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Ostland : Wochenschrift für die gesamte Ostmark, Jg. 10, 1929, Nr 36.

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»Was wir verloren haben, darfMeridreiy

Gier

Wochenschristfür die gesamte Oftmarkn

Herausgegebenvon E.Ginschel und Dr. FranzLudtke inBerlin. VerLagDeutscherGitbund E.II»Berlin W. 9.

Erscheintwöchentl.einmal« Bezug:DurchdiePostvierteljährl.l.50M. Einzetnummer20Ps.u.5Ps.Postgebühr.Anzeigenreis: Für jeden MitlimeterHöheder6gespalt. Zeile30Vi»beiFamilien-, Ortggruvpensn.Stellen-Anz.20Pt»beiAnz.imAnschlußandenTextauseextbreite1·2() M-

Nk. 36.

! Verzin, 6.septembek 1929. ,

"

10.Jahrg.

F— .- W-

—J!rontnach dem Osten!

DieWestfragen gehennun endgültig ihrer Läfungent- IKrieggegen Polen,diezweitgröszteMilitärmarht Europas-, gegen. cNachdemwirdurchdenVertrag von Focarno zu- tdiemit Frankreich verbündet ist, holenwolle. Wir ver- närhst aufdieZurückgewinnungCl]«asz-Lothringensmit denllangen vielmehr, dafzuns diegeraubten Grenzgebieteauf LElsaser verzichtet hatten, istnun durchdieKonserenzim!dieselbe Weise wiedergegeben werden, aufdiesieuns Haag auchdiedemnächstigevöllige BefreiungderbesetztenIgenommen worden sind, nämlichdurcheinenMachtfprurhder Rheinlande gesichertund dieFortsetzungder Räumungs-zGroszmärthund wir erwarten diesen Warhtspruch nicht verhandlungen bezüglichdesSaargebiets vereinbart Wegeni etwa aus GutherzigkeitgegenüberDeutschland,sondernvon der Zurückgabevon Cupen-Malmedg wirdman ja früher iderimmer mehrum sichgreifendenUberzeugung,dahein oder spätermit Belgien auch nochzueiner Verständigung-neuer Weltkrieg unvermeidlich ist,wenn nichtdieGrenz-

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kommen. Während seitdemFriedensdiktat von Versailles brändeinOsteuropabald gelö.srht,dieunerträglichenund diecZieichspolitikinersterLiniedieVerhältnisseimWesten unmoglirhenVerhältnissebeseitigtwerden. «

imAuge gehabtunddieBefreiung der besetztenGebiete Bisher bat. die deutscheVelkhskeglekungAUlJekder

desWestensvon denfremden Cruppen betrieben hat, Crklarung, date iie»Iirballe erlaubten Mahnabmen zur was verständlichwar, sinduns ailediese Sorgennun Crzielung einer Abänderungder Ostgrenzen vorbehalt, genommen Im Zusammenhang mitden Lorarnoverhands Praktisch zur Durchführung dieses Standpunktes nichts lungen hat früher schon cReichsaufzenministerDr. Strese- getan.Nachdemnunmehr diedeutsche Politik dieHände mann im Namen derReichsregierung inbindendster Weise tMWes-feeVOUIgfkeibekOlIFMeNhat-·MUBes ibl·e»Auf- erkiärt,dok- Deutjrbiand sich bei-glichder Ostgrenzen galie Iein, ihreganze Krafteinei- nioglirhlt baldigen Leing

niemals dasRechtwerdenehmen Del·kadieZlkklltlfkdes Vater-«

lassen,mit allen Mitteln deren -- - -- , « -s sz · - -

landes entscheidendenOstfragen Andernngzuerstreben Diesen «sz ; .-- . · .- -f- zuzuwendenundunausgefetst die

,zVorbereitungen zudieser Lösung .I« zu betreiben. Natürlich kann

man eine solche Lösung nicht

« durcheinen blofzenWillensakt überNacht herbeiführen Sie T?ist vielmehr nur möglich durch H

«

geschickte Benutzungallerpoli- T tischen Faktoren,diefür diesen

«

Zweck irgend in Betracht

Lkomineii..

