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Das Bollwerk : die NS Monatszeitschrift Pommerns, 1934 H 8

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Academic year: 2022

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(1)

^ f le b n is s e d e s 0 ,h m e r w e t t b e w e r b s

IJ *r ^ r e n * la n d r a u m

^ P ro v in z ia l- M u s e u m

J ® lt z « v o n L o b e n th a l:

f ü °s_ F r ie d r ic h d . G r.

P o m

mern tat

^ ° '» g a n g K r a u s : 4 ry p s ' v o r 2 5 J a h r e n

Ritter:

C ddwerk

^ g e s t a lt e n d e K u n s t

¡ ¡ * ° H o lt z e :

S t e t f r W e r b u n g e n ini

* ,ner Museum

'n d e n O s te n

* O a n fo rts e tz u n g

^ d b 'o n g e n

^ t s e | O S P reC hungen U. v

^ **• m .

R e t t i n

PtE M B E R 1 9 3 4

...

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(2)

O H N E

STREICHHÖLZER O H N E K O H L E !

O H N E A B G A SE,RUSS u. ASCHE

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dem billigen, elektrischen

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k o c h e n , b a c k e n , b r a t e n !

Wenden Sie sich daher an Jhnen ¿ugelassenen JnR-allaleun öden an die Hauptverwaltung den

ÜBERLANDZENTRALE

POMMERN« STETTIN

F E P N R U F 3 5 4 3 1

ODER DEREN ZWEIGNIEDERLASSUNGEN IN

St o l p t e l: a -1 3 7

BELGARD TEL: 6 0

M A S S O w t e l: 38-1 STRALSUND TEL: C.2 51

(3)

Das BollwQrP-

Die NS Monatszeitschrift Pommerns

(früher „Pommersche Heimatpflege")

5. Jahrgang S te ttin , S e p te m b e r 1 9 3 4 H e ft 8

V e rla g und A n z e ig e n v e rw a ltu n g : Pommerscher Z e itu n g sve rla g G . m. b. H „ Breite Straße 51 F e r n r u f 2 8 2 9 5 -9 7 S c h riftle itu n g : S te ttin , B re it.

Straße 51,111., Eing. J a k o b ik irc h p la tz . Erscheint m o na tlich e in m a l. Bezugspreis v ie rte lja h rl. 1,50 RM, h d b |a h r i. 3, RM, g a n z |a h rl 6 , RM zu züg lich Z u s te llg e b ü h re n . Bezug durch d ie Post, a lle B uchhandlungen und durch d ie Z w e ig ste lle n d e r Pommersdren Z e itu n g . Postscheckkonto S te ttin N r, 4 5 6 0

Etas lEcgtlmis unfetra -Sommer*

Irtisausfctitcibcna

£ine Sülle berrlicber ‘p b o to s 11 n5 guter 3cicbnuugen mar biß

‘¿lusbeute u n fe rn Pefer im 5om=

Wer )934. ‘BMr freuen uns, baß m ir bureb unjer ‘Preisausfcbreiben einen fo guten Einblick in bas künftlerifcbe Schaffen unferer pefer m it Kamera, “^öloiftift unb 'Pinfel geroonnen buben. Saft 400 isinfenbungen aus allen O rten

‘Pommerns, aber aueb aus betn

^e ic b (unfere ‘Babegäftel), buben uus bie pommerfebe Canbfcboft, Pie pommerfeben ‘Bauten, ben

‘¿ftenfcb in ‘Pommern unb pom®

merfebe A rb e it gejeigt.

‘Pie Sntfcbeibung mar außer®

orbentlicb Jcbtocr, beim bie tecf>- n' I cbe ‘¿tusfiibrung ber meiften

‘P bofos unb öeicbnungeu flanb uuf beacbtlicber Ööbe. ‘B Jir konn®

len baber im boben ?naße oon bem inneren ‘¿Bert eines jeben )Pilbes ausgeben unb freuen uns, in biefer erften §erbftnum m er Icbon 5 ber 13 preisgekrönten *2lr=

beiten unb bie ‘Kamen aller ‘Preis®

leüger peröffentlicben ;u können.

ger orfte flw io : OPftpommocidfcc 53nuor auo 6cm Steife -3tolp

Olqunrell oon <£ridi ^tbuIje*5tItbomm

<>00 rijteitiiiö ift ber Dritte fJrciö unfereo -b omm ertn ettb ein er b o. i o ftnmmt oon einem unferer 33nDe*

Säfte an bet pommerfeben Stifte O .^ofbno,Berlin,j.S.prerotO i^nrf

1

(4)

Pen J. P re is oon P P ! 30,— geroann ber junge P la le r £ r i ch 5 ch u i 5 e = P ltbam m m it feinem her»

oorragenben kafchubifchen P a u e rn k o p f, ben m ir ieiber in feinen fchönen garben nicht abbrucken können. 3 « unferem Pebauern können m ir it>n auch unferen Sofern in S te ttin nicht mehr ¿eigen, ba er bereits angekauff rourbe. ©rieb S chule iff unferen Sefern fchon burch feine ‘P o rtr ä ts unb A usführungen „Sch male Alenfcheit“

aus bem 7. p e ft, 00m A uguft 1034, bekannt.

P en 2. ‘p re is oon P P ! 20,— konnten roir p e r » b e r t 5 ch u 15, S te ttin , ¿uerkennen, ber „© ro ftm ü tfe r»

chens K irchgang“ in einem ‘Photo oon feltener Pefeelung

¿eigt. P la n fehe nu r bie gütigen Pugen unb bie P u n je ln auf bem oerroitterfen, aber hoch altersfrohen ©eficht.

Kopftuch, bie P ib e l ober bas ©ejangbuch, ber Stock meif ooraustaffenb — ein herrliches, beinahe aitbäcb»

tiges P ilb , roie es nur feiten getroffen mirb.

Pen 3. ‘p re is oon P P ! 10,— erteilten m ir bem P e rlin e r P . P 0 t h a s , ber fich roohl als P abegaft in P re ro ro auf bem P a rft aufhielt. Shm gelang ein galt? befonbers glücklicher Scbnappfcbuft. £ in Jifchabler auf einem hohen, freijehtoebenben A ft, ber feine Scbtoin»

gen ¿um P b flu g lüftet. S om m erluft, fa ft fpielerifcbe

Seichtigkeit umfehroebt biefes P ilb , bas to ir als Pacb»

klang unferes fchönen Sommers 1034 unferen Sefern als £ ite lb ilb ¿eigen.

*

P ie le anbere P ilb e r toaren fo gut, baft m ir ihnen gern bie ¿ebn roeiteren P re ife in 5 o rm eines ganj=

jährigen Abonnements bes „P o lh o e rk s “ ¿uerkannten.

£ r i k a K r u f e , Seba, m it bem P h o to „ “pomm erfcher Sifcherjunge“ , £ . ^ l i e f e r t , S tra lfu n b , m it bem p o ljfc b n itt „gifch e rh ütte n an ber K üfte“ , £ h e a P i cb = t e r , Stepen, m it bem P h o to „P5eibenbe Schafe“ . (P iefe brei P ilb e r oeröffentlichen roir bereits in un»

ferem Septemberheft). P5eitere P re ife erhielten fü r P h o to s : S r i e b r i c h © r o t b , S te ttin , „P J in k e l im P o r f “ , P r n n o p e i f e r , Pem m in, „ S t . P a rfb o lo » mäikirche“ , g ra u p . 3 a i t e , K ö slin , „©nkelcben“ ,

£ o a S c b u I f t e = P a u m b u r g , P e rlin , „5eierabenb im K am p“ , P . S i e g s , S te ttin , „g lö fte auf ber O ber“ , p u b e r t P o l l b r e c h t , Sauenburg, „P a u e rn k o p f“

nnb P a u l S a n g e fü r bie 3e>chnung „ P m P o lje r See“ .

punberte guter P h o to s unb Puftenbe guter 3eicb»

nungen bleiben übrig, bie to ir Ieiber nicht m it P re ife n bebenkeu konnten. P a s nächfte P la l! ool.

W O L F G A N G K RA U S :

ęryps ~ vor 25 Jahren

5ünfunb?roan?ig 3ahre --- 1 P u altes © rgps, bn einig junges, roie bift bu frifcb unb ohne P u n je lti geblieben! Poch leuchtet bie bicke P la rie im brennenb roten Pbenbfonnenfcbein roie bamals, noch ftrebt ber lange P ic o la u s über bas engoerflochtene Pächergeroirr, bie P acbtigallen fchluch?en auf bem P 5all, bie kleinen Pläbcben fchauen nach ben Stubenten, alles roie einft — nu r bie Kaftenköpfe in ben S traften fchroinben mehr unb mehr oor bem P fp b a lf.

P is ich nach © re ifsio a lb ging, ahnte ich noch nicht ben oauber, Dem jeber o e rfä llt, ben einmal biefe rä tfe l»

hafte S ta b t länger als ein Semefter beherbergt hot. £ in regengrauer p e rb ftfa g oerhüllfe bie K onturen, unb ber PMnb p fiff um bie £cke.

„S n © re ifsio a lb , ba roeht ber P3inb fo k a lt.“

P ie PJeisheit aus ber © h a ra k te riftik ber beutfehen U uioerfiiäten febien recht ¿u behalten. £ s toar febauber»

h a ft ungemütlich. Unb man fah auf bem P5ege burch bie S ta b t einen jungen Spefuchs, ber am liebften ¿utn P a h n h o f umgekehrt toäre. P b e r bann kam bie Sehens»’

gemeinfehaft m it ben © riinm üften, unb bann kam bas alte © rg p s felber, kam unb lieft fich geroinnen. Unb bas hielt feft.

P a s © ry p s ber leftten ¿ebn 3abre oor bem Kriege ftanb noch im P u f — ober beffer: P e r r u f — , eine Schnapsunioerfität ¿u fein. Poch ?u feiner © hrenrettung muft ich fagen, baft bas übertrieben roar. ©eroift er»

freute fich ein „g ro te r K u rn “ ber P e lie b th e it, bie ihm an kalten Sagen angemeffen roar — nu r blieb er ben älteren Semefteru oorbehalfen, unb auch oou biefen rourbe er nu r feiten in PSaffergläfern getrunken, roie bie Sage ging. P ie jungen P k tio e n blieben beim S tra l»

funber P ie r .

