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Technik und Wirtschaft : Monatsschrift des Vereines Deutscher Ingenieure, Jg. 15, H. 10

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TECHNIK UND WIRTSCHAFT

mmmmmamm M O N ^T SC H R IFT

DES VEREINES DEUTSCHER INGENIEURE wmmm SCHRIFTLEITER D-MEyER mrnmm

15. Jahrg. OHtober 1922 10. Heft

England und Deutschland m orgen!1)

Von Prof. v. S c h u l z e - G a e v e r n i t z , Freiburg.

Die M o r d ta t an R a t h e n a u hat blitzartig den Z u sta n d der Verzweiflung beleuchtet, die breite Schichten d e r deuts chen in tellektuellen J u g e n d erfüllt. U n te r einem unerträglic hen D ru ck von au ß e n w ä c h st diese V e r ­ zweiflung von T a g zu T ag , H a n d in H a n d mit d e r E n tw e rtu n g d e r deutschen Valuta, die ihrerseits nichts a nderes als eine F olge unsinnig er und hoff nungslo ser R eparatio nsforderungen ist. Man verg esse nicht, daß hundertta usende d e r g e n a n n te n Kreise: Studen ten , entlassene Offiziere, Krieg s­

verstümmelte, K leinrentner aller Art, W itw en und W aisen durch die f o r t ­ schreitende E n tw e rtu n g un se r e r V alu ta dem H u n g e r, T a u se n d e von ihnen dem Schicksal schrittweisen V e rh u n g e rn s überlief ert sind. U nd doch ist dieses Schicksal nicht u n a b w e n d b a r. Die w irtschaftlichen und politischen Vorm ächte d e r W elt hätten es in ih rer H an d , durc h eine feste un d zielbe­

w ußte Politik die b estehende deuts che R egie rung als die einzig mögliche Regierung D eutschlands zu stützen, die heute von rechts u nd links her durch M o rd w affe und B ü rg e rk r ie g b e d ro h t wird. Mit dem deuts chen steht das Schicksal g a n z Europas in Frage.

Der Deutsche, dem die Binde jäh lin gs von den Augen fiel, findet sich heute in einer von G ru n d aus veränderte n Umwelt, in d e r er selber an die Außenlinie g e d r ä n g t ist. W eltgeschichtlich betrachte t, ist das wichtigste Ergebnis des Krieges die V erle gung des W ir tsc h a fts c h w e rp u n k te s d e r W elt über das g ro ß e W a s s e r nach den V ereinigten Staaten. D am it g e la n g te A m e ­ rika — finanziell wie industriell — in die Lage, die englische K riegs flotte im Verlauf w en ig er Ja h r e zu überholen . D e r F lo t te n w e tt b e w e r b zw ischen den beiden angelsächsischen M ächten bed ro h te die M enschheit mit einem neuen W eltk rieg erw eiterten A usm aßes: E ngla nd und Japan ge g e n A merika und Frankreic h. Die W a s h i n g to n e r Konferenz — ein W e ltw e n d e p u n k t! —

i ) Vergl. die dieser Tage bei Buchholz & W eisw ange in C harlo ltcn b u rg e r ­ scheinende fünfte, sta rk e n v eiierle Auflage meines Buches »England und D eutsch­

land«. Der Verf.

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h a t dieser G e f a h r die Spitze a b g e b r o c h e n d urch V e r e in b a r u n g eines F lo t t e n ­ gleichgew ichtes d e r beiden le ite nden W eltm ä c h te .

Als M öglichkeit ste h t hin ter dem F lo t t e n a b k o m m e n eine fortlaufende V e r s t ä n d ig u n g d e r beid en angelsächsischen M ä c h te un d d a m i t die H e r ­ stellung ein er d en G lo b u s ü b e rs c h a tt e n d e n G e s a m t m a c h t , w elc he Frieden und O r d n u n g e rzw in g en k a n n , w a n n und w o sie will. N o ch ist die am eri­

kanis che V olk sseele e u r o p a m ü d e — » a n g e e k e lt von Versailles« — un d insular gestim m t, a b e r in ihrem G ru n d e le bt d e r W u n sc h , die W e l t z u »bessern«

(to m a k e th e w o rld a decen t place to live in). D ieser G e d a n k e w ird ver­

s t ä r k t d urch w eltw ir tscha ftlic he A ntriebe: die w irtschaftliche V o rm a c h t der W e lt ist g e b u n d e n an das W o h l u nd W e h e d e r W elt. H e u t e h ä n g t das W o h l u nd W e h e d e r W e lt von d e r E n tw ic k l u n g d e r öffentlichen Meinung A m erik as ab. Diesen G e d a n k e n , d e r nach V e r k ö r p e r u n g ringt, können unsere a m erik an isch en F r e u n d e de u ts c h e n U rs p r u n g s fö rdern, indem sie sich k la r machen, d aß ein eng lisc h -a m e rik a n isc h e s Z u s a m m e n a r b e i te n stark g e n u g w äre, F rie d e n u nd O r d n u n g in d e r g a n z e n W e l t durc hzusetz en.

