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Ostland : Wochenschrift für die gesamte Ostmark, Jg. 12, 1931, Nr 32.

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Academic year: 2022

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Landsleiite, helft Bezieher fiir das ,,0stland« werbenl

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Wochenschrift

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särdiesgesamte MarkX .. es-

HerausgegebenvonE.Ginschelu.Dr.FranzLüdtke inBerlin. Verlag DeutscherOstbundEB» Bln’.-Ch3rk;ttenbu

»Was wir verloren haben, darf nichtverloren sein!««

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Erscheint wöchentl.einmal.Bezug: DurchdiePost vierteljährl.1.50M.Einzelnummer20Pf.u.5 Postgebühr.Anzeig preis:Für jeden Millimeter Höheder6gespalt. Zeile80Pf.. beiFamilien-, Grtsgruppensu.Stellen-Anz. 20.Ps., bei Anz.imAnschlußandenTextJ Textbreite 1.20 M

Nr.ze.

l« . Verun, 7.August1931.

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12.Jahrg.

Inhalt: S.373: PolitischeAnnähcrungsversuche anSowjetrusiland. sl S.!i7-l: Siidsla«ivisch-polnischeWirtschastsbeziehnngenJS.375: Polenundderdentsch-ruiniiiiische

Haiidelsoertrag. WarhseiidepoliiischeKohlenanssuhr ausEnglands Kosten-J 3705 · » , , ,

Kein Verbot? Der ostinarkischeDichterPaulBarschs.s S.878:Veschlagiiahine der Olsztunska«: 4Wochen. ,,Gazeta Gdanska«: 6Wochen- »Narod«: DieKonkurrenz Gdingens. Das gelobte Land. sS. 377: ,,Gazeta ,,PolsraZach«odnia«. Ncuorganisation desLandbniides Weichselgaii. Polviiisieriiiig derPleszschenJndustrieverwaltung. Katastrophale Lag-ederpolitischen Landwirtschaft DasEnde derWarschauer Oper. FrauzösischesKapital inOstoberschlsesien. sS.379: DieAngstvorDeutschland. EinReue-gutheutgegen Deutschland. EineJrrefiihriing derdeutschenMinderheiteuvolitik-:1-, säiseusienunddsiieOsthilse.J S.380: DieNotderosturcusiischenLandwirtschaft. sS.381:

Zurkomnnalen LastenseukungimOsteu. Bundesiiachrichteii. ——Vniideesarbeit ,S.382:.Heiiiiatuachrichten. X Beilage: DerjungeOsiinärker.

Polnilche Annäherungsversuchean Sowjetruleantk

Seit JahrenhatFrankreichdieFädendergegen dieSowietunion gerichtetenBestrebungen in«derHandundwerden Deutschland und ötalienvon Paris mit politischer Berechnungbolschewistenfreundlicher Absichten oerdächtigt.Nachdemwiederholte Verhandlung-enüberldie Frage der russischenVorkriegsschulden an Frankreichzu.keiner Einigung geführt hatten, verschlechterten sichdie Beziehungen der bei-denMächtezueinander derart, daszimOktober v.Z.der gegenseitige Warenverkehr durch scharfeDrosselungsmasznahtmeufast stillgelegtwurde. Als Deutschlandaber wegen der Verlängerung idesBerliner Vertrages von 1926mitSowsetruszland inerfolgreiche Verhandlungen eintrat, war Frankreich zum Einlenken bereit,zumal

man inParis wohleinsah, daszman beimZoll- undVerbotskrieg gegen dieSowsets dochden kürzerengezogen hatte. DieimZuni wie-deraufgenommenenrussischsfranzosischenVerhandlungensind setzt, imSchatten dergrossen Konserenzen ziemlichunbeachtet,jinParis zum vorläufigen Abschlusz gekommen. FrankreichhatseineHoff-—- nungaufeineRegelungdesVorkriegsschuldenproblemsundauf einen politischen Richtangriffspakt, derdiepoliiischeii Grenzengaraiitieren sollte, anscheinend wenigstens vorerst aufgebenmiissen.Erreicht wurde,wieesscheint,nur,dafzFrankreichseinExportlizenzsgstem für Sowjetwaren aufhesbt,wogegen dieSowietunioiiihreWas-nahmen gegen diefranzösische Einfuhr rückgängig-»machtAber auchdiese Vereinigung des handelsposlitischenVerhaltnisseszwischenMoskau undParis, dievoraussichtlichaufeine Vergebungrussischer Liefe- ruiigsaufträge nachFrankreich undausdieGewährung französischer Kredite an Russland, eventuellunter Garantie der französischen Regierung, hinauslauft, istwichtiggenug, umdie Aufmerksamkeitder deutschenOffentlichkeitaufsichzulenken.

