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Das Bollwerk : die NS Monatszeitschrift Pommerns, 1937 H 8

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Academic year: 2022

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(1)

Aus d e m I n h a l t :

Gordische Renaissance

L'n Schw ede sieht

Deutschland

*

A d o lf Lorenz

seinem 1 0 0 . G e b u rts ta g

Gordisches Rüg en

*

Wüchse a m M e e r

*

Ludwig M a n z e l, d e r p o m -

•«orsche B ild h au e r

Bildseite:

**°n im e rla n d —

O stseestrand

»

Z ä h lu n g e n , G edichte ü* v - a . m .

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s t e t t i n

a U G U S T 1 9 3 7

Jungens aus Pom m ern Aufn.: DieKn

(2)

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i M a r i s , S t e t t i n , Bollwerk l a - Fernruf 2 78 92

bie alte pommerfche fjanfeftabt an Peene, Trebel unb Tollenfc

D e m m i n

toitontBeuftettm

f r f io iu n g a o r f tm <8ebier öer pommfritften flecrujIaBe f ie r r lir fit ftap t am ä trtikig fe t. 3uageflcf)ntf Pocfnnlagcn unf> iDdlflcr. nJalTccfport feiler 3 r l Saör- antf alten meflijinifthte fDacmbaö motorbnotefohrten auaflugalofalr am Oet

Wecbefdinftcn Ourrf) Öaa 3tä itifrf)t Oeefcfitönmi

T.^effcnlanÖ

Stettin, Große Domftr. 6-9 • fernruf 30340 u. 366 20

B u c h b r u c k

R o t a t i o n s d r u c k

Q f f f e t ' u n d S t e i n d r u c k

G r o ß b u c h b i n b e r e i

i i n i i e r a n f t a l t

heffonIanbbruch ¡ft Q u a litä ts a rb e it

H * lu r Q u t, d a ß i d i fc l\o rv c*n e a " Q lz k t c if c f l& V

K u h lf c h r a n k b e f/tz v l

Bei dieser Hausfrau wird es nicht mehr Vorkommen, daß ver­

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(3)

V a & B o ll w w f c

Monatszeitschrift für nationalsozialistisches Geistesleben in Pommern

8. Jah rg an g Stettin, August 1937 H eft 8

B l u t u n i ) B e i f t

Stimme bet &ljnem

Bas Cdclfte/ mas am Ulenfdjen ift/ ift das Blut; rnenn es rccf>t mill. Hber aud) £>a© jtrgftc/ toas am Utcnfdjen ift/ ift

das Blut/ menu cs übel mill! Weiftet Cdeßart.

Dann neig dein <£>i)c

3

ur €rdc tief utt6 laufd) dem großen Jlbfdjiedsdjot/

der feit ©efdjledjtern nad) die rief/

nod) unoernebmlidj beinern 0ßr.

Und l)ord)e tief und ßoreße lang der alten SDcisijeit deines Bluts/

der Hlutter £ied; der Bätet ©ang.

Und merde miedet freien Hluts.

Und offne deiner <Bt)rfurd)t ©djret'n und ßeb’ mit deiner jungen f)and oerjäbrtes Kleinod ftill hinein und but’ es oor des ^Tagcs Cand.

Und reefe dich dann glaubcnsooll und miffe; daß ein Wille lebt/

der alles/ toas aus £iebe quoll/

oon fjergen bin gu fjergen bebt.

Hermann Claudius.

Bon allem ©efdjriebencn liebe id) nur das/ mas einer mit feinem Blute fdjreibt. ©djrcibe mit Blut/ und du mirft

erfabren/ daß B lut <Beift ift. Sriedrid) Hietsfdje.

Stimme öes ¿Führers:

Was nidjt gute Haffe ift auf diefer Welt/ ift ©preu. Die Blutsocrmifdjung und das dadurd) bedingte ©enEen des Haffenniocaus ift die alleinige Urfadje des Hbftet-bens alter Kulturen; denn die Utenfdjcn geben nidjt an oerlorencn Stiegen gugrunde/ fondern am Berluft jener WiderftandsEraft/ die nur dem reinen Blute eigen ift.

öie ©finde mider B lut und Haffe ift die Crbfunde diefer Welt und das €nde einer fid) ibr ergebenden JHenf<f)bcii.

„Wein Sumpf."

249

(4)

2 l o r î ) t f c Î ) e S ^ e n a t f f a n c e

„Qaé gcrmanifd)e

231

ttf auf btcfcr Qfrbc gd)t allmählich feiner ®rfcf)öpfung entgegen, außer

ic beutfehe Gerichte bes Htittel»

alters mar eine einzige leibootle Gluseinanberfegung be3 Germanentums mit bem Hraftfelb bes Htittelmeer»

raumes. Gluf ber ©eite bes Horbens ftanb bie unoerbrauchte £ebensmäd)tig»

feit einer ibealiftifch gefinnten i)erren=

raffe, bie in überfebäumenber 3ugenbfraft ber oerfaulenben ID eit bes Imperium Homanum eine neue ©tbnung gu geben trachtete. Gluf ber ©eite bes ©übens ftanb bie oerftäbterte Gttlerroettgioilifation eines Baffen» unb Bölfermifdjmafchs, bie fid> nur mit ben JfRittein geriffener po=

litifdjer Boufine unb Patter Berechnung behaupten tonnte. STtangels einer cige»

neu, einheitlichen Baffefubftang regene»

rierte fte fid) immer mieber aus bem oer»

fchroenberifch fliegenben norbifdjen Blute, töie bie norbifchen Griechen nach ihrer heibifchen 3üngiings= unb Htannesgeit an ben Geftaben bes GTtittelmeeres atl=

mähiid) oergingen, fo fd)moigen bie fjerr»

Heben Germanenftämme bes Horbens todhrenb bes Zeitalters ber Bölferroanbe»

rung an ben Gdfern besfelben JfReeres roie Gietfcher oor ber ©onne bahin. H tit innerer Grfchüttcrung erinnern mir uns ber Urrroege beutfeher Haiferpolitif im HUttelalter, ihres tragifchen Berfuches, aus beutfebem B lut ein fertiges Bo»

mifches Bei<h aufgurichten.

GOenn fich unfer Gluge biefem ©dncffal einmal geöffnet hat, bann flauen mir unfere eigene gmeitaufenbfährige Ge»

fcfn'cbte als eine einzige Hette ungeheurer Blutabgaben an ben Hlitteimeerraum unb als ben oerbängnisoollen Brogeg ber Grmcichung unferer norbraffifchen Gin»

tagen unter ben Berlocfungen mebi»

terraner Kulturen unb mebiterraner Geiftigfeit.

B lut unb Geift gehören - um eines roahrhaft oölfifchen Gebens rtn'Hen - 311=

fammen. Ufo aber bas Blut fchtoad) toirb, ba toirb aud) ber Geift fd)toa<h unb un=

fidter - unb beugt fid) ber Giberfrembung.

Bie beutfehe Gefd)id)te ift bie Gefehlte ber geiftigen Giberfrembung eines Bolfes, bas biefer Giberfrembung mit ben legten Hräften feines Biutes in immer neuen Glbmehrbemegungen miberftrebt.

öer Zufammcnftog ber GTh'ttelmeerroelt unb norbifch=gcrmanifd)er Hraft ift nicht ein einmaliges Greignis unferer Ge»

fchichte: in immer neuen formen, mit

mir raffen uné auf unb machen une? f

immer neuen Heilmitteln toirb mebi»

terraner Geift Herr über uns. Ummer mieber oerfudfjt bie urfprünglich=norbifd)e Hraft burchgubrecben. Un unerhört bra»

matifchen Kämpfen oottgieht fich aber ba3 (angfame ©ichbeugen einer heroifchen Haffe unter geiftige Gebensbebingungen, in benen fie nie bas Höchfte crrei<i>en fann, in benen fie, ihre reichen Gaben in fatfefjer Hidjtung oerfd)roenbenb, langfam gugrunbe gu gehen brol)t.

Hun hat uns bie miffenfchaftliche

<forfd)ung längft gegeigt, bag ber ger»

manifd)c Horben eine fmbc, fjdbifche Bauernfultur hafte, ©o toeit haben mir uns unter ber Hcrrfd)aft arffremben Benfens oon unferer Blutsgrunblage entfernt, bag fid) felbft biefes hoch fo

„obfePtioe" miffenfd)aftlidie ^Drfdjungs»

ergebnis noch nicht allgemein burchfegen fonnte. IBir finb eben burd) bie falfch angelegte ©chulergiehung eines buma=

niftifdicu Bilöungsgeitalters gemohnf, beutfehe Gefchid)te nur unter bem Büttel»

meerbtiefroinfet 31t fehen unb unter „Hul=

tu t" bie ftäbtifche, fid) aus Bilbungs»

dementen ber Hüttelmeerantife auf=

bauenbe, geiftige Gebensroeife gu oer»

gegen. Biefe füblichen unb auf ihrer

$ahrf 31t uns auch meftlid) gemorbenen GOerte finb ben „Gebilbeten" ttnferes Bolfes fo in ifleifd) unb B lut über»

gegangen, bag fie ihre eigene Gefchichte faunt mehr lefen fönnen. - -

Ausgangs bes HÜttelalters mar bem beutfchen Geift noch einmal eine groge Ghance gegeben. Gin ganges Bolf, fettf=

genb unter romifcher Geiftesherrfchaff, fchrie nach bem Befreier. Gr fam. öie niannhaft»reoolutionäre Gat bes Br.

