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Chemisches Zentralblatt : vollständiges Repertorium für alle Zweige der reinen und angewandten Chemie, Jg. 102, Bd. 1, Nr. 21

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Academic year: 2022

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Chemisches Zentralblatt.

1931 Band I. Nr. 31. 27. Mai.

A. Allgemeine und physikalische Chemie.

E . Berl, Der Forscher und der Lehrer in unserer Zeit. (Chem.-Ztg. 55. 2. 3/1. 1931.

Darmstadt.) Le s z y n s k i.

Richard Willstätter, Betrachtungen über Chemikerentlassungen und Anstellungs­

sperren. (Chem.-Ztg. 55. 1— 2. 3/1. 1931.) Le s z y n s k i. William Hume-Rothery, Die Elektronenenergieniveaus der Elemente, insbesondere ihre Beziehung zur Größe und den Elektronenzuständen der Atome in metallischen K ry- stallen. In einer früheren Arbeit (vgl. C. 1930. II. 2866) hatte Vf. das empir. „Gesetz der Untergruppen“ aufgestellt, nach welchem eine einfache Beziehung zwischen dem Atomabstand in krystallisierten Elementen, der Hauptquantenzahl n der äußersten (Atom- oder Ionen-)Schale u. der Ordnungszahl innerhalb der Untergruppen des period.

Systems gilt. Diese Beziehung läßt sich unter Verwendung neuer experimenteller Daten auch in der Reihe N e-A r-K r-X als gültig nacliweisen. — Ferner hat sich gezeigt, daß am Anfang der 1., 2., "3., 4. Periode der Atomabstand in verschiedenen krystalli­

sierten Elementen sich verhält wie die 1., 2., 3., 5. Potenz der reziproken Ordnungszahl.

Vf. zeigt, daß auch zwischen der Elektronenenergie der »^-Elektronen u. der reziproken Ordnungszahl innerhalb der einzelnen Perioden ein gesetzmäßiger Zusammenhang besteht: Die Energie hängt von der 2., 4., 6., 10. Potenz der reziproken Ordnungszahl linear ab bzw. diese ist ihr nahezu proportional. Diese Gesetzmäßigkeit wird an H -Li-B -C -N -O -F (if-Schale); N a-M g-Al-Si (L,- u. L n-Schale) als gültig erwiesen.

In der 3. Periode besteht zwischen K u. Ca (J/,-Schale) die erwartete Proportionalität;

dann erfolgt ein kompliziertes Übergangsgebiet; von Cu bis Sr besteht für die JV/,-Schale wieder eine einfache Beziehung. Auch in der 4. Periode besteht die erwartete Pro­

portionalität bei Rb-Sr. Vf. zeigt, daß auch in den Übergangsgebieten einfache Be­

ziehungen bestehen, wenn die Atomabstände einerseits u. die Elektronenenergie anderer­

seits als Funktionen der Ordnungszahl dargestellt werden. Dann geht die Ordnungs­

zahl in die 2. Beziehung meist mit der doppelten Potenz ein als in die erste. Vf. schlägt vor, auf Grund dieses Zusammenhanges die Elektronenniveaus der Atome im Krystall zu bestimmen; sie würden von den Niveaus der freien Atome verschieden sein. — Ferner besteht in einigen Gruppen des period. Systems ein einfacher Zusammenhang zwischen den Ionisationsspannungen u. der Ordnungszahl. (Philos. Magazine [7] 11.

649— 78. März 1931. Oxford, The Old Chemistry Department, The Univ. Museum.) Ei t z. F. J. Garrick, Untersuchungen über Koordination. III. Teil. Die Koordinations­

energie. (II. vgl. C. 1931. I- 6.) Vf. versucht seine früheren Überlegungen dadurch zu prüfen, daß er die Koordinationsenergie der Komplexverbb. aus bekannten physikal.

Größen berechnet. Mittels eines Kreisprozesses bringt er die „Gitterenergie“ des Amminosalzes (Bildungsenergie des Krystalls aus den freien gasförmigen Änionen, u. den komplexen Amminokationen), die Gitterenergie des einfachen Salzes mit der Koordinationsenergie im Zusammenhang. Die „Gitterenergie“ des Komplexsalzes wird unter plausiblen Annahmen unter Verwendung der Krystallstruktur, der Mol­

volumina berechnet. Der Kreisprozeß läßt sich im Falle von Zn(NHs)&Cl2 u. der ent­

sprechenden Fe- u. lfm-Verb. durchrechnen u. ergibt gute Übereinstimmung mit den nach der bisher gegebenen Theorie berechneten Werten. Für die Hydratkomplexe läßt sich die Rechnung der erforderlichen Daten nicht durchführen. (Philos. Magazine [7] 11. 741— 44. März 1931. Leeds, Inorgan. Chem. Dep., The Univ.) Ei s e n s c h i t z.

C. Morton, Eleldromelrische Untersuchungen der Komplexbildung. I. Die Citrate von Bi. Auf Grund der elektrometr. Titration einer Reihe von Lsgg., die 1. Bi-Nitrat u. einen Überschuß von Citronensäure, 2. Bi-Citrat u. Na-Citrat u. 3. Bi-Chlorid u.

einen Überschuß von HCl u. Na-Citrat enthielten, mit NaOH u. einer Glaselektrode kommt Vf. zu folgenden Ergebnissen: Das auf gewöhnlichem Wege aus saurer Lag.

dargestellte Bi-Citrat ist n. Citrat BiC6H 60 7. Bei Ggw. von Alkalicitrat oder Dicarbonat

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3 0 8 6 A . Al l g e m e in e u n d p h y s ik a l is c h e Ch e m ie. 1931. I.

entstehen \vl. bas. Komplexe, deren Zus. von der H'-Ionenkonz. abhängig ist. Bei der Neutralisation des saure Rk. zeigenden n. Citrates mit Alkali entstehen reversibel eine Reihe komplexer Kationen nach:

3BiCi + 3 N il,O H ^ Bi(OH ),, 2BiCi - f (NH4)3Ci 2[Bi(OH)3, 2 Bi Ci] + 3N H 4OH 3[BiO H )3, BiCi] + (NH4)BCi 3[Bi(OH)3, BiCi] + 3 NH4OH ^ 2[2Bi(OH)3, BiCi] 4 - (NH4)3Ci 4 [2 Bi(OH)„, BiCi] + 3N H 4OH ^ 3[3Bi(OH)s, BiCi] - f (NH4)3Ci

deren Endprod. 3Bi(OH)3, BiCi das einzige stabile zu sein scheint. Das käufliche Bi-NH4-Citrat ist eine Mischung von Bi(OH)3, 2BiCi u. (NH4)3Ci, entstanden nach 4BiCi + 9NH4OH ^ 3Bi(OH)5, BiCi + 3(NH4)3Ci. Diskussion der Darstellungs­

methoden von nicht fällbaren, haltbaren, neutralen Bi-Citratlsgg. bestimmter Zus.

(Quarterly Journ. Pharmae. Pharmacol. 3. 561'—74. Okt.-Dez.. 1930. Chelsea-Schule

der Pharmazie.) El s t n e r.

K . M. .Staehorski, Über das logarithmische Depressionsgesetz von van Laar. (Vgl.

C. 1931. I. 405.) Durch entsprechende Umformung der Beziehung von VAN L a a r für die E.-Erniedrigung kommt Vf. zu zwei Gleichungen, die es gestatten, den Asso­

ziationsfaktor des assoziierten gel. Stoffes bei niclitassoziiertem Lösungsin. bzw. den Assoziationsfaktor eines Lösungsm. bei nicht assoziiertem gel. Stoff zu berechnen.

An Hand der Gleichungen werden die Assoziationsfaktoren von Methyl-, Äthyl- u.

Butylalkohol in Bz]., sowie von Phenol (Bzl. als gel. Stoff), Benzoesäure (Bzl. als gel.

Stoff), Blausäure (Chlf. oder Bzl. als gol. Stoff), W . (Methylacetat, Ä ., Rohrzucker als gel. Stoffe) u. S (J als gel. Stoff) berechnet. (Journ. Russ. phys.-ehem. Ges. [russ.]

61. 713— 19. 1929. Charkow, Ukraine, Inst. f. angow. Chemie.) GXJRIAN.

Louis S. Kassel, Der homogene, Zerfall von gasförmigem Acetaldehyd. In einem Rk.-Gefäß von Quarz wurde bei Tempp. tim 750° absol. der homogene Zerfall von Acetaldehyd über einen großen Druckbereich beobachtet. Die Abhängigkeit des Zerfallsbetragcs vom Anfangsdruck gehört zu einer Rk. von der Ordnung 5/3, dagegen kann die Änderung des Betrages während eines Vers. besser durch eine Gleichung vom 2. Grade ausgedrückt werden. Bei niederen Tempp. ist eine heterogene Rk.

erster Ordnung bemerkt worden. Vf. vermutet, daß alle einmolekularen Zerfalls­

erscheinungen von einer doppclmolekularen Zers, derselben Substanz begleitet werden.