Sehr bezeichnend ist, dasz sich auchin

letzten cMonate eine, merkliche Schwenlcung in der

Haltung gegenüber Sowjetruszland angebahnt hat.

Denn als Frankreicheinlenkte, schien auchfürPolen, das mehr OdkkWenigessWiWUUgder PUkIsEE Politik in ihrer bisherigen soiojetfesindlichen Einstellunggefolgtwar-,dieZeitfüreineRevision desVerhältnisseszudeingrobenostlichenNachbargekommenzusein.

Esist nicht verwunderlich,dass inderBefürwortungeines Freund- jki).-szsygxshijstiiisseszuRuszlanddieRationaldemokraten ton- angebendvorangehen. Siekönnen hierbeian ihrevorkriegszeitliche Einstellung zuRusslandanknüpfen, die man sich einmal ins Ge- dächtniszurück-rufenmiisz,um dieidevlogische Grundlagerichtigein- schätzenzukönnen, ausderdiese KreiseinPolenihreheutige poli- lischeSOkdekUUgtrotzdertiefgreifenden innen- undauszenpolitischen Waiidlungen diesseitsund jenseits derRigaer Grenze aufbauen wollen. Da ftkh nach der-nationaldemokratischen Auffassung,die Dnivivskiain klakskLU»herausgearbeitet hatte,jede polnische Politik-, wenn sieerfolgreicbsClU sollte, aufeinerunbedingten Feindschaftgegen das Deutschtumaufbauenmuszte,und daandererseitsdiefranzösische Hilfekeine ausreichende Existenzsicherungfiireinenanzwei Fronten bedrohten PolenstacttTU,Des-ZUVersprach, unternahmen dieNational- demokraten vor idemKriegdenVersuch,sdiepolitischen Interessen mitdenen RuszlandsinEinklang zubringen; siestelltendenalten Gegensatzzu Moskau-Petersburg, derJahrhunderte hindurchden

»VerlanderpolnischenGeschichte bestimmtundschlieszlichdenUnter- imLaufe der Polen

gaiigdesaltposlnischen Reiches herbeigeführt hatte, zurück; siewaren sogarbereit,um derVerständigungmitRuszlandwillen,ihrenAn- spruch aufdiehistorischen OstmarkenPolens, umdieihrVolk inzahl- reichen Kriegenundmehreren Aufständen gekämpft hatte, aufzugeben.

Denn sieglaubten, daszdieVerbindungmitdenimmerhinstammversi wandten Ostslavenvon ihnen weniger Opferan nationaler Eigenart verlangenwerde alsdie Zusammenarbeitmitdemdeutschen Rachbar.

Sievertrauten auf die ,,iinmanente Liberlegenheit ihrerKultur« über denGeistdesrussischen Ostens;sie glaubten,als ,,f01«tschrittlichster .aller Slavenstäniine« sichzurpolitischen,geistige-nund wirtschaftlichen

FiihrungimosteuropäischenRaum ausschwingenundaufdemrussischen Volksboden dieeinfluszreicheRolle antreten zukönnen,aus welcher derDeutsche durchdiepanslavistische Bewegungdamals mehrund mehrherausgedrängtwurde. Undsovertrauten sie auch darauf,dasz esihnen gelingen werde,imBündnis niitdenliberalen Kreisen Ruh- landseinen föderalistischen Llinbau desZarenreichesdurchsehenund in dessen Rahmen und als dessenwichtigsterCeil den alten Zagiellonentraum verwirklichen,d.h.einPolenvon Meer zuMeer wieder aufrichtenzukönnen,dabeiaber auch unddas war das ErsteundWesentlichste für sie mitHilfederRussendenDeutschen ailsle»politischen«Gebiete bisetwa andieOder heranentreiszem also zugleich auchderethnographischenStaatsidee derPiasteii ziiinSiege verhelfenzukönnen.

