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Ostland : Wochenschrift für die gesamte Ostmark, Jg. 12, 1931, Nr 22.

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Academic year: 2022

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eauvsieuteheiftBeziehek incda8,,okiiapd«wekheui »Was wir verloren haben. darf nichtverloren lein!«-

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Wochenschriftfür die gesamte OstmquYsT

HerausgegebenvonE.Ginschelu.Dr.Franz Lüdtke inBerlin. VerlagDeutscher Ostbund E.SJ.,Bin-;-Charlotteiibuygsz«

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E—rscheiniwtdchentleinmal.Bezug: DurchdiePost vierteljährl.1.50M. Einzelnummer 20Ps.u.5Ps.Postgebühr. Anei enreis: Belieben FlücllinteterHöhe der 6gespalt. Zeile80Pf.,beiFamilien-, Ortsgruppens n.Stellen-Anz.20Pf» bei Anz.imAnschlußandenTexztaiisTpegrtbreitcgtthlM.

TmatieinangestrengteTätigkeitziiversetzen Nr. 22.

s Beam, 29.Mai 1931. »st-«12.Jahkg.«

Aasdein Inhalt: S.25:3:Schweden niidPoleniinBaltitiiin l S.2l34: Was bedeutet dieOstsee? England iiiiter Pole-usKontnrreiis is III:Ti-polnischeik Sihuleiicrirhtiiiigenin Daiizig—,Polens AiigriffegegendieDanziger Technische Hochschulel S.25li:Polena Druck ansdenDaiizigcr ngbeltainarth: Erlogeiie Illkelsallh—»EinklaglichseøErgehnijs intflkenk AllesoertagtJ«S.257: Gegenden deutsch-po(iiischen Handelsuertrag lS,BER:Die Dikchfiihriing desOstliilfw ges-thes. Weit-Oztiiedluiig, 050Odertahne ohneJst-achteniS.Entl:Rücktritt derpolitischen kliegieruiig Polnischcr RückzugiinikachwelierSchiilstr·eist?—«

PUICU IWIWTCHWCUOIU Pfillnstktmllllllcll lCZle tsaii Bauer verhaften Kiirsentwictliing Biiiidesarbeib —- Mitteiliiiigeii risik-derostdentsihen Heimat-

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Schweden und Polen im Baltiliumi

»UnsereAusdehnungsbpwegung...zumBaltischenMeer ...ist das ersteGebot derpolnischenGeschichte; sie istderhistorische Weg derMachtpolitiskdespolnischenBolkes undStaates« (St.Gra-bski:

Bemerkung-en iiber den gegenwärtigen geschischtlichen Zeitpunkt in der Entwicklung Poleiis 1923.) DieseFeststellung des polnischeu Professors undmehrfachenMinisters St. Grabski beziehtsichzwar inersterLinie aufdieEiiistelluiig Poleiis zurostpreufzischen Frage;

sie gilt aber auch fiirdieauf dieBeherrschungderbaltsischen Küste gerichtetenBestrebungen derpolnischen Politik. Seit demBestehen des polnischenStaates gingen die Bemühungender War-sch-auer Regierung dahin,Lettlsand und Estland zuBorposten ihrer eigenen MachTtellungan derOstseeauszubauen, eine-nbaltisrhen Block zu-- sta «Zu bring-en,der neben diesenbei-den Randstaaten schlielesich auchLitaueii undFiiinlaiidiii»die antideutsche Sperrkette derzwischen- -europäischen Mächte eiiireisht PolenwäredieBiorwachtderOstsee,

wenn es ihmgelänge, seine Position inGdiiigendurcheine zweite EinfluszbassisimBaltikum zuergänzen-