(Journ. physical Chem. 34. 1166— 73. Juni 1930. Pasadena, Cal., California Inst, of

Techn.) SCHUSTERIUS.

Karl Przibram, über die Rekrystallisation des Steinsalzes. (Vgl. C. 1930. I. 194.) Ausführlichere Wiedergabe der C. 1930. I. 1594 referierten Unterss. über die Re­

krystallisation von gepreßtem Steinsalz unter der Wrkg. eines Ra-Präparats u. über das Sichtbarwerden dieser Rekrystallisation durch Verfärbung. Durchmusterung der zu Beginn der Unterss. (vor mehr als 2 Jahren) gepreßten u. verfärbten Steinsalzstücke.

Bei stärker gepreßten Stücken von etwa 3000 kg pro 1 qcm aufwärts erfolgt die Re­

krystallisation auch olme Bestrahlung schon nach Tagen, u. in diesem Falle hemmt die Bestrahlung die Rekrystallisation. In 'Übereinstimmung mit den Beobachtungen an Metallen erfolgt die Rekrystallisation um so rascher, je stärker das Stück gepreßt worden war, u. bei je höherer Temp. es aufbewahrt wird. An geeigneten Stücken kann die lineare Rekrystallisationsgeschwindigkeit auch direkt mit dem Mikrometer an dem Fortschreiten der Korngrenzen gemessen werden. Außer am Farbunterschied sind die Grenzen der Rekrystallisationshöfe, wenn sie gut entwickelt sind, bei passender Be­

leuchtung auch an lebhaft spiegelnden Reflexen kenntlich. Verss. an „reinen“ NaCl- Krystallen ergaben auch bei 2000 kg/qcm eine viel geringere Rekrystallisationstendenz, als bei natürlichem Steinsalz, Ferner wurde getempertes natürliches Steinsalz unter­

sucht. Aus den Verss. kann gefolgert werden, daß Sekmelzflußkrystalle u. hoeh- getempertes natürliches Steinsalz nach dem Pressen sehr zahlreiche Rekrystallisations- keime mit geringerer Wachstumstendenz aufweisen, natürliche ungetemperte Steinsalz- krystalle dagegen nur vereinzelte Keime mit starker Wachstumstendenz. (Ztschr.

Physik 67. 89— 1015. 12/1. 1931. Wien, Inst. f. Radiumforsch.) Le s z y n s k i. Rudolf Matthäi, Einfluß der Wärmevergangenheil auf die ultramikroskopische Sol- bildung in Salzkrystallen. Die Zählung der in durchsichtigen Krystallen auftretenden ultramikroskop. Soltcilchen ergibt eine einfache Methode zur Verfolgung chem. nicht mehr nachweisbarer Mengen von Verunreinigungen. Die Anzahl der in natürlichen und künstlichen S t e i n s a l z - Krystallen vorhandenen Ultramikronen nimmt mit steigender Temp. im allgemeinen zu bis zu einem Höchstwert bei etwa 400°, der mit wachsender Temp.-Dauer unverändert zu bleiben scheint. Oberhalb 400° verringert

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sich die Ultramikronenzahl dauernd, knapp unterhalb des F. sind die Krystalle opt.

leer. Dio Vorgänge sind zumindest teilweise umkehrbar; sie beruhen im Tcmp.- Gcbiet oberhalb 400° offensichtlich auf einer zunehmenden „Lösung“ der Teilchen­

substanz im festen NaCl. Die Verfärbung der Krystallo durch Ultraviolettbestrahlung scheint durch die jeweilige Monge der ultramilcroskop. gel. Verunreinigungen bestimmt zu sein. (Ztsclir. Physik 6 8 . 85— 96. 11/3. 1931. Halle, Inst. f. theoret. Physik.) Le s z.

J. W . Kuklin, Über gesättigte Lösungen, die ein gemeinsames Ion enthalten. Vf.

untersucht die Gesamtlöslichkeit von 2 Salzen, sowie die Menge jedes einzelnen Salzes in einer gesätt. Lsg. von zwei Komponenten mit einem gemeinsamen Ion. Von Be­

deutung ist dabei, ob die Komponenten Doppelsalze bilden u. ferner die Löslichkeit sowohl der einfachen als auch der Doppelsalze. — Bildet der in W . gel. Stoff mit dem anderen kein Doppelsalz, so erweist es sich als unmöglich, diesen zweiten Stoff ein- zuführen, ohne daß sich der erste dabei ausscheidet. (Beispiel: gesätt. NaCl-Lsg.

HCl-Gas). Hat man ein 11. u. ein wl. Salz, so wird das zweite nahezu vollständig aus der Lsg. verdrängt (Beispiel: K J -f- K 2S 0 4). Ist dio Löslichkeit der beiden Salzo nicht allzu verschieden, dann enthält die gemeinsame Lsg. die beiden Komponenten in ihren Löslichkeiten nahezu proportionalen Mengen (NaCl u. N a N 03). — Bei Exi­

stenz von Doppelsalzen wird entweder das Doppelsalz oder eine der beiden Komponenten ausgeschieden. Die Zus. der Lsg. ändert sich, bis sich konstant ein Gemisch des Doppel­

salzes u. einer der Komponenten ausscheidet. — An Hand eigener Verss. sowie der Er­

gebnisse anderer Autoren bespricht Vf. die Löslichkeitsverhältnisse für zahlreiche Salzpaare mit einem gemeinsamen Ion, insbesondere diejenigen Fälle, bei denen durch Hinzufügen eines zweiten Salzes sich eine molekulare Gesamtlöslichkeit ergibt, welche der Löslichkeit der stärker 1. Komponente nicht gleich ist. (N aN 03 u. N H 4N 0 3, NaCl u. NH 4C1 u. a. m.) (Journ. Russ. phys.-cliem. Ges. [russ.] 61. 667-— 81. 1929.

Lab. d. Ljisswen-Fabrik d. Uraler Gebiets.) G u r ia n . Bernhard Neumann und Ernst Altmann, Die katalytische Umsetzung von Schwefel­

kohlenstoff mit Wasserdampf. In den Reaktionsgasen können H 2S, CS2, H 20 , C 0 2, CO, COS u. H , V o r k o m m e n , außerdem kann S zur Abscheidung gelangen. Der therm.

Zerfall von H 2S ist in dem untersuchten Temperaturbereich, unterhalb 500°, ganz unbedeutend, so daß auf H 2 keine Rücksicht zu nehmen ist. Oberhalb 170° ist kein COS anzutreffen, weil sein Umsatz mit II20 schneller abläuft als sein Zerfall. CO er­

scheint nur als Zerfallsprod. von COS, welches selbst nur bei ungewöhnlich großen Strömungsgeschwindigkeiten nachzuweisen ist. Festgestellt wurde die Ausbeute an H 2S (durch Absorption in Cadmiumacetatlsg.) unter dem Einfluß von Cu, Au, Pt, Cr20 3, Cu-Pb-Cr20 3, sowie aktiver Kohle zu bestenfalls 65%> von A120 3, CaO, BaO, MgO bis zu 7 7 % , von Ce02 u. T h 0 2 zu 81— 8 7 % u. von Mischungen des MgO mit T h 02.

Das Optimum mit 9 8 % Ausbeute ergab ein Gemisch mit 1 0 % T h 02 bei 350°. Im Temperaturgebiet von 330-—475° stimmt die gefundene Ausbeute recht gut mit der Berechnung nach der NEKNSTsehen Näherungsformel gemäß der Bruttork.:

CS2 + H 20 = C 0 2 + H 2S-

überein. Die gebrauchten Kontaktmassen ließen schon äußerlich eine Schwefelung erkennen. Zum genaueren Studium der Zwischenrk. wurden MgO, Ce02 u. T h 02 in mehrstündigen Verss. zwischen Tempp. von 270— 700° mit ganz trockenem H 2S ge-, schwefelt. Wahrscheinlich bilden sich MgS, Ce2S3 u. ThOS. Die gebundene S-Menge nimmt mit der Zeit u. mit steigender Temp. bei T h 0 2 viel langsamer zu als bei den beiden anderen Oxyden. Es wird angenommen, daß als zweite Stufe der Rk.

Hydrolyse der Sulfide stattfindet u. zwar langsam bei den Schwermetallen, leichter bei den alkal. Erden, am schnellsten bei den seltenen Erden im Gemisch mit MgO.