Hlartin Guther mar ber Glufftanb heften nieberfächltfcgen Bauernblutes gegen römifche Giberfrembung. Ber Beformator oon töittenberg ftanb feft auf ber beut»

fd)en Heimaterbe im b auf bem gefunben Blufserbe feiner Bäter. Ginb barum mar auch fein Geift ftarP genug, ben herrfchen»

ben Brächten feiner Zeit mit utierfcbrocfe»

nein B lut entgegengutreten: „Hier ftehe ich, ich fann nicht anbers!" Hätte man Guther gefragt, roelche Hraft ihn bies heroifche SBorf oom „Hid)tanbersfönnen"

fprechen lieg, er hätte geantmortet: „Bas mar bie Äraft meines freien G e»

ro i f f e n s , bie ©timme G 0 11 c s in m ir." Ginb roenn einem Guther bie Gr»

t . ' CGtbotf Ritter oor 15 3 af>rcn)

fenntniffe unb füorte unferer Zc>t gur Berfügung geftanben hätten, mürbe er geantmortet haben: „Gs mar bie Hraft meines B l u t e s in mir, burd) bas G o t t 311 m ir fprach." Hur ber Hienfch a r t r e i u c n B l u t e s hat auch ein r e i n e s G e m i f f c n. Ber Hienfch mit Hiifdiblut aber, ber Baftarb, ift immer ein HTenfd) ohne Gemiffen, gemiffenlos, alfo aller ©d)anbfaten fähig. Bie G e»

r o i f f e n s f r e i h e i t , bie G e i ft e s = f r e i h e i f ift ein HdH norbifches Grbe, bas bem gu eigen ift, ber auf bem eigenen Grunb unb Boben bes B l u t e s feiner Bäter fteht.

Un gerabegu flaffifdicr ^orm hat Hdn»

rid) oon Greitfdjfc bas IBefenhaftc ber TDerfönlidif eit Guthers gefenngeidjnet, rnenn er oon ihm fagt: „Heine anbere ber neueren Hationen hat fe einen Hlann gefehen, ber fo feinen Ganbsleutcn febes iBort oon ben Gippen genommen, ber fo in 21rt unb Ginart bas innerfte IDefen feines Bolfes oerförpert hätte. Gin 31us=

länber mag rnohl ratlos fragen: mie nur fo munberbare Gegenfäge in einer ©eele gufammenliegen mochten: biefe Gemalt germalmenben Zahnes unb biefe Unnig»

feit frommen Glaubens, fo hohe GOeis»

heit unb fo Pinbliche Ginfalt, fo oielc tief»

finnige H lyftif unb fo oicl Gebensluft, fo ungefd)lad)te Grobheit unb fo garte Hergensgüte. . . . W ir Beutfchen finben in allebem fein Hätfel, mir fagen einfach:

bas ift B lut oon unferm Blute. 21us ben tiefen Gingen biefes urmüchfigen beut»

fehen Bauernfohncs bligtc ber alte Helbennuit ber Germanen, ber bie IBelt nicht flieht, fonbern fie gu beherrfdjen fucht burd) bie GRacht bes fittlichen IBillens; unb meil er herausfagte, mas im Gemüte feines lUoIPes fchon lebte, nur beshalb fonnte ber arme Hlönd), ber foeben nod) aus bem füllen Gluguftiner»

flofter am Hionte Bincio bemütig hinübergepilgert mar nad) ben Hallen oon

©t. Beter, in menigen 3ahren amdifen unb roadifen unb fdilieglich ber neuen römifd)en RJeltmad)t ebenfo furchtbar merben mie einft bie beutfchen Hohorten»

ftürmer bem Hcichc ber Gäfaren."

lü ir mollen hier nid)t unterfudjcn, roas ben Bauernfoijn Guther beroog, bie um ein beutfd)es Glrtred)t fämpfenben Bauern ber Bauernfriege im ©tid) gu taffen unb fich auf bie ©eite ber unter

(5)

rönüfdjen Bed)tsporfteliungen ftehenbcn Partifularfürften gu fdjlagen. iB ir ahnen bie <TragiP eines um ben Beftanb feines IBerfes ringenben großen Deutfhen.

tö ir feilen aber aud) unerlnttiidi flau 6ic

©ragif eines gangen Polfes, beffen ©eift

»id)t gu feinem Blute ßinfanö. tüofjt mar ©utl)er bie Befreiung ber Perfonlid)- feit gelungen. Oßr Obeai mürbe aber, ber Sfulturftiinmung bes Humanismus gemäß, ber freie fhopferifhc ©eift bes fiaffifcbeu Altertums. Blochte auch irgcnbroie im itnberoußten ein pcrroanbt=

fdmftlidjes ©efül)t für bas norbifdjc

©riehentum mitgefcbmungen haben - im

©roßen aber batte fiel) ber beutfdm ©eift unter ben Berlodungen ber Bcnaiffancc mieber nad) bem mebiterranen ©üben oerirrt. Dergeffen mir nicht, baß Be=

naiffancc, Barod, 3efuitentum, ©egen=

reformation, Bladuapellismus in ihrer Ballung einen geiftigen Drud barfteliten, bem gegenüber bas norbifdm, b. h. feiner felbft bemußt gemorbene Deutfdjlanb nidjts geiftig ©ntfdmibenbcs ins $eib gu führen hatte als fein eigen Blut, bas bann im Dreißigjährigen Brieg in unpor=

ftellbarem Ausmaße gugrunbe ging.

Durch (Jriebrid) ben ©roßen rebellierte bas beutfdje Blut mieber. Drei hcroifdje Kriege gegen bas romifdje Habsburg unb feine ¡Trabanten ftcllten bie norbifdjen

©ugenben ber IDaffenehre, ber Blannen=

treue unb ©apferfeit por aller ID eit mieber her. Dn einem unpergleidjlidjen

©iebiungsroerf anirbe beutfehem Bauern*

blut neuer Heimatbobcn erfhloffen unb bie norbifdje ©rabition bes Deutfhen Bitterorbens mieber aufgenommen.

Caspar Daoib Sriebridj: Rügens ©teilfüffe 1802.

Pommern banft es nodj heute bem ©Ilten (jriß. - Hnb bann: „3n meinem ©taat fann feber nad> feiner $agon felig merben" - bas mar bas iDort eines Honigs aus mahrhaft norbifdjem ©e=

blüt. ©benfo mie fein ©eftament, in bem es heißt: ,,©ern unb ohne Mage gebe idj meinen ©ebensobem ber rooßltätigen fla tu r gurüd, bie ihn mir gütig perlieben hat, unb meinen ©eib ben ©lementcn aus benen er befiehl. Oh habe als Philofoph gelebt unb roill als foldjer be=

graben merben, ohne ©opränge, ohne feierlichen P om p... Oh empfehle meinem Hadjfolger, fein eigen Blut in

Philipp ©tto Bunge: Ijafen oon tüolgaft. ©tubic gum Cltcrnbilbnis oon 1806.

feinen ©nfeln, ©anten unb allen Bluts*

perroanbten gu achten. Der Zufall, ber über bem iTtenfd)engefcf)id maltet, ent=

fdjeibet bie ©rftgeburt. ©Iber besljalb, meil man Völlig ift, ift man noch nicht beffer als bie anberen. 3 h empfehle allen meinen Perroanbten, in ^rieben mit*

einanber gu leben. Blochten fie, roenn es einmal gilt, ihre perfonlidjen Ontereffen bem iDof)I bes Paterlaubes unb bem Porteil bes ©taates gu opfern perftefjen.

Bi3 gum leigten Bteinguge merben meine IDünfche bem ©lüde bes ©taates gelten.

Blochte er ftets mit ©eredjtigfcit, tDeis*

heit unb ©tärfe regiert merben! Blochte er burd) bie Blilbe ber ©efeße ber glüdlihftc, in feinen $inangen ber beft=

perroaltete unb burd) ein Heer, bas nur nah ©ßte unb eblem iDaffenruhm trad)=

tet, ber am tapferften oerteibigte fein!

Blähte er blühen bis ans ©nbe ber "Seit!"

Bber bies foniglihe B lut fättigt feinen

©eift noh an frangofifhen philofophen.

©luf bem piaß Poltaires in ©ansfouci hätte ein ©effing fißen müffen! ©roige

©ragif bcutfdjer ©efd)id)te! - iln b mie mar es mit ©oetl)e? feinem erhabenen

©eift blieb bie ©rregung beutfhen Blutes noh fremb, bie in ben $reiheitsfriegeu anhub. Bnb bod> trieb ihn bas fauftifdje Heimroeb p o h ben flaffifhen ©efilben Borns gurüd in bas notbifhe Beicß her iPalpurgisnacht. 3n ber Bomantif roll*

gog fth bann bie erfte perheißungspolle Permählung pon beutfdiem B lut unb

©eift. Die Dichter unb Blufifer ber Bomantif - ein Bünbel ebler beutfher Barnen. IDenn auch einigen es an nor=

bifher Hütte gebiah unb fie fid> mieber Born näherten, als ganges bebeutete bie

(6)

Bomantif öod) öie Btorgenrote einer in Deutfeßtanö f)erauf3iebenöen noröifcßen Benaiffance. Die oon öen ©ebrüöern

©rimm befeßroorene iTtard)en= un6

©raumroelt gab öer noröifcßen ©eete mieöer ^eimatred)t in Deutfeßtanö. 5lus öerfelben germanifeßen itrfra ft feßrieb unö preöigte ©rnft STtorit? 51 r n ö t , 6er größte "Pommer: „Don fefjer lag 6er Keim öes ©roßen un6 ©uten im gcr- manifdjen Dotfe, roie in einigen Dotfer- feßaften 6er Keim öes ©emeinen un6

©eßieeßten liegt. Bringt ©fehutoafeßen nnö Katmücfen naeß ¿üanfreid), Italien un6 Deutfeßtanö un6 laßt fie ein 3aßr- taufenö 6ort toeiöen: mir motten feßen, ob ©regore, lu tlje rs , ©atiteis, ieibnije, Baffaete, ©ßafefpeare, ©octßen, Pasfate aus ihnen meröen--- Och appelliere an eud), ißr menigen Braoen nnö ©opferen, an eud), 6ie id) nießt 6ie lebten meines Doifes nennen mitt; lieber nenne id) eud) 6ie ©rften. lange nid)t mehr fin6 mir ein Dotf geroefen, jeßt ift 6er leßfc ©eßein jerftort? 6er Anfang 6es Befferen fann beginnen, la ß t 6ie Dinge auf 6ie äußerfte ©piße fommen, neues leben mir6 blühen un6 neues Bott aufgeben, haftet öen ©folg, 6en ißr öem ¿ngtücf fcßutöig feiö, feft im Borgen, fdjauet auf 6as e i n e , mas fönftig roerßen fott, tapfer unö unoerrüeft bin, oergeffet nießt, mas ißr eurem Bauten, euren ^eit=

getroffen, euren ©nfeln fcßutöig feiö.

