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Das Bollwerk : die NS Monatszeitschrift Pommerns, 1935 H 8

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cQ l¿n, 75L( u £ + U Í m ^ . '-¿ £ l¿ o j,:

c h £ ,

A ^ o u + u u t s s L a x t i^ t f - iU

*$414*1, OUt&iÛA' C friU iï!

(3)

DasBollmrfc

Die NS-Monatszeitschrift Pommerns

(früher „Pommersche Heimatpflege")

6 . J a h r g a n g S te ttin , S e p te m b e r 1935 H e ft 8

V e rla g u nd A n z e ig e n v e rw a ltu n g : Pom m erscher Z e itu n g s v e rla g G . m. b . H ., Breite S tra ß e 51, F e rn ru f: 2 8 2 9 5 -9 7 . S c h riftle itu n g : S te ttin , Breite S tra ß e 51,111., Eing. J a k o b ik irc h p la tz . Erscheint m o na tlich e in m a l. Bezugspreis v ie rte ljä h rl. 1,50 RM, h a lb jä h rl. 3 ,— RM, g a n z jä h rl. 6 , — RM zuzüg lich Z u s te llg e b ü h re n . Bezug durch d ie Post, a lle B uch ha n dlu n ge n und d urch d ie Z w e ig ste lle n d e r Pommerschen Z e itu n g . Postscheckkonto S te ttin N r. 4 5 6 0

3 u r A u f t e ilu n g

„ D a s P o m m e ifd ic fja n ö iu e r h “

m

5 dion Der Harne bofagt, öafi bas Pommcrfchc hanbwcrh im niittclpunht bicfcr Ausftellung ftchcn loirb. Es tritt hier in feiner Diclgcftaltighcit unb Dc^wcigt- heit aus ber 3urüchgc3ogcnhcit feiner lücrhftattarbeit an bie Öffentlichkeit, um für bcutfche IDcrtarbcit 311 mcrbcn unb babei auch bie enge Dcrbinbung auf3u- 3eigcn. bie cs mit ben Berufen bcs fjanbels unb ber fabrikmäßigen Großbetriebe hat. Jn ben im Betriebe oorgcfiihrtcn fjanbwcrhs-lOerhftättcn wirb ocran- fchaulicht loerbon, ioic aus ber fachgemäßen Bearbeitung ber Rohftoffc unb lialbfabrihatc bie hanbiocrhlichcn Eqougniffo entftehen.

Die Ausftellung, bie am 27 . September beginnt, rnirb fomit einen wirhungs- oollcn Anfchauungsunterridit Uber lüert unb Bebeutung unferes pommcrfchcn fjanbiuorhs barftcllen. lüer bas fjanbwcrh in feiner Stellung im Rahmen ber beutfehen IDirtfchaft ßcht. 10er begriffen hat, baß bas ffanbwerh im Dritten Reich Aufgaben hat, bie ho in anberer 3 u>oig ber IDirtfchaft erfüllen hann, ber braucht nicht gcioonnen 3U incrben. Die flusftellung aber will unb wirb bem fjanbwcrh 3U feinen alten neue freunbe erobern.

3 i e p o l

Canbcshanbwcrhsmciftcr.

(4)

W I L H E L M D I N S E :

iB k l e b t e n ® a n i ) f c t ) u t ) m a d ) c r i n S o m m e r n

Cefen m ir in her ©efeßießte nach, baß Sonbfehuße, reich m it <SoI6- unb ‘perlenftickerei oerfeßen, K a ife r unb Königen als Schmuck bienten, bajj W itte r, ^ a t r i - jie r unb Ebelfrauen koftbare öanbfct>uf>e trugen, ja, baß Sanbjchuße fogar im N itterroefen als Symbole ber Stanbeserßöhung galten unb als 3eicben ber Sulbigung betrachtet rourben (N olanbslieb), fo bebarf es roeiter keiner Ermahnung, bajj bas Sonbfcßuhmacherhanbroerk in früheren 3 eiten blühte unb gebieh- fDa?u kommt noch, baß bie Sanbfcßuße im 16. 3oßrßunbert allgemein im ©ebraueß toaren.

So entftanb nach unb nach fa jt in jeber größeren S ta b t eine önnung, auch in ben Stabten Gom merns.

N us ben c2ikfen erfehen m ir, baß noch im oorigen 3 a h f"' hunberf Sonbfchußmacßerinnungett in unferer ‘prooinz oorhanben roaren, roie bie in S te ttin , bie um 1850 a lle r- bings nur noch fü n f N titg lie b e r hatte, roährenb eben»

fooiel öanbfchuhmacher bamals außerhalb ber önnung ftanben. Eroßbem bemühte fich bie Snnung hoch mit allen K rä fte n um bie Jörberung bes Nacbroucbfes. So befagte bas S te ttin e r 3nnungsftatut aus bem 3aßre 1849, baß ber N le ifte r gleichzeitig nur jroei Ceßrlinge halten burfte, beren Ceßrzeit minbeffens brei, höchftens fü n f 3 nhre zu betragen habe. S a tte ber Lehrling feine oierroöchige P robezeit beftanben, rourbe er oon bem oer»

fammelten 3nnungsoorftanbe geprüft, ob unb inroieroeit er bie zu bem ©eroerbe erforberlichen Schulkenntniffe befiße; aisbann fanb bie Einfcßreibung fta tt. i) e r Ceßr»

ling toählfe fieß aus ber 3nnung einen V e rtra u e n s ­ mann, ber ißn bei oorkommenben S tre itig k e ite n unb

„Überladungen“ o e rtra t, ber auch bie Vefcßroerben entgegennaßm. S albjöß rlich mußte ber Ceßrling ein 3 eugnis feines N le ifte rs bem Snnungsoorftanbe oor»

legen über fittlicßes V e tra g e n unb gemachte 5 o rtfcß rittö . Siel bas 3 eugnis nießt zur 3 ufriebenßeit aus, fo ftanb

bem V o rftanbe bas Necßt zu, bem Ceßrling in ber V o r»

ftanbsfißung einen V erroeis ?u erteilen.

N ls © efellenprobearbeit roaren oorgefeßen: 1 ‘p a a r roilbleberne (ßalbgelafcßte) Sanbfchuße, 1 ‘p a a r Ceber»

ßofenfräger, roäßrenb als N le ifterprobearbeit 1 V a a r außengelafcßfe Sojen, 1 ‘p a a r Cajchhanbjchuße unb 1 V u a r Ceberßofenträger oerlangt rourben. ‘Die N leifter»

Prüfungsgebühr betrug 5 E aler, bie ©efellenprüfungs»

gebüßr 2 E aler unb 15 Silbergrofcßen.

N aturgem äß ftanben fieß auch bie Sonbfcbubmacber»

geßilfen gut. V e rfta n b ber ©eßilfe fein Sacß, Jo rourbe oom N le ifte r alles aufgeboten, ißn zu beßalten. N rb e it oerrießteten bie S e rie n ©eßilfen ber früheren 3 eit (Jo erzählt ein alte r, erfahrener Sunbjchuhmacßer) meiftens nu r oom V iensfag bis J re ita g . “Die übrigen Eage gal»

ten als „E rh o lu n g “ . Unb zog ber S rüßling in bas Canb, roarfen Jie ißre N rb e it gänjlicß in bie Ecke unb gingen auf „ E o u r “ .

V3as ben V e rk a u f ber Sanbjcßuße anbelangte, Jo beforgte ißn ju e rft ber pommerfeße Sanbjchußmacher entroeber felbft ober bureß ein N litg lie b feiner Samilie.

E rft fpäter beauftragten mehrere N le ifte r irgenbeinen V ertrauensm ann als K o m m iffio n ä r m it bem V e rk a u f, ber ißn geroerbsmäßig betrieb. Nach unb naeß rourbe aus bem K o m m iffio n ä r ber © roßßänbler, ber bie in bar angekauften Sanöfcßube ju ben beften g re ife n zu oer»

kaufen beftrebf roar.

‘Dann rourbe m it ber ©rünbung oon größeren Sa»

briken begonnen. “Das roar um bas 3 u ß r 1880. ‘Die Sabriken bemühten fieß, bie S änbler in ben 5 tä b te n m it Sanbfcßußen zu oerforgen. ‘Daburcß rourben bie kleineren Sanbichußmacßermeifter allmählich zurückgebrängt, fo baß fie n u r noch in roenigen Stabten, meift © arnifon»

ftäbten, Cebensmöglicßkeiten hatten.