(Ztschr. Elektrochem. 37. 173— 85. April 1931. Breslau, Techn. Hochschule.) Ca s s e l. A ,. A to m stru k tu r . R a d io c h e m ie . P h o to c h e m ie .

Philipp Frank, Der Charakter der heutigen physikalischen Theorien. (Seienta 25.

183— 96. 1/3. 1931. Prag, Dtsch. Univ., Inst. f. theoret. Physik.) ^ Le s z y n s k i. Albert Einstein, Richard C. Tolman und Boris Podolsky, Kenntnis von Ver­

gangenheit und Zukunft in der Quantenmechanik. Es wird ein Gedankenexperiment Angegeben, durch das ermöglicht wird, aus der Kenntnis des Verh. eines Teilchens in der Vergangenheit Aussagen über das Verh. eines anderen Teilchens in der Zukunft zu.

maehen, die nach den Prinzipien der Quantenmechanik nicht möglich sind. Es gelten daherdie Beschränkungen, denen nach der Quantenmechanik eine exakte Beschreibung des zurückzulegenden Weges eines Teilchens unterworfen ist, auch für die Beschreibimg

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des Weges, den ein Teilchen bereits zurückgelegt hat. (Physical Rev. [6] 37- 780— 81.

15/3. 1931. California Inst, of Technol.) _ Le s z y n s k i. C. Gr. Darwin, Beispiele fü r Unbestimmtheitsrelationen. (Proceed.Roy. Soc.,London Serie A 130. 632— 39. 3/3. 1931. Edinburgh, U niv.) _ Eis e n s c h i t z.

Gilbert D. West, Einfache Vorstellungen zur Korpuskulartheorie des Lichtes und zur Wellentheorie der Materie. (Science Progress 25. 622— 26. April 1931. Wood­

wich.) Le s z y n s k i.

E. Csäszär, Untersuchungen über die neue Quantentheorie. (Journ. Physique Radium [7] 2. 29— 41. Febr. 1931. — C. 1930. II. 3503.) Eis e n s c h i t z.

W . Wessel, Invariante Formulierung der Diracschen Dispersionstheorie. (Ztschr.

Physik 67. 54— 66. 12/1. 1931. Jena, Theoret.-physikal. Seminar d. Univ.) Le s z y n s k i. E. U. Condon und P. M. Morse, Quantenmechanik der Stoßprozesse. 1. Streuung von Partikeln in einem definierten Kraftfeld. Zusammenfassender Bericht. (Rev.

modern Physics 3 . 43— 88. Jan. 1931. Palmer Phys. Labor., Princeton Univ.) Ei t z. Toshinosuke Muto, Mitteilung über den Photoeffekt nach der Diracschen relati­

vistischen Wellengleichung. (Scient. Papers Inst, physical. ehem. Res. 15. 111— 26.

28/2. 1931.) Ei s e n s c h i t z.

L. F. BateS, Physik. Fortschrittsbericht über neuere Arbeiten auf folgonden Gebieten: Cu20-Zelle, Verh. stark beschleunigter positiver Ionen, Ultrarotspektren, Energieverluste von Elektronen in Stickstoff. (Science Progress 25. 570— 76. April

1931. London.) Le s z y n s k i.

C. Ramsauer, R. Kollath und D. Lilienthal, Über die Erzeugung von Protonen.

D a De m p s t e r (C. 1926. I. 831) die Erzeugung von Protonen mit seiner Apparatur nur sehr kurz beschrieben hat, werden die Bedingungen, unter denen Protonen auf- treten, u. die Stärke u. Homogenität des Protonenstrahls näher untersucht. Ein Ver­

gleich der DEMPSTERschen Methode mit der Gasentladungsmethode wird durch­

geführt. (Ann. Physik [5] 8. 702— 08. 23/3. 1931. Berlin-Reinickendorf, AEG.-Forsch.-

Inst.) Br ü c h e.

C. Ramsauer, R. Kollath und D.Lilienthal, Über den Wirkungsquerschnitt vonOas- molekülen gegenüber langsamen Protonen. (Vgl. C. 1 9 3 1 1. 13.) Ein Strahl von Protonen, der nach der DEMPSTERschen Methode (vgl. vorst. Ref.) hergestellt wurde, wird, durch He, Ne, Ar, H 2 und N 2 gesandt. In üblicher Weise wird der Wirkungsquerschnitt durch Zweikäfigmessung bestimmt: Sämtliche Wirkungsquerschnittskurven fallen zunächst mit wachsender Protonengeschwindigkeit steil ab, erreichen ein Minimum u. steigen dann (Ausnahme He, das in dem untersuchten Bereich horizontal bleibt) mehr oder weniger steil wieder an. — Litcraturvergleich. — Diskussion über die Molekülwrkg.

gegenüber Protonen. (Ann. Physik [5] 8. 709— 36. 23/3. 1931. Berlin-Reinickendorf,

AEG.-Forsch.- Inst.) B r ü c h e .

J. S. Townsend, Über die mittlere freie Weglänge von Elektronen. Antwort auf eine Bemerkung von G. Ramsauer. Polemik. (Vgl. C. 1931. I. 409.) (Ann. Physik [5] 8.

805—08. 1/4. 1931.) Br ü c h e.

Carl Ramsauer, Zur Methodik der Wirkungsquerschnittsmessungen. Antwort an J . S. Toivnsend. (Vgl. vorst. Ref.) (Ann. Physik [5] 8. 809— 10.1/4. 1931.) Br ü c h e.

E. C. Bullard und H. S. W . Massey, Die elastische Streuung langsamer Elek­

tronen in Argon. (Vgl. C. 1931. I. 567.) Um die Streuung langsamer Elektronen in einem weiten Winkelbereich zu untersuchen u. auf diese Weise auch über den Ra mSAUER- Effekt neue Aufschlüsse zu erhalten, führen Vff. Verss. aus, in welchen die Streuung von Elektronen der Geschwindigkeiten 4— 40 V zwischen 15 u. 125° gemessen wird.

Die Apparatur ist der von Ar n o t (vgl. C. 1930. I. 326) nachgebildet. Es werden Verteilungskurven der Streuintensität erhalten, die deutliche Maxima u. Minima auf­

weisen; sie haben wenigstens bei den größeren Geschwindigkeiten etwa denselben Verlauf wie die Intensität von Licht, das an kleinen Kugeln gebeugt wird. Die genauere Diskussion ist schwierig, da die Elektronemvellenlänge sich im Bereich des Atoms ändert u. da das Atomfeld nur langsam abklingt, also keinen scharf begrenzten Raum erfüllt. Soweit zurzeit eine theoret. Diskussion der Streuungskurven möglich ist, kann die Übereinstimmung als gut bezeichnet werden. (Proceed. Roy. Soc., London. Serie A.

130. 579— 90. 3/3. 1931. Cambridge.) Ei s e n s c h i t z. Edmund C, Stoner, Die spezifische Wärme der Elektrizität in ferromagnetischen Stoffen. Aus dem Gang der Thermokraft von ferromagnet. Substanz am CuRIE-Punkt hat man gefunden, daß die „spezif. Wärme der Elektronen“ in diesem Gebiete sich um dieselbe Größenordnung aber in entgegengesetztem Sinne ändert, wie die

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spezif. Wärme pro Atom. Vf. versucht eine theoret. Deutung dieser Erscheinung.

Es zeigt sich, daß die Behandlung des Metalls als System freier Elektronen, die der Fe r m i-Statistik gehorchen, hier mit der Erfahrung schlecht übereinstimmt; denn die spezif. Wärme der Elektronen erscheint immer zu klein u. mit demselben Vorzeichen, während die Beobachtung beiderlei Vorzeichen liefert. Vf. behandelt das Metall als Gleichgewicht zwischen Atomen, Ionen u. Elektronen; die Zahl der freien Elektronen kann durch elektr. Ladungen nicht geändert werden; die Zahl kann häufig aus der Bedingung errechnet werden, daß die Arbeit, um ein Elektron von einem Atom zu entfernen, gleich der maximalen kinet. Energie ist. Den Ferromagnetismus schreibt er der Wechselwrkg. von Ionen mit nicht abgeschlossenen Schalen zu. Die Änderung der spezif. Wärme der Elektronen am CuRiE-Punkt ergibt sich zu entgegengesetztem Vorzeichen wie die Änderung der spezif. Wärme der Atome dividiert durch die Anzahl der zur abgeschlossenen Schale fehlenden Elektronen. Dies ist in Übereinstimmung mit der Beobachtung an N i; auch der Zahlcnwert des Effektes erscheint in richtiger Größe. (Proceed. Leeds philos. literary Soc. 2. 149— 58. Jan. 1931. Phys. Labor.,

Univ. of L ecds.) Ei s e n s c h i t z.

