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Der Bauingenieur : Zeitschrift für das gesamte Bauwesen, Jg. 8, Heft 33

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DER BAUINGENIEUR

8. Jahrgang 13. August 1927 H e ft 33

M ITTEILUNGEN Ü BER DIE A L L N E R B R Ü C K E BEI S IE G B U R G UND ER G Ä N Z U N G EN Ü BER DIE

W A H N B A C H T A LB R Ü C K EN .

Von Heg.-Baumeister Schmidt.

(N acli dem in verk ü rzter F o rm gehaltenen V o rtra g a u f d er 30. T agu n g des D eutschen B eton -V erein s in B e rlin

1 7 . — 19 . M ärz 19 27.) I . A l l n e r b r ü c k e b e i S i e g b u r g .

D ie über die Sieg führende B rü c k e bei A lln er im Zuge der P ro vin zialstraß e S ie gb u rg— H ennef (Sieg) — W ald broel genügte schon seit langem nich t m ehr den an sie zu stellenden F o rd e ­ rungen fü r den Straßen - und K lein b ah n v erk eh r als auch fü r den W asserabfluß der Sieg. Sie w a r ve rb ra u ch t und entsprach nicht m ehr den heutigen V erkehrslasten.

Im Ja h r e 19 2 2 wurden von der F irm a H ü ser & Cie. schon die ersten P ro je k te fü r einen N eu bau sowohl für die P ro v in zial­

v e rw altu n g als auch fü r die R h ein -S ieg-E isen b ah n au fg estellt.

L e id er führten diese P län e zu keinem E rgeb n is wegen der d a ­ m aligen finanziellen Sch w ierigkeiten .

E r s t E n d e 19 24 erfolgte seitens der P ro vin zialverw ^ ltu n g in D ü sseld orf eine engere A usschreib ung.

In den U nterlagen w urde verlan gt, daß die neue m assive B rü ck e 4 Ö ffnungen, näm lich eine von 15 ,0 m, zwei von 25,0 m und eine vo n 30,0 m. erh alten sollte. D ie A n sich ts­

flächen des B au w erk s sollten au s w etterb estän digem N a tu r­

stein bestehen, der sich dem A nsehen des in der N ähe liegen­

den Schlosses A lln er und seiner U m geb ung anzupassen h atte.

E s k am also nur G rau w ack e in F rag e.

F ü r die statisch e B erech nu ng sollten als B ela stu n g eine D am pfw alze von 24 t, der schw erste L aste n z u g der R h ein -S ieg- E isen b ah n und daneben ein a u f den übrigen T e il d er B rü ck e gleichm äßig verteiltes M enschengedränge vo n 600 kg/m 2 zugrunde gelegt w erden.

In arch itektonischer B ezieh ung w urde ve rla n g t, daß sich die B rü ck e in die lan d sch aftlich schöne Gegend d urch aus ein­

zupassen h ätte. E s durften keine K orbh ogen , sondern nu r straffe Segm entbogen zur A u sfü h ru n g kom m en. D ie P feile r sollten zur A nordnung vo n kleinen A u strittsn estern hoch gefüh rt werden, und a u f beiden U fern w aren die R am p en durch k rä ftig e S te in ­ w id erlager m öglichst w e it zurückzudrän gen. B e i der B rü ck e n - brü stu ng w a r der ästh etisch en W irku n g dadurch nachzuhelfen, daß sie ein größeres Steigu n g sverh ältn is als die F ah rb a h n , also größer als 1 : 1 0 0 , erhielt.

A lle diese P u n k te w aren bei der B e a rb e itu n g zu b e rü ck ­ sichtigen, und d a d ie F irm a H ü ser & Cie. den Zu sch lag erhielt, muß angenom m en werden, daß ihr P ro je k t den W ünschen und A bsich ten der B au h e rrsch a ft am m eisten nachgekom m en w ar, wenn auch in arch itek to n isch er B ezieh u n g ein etw as anderer E n tw u rf, der des H errn L an d esb au m eisters W ildem ann, zur A u sfü h ru ng b estim m t w urde.

A u f G rund der statisch en B erech n u n g w u rde d as B a u w erk nach der in der A b b. 1 dargestellten W eise seitens der B a u ­ h errsch aft zur A usfü h ru n g zugelassen.

D ie P feile r w urden zw ischen L arssen -Sp u n d w än d en P ro ­ fil I, die sp äter w ieder gezogen wurden, b is in den gew achsenen F elsen fundiert. A ls B eton zu sch lag diente au s der S ieg ge­

wonnener K ie s ; d as M ischu n gsverh ältn is w a r i t i o . B e i v o r ­ her vorgenom m enen V ersuchen h a tte m an m it diesem M aterial die erforderlichen F e stig k eiten erh alten. F ü r die V erblendung der ständ ig vom W asser benetzten T eile w u rde eine feste G rau ­

B au 1927. 50

(2)

D ER BAUINGENIEUR 1927 H E F T 33.

SCH M IDT, D IE A L L N E R B R Ü C K E B E I S IE G B Ü R G UND D IE W A H N B A C H T A L B R Ü C K E N . w acke aus einejn ob erbergischen B ru c h bestim m t, w äh rend für

.die übrigen F läch en eine etw as san d stein h altigere G rau w ack e zugelassen w urde.

D ie B ogen w urden als D reigelenkbogen m it G rau w ack en ­ verblen d u n g der Stirn w än d e im M ischu n gsverh ältn is 1 : 7 aus­

gefü hrt. A ls Z u sch läge dienten G rau w ack en sch otter, K ies und San d . D ie Steine w urden au s dem B ru c h abgefah ren, so­

w ie sic gew onnen w urden, und dann a u f d er B au stelle durch einen B rech er gebrochen.

U m eine innige V erb in d u n g m it dem B ogen zu erreichen und um ein A usw eichen d er Stirn w än d e nach d er H in terfü llu n g a u f alle F ä lle zu verh ind ern , betonierte m an Verbindungseisen ein, eine M aßnahm e, die sich bereits vielfach b e w ä h rt h at.

D as L e h rge rü st des 25,00 m -B ogen s ließ sich zw eim al v e r ­ w enden, d a zwei gleiche 25,00 m -B ogen zur A u sfü h ru n g kam en

» und diesem U m stand bei der B em essu n g der P feile rb re ite .R e ch n u n g getragen w ar.

D as L eh rgerü st fü r den 25,00 m -B ogen am 5 I r ' linken U fer konnte dem nach e rst au fg estellt

^ w erd en , nachdem d er 25,00 m -B ogen am

*5 - fi| | rechten U fer d as erforderliche A lte r h atte.

D ie A bsen ku n g der auf iH lillitW ifIffli ff f t l { H i p ; S p in d eln ruhenden Lehrgerüste, mimllirlH HInlinTlrlllffli ilIHlifr die in ih rer K o n stru k tio n nichts ...- ... ,2 A uß ergew öh nlich es boten, voll- QuerschM m. 7:iu ZOg g j ^ vo rsc h riftsm ä ß ig ; es ijÄ l i f r konnten d ah er im L a u fe des

— 41 ' L J U M on ats N o vem b er 19 2 5 sämt­

liche P fäh le w ieder aus dem F lu ß b e tt b e seitig t werden.

D er gegen Schluß des Ja h re s früh einsetzende F ro s t m achte den eigentlichen B au ­ arbeiten ein vo rzeitiges E n d e, so daß die restlich en Arbeiten, wie die A u fb rin gu n g des B rü stu n g sm au erw erk s und die mit dem B a u der B rü c k e verbundenen, ab er e rst sp ä te r angeord­

neten E rd a rb e ite n zur B egra d igu n g der beiderseitigen Ufer oberhalb der neuen B rü c k e bis zur B rö lb ach m ü n d u n g und u n terh alb bis zur alten B rü ck e , ein gestellt w erden mußten.

Fugenausbildung

M. 1:10 Schnitt ¡n der Brückenachse

D ie G elenklam ellen w urden in E isen b eton im M ischungs­

ve rh ä ltn is i : 3 hergestellt. Zw ischen die G elenke legte man 8 mm sta rk e W eichbleistreifen.

U m die rich tige F o rm der G elenksteine herauszubilden,

,/n-fluisirom

Linkes Wide/(ai

AHner-Siegbriicke

-17,20-

w urde durchgehend erst die eine B erü h ru n gsfläch e fertig b e­

toniert, dann die B leistreifen m ittels ober- und u n terh alb der letzteren keilförm ig zugesch nitten er B re tte r v e rse tz t (A bb. 2), um so gleich zeitig den anderen B erü h ru n gsfläch en die rich tige F o rm zu geben. D ie unterste L e iste b eseitigte m an sp ä ter w ieder.

D ie A rbeiten w urden versch ieden tlich vom H och w asser be­

lä stig t (Abb. 3), jedoch konnte dasselbe in dem bereits genügend w e it vorgeschritten en B a u sta d iu m keinen Sch ad en anrichten.

A u f A nord nung der B a u le itu n g w urde noch eine Siche­

ru n g des bis nahe an d as linksseitige W id erlager herangeführten neuen Straß en dam m es durch Stein w u rf h ergestellt. D er K opf dieses noch n ich t angeschlossenen D am m es sollte gegen etwa zu erw artend e W in ter-H o ch w asser gesich ert sein.