Seute befteßen in ‘Pommern nu r noch ?ir>ei Sanb»

ichuhmacßerroerkitätien, unb zu>or bie oon V e rn ß a rb C ü b e m a n n in N nklam unb V ru n o V ö ß m in S te ttin . V eibe önßaber ßa»

ben auch in ben fcßickfals»

feßroeren 3 eiten unferes V o lk e s ffets als aufrechte N lä n n e r ißre V 3erkftätfen ZU erhalten gemußt. *Die folgenben Cebensbilber bie»

fer Kämpen mögen bas beroeifen:

Sanbfcßuhmacher unb V a n b a g ift V e rn ß a rb C ü » b e m a n n , N nklam , ßat als Soßn eines Ceßrers nach N b la u f feiner oierjäßrigen Ceßrzeit als ©eßilfe in einer NnklamerSanbfcßuhmacßerei gearbeitet. E r ging auf bie V5anberfcßaft, befueßte bie größeren V e trie b e in S te ttin unb V e rlin , roo er feine allgemeinen Sacßkennt»

niffe oielfacß erroeiterte. E r übernahm bann nach ber

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Ableiftung feiner ‘STIilitär^

5ieujtp}üct)t im 3aßre 1884 bas Sanbfcßub» unb A a n » bagengefcßäjt ber ASitroe Scborftein in A n kla m . A ls

§anbfcbublieferant fü r bie ehemalige Kriegsfcßule in A n kla m bat lieb ber A le ifte r bei allen feinen ©efcßäfts»

freunben in gutes Anbenken üerfetjt, bas jurn Seil beute noch in B rie fe n unb K a r»

ten in Srfcßeinung t r it t . ASenn ehemalige Angehörige ber früheren Kriegsfcßule bie alte ‘Peeneftabt befueben, oerfäumen fie nicht, auch bem freunblicben Sanbfcßub»

macber in feinem Paben am A la r k t einen Aefucß abju»

ftatten. „ ö f t A le ifte r noch im

© ange?“ fragen noch beute alte Kunben unb b e ka n n te , nenn fie feinen Paben be»

treten. A le ifte r Pübemann bat in feinen jüngeren

3aßren insbefonbere niel Srntebanbfcbuße angefertigt, geftickte ö o fe n trä g e r g a rn ie rt, Sabakbeutel, A ru ft»

beutel fü r A lilit ä r , Arucßbänber unb Ccibbinben ber»

geftellt. S r betrieb eine große Sanbfcbubroäfcberei.

‘Durch bie A rb e it fü r bie Kriegsfcßule batte er ficb einen roeiten Kunbenkreis unter ben Offizieren erroor»

ben. A le ifte r Pübemann fagt felbft: „ S s m ar eine feböne, arbeitsreiche o ßit, an bie ich noch gern zurück»

benke.“ ö e ib ft an feine Peßrzeit erinnert ber A le ifte r ficb o ft, non ber er fagt, baß er bes Sonntags bereits morgens um 4 U ßr öanbfcbuße unb Peberßofen ge»

roafeben bat (roas e xtra bezahlt mürbe). Auch als A le i»

fter bat er morgens um 4 U b r regelmäßig angefangen zu arbeiten, ö in te rm Cabentifcb erfeßien er ftets in einer roeißen Schürze unb in febneeigroeißen §erabs=

ärmeln. A la r bas mal nicht fo, bann fra g te n bie Kun»

ben: „A 5 o is be m itte S cßört?“ 3m oorigen 3 a ß r nun konnte A le ifte r Pübemann auf fein 50jäbriges ©efcßäfts»

jubiläum zurückblicken. A o n allen Seiten mürben bem 3 u b ila r Sßrungen zuteil, u. a. erhielt er ben Sßren»

m eifterbrief ber öanbroerkskam m er S te ttin unb K öslin, über 80 3 abre a lt, lebt er jeßt in ftille r ourückgejogen»

beit unb 3ufriebenbeit. ößm zur Seite ftebt fe it etroa 30 3aßren ber §anbfcßubmacber unb A a n b a g ift © eorg A le y e r, ber auch beute noch im ©efcßäft feines alten A le ifte rs tä tig ift. §anbfcßuße angefertigt roerben b o rt nicht mehr, fonbern nu r re p a rie rt unb geroafeben.

§anbfcbubmacbermeifter A ru n o A ö ß m , Soßn eines Aagelfcbmiebemeifters in § a yn a u (Scßlefien) rourbe oon feinem oierten Pebensjaßre an als A o llro a ifc in einer Aöaifenanftalt m it © ym nafialbilbung erzogen. A o n : 14.

bis 18. Pebensjaßr erlernte er bas §anbfcbubmacber=

banbroerk. A ach Aeenbigung feiner A lilitä rz e it fiebelte er oon § a yn a u nach S te ttin über, roo er brei 3abte als

© ebilfe tä tig mar. danach grünbete er eine Sanb»

fcbubmacberroerkftatt m it Pabengefcßäft. Aurel) emfigen Sleiß auch feiner © befrau mürbe ein Kunbenkreis b e r- angezogen, ber zum großen Seil aus O ffizieren beftanb.

Seine S ä tig k e it erltreckte ficb auf bie fje rfte llu n g , bas Aßafcßen unb 3nftanöba!fen fäm tlicber Peberßanbfcbuße.

U nterftüßt mürbe er oon feinen beiben älteften Söhnen,

bie bie Sanbfcßubmacberei oo r bem Kriege e rle rn t bat»

ten. ‘Da roäßrenb bes Krieges in S te ttin znoei §anb»

feßub - Spezialgefcbäfte eingingen, übernahm A le ifte r A ö b m fen. biefe, um fü r feine brei Söhne ©xiftenj»

möglicßkeiten zu febaffen. S r oerftanb es, biefe brei Öanbfcßuß » Spejiaüäben unbekümmert ber febmeren Aacßkriegs» unb In fla tio n s z e it bis auf ben heutigen Sag ju erhalten unb fogar noch zu oergrößern. A ie teebnifebe Peilung bat jeßt ber ältefte Soßn, roelcßer 1922 bie A le ifte rp rü fu n g in A e r iin ablegte unb ber beute auch feßon über 25 3aßre feinem A a te r tre u zur Seite ftebt. A r u n o A ö ß m i f t b e r e i n z i g e p o m m e r f e b e S a n b f c ß u b m a c b e r , i n b e f f e n A 5 e r k f t ä t t e n o c h § a n b f cb u ß e b e r g e ft e i l t r o e r b e n , teilroeife auf A eftellung, teilroeife zum A e r»

kauf im eigenen Paben.

S in Aefucß in ber A 3 e rk fta tt bes öanbfcbußmacber»

meifters A ru n o A ö b m , S te ttin , gibt ein A ilb oon ber oielfeitigen ©efcbicklicbkeit, bie ißm bei feiner A rb e it

?u ©ebote ließen muß. A 5 ir feben, baß er beim erften A rbeitsgang oor ficb auf bem Sifcb eine umfangreiche A la rm o rp la fte zu liegen bat, auf ber bas oorßer an»

gefeuchtete Seil b o lie rt roirb, b. ß., es roirb m it bem A o lie rm e ffe r bünn gemacht. Außerfte A o rfic ß t ift ge»

boten, ba jebe auch noeß fo kleinfte Unterlage auf ber A la rm o rp la tte bei bem Seil eine bünnere Stelle ober g ar ein Pocß ergibt. Aacßbem bas Seil ?um zmeitenmal in ein feueßtes Sucß gelegt ift, roirb es bepfiert: bie

§anbfcßuße roerben aus bem gell ßerausgefeßnitten unb je naeß ben ©roßen geftempelt, „re b lie rt“ . ‘Danach roerben fie auf bie Schablonen gearbeitet, „e ta b n ie rt“ , unb m itte ls einer ‘p ik e tte (ftumpfes A le ffe r) auf bas

©enauefte ausgezogen, um bann ausgepreßt ( „ fa n tie rt“ ) Zu roerben. A u n e rfo lg t bas Aacßfeßen („A e p a ffie re n “ ) unb bas Aacßfcßneiben ber Pängsfeiten unb ber fcßlecßt ausgepreßten Stellen („A lo n g ie re n “ ). Aacßbem noeß bie Scßicßtel (bas finb 12 Singerteile) genau nach Sarbe unb ©röße in bie öanbfcßuße e in fo rtie rt roerben, ift bie oufeßneibearbeit beenbet unb bie §anbfcßuße kommen ju r A a ß t. “Die A ä ß a rb e ite n roerben jeßt nu r noeß oon geübten Aäßerinnen ausgefüßrt.

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(6)

3nfereffant ¡ft, ba|j im ©egenjaß 511 faft allen an- bereu §aubroerken, bie gacbausöriicke ber §anbjci)ub“

machet ber franjöfijcben Sprache entlehnt finb. i>iefe aber finb itn V e rla u f ber Jahrhnnberte Ja in bas ö a iib » merk eingegangen, baß Jie roie efroas Selbjtaerjtänb“

liebes immer noch im ©ebraueb finb unb roobl auch blei­

ben roerben. ©inbenfig aber roeijen bie ‘Jlusbriicke auf ben JranjöfiJcben lirjp rn n g ber öanbjcbubmacberei bin.

Öanbfcbubmacber=Snnungen als Jolcbe geboren in cPommern ber Vergangenheit an; bie noch Dorbanbenen pommerjeben §anbjcbubmacbermeifter finb ber K ü tjc b - net» unb §anöjcbubntacbet»3nnung S te ttin angegliebert.

Unermüblid) fpeit ber „ßüolf" büßte OMlflotfen auo D as pommerfebe Eucbmacßerbanbroerk,

bas fchcm einmal bem Untergang nabe roar, oerbankt feine E rhaltung griebrieß bem ©roßen. 2Han bat biefen großen König roegen feiner boben Jfaatsmän»

nijeben gäßigkeiten fo manches ‘Denk­

mal gefeßt, bas man m it S to lj befrach­

tet — aber nur |u leicht oergißt man bie ‘Denkmäler, bie er als roeitfeßauen- ber ‘© irtfc ß u fts p o litik e r ficb felbjt ge­

feßt bat. S in folcbes Denkmal ift ohne 3roeifel bie pommerfebe Eucßmacßerei, beren bobenftänbige Vebeutung griebrieß ber ©roße |uerft k la r erkannte.