; Polen sucht Deutschland solcheArbeit zielbewußtzuer-

szzschweren. Zaleski hat sichvon

jBriand im Haag eine neue

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Bürgsrhaft für die Aufrecht- åerhaltung des polnisch-franzd- F fischen cZiiilitärbiindnisses geben lassen.Erhat ferner einIniti- tärisches Geheimbiindnis mit Rumänien undderCsrherheiab- geschlossenund erbetreibt den Zusainnienschluszder Baltisrhen Staaten mit Polen zu einem Blinli der,wenn erauchinerster Standpunkt hat die deutsche,

Reichsregierung niemals aufs -- gegeben,und die»KölnischeZei- ,, jung« hat kürzlichin einer von uns wiedergegebenenAuslassung « mit Recht betont, die Ab- änderung der Ostgren-.

zen sei einfach ein

«

nationale Forderung

des ganzen deutsche sp:

Votkes ohne Unter- »

schied der Partei.

PolenundFrankreich stelle sich auf den Standpunkt, daf:

Deutsrhiand durch Unterzeich- nungdesKelloggpaktes auf jede »

AbänderungderOstgrenzenver-— Y- zichtet habe.Das istunwahr, ist Sozegelfechtereit Wir haben uer denKelloggpakt lediglich- aufeinen Angrif fskrieg gegenüber Polen verzichtet Nun .

isteskeinem vernünftigenMen- Then -"

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lieu amune merk . » »»

dassdasmelrgkriikiffneteDeutsriblandJ« LiniegegeuRnszlandgerichtetfiein sichdieihm entrissen-enOstgcbiete: - - « - « IDEl.·»DOEi)IIATUJJUIJOEIEbYOIPTIS

in närbiket IefikOUUEIeEEieH Deroftprenne Morzik Steger imEntopa-Rundftug. Kraft-e gegen-»wer Deiittrbtaud

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zuverstärkeii bestimmt ist. Polen hat fernerwieder einmal französischeParlamentarier nachPolen berufen,um nach außen hindiefranzösisch-polnischeFreundschaft stärkerin dieErscheinungtreten zulassenundsie innerlich nach Mög- lichkeitzukräftigen.PolenwillsodenAnscheinerwecken

unddazudientauchdieLandesausstellunginPosenund der Ausbau des Gdingener Hafens, daßes innerlich gesundundstark,d.h.also,ein Staat ist,mitdem dasent- waffneteDeutschlandnicht anzubindenversuchensoll.Wie viel von den,,Erfolgen«-Polensmorschundbrüchigund wievieles Schein ist, wissenzwar alledie,diesich ständig mit denOstfragenbeschäftigen,die Welt aberläßt sichviel- fach durch diese Dinge blenden,was nicht ohne Einfluß auf die politischeWeltmeinung ist. Diesem Verhalten der Polen,dasvon Frankreich gestütztundgeschütztwird, muß einesystematische Ostpolitik,dieaufweite Sicht eingestellt ist,dabeiaber auch täglichdascRächstliegendeeifrig wahr- nimmt, zielbewußt entgegenarbeiten. Die Parole unserer Außenpolitik muß nunmehr lauten: »Fro ntnach,de in

Oste n . G.

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PoluischeUnverschauitheiten.

,,DentschlandzurOrdnungzuzwingeu.«

DiezumBesuchinPolenweilenden französischenParlainentarier trafen,aus Posenkommend,amJO.Augustabends inWarschau ein.