D a s gegen E n d e D ezem ber 19 2 5 vorherrschende anhaltende R e gen w etter ve ran laß te dam als, in V erbin d u n g m it der eingetre­

tenen Schneeschm elze, in ganz D eutsch lan d ein Anschwellen

(3)

Schnitt in BrückenoctoP

I>El S S ' UR SCHMIDT, DIE ALLNERBRÜ CKE B E I SIEG BU RG UND DIE W AHN BACH TALBRÜ CKEN. 607

die strom aufliegende K a n te des linken W iderlagers, verein igte sich noch kurz vo rh er m it d er F lu tströ m u n g der Sieg, veran- laßte hier K o lk b ild u n g und d rü ck te sich d an n an der H in te r­

seite des W iderlagers entlang, w o er durch den vo rh er erw ähnten Hochwasserstrom w ied er m ehr gegen das W id erlager gesch leu ­ dert wurde, so daß sich die W irb elb ild u n g n atü rlich noch v e r ­ größerte und die K o lk b ild u n g w eiterhin begü n stigt w urde. D iese Strömungen w aren nach früheren B eo bach tu n gen nicht zu e r­

warten.

Das V erh ängnis w a r d a (A bb. 5). M an beobachtete je tz t auch weiter, daß die F u g e in der S tirn m au er über dem K ä m p fe r- gelenk am linken L a n d p feiler am oberen R a n d e fortschreitend klaffte. Sie h a tte sich inzw ischen a u f 3 cm erw eitert, w ährend sie am unteren E n d e, u n m ittelb ar a u f der Gelenkfuge, etw a 1 cm breit w ar. D ie K o lk b ild u n g w a r also in der kurzen Z eit schon so w eit vorgesch ritten , daß eine U n terw asch ung des linken W iderlagers stattgefu n d en h a tte und dasselbe an seiner H interkante absack te. E s w urde versu ch t, diesem U nheil dadurch entgegenzuw irken, daß vo n d er B rü ck e au s — denn

vieler Flüsse, vo n dem der R h ein m it seinen N ebenflüssen, unter ihnen auch die Sieg, n ich t ausgeschlossen blieben. D as Wasser der Sieg stieg eben falls schn ell an, und die zu T a l fließenden M assen nahm en stä n d ig zu. D a s linke E n d w id e r­

lager wurde nach und nach vom W asser um schlossen. B eim Tagesgrauen des S y lv e ste rta g e s bem erkten die W achen eine Bewegung am linken E n d w id erlager. W eiterhin sahen sie, daß sich einige K ilo m eter oberhalb der B rü ck e das W asser über das Gelände des linken U fers ergoß. E s stieß von hier m it großer Wucht w eiter b is an den neuhergestellten Straß en dain m , wälzte sich an diesem en tlan g b is zum gesicherten K o p f und zwängte sich da zwischen diesem und dem linken E n d w id erlager hindurch, w obei sta rk e W irb el erzeu gt wurden, die eine K o lk ­ bildung h inter dem linken W id erlager h erbeiführten (A bb. 4).

Ferner stieß ein an d erer H ochw asserstrom — h ervorgerufen durch Ü berflutung eines oberhalb liegenden D am m es — gegen

6.

zu geben. A b er diese E n tla stu n g h atte keinen nennenswerten- E rfo lg m ehr, denn die K o lk b ild u n g w a r schon zu w e it vor, ge sch ritte n . D ie vo rh er erw äh n te F u g e k la ffte langsam ■weiter es w urden b ald 5, 6 und 7 cm gem essen, und der S ch eitel des an d asW id erlagcr schließenden 2 5 ,oom -Bogens begann entsprechende E in se n k u n g zu zeigen. D er b enachbarte 30,00 m -B ogen blieb w ährenddessen vollkom m en in R u h e. N ach und nach erw eiterte sich die F u g e am W id erlager im m er m ehr, der 25,00 m -B ogen

Abb. 8.

begann sich bald in der M itte s ta rk zu sen ken und fiel dann gegen I U h r _nach m it tags, sich um das W id erlager drehend, herab, w ährend zu gleicher Z e it sich d as W id erlager selb st s ta rk nach h inten abrutschend überncigte (A bb. 6). B e i d er kurz vo rh er noch vorgenom m enen U ntersuch u ng des B o gen s w aren in den I/4. P unkten keine R isse b eobach tet worden.

Sow eit d as H och w asser je tz t eine B esich tigu n g des a b ­ gestürzten B ogen s zuließ, wurde festgestellt, daß die den W id er­

ein Zugang vom L a n d w ar nich t m ehr m öglich — Steine in den K o lk geworfen wurden. D ieser V ersuch m ußte jed och als­

bald als nutzlos ein gestellt w erden, da die zur V erfü gu n g stehenden vie l zu leichten Stein e sofort bis u n terh alb des W iderlagers und noch w eiter von der stark en Strö m u n g fortgerissen w urden. A uch versu ch te m an eine L ü c k e in den neuen noch nicht fertigen D am m zu reißen, um hierdurch dem W asser des einen H ochw asserstrom es eine andere A bflu ß bah n

50*

(4)

! TiOQ^IkMerPoriki

der Brüstung Steigen

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71,76

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Blauer Tan

—JM : Querschnitt A -B

Querschnitt C~l)

S ch eitel zu liegenden T eil des B o gen s verlieren sich die Stirn- m au era, und d a an diesen S tellen keine verbind end en R u n d ­ eisen zwischen B ogen und S tirn m au ern eingelegt w aren, h a t­

ten sich die letzteren vo m B o g e n gelöst und w aren m it ihm gebrochen.

D er anschließende 30,00 m -B ogen zeigte in den G elenk­

fugen an den K ä m p fe rn keine w esentliche Ä nd eru ng. A u s den eingelegten K e ilb rette rn der Sch eitelfu ge tr a t jedoch F e u ch ­ tig k eit infolge d er Zusam m enpressung in d er oberen F u g e n ­ h älfte. D er P feile r selb st h a tte nachgegeben und sich etw as nach d er S eite des eingestürzten B ogen s hin geneigt, d a der

L a n g sa m ve rlie f sich d as W asser in den M onaten Januar und F e b ru a r. A n eine A rb eitsau fn ah m e an dem eingestürzten B o gen konnte im m er noch nich t h erangetreten w erden. Erst M itte M ärz w a r ein intensives A rb eiten w ied er m öglich. B is da­

hin h a tte sich auch der h erabgestürzte B o gen m ehr und mehr vom K ä m p fe r des Strom p feilers h crab gearb eitet, so daß eine A b stü tzu n g des P feilers seitens des B o gen s eigentlich nicht m ehr in B e tra c h t kam . Zudem h atten auch d ie an dem Pfeiler angebrach ten K onsole m it ih rer A u fla st das ih rige getan und den P feile r etw as w ieder zu rü ck gekan tet. E s konnte des­

h alb ohne w eiteres zu n äch st einm al m it dem A bb ru ch des Abb. 10.

608 SCHMIDT, DIE ALLN ERBRÜ CKE B E I SIEG B U R G UND DIE W AHNBACHTALBRÜCKEN.

Sch u b des früheren 25,00 m -Bogens nich t m ehr vorh anden war.

D er Scheitel des 30,00 m -B ogens h a tte sich infolge dieser A u s­

w eichung des K ä m p fe rs nach und nach um e tw a 1 5 cm gesenkt.

D ie sofort vorgenom m ene statisch e U ntersuch ung des P feilers in seiner jetzigen L a g e zeigte, daß die Fun d am en tkan te den Felsen rechnungsm äß ig m it m indestens 1 5 kg/cm 2 bean­

sp ru ch te und die S tü tzlin ie nahe der A uß enkante des Pfeilers ve rla u fen m ußte. W enn auch die an den P feile r gelehnte B ogen­

h ä lfte des eingestürzten 25,00 m -B ogens diesem Zustan d günstig en tgegen w irkte, so m ußte doch h ier schleunigst A bh ilfe ge­

sch affen und der V e rla u f der R esu ltieren d en verbessert werden.

E s m ußte also zunächst der S tro m p feiler zwischen dem ein­

gestü rzten B ogen und dem anschließenden 30,00 m -Bogcn sow ie der P feile r zw ischen dem 30,00 m -B ogen und dem an­

schließenden 25,00 m -B ogen gesichert werden. Zu diesem Zwecke wurden d ich t über den B ogen K onsolen aus E isen b eto n ange­

brach t (A bb. 7), die im P fe ile r v e ra n k ert w urden. D iese Konsolen w urden m it Schienen überdeckt, und d arau f, sow ie a u f den Pfeilern selbst, w urden B eto n b lö cke vo n je 30 cm H öhe her­

gestellt, die rd. 2,00 m über die T ran sp o rtb ah n reichten und nur in B ah n h öh e eine D u rch fah rt fü r K ip p w agen frei ließen (A bb. 8).

D urch die H erstellu ng dieser K onsolen w urde der Resu ltierenden ein gün stigerer V e rla u f gegeben, so daß m an a u f eine E rm äß i­

gu n g der K an ten p ressu n g vo n 6— 7 kg/qcm rechnen durfte.