3 u r bamaligen 3 e it rourbe aus ber Scbafroolle m it bem §anbfpinnrab ber gaben gefponnen, ben man bann auf bem §anbroebftußl ?u S toffen oerroebte.

Später rourbe bie mübfame 'ilrb e it bes

‘ilufkraß en s unb gertigfpinnens mafeßi- nell ausgefübrt, roäbrenb man nach roie oor |um Verweben bes ©arnes ben Öanbroebftußl benußte. Ss roar bies bie V lü te ie it bes Eucßmacßerbanbroerks — unb in ben kleinen ‘proom iftäbten, roie roir fie in ‘Pommern überall finben, gab es nur roenig § ä ufer, in benen nicht bie VSebftüßle klapperten. V ie le alte S tra»

ßenbeieicßnungen erinnern noch an biefe 3e it.

Die ©emeinfebaften biefer V5eber, bie Sucßmacßerinnungen, befaßen bie Spinn»

merke, bie als V n trie b bie naturgegebene V 5a ffe rkraft oerroenbeten. S rff nach 1900 rourben, bebingt bureb bie fo rt»

febreitenbe Vlecßanifierung auch ber an»

bereu |u r gertigftellung bes Eucßes er»

forberlicben Vrbeifsoorgänge, bie Väum » licbkeifen erw eitert unb eine |ufäßlicße D a m p fk ra fi benußf. ‘Ztucß in biefer weiter oorgefebrittenen gortn arbeiteten bie Snnungsfabrikcn fü r bie önnungs»

meiffer in Coßn, benen bann nur noch übrig blieb, bie fertige V5are |u oer»

kaufen. Ss gefebab bies in ben noch beute überall bekannten grünen ‘P la n ­ wagen, fü r bie erft in ben leßten 3abren Cieferroagen eingefübrt roorben finb.

VJie fiebt es nun in ben bellen V rbeits»

räumen einer mobernen Sucßfabrik aus?

Vtacßen roir einen Vutibgang:

gunäcbft kommen roir in ben Cager»

raum. § ie r roarten oiela 3entner VJolle auf ihre Veftimmung. Vocß oor ?roei 3abren roar hier ber V3o!lfortierraum . D e r V a u e r brachte bie V5olle in kleinen Säcken ober in Kopfkiffenbe|ügen; pa»

ketroeife kam fie oon ben V au ern ber näcbften unb weiteren Umgebung; |ent»

nerroeife fcbickten fie bie |aßlreicßen ©e»

febäfte, in benen bie Canbbeoölkerung bie VJolle gegen S trum pfgarn, VJebe»

wolle ober fertige Suche umfaujebte.

§eufe ift bureb bie V eu org an ifation ber beutfeben Schaf|ucßt m it biefem jaßr«

leßntelang gepflogenen VJollumtaufcb gebrochen roorben. § ie r im Cagerraum begann bie erffe A rb e it in ber g a b rik m it ber S ortiererei. ©eübte §änbe feßie»

ben bie roeiße oon ber grauen unb brau»

HANS-JOACHIM MESCHKE:

Sber

pommerfebe Cudje

nen VJolle, unb bann erfolgte bie “Jlus- lefe nach ber Q u a litä t in grobe, m ittlere unb feine VJolle. — V J ir feßen hier in ben Cagerräumen VJolle aus ‘Pommern unb Oftpreußen unb anberen ‘pro oinie n, baneben in großen gepreßten V olle n VJolle aus V uftralien , ‘Ztfien, S übafrika unb Sübamerika, alfo VJolle ans allen fün f Erbteilen. VJie manchen Scßroeiß»

tropfen aller Vaffen mag es gekoftet haben, eße biefe VJolle in einem porn»

merfeßen Voßrooll-Cagerraum liegt!

D a bemerken roir einen K arren ooller VJolle, ber gerabe in bie ‘VSäfcßerei ge­

fahren roirb. V J ir folgen ißm unb kom­

men in einen Vaum m it großen V o t - tießen, in benen bie VJolle geroafeßen unb gefpült roirb. D e r Scßmuß roirb berausgebrarßt unb bas bem § a a r an»

ßaffenbe V Jollfett entfernt, ©leicß bar»

auf roanbert bie jeßt faubere VJolle in ben gärbapparat. grüßer hatte mau einen mächtigen Vaum , m it bem bie VJolle in ber garbbrüße bearbeitet rourbe, troßbem aber gelang es nicht, eine gleichmäßige Durchfärbung ?u er­

liefen. §eute roirb bie VJolle in bie garbbottieße gepackt unb bureß eine

‘Pumpe bie „g a rb flo tte “ bureß bie VJolle gepreßt, unb |roar fo lange, bis bas V la te ria l ben g a rb fio ff aufgenommen ßat unb gleichmäßig gefärbt ift.

Vacßbem bie ‘© o lle im Srockenappa»

ra t getrocknet ift, kommt fie in bie VJol»

ferei. § ie r fießt es reeßt roeibnacßtlicb

260

(7)

aus. © er t233olf Jpeit uncrmüblicf) bicijte t235ollflocken aus, unb am atiberen ©nbe ber Alafchine Jtet)t ein A laun, ber bie- fem A im m e rfa tt immer toieber oon neuem A aß rung in ben Aachen {topft.

S in ©ruck auf ben Hebel: © er B5olf hält an, bie Scßußoorricßtung toirb t)od?=

geklappt, unb m ir feßen, roie biefe glocken juftanbe gekommen Jiub. ©ie ge­

färbte ‘23Solle, bie auf bas Eransportbanb gelegt roirb, roirb fiel) breßenben T a lje n , bie über unb über m it ©ifenzäßnen Ger­

iehen finb, zugeführt. ©iefe öäßne, bie ben ©ckzäßnen eines G o lfe s gleichen, Rup­

fen bie B3olle auseinanber, bie bann, fe rtig

„g e io o lft“ , oon ber Alafcßine fortge bla - Jen roirb. ©¡eie geflockte BJoüe nimmt ihren B$eg zur Krempel, H ier Jehen roir brei Alajcßinen, bie bem B5olf {ehr ähneln, jeboch größer finb unb anftatt ber ©ifenfäßne S tablbrabtbürften ha­

ben. A u f ber erften Alafcßine, ber Aeißkrempel, roerben bie Böollflocken in bib einzelnen §a a re zerlegt unb bilben am ©nbe ber Alafcßine einen S lo t, ber burch ein Eransportbanb gleich auf bie Ztoeite Alafcßine, bie © elfkrem pel, über­

geleitet roirb unb hier noch einmal ben gleichen Arbeitsgang burchmacht- © er bei biefer Alafcßine am Schluß ßeraus- kommenbe „B J o llp e lf“ roirb nun auf bie b ritte Alafcßine, bie Spinnkrempel, ge­

legt, bie bas M a te r ia l bereits in gorrn eines lofen gabens, bem V o rg a rn , oer­

läßt. © ie je r lange unb immer roieber- keßrenbe Auflöfungsoorgang auf bem Krempelfaß ijt eine ber roießtigften A r ­ beiten ber ganzen Eucßherftellung. BJenn hier bie Alafcßine nicht ganz genau a r­

beitet, gibt es ungleiche <233ollfäben unb bamit fpäter auch fehlerhaftes Such-

B 5 ir kommen jeßt ?ur geinfpinnerei.

© as V o rg a rn , bas auf ber Spinnkretn- pel auf lange go ljroaljen geroickelt roar, finben roir jeßt auf bem S elfa ktor, ber Spinnmafchine, roieber. § ie r roirb bas

© arn bereitet, © er S e lfa kto r arbeitet in ber B5eife, baß er bas B o rg a rn {treckt; Jogieich {urren bie 480 Spinbein biefer einen Alafcßine in rafenber © e- [chroinbigkeit, {pinnen ben gaben unb roickeln ihn gleichzeitig auf Spulen,

©ieje 480 Spinbein bebient ein Spinner m it ?roei H ilfs k rä fte n , roährenb frühe r am öanbfpinnrab eine Spinnerin nur einen gaben herffellen konnte. S oll nun bas foeben fe rtig geworbene © arn zu S trickgarn »erarbeitet roerben, kommt es in bie 3roirnerei, roo zroei, brei, oier, fechs unb mehr gäben zu einem gaben Zufammengebreht roerben. A u f bem Hafpel erfolgt bie W icklung ber Sagen,

©s roerben ©uppen gebreht, bie B lo lle bekommt einen ©apierumbanb unb roan»

bert fchließlich in bie ©ackeren um oon hier in alle ©egenben bes Aeicßes oer«

frhickt zu roerben.

© as © arn, bas fü r bie B5eberei be- ftimmt ift, kommt zur Kettbäummafcßine.

A u f einem ©eftell Jtehen borf 160 Spu­

len, fo baß ber gaben nach oben abge­

zogen roerben kann, ©iefe gäben, als B a n b burch einen kleinen Stahlkam m geführt, roerben bann auf eine große Erommel konifch aufgeroickelf. B an b roirb neben B anb geroickelt, bis bie erforberliche J a ß l oon burcßfcßnittlicß 2= bis 3000 Kettfäben erreicht ift, bie man aisbann oon ber Erommel auf ben fogenannten

„K ettba um “ aufroickelt, ber in ben B$eb- ftuhl gelegt roirb.