Derbaltische Planwar oerlockeiid genug, umdiepolitische Dipte-

Dieneuen Randstaateii,

diedenWaffenderReichsdeutschenundBalten ihr Dasein verdanken,

waren nachinnenzuweniggefestigtundnachaufzenzuschwach,umdie

Anlehnung an einestärkereMachtentbehrenzukönnen. Esmuss-te fürdienichtvielmehralseineMillion»Esten»unddieknapp2Mil- lionen LetteneinrechtuiibehsaglicthGLsUhlsein,zuwissen, dafz hinter ihneneingewaltiges Land mitlast 290 MillionenMenschen steht, das,wenn es ersteinmal wieder innerlichgefestigt ist,mitderselben Raturiiotwenidigkeit von neue-in gegendenbaltischenKüstenfaumVop- dringen mus-ioiedas Reich derMoskowiter Zar-en,das sichisn -«Petersburg,Riga undLibauseineFenster nach Europa eingeschlagen hat- Der Gedanke eines Zusammenschlussesaller derStaaten, dieauf westrussischeniReichsboden entstandenwaren odersich Teiledesselben angeeignet hatten,lag alsonahe undebensonaturgemäßschienes,dass derleiten-deGeist dieser Berteidigungs- undVielleicht auch Angriffs- koalition dergröfzte Teilhaberain ehemals russjschen Besitzunddes-;

inderMitte derFrontgegen Moskau undBerlin gelegeneStaat sein niufztecdaswiedergeborene Polen- Dieses hatsichdennauchsehr baldindieRolleeinesProtektors derKleinen,dieihm hier zuzusalljen schien, gefunden und seineNetzegesponiien. Rath Süden das rumänischeBündnis,dasnoch heutebesteht,«nachRorden dasKom- plvktgegen Litauen undder baltsische Block,"der nicht Zustande gekommen ist.Die Aussicht,inRiga, Reoal uiid Helsingforsein entscheidendesWortinallen politischenundwirtschaftlichenFragen niitzusprekhkkkIkblettfürPolen vorhanden; denn Polenhat sichim Friedenvon VIII MkhkUmsonstdenRordost-Korrisdor abtreten lassen, deresan derDuiiainunmittelbareBerührung niitLettland brachte, und95hatnichtumsonstdieseninseinerursprünglichen Gestalt strategisch unhaltbaren Laiidstrelsellpdel«sichaneinerStelle aufetwa Zolmi Deck- eiigte,durchdieWegnahmedesWilnagebietes verbreitert und-sich aus diese Weisein denBesitzder beidenwichtigen,narhRorden iiberBialgstok,

Grodiio,Bzilna nachRiga’iiiid«über»Wolkowgsk,Lida,Molodetschiio nach Polon filhrendenEisenbahiilniiengesetzt.DerHakenVon Riga winkte alsZiel. DiealtefestgewuksvltkVOlelllUlg derPolen,unter

-bars·chaft·zu Estland

Ende »der « » .

IGelingenderpolnischenPläneunentbehrliches GliedHL itaiie n. Die litauische Rationalbewegung istiini die Mitte desvorigen Jahrhunderts denBölkern desOstenssoetwas wieeineKultiirinissionerfüllenzu sollen, spielte hineinunddieetwastraunihafte Erinnerung daran,dasz das Baltikiiin einmal unter derLehnshoheit despolitischenKönigs gestandenhat,wirkte nochmit. Vielleicht hatman inWarschauauch nichtnuraneinewirtschaftlicheBerbindiing undaneinDefensiobiindiiis mitdenRandstaaten gedacht, sondernschon weitergehendeAbsichten verfolgt. DassiidlicheLettland schieneingeeigneterBoden für solche Unternehmungenzusein.öii Lettgalle n,einemTeildesfrüheren Gouvernements Witebsk,derbiszur erstenTeilungzumaltpoliiischen Reichegehörte,ivar dasBolk imGegensatz zumübrigenLettland römisch-—katholisch gewordeniindhatte sichdie·dünne,aber einfluß- reicheSchichtder Groszgrundbsesitzerpolonisiert und war auchdie iiationale Wiedergeburt der Letten während des 19.Zahrhunderts andere Wegealsdieoölkische Bewegung derprotestantischeiiLetteii inKiirlaiid undLivland gegangen. Bei derBedeutung, diesolchen Tatsachen, namentlichderGleichheitderKonfessioiien, fürdiePolitik iiiOsteuropa zukommt. ist leichtzuermessen, welcheRolle deiiLett- gallenosoiiPolen zugedachtwar.