M it ab lau fen d em W asser konnte m an nun auch nach und nach einen E in b lic k in die von dem S tru d e l h ervorgerufenen Aus­

kolkungen gew innen (A bb. 9). H in ter dem W id erlager w a r ein über 5,00 m breites Loch entstanden. D er ausgew aschene Boden (in der H au p tsach e K ies) h atte sich gleich h inter dem Kolk, wo die Ström u ng nich t m ehr so h eftig w ar, w ied er abgelagert.

lagern zu liegenden B ogen h älften teile auch in den Lam ellen fu gen nich t auseinandergegangen w aren. D ie Stirn m au ern h a tten sich au f diesen Teilen nich t vo m B o g e n gelöst, w o fü r d ie U rsache darin zu suchen ist, daß die S tirn m au ern ziem lich stark e A b ­ m essungen erhielten und zudem R u n d eisen zw ischen B ogen und Stirn m au ern einbetoniert w aren. In dem oberen, dem

Abb. 9.

(5)

IiK It B A U IN G E N IE U R

1927 H E F T 33. SCH M ID T, D IE A L L N E R B R Ü C K E B E I S IE G B U R G UND D IE W AHN B A C H T A L B R Ü C K E N . Längsschnitt

609

Abb. n . W iderlagers begonnen werden, d a m it fallendem W asser und ein­

tretender gün stiger Ja h re sz e it der W ied erau fbau der einge­

stürzten B rü cken teile sofort in A n g riff genom m en w erden m ußte.

Dann w ar auch der durchliängende 30,00 111 B ogen abzustützen und sp äter w ied er anzuheben, und schließlich sollte noch ein neuer 30,00 m -B ogen eingeschoben werden (Abb. 10), wozu sich die B au h e rrsc h a ft m it R ü c k sich t a u f das letzte Ilo ch w asser inzwischen entschlossen h atte.

Die A b stü tz u n g des B ogen s wurde d ah er je tz t in A n griff genommen und ging in der W eise v o r sich, daß zunächst ein starkes U n tergerü st geram m t und h ierau f ein entsprechend starkes in der M itte geteiltes O bergerüst gesetzt wurde (Abb. 1 1 ) . Die Spin deln w ürden im eingedrehten Zustan d untergesetzt und dann nach A u fb rin g u n g der B ogen sch alu n g so fest ange­

dreht, daß das L eh rgerü st als tragend angesehen w erden konnte und eine gewisse E n tla stu n g der P feiler anzunehm en w ar.

Die in der Zw ischenzeit vorgenom m enen B oh rungen fü r den neuen P feiler, der zum T eil m it der L a g e des alten W ider­

lagers zusam m entraf, ergaben bei einer Gcländehöhe vo n

D urch das anhaltende Frü h jah rsh o ch w asser wurden die A ufräum ungsarbeiten am eingestürzten B rückenbogen selbst und die U ferregulierungsarbeiten verzö gert. E r s t im M ai fiel

Abb. 12.

das W asser so weit, daß nun diese A rbeiten auch energisch ge­

förd ert w erden konnten. N ach Fo rträu m u n g der T rü m m er­

reste des eingestürzten 25,00 m -Bogens w urde m it der Auf-

+ 67,30 m, bis 66,40 m M utterboden, bis 60,45 m festen K ies mit Findlingen, bis 58,80 m lehm igen T on und von d a ab blauen Ton. Die Spundw ände, S y stem L arssen , P ro fil I I vo n 8,50 m Länge, w ürden dem zufolge b is in den blauen T on geram m t. D ie armierte F u n d am en tp latte des P feilers w urde m it ihrer U n ter­

kante au f 62,70 m gelegt, so daß unter dem Fu n d am en t noch eine Kicsschicht von über 2,00 m vorh anden w ar. D ie oberen E nd en der Spundwände w urden m it den P feilern vera n k ert (A bb. zo).

Stellung der Lehrgerü ste fü r den 30,00 m- und 25,00 m -Bogen begonnen. D er S tro m p feiler und das W id erlager w aren in­

zwischen bis K äm pferh öh e hochgeführt. D em Leh rgerü st des neuen 30,00 m -Bogens w urden 5 cm Ü berhöhung m ehr gegeben als dem des alten 30,00 m -Bogens, um die bei dem N achgeben des P feilers zw ischen dem alten und neuen B ogen eintretende zusätzliche E in sen ku n g auszugleichcn. D a die spätere gemessene E in sen ku n g 4 ,15 cm betrug, w a r dieser W ert ganz gut geschätzt.

(6)

610 SCHMIDT, DIE ALLNERBRÜ CKE B EI SIEG BU RG UND DIE WAHN BACHTALBRÜCKEN. ““ « h , " “ ™ 1

hierin ist der N ennerw ert fü r den 30,00 m -B ogen (A bb. 12)

■5.o .

und m ithin ergeben sich die einzelnen V erh ältn isw erte zu : Abb.

s 1 , 4,oi! + i ,7o2

On = 5o * — ---i — : = 0,288 O0 ^ 0,25 Oo

4.0 • 15 ,8 2 7, s 2 4 - 2,6q2

6n2 = 60 ' --- o = 0 ,53 5 &o ~ 0,50 60 7 .5 ■ I5 .S 2

3 n , o 2 + 3 ,2 8 2

0 « - 6 0 • ---— = 0 , 7 5 6 6 0 ~ 0 , 7 5 & o

1 1 . 0 • 15 ,8 2 c 4 s M . ö2 + 3 . 5 22

On = 00 ■ - ... — = 0,980 ö0 1,0 0 ö0 14 .5 • 15 ,8 2

D ie G ew indeganghöhe der Spin deln b etru g 16 m in, dem ­ nach w a r b ei einer H eb u n g des B o g e n s im Sch eitel um 16 mm eine ganze U m dreh un g auszu führen. G leichzeitig m ußten die übrigen Spin deln u n ter den drei anderen U n terstü tzu n g s­

p u nkten eine D reh ung um s/s bezw . 4/8 bezw . 2/g vollenden.

D a diese ganzen D rehungen nicht a u f einm al h erausgeholt

w erden konnten, m an zudem auch vo rsich tig vo rgin g, wurden sie nach und nach ausgefüh rt.

B e i der A bsen ku n g des L eh rgerü stes des neuen 30,00 m- B ogens w aren S an d töp fe zu entleeren, und hierbei w a r fü r eine Sen ku n g um 4 m m eine bestim m t errechnete Sandm enge, die in G lasgcfäß en gem essen w urde, au s den einzelnen San d töp fen zu entnehm en. D ie am S an d to p f in d er N äh e des Scheitels entnom m ene Sandm enge stan d w iederum in einem bestim m ten V erh ältn is zu den an den beiden anderen S tü tzp u n k ten z u 'e n t­

nehm enden Sandm engen. D as V erh ältn is w a r 3 : 2 : 1 , e n t­

sprechend d er Vorgangs erw äh n ten Gleichung.

Zu r M essung der H ebun gen und Senkungen w aren G riot- sclie B iegun gsm esser in den B ogen sch eiteln an geb rach t, und zur B estim m u n g der P fcilcrb ew cgu n gen w aren N ive llie rin stru ­ m ente au fg estellt, deren zugehörige N ive llie rla tte n in ciner.genau festgelegten E n tfe rn u n g b efe stig t w aren. N ebenh er w urde noch die B ew egu n g d er Sch eitel a ller B o gen durch ein beson­

deres N ivellierin stru m en t stä n d ig k ontrolliert.

A m 3 1 . A u gu st begannen die H ebungs- bzw . S en k u n gs­

arbeiten m it dem A bsenken des neuen 30,00 m -B ogens, um diesen erst in S p an n u n g zu setzen und ihn dann bei der A n ­ hebung cles alten 30,00 m -B ogens m itw irken zu lassen. Im w ei­

teren V e rla u f w u rde w echselseitig gesenkt und gehoben. D ie ein­

zelnen A rb eitsvorgän ge sowie das E rgeb n is der D urch biegu ngs­

m essungen in den Bogen- scheiteln sind in nachfolgender T a b e lle (A bb. 13) d argestellt und lassen erkennen, daß die B ogen dem w ech selseiti­

gen A rbeiten gu t gefo lgt sind.

D er neue 30,00 m -Bogen erfu hr eine G esam tabsen- von 4 1,5 m m und der alte 30,00 m -B o g e n eine H eb u n g vo n 4 5,3 m m.

D a am V o rtag e der H ebu n g eine m ittlere E in ­ sen ku ng des Sch eitels des a lten 30,00 m -B ogens von 10 0 m m festg estellt war, and ererseits aber u nm ittelbar nach dem E in stu rz 15 0 mm E in se n k u n g gem essen w aren, so ist diese im L a u fe der Zeit um 50 m m zurückgegangen.

Diese 50 m m setzen sich folgenderm aßen zusam m en:

Abb. 16.

1 . au s d er V orspann un g des L eh rgerü stes des

alten 30,00 m -B ogens (2 Perioden) rd. 1,5 mm 2. aus der N ach gieb igk eit des neuen 30,00 m-

B o g e n s... rd . 10 mm 3. aus der H ebun g des B ogen s infolge T em ­

p eratu rsp an n u n g ...rd . 10 mm 4. aus der W irku n g des an dem W asserp feilcr

angebrach ten G e g e n g e w ic h te s ...rd. 15 mm U n ter B erü ck sich tig u n g der gem essenen H ebun g von 4 5,3 m m b leib t ein H öhenunterschied vo n 100 — 4 5,3 = 54,7 mm.