ArnBahnhof wurden-sie vom stellvertretenden Stadtpräsidentenbe- grußt.Die»halbamtliche,,Epoka« bringt einenumfangreichenVe- grüßungsartikel,indem siedie enge VerbundenheitPolens mit Frankreichund derfranzösischenKultur unterstreicht.·Man spreche jetzt überall von einer deutsch-französischen Annäherung. Das könnte mutloseLeute mit Unruhe erfüllen,denn es werde zweifellosden revisionistischeii Grenzphantasien in Deutsch- land neue Rahrung geben.Man müsse hoffen, daß«Deutschlanddie

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außerordentlichen finanziellenund«politischenZugeständnisseund die großen Gewinne,dieesaus demHaag heimbringe (l), nichtzuKopfe steigenundnichtseinen Stolzmerken,vondemderKrieg Deutschland noch nichtganzgeheilt habe. dowohl diePolenwiediefranzösische Diplomatieseien sichüberdiese Gefahr imklaren undbemühten sich, Deutschlandvon deinfalschen Spiel zurückzuhaltensowie Europavor derNotwendigkeitzubewahren,DeutschlandzurOrdnungzuzwingen.

AusdiesemGrunde hättenesdie MinisterPolens undFrankreichauch für nötig gehalten,zuerklären,daß zwischenden beiden Staaten volles Einverständnis bestehe.—- Eineplumpere Stimmungs- mache istkaumnoch denkbarl

Polens Sicherheitsverlangen.

EineAnzahl jener französischenParlamentarier, dievon einerReise nachPolenzurückgekehrt sind, habendem polnische«Botschaftek in Paris, Grafen Ehlapowski, einenBesuchObgellcltteks Dabei hieltderBotschafter eineRede,inderer ausführtet»DerVet- saillereine BergleichslösungVertrag ist,was die(l) gewesen,Westgrenze Polensdie wir schwerenanlangt, Herzensangenommen haben,aberwirhabenloyal undendgültig auf die Zuteilung gewisser Teile Pommerns, Posens und Schlesiens verzichtet. (Wir großmütiglUndwieunwahrl Die ,,Ostland«-Schriftltg.Das hat jaauchMinisterZaleski imSejm bestätigtmit den orten: »Wirwollen keinen Fußbreit fremden Landes; aberwirwerden auch nichtzulassen, daß irgendeinEeilpol- nischerErde inFragegestellt wird.·· Esgibt Werte, dienichtden Gegenstand eines AustauschesoderdenGegenstandvonKompensationen bildenkönnen.Dazu gehörtdasVaterland· Deshalbzeigtdieöffent- liche Meinung in Polen so großes Interesse fürdieSicherheits- frage. Wir sinddeinFriedensgedanken, derGrundlagederFort- schrittederMenschheit, ergeben.Wir sind glücklich,daß diesesIdeal inderWelt einimmermachtvolleres Echofindet. Aber wiewollen wiraudieser äußersten Ecke polnischer Gebiete,die1000Jahre lang deindeutschen DrangnachdeinOstenwiderstanden, dnrchsetzem daß unsereSicherheit absolut garantiert wird nndnichtvon politischen schwankungen abhängt! In diesem Punktwerdenwirnicht nachgeben.··

· Man sieht:Polenmachtaufderganzen LiniedieVolksmeinung

imIn- undAusland gegen Deutschland mobil. Undwo bleibt die deutsche Gegenarbeit?l

Die Entschädigungsfragebei den Verhandlungen im Haag.

Freigabevon Liqnidationserlösen.;- Entschädigungfiir Lianidationen inPolen und fiir eigentüm. RückzahlungderEmigrantensteuer.

DieMächte-KonferenzimHaag sollte bekanntlich nach demGutachtender-Pariser Sachverständigen-Konferenzden Zweck haben,dieFolgendesKriegeszuliquidieren. Sollte siediesen Zweckerfüllen,so mußten aucheineReihevon FragenzurErledigung kommen,diefürdieEntschädigung derLiquidations- undGewaltgeschädigten,·alsoder Grenz- lands—-,Auslands- und ·Kolonialdeutschen,sowie fürdie finanziellenAuseinandersetzungenzwischen Deutschlandund Polenvon bedeutendem Interessewaren.

