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Ostland : Wochenschrift für die gesamte Ostmark, Jg. 10, 1929, Nr 33.

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Academic year: 2022

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»Waswir verloren haben, darf nichtve

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Wochenschristfär die gesamteOslUtErE

Herausgegebenvon E.Ginschelund Dr.Franz Lüdtke inBerlin. VerlagDeutsch-LOstbundE.Berlin W. 9.

Erscheint wöchentl.einmal. Bezug:DurchdlePost vierteljährl.1.50M.Einzelnummer 20Ps.u;5»,Pf.Postgebühr.Anzeigenpreig:Für jeden MillimelerHöheder6gespalt. Zeile30Pf..beiFamilien-, Grtsgruppensu.Stellen-Anz.20Pf» bei Anz.imAnschlußandenText auf Textbreite 1.20 M-

·; Nt.33.

« Vernu, 16.August1929. lto.gahkg.

OberbürgermeisterDr. Dr. TrautmannsVraunschweig

AmDienstagden13.August vormittags tOMUhr ist nach plötzlich ausgetretener kurzer Krankheit—- schwerer Lungenentziindungundzu- getretener Herzschwäche derOberbürgermeisterderLandeshaupts sstadt Braunschweig,Dr.jur.Dr.phil. PaulCrautmann, imnoch nicht vollendeten 49.Lebensjahr, mitten heraus aus ersolgreichemWirken, verschieden. Mit derZa-

milieunddemgroszenBer- wandtenkreis trauern eine unübersehbare Gemeinde deutscherOstmärker,Prä- sidium wie Landesverbände und Ortsgruppen des Deutschen Ostbundes, dessen Bundesvorstandsmitglied undleidenschaftlicher Zör- derererwar, dieBürger- schastder Stadt Frank- furt a.d.0., deren Ge- schickeerjahrelang leitete, die deutsch-e sliegerschast, die in ihmals einstigen Referenten descReichsamts desInnern denerstenamt- lichen Helferverehrt, die Bürgerschaft der Stadt Braunsrhweig, der Vor- standund die Mitglied- schast des Reichsstädtes tages, dem er angehörte, zahlreicheVereine,dieer schützteund führte, die

«.Beamten,dieAngestellten unddieArbeiterschaftdek.

Stadt Braunschweig,viele Führerdeutschen Geistes- undWirtschaftslebens,die insbesondere inden letzten Jahren inengsteGemein- schaft mit ihm getreten waret-.

Man will es nicht fassen,dasz dieserMann, eine Hünevon Gestalt,das Urbild einesgesundendeut- schenMannes, der von Geistessrische, Lebendigkeit, Unternehmungsgeistnur so sprühte,so plötzlich durch einunersorschliches Geschick aus Leben und Schaffen herausgerissen worden ist.

Die OstmarkhatimHerzen Deutschlands ihrentreue- sten Freundverloren. Der AameCrautmann war ge- Wichtigbei derVertretung ostmärkischercBelange.Die auf seine Einladung im Jahre 1927 nachBraun-

OberbllrgermeisterDr. Dr.Trantmanuthaunschweig(sriiher Frankfurt a.d.0.),·

MitglieddesHauptvorstandesdesDeutschen Ostbundes.

schweig einberufeneBundesversammlungdesDeutschen Ostbundes hat nachhaltigBreschegelegtinGleichgültigkeit, Unkenntnis und Teil- nahmslosigkeitdermittel- undwestdeutsrhenBevölkerung gegenüber derOstmark. Seitdem hater,trotzdergroszen unmittelbaren Arbeits- last seines Amtes,in Stadt undLandBraunschweigwiein derProvinz Hannover planmäßigund zielbewußt für die Ostmark geworden. Die Braun- schweiger stauenverbände haterderArbeitsgemein- schast ostdeutscher stauen, dieBraunschweigisrhen Zu- gendverbändeder Jung- scharbewegungdes Deut- schen Ostbundes zugeführt, diein Stadt undLandar- beitenden anderen Grenz- landverdändeunddie Orts- gruppen desVereins siir dasDeutschtumim Ausland mitdemDeutschen Ostbund inArbeitsgemeinschaftzu- sammengesiihrt.Diegroszen ostmärkischen stauentage 1928 und 1929,dieIn- dienststellungdesseierlichen Goethe-Lessing-Zahres fiir die Ostmark (durch die Vorträge Brausewetters Danzig,von Loesch-Berlin, Dr.Lädtke undElisabeth Svohr), die, ganz."ausdie Ostmarksugend zugeschnit- tene,Ostersternfahrt,endlich die hinreiszende Jahr- tausendseier der Ostmarlc vor kurzem in Braun- schweig,dieinderganzen deutschen Presseunddar- iiberhinausinEnglandund Amerika Widerhall sand, sind Marksteine des dem Ostengewidmeten Schaffens dieses deutschen Mannes, dessen Herz fiirdieOst- markschlug.Run kanner nicht mehrdievon ihment- worfenen»Richtlinien siir