N achdem in d er zw eiten H älfte des M onats A u gust der Strom p feiler, das W iderlager, der 30,00 m- und der 25,00 m- B ogen fertig betoniert w aren, w urde im letzten D ritte l des gleichen M onats m it der A b tra gu n g der frü h er zur Sicherung der P feile r an gebrach ten G egengew ichte a u f den K onsolen b e­

gonnen. H ierbei zeigte sich an den P feile rn keine w ah rnehm ­ bare V erän d eru n g noch m eßbare B ew egu n g .

D ie A rbeiten w aren je tz t so w eit, daß d as L e h rgerü st des neuen 30,00 m -B ogens abgesen kt und das U n terstü tzu n gsgerü st

Abb. 14.

des alten 30,00 m -B ogen s an ged reh t w erden konnte.

D ie H ebun g m ußte v e r­

h ältn isgleich vo r sich gehen, und h a tte genau in der um ­ gekeh rten W eise zu erfolgen, wie b ei der A bsen ku n g des L eh rgerü stes eines D re i­

gelenkbogens. D ie B e re c h ­ nung dieser H ebun gen bzw . Senkungen erfolgte in d er­

selben W eise, w ie ich sie in m einem vo rjäh rige n V o rträge bei d er A u srü stu n g des 70,00 m w eit gespannten B o gen s d arlegte. Sie grün d et sich a u f die d ort en tw ickelte F o rm el:

+ V n 2

(7)

DER B A U IN G E N IE U R

1927 H E F T 33. SCH M ID T, D IE A L L N E R B R Ü C K E B E I S I E G B U R G UND D IE W A H N B A C H T A L B R Ü C K E N . 611 Am 16 . Septem ber, also nach

gut 14 Tagen, w urde das U n ter­

stützungsgerüst unter dem alten 30.00 m -B ogen auch w ieder a b ­ gelassen. D ab ei tra t, w ie zu er­

warten w ar, eine geringe E in ­ senkung des B ogens w ied er ein, und zw ar nur um 12 m m, s ta tt wie erw artet um 15 mm, so daß nunmehr der S ch eitel des Bogen s endgültig 54,7 + 12 ,0 == 66,7 mm oder rd. 67 m m u nterhalb des anfangs vo n der F irm a p ro jek ­ tierten Sch eitelp unktes liegt. Die Hebung des B ogen s erzielte m it­

hin unter der beabsichtigten M it­

wirkung des Schubes des N a ch ­ barbogens eine K o rre k tu r um insgesam t 14 0 — 67 — 73 nun. D er Pfeiler zwischen dem alten und neuen 30,00 m -B ogen erfu h r in ­ folge der vo rh er beschriebenen H ebungs- und Sen kun gsarbeiten eine w agerechte V ersch iebun g in Käm pferhöhe vo n 1 5 ,2 m m, und der P feiler zwischen dem alten 30.00 m- und 2 5,00 m m -Bogen eine solche vo n 3,2 mm, beide Verschiebungen nach der M itte des alten 30,00 m -Bogens zu ge­

messen. A lso auch hier h a t der in Frag e kom m ende P feiler die erwartete B ew egu n g m itgem acht.

Nach beendeter A rb e it sind keinerlei R isse in B ogen und Pfeilern fcstgcstellt w orden.

Die im alten 30,00 m -B ogen vor der H ebung nach dem Scheitel zu abfallenden H orizontalfugen der Grauwacken Verblendung verlau fen wieder vollkom m en w agerecht.

Selbst fü r das geübteste A uge ist keine E in sen ku n g festzustellen.

D as B a u w e rk h a t seine v o ll­

ständige S ta n d fe stig k e it w ieder erhalten und ist inzw ischen sei­

ner Vollendung entgegengegangen (Abb. 14 ).

Abb. 17. B ew egungen des Sch eitels der B rü c k e I I im W a h n b a ch ta l.

T a g

10 . N o v . 25

1 0 . D ez. 25 16 . Dez. 25 1 7 . D ez. 25 18 . D ez. 25 1 9 .D ez. 25 2 1 . D ez. 25 2 6 .F e b r .26

16. M ärz 26 2 4 .M ärz 26 26. M ärz 26

6. A p ril 26 7. A p ril 26

9. A p ril 26 1 1 . A p ril 26 29. A p ril 26 30. A p ril 26 7. M ai 26 1 1 . A u g. 26

14 . A u g. 26

25. A u g. 26 1 3 . S e p t .26

T em p e­

ra tu r

V e r­

änderung bzw.

H öhen­

la g e ’

+ 5C

- 4 - 13

- I I

+

+ •9°

— 3° + o°

-f- 1 2 ° + 12 °

+ 7°

+ 1 7° -j- 20°

+ 1 2 ° + i8 °

+ 2 3°

+ 2 5° + 1 8 0

+ o

— 0,004

— 0,01

— 0 ,0 15

— 0 ,0 15

— 0,01 + o

— o .o iS

— 0 ,0 18

— 0,033

— 0 ,0 31

— 0 ,0 16

— 0,005

B au zu stan d B em erku n gen

L e h rg e rü st a b ­ gesenkt, B ogen

trä g t sich frei.

— 0 ,0 19

— 0 ,0 19

— 0,024 + 104,398

-j- 104,412

4-104,401 + 104,404

M agerbeton ­ schich t u. S c h ritt­

w egau skrag u n g 111 S ch eitel a u f­

gebrach t.

3 Stützenreihen an den W id er­

lagern betoniert.

A lle Stü tzen betoniert.

2 D ecken feld er betoniert.

6 D ecken feld er betoniert.

A lles fertig betoniert.

Ohne 2 cm E stric h a u f dem

S ch rittw eg .

I I . W a h n b a c h t a l b r ü c k e n . Anschließend an m einen V o r­

trag vom vo rigen Ja h r e au f der 29. H au p tversam m lu n g des D eu t­

schen B eto n -V erein s über das T hem a: „M itteilu n g en über den

Bau einer 70,00 m w eitgespann ten Stam pfbeton-D reigelenk- Bogenbrücke“ bringe ich noch die E rgän zu n g über die F e rtig ste l­

lung dieses B au w erk s und gleichzeitig einiges über eine zweite Brücke, die auch u m diese Zeit an derselben Straß e gebaut wurde.

Meine vo rjäh rig e n A usfüh ru ngen schlossen m it der A b ­ senkung des L eh rgerü stes. N ach dieser A rb e it begann die A u s­

rüstung des L eh rgerü stes zunächst an den K äm p fern , d a d as­

selbe im Scheitel noch als H ilfsgerü st fü r die A ufbetonieru ng der A uskragung des Fuß w eges zu dienen h atte. G leichzeitig hier­

mit erfolgte die H och füh run g d er P feile r sowie die H erstellung des 13 ,0 0 m -Bogens a u f der einen und des 10,00 m -Bogens auf der anderen Seite, m it den anschließenden W iderlagern (Abb. 15 ), D ie B ogen w urden als H albkreisbogen in E ise n ­ beton ausgefü h rt und als D reigelenkbogen ausgebildet. D ie Gelenklam ejlen erhielten eine stärk ere Bew ehrung, zwischen den einzelnen Gelenken w urde Iso lierpap pe verlegt.

A m 2 1 . 8.

h errschte k a l­

ter, sta rk e r anh altender

R egen . E n d e A u gust

und A n fan g S ep tem b er w arm e T a g e s­

tem peratu ren

H and in H and m it diesen A rbeiten erfolgte die A u f­

stellung der Sch alu ng für die Stü tzen und die F a h rb a h n p la tte des großen Bogens, und nach dem B eton ieren dieser Teile sowie der S tirn w än d e der Seitenbogen und d er F lü gelm au er der W iderlager w aren die H au p tarb eiten erledigt. N ach A u s­

fü hrung der Iso licru n gsarb eiten , die über den G elenkfugen in bew eglicher F o rm m it besonderem Sch u tz erfolgten, konnte die B o d en au ffü llu n g der Seiten bogen und der W id erlager in A n g riff genom m en werden, die im M ai 19 2 6 ih r E n d e er­

reichte (Abb. 16).

D ie G esam tb au zeit betrug 12 M onate. D as V erh alten des B ogen s ist auch nach d er F e rtig stellu n g w eiter beobach tet worden.

D ie b islan g festgestellten B ew egu n gen des Sch eitels des großen Bogens sind in einer T a b e lle zusam m en gestellt und a u f­

getragen (Abb. 17 ) . D as sich h ierau s ergebende K u rven b an d

(8)

Querschnitt C -D '

Längsschnitt

Querschnitt A ~B

Querschnitt E~F Ansicht i ^n oben

t j: Höhe J. Bogenont r/ge

G rundriß Querschnitt G -H

¡»■Luzr-zi SCHM IDT, D I E A L L N E R B R Ü C K E B E I S I E G B U R G UND D IE W A H N B A C H T A L B R Ü C K E N .

612

zeigt den durch T em p eratu rein w irku n gen bedingten durchaus norm alen V e rla u f.