Die Arbeitsgemeinschaft der Geschädigten-Verbände ist sich»vonvornherein klar darüber gewesen,was hier fürdieAqui- dations- und GewaltgeschädigtenundfürdieRegelungderdeutsch- polnischen Verhältnisse aufdemSpiele stand.Siehat sichdarum lange vor demZusammentritt derPariser Sachverständigen-Konferenzein- gehendmitdiessen FragenbefaßtundsichineinerReihevon Ein- gaben andieReichsregierungundandenReichstageinerseitswie auchandieSachverständigenderanderen MächtedieBerücksichtigung derEntschädigungsfragenbei derEndregulierungderdeutschen Kriegs- entschädigung verlangt. Unsere Leser wissen, daß HerrRechtsanwalt Dr. Bitter, der Geschäftsfiihrer des WiederaufbausVereins Hamburg,als Beauftragter derArbeitsgemeinschaft fast währendder ganzenDauer derVerhandlungen inParis gewesen istundinständiger Fühlungmitdendeutschen SachverständigenwieauchmitdenSach- verständigenderfremdenMächte stand. Unsere Leser wissen ferner, daßindemGutachten derSachverständigennicht sovielerreicht worden ist,alswirgewünscht hatten,daßaberdoch direkt undin- direkt wesentliche AnerkenntnissefürdieBerechtigung unsererFor-—- derungenindemGutachten stehen. In dergroßen Kundgebungder Arbeitsgemeinsrhaft derGeschädigten-Verbände,dieam JO.Juni im Saalbau Friedrichshain inBerlin stattfand, hatHerrRechtsanwalt Dr. Weyl sehr eingehendüberdiesenPunkt berichtet. -

Bevor nun diedeutsche DelegationnachdemHaagabreiste, haben (wiewir unserenLandesverbänden undOrtsgruppen durchRund- schreibenbereits mitteilten)dieVertreter derArbeitsgemeinschaftim Reichsfinanzministeriumnocheinmal mitdenfürdieEntschädigungs- frage zuständigen HerreneineAussprachegehabtunddiePunkte, auf dieesuns beidenVerhandlungen imHaaginderEntschädigungs- frage vor allem ankam, nocheinmal ganz klar hervorgehoben und dringendihreBerücksichtigung gefordert, nachdem bekanntlich die Arbeitsgemeinschaftzuvor schonineinerDenkschrift alleswesent- lichedarüber kurz zusammengefaßt hatte. (Diese Denkschrifthaben wirunserenLaiidesverbänden und Ortsgruppen seiner Zeitebenfalls zugehen lassen.)Daß diese Denkschrift auchinderPresseeinegute

das deutscheStaats-

Aufnahme gefundenhat,habenwir unserem ,,Ostland« seinerZeit mitgeteilt. Bei demDrunter undDrüber,dassichbeidenVerhand- lungenimHaagsehrbald ergab,fielendiesämtlichenFragen,die

uns besondersstark angehen,zunächstunter dsenTisch.Viele»Wvchen langwurden jabekanntlich dieseVerhandlungen ausschließlichaus- gefüllt durcheinenheftigenStreit überdieVerteilung derdeutschen Kriegsentschädigung,dervon demenglischen SchatzkanzlerSno wdeii hervorgerufen wurde,dermitrücksichtsloser EnergieeineÄnderung derPariser Beschlüsse zugunsten Englandsverlangteundseine For-—

derungenzuannähernd80v.H.auchdurchgesetzt hat. Dieser ganze Streit beschäftigtehauptsächlichdenvon derMächtekonferenziinHaag eingesetzten Finanzausschuß,der infolgedessenzur Erledigungseiner sonstigen Aufgaben nichtkam. Durch unsere Vertrauensleute im«Haag erfuhrenwiraber, daß Englandvon vornhereinzuverstehen gegeben hatte, daßes 1.dieLiquidationdeutschen Eigentumssolange fort- setzen wo-lle, bisderYvungplaninKraftgetreten sei, und daßes 2.nichtdaran denke,diedeutschen Liquidationserlöseherauszugeben.