Ausbau und Vertiesun

desDeutschenOstbundes vertreten, abersiebleiben einDenkmal seinesWir- kenssiir die Ostmarkund surdenOstbundundwerden nachMögleichkeitvon uns in die Tatumgesetztwerden- Dr.Dr.Crautmann ent- stammteeiner alten Ju- ristensamilieund hat aus

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dieser die besondere Begabung für die Rechts- und Staats- ivissensrhoftenererbt. Seiner Grundanschauung getreu, daszdie Rerhtsivissensrhaftergänztundfruchtbar gemachtwerden müsse durch dievolkswirtschaftlichen und kulturellen Wissenschaften,hat er in seinenStudienjahren neben denjuristischen Vorlesungen inweitem Maszeauchdemstaatsrechtlichen, volkswirtschaftlichen undphiloso- phischen Studium sich gewidmet. Die Verbindung dieser Wissen- schaftsziveige oeranlaszte ihn schon in seiner Referendarzeit inKiel,als Hilfsarbeiter in dieStadtoerwaltung einzutreten. Hier veröffentlichte erdasumfassende,von derGesellschaft fürKieler Stadtgeschsirhte her- ausgegebene Werk: ,,Kiels Ratsoerfassung und Ratswirtschaft.«

Rach ausgezeichnetemAssessorexamenwurde er in das damalige Reichsamt desInnern (jetzige ReichsministeriumdesInnern) berufen, inwelchemer zuerstals Hilfsarbeiter unddann,beisehr schneller Beförderung,alsReferentundRegierungsrat vor allemstaatsrecht- lirheund verkehrsrechtlicheFragen bearbeitete. Der Entwurf des erstenReichsluftgesetzesstammt von ihm. DieOrganisation der Rational-Flugspende, diefürdieEntwiiklungunseresdeutschen Flug- weseiis (unddamit für unsere Luftwaffe imKriege) entscheidend wurde,istvon ihm zusammenmitdemdamaligenMinisterialdirektor undspäterenReichsminister Albert durchgeführtworden. Enge Freundschaftverband ihn seitjener Jeit mitdenFührernderFlug- zeugsindustrieundderLuftschiffahrt. Als beiAusbruchdesKrieges dem Reichsamt desInnern dieBearbeitung derKriegsernährungs- wirtschaftübertragen wurde,trat er indiewsirtschaftspolitischeAb- teilungüberundist jahrelangauf diesem bedeutsamenundunendlich schwierigenGebiete mit tätiggewesen. DiedeutscheErnährungs- industrie,dererbeiBeseitigungso mancherSchwierigkeiten inder tastenden KriegszeiteingerechterFördererwar, wirdheuteinDank- barkeit undSchmerz seiner gedenken.

GegenEnde desKriegeswurde er als Oberbürgermeister nach Frankfurt d.O.berufenundkamhierdurchindievon ihm so außerordentlichgeschätztekommunalpvlitische Tätigkeit zurück.Die Bürgerschaft Frankfurts, mitderundihrerStadt erbiszumletzten Augenblicktreugefühlt hat, hat erstvor kurzem,zuReujahrundzur Sonnenwendfeier, seines vorbildlichenSchaffens rühmendunddankend wieder gedacht. Erhatdieschwierige Aufgabe gelöst,aus einerbis dahin vernachlässigtenundunter demSchatten Berlins verkümmerten Provinzialstadteinneues Bollwerk desDeutschtums mitkulturellem und wirtschaftlichem Eigenlebeninneuer Grenzmark, wiesie durchEnt- reiszungder weiten Ostgebieteplötzlich entstandenwar, zuschaffen.