G. W . Brindley, Über die Ladungsverteilung und die diamagnetische Susceptibilität von Atomen und Ionen. Der Diamagnctismus eines Atoms oder Ions hängt eng mit der Ladungsverteilung zusammen. Vf. diskutiert die Susceptibilitäten, die man unter Zugrundelegung verschiedener bisher vorgeschlagener Ladungsverteilungen errechnet;

es zeigt sich, daß danach die nach Sl a t e r (vgl. C. 1 9 3 0 . II. 1824) angesetzten Eigen­

funktionen in verhältnismäßig guter Übereinstimmung mit der Erfahrung stehen.

Die Berechnung der Ionensusceptibilitäten aus den allein experimentell zugänglichen Susceptibilitäten der Salze hat nach Ansicht des Vf. derart zu geschehen, daß die Sus­

ceptibilitäten im Verhältnis der mittleren effektiven Kernladungen aufgeteilt werden.

(Philos. Magazine [7] 1 1 . 786— 92. März 1931. Leeds, Univ.) Ei s e n s c h i t z. J. H. Hildebrand, Gitterenergien vom thermodynamischen Standpunkt aus. Es wird die elektrostat. Gleichung für die Gitterenergie diskutiert u. auf einige Beschrän­

kungen hingewiesen. Bei Anwendung der thermodynam. Zustandsgleichung kann man aus den eiast. Eigg. bei gewölmlicher Temp. die Energie berechnen u. die unsichere Extrapolation auf T — 0 vermeiden. Die so erhaltenen Abstoßungsexponenten für NaCl, NaBr, NaJ, KCl, KBr u. K J liegen zwischen 11 u. 12. Der Exponent für NaCl zeigt sich im zugänglichen Volumbereich als prakt. konstant. Die neu berechnete Gitterenergie für NaJ stimmt innerhalb 1 ,5 % mit dem von Ma y e r (C. 1 9 3 0 . II. 513) auf völlig anderem Wege ermittelten Wort überein. Es wird auf die Bedeutung einer direkten Best. des Koeffizienten (<5 p /ö T )v über einen weiten Bereich für eine Ver­

feinerung der Theorie hingewiesen. (Ztschr. Physik 67 . 127— 34. 12/1. 1931. Berkeley,

Cal., z. Z. München.) ' Le s z y n s k i.

T. E. Stern, Der symmetrische sphärische Oscillator und die Rotationsbewegung homöopolarer Moleküle in Krystallen. Als Modell der 2-atomigen Moll, innerhalb eines Krystallgitters behandelt Vf. die Bewegung eines solchen Mol. in einem äußeren Feld dessen Potential er als period. Funktion des räumlichen Winkels ansetzt. Er errechnet die Eigenwerte der Wellengleichung als Funktionen des Trägheitsmomentes u. des mittleren Potentials für einige Lsgg. der Wellengleiehung; da die Bewegung für den Grcnzfall verschwindenden Potentials in die Bewegung des räumlichen Rotators über­

geht, kann man die Eigenwerte nach den Quantenzahlen des Rotators benennen;

andrerseits gehen sie für den Grenzfall großen Potentials in die Energiewerte des ebenen Oscillators über. V f. entwickelt ein Termschema, welches die Aufspaltung der ersten 4 Oscillationsquantenzahlen in die 15 entsprechenden Rotationszustände zeigt. Daraus ist zu ersehen, unter welchen Bedingungen die Mol.-Bewegung im Krystall als Oscillation bzw. als Rotation angesehen werden kann; die Bedingungen sind dio quantentheoret. Präzisierung dafür, daß die potentielle Energie groß bzw.

klein gegen die kinet. ist. (Proceed. Roy. Soc., London. Serie A. 1 3 0 . 551— 57. 3/3.

1931. Cambridge, Trinity College.) Ei s e n s c h i t z. C. D. Ellis, Neuere Anschauungen auf dem Gebiete der Radioaktivität. (Science Progress 25. 607— 21. April 1931. Cambridge, Univ. — C. 1931. I. 2435.) Le s z y n s k i.

E. Henriot, O. Goche und F. Dony-Henault, Versuche über die Zusammen­

fassung von Atomen zu einem Magneto-Kathoden- oder Kathodenstrahl. (Vgl. C. 1927.

II. 2379.) Es gelingt „Magnetokathoden“- oder Kathodenstrahlen aus Atomen von 1F, G, Pt, Na, S herzustellen, die sich im elektr. oder magnet. Feld wie Elektronen-

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3090 Aj. ATOMSTRUKTUn. RADIOCHEMIE. Photochemje. 1 9 3 1 . I.

strahlen verhalten. (Journ. Physique Radium [7] 2. 1— 11. Jan. 1931. Brüssel,

Univ.) Ei s e n s c h i t z.

L. S. Ornstein, D. Vermeulen und J. Wouda,' Anschluß der Utrechter Strahlungs­

und Temperaturmessungen an Messungen am schwarzen Körper mittels des Ooldpunktes.

Die spektrale Energie Verteilung u. die absol Energie können relativ gemessen werden nach einer photograph. oder einer pyrometr. Methode, absol. mit einer absol. geeichten Thermosäule u. mit dem opt. Pyrometer von Ho l b o b n- Ku r l b a u m. Um die Resultate an die internationale Temp.-Skala anzuschließcn, wird nach der pyrometr. Methode beim F. des Goldes gearbeitet (schwarzer Körper aus Ni, das sich mit schwarzem NiO überzieht, Durchschmelzmethode), die früher für die Berechnung der absol. Energie benutzten Tempp. waren, der neuen Eichung zufolge, um ca. 10° zu hoch, so daß der Unterschied zwischen den Messungen mit der Thermosäule u. dem. Pyrometer nicht mehr 2— 3, sondern nur 1— 2 % beträgt. (Koninkl. Akad. Wetensch. Amsterdam, Proceedings 33. 985— 89. 1930. Utrecht, Univ. Physik. Inst.) W . A. Ro t h.

G. P. Ittmann und H . C. Brinkman, Zeemaneffekt der von inneren elektrischen Feldern erzwungenen Strahlungsiibergänge. Dio Vff. machen darauf aufmerksam, daß der Zeemanoffekt der durch atomare elektr. Felder erzwungenen Übergänge andere Aufspaltungsbilder liefert als der Zeemanoffekt erlaubter Übergänge. Haben diese Felder gegenüber dem Magnetfeld beliebige Richtungen, so können z. B. die Übergänge A m = ± 2 mit senkrechter Polarisation auf treten, die auch bei der Quadrupolstrahlung möglich sind. Die Entscheidung, ob das Auftreten von verbotenen Linien durch Quadrupolstrahlung oder durch innere elektr. Felder verursacht ist, ist somit allein auf Grund des Vorhandenseins dieser Übergänge nicht möglich. Die genaue Ausrechnung des Aufspaltungsbildes der Nordlichtlinie zeigt, daß die von Fr e r i c hS u. Ca m p b e l l (C. 1930. II. 3367) vorgeselilageno Deutung dieser Linie als Quadrupolübergang be­

stehen bleibt, daß man dagegen aus den Vorss. von Se g r e (C. 1931. I. 1877) noch nicht mit Sicherheit angeben kann, ob es sich bei den S— D-Übergängen des Kaliums um Quadrupolstrahlung handelt. (Naturwiss. 19. 292. 27/3. 1931. Utrecht, Phys. Lab.

d. Rijksuniv.) Ro s e n.

Ludwig Heilmeyer, Das Absorptionsspektrum des Bilirubins in Chloroform, Alkohol und Alkalien. (Vgl. C. 1930. II. 2165.) Im Gegensatz zur bisherigen Ansicht besitzt Bilirubin in CHC13 u. A . eine wohlumschriebene Absorption mit einem Maximum bei 450 /<//. Von dort an fällt die Kurve auch im ultravioletten Spektralbereich kontinuier­

lich ab. Das Absorptionsverhältnis in CHC13 im Absorptionsmaximum wurde zu 0,00001054 ermittelt. — In Alkalien zeigt Bilirubin im sichtbaren Gebiet kontinuier­

liche Absorption, die Aufnahme einer reellen Absorptionskurve ist nicht durchführbar, da die alkal. Lsg. äußerst unbeständig ist. Der Unterschied des alkal. Spektrums gegenüber dem neutralen beruht jedoch nicht auf einer sekundären oxydativen Ver­

änderung des Bilirubins, sondern ist tatsächlich durch das alkal. Lösungsm. (Salzbldg. ?) bedingt. (Biochem. Ztschr. 232. 229— 39. 2/3. 1931. Jena, Medizin. Univ.-Klin.) SlM.