(Aufdengleichen Standpunkt stellte sich hinsichtlichder Einstellung der Liquidation deutschen Eigentumsnatürlichsofortauch·Polen.) DieArbeitsgemeinschaftderGeschädigten-Verbände machte infolge- dessenindiesen Fragen nichtnur inderPressemobil, sondern siebot ihrenganzen Einfluß auf,umzuerreichen, daß dieser englischeStand- punktvon derKonferenzabgelehntwürde. In derCat leistete sirh hierEnglandeinstarkes Stück. Esist einuralter Grundsatz, daß das Privateigentum heiligist, auchimKriege. Im Weltkriege ist dieserGrundssatzinder schnödestenund schamlosesten Weisevon unserenFeindengebrochenworden. UmdenScheinzuwahren,wurde dann Deutschland in denFriedensverträgendieVerpflichtung zur vollen Schadloshaltung der Deutschen,deren Eigentum von»den Feinden liquidiert worden war, auferlegt,obwohldieFeindenaturlich wußten, daßdas zusammengebrochene Deutschlandzueiner vollen Schadloshaltung gar nichtinderLage ist.In derZwischenzeithat Amerika dasdeutsche Eigentum,dasnoch nichtliquidiertwar, frei- gegebenundfürdasbereits liquisdierte Eigentum entsprechendeEnt- schädigungen gezahlt. Dadurchsindderdeutschen Volkswirtschafter- freulicherweise jetzt schon größere Summen, Hunderte von Millionen,"

zugeführtworden. Auchandere Staaten habendas deutscheEigen- tum freigegebenoder Entschädigungen geleistet. Frankreich freilich hatdieLiquidationeninsounglaublicherWeisedurchgeführt, daßin denmeisten Fällen wenigodernichts übriggeblieben ist, so daßes größere Liquidationserlöse vorläufig nicht abzuführen braucht. Man empfindetaber auchinFrankreich selbst diese fast entschädigungslose Beschlagnahme und Verschenkung deutschen Privateigentums an Franzosenalseinenöffentlichen Skandal, so daßindieserSachedas letzteWort sicher noch nicht gesprochen ist. England, das beider geographischenLagedes britischen Weltteiches einganz besonderes

I-

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Interesse daran habenmüßte, den Grundsatzvon derUnverletzlichkeit desPrivateigentums heiligzuhalten,hatdiedeutschenLiquisdationen noch nicht eingestelltund weigertsich,diezuruckbehaltenendeutschen Liquidationserlöse herauszugeben. Wie dieVertreter derArbeits- gemeinschaft, dieaufdiesem Gebiete besonderssachkundig sind,aus- gerechnet haben,handeltes sich dabeiummindestens200 Millionen Goldmark. Von den direkten Einwirkungen der Arbeits-

gemeinschaft der Geschädigtenverbände auf diese

Verhandlungen seidasfolgendsesEelegramm erwähnt,dassieandie deutsche Abordnung sandte und daswirunseren Landesoerbänden und prtsgruppen imRundschreiben6bereits mitgeteilthaben:

, »Wie die Presse heutemorgen mitteilt,habenhinsichtlich»der Verteilungder deutsch-en Reparationsleistung Frankreich,Velgien, Italien undZapaninihremletzten Memorandum derenglischen Regierungdie in derHand EnglandsbefindlichenL i qui datio ns-"

überschüsse deutschen Privateigentums als

Kompensationsobjekt angeboten-

Rach dem Youngplansollenzwischen Deutschlandunddenein- zelnenliauidierendenStaaten Verhandlungen wegen der Ver- wendungdieser Liquidationsüberschüsse nach Inkrafttreten des Youngplans eingeleitet werden.