Straszenbau- undVerkehrswesen, Reuorganisierung des gesamten Schulwesens, FörderungderHygiene, PflegederJugenddurchAn- tegungdes vorbildlichenSportplatzes mitHallen-sund Schwimm- bädern,cpflegedarnieder liegenderund Ansetzungneuer Industrie beigrofzzugigerLand- undStadtsiedelungzwecksSchaffungneuer Arbeitsmöglichkeitenund Festhalten derBevölkerung inderzer- stückeltenundgefährdeten Ostmark, AufnahmeundUnterbringung der ungeheurenMengeaus denentrissenenGebieten verdrängterLands- leuteunddamit Bewältigungeinergerader hoffnungslosenWoh- nungsnot find seinWerk. Esbleibtihm unvergessen.

Weitsichtigwieerwar, sicherte sich Trautmann, alserdurch einevielbeachteteBroschüreesunternahm, Frankfurt a.d.O.zum Mittelpunkt der Förderung deutsche-rKultur und Wirtschaft der mittleren Ostmarkzumachen,vor allemderMitarbeit desDeut- schenOstbundes, dergröszten Bolkstumsorganisation, diehier- füriiiFrage kam. DieStadt Frankfurta.d. O.trat demDeutschen Ostbundebeiunderselbst nahmdieWahlindenHauptvorstanddes DeutschenOstbundesgern anundhatwährend seiner Frankfurter Tätigkeit auchkeineSitzung unseres Hauptvorstandes versäumt.Mit weitschauendemBlick undwarmem Herzen nahmer anallen Be- strebungenzurFörderungundSicherungdesDeutschtumsimOsten, zum-Belebungder Wirtschaft der Ostprovinzenund zur Zurück- gewinnung der uns entrissenenOstgebietelebhaften Anteil.

AmS.Juli 1925wurde er zumOberbürgermeisterderLandes- hauptstadtBraunschweig gewähltundam 22. Oktober indasAmt eingeführt. Schonimersten Jahr seiner Tätigkeitführteer auch dieStadt Braunsrhweig als Mitglied demDeutschenOstbundzu.

Wie er inFrankfurt als Mitglied desProvinziallandtages, des Provinzialausschusses unddes Provinzialrates derProvinz Bran-

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denburg,insbesondere auchalsVorsitzenderderFinanzkommissioii,die sogefährdeten Rechte derStädte wahrte undihrEigenlebenals Grundlage deutscherWirtschaftundKultur,alswertvolle Bestand- teiledesVolksganzenimmer wiederhervorhobundwieerKunstnnd·

Wissenschaftals besonderePfleglinge deutscherStädte bezeichnete-, so haterinBraunschweig alsOberbürgermeister der Landeshaupt- stadt·undMitglied wieVorsitzender der entsprechendenLandes- organisationendiestille,etwas verträuinte Stadt,dieauf verkehrs- technischemGebietedurchdieEisenbahn·vernachlässigtwar, alsPerle- deutschenStadtebaues und bedeutsames Glied imdeutschenWirt- schaftslebendurchseine mannigfachen führenden Industrien hinein- gestelltindasfliehende WirtschaftslebenundindasBewußtseindes deutschenVolkes. DieStrafzen als Mittlerinnen des Verkehrs derGroszstadtunddesstarken Wirtschaftslebens verbesserteerdurch umfangreirhe Erd- undAsphaltierarbeiten. Gebotene Eingeme2d- nungen, dienochnichtdurchgeführtwaren, nahmeraufundgabder Stadt dieGrundlagezur AusbreitungihrerKräfte. Den Reubau desGüter- undVerschiebebahnhofshatertrotzderSchwierigkeiten, wiedieWirtschaftslage sie bietet, mit unbeugsamem Willen gefördert.