G leichzeitig m it dem B a u d er vo rh er beschriebenen B rü ck e wurde an dieser neuen Straß e auch noch die B rü c k e I in km 1-I-6 40 in A n griff genom m en (A bb. 18 ). F ü r die K o n stru k tio n dieses B au w erk s w aren dieselben B elastu n g en m aßgebend, w ie bei der B rü ck e I I . D ie A u sfü h ru n g dieser B rü c k e bot insofern

h atte m an außerdem noch m it W asseran d ran g zu käm pfen, so daß die biegu n gsfeste E ise n b e to n p la tte zw ischen Spund- i w änden cin geb raclit w erden m ußte. D a s linke W iderlager j

erford erte eine aufgelöste K o n stru k tio n , um eben die zulässige ! B od en b ean sp ru ch u n g n ich t zu überschreiten.

D ie W id erlager und P feile r sind in Stam pfbetonm ischungen i 1 : 1 0 und die D reigelenkbögen in E isen b eton M ischung 1 : 6 i

Abb. 19.

größere S ch w ierigkeiten , als der B au g ru n d beim rechten W id er­

lager und rechten P feile r aus F e ls und beim linken P fe ile r und linken W id erlager au s Sand b estan d . F ü r die ersteren w urde eine B ean sp ru ch u n g vo n 4,0 k g bezw . 4,8 kg/cm 2 zugelassen, w ährend sie bei den letzteren 2,7 kg/cm 2 betrug. B eim P feile r I I

durch A sp h altgew eb ep latten m it d arü berliegend er 4 cm starker B eton sch ich t m it D rahtgew ebeeinlage.

Beide Bauwerke (Abb. 16 und 20) werden im Frühjahr 1927 m it Fertigstellung der gesamten W ahnbachtalstraße dem Ver­

kehr übergeben.

Abb. 18.

h ergestellt. A ls Z u sch läge w urden B asa ltk lein sch la g , und der j

an der B au stelle Vorgefundene San d , w ie bei der B rücke II, m it vera rb eite t.

D ie Gew ölbe sind als H alb k reisb o gen au sgebild et. Für;

die A u flageru n g der L e h rg e rü ste w aren an den Säu len bewehrte;

E isenbeton konsolen vorgeseh en (A bb. 19 ). A ußerdem wurden die Leh rgerü ste in der M itte a u f dem gew achsenen Boden ■ ab gestü tzt.

D ie G elenklam ellen w u rden stä rk e r arm iert, und die Be- j rü h ru n gsfläch en w urden in einfach er W eise m it Isolicrpappe ausgelegt. D ie Iso lieru n g d er G ew ölbe erfolgte w ie bei Brücke 11 -

Sohns rite Kontenschutz2 L 80 80 -10 1w|

r - O-Straßenkrone

Einzelheit des Querschnittes

(9)

DER B A U IN G E N IEU R

1927 H E F T 33. SCHONNOPP, B A U D ER GRO SSEN SC H LEU SE IN YM UIDEN. 6 1 3

DIE V O R U N T E R S U C H U N G E N FÜR D E N B A U DER G R O S S E N S C H L E U S E IN YMUIDEN.

Von Dip! -Ing. K . E . Schonnopp, Charlottenburg.

zw eckm äß iger ist es jedoch eine B etrieb ssp an n u n g von 7 kg/cm 2 vorzusehen. Z u n äch st erh ielt der englische B ä r D a m p f aus der M aschine der U n iv ersalram m e; d a er d am it jedoch nur 80 Schläge m achte, w urde sofort ein L o k o m o tivk cssel in d er Probegrube m ontiert, der dann den erforderlichen B etrie b sd ru ck lieferte.

Z u r F ü h ru n g dieses R am m b ären w urde der G itterteil über dem eigentlichen B ären , d er a u f A b b ild u n g 6 beim R a m m b ä r in T ä tig k e it zu sehen ist, zwischen U -E is e n gefü hrt, die, quer durch den H olzturm gelegt, a u f seinen horizontalen R iegeln befestigt w aren. A ußerdem w a r der B ä r am D errik k ran aufgeh ängt, von wo, entsprechend dem R a m m fo rtsch ritt, d as Seil n ach ­ gelassen w urde. Zu n äch st w urde in E ta g e n ohne Spülen ge­

ram m t, und zw ar, sobald die U n iversalram m e auch in T ä tig k e it treten konnte, sowohl m it dem englischen als m it dem M enck- R a m m b ä r; die U n iversalram m e arbeitete dabei n ur an d er W est- und an der Sü dseite. Schließlich m ußte in einem S tad ium , das a u f A b b ild u n g 7 zu sehen ist, m it diesem V erfahren des R am m ens au fgeh ört werden, d a es n ich t m öglich w ar, die S p u n d ­ bohlen ohne Spülen w eiter h ineinzutreiben. D er T urm wurde abgebrochen, und der Spun d w an d kasten w urde nun m it H ilfe von Spülen zunächst n ur außen, dann zu gleicher Z eit außen und innen vollends in den B od en geb rach t. U n ter besonderer W asser­

h altu n g inn erhalb der Spundw and, bestehend aus Filterb ru n n en , wurde dann d er B od en aush u b vorgenom m en, w o b ei m an be­

sonders die als k o m p ak t angesehene K leisch ich t zwischen 17 und 18 m — N .A .P . als Sch ich ten lageru n g (A bb. 8) erkann te.

B eob ach tun gsrohre inn erhalb und au ß erhalb des S p u n d w an d ­ kastens gaben die M öglichkeit, den E in flu ß der kleinen W asser­

h altu n g im Spu n d w an d kasten g u t festzustellen.

D ie geschilderten V ersuch e ergaben so d eu tlich die M ög­

lich keit einer A u sfü h ru n g d er Schleuse nach der „tro ck n en M eth od e", daß der R y k s w a te r s ta a t die entsprechenden E n t ­ w ürfe au sarb eitete. U m nun jedoch nich t a u f dem gesam ten Schleusengelände zu gleicher Z e it die erforderlichen G rund- w assersenkungs- und D ru ck verm in d eru n gsan lagen in B etrie b haben zu m üssen, w as in der T a t eine Sch äd igu n g der In dustrien D er fertige H olzturm , um den

herum ein besonderes G erü st zur inneren F ü h ru n g des Sp u n d w an d ­ kastens an gebrach t w urde, sowie der D errickk ran von 6 t T ra g ­ kraft, der zum H ochholen und Einfädeln der Spundbohlen sowie zum V ersetzen des englischen R am m bären geb rau ch t werden mußte, erscheint a u f A b b ild u n g 5.

Da eine U n iversalräm m e, a u f der Sohle der Pro begrub e fahrend, nicht genügend N utzhöhe h atte, um von oben ab die 26 m langen Spundbohlen zu ram m en, liängte man am T u rm einen M c. K iern a n - R am m bär T y p e ix B au f. iiie se r B är, m it einer G esam tlänge von rund 3 m, h a t ein G e sam t­

gewicht von 6 t ; der w ie der Kolben einer D am pfm asch in e g e ­ steuerte eigentliche B ärh am m er im Innern des beim R am m en auf der Spu nd bohle ruhenden Bären h a t ein G ew ich t von 1,65 t. B e i einer D am pfsp an n u n g von 6 kg/cm 2 soll der H am m er

120 Schläge in d er M inute m ach en ; Abb. 6. Der englische Rammbär in Tätigkeit.

Abb. 7. Stadium des Rammens vor Abbruch des Turmes.

Vor der Spundwand der englische Rammbär.

Abb. 5. Der fertige Holzturm.

(Schluß aus H eft 30, Seite 544.)

(10)

614 VERWENDUNG VON P R ESSLU FT ZUR FÖRDERUNG VON BETON.

VERW EN D U N G VO N PR ESSLU FT ZU R FÖ RD ER U N G VO N BETO N .

zur Folge geh ab t h ätte, wurde beschlossen, d ie G esam tarbeiten in d rei aufeinanderfolgenden A bsch n itten auszuführen.

Neben den geschilderten Versuchen h a tte m an auch B elastu n gsversu ch e m it B eto n p fäh len gem ach t und nach A b ­ schluß a ller diesbezüglichen V o rarbeiten einen E n tw u rf für die K am m erm au ern aufgestellt. D ieser ste llt eine G rü n ­ dung a u f B e to n ­ p fäh len dar, m it einer E ise n b e to n ­ spu n dw and an der V orderseite als V erlän geru n g eines M auersporns (nähere E in z e l­

heiten s. Ingenieur 19 24 S. 774}. F ü r die A u sfü h ru n g

d er K a m m e r­

m auern w a r nur eine D ru ck v e r­

m inderung des G ru ndw assers im zw eiten S to c k ­ w erk bis g m — N .A .P . an der V ord erseite und 6 m — N .A .P . an Abb. S. „Blätterteigartige“ Beschaffenheit der der H in terseite kleischicht zwischen 17 und iS nt — N. A. P. d er k fau er er­

forderlich . D er R y k sw a te r sta a t e n tw a rf h ierfü r eine in der A chse der Schleuse gelegene B ru n n en an lagc, w obei je d er B ru n n en au s 20 cm w eiten R o h ren von 9— 10 m F ilte rlä n g e unter d er K le isc h ic h t bestan d und — d a es sich um B estä n d e au s S ch litzfiltern h andelte, die dem S ta a t gehörten, — m it einer doppelten K iessch ü ttu n g um geben w ar. Ü ber die A u sfü h ru n g d er K am m erm au ern im einzelnen ist im w eiter oben angezogenen H eft des In gen ieu rs geschrieben, ich w ill

Ausgehend vo n dem bekannten T o rk ret-B e to n -S p ritz ­ verfahren sind in letzter Z eit M aschinen entw ickelt w orden, die dazu dienen, den B eto n durch Rohrleitungen a u f große E n tfe rn u n g en • pneum atisch zu fördern. W ie bekannt, beruht d as T o rk ret-B e to n -S p ritz v erfa h re n d arau f, daß ein trockenes B etongem isch, im L u ftstro m schw im m end, durch R o h r- oder Schlauchleitungen geförd ert w ird und daß an der A u s tritts ­ düse d as notw endige W asser zugesetzt w ird. D ie b ereits zur Förd erun g der M aterialien notw endige T ran sp ortgesch w in d igkeit wird durch V erengung der D üse noch erhöht und dazu benutzt, das M aterial gegen W ände und Sch alungen anzuspritzen.