Trotzallerpolitischen Wasndlungen,diedieletzten anderthalbJahr- zehntegebrachthaben,lebtdiealte Thesevon derZweckmäßigkeit einesZufaminengehens mitRuszland inden nationaldeinokratischen KreisenPolens noch fort. Rath wievor ist Deutschlandtrotzseiner Schwache derHauptfeindfiir sie; nachwievor glaubensie. sichden Friedenmit Rtuszlanddurcheinen »Verzicht«,iviefrüher durchden VerzichtaufdieWestgebiete, so heutedurchdenVerzicht aufdie aussenpolitische AiiswertungderukraiiiischeiiFrage,sichernzukönnen;

undnachwievor hoffensie auch, RuszlandzueinemZugeständnis,wie früherzurföderalistischenAuflockerungdesZarenreicl)es, so heutezur endgültigen Preisgabe des polnisch gewordenen Ceils der alten riissischenWestgebiete, veranlassenzukönnen. Rachwievor fürchten sieimstillenaber auch,dafz Frankreich Macht nichtausreichen werde, sievor »demUntergang zubewahren, wenn einmal dieoffene Auseinandersetzinigzugleicher Zeitan ihrenOst-undWestgreiixen beginnt. DasgeistigeErbe derVorkriegszeit machtesihnen leicht, sichbeiderWahl,vor diesiesich gestellt sehen,fjjk Rilszlaudund gegen Deutschlandzuentscheiden. PolenundRuszlaud, sagtRoman Dinoivskiinseinemneuen Buch»Das nachkriegszeitliche Europa und Polen«, verbinde eine gemeinsameGefahr, die ukraiiiische Frage: beidehätteneinLebensinteresse daran,dieSelbständigkeits- bestrebiingenderUkrainer niederzuhalten;undesseieingefährlicle Spiel,dasHansdesRachbariidurchdieFörderungderukrainischeii eredenta inBrand zustecken,weil nur allzuleicht auchdaseigene Hausdabei inFlammenaufgeheiikönnte.

Vzichtigerals dieEinstellungderpolnischenRationaldeinokraten zuRuszlandist dieHaltung,died iepolnischeRegi e rung,

also der Kreis um Pilsusdski, denSowsets gegenüberein-

nimmt. Rian war inDeutschland lange Zeit geneigt,inPilsudskieinen Mann zusehen,denseine vorherrschende Russenfeindschaft dazuveran-

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lassen könnte, Deutschland gegenüber friesdfertiges Entgegenkomnieiizu beweisen.Inzwischen hatman eingesehen,dasz sein ,,Feldzug«gegen Ruleand,denerzuBeginndesWeltkrieges mitseinen Legionenvon Galizienaus unternahm, nur Mittel zumZweckwar, daszersich nach demdeutschen Zussammenbruchzwar imVergleichzu denRationalsdemoj kraten einige Zurückhaltung Deutschland gegenüber auferlegthatte,weil er damals seineAufmerksamkeit vor allem aufdieUkraine,«an WeiszruszlandundLitauensgerichtethatte,daszer heuteaberebenso wenigwsie einanderer Politiker Polens bereit ist,das einmal Ge-

wonnene wieder herauszugeben, also aufeinengröfzerenodergeringeren

·Teilderpolnischen ErwerbungenimWesten,dieerselbereinmal als ungerechtfertigtansah,zu verzichten.ImGegenteil ist geradeinseiner RegierungszeitdiePolitikder,,Besitzbefestigung«,dievon denNatio- naldemokraten durch die Vertresibungderdeutschen Bevölkerung ein- geleitet wurde,durchgroszzügigeMasznahmemwieinsbesonderedurch den HafenbauinGdingen,mitverbissener Konsequenzfortgefiihrt worden.Mag sein, daszderKreis umPilsudskidasSchwergewicht seinerPolitik nachdemOsten verlegen möchte;mag sein, daszer PolensZukunftund MachtnichtimWesten,nicht aufderLinie Kattowitz—Gdingsen,sondernimOsten, aufderLinieLemberg—Wilna, sucht.Aber dieGegenwartist nicht dazu angetan,solche Abenteuer, wie denHandstreich auf Wilna oderdenVorstosz auf Kiew.derdamals baldzumUntergangePolens geführt hätte,zuwiederholen.