DieBeschaffungdesGeländes fürdenHafendesnach Braunschweig führenden Mittelländkanals ist sein Werk-, durch frachtbillige Her- anschaffungderRohstoffe solldieheimische Industrie wachsen undder AbsatzderWaren undErzeugnisse sichweiter heben. Imzweiten Jahr feinerTätigkeitwaren allein sovielneue Wohnungen ge- schaffen worden,wieindenvorangehendensieben Rachkriegsjahren zusammen.DasWohnungswerk, bisheuteplanvoll weitergeführtund für dieZukunftvorbereitet, lagihmbesondersam Herzen. Ein Teil dieses Wohnungswerkes ist ausschslieszlichvon verdrängten Ostmärkern besetzt,diehiereineneue Heimat fanden. Der StädtisrheSchlacht-undViehhof,zuseiner Zeit·neu geschaffen,«ist zumwichtigen Organderso bedeutsamenniedersächsischenLandwirt- schaft erwachsen. FürdiegeistigeundkörperlicheErtüchtigungder JugendtratereinmitdemReubau des,,Hausesdergeistigen Arbeit«,.

der ErweiterungdesKrankenhauses, derBereicherungdurchTurn- und Sport-PlätzeundSchwimmgelegenheiten Viele Werke lief-en sichweiter aufzählen. Unvergessenwsirdihm bleiben,wieeres standenhat,TagungenundKongresse nach Braunschweig zuziehenwer- unddie«Stadt,dieeinst Trägeredelster städtifcher Kultur war, die PflegeanherrlicherKunstschätzeundüberkommenen hohenGeistes- lebens ist.mitBewusztseinindiese alte Aufgabewieder einzustellen.

DasGoethe-Lessing-Jahr, sein letzteskulturelles Werk,hat ihm noch indeinUrteilvon Inland undAusland denfreudvollen Beweis er- bracht, dasz dievonihmverwaltete Stadt von dembegeisterten »Rew- York Heratd«alsdieschönsteStadt Europas,von der»Times«als das»norddeutscheRürnberg bezeichnetundhöchste Anerkennung dem«

bewidesenenKulturwsillen von Stadt undLand von überall gezollt wur e.

Erist nicht mehr. InwenigenTagenwird niedersächsischeErde dieirdischen Restedieses soganzdeutschen·Mannes undechten Ost- märkers decken. Instillem Gebet haben sicham DienstagRat und Beamtenschaft derStadt vereint undihrem Schmerz Ausdruck ge- geben. DieWorte,dieStadtbaurat Gebensleb en dabeisprach, sind auch füruns bedeutsam-

,,DasplötzlicheHinscheiden,das so überraschenduns trifft,noch unfaszbar jetzt, erfüllt jedenvon uns mittiefstem Schmerze. Der Dahingeschiedenestehtvor unseren Augen,diese starke,energische, impulsive Persönlichkeit,deren hervorragende Eigenschaftenjeder einzelnevonunswürdigt, dessen hilfsbereitesWesen jedem Förderung angedeihen liesz, dessen frische, lebendige, junge Artdieganze Ver- waltungdurchwehte,von dessen Wirken wirnoch so vielerwarteten.

Erwar zujedermanngerechtundliebevoll. DasguteHerzundmit- fühlendes Menschentum brachen doch immerwie-derdurch rauheSchale

hindurch. Wirbleibenihm treu.« «

PräsidiumundBundesoorstand,Landesverbände undOrtsgruppen desDeutschen Ostbundes,alleOstmärkerund dieOstmarkundder besonders durch sein Hinscheiden getroffeneLandesverband Hannover- Vraunschweig, OrtsgruppeundJungscharBraunschweigdesDeutschen Ostbundes,auch siebleiben ihmtreu. Der Deutsch-e Ostbundwird dasAndenken dieses streitbaren underfolgreichen Kämpfers fürdie