B eim Förd erverfah ren bleiben die E igen tü m lich keiten des S pritzverfah ren s bestehen, nur w ird die T ransp ortgesch w ind ig­

k e it des M aterials durch eine besonders kon stru ierte P ra ll- diise am E n d e der F ö rd erleitu n g fa st v ö llig vern ich tet, so daß das M aterial au s dem M undstück m it ganz geringer G eschw in­

d igk eit a u stritt und bequem in Schalungen ve rfiillt werden kann . D ie M aschinen werden geb au t m it einer L e istu n g s­

fäh igkeit vo n 5, 10, 30 und 50 m3 pro Stu nd e. D ie erste B a u ­ stelle,' a u f der im L a u fe des vorigen Ja h re s die M aschinen verw en d et w orden sind, ist zunächst eine B au stelle d er F irm a S o c ie lä E le ttric a In terregion ale C isalp ina in C h iavenna, wo ein Sch rägstollen m it einer M axim al-Förderlän ge vo n 850 m ausbeton iert w urde. E s w urden 2 M aschinen m it einer F ö rd e r­

leistung von 5 m3 pro Stu nd e verw endet, die w ährend des

hier nur an A b b ild u n g 9 zeigen, w ie die einzelnen M auerblöcke die hintereinander betoniert w urden, aussah en.

D as Program m des B a u fo rtsc h ritte s sollte dann so fo rt­

gesetzt w erden, daß zunächst fü r d as In n en h au p t eine rin g­

förm ige D ru ck verm in d eru n gsan lage gesch affen w urde, die zusam m en m it den letzten d ich t an d as In n en h au p t heranreichen­

den B ru n n en der zen tralen A nlage einen solchen hyd rostatisch en Z u stan d sch a fft, daß m an von d er H öhen lage 13 ,5 0 m — N .A .P . ab die 26 m langen, das gesam te H a u p t um gebenden L arssen - Spu nd w än d e ram m en konnte. F ü r das E in b rin gen d er S p u n d ­ bohlen w a r Spülen bis a u f die letzten zwei bis drei M eter zu­

ganzen Ja h re s 19 26 und w ährend d er ersten M onate ds: Js . zu vo ller Z ufried enh eit arbeiteten . D er Stollen ist im A pril

Abb. 9. Jede Kammermauer besteht aus II Blöcken.

gelassen. D ieselb e A rb eitsw eise sollte dann nach B eendigung der A rb e iten im In n en h au p t fü rs A u ß en h au p t durch gefüh rt w erden. E s w ürden sich durch diese A u fein an derfolge d er A r­

beiten d ie E rfa h ru n ge n jew eils fü r den nächsten B au a b sch n itt Verw erten lassen können. D ie b ish er fertig gestellten A rbeiten haben bew iesen, daß die vom R y k s w a te r s ta a t getroffenen A nordnungen den in sie gesetzten E rw a rtu n g e n v o ll ent­

sprochen haben.

Abb. 1. Betonförderanlage am Stollenmund in Chiavenna.

Maximale Förderweite 850 m.

fertig gestellt w ord en; ein zw eiter w ird w ahrscheinlich in der­

selben A u sfü h ru n g im H erb st folgen.

E in e w eitere M aschine w ird augenblicklich beim Umbau der S ta a tso p e r B erlin seit Ja n u a r ds. J s . verw end et. Das

(11)

DKlt B A U IN G E N IE U R

1927 H E F T 38. K U R Z E T E C H N IS C H E B E R I C H T E 615

pneumatische V erfahren w urde dort anderen Förd erverfah ren vorgezogen, w.eil die Fö rd erun g zu den einzelnen Verw endungs- Stellen auf der seh r unübersichtlichen B au stelle große Sch w ierig­

keiten bereitete und weil m an beim T ran sp ort unabhängig von der Frostgefah r sein w ollte. D ie B eton ieru n g selbst liegt bis 17 m unter E rd ob erkan te, so daß eine F ro stg efah r für die eigentlichen B etonarb eiten n ich t vorhanden w ar. E s sind m it der Anlage etw a 8000 m 3 geförd ert worden.

Eine d ritte A n lage w ird von der F irm a F ran z Schlüter- Dortmund au f d er Zeche I.o h berg b. D inslaken, V ereinigte Stahlwerke, zur A usbetonierung eines Stollens benutzt.

Die dortige M aschine ve ra rb eite t m axim al 10 m3, eine Leistung, die wohl in den seltensten Fällen bei den dort vorherrschenden schw ierigen V erh ältnissen ganz ausgenutzt werden kann.

Nach den seitherigen E rfah ru n gen ist zu erw arten, daß das pneum atische V erfah ren sich m ehr und m ehr d ort ein­

bürgern wird, wo die T ran sp o rtverh ältn isse schw ierig sind oder wo besondere V erh ältnisse wie ein niedriger K ra ftp re is oder die oben erw ähnte U n ab h än gigkeit von der W itteru n g dem V e r­

fahren vor anderen den V orzug geben. Abb. 2. Düse bei der Betonförderanlage am Opernhaus Berlin.

KURZE T E C H N IS C H E BERICHTE.

H au p tversam m lu n g des V erein es deutscher In gen ieu re in M an n h eim -H eid elb erg a m 29. und 30 . M ai 19 2 7 .

Von den auf obengenannter Versammlung gehaltenen bedeut­

samen Vorträgen seien als für das Bauingcnicurwesen von besonderer Wichtigkeit die nachfolgenden Vortragsauszüge und Erörterungen aus den Fachausschüssen mitgeteilt:

1. Professor E .H c id e b r o c k , Darmstadt: T e c h n is c h e P io n ie r ­ le istu n g en a ls T r ä g e r in d u s t r ie lle n F o r t s c h r it t s . Hinter uns liegt ein Zeitalter gewaltiger technischer Pionierleistungen.

Die Arbeiten eines Laval, Parsons, Krupp, Siemens, Diesel zeigen uns, welchen Einfluß die technische Idee auf die Umgestaltung des Volks­

lebens gewonnen hat. Aber auch die Arbeit des a u s fü h re n d e n Ingenieurs ist wichtig, und besonders den großen Industriefirmen muß gedankt werden, die, oft unter Vernachlässigung eigner wirtschaft­

licher Vorteile, technischen Ideen zum Siege verholten haben.

Die Umsetzung der technischen Ideen in die Praxis hat nun aber häufig zu Unzuträglichkeiten geführt. Die gegenwärtige Entwicklung zeigt uns, daß das Wirtschaftliche, die reine Zahl, der Gewinn, der Amerikanismus, die Fabrikation allzuoft die freie Entfaltung der technischen Idee verdrängt haben. An die Stelle der Arbeit des Indi­

viduums tritt der Konferenzbeschluß; das Aktienwesen mit seiner Tren­

nung zwischen Unternehmer-Person und Unternehmer-Kapital führt vielfach zu völliger Entpersönlichung des Unternehmens. Die Ingenieur­

arbeit aber, die alle Maschinen erst hervorgebracht bat, bleibt an die Lebensenergie der einzelnen Persönlichkeit gebunden. Das Selb­

ständigkeitsgefühl und der Persönlichkeitswert, die unsre großen Ingenieurpioniere in so hohem Maße ausgezeichnet haben, müssen darum erhalten bleiben. Das Beispiel von Ford zeigt, wie das Nurfabrizieren eines Tages doch zur Erstarrung führt und die Schöpferkraft versiegt.

Gerade aber die Maschinenindustrie im engeren Sinne ist geeignet, die schöpferische Leistung zu fördern, und darum ist die Erhaltung einer hochstehenden Maschinenindustrie eine der wichtigsten Lebensfragen der ge sam ten industriellen W irtschaft. Auch das Unterrichtsvesen muß sich darauf einstellen, w en n m an a u c h z u g e s tc h e n m uß, daß der groß e I n g e n ie u r g e b o re n und n ic h t g e d r illt w ird ,

\Vir werden im technischen Unterricht in Zukunft den Weg der Ver­

einfachung und Konzentration gehen müssen, um wieder eine klare Linie der Erziehung herauszuarbeiten, die gegenwärtig unter zu starker Zersplitterung leidet. Nach dem Studium wird sich der Ingenieur in der industriellen Arbeit am ehesten entwickeln können. Gerade die Aufladung einer gewissen Verantwortung, der Kam pf m it dem Stoff and das Sichdurchsetzen gegen andre werden die Führerpersönlich­

keiten schaffen, die wir brauchen; während dife Bürokratisierung, der Eintritt in eine beamtete Laufbahn, in Gelialtsklasscn in bürokratischen Schichtungen mit zwangläufig geregeltem Aufstieg sich totläuft.