Zwei EreignissederGegenwart scheinen auch die aggresfiven Ost- pelitikerinPolendavon überzeugtzuhaben, daszes,wenn man schon denAusgleichmitDeutschlandablehnt,wenigstens vorerst ratsamer ist,«sichmitMoskau zuvertragen. Das isteinmal dieschwere Wirtschaftskrise, diePolen heimsucht,und dann dieEr- neuerung desBerliner Vertrages zwischen DeutschlandundRuszland, diedenPolen wieder einmal diehöchst ungemütlicheSituation ihrer politischenZweifrontenstelluiigklargemacht hat. Also zunächsteinmal ein wirtschaftlicherGrund: DieIndustrieRussischpolens,dieTextil- industriedesLodzer Ragonsvor allem,war vor demKriegedurchaus aufdeminnerrussisrhenMarkt orientiert. Von dieser Ausfuhr narh Osten ist nach dem Kriege nicht mehr viel übrig geblieben. Zunächst habendierevolutionären Wirken imSowjet- staat,dann dessenschroff selbstgenügsameWirtschiaftspolitikfürdie polnische Industrie denalten geivicinbringenden Absatzmarkt nahezu völlig verschlossen. Auch heute noch nimmt Ruszlandnurwenige Pro- zentederpolnischen Gesamtausfuhraufundist jeder giröszereExport- abschlufzmitPolenmitschwierigen Verhandlungen überdiePreis- und Lieferungsbedingungen verbunden. Der über Polen gehende Transitverkehr zwischen Ruszlasndunddemübrigen Europahat auch imvergangenen Zahre immer nochdas Zwei- und Dreifache des direkten polnischenGüterverkehrs mitRuszlandbetragen, wenn auch beim Exportvon Erzeugnissenderostoberschlesischen Schwerindustrie nach Auszland indenbeiden letzten Jahren einezumTeil nichtunerheb- liche Steigerung haterzieltwerden können. Der Wunsch der Polen, den gsroszen und günstig gelegenen russischen Absatzmarkt für ihre Industrien, dieaufdenübrigen Auslansdmärkten inschwerem,zumTeilverlustsbrsingendem Konkurrenz- kainpf liegen, zurück- bzw.neuzugewinnen, istzuverstehen.

Da dieSowsetsabergroszes Gewicht auf langfristige Zahluiigsbedin- gungen legen, so sinddieAussichtenderkapitalarmen Polen, sichan den russischen Auslandaufträgeningröszerem Umfangezubeteiligen, an sichnur gering. DiesenMangel, derihreBetätigunghemmt, hoffensieaber anscheinendmitderHilfeFrankreichs abstellenzu können:Frankreich seireich genug, um den politischen Export nach Ruszland zu finanzieren; es·konnedie Kredite,diees nach Ruszlandzugeben beabsichtige,wenigstenszum TeilinFormpolnischerWaren gewähren. Für Polenwurdeauf diese WeisedieIntensivierung derHandelsbeziehungesnzuSowietruleand zugleicheineVerstärkungderWirtschaftsbeziehungen mitFrankreich bedeuten,diebishertrotzdesengen politischen Bündnisses gleichfalls nochvielzuwünschen übrig lassen.

Daneben istesvor allemdieErneuerung des Berliner Vertrages, diePolenneuerdingszuseinem Versuchein-erAn- näherunganRussland bestimmt. Besondersdierussische Zusicherung anDeutschland,keinemOstlvcarno, alsokeinerGarantie derpolnischen Westgrenzen zuzustimmen, hatdiePoleninnicht geringeAufregung versetzt. Wenn es nun schon nicht gelungen ist, Ruszlandvon der VerlängerungdesVertrages mitDeutschlandzurückzuhalten,sowill man doch wenigstensdiesemBertrage seinen für Polengefährlichen Charakter nehmen,indemman diedirekten StreitfällemitRuszland aus demWegezuräumenversucht. Man istzudiesem Zweckean- scheinend sogar bereit,den rumänischen Bundesgenossen der russischen Revanche zu opfern, undgibtauchauf andere Weise,wenn auch mehroderweniger versteckt,zuverstehen, daszman gegebenenfalls selbstkeine Bedenken tragen würde,aus der antibolschegvistischen Front auszuspringen unddamitdiese FrontüberhauptzuFallzubringen.InderTathaben inletzter Zeit zwischenMoskau undWarschauBesprechungenstatt- gefundeii,undzwar auf fraiizösischemBoden unddurchVermittlung französischerPolitiker. DieseVerhandlungen sind aberbereitsin ihrem Anfangsstadiumgescheitert.DennPolenwolltedieSowjetuniondazu veranlassen,diegegenwärtige deutsch-polnische Grenze anzuerkennen Findzugarantieren. Dieses Ansinnen istvonriissischerSeiteentsprechend denDeutschlandgegebenen Zusagenabgelehntworden. Wenn Polen Ujkbt ou»f»«dieseanmaszende Zumutung verzichtet,wird es kaum zu