Ostmarkallezeit in Ehrenhalten. Dr.H

Von den polnischem Schulen in Deutschiano

·Der Allensteiner .Mitarbeiter des ,;KurjerPoznanskzsshat in

.einem Berichtüber dieaufGrund der preuszischen Minderheits-

schuloerordnungerrichteten polnischen chulen im Ernilaiid deren vorzügliche Lehrtätigkeitundunbehinderte Erziehungsmöglichkeit lobendhervorgehoben. Esheisztdau.a.: »Aus dem bisher erzielten Ergebnisse kanngeschlossen werden, dafzdieKinder der polnischen Schule·nachBeendigungdes1.Schuljahres inihrenKenntnissenbereits denKindern gleichkommen,diezweiJahre langdiedeutsche Schule besucht haben.«Wirstehen einem solchen Lobmitgemischten Gefühlen gegenüber.DieAnerkennungderpreufzischen Minderheitenpvlitik",die darinliegt, nehmenwirangesichtsderunerhörten Verleumdungen, die wir sonstimmer von polnischerSeite zuhören bekommen,gern zur Kenntnis,undwir möchtennur wünschen,dasz diese Mitteilungbis zu HerrnZaleski gelangt. Dasandere Urteil,dasinobigem Satze liegt,dafz nämlichdiepolnischen Schulen hundertprozentig besserals sdiedeutschen sein sollen, scheint. sich doch weniger aufdieliberlegenheit derMinderheitsschulen inderVermittlung reinschulmäszigerKennt-

nisse,als aufdiein ihnenstärker indenVordergrundgestellte nationalpolitischeErziehungder

polnischenKinder zubeziehen.

Das polnische SchulwesenimOsten hatimMonatJuliweitere Fortschritte gemacht. Aus Bütow wurde schonim Junivon einer äußerst rührigenTätigkeitdes polnischenSchuloereinsund

von derAbsicht berichtet, auch in diesem ostpommerschen Kreise polnische Schulen insLebenzurufen. In denerstenJulitagen wurde»dann auch-inPlatenheim eineneue Schulemit28Kindern eröffnet, dieineinem Raume des deutschenSchulgebäudesuntergebracht wurde. EinigeTage darauf folgtedieGründung einer weiteren MinderheitsschuleinOslawdamerau, dievon rund40Kindern besucht werdensoll.DiePolensind nichtzufrieden damit; sie fordern drei weitere Minderheitsschulen im Bütower Kreise, und zwar sind fürdieOrte Klonsrhen, StüsdnitzundPschyworsvom polnischen Schsuloereinneue Mindserheitenschsulen geplant. Wie beiderGründung derpolnischen Schulen inderGrenzmarkPosensWestpreuszem so haben

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Graf Westarps 65. Geburtstag-

Am12.Auguft feierteeinim ganzen Vaterlande unddarüberhin- aus bekannter deutfcher Oftmärker,derReichstagsabgeordnete Graf KunoWeftarp, feinen65.Geb.urtstag.GrafWieftarpwurde 1864 inLudoin (Pofen)als Sohn eines

ftaatlichenOberfärfters geboren.Er ftudierteJura undwidmete fichder fBerwaltungslaufbahm Von1893bis

41900war er als Landrat des

Kreifes Bomft inWollftein tätig. Er kam als junge,unver- brauchte Kraftindiefes Amt,ar- beitete unermüdlichundumfichtigan derFörderung feines Kreifesunder- warb fich dadurchumdeffenEnt- wirklungfo grofze Berdienfte, dafz er noch heutebeidenjetzigen und früheren KreisinfaffenimbeftenAn- denken fteht,zumaler auchdurch feine fchlichte, liebenswürdige,immer hilfsbereite Art fich weitgehende Sympathienerwarb. Obwohl ihndie DeutfchenmitRechtalseinenklugen und erfolgreichen Führer anfehen konnten,fchätzten auchdiePolenihn wegen feiner Tätigkeit, feinerlauteren Perfönlichkeitundfeines feften Cha- rakters. Von1900 bis1902wirkte er alsLandrat desKreifesRandow inStettin, dann bis1908alsPolizei- präfident für SchönebergundWil- mersdorf inBerlin. Daran wurde er zum Osberverwaltungsgerichtsrat ernannt. Seitüber 20Jahrengehört erdeniReichstagan. Hiererrang erfehr baldeineführende Stellung, undzwarnichtnurdurchfeineRede- gewandtheit, dieesihm ermöglichte, beialler Schärfe der Kritik und Polemik immer diefachlichenGe- fichtspunkteindenVordergrund zu ftellenundfie wirkfamzuvertreten, fondernauch dadurch,dafzer den

auchzumBorfitzendenderGefamtparteigewählt. Rathdenletzten WahlenlegteerdasletztereAmtnieder,bliebaberVorfitzenderder deutfchnationalenReichstagsfraktion. AlsParlamentarier undPartei-

-führer,wie auch als politifcher Schriftfteller hatGraf Weltarpder deutfchenOftmark ftets feinbe- fonderesZntereffe zugewandt und ift fürdasDeutfchtumdesOftensalle- zeitmitrückhaltlofer Entfrhiedenheit eingetreten.