Venn wir auch nicht verkennen dürfen, daß Technik und W irt­

schaft unzertrennbare Gebilde sind, so werden wir doch zugeben, daß die technische Leistung eigentlich die G ru n d la g e unsrer heutigen W irtschaft abgibt. Wir werden keine großen Wirtschaftsführer mehr nötig haben, wenn w ir keine großen schöpferischen Ingenieure mehr hervorbringen. N a t u r e r k e n n t n is und zweckhaftes W o llen sind die Quellen jeder richtig verstandenen Ingenicurarbeit-

2- Oberförster Dr. H a u s e n d o r ff. Grimnitz: D a s H o lz a ls

■ e rk sto ff. Die Eigenerzeugung an Holz in Deutschland genügt nicht, um den Holzbedarf unsrer Volkswirtschaft zu decken. Vor dem Kriege

überstieg der jährliche Bedarf die Eigenerzeugung um rd. 14 Mill. m3 bei einer Gesamtwaldflüche von 14,2 Mill. ha. Am jährlichen Ertrage fehlte also 1 nv> bezogen auf 1 ha Waldfläche. Wie sich gegenwärtig Eigenerzeugung, Verbrauch und Einfuhr stellen, kann mangels , ge­

nügender Statistik nicht genau gesagt werden. Die durchschnittliche Holzerzeugung Deutschlands, bezogen auf 1 ha Waldfläche, betrug vor dem Kriege etwa 3,4 m3 jährlich. Die nachhaltige Steigerung des jähr­

lichen Ertrages um das eine Kubikmeter, das uns vor dem Kriege zur Deckung des Eigenbedarfes fehlte, steht durchaus im Bereich des Möglichen, wenn w ir für Aufforstung ungenügend bestockter Flächen und «eine höhere Zuwachslcistung unsrer Wälder sorgen.

Dem Holz im Walde soll Ecinringigkeit anerzogen werden;

erst nach Bildung eines genügend langen astreinen Schaftes soll dann lebhafter Stärkenzuwachs an diesem astreinen Stamm erfolgen.

Die Forderung nach möglichst starker Ecinringigkeit ist fast für alle unsreHolzartcn zutreffend, eine Ausnahme bilden nur einigeLaubbölzer, z. B. die Esche, für die recht breite Jahrringe besonders erwünscht sind.

Die Ablängung des Holzes im Walde, d. h. die Einteilung des liegenden Stammes nach Verwendungszwecken für die einzelnen Stammteile, läßt sich dahin zusammenfassen, daß im allgemeinen die Stämme möglichst lang ausgclialten werden, „lang liegen bleiben"

sollen; dann wird der weiteren Verwendungsmöglichkeit für das Rund­

holz am wenigsten vorgegriffen. Diese Regel bedarf jedoch gewisser Einschränkungen, beim Laubholz mehr als beim Nadelholz. Beim Laubholz wird man vielfach eine Dreiteilung des Stammes von vorn­

herein vornehmen können, indem ein in seiner Länge zweifellos fest­

stehendes unteres, besonders wertvolles Stammende sich meist deutlich von einem ästiger werdenden Mittclstück und dieses von einem Zopf­

stück abhebt, doch ist in Zweifelsfällen auch hier das Langliegenlassen das Ratsamere.

3, V e r la u f d e r F a c h s it z u n g „ A n s t r ic h t e c h n ik " . Im Rahmen der Hauptversammlung des Vereines deutscher Ingenieure hielt der Fachausschuß für Anstrichtechnik eine besondere Fachtagung ab. Der Gedanke zu gemeinsamer Arbeit auf dem Gebiet des Anstrich­

wesens lebte schon längere Zeit, als im vorigen Jah re auf. Anregung verschiedener interessierter Stellen der Verein deutscher Ingenieure sachkundige Herren von Erzeuger-, Verbraucher- und wissenschaft­

licher Seite zu einem besonderen Fachausschuß für Anstrichtechnik zusammeuschloß. An der gemeinsamen wissenschaftlichen Arbeit auf diesem Gebiet haben Großverbraucher, z. B. die Deutsche Reichsbahn, die Reichspost, die Schiffahrt und viele Behörden ein lebhaftes Inter­

esse, das sie auch schon durch Bereitstellung erheblicher Geldmittel für die Arbeiten des Fachausschusses bekundeten. Insbesondere hat das Reichs-Verkehrsministerium seine Mitwirkung zugesagt und auf B itte des Vereines deutscher Ingenieure Ministerialrat Dr.-Ing. E l l e r ­ b e c k mit dem Vorsitz des Fachausschusses betraut.

Unter der Leitung von Ministerialrat Ellerbeck fand die Fach­

tagung statt, die den Ingenieuren zeigen sollte, daß sie sicli mehr als bisher mit den Fragen der Anstrichtechnik zu befassen haben Dr.-Ing.

N e tt m ann sprach in dieser Sitzung insbesondere über die Aufgaben des Ingenieurs auf dem Gebiet des Anstreichens; seine Ausführungen gaben sehr anschaulich wieder, wie schon der Konstrukteur und noch mehr der Betriebsleiter auf den Schutz seiner Erzeugnisse durch Anstrich Rücksicht nehmen muß.' Besonders das mechanische Anstreichen, das sogenannte Farbspritzen, wurde eingehend erörtert; in der Aussprache wurden weitere wertvolle Mitteilungen gemacht.

(12)

6 1 6 W I R T S C H A F T L I C H E M I T T E I L U N G E N . D E R B A U IN G E N IE U R 1927 H E F T 33.

Der zweite Vortrag, den Dr. phil. S c h u lz , der Leiter des zen­

tralen Laboratoriums der Reichsbahn in Kirchmöser, hielt, behandelte die K u r z p r ü fu n g vo n A n s t r ic h s t o f fe n . Bei der sogenannten Kurzprüfung von Anstrichstoffen werden die später im Gebrauch auf den Anstrich einwirkenden wichtigsten Kräfte und Stoffe in erheblich verstärktem Grade und in häufigem Wechsel zur Wirkung gebracht.

Entsprechend der praktischen Beanspruchung von Anstrichstoffen kommen für die Kurzprüfung auf Wetterbeständigkeit in Betracht:

1. die chemisch besonders wirksamen kurzwelligen Strahlen des Sonnenlichts in ihrer Einwirkung auf trockene Anstriche und auf Anstriche, die durch Berieseln mit Wasser feucht gehalten werden;

2. Wechsel von Trockenheit; 3. Feuchtigkeit und Wechsel von Wärme und K älte; 4. die sowohl auf Anstriche wie auch auf den häufigsten Anstrichträger, Eisen, chemisch besonders stark einwirkenden B e ­ standteile von Rauchgasen (schweflige Säure und Kohlensäure).

In erster Linie bekannt gewordene Kurzprüfverfahren stammen von der Firm a Ruth, Wandsbek, und dem Leuna-Werk (I.-G. Farben­

industrie); zu erwähnen sind sodann das bei den Zöllner-Werken be­

nutzte Gardner-Rad, die Schnellprüfungseinrichtung der Chemisch- Technischen Reichsanstalt und die bei der Deutschen Reichsbahn- Gesellschaft in der Chemischen Versuchsanstalt in Kirchmöser (Havel) benutzte Einrichtung.

Zur Kennzeichnung des bei der Kurzprüfung erhaltenen V er­

rostungsgrades wird die von der I.-G . vorgeschlagene Rostskala 1 — 6 zur allgemeinen Einführung empfohlen. Die beschriebenen Kurz- priifungsverfahren werden zur Zeit vom Deutschen Ausschuß für Materialprüfung der Technik, Ausschuß 20, einer vergleichenden Prüfung unterzogen, die feststcllen soll, welches Verfahren die natürliche Verwitterung am besten wiedergibt.

Diese Ausführungen waren von eindrucksvollen Abbildungen und Proben begleitet und wurden auch in der Aussprache noch nach verschiedenen Richtungen hin erörtert.

Prof. Dr. phil. M aaß von der Chemisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin berichtete schließlich über E is e n s c h u t z d u rc h A n ­ s tr ic h , die für den Ingenieur wohl wichtigste Seite der Anstrich­

technik. Im allgemeinen besteht ein fertiger Ö lfa r b a n s t r ic li aus dem Grundanstrich und einem oder zwei Deckanstrichen. Der Grund­

anstrich hat vornehmlich die Aufgabe des eigentlichen Rostschutzes zu übernehmen, während der Deckanstrich die von außen herkommen­

den Einwirkungen abwehren soll.

Neben dem Ölfarbenanstrich spielen auch die bituminösen An­

striche eine wesentliche Rolle. Die Rohstoffe, die im allgemeinen aus Naturasphalt oder Steinkohlenteerpech als Grundlage und leichten Steinkohlenteer-Destillaten als Lösungsmittel bestehen, sind einhei­

mische Erzeugnisse, so daß sie vom volkswirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet ein außerordentlich wertvoller Anstrichstoff sind.