DieArbeitsgemeinschaftderGeschädigtenverbändeprotestie rt

gegen eine solche Rechtsverletzung und neue

«Vergewaltigung des Privateigentums;« sie er- ivartet, daszdiede uts cheDeleg atio nbereits setztalles tut, um«dieerfolgreicheDurchführungderimYoungplanvorgesehenen Verhandlungen sicherzustellen.Zum mindestendie Frei gabe

des noch nicht liauidierten Eigentums und der

Liquidationsiiberschüsse muszerreicht werden. Ab- kommenzwischendenVertragsgegnern, diedieses Ziel beeinträchti-

gen, widerstreben dem Wortlaut und dem Geist

de s Aou ng p lan sundmüssen unbedingt verhindert werden«

Auch sonstwurde nichts unversucht gelassen,denStandpunktEng- lands indieserFragezubekämpfen.Die deutsche Abordnung hat erfreulicherweisedieZumutung, aufdieenglischen Liquidationserlösezu verzichten,von AnfanganmitallerEntschiedenheit zurückgewiesen.Die Folgeaberwar, daszman auchindiesem Punktenicht weit-er kam, dasz man zueinerVerhandlung inderFinanzkommissionüberdiese Frage erstam letzten TagderKonferenzgelangte.Hierwurde diedeutsche Abordnungnocheinmalernstlich bedrängt,nachzugehen.Sieblieb,wie wirmitGenugtuung feststellen können, fest.Man einigte sich schlieszlich

dahin die Frage einer Unterkommission zu über-

wei en, dieinderAngelegenheitweiter verhandeln undfürdie SchlusztagungimHaag,dieimOktober stattfindenwird,Vorschläge unterbreiten soll.Was dieser Unterausschuhzutage fördernwird,kann man nichtvorher wissen,aber dieTatsache,daszdieVertreter der fremdenMächte wissen, Deutschlandgibtindieser Fragenicht nach, läsztdieVermutung alsberechtigt erscheinen, daszdieSache nichtunter sdenTisch fallen wird, sonderndaszEnglandsichzurHerausgabedes

Liquidativnserlösesundder nochnicht liquidie-rten, beschlagnahmten deutschenVermögen wirdverstehenmüssen·

Eswäreauch norh schöner,wenn esanderskämelSollendieFolgen desWeltkriegesliquidiertwerden, so muszvorallen Dingeneinege- rechte LösungderFragedesbeschlagnahmten Eigentums eintreten. Die Unterkommission verhandelt bereits. Englandhat erklärt, daszes währen-dderVerhandlungen neue Liquidationennichteinleiten werde.

Auch fiir die ostmärkischenVerdrängten ist dieseganze Fragevon grösztem Interesse. Bekanntlich hat die Arbeitsgeineinschaftder Gesihädigtenoerbände unbeschadet ihrergrundsätzlichenForderungauf .VollentschädigungundAufrechterhaltung ihresfrüheren groszenEnt- schädigungsprogrammseinSofort-Programm aufgestellt,das von der»Annahmeausgeht, dasz allein aus noch nicht verbrauchten Uberschussenaus dendeutschen LiquidationserlöseninEnglandrund 200 Millionen Goldmarkübrigbleibenunddaszweitere200Millionen MarkausdemEntschädigungskapitalfürdieSchluszentschädigungübrig bleibenwerden. Obdas SofortsProgramm also durchgeführtwerden kann, hängtwesentlichdavonab, dasz England jene200Millionen,die auch nach englischen Angabenerübrigtworden sind, herausgibt. Die deutschenVertreter habenbeidensonstigenVerhandlungenimHaag inso vielenPunkten nachgeben müssen, dasz Deutschlandindiesem ,Piinkte nunmehr festbleiben muss,um dasAbkommennicht nochun- günstiger füruns zugestaltenals esschon ist.