BSäßrenb roir oorher in ber A rb e its - roeife ber Spinnma{chine kaum oer- roanbte Beziehungen zur Hanö{pinnerei fehen konnten, müffen roir beim meeßa- nifchen B5ebftußl feftfiellen, baß er im

bie Blollßärcben mehr unb mehr zufam- menfehieben. B 5ir können jeßt nicht mehr bas ©eroebe, bie B inbung, erkennen,

© as Such hat eine ©ecke erhalten unb fü h lt {ich icßon erheblich roeicber als oorßer an. © as geroalkfe Euch erfäh rt barauf eine Bläfcße m it anfcßließenber Erocknung auf ber Spannraßmentrocken- mafchine.

© a bas Euch aber jeßt noch Z« haarig ift, bürftet eine Scßermafchine zunäcßft bie oorfteßenben BSolIßaare auf, unb bie barüberliegenbe zfjlinbrifcße B5al?e feßneibet fcßärfer als ein Aafierm effer jebes überfteßenbe BJollßärcßen ab. © ie - fer B organg roirb mehrere A la le roie- berßolt. B5eße, roenn in ber A opperei ein Knoten übetjeßen roorben ift: bas Scßermeffer finbet ißn unb feßneibet ein

Eins gewallte üuef) erfährt eine 513äfcße Fotos: Chili

©ruube genau fo roie ein Hanbroebftußl arbeitet, © ie „Schäfte“ heben unb fen- ken fieß ber B inbung entfpreeßenb. © er

„Scßüßen“ m it bem Scßußgarn roirb m it­

tels Ereiber oom rechten zum linken Scßüßenkaften geroorfen. Aach jebem Scßuß brückt bas B k b b la tt ben eben bureß bie Kette gegangenen gaben feft unb bei jebem Anfcßlag roirb bas Euch eine gabenbreite roeitergefeßoben unb meeßanifeß auf eine B5al;e, ben „B 5 a - renbaum“ , geroickelt. So folg t Scßuß auf Scßuß, bis ein ca. 50 B ie te r langes Stück fe rtig ift, roelcßes bann zur B5ei- terbeßanblung in bie A opperei roanbert.

H ier feßen roir bas Euch über große Eifcße ausgebreitet, ©eübte Hänbe unb Augen taften bie Oberfläche ab unb ent­

fernen Knoten unb gehler. So kommt bas Euch zur B5alke unb roirb bureß Seife fcßlüpfrig gemacht unb oon zwei fieß breßenben Holzroaljen gegen eine belaftete Klappe geftaueßt, roobureß fieß

Cocß in bie B5are. A ls leßten A rb e its ­ gang feßen roir bie Eucße bureß bie

© reffe gleiten, ©ine 25 Rentner feßroere erßißte ASalze preßt (bügelt) bas Euch-

©ine © ekatur foll ben glatten © ßarakter ber gepreßten BSare erhalten unb oer- ßinbern, baß bas Euch nachher noch ein­

läuft. Aacß biefem langen A rbeitsgang muß bie B5are etroas rußen unb nimmt bann ihren B5eg zur A le ß - unb B5ickel- raafchine. © e r Eucßballen mit eingeleg­

tem ©apiermaßbanb ift fe rtig unb kann in bas BSarenlager gehen.

Aucß heute erfreuen fieß bie in ©ommern ßergeftellten ©arne unb Eucße roegen ißrer H a ltb a rke it befonberer B e lie b t­

heit. ©s ift ein Beroeis unb eine beßörb- licße Anerkennung ber Ceiftungsfäßig- keit, roenn feit Jahrzehnten unb heute in befonberetn Umfange, faft alle pomtner- feßen Eucßfabriken neben © rioattuchen auch bie m it auserlefener S o rg fa lt ßer- zuftellenben Cieferungstucße fabrizieren.

261

(8)

3ec 3cf)ufimacl)cr 3 er 3d)nelber

s iff oßne 3 roeifel nicht nur unterhaltfam , fonbern auch in oielcr Sinficßt lehrreich unb auf»

fchlufjgebenb, aus einer Beiße oon

«Sefichtern bie jeweilige B e ru fs » Zugehörigkeit ih re r © räger heraus»

zulefen. “Dem aufmerkfaraen B e » obaeßfer w irb es babei nicht ent»

gehen, baß man in ber © at non einem mehr ober roeniger aus»

gefprochenen „ B e r u f s “ = ©eficht fprechen kann. So finb bie ©e»

fichter ooti B a ito re n , Tonnen, Ceß»

re rn unb anberen fa ft ?u klarum » riffenen G e g riffe n geroorben, bie in ih re r B usbrucksform fchlechtßin typifch finb. B e ru fs fy p e n kennt ber B olksm unb überall — Jie finb in Bnekboten unb Blärcßen ein»

gegangen, bie ¡brerfeits fchon bem

Kinbe bas e i n e ©eficht bes Schneiberleins, bes Schufters, bes B tü lle rs , bes H a b e rs unb oieler anberer o o r Bugen fü h rte n unb es ihm einprägten

— , fie haben fcßließlicß in K a rik a tu re n a lle r oeiten bie charakteriftifche Sormung erfahren, bie ih r ©eficht einmalig roerben ließ.

öch entfinne mich eines anfpruchslofen Büchleins, bas eine große B n ja ß l oon kennzeießnenben Köpfen enthielt, bie insgefamt, aus ih re r Schau heraus, einen intereffanten Berfucß barftellten, aus ber ‘phüfiognoraie auf ben B e ru f rückzufcßließen, alfo einer B r t foziologifcßer Blenfcßenkunbe bas B 5 o rf ?u fprechen. B e r © rfo lg biefes Berfucßs m ar fü r mich infofern überrafeßenb, als es m ir m it wenigen Ausnahmen gelang, bie Köpfe richtig in bie B e ru fe einzuorbnen. B ta n könnte behaupten, baß ein folcßes Unterfangen zum ©eil menigftens m it einem B ä tfe lra te n gleicßzufeßen fei, baß eine B e u rte ilu n g nur nach bem ©efüßl gefeßeße. ©ewiß w irb man fieß gefühlsmäßig bei jebem

©efießt fü r biefen ober jenen B e r u f entfeßeiben, ausfcßlaggebenb aber finb bie ©igenßeifen eines B e ru fs , bie irgenbmie in ben ©efießtszügen ißren Spiegel, ihre ablesbare Bußerung finben — bie ©igenßeiten, bie meift erft m it ben 3aßren geworben finb unb bem Beobachter wie etwas „ B a tu r » gegebenes“ entgegentreten.

©auz fo einfach allerbings, wie es fieß bie K a rik a tu rifte n machen, inbem fie _ einem beftimmten B e ru fs fy p allgemeine © ü ltig k e it geben, iff es in B 3irklicßkeit nicht, Denn neben bem ©efießt, bas feine B rä g u n g bureß ben

3 e r Slelfdjet

3ec tUfcßlec

262

I

(9)

3 er Onftailnteur 3 er 53 acf )6 crfcc

Fo1os-‘ Koehler

3 e r dialer

'ö e ru f erhielt, Itet>t bas raffifebe

©efiebt als urfprünglicbe M is - brucksform. So müffen notroen- bigerroeife in ©auen m it u n te r- fcßieblicber raffifeber oufam m en- feßung ih re r ‘öeoölkerung auch bie ©efiebter, bie ,,‘ö e ru fs “ = © c - Jicbter oerfebiebenartig fein.

M i t ben S ilb e rn biefer S ei­

ten ift ber ‘öerfueb unternommen, bas ©efiebt bes pommerfeben

§anbroerkers barjuffellen — utib

?roar fo, roie es uns bes öfteren begegnet, roie roir es uns o o r- fteiien muffen, roenn roir bie ra f- fifeben ‘¿ e rb ä ltn iffe ‘potnm erns nicht außer acht laffen. ©abei können bie bißf gegebenen S e ­ ic h te r, bie abfiebtiieb n u r e i - n e r S ta b t G om m erns entnom­

men finb, naturgemäß keine ftrik te M lg e m e in g ü ltig ke it als P ro to ty p eines beftimmten B e ru fs höben, öm m erbin roerben ficb bei genauer <23e- trarbtung M e rk m a le berausfcbälen, bie irgenbroie bauernb roieberkebren —

‘M erkm ale eben, bie bie ©¡genbeit bes B e ru fs geform t böt. M a n roirb fagen: 'über M a le r 9C fiebt boeb anbers aus, Scbneiber 21 ift ein befferer Eyp — man roirb unberoußt Vergleiche m it bekannten §anbroerkern a u f- ffcllen nnb o ftm als ?u ficb nicht beckenben % fu lta te n gelangen. 'D arauf kommt es jeboeb nicht an. Soubern einzig barauf, ficb ber M ü h e ju u n te r­

geben, aus einer <23erufsgruppe bas ©emeinfame beraus?ufinben unb biefes

©emeinfame in bem einzelnen ,,'23erufs“ =©eficbt roieberjuentbecken. 'Das roirb meift gelingen.

Schließlich ift bei allen 'öetracbtuugen biefer V r t nicht ?u oergeffen, baß beftimmte Waffen ?u beftimmten b e ru fe n befonbere ©ignung befißen. ©s roirb ficb baber auch im ©efiebt bes ¿anbroerkers oielfacb eine o o rb e rr- febenbe raffifebe Komponente ausbrücken, bie neben ben ‘©efensjügen bes cö e ru fs feine ebarakteriftifebeu ©rfebeinungen e rk lä rt.