Könnt ibr ihnen fein freies la n ö über- geben, fo übergebt ihnen 6ie lehren, 6ie Beifpiefe, 6ie heiligen ©pfer, moöurd) mäd)tige Beeren gu Heroismus ent- flammt meröen fönnen. Denft es mit

©fots, Tagt es mit ©toi;? oor gang

©uropa, öaß ihr öas Doif feiö, roeteßes 6ie ©eroait 6es "Pfaffentums jerbrad), öaß hohe ©eiftigfeit öurd) euch über 6ie

©röe ausgegoffen ift. ffroeimat habt ihr 6ie füelt oom 3ecße Borns befreit, be=

freiet fie gum öriftenmai in e u ch f e I b ft. Ohr feiö öas Bet? unferes t0elt=

teils; menn öas Berg ermattet, fo er- franfen alle ©tieöer___ Der fd)Iaue Deröerber mitt euch auch öurd) öie Be- figion entgmeien; öahin fpielt unö minft er. © feiö mach unö faßt es ihm nicht gelingen, ¿für öer Däter ©orßeit unö tPaßnfinn ift genug gebüßt in früheren (Tagen öurd) herrliche ©pfer, öurd) lange Kriege, öurd) BTittionen leißen, öurd) oermüftete ©täöte unö ©efiföe. la ß t eud) nicht oerführen, faßt nicht neu meröen, mas längft oergeffen unö ocraitet ift. Beöenft, öaß mir alle ©briften, öaß mir atte Deutfcße, öaß mir ©ohne öer

©ermanen Jinö, öie am Bßein unö an öer Donau, am ©ontus unö am Horömeet öie ©chmach öer Weit an Öen Bömern

rächten. € i n Doif 311 fein, e i n ©efütjt 311 haben für e i n e ©aeße, öas ift 6 i e B e l i g i o n i t n f c r e r 3 e i t ; öurd) öiefen ©tauben müßt ihr einträchtig unö ftarf fein, öureß öiefen öen ©eufet unö öie Botte überroinöen. la ß t alle öie Meinen Beligionen unö tut öie große Pflicht öer einzig ßödjften, unö hoch über öem Papft unö lu tb e r oereinigt euch in ißr 311 e i n e m © t a u b e n."

Der noröifd)e 5lrnöt mar feiner 9cit um ein 3ohrhunöert ooraus. ©3 gelang toeöer öer preußifchen ©rßebung im Potitifcßen noeß 6er Bomantif im

Das ift öie Kraft, öie nimmer ftirbf ilnö immer micöer ftreifet,

Das gute Btut, öas nie oeröirbt,

©eßeimnisoott oerbreifef!

©otang noch fitorgenminöe Doran öer ©onne meßn,

SPirö nie öer Freiheit Jecßferfcßar ttn Hacßf unö ©cßlaf oergeßn.

©ottfrieö Keller.

©eiftigen, öen 3lnfprucß öer frangöfifeßen ö. ß. romanifcß=fränfifd)en „Mttfflärung"

gurüefguroeifen. Die Kräfte öcs Blutes unö ©eiftes reichten noch nicht aus, öie öamatige öeutfeße tPirfticßfeit 311 formen, fo öaß 3. B. mieöer gan3e ©enerationen öeutfeßer Künftier tatfäcßticß oöer im

©eifte nach P aris oöer Born 3ogen. ©s gereicht öen Pommern 311m Bußm, öaß ihre beiöen ©roßen, ©afpar Daoiö

^rieörid) unö Philipp ©tto Bunge, öen locfungen eines meießtießen Bagarener- tums nicht erlagen, fonöern öem Boröen treu blieben.

Das 19- 3ahtßunöert brachte noeß ein- mat öen Mnfturm romanifeßen ©eiftes.

Der macßtpolitifcße itnioerfatismus öer Bomfircße unö öer liberatismus öer frangöfifeßen ^reimaurerreootution unter­

hielten auf öeutfeßem Boöcn in ©eftalt öer Parteien eigene Kampftruppen, ©ie riffen öas Bismarcfreicß in öen tPirbet öes ÍPettfrieges unö ooíÍ3ogen an ißm öas ©eßieffat öes 3ufammenbrucßs. ©s mar öie gemaitigfte Prüfung, öie fe öer Bttmäcßtige unferem Dotfe aufertegt hatte. Stnö er oertieß es nicht, ©r hätte es 1914-18 oernießfen taffen fönnen unö fommenöe 3eif)rtaufen6e hätten gefungen unö gefagt oom gtan30ottften unö helöifeßften Doif, öas fe über öie ©röe gefeßritten unö öas in ©ßren unter­

gegangen. ©r hätte es im Drecf öer

©yftemgeit oerenöen taffen fönnen; er ßat aueß öiefes ©eßieffat nicht geroottt. ©r ßat öagegen aus öeutfeßem Bauernbiut einen 5i6otf Bittot erfteßen taffen, öer öie

©elbftfnecßtung eines gan3en Doifes aufßob, inöem er öie politifcßen üöeoto- gien Borns unö öer frangöfifeßen Beoo- tution aus öem lanöe jagte unö öeutfeßen

©eift aus öeutfeßem Btut maeßtoott 3ur Berrfcßaft führte. - Die Rotten finö enö- gültig oorbei, in öenen germanifeßes Btut in öen Btittelmcerraum abftoß unö römifeßer ©eift in Deutfeßtanö einörang.

©s roirö ein neues Bucß ©efeßießte ge- feßrieben.

Das tPetthiftorifcße öer . national- fogialiftifcßen unö öer fafcßiftifcßen Be- oolution befteßt in öer oon ©runö aus erfotgenöen ©rneuerung öer beiöen Bäume, oßne öie eine enögüttige

©rönung ©uropas nießt öenfbar ift. Die

©efeßießte hat ihr ©ottesurtett öureß 3toei 3ahrtaufenöe auf leben unö ©oö geführter Kämpfe gefproeßen. Die ©in- brüeße öer ©ermanen in öie Bfittelmeer- mett - unö umgefeßrt öie ©inbrüeße Borns in öie germanifeße IPett haben nur Stnheit gebraut. Dem germanifdjen unö öem rßmifeßen Baum finö mefens- oerfcßieöcne tPettanfcßauungen, Kulturen unö Doffsorönungen eigentümlich. Das gemalttätige Binübergreifen öes einen in öen lebensbereidj öes anöern rädjt fieß immer, früher oöer fpäter muß natür- tid) öer geiftige oöer potitifeße Bctrfcßafts- anfprueß öe3 einen Doifes an öer Teben- öfgen Kraft anöerer Dotier feine natür­

lichen ©ren3en finöen. Die aufrichtige 5td)tung öes einen oor öem anöeren bringt ©egen für beföe unö für ©uropa.

Btuffofini führt feine lanösleufe öurd) Befinnung auf öie romifeßen ©raöifionen öes Omperium 31t ihren arfgemäßen Kraftquellen gurücf, foteßerart öie JPäd)te öes Derfatts bänöigenö. B'üter ermeeft öen germanifeßen Beicßsmytßus neu aus Btut unö ©eifit unferer 5tßnen unö fd)afft aus ©ßaos unö Stberfremöung

©rönung unö Freiheit, ©rönung, öas beöeutet Rührung unö ©efofgfdiaff, Frei­

heit, öas beöeutet ©ießerung oon B lut unö Boöen, 11m ungeftort oom F«möen teben, ö. ß. feßaffen unö roerfen 311 fönnen.

Der großen ©rneuerungsberoegung, öie heute öas 5intfit? Deutfcßtanös prägt, möcßft atfo ißre fcßopferifdße Kraft aus einer einigen IPenöung öes © e i ft e s 3u, öie in einfacher unö 3ugieicß großer föeife öureß öas oon 5töotf Bitter er- meefte unö geführte öeutfeße B t u t oott- 3ogen moröen ift. ©s ift öarum nicht oermunöerticß, öaß öer neue öeutfeße ©eift aud) fruchtbare Derbinöung erftrebt mit öen Kulturen btutsoermanöter Dotier öes

(7)

Horbens, baß er gerabe burd) bie neuen

^orfcßungsergcbniffe ber ©efcßicßte gttr

©elbftoerftänblicßfeit eines gemeinfamen

©runbgefüßlß ber Völfer im germani=

f(ßen Baum gelangt. Die für bie Stetig*

feit bes raffenfeclifd)cn, bes geiftigen unb förperlicßen Erbgutes unumftößlicßen (Befere ber Vererbungsroiffenfcßaft haben bie bisherige Bnnaßnne, bah bas ©er=

manentum erft burcß bie Berührung mit ben Bonnern unb ben latinifierten Weft*

franfen fulturfäßig geroorben fei, als groben ©efcßicßtsirrtum entlarot. So

©urbe bas, roas ber Heftor ber beutfcßen

©patemoiffenfcßaft (Brcßäologie) kof*

finna bereits gelehrt hatte, erneut mit unwiderlegbarer Klarheit unterbaut.

©s ift nur e i n B u s b r u cf bes macßt=

ooE erroacßten urnorbifcßen Dranges nach Wahrheit, baß oon ben geiftigen $üß=

rem bes neuen Deutf<h(anbs mit folge*

richtigem ©rnft bas bis fetgt gültige £Xr=

teil über bas gefamte Denfen unb £>an=

beln unferer Väter einer unbeweglichen Prüfung unterzogen unb fomit bie $üEe ber Drrtümer unb ^älfcßungen bloßgelegt

©irb, benen unfer Pol? unfäglicßes ©eib oerbanft.