3 a , bie älteren Semefter — bas roar in © ry p s eine 5acbe fü r fich. £ s roäre ungerecht, roenn man fagen w ollte, baft bie © ry p fe r S uft ¿um P um m eln oerfüftrte.

P ie 3ah( ber tüchtigen Plenfcben, bie aus ben p ö r»

fälen ber U n io e rfitä t ins Seben gegangen finb unb etroas geleiftet hohen, ift groft. P u r gab es einige K reife, aus benen man nicht herauskam, ohne ¿u oerbummeln, wenn man einmal in fie geraten roar.

P o n Sagen umfponnen roar bie „Schiefe 5 re ffe “ , bie nicht ¿um P erbum m eln fü h rte , fonbern fchon bannt an»

fing. £ s hieft, baft unter 20 Semefter niemanb fü r roür»

big befunben rourbe, in biefe © efellfchaft aufgenommen

¿u toerben. £ s toaren rooftl tneift Seute, bie fich, geftüftt auf bie ¿roeifelhaften Pnfprüche ih re r P em ooftheit, irgenbroie eine P ebeutung ¿umeffen roollten. P a s gelang ihnen oielleicht auf P le n fu r, roenn fie bie kraffen Jüchfe, bie fie angererapelt hotten, m it ih re r überlegenen, fe»

mefterlang erprobten Sechtkunft abftachen. Ober es fanb ih r m itu n te r o rig in e lle r S ra ll oerftänbnisoolles Sachen.

Sonft konnte man ih r Sun nicht gerabe fegensreich nen»

nen. öch höbe es noch erlebt, roie ¿roei oon ihnen burch junge ©egenpaukanten, benen fie fo oiet nicht ¿utrauten, auf Säbel b e ra rt oerhauen rourben, baft ihnen bie Suft

¿um Pamfchen oerging. £ s toaren bie leftten 3 uckungen ber „Schiefen J re ffe “ . P ann hörte man nichts mehr oon ihr.

£ in Streich fei bi«r oermelbet. P ie „Schiefe Sreffe“

hatte ih r founbfooieltes S tiftu n g s fe ft. P a s muftte na»

türlich gebührenb gefeiert toerben. P la n plante ein 5eft»

effen im benachbarten Slbena unb Juchte h ie rfü r P5ilb.

Piefem P o rh a b e tt ftanb bie Schon¿eit im PJege. P la n entfehieb fich fchlieftiich fü r eine pammelkeule als S rfa ft.

Um roenigftens einen Seil bes P ro g ra m m s ¿u oerroirk»

(5)

ici>ert, befchloß man, Jie roilb ;u machen. 'Die Hammel®

keulfi rourbe an einen S trick gebunben, unb bann ging 2s hinaus nach ©Ibena. 'Oie feicrnben P fän n er ooran, bie ^ Hammelkeule immer hinterher, über Stock unb Stein, burcb 'Dreck unb S tau b . Unterroegs mürbe bie Hammelkeule beschimpft unb mißbanbelf, mit Sufjiriffen unb Stockjchlägen bebacht. ‘Dann, als man annehmen konnte, fie miijjte burch bas oiele Unrecht, bas man ihr jufugte, roilb genug geroorben fein, rourbe ein bes P5eges kommenber 3ägersm ann gebeten, ihr ben ©nabenfcbrot®

Icbu(^ gebart. <3n Liberia mürbe fie ?ubereifef unb oerfpeift.

'Die eigentlichen alten © ryp fer Pnek®

boten unb ©efehiebten ftammfen aus einer oor ber meinen liegenbeti 3 e if- Sn bie nom ©eroifferklub, beffen PlifglieO er firh beim P ah e n eines © eroiffers auf bas erffc 'Donnergrollen hin — gan? gleichgültig ?u melcher 3 e it — in einem beftimmten Cokal treffen mußten. <Der leßte hatte bie 3ec|)e

?u zahlen. P a roar ©ifc geboten, unb fchon beim erffen P3etferleucl)fen fab man ?u=

meilen haftenbe P fän n er burcb bie Straßen eilen, manche ?um ©rffaunen bes P ro fe ffo rs mitten im Kolleg ben H ö rfa a l oerlaffen.

P e r alte p . roar, als ich nach © ryp s kam, fchon lange P ro fe ffo r. © r hatte felbft hier ftubiert unb ben Schläger ge®

fchroungen. P o n ihm erjäh lf man fich bie herzhafte ©efchichte oom '2tlibi. p . roar ein oergnügter Stubent, unb es roar, als er einmal in ©Ibena eine gebührliche Pfenge A lko h ol ?u fich genommen hatte, burebaus ?u oerftehen, baß es ihm richtig erfchien, ein fcl/ones Cieb ?u fingen. 3 U nächtlicher Stunbe fchallt aber männlicher

©efang lauter als am ©age, unb ber Pacht®

mächter o e rtra t als H ü ter bes ©efeßes ben Stanbpunkt, baß auch bie brauen P iir®

ger oon ©Ibena ein oerbrieftes Pechf auf bie P fo h lta t bes Schlafes hätten, p . be®

ftritt bas mit bem entfchicbenen Pachbruck bes Pfänner®

mutes. ©in P f o r t gab bas anbere, unb fcbüeßlirb führte ber Pacbtroäcbfer ben Sänger, ber bas halbe Kommers®

buch ausroenbig ju roiffen fchien, in ©rmangelung eines O rtsgefängniffes k ra ft feiner polizeilichen Pmfsgeroalf

?um Sprißenhaufe, allroo er ihn nach einigen Perm ah®

nungen auf ben näcbften P lorgen oertröftefe, ber einem amtlichen P e r b o r bienen follte, unb ihn einfchloß. P - blieb auch in ber Punkeibeit feiner H a ft nicht untätig,

© r untersuchte fein P e rlie ß unb fanb an ber Pückroanb einige lofe P r e f f e r , bie fich oerfchieben ließen. Paoon machte er freubigen Hrr?ens ©ebrauchi er kroch hinaus unb begab fich auf ben Heimweg nach © ryp s. P is ihn bie oertrauten H äufer roieber umgaben unb er bas Klap®

pern feiner Schritte auf bem P fla fte r oernahm, fühlte er fich fo froh geftimmt, baß er roieber ein fchönes Peb erfchallen ließ. Schon beim zweiten P e r fe ftanb ein ..P o ly p “ , ein ftäbtifcher P o lijift, oor ihm unb ermahnte

*bn grob, zu Schweigen. „3ch kenne ih n en , H e rr p . , braßte er, „unb roerbe 3ßnen fchon ein S trafm anb at beforgenl“ P a s hätte er nicht fagen follen. P - fühlte fich arg gekränkt unb glaubte fich berechtigt, bim Po®

lypen m it einem kräftigen Puck in^ ben Pinnftetn ?u rollen. P is ber ©egner aber bort liegen blieb, bekam es p . hoch mit ber P ngff. © r roar erkannt — PMber®

ftanb gegen bie S taatsg ew alt, womöglich Pelegation

roas tun? P a , ein retfenber ©ebanke, roie ein P l i ß im

© ehirn aufzuckenb. P u f bem kürjeften PJege unb ohne Heitoerluft begab fich P . nach ©Ibena zurück, kroch auf bem P5ege, ben er genommen hatte, roieber in bas Sprißenhaus hinein unb fchlief mit gutem ©eroiffen bis Zum P forgen, roo er fich beim P e r h ö r auf bem ©e®

meinbeamt eine mit Pienftftempel oerfehene amtliche Pefcheinigung ausftellen ließ, baß er bie P a c h t im Sprißenhaus oon ©Ibena oerbracht hätte. P l i t biefem Pokum enf beroaffnet, Jcßlug er mühelos alle Pefchulbi®

gungen, bie beim U nioerfitätsrichfer gegen ihn oorge- bracht roaren, aus bem Selbe. P e r © ry p fe r P o lijift,

ber übrigens nicht oiel abbekommen hatte, glaubt feit jenem ©age feft an ben leibhaftigen ©ottfeibeiuns.

P iefe unb ähnliche Schnurren, beim P i e r ober bei ber „roten P e e re “ erzählt, machten bie © ry p fe r Cuft balb oerfrau f unb ermunterten zur löblichen Pacheife®

rung. P le ift fehlte freilich ben Scherzen bie bramatifche P o infierung roie bei ber ©efchichte oom P lib i.

P 5 ir hatten bamals einen Hunb, einen englifchen P o x e r, roeiß mit fchroar?en glecken, genannt Pockelchen.

Pockelcßen kam aus bem gemütlichen ©übingen in ben rauhen P o rb en , fanb fich hier rafch zurecht unb rourbe ein richtiger Stubenfenhunb. © r hatte ausgefprochene Herrenallüren, ließ fich oon niemanbetn etroas gefallen, roar im übrigen aber ein greunb bei ©erechtigkeit. P ie Dielen Schmiffe auf feinem kurzhaarigen Schäbel zeug®

fen oon männlichem Sinn. Seinem H e rrn roar er freu ergeben. PJenn ber fra n k , harrte er gebulbig bei ihm aus unb beroachfe ihn. P a s roar fü r bie © aftroirte mit»

unter unbequem. PJurbe Herrchen oom füßen © eift bes P lkoßols überroälfigf, fchlief er fan ft auf feinem Stuhl ein, bann räum te Pockelchen fo fo rt bas ganze Cokaf:

er trieb © äffe fam t P 5 ir f auf bie S tra ß e unb ließ nie®

manben mehr herein, bis Herrchen ausgefcßlafen hatte.

Unb keiner roagfe einen P ro te ft, benn Pockelchen grollte bann roie ein ©eufel. 3 u Haufe benahm fich Pockelchen etroas ungezwungener, © r brachte feinen betrunkenen

3

(6)

Sierra ;roar pflichtgemäß nach Saufe, hielt fiel) bann aber auch berechtigt, an ber Bequem lichkeit Jeines B e t - ies teiljunebmen. Unb o ff konnten roir, roenn roir ihn oon bera Jrühfchoppen roeckfen, bie beiben Köpfe frieb=

lieh nebeneinanber ruhen Jehen.