‘© e r fo bie hier gegebenen Köpfe pommerfeber §anbroerker auf fiel) cinroirken läßt, roirb balb beroorfteebenbe ‘M erkm ale ihres B e ru fs erkennen

— unb roer roeiterbin bas 'ö lickfe lb auf <23erufsgruppen erroeitert, ber roirb tatfäcblicb t»on ben oielfacben Ubereinftimmungcn im ^lusbruck ber ©efiebter

iiberrafebt fein. ri-

3 e r griför

(10)

J OSEF WI N C K L E R :

DecACte it it z un dec

2lls ber ‘211 te g riß feine Steinfcruke 2öachoiöer auf beit ©¡fcl) oon Sansfouci feßfe, meinte gofef, fein Kam m erlakai:

„2tbe r bu mußt ’n Stücksken gucker brin tun — beim richtig Schluck trinken ¡ft auch ’ne Kunff.“

„ § ig it t ig it t, 3ucker — ?“ fragte ber 2tlte g riß .

, 3atooll, ’n richtig Klümpken — bas h ilft bei 2 tie r’ unb PItagen!“

‘Der 2tlte g riß klingelte, K a th rin kam m it ber filbernen 3uckerbofe, unb als fie bie Kruke fteh’n fah, nickte fie lächelnb:

„2Seiß fchon 23efcheib — man nur nicht ans Süffeln kommen!“ ‘Dann nahm fie ben Stopfet unb leckte brau: „ ‘Prim a, echter 2öacbolber!“

„ 2 B a r f — bu follft auch einen m it- kriegen — “ Jagte ber (2tlte g riß unb goß brei ©laschen ooll, in jebes ta t K a th rin feierlich ’n Stückchen Jucker.

„ £ r f t muh man ein Läppchen roar»

ten“ — lehrte 3ofef — „etw a fo — unb jeßt m it ?roei gingern anpacken, aber in weitem 2$ogen bas ©laschen langfam fchroenken, langfam ranbooll kippen — halt, halt, nicht_ gleich alles

’runterkippen — knapp bie S ä lfte l 2tich- tig — man ftöhnt ,ha l‘ ober ,h ä l‘ , tie f ftößnen, unb roifcbt m it bem §anbrücken breit über ben 2Ttunb. *Dann ru h t man aus oom ,©etiuß‘ , erjäb lt ein Spiercheti ober hört bebächtig ?u, toas anbere klöß- nen unb ftellt bie 23eine breit ausein«

anber, man kann fich babei auch bie

‘Pfeife fto p fe n --- bis man m it klei­

nem 23ogen bas halboolle © las noch rouppl rafch hinterher kippt, ben 2teft m it ber 3unge ableckt, ?abtt ftid unb geht m it 2tbjüs( Niem als Schnaps in e i n e m 3ug kippen —

„ ‘21ha — “ erinnerte fich ber 2tlto g riß _ „je ß t begreif’ ich, weshalb fchon bie grau in ber 235irtfcbaft ,3um 2Ba(be‘ gleich fo argmöbnifch mich als gremben betrachtete, als ich bamats biefe Canbesfitte nicht befolgte — 1“

„T tu mu|jt noch oißf lernen, bis bu bahinterkommft, aber ‘p a rb o n — man kann auch noch fchnell ein ?roeites Schnäpschen hinterher fchüftenl“

„ g a lt , halt 1 — “ rie f ber 2tlte g r i ß —

„im m er ‘öorficht m it ber 2Tiebi;in!“

„ S o t t ja, ich werbe bocb meine ‘p e n - fion nicht mehr erleben — “ feufjfe 3o«

fef — „ich mach’ halb fchlapp!“

„ ‘Du roirff bloß ju bick — “ lachte ber 2tlte g riß — „mein Regieren bekommt b ir ?u gu t!“

„Sch habe ?u oiele Sorgen, 2Ttajeffät

— mein liebftes Schroefferkinb könnt’

ben Scbuffer oon ‘öeckutn heiraten, aber fie hat keinen PHofes in ber “Pfanne —

„Schabe —

„Unb ber Schufter hat obetibrein Schulben —

„K a n n roohl fein —

„2 tb e r fie muh ihn boch heiraten —

„S ieh, lieh! — “

„2061111 bas herauskommt in 23eriin, finb m ir blam iert — .“

,,‘Datiu null ich ?ur 2tusfteuer be itra­

gen — beffell’ m ir alfo ein paar lange S tiefel bei ihm !“

„Öanbfchlag — abgemacht!“ ■

„2 tb e r nicht ju teuer — an jebem Stück gaben muh jeßt toieber gefpart roerben!“

Unb 3ofef fchrieb bem Schufter, er folle orbenflich nach beigefügtem 2Itaß bem König hohe S tiefel machen!

2Itein Schufterlein in 23eckum hüpfte oor greube, unb ein 2tnJtreicber fah ihn hüpfen toie ein § a f ’, lief aus feiner 2SerkJtatt herbei unb kaum gehört, malte er oor Stol? fo fo rt ein grobes Schilb: „2tnton ©epe, §offchubmacher=

meifter oon 25eckum“ , unb hing bies Schilb heimlich in ber 2tacf)t bem 2tacß- barn oors §aus. ©00 hatte es noch nicht geieben, als bie Ceute es längft muhten, unb ba er’ s m it ber 2ttcl)te oon 3ofef hielt, ber in 23erlin oiel ?u fagen hat, ronnberten fie fich keineswegs, fon - bern beneibeten ihn um fo oiel ©lück.

©epe lie f burch bie S ta b t unb oergaß oor “öe rm irru n g ben ‘¡Pürgermeifter ?u grühen. “Der bachte fogleich: „2tba, was

hab’ ich niohl oerbrocßen? ‘Das kann m ir ben § a ls koften — § e r r ©epe grüht nicht mehr!“ 21uch ber ‘P aftor oon 23eckum blieb oor ‘öerrounberung ftehn, als ©epe nur eben an ben g u tra n b fahle, brehte fich ’rum unb be griff: „'D a ­ hinter fteckt bie Regierung — ich muh Sonntag fchnell eine fchöne ‘p re b ig t hal­

ten!“ ©epe beftellte fich fü r bie 2teife einen neuen § u t, unb als er ?a()len roollte, machte ber §utmacher einen tie ­ fen 25iirkling: „2 5 itie fehr, oon 23ejab- (en roollen m ir gar nicht reben — legen Sie oben nur ein gutes ‘ffiörtchen fü r mich ein —

© as mar komifch (eicht oerbient, unb

©epe p fiff fröhlichen ge rje ns gegenüber

¡um Schneiber unb beftellte fich fchon ben teuerffen 2tn?ug fü r bie 2teife nach 23er=

lin. “Der Schneiber ta t noch freunblicher als ber öufmacber unb nahm überall am gan?en Peib oor Aufregung boppel- tes 21Iaß, fogar einen blauen S am t­

kragen unb U n te rfu ffe r aus Seibe emp­

fahl er. „Piebfter g e r r Machbar — “ rieb er bie gänbe noch unter ber © ür —

„roenn Sßr in 23erlin etroas auch fü r mich tun könnt, mürbe ich Such gern noch einen Pttanfel gra tis bajumacßen — 1“

g e r r ©epe juckte bereits hochmütig bie Schulter unb nafelte: „g e rjlic h gern, aber ber 2tlte g rih hat m ir gefchrie- ben — „ Oh, Sßr korrefponbiert fchon miteinanber — ?“ „Staatsgeheim nis — “ Jagte ber Schufter —- „es hanbelt fich um oiel wichtigere “Dinge —

2tun hörte ber gausbefißer oon ber

©efchichte. — ©epe mar fchon mehrere Pttonate bie <2Ttiete fchulbig geblieben, ber Ptbookat hatte ihm grob gebrobt, unb felbigen 2tbenbs hielten beibe ängft- liche 23eratung, ob folch ein ge reinfall ohne ju großen Schaben überhaupt noch

;u heilen m är?“ „Sch nehm’ ihn m it jum 5tamm tifch unb tr in k ’ auf gut greunbfcfjaft — “ befchloß enblich ber pfiffige 2tbookat unb tat, als käme er ju fä llig oorüber an ©epes §aus. „21ha, hoher § e r r 2Tleifter, man fieht’s fchon am neuen § u t, roie jetjt bie ©aler reg- nenl © ie leibige 2Ttietsaffäre w irb na­

türlich niebergefchlagen — ich b itt Such nur, heut m it ?nm Stamrafifch tu kom­

men!“ ‘Darum ließ S e rr ©epe fich nicht erff ?roeimal bitten, unb gönnerhaft e r- fchien er m it bem 2 to ta r 2trm in 2trm am §onoratiorenftam m tifch. ‘Der 23ür»

germeifter oon 25eckum fie l faft in O hn-

264

(11)

macíjt, baß © err Sepe aübßreits fooiel Bnßang befaß, benn unterwegs hatten fieß auch noch brei Batsfcßöffen an«

gefchloffen. © err Pintón Eepe taßlte auch biesmal biß 3ßcfc>ß nicht, fie toar fcßon im ooraus beglichen, unb bes un«

gewohnten d e in e s hagelooll, mürbe er

BatofeíIertDírt unb 3ürgetmeifiet fcßleppcn '¡lepe nnd) -Sgaufß oont B a fs k e lle rro irt felber unb bem B ürgerm eifter in feine Beßaufung ju«

riickgefchleppt. 3n>ei Schöffen beckten ihn tu —

Unb in © errgottsfrüß ging bann biß lDunöerbare Sauferei los: jeber © err oom Stammtifch beffellte fich neue S tic«

fei, Eepe maß unb maß — am Bacß»

m ittag roar’ s ruchbar, unb ba folgten eilenbs ber ©utmaeßer, ber Scßneiber, ber ©ausbefißer, ber 'P fa rre r, © err Eepe aber oerfchob alle Lieferung bis nach ber 'B erline r Beife. „S e rn , ßert»

lich gern — antroortete jeber. Unb bie grauen unb Eöcßter kamen fchon unb ließen fiel) oerfiihrerifche Stiefelcben an«

meffen m it golbenen Quäftchen — ah, roas roaren fuße güfjcfjßn in Beckum.