BEerbüngs haben © ir hierbei nicht ein Herumboftern an äußeren ©rfcßeinungen, alfo fein formales korrigieren, im Buge,

©s geht uns oielmehr um einen um=

©ätgenben, rourgelhaften unb ©efensecß*

ten Heuaufbau. -

©ang abgefehen bauen, baß aud) bei ber Schöpfung ber Wittelmeerfulturen

norbifches B lut unb norbifcher ©eift nach*

tueisbar ©irffam ©aren, fann aus ber

©entfache ber im Vergleich mit ben greife baren mebiterranen kulturergeugniffen nur ©enig uorhanbenen 3eugniffen ger*

manifcher kulturßöße unter feinen Hm=

ftänben kulturlofigfeit gefolgert ©erben.

Warum? Weil

1. bie germanifche Sadjfultur, im ©egen*

faß gm benSteinbenfmäleru bes W ittel*

meerraumes, ifoisf’ultur roar unb als folche naturgemäß oernießtet ift. kleine, aber ungemein lehrreiche Buffcßlüffe geben uns bie oerfd)iebenen Woor*

funbe.

2. Wo aber ein ©irflicßer Vergleid) bei*

ber kulturen möglid) ift, 3. B. auf bem

©ebiet ber WetaEbearbeitung unb ke*

ramif, finb bie germanifeßen $unbe ben

©rgeugniffen ber HTittelmecrfultur bureßaus ebenbürtig, teihoeife fogar überlegen.

3. Heben ber natürlichen Vernichtung germanifcher kulturgüter barf nicht bie geroaltfame zur 3cit ber karolin*

ger unb ber djriftlicßen Hliffionare überfeßen ©erben (<Sd)rifftum, Bauten, Sfulpturen, kult, auch Wegfall ber

©rabbeigäben), eine Vernichtung, beren ilmfang unb ©rünblicßfeit bis uor für*

gern faum genügenb berüeffießtigt

©urbe.

©ine unerhörte ©rfeßroerung für bie wahrheitsgetreue ©rforfeßung ber germa*

tnifeßen Vergangenheit bebeutete bie $rag*

©ürbigfeit ber zur Verfügung ftebenben fcßriftlicßen ©JueEen. Das ©aren einmal bie Hadjridjten griechifd)er unb römifeßer ScßriftfteEer, in frember Sprache ge=

fchrieben, benen bie Wängel oerftänbnis*

iofer, tenbenziöfer unb oft feinbfeliger Beurteilung fauftbief anhaften. 3um an*

beren ©ar es bie römifd)=fird)liche Dar*

fteEungsroeife in aEen Schriften ber Be*

fehrungszeit unb bes Wittelalters. Hber*

fehen © ir ©eiter nid;t bas bebauerlidje Beftreben beiber konfeffionen, bis auf bie füngfte ©egenroart bie Wahrheit unb ben Bußm ber oorberafiatifch=mebiterranen

©laubensroelt bes Christentums burd) eine fyftematifcße Verbunfelung ber oor*

angegangenen germanifchen ku ltu r* unb

©laubensoerhäitniffe in befonbers heEes

©ießt zu fteEen. 3n biefen ¡Jufammenhang gehört auch bie ilnterfcßäßung bes ©er*

manentums burd) Humanismus unb Be*

naiffance unb bie mit flaffifchen Waß*

ftäben meffenbe beutfd>c Wiffenfchaft bes oergangenen 3ahrl)unberts.

Wer 3U erfennen oermag, roeld)e kräfte im beutfcßen B lut unb ©eift,

©eiche Wachte aus beutfeher ^eimaterbe fcßöpferifcß ©irffam gemefen finb, unb ge*

gen ©elcße Wiberfacher fie immer roieber antreten mußten in ber ©efcßicßte, bem

©irb fid) in leucßtenber klarßeit ber Weg enthüEen, ben bas beutfdje Volf gehen muß, bamit es gu. gefcßidüsnerbinblichcr (Einheit oerfcßmilgt unb ben ©ingang frei=

legt in bas germanifd© 3aßrtaufenb.

„ 3(1 tu n in mien 3 ugenÖ to ©cfyaöen fam . .

Wein Hacßbar in meiner Heimat, ber ©agelößner ©ar in feiner 3ugenb ein feiner, fehmuefer Hlenfd), fchmal unb fcßlanf oon <$igur, fehr ebel oon ©efießt. B is er groeiunbgroangig

©ar, foEte ein Wäbcßen oon ißm Wutter ©erben, bas eine plumpe $igur hatte unb oon fo bumpfem, unorbcntlid)em unb taftlofem Wefen roar, baß er fid) faum mit ißt feßen laffen fonnte. 3ung unb unerfahren unb oon oorneßmer ©efinnung,

©ußte er fieß feinen anberen B at unb heiratete fie. Von ba an ©ar er oiergig 3aßre ein Hlenfcß, ber einen feßroeren Blocf am Bein mitfcßleppte; er hatte ein langfames, trübes, feßromng*

lofes ©eben neben ißr. ©r fpraeß nie barüher; er fagte nur einmal, als © ir auf feinen ©ebensroeg gu fpreeßen famen, mit fernerer, feltfam bewegter Stimme ©ie ein Befenntnis: „3 d öün in mien 3ugenb to Sd)aben fann. . ©ar aber oiel gu

fd)eu unb gu oorneßm, and) nur angubeuten, roobureß. 3d) aber auißte es burd) feinen Bruber.

Damals, als biefer Wann bies Wort fagte, meinte icß noch, fein i$aE ©äre ein einzelner; aber nun faß id) feßon oiele, mei=

ftens Wänner, aber aud) grauen, bie auf biefe felbe Weife

„to Schaben famen fünb". Heute habe i<ß ein Paar trauen müffen, ba ©irb bie ^rau gu Schaben fommen; benn fie felbft ift ein breiter, tüchtiger Wenfd); ißr Partner aber ©irb geit=

lebens ein knabe bleiben. Die kinber lernen faßt aEe, eine gute oon einer minberroertigen kuß gu unterfeßeiben, unb reben auf bem gangen ©ebiet ber Haustiere feßr gern unb feßr flug oon „Baffe". Bber für bie kunbe oon ißrem eignen ©efcßled)t, bem Wenfcßenoolf, bem Wenfd)entier, haben fie feine Bugen.

©uftao $renffen.

£53

(8)

( B i n f i e l e t B e u t f d j l a n f c

£Dir Dcröffentlidjen rmdiftebenb gern ben Bericht eines f<f)tDeMfd)en 3ournaIiften, 6er unfer üaterlcmb in ben leisten 15 3af)ren etwa gtoangigmal befucf)t Ijat uni> äugen- bltcflid) an einem Buch über bas heutige Deutjd)ianb arbeitet. Diefer Beitrag 3eigt gu feinem tTeil, baß 2(rt unb iDefen bes Dritten Beidjes and) in ben ffanbinatnfdjen

£änbern meßr unb meßr »erftanben roirb - toenn man es nur oerfteben null.

aft in febern 3al>r bin i d) feit 1922 in Deutfcblanb geroefen, unb bar tun glaube xd) baß ich mir über bie innenftaatiid)e (Entroicflung Deutfcblanbs roäbrenb ber leigten 15 3abrc fdion ein B rteil erlauben bann.

Damals, im ©ommer, fam id) als funger ©tubent nach £>eibelberg. ©d)bn mar ijier bie danbfebaft am Becfar; unb troigbem bie 3 eiten für bas üotf fo furd>tbar fd)lecbt mären, gab es bodx Btenfd)en, bie an eine größere 3ufunft glaubten, bie ftolg roaren, Deutfcbe gu fein, unb bie gerabe barum fo maßr- ßaftig in biefe alte bentfebe ©tabt unb in biefe rounberbare beutfebe ianbfdjaft bineinpaßten. (Es gab aber aud) anbere, bie - unter junger, drbeitslofigfeit unb Dergroeiflung leibenb - nicht meßr an bie JTtöglicbfeit Deutfcblanbs glaubten, neue Derbältniffe gu febaffen. „$ ü r uns gibt es feine 9tifunft", fagten fie. dm biefe 3eit maren dberfülle, ©treifs, Diebftäßle, fa fogar Btorbe an ber

©agesorbnung - unb mer fo fred) mar ober fo mutig, Hationalismus einem fommuniftifeben Dnternationalismus oor- gugießen, ber hätte am heften fein ©efta- ment halb fd)reiben fbnnen.

(Eines ©ages batte bie Regierung be=

ftimmt, baß alles, aud) ber ilnioerfitäts- betrieb, ftillfteben feilte, meil Batßenau in Berlin getötet morben mar. dus bie=

fern ©runbe batte aud) Profeffor Philipp lenarb feine Borlefung gehalten, feinen

©tubenten aber ben Befucb feines 3n- ftituts erlaubt, ba es fa eine Beiße non (Experimenten gab, bie man nid)t ohne duffießt fteben taffen fonnte. Daoon er- fuhr ein fübifeber ©tubent, ber fo menig

©tubent mar, mie Batßenau ißm mehr mert fd)ien als bie emig freie iBiffen- fd)aft. dberall fpracb er non bem „Der- bredien" lenarbs, unb fo fam es, baß menig fpäter Efunberte non Btenfdjen

D o n f a r r f I l u n b m a r f

nad) bem Onftitut tnarfd)ierten, bie ¿fen- fter gerfdjlugen, roertoolle Apparate ger- ftbrten unb Profeffor £enarb einfach totfddagen mollten. (Er mürbe burd) bie

©traßen gefd)leppt, man fpud’te auf ihn unb beroarf. ihn mit ©teinen. ©diließ- lieb mürbe er boeb oon ber Poligei „ge- rettet" - - unb ins ©efängnis geführt.

©o etmas paffierte in Deutfcblanb mabrenb ber 3^© als man immer unb laut non Freiheit rebete. 3amobl, ^rci=

beit gab es bamals, aber eine Freiheit ohne Perantroortlicbfeit, unb bagu eine Freiheit, bie roabrfcbeinlidi nur bie ge- nießen tonnten, bie mit ben allgemeinen Derßältniffen gufrieben maren. Freiheit fann man natürlid) fagen, aber roarum nicht aud) mabnmitgige Diftator ober Defpotismus?