W . Bünger und W . Flechsig, Über die Abklingung eines KCl-Phosphors mit TICl-Zusatz und ihre Temperaturabhängigkeit. (Vgl. C. 1931. I. 575.) Unters, von KCl-Einkrystallcn mit Zusätzen von 0,5— 1 M o l.-% T1C1 im Schmelzfluß. Mittels einer rasch rotierenden Phosphorfläche wird photograph. festgestellt, daß die Fluorescenz .sicher nach V20000 sec nach Schluß der Bestrahlung erloschen ist u. daß dem Fluorescenz- leuchten ein schnell abklingendes Nachleuchten folgt, daß auch vor dem ersten Ein­

setzen der von den Vff. untersuchten Phosphorescenzemission erloschen ist. Die be­

nutzte Methode zur Registrierung von spektral zerlegtem Phosphorescenzlieht ist im Original beschrieben. Es gelingt dieHerst. einer Reihe vonPhosphoren mit einheitlicher Abklingung, allerdings ist das Herst.-Verf. nicht in jedem Falle reproduzierbar. Die Unters, der Phosphore, deren Lichtsumme nach einer einfachen Exponentialfunktion L = L 0-e~a t abklingt, ergibt, daß die Konstante a eine lineare Funktion der reziproken Temp. u. unabhängig von der erregenden u. emittierten Wellenlänge ist. Deswegen kann ihr die physikal. Bedeutung einer Abklingüngskonstanten zugesprochen werden.

Unter bestimmten Voraussetzungen kann aus der Temp.-Abhängigkeit der Abklingungs- konstanteh ein, Schwellenwert im Sinne der v a nt HoFFschen Gleichung berechnet werden. In diesem Falle muß dem berechneten Schwellenwert eine opt. nachweisbare Krystallabsorption entsprechen, welche durch auslöschende Wrkg. bei etwa 1,85 ¡i nachgewiesen ist. (Ztschr. Physik 67. 42— 53. 12/1. 1931. Göttingen, I. Physik.Inst.

d. Univ.) Le s z y n s k i.

Frances G. Wiek, Durch' Eadiumslrahlung angeregte Thermoluminescenz. (Vgl.

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1 9 3 1 . I. A j. El e k t r o c h e m ie. Th e r m o c h e m ie. 3 0 9 1

C. 1 9 3 1 .1. 2726.) Vf. arbeitet mit Leuchtmischungen aus CaSOit MgO u. CaF. Durch Bestrahlung mittels Radium wird die Substanz zur Thermoluminescenz befähigt; die Erscheinung kann durch Druck beeinflußt werden. (Physical Rev. [2] 37. 465. 15/2.

1931. Vassar College.) Eis e n s c h i t z.

E. C. C. Baly, Pluotosynihe.se.. Überblick über die vom Vf. u. Mitarbeitern durch­

geführten Verss. zur Photosynthese von Zucker aus C 0 2 in Ggw. gefärbter, katalyt.

wirksamer Stoffe. (Smithsonian Report 1929. 237— 44. Univ. of Liverpool, Smith-

sonian Institution. Sep.) Li n d a u.

M. Qureshi und N. A. Taher, Hydrolyse von Aceton im ultravioletten Liclit. Bei Variation der Lichtintensität zeigte sich eine direkte Proportionalität der Rk.- Geschwindigkeit zur einfallenden Lichtintensität. In zwei Meßreihen wurde einmal dio Lichtintensität durch rotierende Sektoren u. ferner durch Diaphragmen mit ver­

schiedenen Öffnungen geändert. Weiterhin wurde bei wss. Acetonlsgg. im Quarz­

gefäß im vollen Lichte einer Hg-Lampe Essigsäure u. Formaldehyd in meßbaren Mengen festgestellt. (Nature 127. 522. 4/4. 1931. Hyderabad-Deccan, Osmania Univ.-

Coll., Dep. of Chcm.) Sc h u s t e r iu s.

B. Rajewsky, Die Wirkungen der kurzwelligen Strahlen auf Eiiveißkörper. I. Mitt.

Eiweißlsgg. wurden Ultraviolett-, Röntgen- u. Kathodenstrahlen ausgesetzt u. es wurde die Zunahme der Teilchenzahl in der Lsg. ultramikroskop. gemessen. Eine fortgesetzt bestrahlte Eiweißlsg. weist nach einer „Latenzzeit“ eine zunehmende Teilchenzahl auf, die nach Erreichung eines Maximums absinkt u. nach einer neuen, kürzeren Latenz­

zeit wieder ansteigt \t. absinkt u. so fort. Der Einfluß der Temp. u. Wellenlänge wurde näher untersucht. Dio Wrkg. von Ultraviolett war unter gewissen Bedingungen Temp.- unabhängig, die Wrkg. der Röntgenstrahlen war dagegen stark Temp.-abhängig.

(Bioehem. Ztschr. 227. 272— 85. 30/10. 1930. Frankfurt a. M., Univ. Inst. f. physikal.

Grundlagen d. Medizin.) Kr e b s.

Wolfgang Gentner und Kurt Schwerin, Die Wirkungen der kurzwelligen Strahlen auf Eiweißkörper. II. Mitt. Über die Abhängigkeit der Strahlungsreaktion des Eiweißes von der Strahlungsintensität im Ultraviolett. (I. vgl. vorst. Ref.) Vff. bestrahlten eine aus Serum hergestellte Paraglobulinlsg. mit einer Quarzquecksilberlampe u. zählten mit Hilfe des Ültramikroslcops die Veränderung der Teilchenzahl in der Lsg. Die ge­

wonnenen Teilchenzahlkurven ergeben verschiedene Charakteristica der Koagulationsrlc.

(Latenzzeit, Steilheit), die unmittelbar von der auffallenden Strahlungsenergie ab- hängen u. damit als relatives Maß der Strahlenwrkg. dienen können. (Bioehem. Ztschr.

227. 286— 303. 30/10. 1930.) Kr e b s.

A 2. E le k tr o c h e m ie . T h e r m o c h e m ie .

0 . Hassel und E. Naeshagen, Zur Temperaturabhängigkeit der elektrischen Momente ,,biegsamer Moleküle“ . Von W e r n e r (C. 1930. I. 2364) ist die Frage, ob das Dipolmoment nichtstarrer, „frei drehbarer“ Moll, sich mit der Temp. ändert, für den Fall des Hydrochinondiäthyläthers bejahend beantwortet worden. Allerdings wurde eine Zunahme beobachtet, während man eigentlich eine Abnahme erwartet hätte. Vff. konnten das Resultat W e r n e r s nicht bestätigen. Mit einer geeigneten Apparatur, deren Beschreibung im Original nachzulesen ist, wurde bestimmt: das Dipolmoment von Hydrochinondimelhyläther bei 18° (1 ,6 7 -1 0 "18 elektrostat. Einheiten), bei 40° (1,67) u. 60° (1,68), von Hydrochinondiäthyläther bei 18° (1,72), bei 40° (1,75) u.

60° (1,78), von Benzonitril bei 18° (3,93), bei 40° (3,92) u. 60° (3,88), von Benzoin bei 18° (3,57), bei 40° (3,54) u. 60° (3,58). Ferner wurde der Terephthalaldehyd unter­

sucht. Für seine Atom- u. Orientierungspolarisation Pa+O werden bei 18, 40 u. 60°

die Werte 100,7, 98,3 u. 96,2 angegeben. Für Zimtaldehyd, dessen Moment bei 180 zu 3,71 bestimmt wurde, sind die entsprechenden Zahlen 274,2, 262,2, 250,2. — Es läßt sieh zeigen, daß eine Z u n a h m e der Differenz in der DE. von Lsg. u. Lösungsm.

eino V e r g r ö ß e r u n g von Pa+O u. damit des Dipolmoments zur Folge hat. Dio fragliche Differenz hat aber in allen Fällen eine deutliche Abnahme gezeigt. Vff. ver­

muten, daß dio Diskrepanz zwischen ihren u. den WERNERschen Resultaten in der Messung des Temp.-Ganges der DE. der Lsgg. liegt, u. glauben, daß die von ihnen verwendeten größeren Konzz. nichts wesentliches ausmäclien. (Ztschr. physikal.

Chem. Abt. B . 8. 357— 64. 1930. Oslo, Mineralog. Inst. d. Univ.) B e r g m a n n . A . Keith Brewer und J. W . Westhaver, Der Chemismus der Glühentladung.