Diepolnisihen Bemühungen

»

unidasZustandekommeneinesbaltischeii Blocks führtenaber iiur zu eineinteilweisenundzeitweiligenErfolge- öndererstenZeitnachdemKriege,als dieRandstaateii nochdas stärkste Annäheruiigsbediirfnis hatten,trat alsGegenspielerderfran- zösisch-polnischenOstseepolitik England auf,dessen Protektorats- absichteii namentlichinEstlandlebhaftenWiderhall nndbereites Ent- gegenkomnienfanden.JDieEsteii sindeinsähe-rei-undausdauernderer Meii·schenschlag,stärkerkniit nordischenElementendurchsehtals die Letten Das mageiner dertieferenGründe fürdieenglische Tendenz inder estnischen Politik dieserZeitgewesen sein. Diesehattesich zeitweise soweit entwickelt,das-schonooii derAbtretung oderBer- pachtungeiner derestnischen Inseln anEnglandalsFlottenstützpunkt dieRede war.

EinegrofzeLückewar immer-im Ringgeblieben,denPolenumdie Sowjetszulegen gedacht-ex Finnland, dasverhältnismäßigreichste undfortschrittlichsteunter denvon derriissischenHerrschaftbefreiteii Ländern, dessen Politik seit seinerBefreiung vom bolschewistischen Terror durchdenGrafenoon derGoltzeineklare deutschfreundliche undan·PolenuninteressierteLinieverfolgt hat. Dieablehnende Hal- tung Finnlaiidsisteswohliir ersterLiniegewesen, durchdiedieOst- seepläiie Bzarschaus oereitelt worden sind,denninitFiniiland istdas jenseitsderFinnischenBucht gelegeneEstland durchdiefiniiiscl)- nigrissche Sprachoerwaiidtschaft unddie sichdaraus ergebendennahen geistigenundpersönlichen Beziehungenvielfachder-blindemundLett- .land wieder ist durchdieGemeinsamkeit wirtschaftlicherundpolitischer Interessen. diesichaus dergleichartigengeopolitischenLage gegenüber demi·ussi-scheiiHisnterlande ergeben,· aufeine freundschaftlicheRach-

angewiesen. Schließlichfehlt am andern baltissiheii Staatenketre noch ein zweites, für das

ausderFeindschaftgegen diegeistigeiiiidwirtschaftlicheBormundschajst desPolentunis entstandenund hatsichnachdeinHairdstreichZeligowskis aufWilna seitelfJahren als latenter Kriegszustand zwischenden

bei-denRachbarii bisheuteerhalten. «

(2)

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AlleVersucheeiner baltischenBlockbilduiig inder erstenRatt- kriegszeit krankten daran, daß sievon Mächtenbetrieben wurden,die selbstkeineAnlieger derOstseeküste sind. Frankreich undEngland liegenzuweit,undPolen,daßindieser RichtungdiegrößteAktivität entfaltete,ist trotzseines Kü-stesn«besitzesasnderDanzigerBuchtnicht alsOstseeistaat anzusehen. Daran, daßdiebsaltische Blockpolitik von Westeuropa bzw. vom Binnenlande her unternommen wurde, isstssiegescheitert. Dagegen scheinen die Bestrebungen der Kiistenstaateii selbst, sich untereinander zu- sainmenzuschließen, verheißungsvoller zu sein.