*

3m 3anuar 1955 fam id) nad) Gaffers- lautern, dm Bahnhof traf id) ßreisleiter Dürrfetb, ber felgt ©telloertreter bes

©auleiters 3afßf Bürcfels ift. (Er lub mid) gu ber großen Bebe Bürcfels ein, unb id) batte ©elegenßeit, ben gangen

©ag mit beutfeben Arbeitern aus ber Pfalg unb oon ber ©aar gufammen gu fein. Die pfälger maren allefamt mit ben enblid) georbneten Derßältniffen gu- frieben. Die ©aarlänber batten nur ben einen fÖunfd): Efeim gum Beicb! dm dbftimmungstag mar ich im ©aargebiet, fpäter erlebte id) bie feiern in Sobleng unb <?Sln. „tD ir haben nid)t gefiegt, mir haben uns nur beftätigt." Beffer fann man biefe ¿feiern nicht fenngeidgnen.

Ocb fam nach Hamburg, mo man einige 3abre früher am dbenb faum auf bie ©traßen gu geben magte, roeil es bauernb dberfälle unb ©djlägereien gab.

3etgt mar überall Bube unb ©rbnung, überall maren bie Btenfdien gufrieben.

(Eine alte drbeiterfrau fagte gu mir:

„diente finb mir roieber glücflicb. Btein Btann bat drbeit, mir haben Brot, unb mir haben auch ein ©tücf beutfeben Bobens - ©ie müffen unbebingt unfere fd)bne ©ieblung befueben!"

3m Blärg biefes 3abres habe ich bann aud) Pommern fennengelernt, roo id) ge- nau biefelbe ©timmung, biefelbe Be- geifterung oorfanb unb bagu noch eines, über bas ich mich beglich gefreut habe.

Die Pommern, bie, ebrlid) unb treu, tüchtige drbeitcr unb gute Deutfcbe

finb, fühlen roaßrfcbeinlid) mehr als an- bere bie große Bebeutung eines fultu- relíen unb roirtfcbaftlicben dustaufebes mit ©cbmeben; benn bie Begießungen groifeben ©dimeben unb Deutfcblanb finb fa hier am ftärfften ausgeprägt, nfd)t nur beute, fonbern bereits feit 3abr=

bunberten. ©d)on mabrenb ber tDifinger- geit finb fd)mebifd)e ^aufleute oftmals nach Pommern gefahren - unb baß fíe mit fold)en Wahrten gufrieben roaren, ift fo geroiß, míe biefe Derbinbungen nod) beute leben unb blühen.

*

„3cb mochte gern einmal nad) ©diroe- ben fahren": Diefen iPunfcb hart man häufiger in Pommern als irgenbmo an- bers in Deutfcblanb. ©ie finb berglfd) millfommen, benn fid) gegenfeftig fennen- gulernen, bas ift in unferer 3eit not- menbiger benn fe. (Es gibt Btenfcben genug, bie gern unb fcbnell urteilen, ohne gerabe bie Dinge gu fennen, über bie fíe urteilen - unb barum gibt es aud) manch- mal fo fd)(ed)te, fo irrige drteile. dnb ebenfo follten mir ©ebroeben unbebingt mehr nad) Deutfdilanb fahren: roer ein- mal Deutfcblanb in all feinen «Beilen richtig fennengelernt bat, ber glaubt nid)t mehr ber manchmal fo läcberlid)en Betg- propaganba, bie leiber nod) oft genug oorfonunt.

„IPas fagen ©ie oon ber national- fogialiftifchen Beroegung in Deutfcblanb?”

fragte midi ein ©ebroebe, als ich oon meiner letgten Deutfd)lanbreife in meine ffeimat gurücffebrte.

(Es gibt in Deutfdilanb feine national- fogialiftifcbe Beroegung mehr, antroortete id). nationalfogialismus ift beute ein

«Teil bes ed)tbeutfd)en ©eiftes gemorben.

£ein Deutfdier meßr, ber nicht national- fogialiftifcb benft. Doch bas oerfteben nur biefenigen, bie Deutfcblanb fennen unb oerfteben mellen.

Damit habe id) nid)t gejagt, baß ber beutfebe nationalfogialismus für ©dime­

ben paßt. Die Derbältniffe finb fa bei uns feit langen feiten gang anbers ge=

roefen, unb es ift bie große dufgabe feber Hation, felbft ihre ©dimierigfeiten gu befeítígen unb bie B líttel unb ÍPege bafür gu finben. Öieles fonnen mir aber oom heutigen Deutfcblanb lernen, unb per allem müffen mir unbebingt eines lernen - Deutfcblanb gu oerfteben!

(9)

©onne über bent langen © aum be$ pommcrfcben Oftfee=

ftranbed!: bad bedeutet Stift unb ftreube, ba£ ift ©lücf unb E rholung! © a tummeln ftd) bte '321enfcfyett tm welligen

^Paffer, to^gelöft tton ©rofjftabt unb A llta g - um bernad) m it neuer ©pannfrafit betm^ufebren — unb bann wteber=

jufomtnen in bad wunberttolle Sanb am 32lcere!

A u fn a hm e n : M endl, Teschke (2)

(10)

doadjim Baerr, putbus: ©djmale fjeibe (¿ittjograpfjie) H A N S H. S C H Ü T Z E :

Z u r Stralfuitöcr ausftcllung: „Kügcn in Öct iaitöfdjaftsmalcm bet? ©cgcntonrt"

U

nfere größte ünfel tilg e n f>at mit ii)rer<£rfcf)tiegung feit je bieöeutfdjen aller ©aue Sommer für ©oinmer burdj iijren eigenartigen Bei3 getoeft. £ein geringerer als €rnft STiorit? 5irn6t fjat iijre S<ßonfjeit befungen, unb niete mehr ober weniger berufene Didjter find fei»

nem Beifpiel gefolgt. Dfjnen feßtoffen fieß in ber Üerfjcrrticßung bes ¿anbes feit

bem 19. 3afjrf)imbert bie Btalcr an, unb feitbem ift bie 3nfet unb iijre oorge[a=

gerte Sodjter ßjibbenfee non ben tfRei=

ftern bes ©infets unb bes «Stiftes, bes

©tießets unb ber Babicrnabet nießt metjr teer geworben.

€s muß besfjatb etwas Befonberes an itjr fein, bas fie oor iijren nieten Scßwe»

ftern in ber ©ft= unb Horbfee ausgeießnet.

9tber non biefem Befonberen geigt fidj nur ein geringer ©eit bem, ber ein paar fonnige Sommerwocßen in einem ber be=

fannten Babeorte weilt - biefes Befon=

bere fennen bis ins teßte nur, bie ifjr leben bort nerbringen, ober bie f?ünft=

ter, bie bem frotjen lä rm bes Babe=

tebens ausweidjen unb iijre eigenen füllen tüege geben. Sie gewinnen über 2tuge unb alte Sinne bas £anb mit bem ijergen. Sie allein finben jenes Befon=

bere, bannen es auf leinwanb unb p)a=

pier, unb bie JTtenfcßen, bie Bügen 311 fennen glauben, ftaunen, wieoicte Se=

fießter biefes la n b tjat.

Das aber ift bas IBefen Bügens, baß es bie JfRerfmate alter beutfeßen lanb=

feßaften in ftdj 311 oereinen feßeint unb bennoeb feinen unoerwifeßbaren Cbaraf=

ter, feine (Einmatigfeit 311 behaupten oer=

mag. fjerbßeit unb ijärte seigt bas iita n b bort oben an ber Borbfpiße, wo bie lüinbe ungeßinbert über bie weiten (Jtäcfjen ftürmen fbnnen, wo bie See feit 3afjrtaufenben geifernb an ber Steitfüfte nagt unb bodj nur wenige Brocfen 3wi=

fdjen ißre gierigen ^ätjne befommt. 2tn bie lieblicßfeit bes beutfdjcn JsTh'ttetgebtr=

ges wirb man in bem hügeligen 3nnen=

tanb, ben alten Bucßenwälbern ber <öft=

füfte erinnert, öie fetten IBeiben unb bie fruchtbaren gelber, 3wifcßen benen eilige Bädje fließen, gemahnen faßt an ben Beicßtum bayrifdjen lanbes.

Öiefe Beobachtungen brängen fieß bem noeß beuttießer auf, ber Setegenßeit ßat, ben Ablauf bes 3aßres auf ber 6nfet 3U Bnnetiefe JJuffermann, Berlin: Jaßnocg am Bobben (Aquarell)

(11)

(Egon n. fiamcfe, Potsbam: SDintoctag auf Rügen (pguarcü)

mengeftellt I>at, notbeßaltslos befaßen.

Die erfte in ißtet 2lrt, bilbet fie mit an=

näßernb 100 füetfen non 55 beutfeßen JTtalern unb ©rapßifern eine 3luslcfe bes fünftletifcßen (Schaffens 311 bem 0ßetna „ B ü g e n i n b e i £ a n b ^ f e ß a f t s m a l e r e i b e i <5 e g e n = t» a 1 t".

(Ein ftücf)tigci ©ang burcß bie 5luoftel=

lung geigt fdion, nie nerftßiebenartig bie eingelnen Blalet bas rügifeße £anb feben. Hum fage nid)t, baß bafür bie Oluffaffung obei gai bie ©ecßnif allein beftimmenb feien - nein, es finb Boben unb 2ltmofpßäre, bie fo niele (Begenfätge beigen, baß fie ficb in febem (Empfinbcn fpiegeln fonnen. ©o begegnen te il bet gangen ©fata bei Ibebenseinftellungen 00m £)elbifd)en bis gum Öeitiäumten - abet, unb bas ift bas (Erfreuließe, teil flößen niemals auf (Sentimentalität.