Unb ber S ta b tra t befrßloß, auf ©e«

meinbekoften eine ' btontene Ehrentafel ans ©aus fcßlagen ]u taffen, auch ein Scßaufenffer, groß roie ein Scßeunenfor, wollten fie breeßen, roo © e rr „©offeßuß«

macßermßiftßr Eepe“ fißen follte oor allen Ceuten, roenn er bie S tiefe l bes B lte n g riß näßte, baß aueß bie Scßul«

kinber kämen unb ooll P a trio tis m u s t u=

feßauten, unb ber Seßrer follte ba?u fingen laffen —■.

Unb nun fcßlug bie B ürgeroerfam m - lung oor, man follte unter bas kleine

©äuseßen B ä b e r machen unb ben großen Scßuffer ?ur größeren Eßre ber S tabt

überall im B lünfterlaub ßerumfaßren laffen, befonbers ißn neben jebes B a t»

ßaus feßieben, unb ber Bacßtroäcßter oon Beckum möchte ba?u aus bem ©orn blafen — .

Die B r a u t traute ihren Bugen nicht ob biefer Beränberung aller ‘Dinge bureß ben allmächtigen Onkel 3ofef in B e rlin .

©60 P offm eifter feßoß begeiffert bas ge«

famte Beifegelb oor unb erklärte, © err Eepe könne im noblen neuen B n ju g unb m it ben Stiefeln bes B lte n g riß am B rm nur E xtrap oft fahren! Unb hoffte B eförberung tum P o fttu in ifte r! ©enn im üborffürtenben Baufcß ber Ereigniffe hatte aueß © err B nto n Eepe oöllig oer«

geffen ober überfeßeti, baß er nur erft naeß B la ß arbeiten folle, unb in ber BJicßtigkeit feines neuen Bntuges, fei­

nes neuen ©utes, bes feßönen Saben«

fcßilbes, ber ©utbrüberfcßaft bes B o » tars, ber B litg lie bfcha ft am ©onoratio»

renffammtifcß, ber Kunbfcßaft aller erften

©errfeßaften oon Beckum, bes Beibes ber ©erren, ber Betounberung ber 'Da­

men, faß er m it einem kalten ©ußn unb einer glafcße B otw e in , bie ber B a ts » roirt noch extra fpenbierte, alfo woßl«

oerpackt in ber Extr-apoft, eß et’ s reeßt wußte, unb bie gante S ta b t feßaute fei­

ner trappelnben B u s fa ß rt tu, winkte, grüßte unb rie f: „B b e ! B b e l“ Seine B r a u t ffanb hinterm genftcr unb meinte oor © lückfeligkeit —•.

So kam mein Scßufterlein hoff artig ankutfeßiert, feßritt ffo lj bureß bie Scßilb»

waeße unb klingelte.

„S ft gofef in’ n ©aufe — ?“

„B 5 e r — 1?“

„B te in künftiger Oßeim, © e rr gofef Bteyer, geboren in B ß einel“

„Bcß was, gibt’ s hier nicht — .“

„B 5ie — ? Sie kennen nicht ben

© errn Kammerlakaien — ?“

„ B ß — I“ rie f bie B3acße — „aber ber hat ßeut © ienff unb keine freie 3 e it l“

© er ,©offcßufter‘ ffaunte baß, unb bann ftofterte er: „K eine freie 3 e it — wenn Berm anbtfcßaft kommt? Unb wo bleib’ icß felber biefe Bacßt — ?“

© a tr a t ber B lte g riß heraus. Eepe erkannte ißn gleich unb rief, feinen ©uf feßwenkenb: „© re im a l ßoeß, © e rr K ö­

nig! — öcß bin nämlicß ber Scßufter aus Beckum — B e rw a n b te r oon 3 o fe f!“

© er B lte g riß befeßaute fieß bas pußige Btänncßen unb tmickerte:

„^Zöie — ? © at E r bie S tiefe l tu guß oon Beckum naeß hier gebracht?“

„ B e in — icß — fuß r — in ber E il»

poff — “ ffotferte Eepe.

„B 5as — ? 5 ü r ein P a a r Stiefel S x fra p o ff? “

„B a tü rlic ß — I“

„U nb bafür ßaf er fieß noeß K a o a lie r- kleiber maeßen laffen?“

„3am oßl — B la je ftä t! K la r — .“

© er B lte g riß g r iff fieß an bie B afe unb ftaunfe: „ E r ift ja ein toller B o«

gel — I 3eßt werben Sßn bie Scßulbcn moßl gant freffen — ?“

„O nein — auch bie B eife ift m ir fein geftiftet — I“ rie f ftraßlenb ber Scßufter oon Beckum — „fe lb ft bie Scßulben finb alle gefeßenkt — .“

© e r B lte g riß grübelte m it finite rer Btiene: ,Bufgepaßt — ba kommt bie B etrü gere i heraus — ob wirklich immer fooiel an m ir oerbient w irb ? ©ann laffen fieß aller Enben noeß unermeß­

liche Summen fparen?1

Unb winkte bem Scßufter: „Kom m E r mal mit, lieber Kujon — w ir geßen et­

was ßinterm ©aus fpatieten — .“

B u n mußte ber Scßufter genau fcßil- bern, wie alles gekommen mar, unb ber B lte g riß (aeßte wie ber Eeufel:

„Btenfcß —• Blenfcß — renommier’ E r breift, E r ß ätt’ taufenb P a a r Stiefel fü r alle Bßnen batu geliefert! Sft bie B5elt fo oerrückt — fpiele E r rußig ©of«

feßußmaeßermeiffer oon Scßilba — .“

Unb gab ißm einen Eabaksbeutel ooll E aler tu t Busffeuer unb obenbrein Beifegelb fü r bie © eim faßrf. Unb Jagte abenbs tu Seybliß: „Kom m , tu erft ein Stückchen 3ucker hinein, trin k biefen BJacßolber — im großen Bogen erft halb kippen — bann etwas paufen — unb jeßt in kleinem Bogen gant kippen

— icß muß b ir was gamofes ertäßlen —

3e r Blle griß befefinute fieß bns piißige illnnncßen

benn bie ©ummßeit w ill überall ge»

bummbeutelt fein, fie oerbient es nießt beffer!“

©ann mifeßten fie fieß fcßnaltenb m it bem ©anbrücken ,© a !‘ über ben B lunb unb (aeßten beibe tie f aus bem 3mercßfell.

($9Ht fröt. ©euetjmigung öer ®eutfcijejt S3er=

taßS-atnftalt, S tuttgart, öern präctjtißen sBudje oon Qofef SB i n cf l e r „® e r Stile § rip " ent=

nommen.)

£65

(12)

3?Iicf auf ein iDyllifct) gelegenes JeMager

3 a s in großen §e(bMd)en Ijecgefieiite iintopfgedtfjf inieb in Sannen gum -Saget gefcfjafft

(13)

grüfjmotgens geßf es 3m 2t)ä|cf)c unter Me [elbftgejimmerío 33uf<ti?

onloge Ä ' E

- ' f W i % * * :* * ■ lU í . l Ü Ä i

nt ganjen Aeicf) werben in biefern 3af)te erffmalig Sommerjeltlager burcf)gefüf)tt, in benen 3el>nfaujenbc I bcutfcher 3ungen einige ABocben Ijinburtf) Sreijeif unb S tillu n g finben. ‘Diefc 3e(fläget, bic in ben lanb*

fcbaftlicf) reijoollften ©egcnben bes ‘Paferlanbes liegen, Jinb bet Ausbruck bes ©emeinfchaffswillens unferer 3ugenb. Schüler unb 3ungarbeifer aus enget Scbulffubc unb ffaubigor Aßerkffaft bnrd) finngentäße Leibes*

Übungen in frijrfjer Luft unb Sonne Srßolung ?u bicfen — bas ijf bet Saupfjroeck aller Lager, über benen bie

‘Parole ffel)f: § a r f c K e r l e , g u t e K a n t e r a b e n , f r e u e S o l b a f c n b e s 5 ü 1)r e r s . Sn biejem Sinne ooll}ief)f fief) bas Leben im Lager. ©efcßlafen wirb nidjf in weichen “Petten, jonbern im 3eit auf Stroh, einfach iff bas ©infopfgcrichf aus ben großen Selbküchen, aber berb, nahrhaft unb reichlich- Unb mit ben erffen Strahlen ber Sonne geht es hinaus jum Aßalblanf, einige Atemübungen, ein ©lieberrecken unb ‘Dehnen, unb unter ber fclbfigo?intmerfen i)ufchaniage t>oll?ieT)t fief) bie Alorgenwäfche. Sport, Spiel, ©ejang unb ©elänbe*

Übungen füllen ben Sag. Unb wenn bic Sonne finkt, unb bie Lagerfeuer angejünbef roerben, ruft ber Lagergüter feine Alannfchaff }ur politifchen Sfunbe jufammen, roo er Stagen ber 3 « f behanbelf unb roo bie 3«ngen fief) über bie brennenben ‘Probleme ber ©egenroarf ausfprechen.