Auchdieandern Finanzfragen, dieeigentlich imHaaggeregelt werden solltenundwährenddersechswörhigenDauer derVerhand- lungen auch hätten geregeltwerden können, sind unbereinigt geblieben.

Pole nhat inzwischendieLiquidation deutschenPrivateigentums fort- gesetzt,sich aufdenStandpunkt stellend, daszdieSachverständigenin fParis zwardieEinstellungderLiquidationenempfohlen hätten, dasz aberdieBerücksichtigungdieser Empfehlung doch erstvom Inkraft- treten desYoungplanesabinFragekommen könnte.Dieser sollte nach demPariserGutachtenvom I.Septemberabgelten.Obwohlman jetzt.uber wichtige«Einzelheitennochkeine Verständigung erzielt hat undinfolgedessendieUnterzeichnung noch nicht möglichwar,besteht auch jetztnoch dieAbsicht,denYoungplanmitrückwirkender Kraftvom 1.Septemberab geltenzulassen-.DiePariser Sachverständigenhatten zweifellosgemeint, daszvon derEinigungüberdasGutachtenabdie Liquidationen eingestelltwerden sollten.Das hätteeinerloyalen Auf- fassung entsprochen.Rur einereinformalistische Denkweisekann zu derAuffassungkommen, daszman erst nachdemInkrafttreten

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desYoungplanesverpflichtet sei, aufzuhörenmitdem Oiquidieren.Den polnischen Vehoördensiehtesähnlich, dasz sie sich diesen Standpunkt gleichzueigen gemacht haben. Vom l.September abdarf deutsches EigentuminPolennununter keinenUmständen mehr liquidiert werden.

Sollte es dochgeschehen, so inüszte sofortbeimVölkerbund energisrh Verwahrung dagegen eingelegtwerden.

Der deutschen Abordnunggehörte bekanntlich auchderReichs- finanzministerDr. Hilferding an. ErundseineVeamten hatten reichliches Material fürdiefinanziellen Auseinander- setzungen mit Polen mitgenommen. Polenschuldetuns noch eine Entschädigung fürdenReichs- undStaatsbesitzindenabge- tretenen Gebieten,derihm durchdasVersailler Diktat zugseprochen worden ist. Ferneristesrückständig mit seinen Verpflichtungengegen- über den oertriebenen deutschen Domänenpächtern,denannullierteii und liquidiertenAnsiedlernundvielensonstigen Liguidierten,derenEigen- tum esansich gerissen hat, ohneeineentsprechende Entschädigungzu zahlen. Die Klagen, die dieserhalbvordemdeutsch-polnischen Schieds- gerichtshofschweben, ziehen sich seit vielenZahrenhin, ohnedasz die geschädigtenDeutschenendlichzuihrem Recht kommen. Runsollten auf diplomatischem Wege im Haagdiealten Streitfragen geschlichtet werden. Diepolnischen Vertreter aberkonnten sichvor Vergnügen dieHände reiben, weilwegen desStreites derübrigen Mächteumdie Kriegsbeute ZeitundSinn für die Regelung dieser Fragen, dieden anderen Mächten natürlich gleichgültig sind, die für Deutschlandaber grosze Wichtigkeit besitzen, fehlten.Auch hierwird man günstigsten- fallsin derUnterkommissiondesFinanzausschussesderHaagerKonfe- renz erst nachträglichzueiner Verständigung kommen. Wir hoffen undwünschen,daszdiedeutsche RegierungmitallenRachdruckauchin diesen FragendieRechteDeutschlandsvertritt,undzwarderart,dasz dieVerhandlungenüber diese Fragen,diePolenendlos hinzieht, endlich zuEnde kommenunddaszPolenVerpflichtungenzurSchadloshaltung ineinemUmfange übernimmt, insbesondere auch hinsichtlichderRück- zahlungder«Emigrantensteuer,diedenInteressender Geschädigten gerechtwird.

Ha

DieFreigabederLiauidationserlöseinEngland.