Alter ClmgungmitMoskau gelangen, trotzdemdiesesimInteresse

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einerreibungslosen DurchführungdesFünfjahrsplansansichdemAb- schluszeineszeitlichbeschränkten Richtangriffspaktes zurZeit nicht abgeneigtist.

Für Polen, dessen Bestandeinefortdauernde Beunruhigungseincr Nachbarn darstellt,istesnicht leicht, jemandenzufinden,derandie EhrlichkeitseinesFreundschaftsantrages glaubt. Denn hierzubedarf esschoneinerGroszzügigkeit,dieman beidenPolen bisherimmer nur imRehmen,niemals aberimGebenhat feststellen können, selbst wenn diesesGebennurimehrlichen Verzicht aufeinweiteres Rehmen bestanden hätte. Esistkaum zuerwarten,»daszeine freundschaftliche Annäherung Polensan Ruszland, sofern sieuberhauptmoglichist,von längererDauer seinkönnte. Dazusitztdieinnere Abneigung, diePolenundRussen allerpanslavistischen IdeologiezumTrotz—- gegeneinanderempfinden,zutief; dafür sind auchdiePollklikhell Gegensätze, diebeide,wievorJahrhunderten, so auch noch heute, voneinander trennen, zugrosz.Undvon demMisztrauen, das beidegegeneinander hegen,werden sich auchinZukunft die»Be- ziehung-enzwischenMoskau und Warschaukaum freimachenkonnen.

In Moskau hatman dieBundesgenossenschaftPilsudskismit dem

»weiszen«Kosakesnhetmasnn Petlsura so wenigvergessenwie denbe- rechnendeii Egoismusdes,,Panslavisten« Dmowski, der,alsdas aite RuszlandimSterben lag, seine oft beschworene Freundschaftvergasz undden,,Friedensstiftern«inParis einProgramm fürdenAusbau derpolnischen Ostgrenzen verlegte,dasanUnverschämtheitimFordern demProgramm desPilsudskilagerskaum nachstand. Man weisznn Moskau sehr wohl, dafzdieeine Gruppe in»Polennur aufeine Gelegenheit wartet, umdiesagisellonische·Reichsi-deeeines Polensvon MeerzuMeer zuverwirklichen,unddaszvon deranderen Gruppe derVerzicht aufdieUkraine wiefrüherderVerzichtaufdie russischen Westgebietee nursv lange ,,e-hrlich«gemeinti.st,·alsesdise politische Klugheitgebietet. Sonderbar istesbeidenpolitischenAn- näherungsversuchenan Ruleand, dasz dieselbenLeute, »die nach Osten gewandt mehroderweniger deutlicheineeuropaischeKoali- tiongegen RuleandalseinVerbrechenoderalseineTorheit ablehnen odergar einFreundschaftsverhältniszuMoskau alsihrZielver- künden, sichbeianderer Gelegenheit nachWestengewandt als dasletzteBollwerk Europasgegen denrussischenBolschewismusauf- spielen. Ineinem Fallemüssen sie also doch wohl lugen ver-

niiitlich lügen siein b eidenFällen. Dr.K.

Sudslawisch-polnischeWirtschaftsbeziehungen.