Pie Ulabfeeifen »erben im freien in fclbßgegra*

benen b rin g e n eingos nommen

Fotos Senckpiehl

(14)

G E R H A R D R E I N H O L D :

ti Jotetag eines ^olöntentoöes

H e r m a n n ł o n o « f le f n tle n a m 2 7 . ^ d jc if c in g o I 9 i 4

& ^ g 3 c m B la n t ic 3 u t f ) u n ö 3 d iin c c t . atitilünn cBUntijßC (1695-1723).

„U m §erm ann Cöns ¡ff cs ftill geworben“ , fo begannen einige Säße bes ©ebenkens u nter ber gleichen Überfcßrift, roeicbe ich oo r neun Jahren im „B ö lkifcß e n Beobachter“

fchrieb. D am als ftanben m ir oo r ber Botroenbe unferes B o lk e s . ©s mar bie 3 e it bes Bergeffens aller oölkifcßen NJerte, roelche heute roieber fo felbftDerftänblich ihre Stelle einnehmen, baß m ir bie 3 e it oon 1916 bis ?ur N ationalen Erhebung fchon aus ber Jernficßt ©efchichte geroorbenen ©efeßehens begreifen. B o r neun Jahren mar ich im § e u e rt 1926 auf bem Beicßsparteitag ber B S D N ^ ) in BJeim ar. S a fte ich o o r bem ©age oon B Jeim ar aus oölkifcher ©inftellung ben NMberffanb in m ir gegen bie politifch unb k u ltu re ll auflofenben S frö » mungen ber N acßkriegsjeif g e fp iirt unb gehärtet, fo ftellfe mich bas unm ittelbare ©rieben ber ‘Perfönlicßkeit B b o lf S itle rs m it ber ©eroalt einer bis baßin nu r ge»

fühlten, nun aber in tie fe r © rfebütterung erlebten über»

¡eugung m itten in ben Beicßtum ber ©ebankenroelt bes B a tio n a lfo jia lis m u s hinein. D as © rlebnis fchenkfe m ir bie ©eroißßeit ber inneren Berbinbung m it bem ©e»

bankengut, bas ich aus bem geiffigen Beicß oölkifcher K u ltu r unb bem geiffigen Schaffen ber N länner, toie Sichte, B rn b t, Cagarbe unb ©ham berlain als NMberffanb gegen B u flö fu n g unb 3 ic ilifa tio n empfunben hafte. 3u biefen Ntännern aus ber Bergangenheif gehörte fü r mich aus ber ©egenioarf Hermann Cöns. Je ß f mürben m ir bie tieferen gebanklichen 3ufammenhänge m it bem B a tio n a lfo jia lis m u s k la r unb beroußf. Unb bie fo ge»

roonnene B e w u ß th e it konnte roarfen, bis bie politifche

©nfroicklung ben B u n k t erreichte, an bem burch gebatik»

liehe B rb e if auch bie äußere B erbinbung oolßogen wer»

ben konnte. So ging §erm ann Cöns in feinem BJefen unb in feinen NSerken m it m ir, roenn ich auch noch nicht fah, roo in ber © inheif bes inneren unb äußeren Bufbaues im D rifte n Beich fein B la ß fein mürbe. D a ru m trieb es mich, feiner nach bem © rlebnis oon BJeim ar im K a m p fb la tt ber Bemegung ?u gebenken.

Der Kriegsfreiwillige unb fein ©rab

Sn einem B e ric h t aus bem Ja h re 1918 — er geht auf B titte ilu n g e n oon B la x B . ©önjes in ber 3 e iffc h rift ..Bieberfachfen“ jurück unb iff überfchriebcn „N 5o liegt Sermann Cöns begraben?“ — ffebt bie ©efchichte feines

©rabes, eines Solbafengrabes im Biem anbslanb, oon Kam pf ju K am pf halb in beutfeher Sanb, halb in ber

©anb ber Sranjofcn. Knapp unb folbafifcb nüchtern heißt es in bem B e ric h t, baß bas © ra b in franjöfifcße

©änbe gefallen iff, unb baß ber © eneral oon ©turn ich eine S k ijje bes ©rabes bat anfertigen taffen, um es bei ber Bückeroberung bes oerlorenen ©ebiefs roieber auf»

finben ?u können. D a s gefchah burch ben B n g r iff oon B io e lle im B p r il/ B la i 1917, jeboch bie Suche nach bem

©rabe mußte als ergebnislos aufgegeben roerben. B b»

fchließenb heißt es, baß bie S tä tte , roo §erm ann Cöns bie ießte B uhe gefunben hat, roohl nie aufjufinben fein

roirb. 3u(eßt folgen im B e ric h t bie NSorte aus ber im Jahre 1912 niebergefchriebenen „Nbenbfpracbe“ :

B u f meinem © rabe fa ll ftefjen kein Stein, kein §üg e l fo ll horten gefebüftet fein, kein Kran? fo ll liegen, roo ich ftarb, keine ©räne fallen, roo ich oerbarb.

D ann roar es fecbjeßn Ja h re ftill um ben gefallenen K rie g sfre iw illig e n bes 4. 5üfilie r= B e g im e n ts 73. <3m B ta i bes oorigen Ja h re s gab bas Jenfralnachroeisamf fü r K riegsoerlufte unb K rie g e rg rä b e r in B erlin » S p a n b a u bekannt, baß bei ben franjöfifcßen Umbeftungsarbeiten in ber ©egenb oon Coiore auf bem ©efecßtsfelb bes September 1914 ein beutfeher © ofer m it b e r© rke n n u n g s- marke B r . 309 biefes Begim cntes geborgen fei. B u s ber K riegsftam m rolle rourbe als einftiger © räger biefer B la rk e §erm ann Cöns feftgeftellt. D e r franjöfifcbc

© räberbienft feßfe ihn auf bem beutfehen N tilitä rfrie b ß o f Coiore im ©rabe B r . 2128 bei. ©s fchien oerftänblich, m ar aber roohl nicht im Sinne feiner „Bbenbfpracße“ , baß Hermann Cöns nach Deutfchlanb heimgeholt unb im

§ e rb ft 1934 in ber Cönsheibe an ber Straße Sßarburg—

S o lta u beigefeßt rourbe. Diefe ¡weite „o o rlä u fig e “ B e i»

feßung fanb bamals oielfachen NMberfprucß. B u n hat ber J ü b re r feine leßte B u ß e ftä tfc beftimmt. B m 2. B u g u ft 1935, bem ©age, an welchem oor einunb?roan?ig Jahren ber BÖeltkrieg begann, ift Hermann Cöns burch bie B5ehrmachf bes D rifte n Beicßes im öeibegrab, bas bie Beichsregierung bem toten K äm pfer errichtete, beftaftef roorben. NMe ber S olbatenfriebhof oon Cangemarck in frember ©rbe, ift bas §eibegrab in ber §eim aterbe S innbilb bes helbifchen ©eiftes ber K riegsfreiroilligen oon 1914. D a s ift bie unruheoolle ©efchichte ber ©ebeine bes am 27. Scßeibings 1914 im B lte r oon 48 Jahren gefallenen K riegsfreiroilligen Sermann Cöns. D ie Un»

ruße bes Cebens hat ißn, ber als kämpferifeßer Blenfcß fieß nach bem Kampfe nichts fo ffa rk toie bie Buße er»

feßnte, auch im ©obe nicht oerlaffen. Scßickfal? N M r haben nicht bie B erechtigung, biefe Jrage auf J a unb B e in ¡u beanfroorten. B b e r m ir wollen bas NMffen um ben Böeg bes ©ofen oon ber NSeftfronf bis ¡um §eibe»

grab ?u ber © rinnerung an Hermann Cöns tun, bam if cs gleich ih r lebenbig bleibt; benn es gehört ju ißr.

B cftm tung

©an? roar in ben Jahren nach ber B eoolfe 1918 bas Bnbenken an Hermann Cöns nicht erlofcßen. Sn feiner

§cibe rourbe ißm ein ©ebenkftein errichtet, unb an man»

eßem anberen O r t im B afe rla n b e hatte fein Solbafentob bie © rinnerung an ben B a tu rfre u n b unb ben Jä g e r m it feinen meifterlicßen Scßilberungen unb an feine B rb e if fü r ben Nafurfcßußgebanken roacßgeßalfen. D a n kb ar roar biefes ©ebenken. Bßege, §ößen unb § ü tfe n bes B5albes erhielten feinen Barnen. Steine rourben ißm gefeßt, ©afeln m it feinem B ilb n is rourben angebracht, unb man faß in öffentlichen ©ebäuben unb B äum en hier unb ba ein B ilb oon ißm. Doch begaben fieß folcße © r»

eigniffe in ber B egel in O rten u n m ittelbarer Bnknüpfung

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an §erm ann Cöns. T>ie Anteilnahm e an ihnen ging roenig über örtliche © renjen hinaus, ben BM berhall ber Bolksgem einfchaft konnten fie barum nicht finben. 511s bann im V e rla u f ber N a tio n ale n ©rßebung bie Beftänbe ber L ite ra tu r im Buchßanbel unb in ben Büchereien non ben ©r?eugniffen a rtfre m b e r literarifcß er Schreiber­

linge gefäubert mürben, ba blieben jroifchen ben Cücken bie B ücher oon Hermann Cöns fteben in ih re r forbernben K la rh e it unb © inbeutigkeit: jeßt mären (ie recht am B la ß e . D ie Anerkennung ih re r erjieherifchen BJerte bebeutefe es, baß ber U nterricbfsm inifter eine Cöns-

©ebenkffunbe in ben Schulen anorbnete. Unb bas junge Deutfchlanb im Sreiroilligen A rbeitsbienft nahm fich feiner aus bem inneren A n trie b bes ©rlebniffes oon A rb e it unb ©emeinfcbaft in ber N a tu r an.