‘Bockelchen, ber ba?u erlogen toar, ftunbenlang ruhig in unferet B ü tte auf bem S tu h l ?u fißen unb nur ,,cProJti“ ?n bellen, toenn roir ihm }ufranken, roar in feinen Jonffigen Cebensgeroohnheiten recht Jelbffänbig.

S r fü h rte eine regelrechte She m it einer öutibebame in ber B achbarfchaff unb roar bureb nichts baoon ab}u»

bringen, roenn er es fü r angebracht hielt, fie ju befuchen.

Gen K inbern roar er fehr ?ugetan unb er befchütjte fie nicht feiten oor ben Ungerechtigkeiten ber Srroachfenen.

B u r burffen fie ihn nicht necken, bas o e rtru g er nicht.

BSenn fie feinen Barnen fpotfenb hinter ihm herriefen, fletfchte er fie an, trie b fie auf irgenbeine erhöhte Stelle, eine B a n k , einen . ‘p foffen ober eine Kreppe, unb be»

machte fie b o rf eine BSeile böfe knurrenb, fo baf? fie

nicht }u enfroeichen roagten — unb er entlief} fie erft, roenn er bie B e ftra fu n g roirkfam e rfü llt }u haben glaubte.

© an} fchroer hotte es Bockelchen auf oerliebfe Ceute abgefehen. B fenn im fogenannfen B5onnemonb bie B ä n k e auf bem B Ja ll fich abenbs }u beleben begannen, ftrich er lauernb bureb bie ©ebüfehe. Janb er eine B a n k befef}t, bann fchlich er oon hinten leife näher unb fchoj?

bann m it lautem ©ebell plöf}Iicb unter ber B a n k beroor.

Gie B öirkung roar oerblüffenb.

B5enn Bockelchen, feierlich m it Stehkragen unb Schlips bekleibef, am Schroanjffummel eine SlieSerbolbe, neben uns jum Srühfchoppen tro tte lte , roar er gan}

BSürbe. 5 ü r bas Bnfehen ber U n io e rfitä t roar es gün»

ftig, baß bie trabitionellen Srühfchoppenlokale in ih re r B ä h e lagen: fo belebten fich roenigftens bie benachbarten S traffen m it Sfubenfen; man ftanb bamals noch auf bem gefunben Stanbpunkt, baß ber roeife B tunb ber ‘^Profcf- foren nicht ber e in ig e Quell ber Cebenkenntnis fei.

^cilonfidit öcc ^an&um’FctTdfulc

Fot. Vogt

O D O RI TTER:

f > a n ö m r f ro ic ö g e fta lie n d e ß u n f t

Um es gleich oorroeg}unehmen: als ich bie B e je ich - nung Sanbroerkerfchule jum erftenmal hörte, bachte ich junächft an irgenbeine Sjuffchmiebe-- ober Schroeiß=Cehr=

anftalt — an eine Schule, bie }u allererft ber fachfech- nifchen B Jeiterbilbung ih re r Schüler bienen fall. ‘D arin hatte ich mich aber getäufchf, benn roas ich fab, roar eine m it ben mobernften Steuerungen ausgeftattete Schule, beren 3ielfeßung nicht allein bie hanbroerkliche

Beroollkom m nung fonbern in erfter Ginie bie künftle*

rifche © effaltung bes Sjanbroerks überhaupt ift.

B ta n rau)} ben Sinn bes §anbroerks }u tie fft era kennen, um her Schule unb ih re r Benennung gerecht roerben }U können. G as §anbroerk in ber oerfloffeneti

©poche erffickte mehr ober roeniger nu r in Schablonen, bie oon künftlerifcher Selbftgeftalfung nicht im e n tfern- teffen angehaucht roaren. G e r Sanbroerker bilbefe bas

(7)

nacl), roas anbere ¡hm gaben, <3nbioibuelle 2iusführun=

gen gehörten ?u ben Seltenheiten. So konnte es kom­

men, ba|j in ben hanbroerklichen b e trie b e n 2lnfcbauungen ihren © injug hielten, bie m it bem bobenffänbigen unb ooIksoerrour?elten §anbroerkertum nichts mehr gemein hatten, im ©egenteil: es traten 3 üge in kra ffe r 5 orm heroor, bie oon irgenbeiner Seite u n te rftü tjt unb p ro ­ pagiert mürben, bie aber ber einfache, beutfchfühlenbe unb beutfchbenkenbe 2ttenfch in ffin kfio »erachtete. <3ebes

&anbroerk mujj, roenn es "Dafeinsberechtigung haben unb bie oeiten überbauern fall, bem ‘©oben entroachjen, barauf es gegrünbet roorben ift. Unb barin liegt ber letjte S inn unferer §anbroerkerfcbule: b i e S cb ü 1 e r f e r n j n h a l t e n o o n j e g 1 i cb e r f c b a b l o n e n - m ä ) j i g e n T ä t i g k e i t , f i e n i cb t t u 21 a ch - a h m e r n j u m a c h e n , f o n b e . r n t u i n b i o i b u e l l f ch a f f e n b c n 211 e n )' ch e n , ? u K ü n ft 1 e r n f ch I e ch t h i n ; bas ift ja überhaupt bas ©ebot ber Stunbe.

*

2luslanbs= unb Jrembbröbelei mar bekanntlich feit Jahrhunberten bas © rbübel unferes 23olkes. ©erabe in ber K unft gibt es fooiel fchlagenbe 23eroeife, bie bas

‘©erberbliche biefer Entfache ins rechte Sicht rücken,

©s gehört fcbon fgftematifcbe Erhebung ba;u, m it biefem oug enbgiiltig ju brechen, unb an beffen Stelle roirkliches Können tu fetten, bas n ur aus bem ‘Deutfcbfum geboren fein kann. Die Jugcnb, bie in biefer ©Wei)e allmählich herangebilbet roirb, bereu gante ©Weltanfcbauung immer roieber auf © lu t unb ©oben als ben Q uell alles Ö °n - belns unb aller geiftigeu unb künftlerifchen 'Jtulteruugen hingelenkt roirb, kann um )o eher ©Wegbereiter einer befferen 3 u kunft fein, je mehr fie biefe 2lnfcbauung mit gaujem ö e rje n in ficb aufnim m t unb je mehr fiel) auch bie filte re n bemühen, biefe 2lnfcbauung, oon ber fie in ih re r 3 ugeub meift nur roenig » e rfp ü rt haben, fiel) t u

eigen machen.

3ln öon Sjobclbnnfcn

F o t Vo^

M t

Jammer unb illcißcl

F o t Vo&

5

(8)

S s ¡ft gart? k la r, ba|j burch eine Jolcbe Böanblung ber künftlerifcf)en Anfcbauung unb bam it ber künftleri»

fcben S eftaltung überhaupt junäcbft K rife u gefcbaffen roerben, bie aber burcl) intenfioe A rb e it uub nicht ju le tjt burch bas heilige Aßollen eines jeben überbrückt roerben.

<235o roir auch heute hinfchauen mögen: in bie ‘Dichtung, A lu fik , A la le re i unb bie anberen geftaltenben fü n fte , überall oerfpüren roir ben Anbruch unb ben Aufbruch bes Aeuen — unb bie 3 eit bürfte nicht all?ufern fein, ba biefes Aeue enbgültig ?um “Durchbruch gekommen ift,

*

B$er m it offenen Augen einen «Sang burch bie

§anbroerkerfchule S te ttin s unternim m t, roirb biefen S e ift bes bleuen, ber fich teilroeife fa ft m it b ru ta le r S eroalt an bie Stelle bes <2ilten fefjt, in feinen A us»

roirkungen oerfpüren; b. h- roo roir hinfchauen, ob in bie B S erkftatt fü r B ilb b a u e re i unb plaftifche S eftaltung, ob in bie Sifcblerei ober in bie A bte ilu n g fü r A la le re i unb S ra p b ik , ober ob roir bie Aläbcben an B lebjtübien betrachten, immer roieber muff uns biefe BSanblung be=

roujft roerben. £ s ift gerabe b e r £ i f e r u n b b a s h e f t e B3 o11e n j e b e s e i n z e l n e n , bafj bie künft- lerifche S eftaltung in bie B a h n gelenkt roirb, bie bie neue 3 eit unbebingt erforbert.

“Das große Aufgabengebiet ber £>anbroerkerfcbule unb bie hohen 3 iele, bie biefer A ufgabenkreis in fich fchliefjf, follten mehr noch als bisher ben B lic k bes Sjanbroerkers auf fich ?iehen. “Das ¿anbroerk felbff fo ll roieber bas roerben, roas es ju feiner ^23Iüte roar: näm»

lieh eine 5?unft, bie auf S ru n b ih re r reftlofen B e b e tr»

fchung unb auf S ru n b einer tiefen B e rro u rje lu n g m it ber heimatlichen Scholle roieber golbenen Boben hat.

“Diefer „golbene B o b e n “ roar ja roohl immer bas 3 ie l bes Sanbroerkers, b. h- er ftrebte nach materiellem Se»

roinn. Seiber, unb bas hat fich im Saufe ber 3 eit b itte r

gerächt, oergaß er babei bie ¡beeile S runblage, bie nur in ber oolksoerbunbcnen S eftaltung bes §anbroerks er»

blickt roerben kann unb in bem Kunffbaubroerk. Ohne biefe künftlerifch^ibeelle S runblage kann bas öanbroerk nicht gebeihen. £ s erniebrigt fich fonft felbft unb muff fo ober fo, frü h e r ober fpäter, ?ugrunbe gehen. B5as liegt alfo näher, als bas ber ernftbenkenbe §anbroerker feinen Sohn ju einer Schule fchickt, bie bie roirklichen B o ra u s » feßungen feiner Sxiften? febafft? S r muff m it jtoingen»

ber S inbeutigkeit einfehen, baß fein §anbroerk n ur bann

‘Berechtigung im B o lk s g u t hat, roenn es burch künft»

lerifche S rfa ffu n g auf B lu t unb B oben gegrünbef unb entroickelt roirb.