D e r V ersu ch einer B efriedigung w u r d e in W a s h i n g t o n mit Erfolg für den Pacific g e m a c h t. J a p a n , d e m ein ähnliches Schicksal dro h te, wie es D e u tsc h la n d erfahren, h a t rechtzeitig z u rü c k g e s te c k t . Ein verselbständigtes Chin a, m it gle ichem R echt aller auf d e m unendlich aussic hts re ic hen chine­

sischen M a r k te , ist ein e rh e b l ic h e r B ela ng fü r alle w eltw ir tscha ftlic h inter­

essierten V ö lk e r E uropas, n ic ht z u letzt D eu tsch lan d .

D a r ü b e r hinaus m eld ete sich in W a s h i n g t o n d e r G e d a n k e einer ähn­

lichen B efried ig u n g E u ro p as. D ie ser G e d a n k e scheiterte bekanntlic h am W id e r s ta n d e F ra n k r e ic h s , w elch es die A b r ü s t u n g zu Lande verweigerte.

Im Bündnis mit Polen, Rum änien, Belgien ist F r a n k r e ic h in eine Macht­

stellung eingerückt, v e rg l e ic h b a r d e r N a p o le o n s auf d e m Z e n ith se iner Macht.

M e h r n o c h : in dem F ra n k r e ic h die A b r ü s t u n g in Luftw affen, U nte rseeboote n und w e itt ra g e n d e n G esch ü tzen v e rw e ig e r t, b e d r o h t es die englische Küste in w i r k s a m e r e r W eise, als N a p o le o n einst von B oulo gne. Die moderne T e c h n ik v e rm in d e r t die in sula re Sicherheit E nglan d s. M a n b e d e n k e , daß D eutschland von u n g e e ig n e te r Küste aus mit d e r v o r d e m K riege vern ach­

lässigten, im K rieg e z ö g e r n d e rg riffen en U -B o o tw a ffe E n g la n d ernstlich b ed ro h te, und vergleic he d a m i t die französis che Küste, breit v o r England ge la g e rt, voller S chlu pfw inkel f ü r die U -B o o tw affe, die F r a n k r e i c h zu W a s h ­ ington sich vorb ehielt. Diese G e g e n s ä tz e d r ä n g e n e n t w e d e r z u r friedlichen E n ts p a n n u n g d urch ein d e m o k r a ti s c h e s N e u - F r a n k r e i c h im Sinne C a i l l a u x ’ o d e r z u r g e w a lts a m e n E n tl a d u n g d u rc h einen h o c h g e p e i ts c h t e n N atio n a­

lismus im Sinne P o i n c a r e s — »des T o te n g r ä b e r s « !

Nic hts a b e r w ä r e verf ehlter, als D e u ts c h l a n d s n äch ste Z u k u n f t auf den engli sch-französischen G e g e n s a tz a u fb a u e n zu w ollen, w o b e i stets die G e­

fa h r besteht, d a ß die G e g n e r sich auf d e m R ü c k e n D e u ts c h l a n d s vertragen.

V ie lm ehr ist es ein d e u ts c h e r W u n sc h u n d Belang, d a ß englischerseits durch

»Sicherungen« den F ra n z o s e n die A n g st v o r ein em d e u ts c h e n A ngriff ge­

no m m e n w erde, w elc he aus Reden de u ts c h -n a tio n a listisc h e r H e iß s p o r n e ihre beste N a h r u n g schöpft.

F ü r den N a c h k rie g s -D e u t s c h e n gilt es, die W e lt la g e zu sehen, wie sie ist, nicht wie er sie sich w ü n sch t! H a r t e T a t s a c h e : w ic h ti g s t e r R ohsto ff­

486 v. S c h u l z e - G a e v e r n i t z : E n g la n d und D e u tsc h la n d m o r g e n !

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und N ah ru n g sg e b ie te bera ubt, durch die Rep ara tio nsverpflichtu ngen in die W eltw irtschaft vers trickt — Repara tio nsd evise n kön n en n u r durc h Ausfu hr beschafft w erd en ! —, ist das D eutschland von heute d e r B lo c k a d e g e f a h r g e g e n ü b e r em pfindlicher als selbst das W ilhelm sche D eutschland! D azu die V erw ü s tu n g O ste u r o p a s auf Jah re! Die polnische Barre zw ischen D e u tsc h ­ und Rußland! D eutschland ist heute vom S e e v e rk e h r a b h ä n g ig e r denn je, dazu zur See für alle Z u k u n ft entwaffnet. D eutschland besitzt zurzei t keine politische Wah lfre iheit. Es bleibt ihm nichts üb rig als die E in o rd n u n g in den angelsächsischen Konzern — um so besser, je frü h er und k la r e r e rk an n t!