Derartige Anstriche werden ausschließlich verwendet für eiserne Gegenstände oder Werkstücke, die in die Erde versenkt werden, z, B. gußeiserne Röhren und Schieber, denen sie einen ausgezeichneten Rostschutz gewähren. Auch als Anstrich für Wasserbauwerke (Schleusentore und dergl.) sowie für Schiffe sind sie vielfach mit Erfolg benutzt worden.

Soweit die Verwendung der in neuster Zeit besonders bekannt­

gewordenen Nitrozellulose-Lackfarben als Rostschutzfarben in Aus­

sicht genommen ist, dürfte über deren Bewährung in dieser Beziehung noch nicht das letzte Wort gesprochen sein.

Von nicht zu unterschätzender Bedeutung für die Haltbarkeit eines Anstrichs sind vor allem auch die Witterungsverhäitnisse und die Jahreszeit, bei der die Anstricharbeiten ausgeführt werden. Erfahrungs­

gemäß eignet sich hierfür am besten der Frühherbst — etwa Ende August bis Ende September — , wobei trockenes Wetter eine selbst­

verständliche Voraussetzung ist.

Im wesentlichen werden für die Entrostung praktisch benutzt das mit der Hand durchgeführte Verfahren mittels der üblichen Hand­

werkszeuge (Schaber, Drahtbürsten usw.) und das Abrosten mittels Sandstrahlgebläses, während die chemische Entrostung nur eine be­

dingte Bedeutung hat.

Die Fachtagung fand in weitesten Kreisen lebhafte Beachtung.

Besonders hatte der „B und zur Förderung der Farbe im Stadtbild"

die Gelegenheit benutzt, seine Wanderausstellung, in der in Modellen und Schaubildern seine Ziele veranschaulicht werden, in Mannheim zu zeigen. Die Reichsbahn hatte zur Fachtagung einige Güterwagen ausgestellt, an denen das Farbspritzen selbst und auch seine Wirkung vorgeführt wurden.

4. V e r la u f d e r F a c h s it z u n g „A u s b ild u n g s w e s e n ".

Der Direktor des Vereines deutscher Ingenieure, Prof. Dr.-Ing. E. 1).

C. M a ts c lio ß , leitete in der Fachsitzung „Ausbildungswesen" eine überaus interessante Erörterung über die „Bedeutung der Ingenieur­

tätigkeit außerhalb der Maschinenindustrie" ein. E r zeigte darin u. a., wie es heute melir denn je darauf ankommt, daß der Maschinen­

ingenieur aus dem Rahmen seiner ursprünglichen, in den technischen Hochschulen vorbereiteten Tätigkeit heraustrete und seine wissen­

schaftliche Ausbildung zur Vertiefung und Weiterentwicklung anderer Wissensgebiete zur Verfügung stellt, wie das in den Vereinigten Staaten von Amerika bereits in viel umfassenderem Maße der Fall sei. Da diese Fragen hier erstmalig zur Erörterung ständen, stellte er die Probleme zunächst auf, die dann in kurzen, höchst interessanten Einzelberichten von geeigneten Fachleuten aus ihrer eignen Erfahrung heraus zu beant­

worten gesucht wurden. So berichtete Dr.-Ing. G a r b o t z , Berlin, über die fortschreitende Mechanisierung in der Großbauwirtschaft, während Privatdozent Dr.-Ing. B r a m e s fe ld , Darmstadt, ent­

sprechende Beispiele aus der Möbelindustrie und der chemischen Industrie von seinem Standpunkte aus beleuchtete.

Prof. C. M a tsc h o ß faßte diese Darlegungen zum Schluß der unter dem Vorsitz von Geheimrat L i p p a r t stehenden Sitzung zu­

sammen, indem er die sich ergebenden Richtlinien formulierte, die bei der Durchführung dieser durchaus nicht einfach zu lösenden Be­

strebungen zu beachten sind. Die wichtige, hier angeschnittene Frage wird naturgemäß im Rahmen des Deutschen Ausschusses für Tech­

nisches Schulwesen werter behandelt werden.

Bekanntlich hat der V. d. I. neben seinen Vorträgen auch eine höchst interessante A u s s t e llu n g in der Wandelhalle des Rosen­

gartens veranstaltet, die sozusagen als Illustration für die Vorträge dienen und zugleich einen Einblick in die Arbeiten des V. d. I. und der ihm eng befreundeten Verbände geben sollte. Im Rahmen dieser VDI-Ausstellung hatte auch der Deutsche Ausschuß für Technisches Schulwesen neuere Arbeiten ausgestellt, die zur Ertüchtigung des technischen Nachwuchses, der Facharbeiter wie der Ingenieure, dienen werden. V iel beachtet wurden die neueren Arbeiten über Schweißen, neuzeitliche Kesselkonstruktionen und die neueren Lehr­

gänge für Werkzeugmacher, Maurer, Zimmerer usw.

W IRTSCHAFTLICH E MITTEILUNGEN.

D ie A rb e itsz e it im B au g e w e rb e .

Nachdem im Frühjahr 1927 ein Reichstarifvertrag für das Baugewerbe zustande gekommen war, ohne daß damit der Streit um die Regelung der Arbeitszeit beigelegt wurde, hatten die drei zentralen Arbeitgeberverbände des Baugewerbes bereits im Mai d. J . beim Reichsarbeitsminister beantragt, daß er auf Grund des § 6 der Arbeitzeitverordnung für das Baugewerbe eine längere Sommerarbeitszeit behördlich zulassen möge. Seit diesem Antrag sind mehr als 3 Monate vergangen; die Bausaison hat ihren Höhepunkt überschritten und noch immer ist die Arbeitszeitfrage ungelöst. Immer wieder fand das Reichsarbeitsministerium einen Grund, um der beantragten Entscheidung auszuweichen. Zunächst wurden die Vertragsparteien des Reichstarifvertrages wieder auf freie Verhandlungen verwiesen mit der Begründung, daß in § 3 des Reichs­

tarifvertrages Verhandlungen zwischen den Parteien ausdrücklich vorgesehen seien, wenn die Arbeitszeit eine gesetzliche Neuregelung erfahren habe. Die Arbeitgeber traten auch nach Inkrafttreten des Arbeitszcitnotgesetzes mit einem entsprechenden Antrag an die Gewerkschaften heran. Diese lehnten jedoch die Verhandlungen ab und erklärten, das Arbeitszeitnotgesetz sei keine gesetzliche Neuregelung im Sinne des Tarifvertrages. Darauf erneuter Antrag der Arbeitgeber­

verbände au den Reichsarbeitsminister mit der Bitte, ein amtliches Schlichtungsverfahren einzuleiten, nach mehreren Wochen Ablehnung des Antrages durch den Rciclisarbeitsminister. Zunächst müsse das Haupttarifamt entscheiden, ob das Arbeitszeitnotgesetz eine Neu­

regelung im Sinne des Tarifvertrages sei oder nicht. Inzwischen ver­

streicht die Bausaison, das Haupttarifamt kann erst im September

zusammentreten; mit einer Lösung der Arbeitszeitfrage vor Saison­

ende ist also kaum mehr zu rechnen.

E s wiederholt sich demnach immer wieder das gleiche Bild, wie es schon in den Jahren 1925 und 1926 zu beobachten war. Die Ge­

werkschaften bestehen auf dem schematischen Achtstundentag. Die Behörden, auch das Reichsarbeitsministerium, erkennen theoretisch z. B . auch im Entwurf des Arbeitsschutzgesetzes das „Saisonprinzip"

für das Baugewerbe an. Trotzdem ist es nicht möglich, daß die Bau­

unternehmer die Bausaison voll ausnutzen, um wenigstens einigermaßen einen Ausgleich für die Arbeitsstunden zu finden, die im Winter wegen des Frostes und der ungenügenden Lichtverhältnisse und in den übrigen Zeiten des Jahres wegen Regens ausfallen.

Die Arbeiter auf den Baustellen denken zum erheblichen Teil anders wie ihre Gewerkschaften. Täglich sind Fälle zu verzeichnen, J in denen sich eine Belegschaft weigert, die Arbeit fortzusetzen, wenn 5:

die Arbeitszeit auf 8 Stunden beschränkt bleibt. Der betreffende | Bauunternehmer kommt in eine eigenartige Situation. Die Belegschaft will länger arbeiten, er darf es nicht zulassen, wenn er sich nicht auf Grund des Arbeitszeitnotgesetzes strafbar machen will. Nur äußeret selten findet sich eine örtliche Aufsichtsbehörde, die in einem solchen Falle von der Ermächtigung des § 6 der Arbeitszeitverordnung Oe- j.

brauch macht und eine längere Arbeitszeit zuläßt. Mit der Belegschaft | darf sich der Unternehmer nicht einigen, da das Gesetz eine längere f Arbeitszeit als S Stunden nur durch Tarifvereinbarung zuläßt.

Der Einwand der Gewerkschaften, daß die von den Unternehmern ; geforderte Jalircsarbeitszeit von 2400 Stunden ebenso gut zu erreichen sei, wenn man dafür sorgen würde, daß sich die Bauaufträge auf das t ganze Ja h r verteilen, läßt den Blick für die Praxis vermissen. Wr |

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