Sn ber © re n jm a rk cPofßn=Böefipreußen, ber Canb»

fchaft feiner © c b u rt unb 3ugenb?eit, fchufen bie B5erk»

folbaten bes Arbeitsbienftes bas erfte Cöns=N lal bes beutfchen Oftens in ‘Deutfeh = Krone; am ©ingang ber 5agem ühler Sichten, nahe ber großen Dtircbgangslanö»

ftraße B e rlin — Königsberg, ru h t auf einem Sockel, um­

geben oon großen BSacßolberbüfcben, roilben N ofen unb

§eibe, ber fchmere Siubling m it ber S nfchrift „ite m beutfchen D ichter öerm aun Cöns“ . Um ihn ftehen kleinere Sinblinge als S innbilb ber NÖerke bes Dichters, bes Solbaten unb bes 3ägers m it bem Namen ber Bücher.

3m O ktober 1934 bliefen bie Nöalbhörner ?ur geier am C ö n s -N la l ben 3ägcrgruß „3 a g b an . . .“

„D e m beutfchen D ichter Hermann Cöns“ , biefe B 5 ib - mung Jagt aus, roas er m ar unb roem er gehört, feinem N o lk . Neben bie ©rinnerung an ben ©oten t r i t t fein NJerk, roie es geroirkt hat, als er noch lebte, unb roie es roeiter roirkte, als er in bas große ö e e r ber ©efallenen bes BJeltkrieges eingegangen mar. D as Cebensroerk hat bie ©efchloffenheif unb ©inßeit, bie bem ©enie gegeben finb, nicht erreicht. D e r B ogen, roelcher oon bem per­

sönlichen Ceben ¿erm ann Cöns’ ?u feinem B5erk hinführt, m ar tu roeit gefpannt. B ie l K r a ft Derbrauchten bie inneren Spannungen, unter benen er körperlich unb feelifch leben mußte; freilich märe ohne fie fein reiches unb oielfältiaes Schaffen roobl nicht möglich geroefen.

A b e r fein B5erk hat beftanben, meil es in fich ftanb.

B k s oor biefem B5erk nicht beftanben hat, m ar bie 3 e it, in roelcher ber D ichter es fchrieb. BSenige nur oerftanben ben ungeheuren © ru ft unb bie fchmere B e r»

antm ortung, bie hinter ben Büchern ftanben. (©s fei hier erinnert an bie bunten Bücher „N le in grünes B u ch “ , ..A lo in braunes B u ch “ , an ben B allabcnbanb ..N lein blaues B u ch “ , an bie ..K äufer oon O hlenbof“ , an ben „Ceßten § a tis b u r“ , an ben N otnan ..Dahinten in ber §eibe“ . an ben „B J e h rro o lf“ , bas bäuerliche Spos bes D re iß ig jä h rig e n Krieges, au bas „3roeite ©efichf“ , an bie Bänbe ber ©iergefchichten unb an bie reinfte Ciebfcböpfung bes 3ahrhunberfs, ben „K leinen N ofen»

garten“ .)

‘CTlit feinem Schaffen, aus ber © a n jh e it einer cB3elt=»

anfehauung ohne Kom prom iffe geboren, m ar Cöns in ber künftigen Citeraturm iffenfchaft philologifcber Spe?ialiften feiner 3 e it nicht unterjubringen. Doch feine (ebenbige unb tupackenbe A r t m it ber Sprache eigener Bnngung, bie N a tu r m it D fla n je unb © ier fo gan? u n m itte lb a r ?u fchilbern, Scbickfale ?u gehalten unb ju erzählen. geroann feinen B üchern alte unb junge Nlenfcßen ?u Sreunben.

Seinem inftinktficheren ©infühlungsoermögen oerbankt unfere N lutterfprache einen neuen Neichtum an lebenbig»

farbigen unb (ebenbig-toarmen, roahrhaft fchöpferifch

geroonnenen BSorten unb Ausbrücken. B e i oielen roiffen m ir fchon gar nicht mehr, baß fie neu finb, fo urfprüng»

lieh haben fie fich bem B5ortfcbaß eingefügf. 3m 3 e if=

a lte r ber o iü ü ifa tio n fchrieb Cöns über unb fü r bie bäuerliche K u ltu r, ber © roß ftabt feßte er bie einfame unb belebte N a tu r ber §eibe m it ihrem taufenbfältigen Ceben unb ©ob entgegen. Hermann Cöns bat fein Ceben binbureb immer m it ben Nlenfchen Süßlung gehabt, bie

„a u s bem breiten Unterbau feines B o lk e s ftammten“ . D e r Schüler bes humaniftifchen © ijm nafium s hielt m it ihnen ebenfo Sreunbfcßaft roie ber Stubent unb 3ourna»

lift. So erfüllte er oom Serben her m it innerem Ceben, roas ber B e rfta n b oerarbeitete, roas er fchrieb; benn an biefe Nlenfchen baebte er, roenn er fchrieb. D arum ift es natürlich, baß alle ltrfprünglichen Nlenfchen aus jebem Stanb unferes B o lk e s feinen B üchern Sreunb rourben. D a s ift auch heute noch fo.

Unb roo ftanb bas B Jerk oon Sermann Cöns in ber 3 eitftrömung? ©s ftanb allein ba, in ber unbürgerlichen

§ a ltu n g feines Schöpfers, ber es roagte, rückfichtslos gegen fich unb ¡ebermann, K r itik ?u üben, unb ber fich keiner Nichtung oerfchrieb, noch oerfchreiben ließ. ©in.

folcher N lann, in ber 3 e it ber ö e rrfc ß a ft ber 3 io ilifa tio n unb bes 3ntellekts, hafte fchon bureb Sorm unb 3 n h a lt feiner ,.K u lfu r“ - K r i t i k Jeinbe. ©s roar leicht, ihn bureb feine beiben unglücklichen ©ben unb bureb bie ?eitroei(ige Ceibenfchaft bes ©runkes ?u einer moralifch um ffriffenen B crfö n lic h k e it ?u machen. D ie einfache ©leichung D e tfo n gleich B 5erk ergab feine D iffa m ie ru n g . D a ru m muß es einmal ausgefprochen roerben, baß fein B5erk etroas anberes ift als fein Ceben, unb baß §erm ann Cöns anbers geroefen ift als bie B e ste llu n g e n oon feiner D e rfo n unb feinem Ceben. ©s gibt bis heute nur ein Buch, roelches biefe Dinge klären kann: „ D e r unbekannte Cöns“ oon feinem Jreunb, bem N la le r Hermann Knotte»

rn s -N le g e r. D ie fe r ffellf fachlich richtig, roas Begabung unb roas B eranlagung, roas körperlich unb feelifch krank unb gefunb an ihm roar. D e r Sreunb übt bie gebotene 3 urückbalfung, roo er auf bie ¿nüefpältigkeit unb 3 er»

riffenheit im B5efen bes Jreunbes eingeßf unb fie ?u beuten fuebf.

D ie echte oölkifche B efinnung auf bas B5erk oon Hermann Cöns kam erft, roie roir fchon gefehen haben, m it ber N a tio n ale n ©rhebung. D ie Quelle, aus roelcher fein Schaffen gefloffen roar, bie aus bem B lu t geborene Ciebe ?um öeimatboben unb feinen Nlenfchen, ergoß ihren S tro m roieber über Deutfchlanb. Unb biefer S tro m belebte bie ©rinnerung an §erm ann Cöns unb fchenkte ihn feinem B o lk e gan?. D ie © rkenntnis raffifcher N o t»

roenbigkeiten m it ihren Sorberungen fanb fich in feinem B5erk beftätigt. D ie großen oolkser?ieherifchen B5erte rourben roieber in ihre Nechte eingefeßt. Um fie roar es

^erm ann Cöns in feinen kulturpolitifchen A uffäßen, in feinen N aturfchilberungeu unb ©ierbilbern, in benen fich roiffenfchaftlich genaue Beobachtungen in hoher k iin ftle - rifcher J o rm niebergelegt finben, unb in feinen Nomanen oom B a u e rn tu m ?u tun. B5ie er einft gefeßrieben hatte:

..D e r B a u e r ift bas B o lk , ift ber K u ltu rträ g e r, ift ber N a ffe e rh a lfe r“ , fo fü h rt oon biefem Saß über bie B ücher oon D a rre bis ?u ben Nlaßnaßmen bes J ü b a r s fü r bie

© rhaltung bes B a u e rn tu m s eine Cinie. B o n ihm ftammt roeiter ber Saß: „ B 5 ir roiffen, baß N aturfchuß gleich“

bebeutenb ift m it Naffefchuß. naturfrem be B ö lk e r müffen untergehen.“ Auch feine jagblichen ©runbfäße finben heute roieber Beachtung. So hat Serm ann Cöns B o r ­ arbeit geleiftet ?u einer 3 eit, als nicht oiele fü r biefe

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