Öeute ift es fo, baff Schüler aus ber ganzen “Prooin?, roenn auch o o rlä u fig noch in re la tio geringen 3 ahlen, bie Schule befuchen. 5 ü r ih r Unterkommen roirb oom kommenben BMnterfemefter an, bas A n fa n g O ktober beginnt, beftens geforgt roerben. S inm al aus Srünben ber B illig k e it, jum anberen aber auch um Kamerab»

fchaftlichkeit unb Berbunbenheit ju förbern, fo ll ein Schülerheim, bas hauptfächlich fü r bie A usroärtigen be»

ftim m t ift, eröffnet roerben. i)aburch roerben bie Soften fü r bie A usbilbung auf ein A lin im u m herabgebrückt.

*

D ie Schule felbft m it ihren langen Jenfterfronten ift nach burchaus neu?eiflichen Sefichtspunkten gebaut unb eingerichtet roorben: ih r in n e re s ift fonnig unb ge»

räum ig, 3toeckmäßigkeit bei Außeracbtlaffung alles überflüffigen herrfchf oor. Auch bie A rb e itsrä u m e ber einzelnen Abteilungen finb fo geftaltet, baß fie foroohl Oer rein hanbroerklichen A usbilbung als auch ber künft»

lerifchen B5eiterentroicklung gerecht ?u roerben oermögen.

S s mutet im erften Augenblick roohl etroas eigen»

a rtig an, baß in allen Abteilungen bie 5 ra u oertreten ift. §anbroerk unb S ta u ! B3ie oereinbart fich bies?

Beim Bpinnen unö Alchen

F o t Vo#

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P ie A n fto o rt ¡ft unfchroer ?u jinben. überall bort, roo fre i geffaltet w irb , roo ber “p bautafie 511 ih re r künft=

lerifchen “Perroirklichung rocitefter Spielraum gelaffen ift, ba aucb ift bie g ra u am P la tte . ©oroife, Jie muff bie Schule bes §anbroerks burcbmacben — muff genau )° lpie bie anberen bie ©efellenprüfung oblegen. A b e r ebenfo roie es ielbftoerfiänblicb ift, baff fie niemals Scbmiebemeifterin merben kann, fa k la r mirb bem A3e~

Jucber ber A n fta lt, baß fie obne roeiferes ein panbroerk roie bie P ilb b a u e re i ober bie A la le re i ober bie ©ifchlerei (oerbunben m it innenarcbitektonifcben Aufgaben) nicht n ur ausjuüben, fonberu allem aucb künftlerifcbe Dichtung in ber Ausgestaltung ?u geben oermag. “Die Ceiftung überzeugt. Unb man bat m ir erzählt, bajj fie ber ber männlichen Schüler um nichts nacbftebii

A irg e n b s Jollen Atobeformen gejcbaffen roerben:

irgenbroelcbe exjentrijcbe Pinge, bie noch oor roenigen Jahren n ur ein mitleibiges Kopffchütteln auslöjen konnten. Stiles entftebt aus bem Ceben, ift fü r bas Ceben. P a s g ilt oon ber A bteilung fü r P ilb b a u e re i, ber ein befonberer K u rs fü r K eram ik angefcbloffen ift

— oon ber ©ifchlerei, in ber ficb bie A rb e it ber Schüler

pom JelbJtänbigen © ntrourf bis jum fertigen ©an;en erftreckt — bas g ilt oon ben Abteilungen fü r © ra p b ik uub A la le re i, roo bie einzelnen Ceiftungen bejonbers eigeuroücbjig Jinb — oon ber A b te ilu n g fü r grauenarbeit, bie in ©racbtenftoffen uub ©eppicben uub anberen A r » beiten jugleicb oolkstümlicb uub künftlerifcb fcbafft — bas g ilt fcbliehlicb überhaupt oon ben A rb e ite n aller Cebrer uub Schüler, bie ernfthaft bie 3iele ber neuen K u ltu r im neuen Peutfcblanb oerfecbten.

So ift bie S te ttin e r panbioerkerfcbule ein roicbfiges uub ricbtungbeftimmeubes önftrum ent im künftlerijchen Ceben unferer P ro o in j. K e i n e K u n j t o h n e h i n » r e i ch e n b e h a u b r o e r k l i c h e P 0 r b i 1 b u n g , bereit Quellen itn P o lk unb P obett ber § e im a t liegen — k e i n ö a n b r o e r k , b a s n i c h t b e f t r e b t i f t , 5 u r K u n ft h e r a n j u r e i f e n . P a ff bie 3ielfehung ber Schule oon biefetn B lic k p u n k t aus betrachtet roerben muh, roerben roeifere, in © injelbeiten gehenbe A u ffä h e beroeifen, bie in ben nächften §eften biefer 3 mtJcbrift oon ben A bteilungsleitern über bas Schaffen ih re r Schüler oeröffentlicht roerben Jollen.

H E R M A N N G L A N D E R :

ASeih, gerabe unb uuenblicb liegt bie_ Straße oor uns, jerfcfmeibet Selber, k le tte rt über Sähen bmroeg unb fcblängelt unb roinbet (ich burcb kleine P ö rfe r. A lit»

unter müffen roir abftoppen, roeil roir fürchten, eins oon ben kleinen, rofigeit Serkein, bie oom § o fe aus erfte

©ntbeckungsreifen machen, unter bie A ä b e r >u bekom­

men. 3 u r Cinken fehen roir ein fchmales, blaues B a ttb neben unferer S tra fe herlaufen. P ie Ober. A3eiße Segel fcbaukeln auf bem gluß unb ‘•>er grünen S ic ­ herung aus krabbeln luftige, bunte S äufer bie Sügel hinan.

Panu ragen einige rouchtige, eckige ©ürme auf -

©ürme unb ©ore ber S t a b t © a r ß. ^® ir f ahreu langfamer, blicken jeßt aufm erkfam auf bie Selber links unb rechts; jroifchen Aoggen» unb K a rto ffe lfe lb e rn fchmale S treifen. S in Scbilb ?eigt an, roem bas Stuck Canb gehört, ein eigenartiger b ra u c h , hoch ift es■

fch rift. Penn auf biefem S treifen Catches fteht Eabak.

A S ir finb im pommerfchen ©abakgebict. >3m Canbe bes

© a rh e r ©abaks.

*

„ S a o a n n a - P e c k b l a t t u n b © a r h e r © i n=

1 a g e“ , bas ift fa ft fo bas oernichtenbfte U rte il, bas oon Aauehern über eine 3 ig arrc abgegeben roirb.

A b e r es ift nur ein B o ru rte il. Penn bie © a ih e r Einlage ift längft nicht fo fchlecht, roie man es geioöbu- lich hinftellt. Sa, manche rauchen ben fo übel beleumun-

beten ©abak, man kann’ s roohl Jagen, m it Sochgenuß

— oielleicht, roeil fie nicht roiffen, baß er aus Som m ern ffammt.

i m Kriege ¡ebenfalls roar potnmerfcher ©abak roahr»

h a ft begehrensroert. A la n riß fich förmlich um bie fcbroar?en, kraulen “P lä tte r unb machte ben bieberen

©abakbauern ober ihren grauen, bie bas Salb beftellten, phantaftifche Angebote, um ein ober einige P fu n b bes

„eblen K ra u te s“ ?u bekommen.

B ie le entbeckfen erft burch ben K rieg, baff in ih re r engen § e im a t bie Pflan?e bes Sübens roächft.

*

Unb nun gehen roir über Selbroege, befuchen bie P ö rfe r Süebrichsthal, ijoß enreinkenborf, Sohenfelchoro, Seinrichshof, Petersßagen, B Soltersborf, “pinnoro,

©unoro, ©ummeroro, ©afekoro, Schönoro, A ieberfelbe — O rte, in benen bie pommerfchen ©abakbauern fitjen.

Aeben biefen Slecken bes Aanboroer K reifes, bem Sauptgebiet, roirb auch noch in einigen ©egenben bes

©reifenhagener unb P y riß e r K reifes ©abak gebaut.

A u s gacßioerk errichtete ©abakfpeicher, ginnen»

fchilber: „© abakoerroertung“ , „©abakgeuoffenfehaft“ ,

„© abakhanbel“ beroeifen, bah her A nbau bes K ra u te s eine beachtliche A o lle im roirtfchaftlichen Ceben fpielt.

Unb bie ©efpräche ber alten A^auern im K ruge oer»

raten es uns: b e r © a b a k b a u i f t e i n o e r f l u c h t h a r t e s © e f ch ä f t.

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3Iülicn6e -Uobafpflanjen

Fotos Krause

Stete Sorge begleitet bas R lachsium ber ^ fla n je n .

‘p ip e , roie bie RSilbfeuerkrankheit, K ä fe r unb Rlaben unb o o r allem bie D ü rre finb bie großen ©efahren bes jungen Sabaks. D e r Roben muß ftänbig m it ber §acke gelockert unb bas lin k ra u f befeitigf, bie R lütenanfäße miiffen geköpft unb bie oon ber ‘Pflanze als S rfa ß fü r bie <23liite gebilbeten Seitentriebe „gegeizt“ roerben.

3 ff bann ber Sabak re if, e rfo lg t bas k la ffe n unb

“Drechen ber S rn fe . 3unäch)'t toirb bas S anbblatf unb halb barauf, ba Jpäfer pflückreif, bas H auptgut ge®

roonnen. 5 rauen unb K in b e r eilen aufs 5elb unb helfen m it, ben frifcb geernteten Sabak auf Scbnüre zu ziehen, eine A rb e it, bie nocb am Sage bes “pflückens oorgenom®

men roerben muß. D e r Sabak roirb bann oorficßtig ge®

trocknet, er roirb fogar ftänbig k o n tro llie rt, benn größte R u fm e rkfa m ke if ift geboten, roeil Jä u ln is unb Schimmel leicht bie ganze S rn fe Derberben. Schließlich roirb ber Sabak, nacbbetn er trocken ift, bankroeife fü r ben Rer®

kauf — ber geroöhnlich im Dezember fta ftfin b e f geftapelt.

D as ift bie R rb e it bes Sabakbauern: nicht nu r e r muß feine Hänbe fleißig rühren, fonbern a l l e 5 a * m ilienm itglieber müffen m it anpacken.

*

“® e n rounbert es nicht, auf einem R oben, ber nach allgemeiner R u ffa ffu n g nur lo g g e n unb K a rto ffe ln trä g t, S abakpflanjen zu febeti? S eit roanu roerben fie in R om m em angebaut?