önsbefondere hat GrafcBIeftarp in feinenReden ingrofzen Verfamms lungeninBerlin undimReiche, die, weiles fichum Auslaffungeneines Parteiführers handelte,im In- und Auslande meiftvielbeachtet wurden.

ftets auchinfarhkundigfterArt die Oftfragen behandelt, aufdie Rotder Oftgebiete hingewiefenundmitallem Rachdruck betont, dafzeineÄnderung derOftgrenzenvom ganzen deutfchen Volke verlangtwird unddafzdiefe Forderung immer wieder erhoben werden wird,bisfie Erfüllungge- fundenhat. Seinen ganzen Einflufz hatGrafWeftarpjederzeiteingefetzt

gegen ein Oft-Lorarno, durch

dasfich PolenfogernfeinenRaub fichern möchte.

Dafz fich Graf Weftarp alsalter

»pofenfrl)erLandrat ftetsauch fiirdie Fwirtfrhaftlirheundkulturelle Hebung derOftniarkeingefetzt hat, ift felbft- verftändlich,weifzerdochaus feiner früheren amtlichenTätigkeitinder ProvinzPofennurallzugut, wie fehr diefe Provinzwiederganze Often unterzuleidenderhatfrüherenunsdift ihmVernachlägigungdo aus fein-er Kenntnis derVerhältniffenur allzuklar,wie unerträglich fchwer Reichshaushaltsplan unddiefchwie-

rigften Borlagenftetsmitbefonderer Gründlichkeit ftusdierteundbeherrfchte,

fo dafz feine fachliche Uberlegenheitbeijeder Gelegenheitzutagetrat.

-BJieervor demZufamnienbruch einewichtigeRolleinderdeutfch- konfervativen Fraktiongefpielt hatte,fowar erauchvon vornherein führendin dernachdemZufammensbruch gegründetendeutfchnationalen Fraktion tätig.ErwurdefehrbaldzuihremBorfitzendenund1926 fich auch hierin 0slaw damerau Zwifchenfälle ereignet,diewenig dazuangetan find,neue Beweifefür die oft betonte Legalitätder polnifchen Bevölkerunggegen Deutfchlandzufein.Der Gemeinde- vorfteherdes Ortes Klozvtek hatfich befonderseifrigan der Propaganda fiir diePolenfchulebeteiligt,was fich angefichtsder herausfordernden Haltung derpolnifchen Dorfbewohner nur fchwer mitfeinen amtlichen Pflichtenvereinbaren läfzt. Riitgliederdespol- nifchen Zugendvereinshabenvor deinHaufedespreufzifrhenStaats- jörfters Lange randaliert, ohne dafzer einEinfchreitenzurAufrecht- erhaltungderöffentlichen Ordnung für notwendig gehalten hätte. Als der LehrerKanerke gelegentlich der SonnenwendfeiereineAn- fprachehielt,dieineinHoch auf Deutfchlandausklang,wurde er ebenfallsvon derorganifiertenPolenjugenddurch SingenundSohlen geftört.DerGefchäftsfiihrerdespolnisfchen Schulvereins,einMann, der denerfchütternd polnifch klingendenRamen Bauer trägt, ift zudenWaldarbeitern derUmgebung Oslaiodameraus gegangen und hatihnenerklärt,dieRegierung verlange,dafz ihreKinder indie polnifcheSchule gingen,widrigenfalls hätten fie Entlaffungzuge- wärtigen. cLiiiteiner folchenDrohunghatderAgitator natürlich einen durchfchlagensden Erfolg erzielt,dennam Schuleröffnungstage habendieBeamten undander-enEinwohnerdesOrtes zuihr-erliber- rafchung leben müffen,dafzdievom Staatbzw. Forftfiskusbefchäftigten Arbeiter ihre KinderindieMinderheitenfchulefchirken.Einerdiefer ,VJaldarbeiter hat erftvorkurzemvon derpreufzifchen Forftverwaltung GeländezumBau einesGehöftes unentgeltlichundaufzerdem billiges Baukapital inHöhevon 7000Jterhalten. Dah eine Amtsftellemit ihren Geldern FeindedesStaates grofzzieht,unddafzvon denPolizei- organen nichtsunternommen wird,umdiebeamteten Vertreter des Staates,als welche Lehrer und Förfter in einer Landgemeinde doch immerhinangefehenwerden müffen,gegen Befchimpfungennnd Drohung-en.zu»fchützen,fordertüber kurzoderlangdieaktiveSelbst- hilfeder in ihremnationalen Empfindenaufsfchwerfte verletzten deutfchenGrenzbevolkerungheraus-