DieOstseealsbindendesElementl Unter dennordischenStaaten gibt eskeinen,deraus festererGrundlage stehtalsSchweden. Dieses Landblickt aufeineGroßniachtpolitik zurück,deren BasisundKraft- felddieOstseeivar. InderRachkriegszeitistesaus seinerpolitischen UntätigkeitundwirtschaftlichenUnentschlossenheit herausgetreten. Die Ostseewurde nach1918 einTummelplatz verschiedenster Interessen, unter denendieschwedischen,weilsie nachderLahmlegungDeutsch- landsdieältestenundbodenständigstenwaren, sich langsam durchzusetzen vermochten. Dem ZugederschwedischenPolitikentsprechend,traten diese Interessennichtlautundherausfordernd auf,wieesaufpolnischer Seite geschieht. Diewirtschaftlichen Beziehungenzwischen Schweden unddenKleinstaatenderGegenküstewurden langsam,aberfolgerichtig ausgebaut. Diekulturellen Zusammenhänge,dieaus derZeitder schwedischen Herrschaftinsinnland und imBaltikum bestehen, ivurden wieder bewußterund sorgfältiger gepflegt,als es inrussischer Zeit möglich gewesen. EstlandundLettland selbst,diesichvon denWest- inächten schließlichdoch verlassenundebensowievon Polen mißbraucht sahenund diezugleich auchaus ihrem Mißtrauen undihrerAb- neigunggegen Deutschlandnoch nicht herausgefunden hatten,sahen, daß zwischendennirhtpvlnischen KüstenländernderOstseeeineSchick- sals-undKulturgemeinschaft besteht,diewenigeraufdenVermocht- anspruchirgendeinesderCeilhaber alsaufdiewechselseitige Förde- rungunddengegenseitigen Schutz eingestellt ist.Eine Umstellungder balt·i«scheiiStaaten indiesemSinne fand ihrenerstenAusdruck in dem Besuchdeslettisschen StaatspräsidenteninStockholmiinJaihre1929.

Siewurdebestätigt durchdendarauffolgenden GegendessuchdesKönigs von SchwedeninRigaundReoaL Das isteinEreignisgewesen,dem von derPresseMittel- undWiesteuropasimallgemeinennur wenig Beachtunggeschenktwurde. SehrzuUnrechtl Denn wiejeder feier- liche Staatsbesuch, so zeigte auch diese Osstseefashrt des Schwedenkönigs eineEtappeineinerpolitischen Entwicklungan. Siebedeutete, daß sichunter dennördlichen OstseestaateneinWandel inderpolitischen Blsickrichtung vollzieht,dereiner Absage anPolen gleichkommtund dem·sei«nlebhaftes Interesse entgeg-enzubringen,Deutschland alleBer- anlgxssunghat.

Was Polenzuerst durch seine baltischen Blockpläne versucht hat undwas es jetztvor allemdurchdenGdingenerHafenbau anstrebt, nämlichdasersteWort in allenOstseefragenzuführen, wird durchdie erwachende Schwedenpolitik durchkreuzt,nichtinfeindlicher Absicht gegen Polen selbst, sondernsehrwahrscheinlichzumVorteil fürdas politischeLeben imbaltischenRaum,das durcheinVordrängen des polnischen Einflussesnur beunruhigtwerden könnte. DieAussicht für Schweden,eineArt führendeRolle in dernördlichen Ostseezuspielen, sind nichtgering. Erinnern wirunsdaran,daß Zinnlandbis1806zii Schweden gehörte, daßesinsinnland eine einflußreiche schwedische Bevölkerung g«iibt, daß in beiden Ländern die protestan- tische Kirchedieunbedingt feste, gemeinsameGrundlage des ganzen kulturellen Lebens ist; daßbeide Staaten in einem freundschaftlichen Verhältnis zuDeutschlandstehenunddaß selbstder»Streit um die Aalandsinseln, denderVölkerbund durchseine für Zinnland günstige Entscheidungzwischendenbeiden Nachbarn zusäen gehofft hatte,das gegenseitige Einverneihmen aufdieDauer nichthatbeeinträchtigen können. AufdieVorteile einesZusanimengehensgegeniiber Rußland wurde oftgenug inbeiden Lagernhingewiesen.dennSchweden fühlte sich, seitdemvor 120Jahren RußlandsichamBottnischen Meerbuseii und am Rordineer festgesetzt hatte,mitRechtimmeriin Besitz seiner Avrdprovinzen bedroht. Wiesehr andererseits sinnland anderEr- haltungdervielleichteinmalnotwendigen Waffenhilfe Schwedensinter- essiertist,war aus demlebhaften Widerspruch zuersehen,dendie schwedissche Abriistsungspolitik inHelssingfors hervorgerufen hatte.