IBeil fü i iöeießlicßfeit auf bei Onfel fein Baum ift, tneil aueß bei nielleießt bagu neigenbe Künftter bureß ii)ie gefunbe Kraft mitgeiiffen tnirb.

nerfolgen. 3a, felbft bet cingelne <Eag netmag in feinem 'Slbrollen bas Olntlitg bes gleichen ianbfeßaftsausfeßnittes un=

ermattet unb unbeteißenbar 311 nerän=

betn. Kaum anbeistno beeinfluffen bie

©eftirne bes (Tages unb bet Haeßt, bet

©egenfatg non leueßtenber Himmelsbläue unb finfterem tüolfengrau bie ©efamt=

ftimmung fo, mie ßier an bei 5dbergangs=

ftellc non Horb 311m ©üb, non <$eftlanb gum Hteer. (Es fann fein, baß man fieß in einet flaicn Htittagsftunbe untet ben Himmel Dtaliens nerfeßt glaubt, baß man an einem netbangenen Htorgen ben melaneßolifeßen Hand) ©dmttlanbs nei=

fpüit. t>od) alle biefe Begießungen unb

©tinnerungen netmbgen ni<ßt ben cigent=

ließen Cßarafter bes meetumtaufd)ten ianbes 311 nertnifeßen. öie eingelnen 3üge, ob freunblicß obet büftet, neibin=

ben fieß ftets 311 einem beftimmten ©e=

fid)t, bas nom tüiberftanb bes non Hten-- f<ßen unb Haturgeroalten feit 3aßttau=

fenben umfämpften Bebens feinen un=

nergängließen Busbruef ctßalten ßat.

f ü e n n m a n i t g e n b t n o a n b e t 0 ft f e e n o m n o i b i f ( ß e n <Eßa = t a f t e t e i n e t £ a n b f cß a f t f p t i eß t , f o g i l t b i e s n o t a l l e m f ü r B ü g e n.

(Eine ©atnmelausftellung non ©emäl=

ben nad) rügifeßen Htotinen muß alfo bataufßin beurteilt toetben, inmieroeit fie biefer befonberen (Eigenfeßaft gcreeßt mirb. Don biefem ©efießtspunft aus fann man bie ©ammlung, bie D t. ^ritg Bblec

im ©tralfunber He'matmufeum 3ufam= JelijE Kraufe, Berlin: ©türm auf bem Oilm (©()

257

(12)

Pagegen íft rooßl bíe Ütoglicßfeit gege»

ben, 6íe 3aríí>eít mit ben feínften JTtítteln ausgübtücfen. Pa finó ein paarSufcßgeicß»

nungen non Peter § i f d) e r , Berlín. Un ihnen íft auf jebe Meínmalereí pergídjtet.

Píe ausgeglicßenfte íft „ílap Arfona” . í)íngeí)aucht finó óíe ílmríffe óer Steil»

íüfte. Píe flímmernóe £uft fjot bas ins

$erne fchauenóe Paar aller ífbrperíícbfeít entfleíbet. ünenólíche ffimmelsroeite tut fíd) auf, óem Befdjauer óíe $reube óes (Jreífeíns, óíe Abgelßftßeit pon aller ©r=

benfcßroere permíttelnó. - partes ©mpfín»

óen atinen aud) óíe Aquarelle pon IPalter

©eorg 6 t o f m a n n , (Stettin, feí es óas „^ifcßerboot auf Stranb", cine Stu»

óíe abenólícher Pámmerung, óíe burd) óíe

©rogé óes Ausbrucfa gefangen nimmt, feien es „Bug uñó £?tüper eines ttuffs", gleid) reigpoll in $arbe uñó ^eicpnung, oóer óíe líebepoll uñó beßutfam aus»

geführten Pflangenftücfe. Am tiefften aber prägt fíd) óer „$ifcßerjunge mit £jar»

monifa" ein; óer gange Zauber noróífd)er Abenbperträumthcit íft über óiefes Bíló ausgegoffen. - Bon ÍBílly 3 a e <f e í , Berlín, finó ¿roeí ©aftelle gu fínóen,

„Pünen bei Bitte” uñó „Steilbang (Horbfüfte ^íóóenfee)” , ín óenen óas Problem, óíe ÍBud)t óer lanófdjaft mit óem roeídjcu Scßmelg óer barben gu per»

einen, auf óas ©lücflicßfte getoft íft.

konnte man óíe bisher ©enannten ais óíe ly r ífe r óer Ausftelíung begeicßnen, fo bílóet óen Übergang gur Balíaóe ííarl B o c f, Stralfunb. ©rftaunlicß íft, míe óer Zünftler in feinem „tÜalóínneren auf óem B ilm ” óas iPefentlicße óiefes ílrroal»

óes herausfd)äit: óen leichten fíd) nach ber (Jeme perftürfenben Punft uñó óíe álar»

heít óer lebenóígen Sonnenflecfe auf óem fchattigen Boóen. ©eroíffe Begießungen

gu ihm beftehen bei (Erich 3 a e cf e l , Banfin. Piefen locft in feinen Seeftücfen bie (Spiegelung ber Schiffe im beroegten iPaffer, bic feiner ^reube an fatten ,$ar»

ben entgegenfommt.

(Eine befonbere Stellung nimmt 3oad)im P a e r r , Putbus, ein. Bor feinen Zei<h=

nungen unb litborapßicn follte man nicht glauben, baß ein Adjtunbgroangig»

jähriger foldje fünftlerifcße unb tecßnifcße Beife erlangt haben fann. flicht bas äußerliche ift für bie ©rinnerung an bie Bleifter bes ausgeßenben Ülittelalters entfcßeibenb, fonbern bie hoho Berantroor»

tung, mit ber - man mochte fagen: jeber Strich gegeießnet ift. Pabei trägt bie Auffaffung eines jeben Bormurfs ben Stempel ber ©roße unb ©inbeitlicßfeit.

Als Beroeis feien bie Blätter „treibe»

füfte" unb „Schmale ifeibe" genannt.

31 ud) an ben Zeichnungen pon Sllrich

£ e m i n , Stettin, übergeugen ilrfprüng»

liebfeit unb fießeres ©rfaffen ber ©runb»

ftimmung. Pie beiben Paftelle „Bügen»

füfte bei Barnfeuitg" geben ber oft ge»

(ebenen Stranbfiefer unb bem fturmger»

felgten Pornbufcß ein neues leben. - Anneliefe A u f f e r m a n n , Berlin, ftellt eine Angaßl p o u Aquarellen aus, bie gu ben einbringlichften Stücfen ber Samm»

lung gehören, über ihren Bilbern ftefjt bie helle Sonne, bie fcharf begrengte Schatten auf flare licßtflecfe mirft unb färben mie formen rein unb ftreng er»

feßeinen (aßt. Pennocß finb biefe Bilber meit pon Hücßternheit entfernt, fie geigen Kühnheit unb ^arbenfreube, por allem

„ijahrroeg am Bobbcn” unb „fjäufer in Heuenborf*.

Un brei litfjograpbien tritt Alejcanber S a n 0 l b t , Berlin, ben Beroeis an, baß er JPeifter in ber Beßerrfcßung ber gro»

ßen formen ift. Seine Zeichnungen per»

fbrpern bie IPiberftanbsfraft ber Unfel, bie fo ftarf ben Angriffen ber See aus»

gefelgt íft. Píefe lanbmaffen finó uner»

fcßütterlicße Borpoften, feft in bem ür=

geftein rourgelnb, trotgige unb narben»

bebedte ürieger. - Anbers, hoch nicht roeniger beutlicß fpredjen bie Aquarelle

©gon pon S a m e f e s , Potsbam, pon bem Behatrungsroillen ber Unfel. Per rügifdje Ütenfcß ift faum in ber Aus»

ftellung pertreten, aber hier erfennen mir ihn. So baut nur ber Bauer Käufer, über beffen Sdjolle Stürme unb Kriege fjinroeggetobt finó. An ben Beben ge»

feßmiegt, hoch ftolg unb füßn in feiner

©infamfeit liegt bas „©ebbft auf 3as=

ntunb". hart ftehen bie formen ber roe»

nigen Bäume por bem brotjenben him»

mel, hell aus ben fchroeren färben feiner ümgebung leuchtet bas Sfaus, be=

häbige £)eimftätte bem Bcfifger, fidjere Zuflucht bem bebrängten ©anberer. Um

„©intertag auf Bügen" glaubt man noch bie Spuren bes freifenben Sturmes in ben Sdjneeroehen gu erfennen, aber pon ber Btenfcßenfieblung gel)t bie Buße jaßrbunbertealten Befitges aus.

Hoch fiele gute Bilber roeift bie Aus»

ftellung auf, faum eine Biete ift bar»

unter. Pas Befte, roas man pon ißr fagen fann, ift bie ©rfüllung bes um»

fangreichen Programms, bas fíe burd) ihren ©itel perfprochen hat. Hoch mehr:

fíe geigt, baß bie beutfeßen Btaler, bie fid) hier in ber Parftellung eines flei»

nen Ausfdmittes unferes großen Bater»

lanbes gufammengefunben haben, bas Berantroortungsgefüßl gegen fich felbft unb bas ©bjeft befitgen, bas bie Boraus»

fetgung für ein bie ©egenroart überbau»

ernbes Schaffen ift.

( in S ch a u fp ie le r re ifte nach Rügen

D on l O o l f g n n g lg u I ß f ch

on bem Berliner, ber por ßunbert 3aßren feine Serien an ber Oftfee perleben roollte, erforberte biefes, heute fo einfach erfeßeinenbe, Unternehmen be=

beutenbe Borbereitungen, dm in ben

©enuß ber ©rholung gu fonimen, mußte er nießt geringe Anftrengungen aus»

fteßen. Pie ©ifenbaßn B erlin-S tettin rourbe erft am 15. Auguft 1843 eröffnet.

Bis baßin hieß es, in ber Poftfutfcße fügen unb Staub unb Bilge ber £anb=

ftraße ertragen. Bon Stettin nach

Sroinemünbc fußr allerdings feit 1826 ein Pampffcßiff, unb im 3aßee 1834, aus bem bie ßier gufammengeftellten Botigen flammen, gelangte man pon bort feßon in fieben Stunben, ebenfalls mit bem Pampfer, naeß Bügen.