IV. Die Ozonsynthese. (III. vgl. C. 1930. I. 3749.) Die Unters, wird bei verschiedenen Drucken von einigen Millimetern in einem Rk.-Gefäß vorgenommen, bei welchem

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3 0 9 2 A s. El e k t r o c h e m ie. Th e r m o c h e m ie. 1 9 3 1 . I.

der Teil mit der positiven Säule in fl. Luft gesenkt ist, um sekundäre Rkk. durch Ausfrieren zu unterbinden u. um die relative Rk.-Fähigkeit der Ionen, Atome u.

erregten Moll, zu unterscheiden. Das Ozon lagert sich auf den Wänden als bläulicher fl.

Film ab. Der Druck im Rk.-Gefäß darf nicht 0,2 mm, den Dampfdruck des Ozons bei der Temp. der fl. Luft, unterschreiten. Die Ozonmenge bei der Synthese in der positiven Säule der Glühentladung ist bei konstantem Strom nahezu unabhängig vom Druck in den Grenzen von 0,3 bis 15 mm Hg, aber sie ist proportional den Strom­

dichten für niedere Drucke. Als Maximum werden 150 g 0 3 pro K W h angegeben.

Das Verhältnis der Ozonmoll, zu den O-Ionen ist größer als 1. Fremdgase wirken negativ, besonders N 2, ebenso Ar, nur He vermehrt in geringem Maße die Ausbeute.

(Journ. physical Chem. 3 4 . 1280— 93. Juni 1930. Washington, Fertilizer and Fixed Nitrogen Investig., Bur. of Chem. a. Soils.) Sc h u s t e r iu s.

A. Keith Brewer und J. W . Westhaver, Der Chemismus der Glühentladung.

V . Die Oxydation von Wasserstoff. (IV. vgl. vorst. Ref.) Die Abhängigkeit der H 20 - Synthese von Druck, Strom, Gaszus. u. Elektrodenmaterial wird eingehend unter­

sucht. Die relative Rk.-Fähigkeit der Atome, der angeregten Moll. u. der Ionen wird diskutiert. Es wird gezeigt, daß die Rk. begonnen wird durch H2+-Ionen bei niederen Drucken unter 7 mm Hg, während 0 2+-lonen, N 2+- u. Ar+-Ionen durch Kernrkk. bei höheren Drucken wirksam sind. Die relativen Rk.-Fähigkeiten der Ionen werden untereinander verglichen. Es scheint, daß oberhalb eines gewissen krit. Druckes die Rk. schnell bis zum Explosionspunkt in der positiven Säule ansteigt. Die Lage dieses Punktes ist unabhängig von der Stromdichte u. der Länge der positiven Säule. Das negative Glimmlicht dagegen scheint nicht die Eig. zu besitzen, von sich aus die Ver­

brennung zu initiieren. Das in der negativen Schicht entstandene W . scheint im geladenen Zustande die Wände zu erreichen, während Neutralisation in der Gasphase u.

an den Wänden in der positiven Glimmschicht stattfindet. Das Verhältnis der durch ein Elektron gebildeten Moll, zu der Voltzahl, die für ein Mol. notwendig ist, beträgt etwa 4 für die negative Schicht, dagegen wächst dieses Verhältnis für die positive Säule sehr rasch mit Druck u. Stromdichte. Der wahrscheinliche Rk.-Mechanismus

■wird eingehend diskutiert. (Journ. physical Chem. 3 4 . 2343— 55. Okt. 1930. Washing­

ton, Fertilizer a. Fixed Nitrogen Investig. Bur. of Chem. a. Soils.) Sc h u s t e r iu s. A . Güntherschulze und F. Keller, Beeinflussung des Funkenpotentials des Heliums durch Spuren von Wasserstoff. Bei Glimmlichtgleichrichtern, die mit He von 20 mm Druck gefüllt sind, zeigt sich bei längerer Brenndauer ein Steigen der Zündspannung von 182 auf 330 Volt. Durch Erhitzen der Elektroden kann die Zündspannung wieder teilweise herabgesetzt werden. Spektralaufnahmen ergeben, daß das Steigen der Zünd­

spannung mit einem Verschwinden von N e u. H verknüpft ist, die voraussichtlich von den iVElektroden aufgenommen werden. Vermutlich hängt die Höhe der Zünd­

spannung stark von den vorhandenen H -Kernen ab, die infolge ihrer großen Beweglich­

keit den Stromtransport sehr stark beeinflussen. (Ztschr. Physik 66. 219— 23. 27/11.

1930. Dresden, Elektrotechn. Inst. d. T. H .) Ei s e n s c h i t z. James F. Spencer, Magnetische Susceptibilität uml chemische Forschung. Vortrag.

Vf. berichtet über die Erkennung intermetall. Verbb. durch die Susceptibilität. Auch auf die Bindungsverhältnisse können bisweilen durch Susceptibilitätsmessungen Schlüsse gezogen werden; das scheinbare Suboxyd von B i konnte auf diesem Wege als Gemenge erkannt werden. Susceptibilität der Mischungsreihe W.-Pyridin hat ein deutliches Maximum bei ca. 3 0 % ; Vf. schließt daraus, daß sieh eine Verb. C,0H iN -2aq bildet. (Journ. Soc. chem. Ind. 5 0 . Transact. 37— 41. 30/1. 1931.) Ei s e n s c h i t z.

G. S. Mahajani, Ein Beitrag zur Theorie ferromagnetischer Krystalle. V f. gibt eine Theorie des Ferromagnetismus vom Standpunkt der Wcchselwrkg. zwischen Elemcntarmagneten. Als Beispiel eines kub. Krystalls wird Fe behandelt, als Beispiel eines nichtkub. Pyrrhotit. (Philos. Trans. Roy. Soc. London Serie A 228. 63— 114.

1929. Poona, Fergusson College u. Cambridge, St. Johns College.) Ei s e n s c h i t z. F . Bloch, Zur Theorie der Magnetisierungskurve ferromagnetischer Einkrystalle.

Eine mit den Symmetriebedingungen des Krystalls verträgliche Zusatzenergie, die von den Winkeln der Magnetisierung gegen die Krystallachsen abhängt, erklärt den endlichen Anstieg der Magnetisierung mit wachsendem Feld in einer Richtung schwerer Magnetisierbarkeit. Dagegen würde man in der Richtung leichtester Magnetisierung erwarten, daß sich schon in den schwächsten Feldern der Krystall bis zur Sättigung magnetisiert, während in Wirklichkeit hierzu noch Felder von etwa 100 Gauss (Co) notwendig sind. Die Erscheinung erklärt sich durch magnet. Wechselwrkg. der Elek-

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1 9 3 1 . I. A ,. El e k t r o c h e m ie. Th e r m o c h e m ie. 3 0 9 3

tronenspins. Gleich orientierte Spins schließen sich im Innern des Krystalls zu läng­

lichen Gebilden zusammen, deren Form u. Größe von der Temp. abhängt. Durch die Bldg. der „Elcmentargebiete“ ist der wahrscheinlichste Zustand des Krystalls ein solcher, wo in der einen Richtung ebenso viele Gebiete magnetisiert sind wie in der entgegengesetzten. Dies erklärt das Anwachsen der freien Energie mit wachsender Magnetisierung u. damit den beobachteten endlichen Anstieg der Magnetisierung in der Richtung leichtester Magnetisierung. (Physikal. Ztschr. 32. 290. 1/4. 1931.

Leipzig.) _ _ Sk a l i k s.

St. Procopiu, Magnetisierung einer ferromagnetischen Substanz unter dem Ein­

fluß eines Wechselfeldes. Vf. untersucht das Verh. einer Eisen- u. einer Stahlpiobo im Magnetfeld, dem ein longitudinales oder zirkulares Wechselfeld (von 50 bis 108 sec- 1 ) überlagert ist. Bei Frequenzen bis zu 2 ,4 -105 zeigt die Magnetisierung ein Maximum, wenn die Feldstärke gleich der Koerzitivkraft ist. Bei den höchsten Frequenzen wurde kein Maximum gefunden. (Journ. Physique Radium [7] 1. 365— 72. Nov. 1930.) Ei t z. Hermann Auer, Die Oberflächenspannung im Magnetfeld. Die vielfachen Wider­

sprüche, die bei Messungen der Susceptibilität nach der QuiNCKEschen Steighöhen­

methode aufgetreten sind, veranlaßten eine experimentelle Prüfung, ob die Ober­

flächenspannung etwa durch das Magnetfeld beeinflußt wird. Zu diesem Zweck wird das Verh. des Meniskus unter dem Einfluß eines homogenen Magnetfeldes unter­

sucht. Die Meßanordnung hatte eine theoret. Maximalempfindlichkeit von 6 - IO-60/»;

durch besondere Verss. wurde nachgewiesen, daß prakt. etwa der doppelte Zahlenwert erreicht wurde. Verss. an W. (15— 92°), A . (15— 73°), FeCl3- u. CoCT2-Lsgg. ergeben, daß die Oberflächenspannung durch Felder bis zu 20 000 Gauß nicht beeinflußt wird.