R o r 2 5 0 J a h r e n , als franjöfifche ¡Flüchtlinge in cPommern eine neue Heim at fanben, rourbe ber Sabakbau in S om m ern eingeführf. D ie Hugenotten be®

trieben ihn im O berfale, unb in ben Stabten roanbfen fich anbere ben ©efchäffen bes Sabakhanbels unb ber Sabakoerarbeitung ?u. D e r erfte franjöfifche Kolonie®

bürger in S te ttin roar ber Sabakbauer Jean R ouoeran.

D as roar im Ja h re 1721.

Sinige Jahrzehnte fpäfer ftanben bereits in S te ttin

? ro e i S a b a k f a b r i k e n : bie Salingrefche unb Reltbufenfcbe, R eibe befchäftigten etroa 500 Rlenfcben.

Über bie R rb e it in biefen S abakfabriken berichtet im Ja h re 1796 3 ö 11 n e r , ber Königliche O b e rk o n fifto ria l- ra t unb R ro b ft oon B e rlin , in feinem Reifetagebucb:

„ D ie Reltbufenfcbe Schnupftabakmühle ift nach neuefter S inrichtuug gebaut, R ie r D fcrb e treiben mit®

tels eines einfachen ©öpels jroei große Rtüblfteine an, roelche ben Sabak zerreiben.

D ie Salingrefche S a b a ksfa b rik ift eine ber älteften in S te ttin , unb fie roirb auch immer noch nach ber alten R r t fo rt gef iih rf. D e r Schnupftabak roirb teils burcß eine Stam pfm ühle, roelche oier Rlenfcben burch Um®

brehung zroeier R ä b e r in Reroegung feßen, geftampfet, teils auf 34 nebeneinanberliegenben Sägen zerrieben.

D as 3iehen ber S a ro tte n , bas Spinnen bes ‘Preß®

tabaks, ben Dorzügücß bie R la tro fe n kaufen, unb alle übrigen Hanbarbeiten gefcbeßen roie in ben geroöhnlichen J a b rike ti. Ungemein oergnügte uns inbeffen bas Sin®

packen ber fcßlecbteren S orten bes R auchtabaks. 3roei Knaben unb ein R lann oerrichteten bas Rbroägon bes

3Jcc gcluinPcItc inii’6 in Rcfmtnen ocbotiocn

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Eoböfcs, bas galten bes 'P apiers um bas Snbe eines piereckigen Trichters, bas © infüllen burch biefen Eric!)»

ter unb 3 ufiegeln bes fertigen 'Päckchens m it einer folchen ©efchtoinbigkeii, baj? keinen Augenblick bie A e "

roegung unterbrochen roirb, bajj man beim 3 ufehen immer beforgt ift, ber erfte roerbe bem jroeifen unb biefer bem b ritte n juüiel in bie §önbe arbeiten, unb bajj es bas Anfeben geroinnt, als gingen alle brei ba ra u f aus, es in ber £ ile einanber ju o o r ?u tun. &o fehr ich toeijj, roieoiel bie ©etoohnheit beim Alenfchen oermag, fo be=

greife ich boch kaum, toie bie A lu ske ln imftanbe finb, eine folche fchnelie ‘Peroegung, bie an Ceibenfcbaft gren?t, mehrere Stunben hintereinanber aus?uhalten.

'PSenigftens kenne ich unter allen öanbarbeiten kein Ztoeifes “P eifpiel baoon.

'Die g a b rik befchäftigt cinhunbertunbfiinfjig A len=

fchen. Sine Atenge oon Kinberu erhalten babei A rb e it, fogar Knaben oon fieben 3 ahren brehen ein A a b unb nerbienen 12 bis 16 ©rofchen bie Aßoche. Sch konnte mich inbeffen nicht enthalten, bie armen ©efcböpfe 511 bebauerti, beim unmöglich kann biefer S taub unb bie Ausbiiuftung, bie mich — einen S abakfrhnupfer — be=

täubte, ber “P rü ft unb ben Augen zuträglich fein.“

3roan?ig Jahre fpäter berichtet ber ©hroniff, bie

“Pelthufenfche S ab akfab rik fei jetjt ganz unbebeufenb unb überhaupt habe Tabakbau unb g ab rikatio n unter ben Kriegstoirren ungemein gelitten.

*

<Der Tabakbau hat fich in 'Pommern behauptet, feit 250 Jahren. £ r hat fogar 0 0 I k s 10 i r f f cl) a f 1 1 i et) c

“P e b e u t u n g , oon ber bie meiften kaum miffen. A o r=

mal rechnet man m it bem © rtra g e oon 10 3 entnern A o h ta b a k auf ben A lorgeu. “Da es f iir ben Jentner

^ a b a fc r n ic Fot. Teschke

Sie Bläffer iwröen auf flo g en

Fot. Krause

9

(12)

etroa 40 <?Ttark gibt, b rin g t her 2ttorgen runb 400 2 tta rk ein. “Das ift mehr, als man fonft aus bem Selbe heraus»

bolen kann; allerbings bat bet Canbmann aber aud), bas ift fcbon gejagt, mebr auf bem Selbe ju arbeiten, als roenn er lo g g e n ober K a rto ffe ln baut.

öm oorigen 3 abrbunbert — befonbers in beit fieb»

?iger 3 abren — erzeugte man fooiel ©abak, bafj

“Deutjcblanb nocb als E x p o rte u r auf ben 2 B elfm arkt tr a t, 1910 roaren im 2tanboroer K reife noch etroa tau»

fenb p e k fa r bepflanzt unb brachten 1 K> 2n iIlio n 2Ita rk ein.

3efzt ift roieber etroa e i n “D r i t t e l b e s 23 o r » k r i e g s j t a n b e s erreicht unb bie ©innabmen, biß bie Caitbroirfe aus bem Tabakbau haben, finb niebt ?u unter»

fcbäfjen. 2ittgebauf roirb eine 2 3 irg in ia = 2 trt, bie als garreneinlage oerroaubt roirb.

*

„§ a o a n n a » “Derkblaft m it © arfzer © iulage“ fa g t ber

“Taucher, roenn er bas Scblecbtefte kennzeichnen roill.

£ r tu t bem potnmerfeben ©abakbau unrecht; benn in

©arfz roirb ein Q u a litä ts ta b a k gebaut, ber es m it man»

cbem auslänbifeben Erzeugnis aufnimm t.

R U D O L F S C H Ü L K E :

$ 1 cuê K u lt u r Quo 6 cm 29 oÖen 6 e r ije im n t

2tbenbbämmerung an ber Oftfee, in ber “2täbe ber

©renze. “Durch bie febroarzen Silhouetten ber oom 2öiub jufammengebuckten S fra n b kie fe rn leuchtet noch m att ber golbrote 233iberfcbein ber oerfunkenen Sonne.

Um bie grauen 3 elte bes Cagers in ber flachen 2ttufbe flu te t roie trübes 2Baffer ber 2tebel. “Die Cinien unb “Dreiecke ber 3 eltflächen oerfchroimmen, ertrinken in bem farblofcn © ra u . 2tu r bie fpifzen ©iebel fchroeben grotesk über bem 2tebelmeer.

2tcbt?ig junge 21tenfcben haben fiel) auf einer kleinen

“2inhöhe, unter bem breiten, aus roirren 3 meigen ge»

flochtenen “Dach einer alten K ie fe r gelagert, 2ft it frifchen Stimmen fingen fie ein altes Canbsknechfslieb.

© iner ftebt auf, fpricht bas 2 8 o rt eines “Dichters über roabres 2ttannesfutn. “Dann roenben fich bie 2tugen bem Cagerführer zu, ber bas fchlichfe, harte Scblußkapite!

aus 23eumelburgs „© ru p p e “B ofem üller“ zu ben Karne»

raben reben läßt. Schroeigen unb “2inbacht. 2 tu r bas einige Cieb bes roeiten 2tleeres raufebt nnb ra u n t roie aus w eiter Serne zu uns herüber . . .

3 ugenb, bie fich in eine roeltoergeffene “R om antik hineinfräum t? — 2t e i n 1

“Der S tra n b ooti ö e rin g s b o rf b liß t unb gleißt in ber

“B orm ittagsfonne. ©aufenb frohe 2ttenfcben laffen fich oon ber heißen Sonne bräunen, fchroimmen hinaus in

bie See. “Das 2tteer ift kaum beroegt, bie “B$ellen fpii»

len träge unb fpielenb bie lange S tranbkante empor, gurgeln bann in guirlenbem Schaum roieber zurück.

2 tu f einem freien “p la ß zroifchen ben Sanbriugen ber Stranbburgen tummeln fich fechzig junge 2Itenfchen.

“Braungebrannte K ö rp e r fliegen bureb ber §änbe lange Kette beim „ “P rellen“ . 2 lu f allen “Bieren fegen fie unter bem fröhlichen 3 u ru f ih re r Kamerabeti beim 233ettlaufen burch ben Sanb. Sitzen bann zum 2 te ite rka m p f auf, pur;e(n m it iacbenbem ©eficht ?u 23oben. Stehen roieber auf, greifen ?um 2ttebizinball, ein neues Spiel b e g in n t. . .

3 unge 2ficn)‘cben, bie eine zufällige ©emeinfamkeit hier zu ein p a a r.© a g e n ber Sreube in 2Baffer, Sanb unb 5onue jufamm engeführt hat? — 2 t c i u 1

*

2 tu r jroei 23i(ber aus bem Ceben in ben 3 e itia ge rn , bie bas © auam f ber 2t 5 © e m e i n f cb a f t „ K r a f t b u r ch 5 r e u b e“ in ben letzten 2öocben burch»

fü h rte : in 2Siffenberg, hin te r Caueuburg, in ber 2täbe ber ©renze unb in ö e rin g s b o rf. 3 'oci 23ilber n ur aus bem reichen ©rieben non zmei Schulungsroochen, bie Ju n g a rb e ite r aus Oft» unb 2 tlitte l»

pommern unb aus S te ffin unb Stubenfen ber Socbfcbule fü r Cehrerbilbung Cauenburg zufammenfchloffen, um aus ihnen „S to ß tru p p s “ zu bilben fü r bie 23o!ksfums=

2Ueiôcnôc ^JcfiafD

fkeiogefeemfeo ^oto oon flbca Scidjfcc

■Otepcn

(13)

3cc giodfc qjrcio: dBroßmüfiDttfjcno iUt'dmano. goto oon Herbert ^diul 3 , -Stettin

ürbeit, einen ber wiebtigffen oweige ber gefangen ,,K r a ft bureb 5reube“ - <2lrbeit.