Bad) ber langen Beife aber bebeutete bie ©ftfee bann für ben Babegaft ein großartiges ©rlebnis. Per ßerporragenbe Scßaufpieler unb ©heaterßiftorifer ©bu»

arb Peprient, ein ßocßgebilbeter unb roeitgereifter Btann, fam 1834 naeß

Beringsborf unb fuhr bann roeiter naeß Bügen. Bon biefer Beife befitgen roir Briefe an feine ,5rau, bie fein ©rlebnis einbringlicß roiberfpiegeln; „ . . . er roürbe glauben, in Utalien gu fein, an manchen Punften roenigftens", fchreibt er.

Befud) Bet ßacl ¿octoe

Peprient hielt fid) gunäcßft in Stettin auf, roo er S3arl £oeroe befueßte, beffen B u f roeit über Stettins Blauem hinaus»

gebrungen roar. IBenig gut feßnitt bie ijrau bes ilomponiften babei ab:

„B littags bei £oeroe fein ©efpräcß als über bie Berliner ©per . . . Pie ^rau malt in ©l, nicht übel, aber ißre Einher faßen feßr übel aus, unb als ißr fleinftes 5?inb im Hebengimmer feßr f<ßrie, fragte

(13)

fic erft nach einer Viertelftunbe bas ein=

tretende ©äbdjen, roarutn bas gefdjeljen, unb ob bie Bmme nid)t 6a fei . . . © ir mufigierten gufammen. 3dj fang ©eifter*

leben, loeroes $rau fang mefjreres redjt bübfd), ootgüglidj mit fdjarfer Bus*

fpradje."

iim fo anmutiger mar bas Bilb bes

©tettiner fjafens: „©eftern morgen gin*

gen mir bann . . . auf bas Boliroerf, einen langen ©uai an 6er ©6er, roo un=

gählige prächtige ©duffe lagen . . . <£s mar Jifchmarft bagu, alles roimmelte oon Booten, un6 niete fdjroargbefegelte ©roer gingen mit 6em ©trome un6 6em ©üb*

roeftroinbe bei uns norüber, als mir unterhalb 6er ©tabt auf bem ftlühlberge ftanben, unter uns bie ©djiffsroerften, bie fchbn auffteigenbe ©tabt unb ber

©alb ber ©aften auf ber ©ber nor uns."

fjerm gsborf/ unglaublich fd>on

öiefes reigoolle Bilb mar eine rechte Vorbereitung auf bie ftarfen ©inbrüefe ber ©ee felbft. „©lücHidj, heiter unb exaltiert" nennt er bie ©timmung, in bie er unb feine Bekannten geraten, als fie

„. . . in fjeringsborf eine überrafdjenb, in biefem fjimmelsftridj unglaublich fchone ©egenb gefunben . . • ©rftens hat man non bem mit fchlanfen hohen Buchen bemachfenen hohen Ufer einen meiten, roeiten Blich auf bas offene ilieer, bas hier' eine hohe fjorigontlinie hat unb geftern non unfaglich fchoner tiefblauer ^arbe mar, ja gegen Bbenb burch bie fchlanfen grauen Budjenftämme mie ba3 brillante Bremerblau ausfah, roomit man bie ©tuben malt, flun be*

finbet man fich aber obenein auf gang hügeligem Boben, in beffen triefen über*

all ^ifdjerfjäufer fchbn umbufcht ftehen, einige Heine ¿anbfeen blinfen gur ©eite, unb im Briefen hat man ben fchbnften Budtenmalb, ben ich bis felgt fah- ©ie gange ©egenb hat fo etroas fünftlerifch

©eorbnetes, febes ©tücfchen banon grup*

piert fid> gum fchbnften Bilbc, unb über*

all, aus febem ©infdjnitt bes Bobens, ragt bie ©ee in ihrer unenblich fdjonen fjorigontallinie hernor."

Befonbers bie Bbcnbe maren tinoer*

gleichlid). ,,©pät fuhren mir gurücf, bidjt an bem ftärfer braufenben fTtcere.

hinter uns glühte bas Bbenbrot, hinter ben ©albfjoljen oon fjeringsborf, rechts über bem ©albe ftanb ber Vollmonb, linfs breitete fich bie mächtig bunfle

^ladje bes ©leeres aus unb trieb immer unb immer mieber bie breiten ©eilen fchäumenb an ben ilferfanb unb treibt fie fo bie gange flacht unb fo jahraus, jahrein, - bas ift ein ©ebanfe gum

fdjroinblig merben. über bas ©teer hin leuchtete bie lampe bes leudjtturm s mie eine Jeuerfugel, es mar unausfpredjlidj fdjon."

öas ©ommerleben in ben ©tranb*

borfern ber ©ftfee mar allerbings roeber billig noch toidjt eingurichten. ©eine Bn*

fprüdje an SInterfunft unb Verpflegung muhte man roeit fjerabfehrauben, unb als

©fjerefe öeorient, oon ben ©djilberun*

gen ihres ©tannes oerlocft, groei 3aljrc fpäter ebenfalls nach fjeringsborf fährt, Hagt bie fjausfrau:

,,©tit unferen ©irtfdjaftsangelegen*

beiten finb mir nun im ©tanbe, fie maren fdjroierig unb foftfpielig, ba idj niete Boten bagu gebraucht, benn noch ift’s in fjeringsborf mie auf Bobinfons 3nfel. . .

© tit bem ©rinfroaffer ift große Bot, bie Brunnen finb entfernt, ber Hraufenfcbe faft nur oon ftarfen Scannern gu brehen, unb bie bergigen ©ege fann Caroline fein ©affer tragen."

BUgtt oiele ©äfte fanben fich nicht ein.

3n einem Brief mirb ©nbe 3uni aus*

brücflidg oergeichnet: „©eftern abenb finb gmei Familien hier angefommen." ©s entbehrt nicht eines pifanten Beiges, baß fie fdjon bamals hingufetgt „aber berlinifch unb breift", mobei mir bei ber bamaligen Beherrfdjung ber Berliner

©efellfchaft burdj 3uben ruhig annehmen formen, baß „berlinifch" hier bie and) uns aus oergangenen 3afjren fattfam befannten fübifchen Busfdjreitungen be*

geidjnen foll.

©ecfranffjeit und 6cgeifünfte

Buch bas ©teer offenbarte bei näherer Befanntfdjaft feine ©üefen. 3m heftigen florboft tangte bas ©djiffdjen auf ber fiberfahrt nadj Bügen hin unb her unb:

„©er ©obesfdjroeiß bradj m it aus, ein mibriger folifartiger ©djmerg flieg mir bis in ben Hopf unb - heraus mußte bas ©eheimfte, roas idj unter bem fger*

gen hatte.”

©odj bie neuen Bilber rüttelten ihn immer mieber auf:

„fgin unb mieber erhob idj mich, menn es etmas gu felgen gab, g. B. bie Bn*

funft eines lotfen, ber oon einer nahen 3nfel herangefchifft fam, in einem ©egel*

boot, bas, leicht mie eine flußfdjale, auf ben ©eilen tangte, oft mit bem Bumpfe gang hinter ben ©ogen oerfchmanb, in einem fjalbbogen unfer © djiff umfreifte, mie ein gemanbter Haoallerift heran*

reitet, mit ein unb bemfelben ©inbe bie entgegengefetgteften ©enbungen, immer mit ftraffen ©egeln machte, gang fdgräg liegenb, ben einen Banb bes ^aljrgeugs

auf bem ©affer, baß bie anbrechenben

©ogeu es gang überfdjäumten. finb nun neftelte fidj ber Hahn auf einmal an unfer

© djiff, ber lo tfe fprang auf unfern Borb, unb bas Boot mar fdjon mieber roeit oon uns, ehe man fidj befann, mie alles gefdjefjen."

üppiges Hand

Von Bügen fdjeint fidj öeorient merf*

roürbige Vorftellungen gemacht gu hohen unb mar nun angenehm enttäufdjt:

„3dj hatte oernmtet auf Bügen ©and*

ftreefen unb müfte fjeide überall gu fin*

ben, nun aber fuhren mir auf feften

©egen groifdjen gelbem mit bem üppig*

ften ©etreideroudjfe unb ben buftigften, im reichen (Jarbenfdjmelge blühenben (Jutterfräutern, in denen überall ge*

fponfeltes Vieh fich feinen Hreis heraus frißt, öie öorfer finb überall nett, rein*

lidj, faft ben fgamburgifdjen gu oer*

gleichen, helle ^enfterfdjeiben, fauberer Bnftridj. Vor ben meiften ©üren fdjöne Bäume, befonbers ©fdjen mit fchlanfen, hohen ©tämmen unb fehr malerifdjen Hronen. Viele Heute gingen unb fuhren, bie grauen fdjroarg gefleibet, nach ben entfernten Hirdjcn, in tnandjen fjäufern mürbe ber ©onntag ber Beinlidjfeit ge*

mibmet, Hausrat unb Betten ftanben unb lagen außen in ber ©onne, unb brinnen mürbe gefegt unb gefdjeuert.”

öennod) fatn auf ber Bunbfahrt im

©agen bie Bomantif nicht gu furg. öie Beife führte auch in einfame ©egenben:

„©er lanbftridj hrißt bie ©djahe unb ift freilich fdjäbig genug, ©ber, trauriger

©anb mit fpärlidjem ©eefdjilf, hoher hinauf igeibefraut unb etmas furges fiabelljolg. ©ie Btomen fliegen freifdjenb umher, ©eefdjnepfen in großer 3ahl/

auch eine ©djar großer ©raffgänfe mit roten ©djnäbeln flog mit fdjroerfälligem

^lügelfdjlage oor uns auf.”