Polen und Südslawien sindStaaten mitsehr ähnlicher Wirtschaftsstruktur. Das istansichkeinegünstigeVorbedingungfur guteHandelsbeziehungenzwischen zwei Ländern. Wenn derHandel zwischen Polen und Südslawientrotzdem eineverhältnismäszig starke Entwicklungaufweist, so istdasu.a. aufdienachdrückliche Förderung zurückzuführen,dieman seiteinigen JahreninbeidenLändern dem gegenseitigen Warenaustausch aus politisch en Gründen zuteil werden läszt. Polen führtnach Südslawienvor allemWoll- und Baumwollwaren, Wal zeisen, Maschinen usw. aus, ferner Kohlen, Petroleum undSalz. Im polnischen Gesamtexport trittSüdslawien starkindenHintergrund,wenn dieAusfuhr dorthin auchvon 0,24v.H.im«Zahr1923auf 2,25 v.H.desGesamtexports imZahre 1928, wertmaszigoon 20aufi212Mill. Dinar gestiegen ist.

In der südslawischenAusfuhrnach Polen stehtTabak anerster Stelle, aufzerdem spieltu.a.D örr-undFr ijkhobit ging beträcht- licheRolle. DerExport nach Polenhat19230,03v.H.undauch1929 nur l,14v.H.dessüdslawischenGesamtexports,wertmäszig1923acht und1929 90Mill. Dinar betragen. Polenhatalso gegenüberSüd- slawien eine starkaktive Handelsbilanz»Wie»auchimVerhältnis zu denandern Südoststaten,tritt hierdaseinseitig polnische Interessean einemAusbau derWirtschaftsbeziehungen zutage:Polenwillseine Industrieprodukte undseine Kohleindiesen Landern absetzen,ohne einenaufnahmefähigenMarkt fürdenExportausdemSudosten bieten zukönnen.Da beideStaaten überwiegend Agrarländer undstarke Holzproduzenten sind,treten sie auf andern«Märkten,inerfterLiniein Mitteleuropa, natürlichalsfeindlicheKonkurrenten auf.Das istiin Holzexport, vor allemaberimSchweineexport derFall.

DerWiener Schweinemarkt ist wiederholt derSchauplatzerbitterter Konkurrenzkämpfe zwischendensüdslawischenundpolnischen Exper- teiiren gewesen; ähnlich liegendieVerhältnissebeim Export von

Eiern undandern landwirtschaftlichen Produkten.

DaderAgrarexport fürdieWirtschaft beiderStaaten von grund- legender Bedeutungist, liegt es zum nixht,g««lklgev Teil bei Deutschland und österreich, wie ilch INZukunft

die Handelsbeziehungen zwisthtkll »Belgrad und

Warschau gestalten werden. Denn diestärkereWirtschafts- binduiig weist Südslawien nachdeindeutschenMITISIFUWPOUndNicht nach Polen, trotzdem auf vielfacheWeise,io dllkkhGründung polnischer LigenundHandelskammern, durchoffizielleBesuche,durchdiegegen- seitige Schaffungvon LehrkaklzelnandenhauptstädtischenUniversitäten usw.,derVersuchgemachtwir·d,,diewechselseitigenHandelsbeziehungen zubeleben undihneneine breitete organisatorischeundpersönlichge- festigte Grundlagezu«geben.

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Tretet ein indenDeutschen Ostbundl

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gegeniiber verzichten. Es sist jetzt dazu eine so günstige Gelegenheit, wie sie sobald - nicht wiederkommt- Die Vereinigten Staaten haben hier die entscheidende Stimme.«f

w e rk e, beftellt Da diele in den waldreichlten Gebieten Oltpreufzens liegen, haben lie zwar weniger als die Memel—-Prege«l-Gruppe über Mängel in der Roshltoffoerforigung zu

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leicht aus einer russcsschen oider ukrain-isch-en Broschiire gegen Polen wind der Leser vermuten. cRein, keineswegs, sondern aus dem Auf - ruf »der polnischen Gesellschaft

Anderson, der sich zeitweise auch Andrzewski nannte, wurde von den Polen wegen Diebstahls und anderer Vergehen in die Festung Posen gesetzt, flüchtete aber von dort und landete

in vsertisksaler Richtung durch den Korriidor beförderteii Güter ist von 1927 bis 1929 um das Dreifache (von 2,85 auf 8,62 Mill. Das ist eine Entwicklung, dise sich ism Jahre 1930,