Sß$it fteben überall in bera S e rb e n bes Steuern Sin bie Stelle einer fogenannten „ K u ltu r , biß frem blänbi- )eben ©eifies mar unb unfer 25olk oergiftete, fa ll eine mabre b e u t f cb e K u l t u r treten. S ö ir oerlaffen beu fanbigen ‘»oben flacher 23ürgerlicbkeit, ber keine t u r ­ teln unb keine Jrücbte ?u(äßt, beffen kümmerliche ©oben uns bebrückten unb langweilten, anftatt uns ju erbeben unb ju ftärken, roie es bie fegnenbe K r a ft w irklicher K u ltu r tu t. ‘Die neue K u ltu r u n fe rn neuen 3 c tt lenkt ihre S Butjeln tie f in bas ©rbreicb ber beutfeben §e im a t, bes beutfeben V o lk s tu m s , eint bie lebenbigen K rä fte eroigen beutfeben SBefens m it bem lobernben Siebt bes S tationalfojialism us.

§ ie r ftellt ficb bie ©emeinfebaff^ „ K r a ft burci) Sreube“ bereif unb freubig mitten in bie 5 ro n f. D ie Sllänner ihrer Kam pftruppen finb junge Stlenfcben aus bem cö o lk , bie unoerbilbet finb, bie noch gern? bas echte

©mpfinben haben, bie ?u benken unb ?u fpreeben roiffen roie bas 23olk. Denn barauf kommt es an: eine n e u e b e u t f e b e K u l t u r m u ß a u s b e m *23 o 1 k e b e r = a u s e m p o r r o a e b f e n , b a rf aber niemals ihre 2Bur=

jeln oergeffen. Starm anieren wollen w ir nicht mehr j'eben; ber beutfebe Sltenfcb, ber beutfebe Kamerab fo ll ber © räger, fo ll ber 23erbreiter bes Steuen fein. © in

©efiebt, baß keine Schminke kennt, ein © raff, ber ohne falfcbe S entim entalität ift, ein Sachen, bas uugeküuffelt aus bem §er?en kommt — fo ftebt bas 23ilb bes beutfeben Stlenfcben oor uns, unb fo fo ll auch feine K u ltu r fein.

*

Ohne Schminke, ohne S e n tim entalität, ohne Kün«

ftelei — fo bat ein jeber ber ©eilnebmer an biefen Scbu=

(ungswoeben bie Sage ber gemeinfamen S trbeit oerlebt,

©s gab Stunben fre ie r Jreube, in ber See, am Sfranbe, in bem täglichen Stblauf bes Sagerlebens. Unb fie rour=

ben oon ben jungen Sltenfcben, oon benen fo mancher

n

(14)

bas V le e r noch niemals gefeßen batte, non benen Jo mancher aus ber Sorge ber V rb e itslo j'ig ke it kam, m it V a n k b a rk e it begrüßt. c2tber fie roaren nicht bie §a u p t=

fache, roaren nur bas notroenbige ©egengeroicßt gegen bie ernfte A rb e it, bie aber m it ber gleichen V egeifterung burchgeführt rourbe.

Unb roer einmal in einem folcßen Säger roar, roenn gemeinfam Sieber unb Sprecbchöre eingeübt rourben, roenn nach einer V o rb e re itu n g oon roenigen V lin u te n ein lebenbiges S fe g re iffp ie l gewartet rourbe, roenn irgenbeiti V o r tr a g in bie großen ©egenroartsfragen ßineinfüßrfe ober einer aus bem Greife ber Kameraben bas V J o rt nahm, um aus feinem Seben, aus feinen ©rfaßrungen Zu erzählen — ber hatte feine große Sreube über bas ernfte Vtitgeßen, über bas fcßnelle Sicßhineinfiißlen, über bas begeifterte Vtiimacßenroollen jebes einzelnen ber Sagerfeilnchtner. T)er fpürte, baß hier bie 3beale ber 3ugenb, bie mancher oon uns frü h e r a ilju fchnell in ben S taub bes V llta g s oergrub, bie mancher in einer feelen»

los geroorbenen 3 e it roie eine Saft m it fiel) herum trug, roieber lebenbig geroorben roaren.

Sie marfchierten in biefe 3 e ltla g e r ein als Vtenfcßen, bie fich noch niemals gefeßen hatten. 3n ben Stunben gemeinfamer V rb e it unb gemeinfamer Steube, in bem Sosgelöftfein bon ben © renjen ber V ta u e rn unb Straßen ber S täbte, in ber freien, großen V a tu r rourben fie fcßnell gute Kameraben. Sie gingen m it ber fcßlicßten

©reue bes arbeitenben Vlenfcßen, ber kein F ra n k e n m it feiner V rb e it kennt, an bie Aufgaben, bie ihnen geftellt rourben. V is fie roieber aus bem Säger ßerausmarfeßier^

ten, haften ißre ©efießter einen helleren ©lanz, hatte ih r S c ß ritt einen härteren ©akt.

*

bDie eine V5ocße im 3 e ltla g e r hatte fie jufammen=

gefeßroeißf zu einem S t o ß t r u p p , ber nun bereitfteßf, eingefeßt ?u roerben. ‘Der w a h rh a ft beutfeße K u ltu r hin­

eintragen fo ll in bie V e trie b e unb in bie V eranftaltun®

gen, ber mitßelfen roill, baß ber beutfeße Vlenfcß noch tie fe r in feiner ö e im a t oerrourzelt, ber bem V rb e its » kameraben Seierabenbftunben geben roirb, bie in © rnft unb Srößlicßkeit kernbeutfeß finb.

E D c im a n n u n ö P a f t o r

Vocß heute erinnert man fieß in VJifficßoro, K re is cP g riij, gern eines früheren V fa rre s , namens ^ o fjle , ber bureß feinen treffenben V3iß bekannt roar unb fo leicßt nießf in V erlegenheit kam. V a h le , ein geborener Sacßfe, hatte als Selbgeiftlicßer ben Siebenjährigen K rie g mitgemaeßt unb bureß feine Vefießungen zu pom=

merfeßen O ffizieren aus V befskreifen bie V fa rrfte lle in VMtticßoro erhalten

©elegentlicß richtete ein ö e r r oon Often an ben V a ffo r bie Stage, roie es eigentlich V o a ß möglich ge=

roefen märe, oor ber S in tflu t bie ©iere alle in feiner Vrcße unterzubringen, roorauf jener erroiberte: „S e ß r einfach. V o a ß rie f bie ©iere aus allen V5elfgegenben ju fich heran unb Jagte: V u Söroe aus bem Süben, bu V a r oom V o rb e n , bu Ocßfe oon V$eften unb b u © f e i o o n 0 ft e n , alle hier hinein in meinen K aften!“

© inm al roar V a h le zur Vbenbgefellfcßaft eingelaben.

V is er ben geftfaal b e tritt, fießt er, baß neben bem

§ e rr n oon Verpiß graoitätifcß beffen feßroarjer V ubel fißt, aber m it Väffcßen um ben § .a ls ,.roie bie V a fto re n fie bei ihren Vmtsßanblungen tragen. „3 a , ja, mein lieber V f a r r e r “ , bemerkt Verpiß fpöttifcß, „je ß t brauche icß keinen Jelbprebiger meßr oon 3ßrem Scßlage, ich habe m ir, roie Sie feßen, einen folcßen eigener V r t ju=

gelegt.“ V abei beutete er auf feinen §unb. „S ie tun recht baran, oereßrfer ö e r r “ , entgegnete V aß le gelaffen,

„roenn Sie einmal auf bem Selbe ber ©ßre fallen fo ll- ten, bann roirb er 3ßnen eine paffenbe Seicßenrebe hal­

ten unb auf 3ßren ©rabßügel ein ©pitapßium (Vetrk»

mal) feßen, bas 3 ß re r roürbig ift.“

„ P f c r ö o h r ä f t c “

V m 5. Vezember IS I3 mußte fich bie oon ben 5ran=

Zofen befeßf gehaltene Seftung S te ttin an bie fie be=

lagernben preußifeßen ©ruppen ergeben. V is bie S ran^

Zofen um 10 Ußr Dorm itfags m it klingenbem Spiel ab=

rückten, um auf bem bamals oo r bem V e rlin e r © or liegenben kleinen £xer?ierplaß bie Vöaffen abzuliefern, Zogen bie V rtille rifte n ißre ©efeßüße felber. V 5ar boeß

alles ©ßbare naeß monatelanger ©iufeßließung längft oerzeßrt roorben. V ie feltfarne V efpannung ber ©e=

feßüße fanb natürlich bie Veacßtung ber zahlreich ßer»

beigeeilteu 3ufcßauer. „V unnerfcß lag“ , meinte einer ber in ber Vtenge ffeßenben V a u e rn , „ß ä tt ick boeß nieß glörot, bat be K ir ls noch fo oäl K r a ft ßebben, bc Ka=

uonen to trecken!“ Unb erhielt oom Vebenmann zur V n tro o rt: „V 5 a t roull’u fe nieß trecken könen, ßebben fe boeß be V eerb in ’n Sieroe!“

D e r C io b h n b o r

V u f Verroenbung feines Sanbesoaters, bes ©roß=

ßerjogs oon Vfecklenburg, roar es V e u te r oom König oon Vreußen geftattet roorben, ben V e ft feiner S tra fe als „ö o e h o e rrä te r“ auf einer mecklenburgifcßen Seftung ab?ufißen. V e r Kommanbant ber Seftung, O berftleufnant oon V iilo ro , roar ein freunblicßer V la n n . V e n te r rourbe fogar ?u ben Vacßm ittagstees ber Samilie V ü lo ro einge=

laben unb lernte babei bie liebensroerten ©öeßter feines Kommanbanien kennen. „ § e ßabb en ganzes V e ft oüll

‘Döcßter, ein ütnrner feßöner as be anner“ , feßreibt V e u te r in feiner „S eftungstieb“ . V ie achtzehnjährige Jrieba oon V ü lo ro feßte fein bureß bie gefiungsjaßre oöllig oer=

trocknetes §er? in Slammen. Unb als O bcrftleutnanf ooti V ü lo ro einmal überrafeßenb ßeimkeßrfe, fanb er feinen ©efangenen auf ben Knien o o r feinem ©öcßtcrcßeu, heiße V5orfe ftammelnb. V t it ben ©inlabungen jum ©ee roar es jeßt oorbei, unb ber S ta b tu rla u b rourbe bem Ö ä ftlin g arg befeßniften. £ r mußte jeßt nachmittags 5 U(>r roieber in ber Seftung fein. V b e r in ber V 5oß- nung bes Kommanbanien brach eines ©ages Seuer aus unb es gelang g riß V e u te r, bie Slammen m it großer

©ciftesgegenroart ?u erfficken, eße fie gefährlich rourben.