(Ztschr. Physik 66 . 224— 28. 27/11. 1930. München, Phys. Inst. d. Univ.) Ei t z. V. Fischer, Beiträge zur Thermodynamik der Gemische. Vf. leitet auf thermo­

dynam. Wege ab, daß bei verd. Lsgg. eines Gases in einer Fl. der osmot. Druck eines Gases in der Lsg. gleich dem Druck ist, der sich aus der Verdichtung des Gases von seinem ursprünglichen Volumen auf das Volumen der Lsg. ergibt, u. gleich dem Ab­

sorptionskoeffizienten ist. Diese Beziehung ist in Einklang mit vorhandenen experi­

mentellen Daten an Acelylen-Aceton, Acetylen-Aceton-W., Acetylen-Aceton-A., Acetylen- Aceton-Methanol. (Ztschr. Physik 6 6 . 269— 79. 27/11. 1930. Berlin.) Eis e n s c h i t z.

B. A . Meschtscherski, Über die Verallgemeinerung des drittem Hauptsatzes der Thermodynamik im Gebiet der Gase. Mathemat. Betrachtung unter Hinzuziehung der Arbeiten von Ko l o s s o w s k iu. Go l s c h u c h. Die Verss. der Ermittlung der Entropie­

größe beim absol. Nullpunkt führen nicht zum Ziel. Der Begriff der Entropie eines Gases bei T = 0° K u. V = co verliert thermodynam. u. auch statist. seinen Sinn.

(Journ. Russ. phys.-ehem. Ges. [russ.] 61 . 775— 81. 1929.) GüRIAN.

Juro Horiuti, Eine Beziehung zwischen den ortliobaren Volumina und der Tempe­

ratur. In einer früheren Arbeit hat Vf. eine Beziehung zwischen der Temp., dem Vol.

der fl. u. dem Vol. der Dampfphase an Hand umfangroichen experimentellen Materials aufgestellt.(vgl. C. 1 9 2 7 . I. 2877). Diese Beziehung wird an weiteren 16 Substanzen bestätigt. Ferner werden einige neue Regeln aufgestellt, welchen die Konstanten der Gleichung gehorchen. Darunter ist eine Extrapolation für das Vol. der Fll. beim absol.

Nullpunkt. Für eine Konstante wird die Additivität aus atomaren Inkrementen nach­

gewiesen. Einen Nachweis der Anwendbarkeit seiner Beziehung erbringt Vf. dadurch, daß er aus der krit. Temp. von X die ändern lcrit. Daten berechnet u. in Überein­

stimmung mit der Erfahrung findet. (Scient. Papers Inst, physical ehem. Res. 15 .

89— 104. 15/2. 1931.) _ Ei s e n s c h i t z.

Keiichi Watanabe, Über den Dampfdruck von Flüssigkeiten. II. Teil. Über den Dampfdruck, die Iienrysche Konstante und den ostnotischen Druck konzentrierter Lösungen.

(I. vgl. C. 1 9 3 1 . I. 1072.) Alle bisher vorliegenden theoret. Arbeiten über den Dampf­

druck konz. Lsgg. gehen von speziellen Annahmen aus. Vf. zeigt, daß das thermo­

dynam. Potential des Dampfgemisches sich thermodynam. streng berechnen läßt bis auf eine temperaturunabhängige Funktion von Druck u. Konz. Diese Funktion kann daher aus dem Gemisch berechnet werden, welches sich unter so hoher Temp.

befindet, daß es als ideales Gas betrachtet werden kann; in die Rechnung geht der im I. Teil abgeleitete Ausdruck für das thermodynam. Potential reiner Stoffe ein. Im Ausdruckfür das thermodynam.Potentialdesfl.Gemisches trittgleichfalls eine unbekannte Funktion des Druckes u. der Konz. auf. Da sich das fl. Gemisch in das gasförmige stetig überführen läßt, wenn man es in den überkrit. Zustand bringt, hält Vf. es für wahrscheinlich, daß diese Funktion im fl. Zustand mit der im gasförmigen ident, ist.

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3 0 9 4 A a. Ko i j.o i b c i i e m i e. CaPILLARCHEMIE. 3 9 3 1 . I.

Aus dem jetzt gegebenen Potential können Dampfdruck usw. des Gemisches berechnet werden. Die Ergebnisse stehen nirgends im Widerspruch zu bekannten thermodynam.

Beziehungen. (Science Reports Tokyo Bunrika Daigaku Sect. A 1. 67— 84. 25/2.

1931.) Eis e n s c h i t z.

N. A . Kolossowski, Dampfspannung von gesättigten Flüssigkeitsdämpfen und latente Verdampfungswärme. (Vgl. C. 1928. II. 1750.) Eingehende Diskussion u. Kritik der von Le w ALT- JESERSKI (C. 1928. II. 1306) vorgenommenen Verallgemeinerung der MAGNUSsehen Formel für die Dampfspannung von W.-Dämpfen. (Journ. Russ.

phys.-chcm. Ges. [russ.] 61. 681— 85. 1929.) Gu r i a n. M. Trautz und W . Badstübner, Abschätzung spezifischer Wärmen von Gasen aus Dampfdruckkurven. Die spezif. Wärmen von Gasen lassen sich nur in einem begrenzten Gebiet direkt messen, in dem interessantesten, wo die Gase reaktionsfähig sind, gar nicht. Vff. berechnen aus Dampfdruckmessungen nach C la u siu s die Verdampfungs­

wärme u/deren (stets negativen) Temp.-Koeffizienten. Dieser ist gleich Gv (Dampf) -— cv (Kondensat). Da Cp — Gv (Dampf) = 2 cal, cv — cv (Kondensat) nach S c h u lz e u. T y r e r (1914) = ca. lOcal ist, ist Cv (Dampf) = cp (Kondensat)— 12 oder Cv (Dampf) = Cj, (Kondensat) + A L /A T . Unter Benutzung u. Ausgleichung der Dampfdruckdaten in den bekannten Tabellenwerten werden für viele anorgan. u.

namentlich organ. Stoffe Tabellen für Cv aufgestellt. Cv nimmt in der Paraffinreihe vom Propan an pro CH2 etwa um 6,6 zu: Cv =_12,6 + (n — 3)- 6,6. In manchen Fällen stört die Monomerisationswärme den Gang von L mit der Temp. (Diskussionen siehe im Original). Bei höheren Estern sind die C„-Wertc der Isomeren bis auf etwa 2 % gleich. Bei S 0 2 u. HCl stört die Abweichung vom Gasgesetz. — Die angenäherte Beziehung Cv (Dampf) = cv (Kondensat) — 12 gilt um so genauer, je größer Ov ist, d. h. je mehr Atome im Molekül enthalten sind. Gv wird für 43, meist organ. Stoffe, cv für 3 Stoffe abgeleitet. In 30 Fällen stimmt das berechnete u. das beobachtete Cv bis auf einige % überein. Alle Zahlen sind durch Literaturangabe belegt. (Ann.

Physik [5] 8 . 185—202. 4/2. 1931. Heidelberg, Physikal. ehem. Inst.) W . A . Ro t h. A 3. K o llo id c h e m ie . C ap illa rch em ie.

Eugene C. Binghain, Literaturzusammenstellung für das Gebiet der Rheologie.

(Journ. Rheology 2. 10— 107. Jan. 1931.) Co h n.

A . Dumanski und T. P. Tjagelowa, Methode der mehrwertigen Oxyverbindungen bei der Synthese von negativen Hydrosolen. III. Darstellung eines Eisenhydroxydsols in Gegenwart von Citronensäure. (Bull. Soc. ehim. France [4] 49. 132— 59. Febr. 1931.

Woronesch, Landwirtschaft!. Inst. Kolloidchem. Lab. — O. 1930. II. 3716.) G ur.

William Hardy, Probleme des Zustandes der Grenzphasen. Vf. faßt seine eigonen u. einige fremde Arbeiten über die Eigg. organ. Stoffe in extrem dünnen Schichten zusammen. (Philos. Trans. Roy. Soc. London Serie A . 230. 1— 37. 22/1. 1931.) Ei t z.

Bela V. Lengyel, Über das Phasengrenzpotential Quarz/Elektrolytlösungen. Ein dünnwandiger Quarzwürfel kann auf einem reproduzierbaren Wege aus einer isoliert aufgestellten Elektrolytlsg. bestimmter Konz, in eine gleichfalls isoliert aufgestellte Lsg. desselben Elektrolyten mit anderer Konz, übergeführt werden. Der Würfel ent-

"hält eine VlO -n. chinhydronhaltige HCl-Lsg., die durch einen Pt-Draht geerdet ist.