Nichtviel anders istesmit Estland,das einmal ganz. undmit Lettland,dessen livländsischerTeillange Zeitunter schwedischer Herr- schaft gestanden hat,bestellt,wovon zahlreiche Burgruinen imBaltikum undnoch mancherAdelsname unter dendeutschenBalten Zeugnisab- liegen.Estland istganz usndLettland zu 60v.H.Protesstantisch.

Hinsichtlichdes kulturellen Anschlu·sses,den die beiden kleinen Völker suchen,liegen die Verhältnisse ähnlichwie isnsinn- land, aber doch wieder in einer Hinsicht sehr venschiedsen.

Wie dort. soisst auchhier alles Russigscheaus dem Amts-, Schul-undGesellschaftsleben entfernt. Aberanders als-dorthatman sich noch nichtzueinerbewußten Anlehnungandasdeutsche Geistes- leben,das dochseit Jahrhunderten imLande führendundheimat- berechtigtist, entschließenkönnen. Da man andererseits aber,wenn man.denZusammenhang mitdemgroßen GeisteslebenderVölker nicht verlierenwill,eine kulturelle Anlehnung an eines der führenden Volker nicht entbehrenkann, suchtman Anschlußan Schweden. Von Polen und-seinem Geistesleben trennt der konfessionelle Gegensatz.

DURCH-IXgehtimOstseeraumnicht aufkulturelle Eroberungenaus, und Frankreichkannnur ineinemkleinen lettischenKreisedenResonanz-

254 WONNWWWW

boden finden,denseine Kulturprvpaganda dort sucht. GustavAdolf hatdieheutigeestnische Universität Dorpatgegründet,dietrotzihrer nationalen Umgestaltung-durchdierussische Regierungindenachtziger Jahren unddurchdieEstenseit1919nochimmer einehochstehende Pflegestätte germanischenund protestantischenGeistes gebliebenist.

Schonvor derschwedischen Großmachtzeit gabes Schwedensiedlungeii aufdenestnischen InselnOdenholm, Runö, Worms undanderen,die sich bisheute erhalten habenundetwa 10000 Köpfezählen, ihre eigenenSchulenundeinen Vertreter imParlament haben,dermit denDeutschenzusammengeht

Weniger fest istderschwedische EinflußinLettland verwurzelt, das an mancherlei inneren Spaltungen einer an sich schon zahlen- schwachen Bevölkerungkrankt, eineschärfere Haltunggegen Deutsch- land bewahrt hat und sich daher den Einflüssenvon französisch- polnischerSeite weniger verschließt.Aber auch hierhatdieskandi- navische Orientierung anBoden gewonnen. In der Minderheiten- politisk kehrt allmählich trotz manche-rRückschlägeeine sachlichere Besonnenheit zurück. Die natürliche Verbindung mit Estland und Ziinnland,die eine klarere Linie zuSchweden hineinholten, und msitLitauein,das inseiner Feindschaftgegen War-schau beharrt, wirdsich auf dieDauer dsoch«alsstärker erweisenals derGlaube an eineInteressengemeinschaftmit Polen, dervon denPolitikern des Belvederegewecktundgepflegtworden ist.

Wenn wirdieGeschichteum Rat fragen,müssenuns dieZustände derGegenwart fürdieEntfaltung eineraktiven schwedischen Ostsee- politikalsgünstig erscheinen. Immer,wenn dasgroße russische Hinter- land ininneren Unruhenverkam,habendieKüstengebietedesBotti- kums Schutzbei derführen-den Macht unter denskandinavischen Völkern gesuchtundgefunden. Deren Könige kamen mit ihrem Heeresbann überSeenicht,umzuknechten, sondernum dsie kleinen Völker vor dempolitischenEvidunddemkuturellen Niedergang, der ishnenvom slawisschen Binnenlande herdrohte,zuretten. Deutschland kannbeieinerskandinavischen Orientierung auf größereEntfaltungss möglichkieitenfür sich selber hoffen,alsesdersall sein kann,wenn derpolnsische Einflußinder Ostseeausschlaggebendist. Dr. K.

sie Was bedeutet dieOstsee...? Nicht weniger als 12Z v.H. des gesamten Welt-

verkehrs Deutschlands entfallen auf die Ostsee-

län-der, mehr als 20v.H. des europäischen Waren-

verkehrs Deutschlands ist Ost-seev-erkehr. über

ZZMilliarden betrusgen1929 dieEin-— undAusfushrwerte Deutsch- lansdsimOstseeverkehr.

s

Englandunter Polens Konkurrenz.

