSonne stammen. Darum istdas Lichtunserer Lampen geborgtesSonnenlicht.

AberdasPflanzenleben ist,mittelbar oderunmittel- bar, die QuelleallesthierischenLebens. DieSonne trennt denSauerstoffvom Kohlenstoff,dasThier verzehrtdie so gebildetePflanze,undinseinenSchlagadern sindet die Ver- einigungvonKohlenstoffmitSauerstoffwiederstatt,Und dadurch wirddiethierischeWärme erzeugt. Darum kann mansagen:Pflanzenleben heißt:dieBleikugelindieHöhe winden,thierischesLebenentsprichtdemFallenderselben zurErde. Die Wärme unseres Körpersund allemecha- nische Kraft,welche wir ausüben, stammen direktvonder Sonne. Darum sind wirnicht inpoetischem, sondernin reininechanischemSinne SöhnederSonne.—Ohne Nah- rungwürdenwirbaldoxydirt sein,ein Mann der 150Pfd.

wiegt, hat64Pfd.Muskeln,die abernur 15Pfd.trockne Substanzenthalten.BeigewöhnlicherArbeitwürden.diese Muskeln in 80Tagen oxydirt sein,und einzelneOrgane, diemehrarbeiten, würdenschneller oxydirtwerden, das

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Herzz.B. schonin einer Woche,wenn esgarnicht ernährt würde. Berechnetman dieWärme,.welcheeinegenossene Menge Nahrung durchdireete Verbrennung im Ofen liefernwürde,so.sindetman, daß die Wärme, welchediese

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Nahrungim arbeitenden Manne liefert,geringer ist;der fehlende Rest entsprichtgenauderäußerenArbeitderMus- keln, denchemischenundphysikalischenProcessenimKörper unddenGedanken,die dasHirn erzeugte.

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YieRohinie,liobinia pseutlaaeaeia

DieEinenwerdensagen,wennsiedieAbbildungan- sehen,dassei jadieAkazie;Anderewerden denSchoten- dorndarin erkennen. BeidehabeninihrerArtRecht, ob- gleich dieWahldesNamensRobiniesichdadurchempfiehlt, daßmitihmDemjenigenderZollderDankbarkeit ent-

«richtet wird,derunsmitdiesem nützlichenBaume bekannt gemacht hat,dem französischenreisendenNaturforscher EharlesRobin.

Bald nach seiner Einführungin Deutschlandvon einigen Forstmännernals eineAbhülfedesHolzmangels übertriebengepriesen,isterdennoch in unverdiente Ver- gessenheitgekommen,weilman mehr,weilman beinahe Allesvonihm verlangteundausVerdrußüber diesefehl- geschlagene Erwartungihnwiederfallen ließundsichda- durchderausgezeichnetenDienstebegab,welchederBaum beiderrichtigen Benutzungzuleistenim Stande ist.

Ehewirdiese sozusagen persönlicheSeite derRobinie betrachten, benutzenwir siezunächstalsein Mittel, durch sie eine derwichtigstenundambestimmtesten ausgesproche-

nen natürlichenPflanzenfamilienkennenzulernen- EinstüchtigerBlickaufihre BlütheundFrucht-lehrt uns sofort, daßsie mit vielenallgemeinbekannten Pflan- zen,denWirken,Erbsen, Bohnen,demGoldregenoder Bohnenbaum, denLupinenund vielen anderen Familien verwandt ist.DieVerwandtschaftspricht sicham deutlich- sten inderBlüthengestaltaus,welche wirbei dengenann- tenPflanzen sehr übereinstimmendsinden. Linan fand inihreineAehnlichkeitmiteinemSchmetterlinge,dermit aufgeschlagenenFlügeln dasitzt,undnannte dieseBlüthen- formeineSchmetterlingsblüthe,unddieganzeFamilie Schmetterlingsblüthler, Papilionaceen-