„. . . unb eilten roeiter immer füb*

lidjer am oftlidjen ©tranbe entlang über bie fdjmale Igeibe, abermals eine gang müfte lanbenge, bie mir in ber Öämme*

rung bes Bbenbs noch ober oorfam als bie ©<habe. Viele Betreibungen ©alter

©cotts fielen m ir hier ein. Bus bidjtem igeibefraut mudjfen roeiterßin Heine Hie*

fernbüfdje auf, unb fe bunfler es mürbe, je gefdjäftiger mar bie ©inbilbungsfraft, bie milbe gcheimnisoollc ©be graulidj gu beleben, öas £jotg wuchs immer hoher, mürbe bidjter, unb halb befanben mir uns bei monbljeller flacht in bem

©albe, bie ©ranitg genannt, in bem alle fjolgarten gemifcht ftehen, ooll Hnterljolg unb ^arnfraut, redjt ein Bufenthalt für

© ilb , bas auch in großer ©enge hier ift."

£59

(14)

<cßaierige $äf)rmanöoec

Dntereffant fft, wie 6ie Hberquetung bes 3asmunber Bobbens auf bem ©ege non Bergen nad) ©ttibbenfammer por ft cf) ging:

,,© ir mußten über ßunbert © ß ritt in bie feißte ©ee ßineinfaßren, bann fam bas breite Boot heran, man ließ erft uns, bann bie abgefpannten "Pferbe hinein- fteigen, bann f)ob man ben ©agen mit Bäumen auf ben 2lanb bes ^aßrgeuges unb banb ißn fo mit ©triefen feft, baß ein £jinter= unb ein Dorberrab im

©affer, bie anbern im Boote fief) be=

fanben. ©o ruberten mir hinüber."

©er £)öbepunft ber ?\eifc mar ber Be=

fuch oon ©tubbenfammer: „©tubben- fammer ift nun freifief) oon überrafßenb großartiger ©ßönßeit. Hohe Preibe- felfen ragen oom fteinigen ©tranbe aus bem grünen ©ßoße prächtiger Sürßen heraus, fetbft gefront oon bem fehbnften Bußenroalbe, unb bie füßnen iltnriffe ihrer fteilen Abhänge feßen fief) blenbenb roeiß oon ben tiefen färben ber ©ee ab, bie hier in ben fßönften färben fpielte.

Unten am ©tranbe, in ber fßwinbeln- ben Piefe oon ber heftig fßäumenben Branbung, bie ben Hleerjanb aufroühft, bräunlief) gefärbt, wirb fie bann nach bem Horigont auffteigenb gpelber, grüner, [euef)tenb roie ber Chryfopas, bann blau, fifa unb fef)Iießt guleßt mit ber immer gleichen unb immer neu angießenben geraben Pinie tief, tief blau ab. Pagu toar bie ©ee erregt, unb oon ben ©eilen

faßen mir nun, pon ber ^oße hinab, nichts als ben tpeißen ©chaum auf- taudien unb perfchtoinben tpeit über bie gonge fläche hin, als ob taufenb Pani- merßen fiß babeten."

Pommerfße iTicnfcf)cn

(Ein befonberes Pob sollte ber reifenbe

©chaufpieler ben Hlenfßen, bie ihm be=

gegneten, unb mir Pommern fönnen ein tpenig ftolg barauf fein.

„Pagu finb bie Peute oon feßr fchbnem

©ßtage, Hlänner, ©eiber unb Pinber.

Offene, fräftige ©efißter mit muntern klugen; häufig roieberfeßrenb finb feßr hübfcß aufgeftußte Hafen, bie m ir hier

?um erften Hlale gefallen unb manchem Hläbßen allerliebft fteßen . . . ©benein finb bie Peufe feßr freunblicß, gutßergig, bienftroillig unb fetbft in ©aftßäufern gar nicht eigennüßig." ilnb:

„P ie Hlöndiguter haben noch rn'el pon ihrer (Eigentümlißfeit unb (Einfalt. IPir ließen uns JTlilß unb ©ßroargbrot in einem Bauernhaufe geben . . . Pie Pod)- ter bes Bauern faß am ©ebftußl, ber für bas Bebürfnis bes paufes forgen muß. öie Peute finb feßr freunblicß, offen, gemütlich unb fd)b'n. Pas I3erßält=

nis ber Hlutter gu ben Pößtern hatte etmas fo Hüßrenbes unb Piebeoolfes, baß biefe ^actpeit bei biefer iloßeit bes Pulturguftanbes mich überrafßte."

Pie feßeinbar porgefunbene „Jloßeit bes Pulturguftanbes" geigt in bem Hr=

C a r l 9 U > o if X o t c n j

Z u m t o o . G e b u r t s t a g e b e s

um erftenmat tuirb ber 100. ©ebürts- tag eines pommerfchen Hleifters ber (Töne feftlid) begangen, ©as fennt unb hört aber bie heutige Hlufifmelt pon ( Ea r l 31 b o 1 f i o r e n j , bem am 13. 31uguft unfer treues ©ebenfen gilt?

©as bebeutet ißr biefer Harne, bem fie rooßl in ben 31nnalen ber Hlufifgefßißte begegnet, oßne einen fonberlicßen ©in- bruef bapon 311 gewinnen? © as befagt es fd)on für fie, baß man in Pommern ftd) eben anfeßieft, ben Planen feines größten Pompcniften 311 ßulbigen? ©ibt es boß felbft ßiergulanbe nur rnenige noß, bie Poreng perfontiß gefannt unb unter feinem Chorftabe gefungen haben unb benen fein umfang- unb erfolgreiches

p 0 m m e t f ß c n

33

, 0 m p 0 « i ft e tt

Ponfßaffen pertraut geblieben ift. 3lls einer biefer rnenigen freue iß miß, ben 100. ©eburtstag bes Hleifters, ber miß 31t feinen intimften ^reunben gäßlfe, meil iß feit 1897 unentruegt in © o rt unb Pat förbernb für ißn unb feine Plufe eingetreten bin, erleben unb feine wahr- ßaft geniale Bebeutung erneut fünben 311 fönnen.

01 uf Carl 3tbotf Poreng hat fid) bas mufifalifd)e Patent feiner lißneti pererbt.

3n feiner pon mir angeregten, lang ft pergriffenen © e 1 b ft b i 0 g r a p ß i e

„ C i n e r u n b h a l b P e i n e r" er- gäßlt er: Per Hrgroßoater fei ftäbtifßer Hlufifbireftor in ©ßönfließ gewefen unb ber ©roßpater, 3uleßt Ponreftor in

teilenben atlerbings gan3 ben in ben erften gefellfßaftlißen Preifen perfeßren- ben Berliner. - Pie ^rau roeiß 3toei 3aßre fpäter bie Plrt unb Haltung ber Heringsborfer Pinber gegenüber ber Ber- tiner ©ßulfugenb redit tpoßl ßerausgu- ftreißen:

„Hun famen nod) bie Pinber aus ber

©ßule in Heußaff mit ißren ©efang- büßern ober bißen, fßmußigen Bibeln unterm 31rm burß ben ©alb unb grüß- ten unb antworteten freunbliß im Por- übergeßen; bas glaube iß , ba müffen rnoßl bie frommen ©prüdre, bie fie eben gelernt, noß (Einbruch maßen, wie frieb- liß unb ßübfß gingen bie Pinber aiiß nebeneinanber, trenn iß bagegen m ir bie Peipgiger ober Poßftraße (in Berlin) benfe, wenn bie Pinber aus ber ©dmle fommen; bie Hläbßen in langen Meißen gegiert unb unausfteßliß, bie 3ungen roh unb unbänbig, es ift bod) fßrecfliß, wie mir pon ber Hatur fo gan3 ab- fommen, unb mit fßmerglißem Be- bauern benfe iß mir fßon, toie bas ge- mütliße Bötfßen hier auß fo perborben werben wirb."

Piefe Befürßtung ßat fiß ja nun,

©ott fei Panf, n iß t erfüllt, obfßon bie

©ftfee ein beoorgugtes 3tusflugs= unb fteifegiel geworben ift. Hnfere PXrt hat fiß gut gehalten, unb man fann auß heute naß ßunbert jfeßren bem lo b , bas Panb unb Peute an ber ©ftfee pon Cbttarb Peorient erhalten haben, nißts ßingufeßen ober neßmen.

Preptow (3\ega), ßabe porgügliß ©rgel, Planier unb ©eige gefpielt unb Pantaten,

©rälubien unb Pieber fomponiert. Pon biefem glaubt Poreng auß feinen Hber- mut, ben er namcntliß mäßrenb fei- ner Pösliner ©ymnafialgeit als gewanb- ter Purner, leibenfßaftlißer ©iftolen- fßüße unb waghalfigen ©ßwimmer, aber auß feinen Peßrern unb ©ßulfame- raben gegenüber an ben Pag legte, ge­

erbt 31t haben, oietleißt auß oon jenem

©tatnmpater Poreng oon Pößeriß, ber einft als ©ßnappßaßn in ber Püneburger Heibc fein raubritterlißes Pafein führte,

©eine (Eltern, ©eß. Begierungsrat Pr.

2lbolpß Poren3, unb Paroline © iß - mann, Poßter eines Pösliner Ponfifto- rialrafes, gehörte bas Hous 51m H la rft 18 in P ö s l i n ; hier fam Carl 51bo[pß am 13. 51uguft 1837 als ißr einziger ©oßn gur

© eit unb genoß alte erbenfliße ^reißeit unb (Erfüllung feiner ©ünfße. 5I(s Pinb unb Pnabe ein gang eigener, wilber unb

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Dem ©rben tarn es baßer fef&gt;r barauf an, mit feinen roeftlißen Haßbarn, ben Pommernbergögen, in gutem ©inoer- nehmen gu leben, fie burd) Bünbniffe unb

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gen ©cblaf. 2lus öiefem roeefte ein febarfer IDinö peters Matrofen, öie aber öie Soje öes &lt;Sifd)ers leer fanöen. 2luf öem Sahn roar er nicht unö auch

hunöerte ootn ©reifengefd)led)t regierte Pommern toäfjrenö öiefer langen 3eit troig gaßlreicher ^eßöe niemals in öem Htaßc oon f?riegsgreueln heimgefud)t