ÄhnlicheBerichte liegenüber die Vorbereitungs-

arbeit filr die Gründung der Minderheitenis

qulenindenKreifenBoniftiindcLileferitzvor: DenEltern,die in derbisherigenRegelungin dendeutfchen Schulen (polnifchen

ReichstagsabgeordneterwnndFraktiousführerGrafWesten-.

iBZirtfchaftundKultur desOftensin Stadt und Land durchdie un- erträglicheneue Grenzegelitten ha- benundwiehierSeldfthilfeallein nichtzurGefundungführenkann,wenn Staat undReich nicht gründlich

undfgfteniatifchhelfenauf GrundeinesgrofzzügigenOfthilfeprogramms.

Das Prafidium des DeutfchenOftbundeshatihm anläleich feines 65.Geburtstages dafurineinem Telegramni feinen wärmften Dank ausgesprochen.

SprachunterrichtundReligionsunterrichtinpolnifcher Sprache)zu- friedenwaren, wurde gefagt,daff inden polnifchen Schulenhalb deutfch,halb»polnifchunterrichtetwerden würde. Einige fafztendas fo auf, dafz jeder SatzindenUnterrichtsftundeninbeidenSprachen hergefagt,andere»glaubten,»dafzdieStundenzahlgleichmäfzig auf deutfchundpolnifchaufgeteiltwerden würde; fie«waren alfoder Meinung, dafz ihrem Wunfche, die Kinder richtig Deutfch lernen zu la«ffen, vollRechnung getragen fein würde. Ferner wurde ihnen«erz(ihlt,dafzinZukunftderpolnifche Sprach-undRe- ligionsunterrichtindendeutfchen Schulen wegfallen würde, während für beidesindennseuen Riinderheitsfchulen beftens geforgt fein würde.

Weder die Behautung von der ftarken Berüiksichtigungdes

Deutfchenin»denponifchen Schulen nochvoin Wegfalldesponifcheii Unterrichts in den deutfchen Schulen entfprichtden Eatfachem Schlieleichhatman die polnifchen Eltern nochmit gelblichen Vorteilen gelacht:diejenigen,die ihreKinder indie polnifche Schule fchickcemwerden kein-eSchulbeiträge mehrzuentrichtenhaben, dadiefevom preufzifchenStaat unddempolnifchen Schulverein über-

nommen werden. Die Propaganda wurde im ftillengetrieben;

von HauszuHaus. Siekonnte umfo wirkfamer fein,als allen

Beamten und Lehrern die gräfzte Zurückhaltung in

dieferAngelegenheit empfohlenund eine deutfche Gegen- propaganda fogar verboten worden war.

öneinem Artikel des,,PofenerTageblattes«vom 30.Iuni teilt derFührerdesDeutfchtums in Polen,Landrat a.D. Raumann, überdieAuffassung, die WarfchaiierAmtsftellenvon denpolnifchen Schulen in Deutfchland haben, noch olgendes mit:»Wenn ich recht unterrichtetbin, beginnt ein in einer arfchauer Amtsftube verfafzter Erlafz mitdenWorten: Dieneue preufzifche Verordnung überdas Schulwefen der

polngchenRiinderheiteröffnetfürdie polnifcheSchule inPreufzenaufzeroentliche Entwicklungsmäglichkeiten.Daherwird inweiterem angeordnet,dah indemHaushaltjeder hiefigen Schule (d. h. SchuleinPolen) einePofition einzuftellen ift,ausderein Fonds zurErrichtung polnifcher Schulen

aulfdemBoden des preufzifchen Staates gebildetundgefpeiftweranoil.«

Umfürden weiteren Ausbau despolnifchen SchulwefensinDeutfch- landwirkfamerforgenzukönnen, haben auf einer CagiinginFlatow

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