Fangenwir dieBeschreibungderBlüthemit dem äußerstenTheile,demKelche, an. Dieseriströhrigoder glockig, ziemlich regelmäßigoderauchunregelmäßigfünf- theilig gespalten;in letzteremFallesinddiebeidenoberen Zipfel festzueinem verschmolzenund setzensichsoden3 unteren unter sichziemlichgleichen gegenüber(n),wasman

zweilippignennt. Tief im Grunde diesesKelches stehtbei denallermeisten Schmetterlingsblüthlerndieaus fünf Blättern bestehendeBlum enkrone, welchedeshalbeine unregelmäßigeheißt,weildie5Blumenblätter nichtüber- einstimmendgestaltetsind.JnderSeitenansichteinerrecht- winkligvom Stengel abstehendenBlüthe(2)sehenwirein großes,aufwärtsgebogenes, meist sehrbreites Blumen- blatt. Seinen Vergleichmit demSchmetterlingewieder fallen lassend,benennt Linncånun diesesunddieanderen Kronenblätternach TheilendesSchiffes. Das ebenbe- schrjebeneHauptblattderBlumenkrone heißtFahneoder Wimp el,vexillum (2a). Esfolgennun zweiuntersich gleichgestalteteseitlicheBlumenblätter, welchedieSeg el, vela (2 bb)-beißen-»dasvierteundfünfte ebenfallsunter sich übereinstlmMMdeBlattbilden zusammenindersange- nommenen RichkUNgderBlüthedieBasisderselben,und heißendeshalbderKiel,s carina (2 c). Sie sind meist

unter sichandenUnterrändern leichtverbunden undbilden nachvorn einenSchnabel(c). Der Kielumfaßtdie Be- fruchtungstheile.

DringenwirweiterindasInnerederBlüthe, so sin- den wirdenstetsnur einenvon 10.Staubgefäßenumge- benenStempel. DieStaubgefäß esind indemuntern Theile ihrer Staubgefäße.bisauf einenfreibleibenden, zu einerScheide verwachsen,welchedenStempelumschließt (de).Wirsehen dieselbeinFig.fals einflachesBand derLängenachausgeschnitten,unddeneinenfreien Staub- faden.Der Stempel istbeidenSchmetterlingsblüth- lernfastimmer sehr langgestreckt,bestehtaus einem eirunden bissehr langen Fruchtknoten, einem auf- wärtsgekrümmtenfadendünnenGriffel, undauf dessen SpitzederkleinenknopfförmigenNarb e(h).DerFrucht- knotenträgtaneinemandereinenSeitedesselbenverlau- fendenSamenträgermeistzahlreicheSamenknospen. Die hieraus entstehendeFruchtist eineHülfe,legumcn, d.h.

siebestehtaus2Klappen,dieaneinerihrer beiden Seiten- nähtedie Samen tragenundbei derReife aufspringen (k 1). DieSamen sindeiweißlos, bestehenalso blos ausdemKeimunddenzwei großen Samenlappen, wie wirdies1859 in Nr.29,Fig.6, 7, 8, 9, kennenlernten.

DieBlätter derSchmetterlingsblüthlersind höchst verschiedenbeschaffen,und alsallgemein geltenderCharakter läßt sichnur·anführen, daßsiewechselsweise stehenund stets Nebenblättchenhaben.

Dies derFamiliencharakterderPapilionaceen,oder wiesieder übereinstimmendenFruchtwegen auchnoch heißen,derHülsenfrüchtler,Leguminosen.·Neuerlich ist jedochderLeguminosen-EharakterzurUmgrenzungeiner Ordnungbenutztworden,zuwelcheraußerdenPapiliona-

ceen nocheinigeandere verwandte Familien,diekeine Schmetterlingsblüthenhaben, gehören,namentlichdieFa- miliederMimosen, Mimosaceen,zuwelchendie bekannte Sinnpsianze,Mimosa pudica, gehört.

Aber auchderengereCharakterderSchmetterlings- blüthlererleidet beidensehrzahlreichen ihr angehörigen Gattungenerhebliche Abänderungen.So sindz.B.bei vielenalle10Staubgefäßeam Grunde verwachsen-,bei denKleearten sindalleBlumenblätter verwachsenund fallennachdemVerblühennicht ab. Die Frucht istbei vieleneineGliederhülse,10mentum, welche die Samen in einzelnen FächernträgtundbeimanchenGattungenauch gliederweise zerfällt.

DiegrößtenAbweichungenzeigtaberdasBlatt der Schmetterlingsblüthler,esist beidenmeisten gefiedertund zwareinfachwie beiderAkazieunddenWirken,oderdop- pelt gefiedert wie bei vielenausländischenGattungen,ge- singert (Lupinen), gedreit (Klee), seltener gezweit,oder vielmehr strenggenommen einpaarig gefiedert (Pkaktekbskn), selten einfach (Ginster).DieFiederblättchensindmeistge- nau gegenständig,undentweder unpaarigmiteinem Spitz- blatt, wiebeiderRobinie, oderpaarig ohne Spilzblatt,

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