Die ,,Vossische Zeitung« machtinRr.407 Mitteilung von dem Inhalt desobigen EelegrammsderArbeitsgemeinschaftderGeschädig- tenverbände andieDeutsche Abordnung imHaagund bemerkt zur UnterstützungderEingabeu.a.:,,IndenStreit um diegegenseitigen KompensatioiienimHaag ist auchdieFrageeinbezogen worden,ob Englanddasvon ihm nochaus derKriegszeitherzurückgehaltene deutsche Privateigentum endgültig behaltennndalsAusgleich füreinen TeilseinerForderungen an die »0pfermächte« betrachten solle.

Snowden hatsoforterklärt,dasSchicksaldesdeutschenEigentums gehöre nicht aufdieHaager Konserenz. Rachdem (initAu sn ahme von Polenl) alleübrigenLänder den deutsch-en Privat- besitzfrei gegebe nhaben,wirdjedoch auch Englandsich aiufdie Dauer derFreigabenicht«mehr entziehenkönnen.SchonimHaag müszte eineBasisfürdienachdemAvungplaneinzuleitenden Verhandlungen geschaffeniverden ..."

P

DieEmigrantensteuer unddieVerhandlungen imHaag.

DerDeutsche Ostbund hatderVertretungDeutschlandsimHaag zuHändendes HerrnReichsauszenministersDr. Stresemann in derletzten WochederVerhandlungen imHaag nocheinmaldringend nahegelegt, dasz endlich auchdieFragederRückzahlungderpolnischer- seitszuUnrechterhobenenAbwanderersteuer geregelt wird. In dem inletzterStunde erneut andiedeutsche Abordnunggerichteten Apell desDeutschen Ostbundes heisztesu.a.:

»Wirwerden aus denKreisenderGeschädigtenunausgesetzt gedrängt,mitaller Energiedoch dafür einzutreten,daszendlichdie sogenannte Emigrantensteuer zurückerstattetwird. Das istauch durchaus erklärlich, hat doch gerade dieEinbehaltung

FrdAclEsaur ,

-wanderersöeuerzahlreiche Verdrängtebuchstäblichruiniert.

daszdie olendasVermögenderAbwanderer infastallenFällen übertrieben hoch eingeschätzthabenunddiekHälftedieses Vermögens, jaimVroniberger Bezirk ineinzelnen Fällen sogar80v.H.des- selben,"als Abwanderersteuer einbehielten,zwangen siedieVer- drängten, nichtnur ihre letztenBarmittel dafür hinzugeben, sondern oft sogar bdeutende Schuldenzumachen,umdieAbwanderersteuer bezahlenzukönnen, ohnediesiedieErlaubnis zurAbwanderung nicht erhielten,diesieaberhaben muszten,dasie ihre Existenzlängst verloren hatten, denn ohnedenRachweis des Verlustes ihrer Existenzbekamen sie nichtdienötigen Abwandererpapiere. Die Verdrängtenkamen infolgedessenganzohneBarmittel, vielfach,wie gesagt, sogar stark verschuldet herüber,undselbstwenn siewirklich nochetwas retten konnten,sokonnten siemitdiesembescheidenen Restvermögen nichts anfangen,zumaldiemeistenderostmarkischen Verdrängtenin der Hauptinflationszeit abwanderten, wo selbst grosze Vermögenswertetäglichundstündlich wertlos wurden,ge- schweige diesekleinenRestvermögen. Infolgedessenkonnten viele derVerdrängten sichkeineneue Existenz hier gründen, waren auf Unterstützungen angewiesen,musztenendlos aufdieEntschädigung warten, inderZwischenzeit,umdiegröszteRotzulindern,vielfach ihreletzte gerettete Habeganzoderteilweise verscl)leudern. aufeine entsprechendeAusbildung derKinder verzichtenusw., kurz,das Elend.das überdiemeistenVerdrängten geradedurchdieEin-

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