Viefe mutige unb gefeßiekte © at empfahl ißn nicht nur ben Stauen, bie feiner m it ©eiluaßme gebacht hatten, fonbern aueß bem O berftleutnant fo feßr, baß man in einem g a m ilie n ra t befcßloß, ben Vusgeroiefenen boeß roieber in ber Satnilie zujulaffen, allerbings nur, roenn er einen V eo e rs unterfeßreiben roürbe, baß ißm — fo lautete ber Scßlußfaß roörflicß — „oon jeßt an bie

©öeßter bes O b e rle u tn a n ts alle gleichgültig feien“ .

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O T T O HOL T Z E :

¡D eułfcfye ia t ib f d jo fł^ m a ie r e i im © fe f fin e r D iu fc u m

tä tig e tjaftete es ber ©emälbefammlung bes Stet®

fin e r A lufeum s an, baß fie nach iijr c r © rünbung um bie v ilitie bes oorigen 3 aßrbunberfs ißren 3 uroacbs junäctjjt fa ft ausjcbliejjlicb aus bert nicht gcrabe Jeßr bocbfteßen»

beu Ausheilungen bes „K unffoereins fü r “pom m ern“ er“

halten batte, Jo baß bie fpießbürgerlicße ©enremalerei ber ‘D üffelborfer Schule einen ebenfo breiten R aum einnaßm, roie bie bobl»patbetifcben ö ifto rie n b ilb e r aus ber 3 e it K a r! “p ilo fy s unb Jeinesgleicßen. “Die Alufeum s»

leitung ijt fe it langem nach beften K rä fte n bemübt, biefe A längel ausjugleicßen unb bas © efam tbilb ber beutfcben A la le re i oor allem burcb Erroerbung oon W e rke n bes ausgeßenben 18. unb frühen 19. 3abrßunberts abjurun»

ben. B o r einigen <3aßren mürbe ein eigener ‘Raum fü r bie B5erke ber beutfcben “R om antiker, baupifäcblicb ber großen “Pommern “Runge unb Sriebricß, eingerichtet, öeßt mürbe ihm ein “Raum m it B ilb e rn ber bamals in Stalien tätigen beutfcben “R la le r an bie Seife geftellf.

B o ra n Jtebt bie große Jüblicße Panbjcßaft bes £ i»

ro le rs <3ofef A n fo n K o c h (1768— 1839), ber in “Rom als § a u p t ber beutfcben Künftlerkolonie ßöcbffes^ A n»

feben genoß unb noch auf ben jungen Pubroig “Richter, ber ihn in feinen “B rie fe n unb Pebenserinnerungen häufig

ermähnt, aufs ftärkfte geroirkt bat. Seine Ceiftung lag in einer Erneuerung ber „beroifcben“ Canbfcßaft, bie ben großen gorm enjug ber italienifcßen “R a tu r ßeroorßob;

ber Kunftforfcber R um oß r Jagte oon ihm, er habe ge»

le h rt „bem Erbboben B e ftim m tb e it, E ß a ra k te r unb K ö rp e r ?u geben.“ “Riebt auf bie getreue BMebergabe eines beftimmten R a tu ra u sfcb n itts kam es Koch unb feinen © efäßrten an, Jonbern auf bie A usprägung eines beftimmten poetifeben E b a ra k te rs in ben E injel»

beiten roie im ganjen. Auch bie fü r S te ttin neu er»

roorbene Canbfcbaft, bie kur? nach 1830 entffanben ift unb alfo ber fpäteren Cebensjeit Kochs angebört, ent»

hält A lo fio e aus ber Umgebung R om s, Einbrücke aus

© ro tta fe rra ta , m it bem “B lick auf ben A lo n te Eaoo im §intergrunbe, geffaltet fie jeboeb in ibealifierenber 3 ufammenfaffung. Sn großen Pinien unb in Jicberem

©leiebgeroiebt ber B laffen ift bas “B ilb gebaut. “Die fiebt»

bare Aßelt roirb in ruhiger Schau als ein k la r georb»

tiefes ©anjes aufgefaßf. “Die ben “B orbergrunb bele»

benben Jiguren finb typifeße Erfcßeinungen füblicßen

“B olkstum s — Aßäfcßerinnen am B ru n n e n unb ein Bßanberer, ber ißnen entgegentritt, ©erabe in ber A u f»

faffung ber menfcßlicben © eftalt unb ißres “B erbältniffes

f o f jo n n gdß&dct) 3Ddi|cf>: <£icf)cnlt>aI6 (1 7 8 3 )

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(16)

3ofef 51nfon Sod): -3üöHcf)ß ^onöfefjofi

?ur Canbfebaft t r i t t ber tiefe innere ©egenfatj ber ,,‘D eutfcb-R öm er“ unb ber eigentJicben R o m a n tik e r aufs beutlicbfte beroor: bei griebricb gebt ber Rienfcb in ber R etracbtung ber R a tu r auf unb fü b lt ficb als einen Seil bes unenblicben R lls unb feine S?unff ffe llt biefe innere Re?iebung felbft bar — in einer Canbfebaft oon S?ocb leben bie giguren in naioer Selbftoerftänblicbkeit unb

©efunbbeit inm itten ber R a tu r ; „h ie r ift bas R5obl=

bebagen erblich“ .

3 a k o b P h i l i p p ö a e k e r t (1737— 1807) oer=

bankt feine Stellung in ber Kunftgefcbicbte bauptfäcblicb feiner greunbfebaft m it ©oetbe, ber ibm roäbrenb ber italienifcben R eife näber tr a t unb nacb feinem Sobe feine R io g ra p b ie oeröffentlicbfe. S r oerbienf aber aueb als

norboffbeutfeber Z ü n ftle r u n- fere Reacbtung. Sein © e - b u rts o rt roar R re n jla u in ber Uckermark, unb feine künftlerifcben Rnfänge f i i b ' ren nacb S tra lfu n b unb R ü - gen. S in reicher K u n ft- freunb, ber R a ro n O ltb o ff in S tra lfu n b , förberte fein Salent unb 50g ihn ?ur R u s - ftattung feiner Rßobnung heran, unb §a cke rt führte, roie es in ©oetbes R io g r a - pbie beißt, »bei ben neuen 3 immeruer?icrungen einen befferen ©efcbmack ein unb bekorierte felbft einen g ro ­ ßen S aal m it R rc b ite k tu r- ftücken unb Canbfcbaften“ . S p ä te r lief? fiel) ga cke rt in Ita lie n nieber unb rourbe b o rt ?u einem beliebten R e - butenmaler; b. b- er malte fü r rooblbabenbegrembe.Rn- (tim 1830) fiebten ber beoorjugten ©e=

genbeu unb K unftftätten in ber Umgebung R om s unb Reapels. Rßeit R efferes als in biefen meiftens fefc>r febematifeben unb trockenen R ilb e rn leiftete öaekert in feinen R a tu rftu b ie n unb Rquarellen, oon benen S te ttin ?roei pracbtuolle R lä tte r m it Rnficbten ber römifeben Sampagna unb bes gorum befitjf. Ruch bie neu erworbene R n f i c b t b e r R r n o b r ü c k e b e i

°P i f a enthält in ben filbrigen Sönen ber oon leijem

‘Dunft oerfcbleierten gerne ober in ber R5iebergabe ber Spiegelung bes RJaffers höbe malerifcbe Seinbeiten unb u e rrä t in bem klaren, non ftillen fliefjenben Cinien be=

berrfebten R u jb a u echte Smpfinbung.

©an? anbers geartet als biefe beutfeb-römifeben Canbfcbaften ift bas b rifte ber Sammlung jefet neu ein- gefügte R3erk, ber „ S i cb e n ro a I b“ bes R raunfcbroei-

iltjilipp 4jatfctf: 3rütfc bei iptfa (1799)

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(17)

9ers <3oßann Sriebrict) BB e i t f cb (1723— 1803). Btls k ra fto o lle r unb u n m ittelbarer Btusbruck eines eigenen beutfcben Btaturfinnes, ben man in biefem g e rich tlich e n Jlugenblick Dorromantifcß bejeirtjnen kann, oermag uns bas bereits 1783 gemalte B3ilb beute befonbers ?u fe f- lein T)as BBacßstum ber mächtigen B3aumriefen bes

¿ueberfacbfenroalbes ift m it ebenfooiel K r a ft c rfa jjt, roie cus 0albbunkel jroifcßen ben c233ipfelrt unb bas aus ber

gerne tmifcßen ben Stämmen binburcbfcbimmernbe Btbenbrot m it poetifcbem © e fiib l. “Die Btnfcßauung BBeitfcßs ift, an feinen 3eitgenoffen gemeffen, erjtaunlicb felbftänbig — unoerkennbar ift allerbings ber 3 ufam - menbang m it ber großen nieberlänbifcben Banbfcbafts«

malerei, oor allem m it 3 acob oan Bfuisbael, beffen Btteifterroerke C233eitfcb in ber berühmten berjoglicßen (Salerie in S aljbablum jugänglicb maren.

gifrficchütfcn nn öcc Suffe

flreiofleftöntcr ifoljfcbnitt oon <£. «liefert, ^tralfunb

et S m ith ergab». . .