Die eine Elektrolytlsg. ist mit dem Binanten eines Elektrometers verbunden, die andere mit einem Potentiometer. Die verbindenden Elektroden bestehen aus versilbertem u, mit AgCl überzogenem Pt-Draht. Als Elektrodenfl. dient eine mit AgCI H . KCl gesätt. Lsg. Potentiometer u. Elektrometer können geerdet werden. — Nach dem Übergang des Quarzwürfels aus der einen Lsg. B in die andere A wird die von B auf der Quarzoberfläche mitgebrachte Lösungsschicht mit der Lsg. A ausgetauscht. In­

folge dieser Konz.-Änderung ändert sich das Phasengrenzpotential u. daher auch das Potential der Lsg. A . Das Elektrometer schlägt aus. Dieser Ausschlag kann kompen­

siert werden, wenn vor dem Überheben des Quarzwürfels mit dem Potentiometer ein geeignetes Potential eingeschaltet wird. Die Empfindlichkeit der Methode hängt von dem Verhältnis der Kapazität des Quarzkondensators zu der des Elektrometers ab. Ist letztere gegen erster'e zu vernachlässigen, so mißt man genau die Potential­

änderung der Doppelschicht. — Die Säure-Alkali-Kette wurde gemessen, indem zuerst beide Elektrolytlsgg. gleich gewählt wurden (1/ 10-n. HCl). D ie in B befindliche Lsg.

wurde dann der Reihe nach durch Lsgg. mit größerem pn ersetzt. Mit wachsender Alkalität wurde die Quarzoberfläche negativer. Im pH-Gebiet um 12 kehrte sich die Richtung der Potentialänderung um. Eine gute Reversibilität dieser Erscheinungen

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1 9 3 1 . I. A s. Ko l l o id c h e m ie. Ca p il l a r c h e m ie. 3095

wurde featgestellt. Die Na-, K - u. Li-Konzentrationsketten wurden ebenfalls gemessen.

Mit wachsender Lösungskonz, strebte das Potential dem Grenzwert 58 m V zu.

Nach Ansicht des Vfs. ist eine Elektrolytadsorption, deren Mechanismus noch ungeklärt ist, für den Potentialeffekt bestimmend. Dem sauren Charakter des S i0 2 entsprechend sollen von der Oberfläche vornehmlich positive Ionen aufgenommen werden. Die mit adsorbierten Ionen beladene Oberfläche soll eine Elektrode im Sinne Ne r n s t s darstellen. Ihr Lösungsdruck soll veränderlich u. proportional der lonen- konz. der Adsorptionsschicht sein, also vom Ionengeh. der Lsg. abhängen. Dafür spricht, daß bei den Salzlsgg. im verdünntesten Gebiet (bis zu 0,001-n.) die Salzionen keinen wesentlichen Einfluß auf das Potential haben, während bei der Säure- u. Lauge­

kette in diesem Gebiet schon eine beträchtliche Änderung auftritt. (Ztschr. physikal.

Chem. Abt. A . 1 5 3 . 425^-42. März 1931. Budapest, III. Chem. Inst. d. Kgl. Ung.

Päzmilny-P6ter-Univ.) Sc h n u r m a n n

K . Bennewitz und K . Kiichler, Bemerkungen zur Elektr ocapillarkurve des Queck­

silbers. Auf eine Kritik von F r u m k in u. O b r u t s c h e w a (vgl. C. 1 9 2 9 .1. 1668) wird entgegnet, daß zwar das Potential isolierter Tropfelektroden von dem kurzgeschlossener verschieden sein kann, daß jedoch in möglichst zusatzfreien Lsgg. ein Umkehrpunkt der Elektrocapiliarkurve bei 0,5 Volt festzustellen ist. KNO.,-Zusatz u. auch Zusätze, die zur Komplexbldg. dienen, erzeugen Verschiebungen der Kurve. Keine der so er­

haltenen Kurven deckt sich mit der Polarisationskurve (Capillarelektrometer). Aus dem Verh. von isolierten u. kurzgeschlossenen Tropfelektroden wird auf einen Richtungs­

wechsel des Stroms am Maximum der Kurve geschlossen. Die Gründe, aus denen sich dieser Richtungsweehsel der direkten Messung entzieht, werden diskutiert. (Ztschr.

physikal. Chem. Abt. A. 153. 443— 50. März 1931. Jena, Physikal.-chem. Abt. d.

ehem. Labor, a. d. Univ.) Sc h n u r m a n n.

J. J. Bikennan, Die „ eleklrocapillare Erscheinung“ von Becquerel. Ein mit einem Sprung versehenes Reagensglas enthält eine Cu-Salzlsg. (Nitrat) u. taucht in eine Lsg.

von Na2S ein. Am Sprung scheidet sich an der Innenseite des Rohres metall. Cu, an der Außenseite gelbes Natriumpolysulfid ab. Die Verss., den Mechanismus dieser

„elektrocapillaren Erscheinung“ von B e c q u e r e l z u erklären, werden diskutiert. Der Mechanismus wird mit B e c q u e r e l u. W ie d e m a n n so angenommen, daß sich im Sprung CuS abscheidet. Zwischen den CuS-Teilehen bleiben Poren frei, die sich mit N a N 03-Lsg. füllen. Kreisströme entstehen zwischen dem CuS, den beiden es bildenden Lsgg. u. dem N a N 03. Dadurch wird auf der einen Seite des CuS Cu abgeschieden, auf der anderen CuS aufgelöst. Diese Deutung wird durch quantitative Verss. gestützt.

.Die wirksamo E K . entspricht dem kathod. Vorgang an der CuS-Membran u. der Poly- sulfidbldg. an ihr. (Ztschr. physikal. Chem. Abt. A. 1 5 3 . 451— 65. März 1931. Berlin- Dahlem, Kaiser Wilhelm-Inst. f. physikal. Chem. u. Elektrocliem.) SCHNURMANN.

Arne Tiselius, Die Untersuchung der Elektrophorese von Proteinen mit der Methode der wandernden Grenzschicht. Es wird die Kataphorcse von Proteinen mittels eines modifizier­

ten PAULi-ENGELschen App. untersucht. Die Bewegung der Grenzschicht wird mittels der Verschiebung der Grenze der Absorption von Ultraviolettlicht photograph. registriert.

Konz.-Änderungen in der Grenzschicht ergeben sich quantitativ aus der Schwärzungs­

intensität der Photogramme. Eingehende Beschreibung der Apparatur u. Meßanord­

nung. Diskussion der Faktören, die die Schärfe der Ausbildung der Grenzschicht bestimmen (Feldstärke, Verschiedenheit der Wanderungsgeschwindigkeit des Kolloids in den beiden Phasen). Die Acidität wird mittels Pufferlsg. variiert. Die kolloide Lsg.

u. die überschichtete Fl. müssen die gleiche Zus. an Elektrolyten haben, dessen Konz, so hoch sein muß, daß die Eigenlcitfähigkeit des Kolloids zu vernachlässigen ist. (Es genügt eine Pufferkonz, von 0,02 n. für ca. 0,3— 0,4°/o Protein.) Unter diesen Bedingungen verschwindet das in der Grenzschicht vorhandene Donnanpotential ebenfalls. In ungepufferten Lsgg. muß Neutralsalz zugesetzt werden. Bzgl. einiger besonderer Fälle u. Anomalien vgl. Original. Der Einfluß der Diffusion kann bei rasch diffun­

dierenden Stoffen (BENCE-JONES-Protein, Albumine) merklich werden. Meist ist er klein. Eine Berechnung seiner Größe wird angegeben. Eine Wrkg. der Stromwärme tritt bei den meist verwendeten Bedingungen nicht auf. Die aus den Elektroden zu­

wandernden Elektrolyte können vernachlässigt werden. Die opt. u. photograph. Fehler­

möglichkeiten werden erörtert. Untersuchte Proteine: Ei-, Serumalbumin, Phyco- erythrin, Phycocyan, Hämocyanin, BENCE-JoNES-Protein u. Serumglobulin. Be­

schreibung der Herst.-u. Reinigung. Meist wird Na-Acetat-Essigsäurepuffer (0,02 n.) verwendet, andere Puffer werden zuw;eilen (in Konzz. von gleicher Ionenstärke) ge-

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einander u. In jedem Falle wird die Flammengeschwindigkeit.. oder Mischung charakterist. unterscheidet sich bei der Temp. beeinflußt die Erscheinung nicht. Inst,

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