Sehrbeachtenswert isteinBericht,deneineengli s cheKo ni- missio n,dieSkansdsinavien bereist hatte, vor einig-en Monate-n

üsberdie Ursachen des starken Rückganges der eng-

lischen Koshlenausfuhr nach den nordischen Ländern erstattethat«DerBerichtwar seinerzeit auchdenskandsinavischenRe- gierungenzugegangen undauf diese Weisein dieOffentlichkeitgekom- men. Vor dem Kriege war England fast der alleinige

Kohlenlieferant für die nordischen Länder-. Es

versorgte Schweden zu95v.H., Avrwegen zu98v.H.undDäne- mark zu93v.H. Heute dagegen hat Polen England

iii Schweden überflügelt und es in«Rorwegen

und Dänemark auf zwei Drittel zuruckgedrängt.

Schwedenerhielt imletzten Jahre aus England2,4Mill.Co..aus Polen2 676000Co.,Norweg-enaus England 1,5 Mill.,aus Polen 600000 Co., Dänemark aus England 2,2 Mill., aus Polen 1 870000 CO.

Zusammengerechnet ergibtsichfürdieAu sfuhrnachS kan«-

dinavien aus England 6,1 Mill. Eo., aus Polen

stark 5,1 M-ill.Co. «

Der deutsche Anteil mit

Mi l l.Eo. bleibtaußer Konkurrenz- niedrigen Preise dieMärkte eröffnet,die

dsuktivnspreise liegen um ein « ·

Hälfte niedriger als dsie englischen. Auch IMIDdie polnischen srachten viel niedriger. LIMIliistdie

polnische Ware auch besser und sorgfaltlger ge-

siebt undsortsie rt. Besonders interessantaber istder Hin- weis d-ara-.uf, daß Pol-en fürdie5000·00To»dieDeutschlanddurch denZriedensvertrag von Versailles bis 1925 monatlichabzunehmen gezwungen war, nachAsufhören diesesVettkoges sichneue Absatz-

gebiete sichern mußte. « »

DerBe r-ichtziehtzwar keineSchlußfolgerungen,aberes liegt klar aufderHand,daßet gUkgeeignet ist,die Ansichten der englischen Wirtschaftskreise über dsie Grenz-

ziehung nach dem»eriedensvertrag stark zu be-

einflus se n,zumsaldieschswesdischePressedieUrsachenNOT lmid deutlichbeiRamen nennt«undsie alsde ngrößte nMißgriff der englischen Politik bezeichnet.

des- cstbunel hilft III-I

Willst Dastat- holtea? DannwirdMitgliedertüis ihnundLeserlitt

. ein,,08tliin"d««.Dadurch tördorstDuwirksam unsere gemeinsamestach-.

knapp ein Viertel Polenhaben hauptsächlichdie

polnischen· ro-

Drittel bis zur

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«Vei«hältnis, in dem es u. heisztx Gegen die stets Stadt werde eine grofzangelegte Propaganda entfaltet, um Danzig so zu schildert-, als herrschteii hier ,,·schlintinereZustände als

gegeniiber verzichten. Es sist jetzt dazu eine so günstige Gelegenheit, wie sie sobald - nicht wiederkommt- Die Vereinigten Staaten haben hier die entscheidende Stimme.«f

w e rk e, beftellt Da diele in den waldreichlten Gebieten Oltpreufzens liegen, haben lie zwar weniger als die Memel—-Prege«l-Gruppe über Mängel in der Roshltoffoerforigung zu

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