3aßresroenbe — 3 eitenroenbe! Blucß fü r mich follte bas neue 3 a ß t eine BBenbung bringen, ¿ s mar in ben erften 3anuartagen, als ich m it einem frifeben „<Suten b o r g e n “ auf ben Bippen bas B3üro betrat. <3cß batte gerabe am Scbreibtifcb ‘Plaß genommen, als m ir mein

£ßef ein Schreiben überreichte, bas m it ben BBorten begann: „B B ir ftellen anheim, ein halbes 3 a ß t >n ben Blrbeitsbienft ju geben.“ Blrbeitsbienft? §ieße bas nicht, ben B3eruf fü r kurje 3 eit aufgeben unb §anbarbeit lei*

ften? <235ürbeft bu bas tun können? fragte ich mich- 'ftoeb ftanb ich gan? unter bem erfebütternben Sinbruck ber am B3orabenb gelefenen „B3riefe gefallener S tu - benten“ . <233ie feiten beroegt packte es mich- ‘SJ a s t a t e ft b u b i s h e r f ü r <D e u t f cf) 1 a n b , ro i 11 ft b u f e i g e f e i n ? “Kein, baebte ich, jeßt bift bu ein­

mal bran! Bim näcbften Sage melbete ich mich auf ber

^»elbeftelle unb erhielt nach kurzer 3 e it ben B efehl, mich in bem Blrbeitsbienftlager meiner K re isfta b t ?u melben. B3eim B3er(affen bes B3üros erklärten m ir

einige Kollegen, töricht unb unklug ?u banbeln, meinen c23erbienft gegen einen 2 5 -cP f.-Cobn einjutaufeben.

greubig unb erroartungsooll, aber auch ein roenig jroeifelnb unb fragenb rückte ich in bas Bager ein. B llit einem kräftigen „ § e il E itle r “ unb ein roenig fcbmunjelnb zugleich empfing mich ber Bagerfüßrer unb jagte feßon m it ben erften P o r te n oiele meiner Stagen tum Seufel.

Blun follte mein Beben als B lrbeiter beginnen, BBie ficb bas nun geftalfete, roill ich in kurzen BBorten erjäblen.

ön ber früßeften Bflorgenftunbe ertönt bas S ignal jum BBecken. Blacß roenigen Bllinuten feßon fteßt bas gante Bager bereit, bureß ben S rü ß fp o rt ben leßten Scßlaf tu oertreiben. S rfrifc ß t bureß bie küßle B florgen- lu ft unb geftäßlt an Beib unb Seele keßren roir am fr ä ­ ßen BHorgen feßon m it einem Bieb auf ben Bippen ins Bager ?urück.

3 eßt beginnt bie K unft bes B3ettenbauens. i)a s ift m it bas Scßönfte unb Scßroerfte, namentlich fü r ben Bteuling: 36 K a ro breit unb g la tt roie eine Sifcßplatte.

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(18)

'J ä h rlic h , öa Iaci>te Jo manches alte Solbaienherz, roentt es biejes „'S a u ro e rk “ felron roürbe. ‘Dann geht es zug»

roeife in hen Speiferaum, um bas grühftück einzunehmen.

Seufe gibt es Scbmaljenftuüen, hie allen befonbers köft*

lieb munben.

‘Xachhem unfere 5tuben unb bas gejaulte Säger gründlich gefchrubbf unb gefegt finb, gebt es m it einem froben Sieb hinaus zur S lrbeit. § ie r, roo bie 5öbne aus allen Schichten bes V o lk e s Schulter an Schulter m it §acke unb Spaten 'Äeulanb febaffen, roirb roabre n a t i o n a l f o j i a l i f t i f c b e K a m e r a b f c b a f t g e b o r e n , hier ?eigt es ficb auch, roer ein tüchtiger brauchbarer S?erl ift unb eine richtige unb rechte 'ilu f *

^ In flß ftttb n 3u m ^fuG m orfcf) Fot Kraase

faffung oon ber A rb e it hat- Stach fechsftünbiger S irbeit kehren m ir m it unheimlichem § u n g e r im © leicbfchritt in unfer Säger zurück. ©ffen unb ©rinken h ä lt Seib unb Seele ?ufammen, pflegt man zu fagen; nach biefem

© runbfaß banbeit auch unfer gutberoährter Schmor,

‘itach reichlichem unb gutem SHittageffen beißt bie C a ­ role: S3ettruhe. S3ettrube? Stein, heute ift S tie fe l*

unb ©racbtenappell, ba heißt es, blißfcbnell bürften unb pußen, bam it alles im beften Sinne bes S33ortes „a p p e ll*

fä h ig “ ift. So roechfeln D ienft unb g re ije it unterein*

anber, jeboch unferen liebften ‘Dienft, bie „g o r m * Übungen“ , roollen m ir nicht oergeffen. 3 roar koftet es biefem unb jenem Kameraben noch febr niel Schmeiß*

tropfen, rechtroinklig in g o rm unb S3eroegung zu fein,

©s herrfcht natürlich hierbei ein rauher, folbatifeher, aber burchaus herzlicher ©on. S B ir alle roiffen, baß es ohne biefen nicht geht, benn ‘D ifjip lin m it S3orbehalt ift keine ‘D ifjip lin .

'Stach bem Sibenbeffen oereinigf uns ein Stamerab*

febafisabenb im Säger, roie er jebe SSoche einmal fta tt*

finbet. lln fe re Sagerkapelle, foroie einige talentoolle § u * moriften forgen fü r U nterhaltung unb Stim m ung. ‘Die

& ä rte unb Strenge bes Dienftes roerben burch biefe febönen Stunben in ber ©emeinfehaft a lle r Stameraben aufgehoben, bie leiber nu r a llju fcbnell oergehen, aber als bleibenbe ©rinnerungen in jebem forfleben. 3 um 3 apfenftreich mirb nun geblafen, unb ber ©ag eines

„S ö e rkfo lb a te n “ ift beenbet.

3n eben biefem S3ilbe fe ilt unb fo rm t uns jeber ©ag, bam it m ir rechte SHänner roerben unb im beften, roabr*

haften Sinne bie griebensfolbaten Stbolf g itle rs , bie fymbolifch oom Stufbau bes ‘D ritte n Steiches künben.

Sch bin ftol? unb bankbar zugleich, in biefem großen beutfeßen Orben ber Strbeit bienen zu bürfen. “D ir aber, lieber junger S3olksgenoJfe, ber bu noch abfeits ftehft, rufe ich ?u: „ S B e n n b u ‘D e u t f c h l a n b e h r l i c h r o i l l f t , m u ß t b u b i e f e n <D i e n ft b e j a h e n . S t u f , k o m m , l a ß b e i n SB o r t z u r © a t r o e r b e n ! “

Der f ja n îU ü c d ic i fib o n ö a n ö a c h t

nichts Schöneres locifl idi, unb cs rührt mich immer, bas fjanbioerhs3eug, gerichtet an ber lOanb

in eines Schreiners faubrem Arbeitszimmer, bie helle Säge mit gejahntem Ranb,

Stille mirb’s in coeiter Runbe, Oiefes Tages Dunft jcrflicfSt, ieife naht bie heil’ge Stunbe, Da mein fjerç fleh Dir erfchlieflt, ber ITlaßftab hier, bie fehnurgerabe 611c,

ber fjobol mit bem fchöngebognen Griff, bie Bohrer, ITleißel unb mit blanhem Schliff bie 3ohl ber Hxte. Alles an ber Stelle,

Um nach Sorgen, 3coeifeln, fehlen, Jn ber Ulelt ooll Schulb unb Schein, m it Dir, Pater aller Seelen, Enblich gan) allein ;u fein, wo es jur fjanb. ITIan ficht, 1003U es fromme,

an jebem Stüch. So oft ich borthin homme

— ich gehe gern 3U jebem fjanbiocrhsmann — feh ich mir alles coieber an

unb fage: ja ba weiß man, mas man treibt!

Das eble fjol3, lüerlijemj. gefchichte fjanb!

0 nieiftcr, fegnet cudi . . . Doch lo irl Ulas bleibt oon unfrem Tunl Ein Ders, ein Traum, ein Tanb.

Söiii Heéper. (SIu$ „R ranj beé Sebenë"

Sitbcrt Sangen / ©eorg îTîütter Verlag, THüncßen)

Der bie firanhen, ITUiben, Armen, ITIehr als anb’re fiinöer liebt, Unb in göttlichem Erbarmen Alles coeift, oerfteht, oergibt.

Deine Boten fteigen nieber.

Bringen Jugcnbhraft 3urüch, Unb im Ijer3en fühl ich coieber Ein unfagbar tiefes Glüch.

Start jjjrß. oon 571anteuffe(=Sa^Öangcn.

C2tug „(Erlebte SfeÖer", 3- S. Seßmann c53er(ag, 'Etümßen)

Cytaty

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Dem ©rben tarn es baßer fef&gt;r barauf an, mit feinen roeftlißen Haßbarn, ben Pommernbergögen, in gutem ©inoer- nehmen gu leben, fie burd) Bünbniffe unb

gen ©cblaf. 2lus öiefem roeefte ein febarfer IDinö peters Matrofen, öie aber öie Soje öes &lt;Sifd)ers leer fanöen. 2luf öem Sahn roar er nicht unö auch

hunöerte ootn ©reifengefd)led)t regierte Pommern toäfjrenö öiefer langen 3eit troig gaßlreicher ^eßöe niemals in öem Htaßc oon f?riegsgreueln heimgefud)t

(Hin paar ^ablen mögen öie große »olfsmirt= bieten. Die üolfsmirtfcßaftlicbe Beöeutung aber fcßaftlid)e Beöeutung öiefer neuen Berarbeitungs= bleibt, öenn mir

mcrfchen J£anördjaft einen unpemein frud)tbaren Poöen. jammern rtelitc im P p ril 1932 öen ccrten Pfahlfteio öer nbfoiutcn Plchtbeif. Uommcrna PnhänpIidiFcit an öen

lieben gunbftücke, bie bisher nicht roiffenfcbaftlicb bearbeitet roorben finb, roie auch eine große 3 &lt;rbl oon in P rio a tb e fiß ober in Scbulfammlungen

©ftpreußen auf öas ftärffte öurd) feine oftpolitifd)e 2lußcnfenöung beftimmt. ©0 bilöete ficb oon ©ftpreußen eine befonöers tragfäbige Brücfenpofition 3U

;u einem ber Unfrigen gemacht, © in U rte il über fein bicßte- rifches Schaffen ift angeficßts ber D erbreitung feiner D3erke unb bes DSiberßalls, ben biefe