So ist es ein de utsches Interesse, d a ß E ngla nd die H e m m u n g e n in Irland, Ägypten, Indien du rch ein vers tä ndig es H o m e ru le überw in de, d aß E ngla nd und A merika in d e r Weltpolitik zusam m en w ach sen ; denn n u r ein überseeisch nicht g e h e m m te s E ngla nd w ird in Europa eine selbstä ndige Politik verfolgen kön nen. Anderseits haben die angelsächsischen M ächte nicht nur ein w i r t ­ schaftliches Interess e an d e r W ied e rh erstellu n g des mitteleuropäischen M a r k ­ tes; d e r K rie gsleidenschaft entw achsen, m uß E ngla nd ein politisches G leich­

gew icht der europäischen Landm ächte wünschen, also Deu tschland als e u r o ­ päische G roßm acht.

Auf diesem Boden allein k a n n unser V aterlan d hoffen, die g r o ß e n w ir t­

schaftlichen un d g eis tigen Kräfte, die ihm verblieben, schrittweise in g r e i f ­ bare W erte um zusetz en und in einem M enschenalter u n e rh ö r te r Leiden und E n tb e h ru n g e n zu j e n e r G leichbe rechtigung em porzure ife n, die uns durch den K riegs ausgang verloren g e g a n g e n ist. In dem es die B estim m ungen des Versailler V ertr ages erfüllt, sow eit es ihm möglich ist, hofft es auf eine A uslegung des V ertrag es im Sinne p rak tisch e r D u rch fü h rb ark eit. Stufen auf diesem W e g e : A bschreibung d e r R eparatio nen auf einen möglichen, durch äu ßere Anleihen zu mobilisierenden B etrag — englischer V erzicht auf die interalliierten Schulden, d e r durc h die u n geheure unentg el tliche A usw eitu ng des britischen Reiches in Asien und Afrika a u fg e w o g e n w ird — F e s tle g u n g der deuts chen W ä h r u n g und Sanie rung d e r deuts chen Fin anzen durch eigenen harten Entschluß und englisch-a m erikanisch-neutrale n Kredit, dam it A uf­

heb u n g d e r zw ecklo sen O k k u p a tio n e n mit ihren w ahnsin nigen finanziellen Folgen, auf die Lord N e w to n im O b e rh a u s e hingew ie sen h a t t e 2), — d a r ü b e r hinaus A brü stu n g d e r L andheere — A usb au einer übers ta atlichen Ins tanz, die dann keine C him äre m e h r ist, w enn die angelsächsische G e s a m t m a c h t sie will und trägt. Als E rg ä n z u n g w ä r e w om öglich ein englisch-f ranzösisch- deutsches A b k o m m e n nach dem Vorb ilde des englisch-a m erikanischen zu erstreben — dieses für die Befried ig ung d e r W e lt und die Sic herung d e r Weltwirtschaft, jenes für die Befriedig ung und den W i e d e ra u fb a u Europas.

In dem M aß e ferner, als der A ufbau O ste u r o p a s fortsch reitet, w ird D eutschland von d e r Außenlinie w ieder m e h r in die Innenfläche d e r W e l t ­ w irtschaft rücken und das W eltgle ichgew icht w ieder h ergeste llt w erden. Aber diese vielempfohlene O ste inste llu ng der deutschen W irtscha ft und Politik

v. S c h u l z e - G a e v e r n i t z : Engla nd und D eutschland m orgen! 487

2) E in englischer S tallbursche bezog F r ü h ja h r 1922 in B erlin 250 000 M Jahreseinkom m en — der P a rise r B o tsch aftsra t fo rd erte E rh ö h u n g dieser Sum m e —, ein o rd en tlich er P rofessor der N ational - Ökonomie nach 30 jä h rig e r D ienstzeit 100000 Ml

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4S3 Z o r n e r: Bilan? und Steuerrecht

ist nur solan ge ungefährlich, als sie die Fühlung mit dem angelsächsischen M acht- und Kapitalblock festhält. Im G egensatz zu diesem — etw a geuacfn als Bündnis mit dem revolutionären M oskau und dem revolutionierten Asien

— bedroht sie D eutschland nicht nur politisch mit unabsehbaren Gefahren, sondern b edeutet auch einen Abfall von unserem innersten und besten M esen, das letzthin doch der W estw elt geh ört. M öge der W esten sich hüten, in C ber- spannur.g des Steges D eutschland in das östliche C haos hinabzustoßen, w e l­

ches bisher an der G esch lossen h eit d es deutschen Arbeiters abbrandete! Die G efahr ist dringend — angesichts einer ungenügenden Ernte, einer v ö llig zu- sair.m engebrochenen Valuta und des verm ehrten Bedarfs nach N ahrungseintchr bei gänzlichem V erlust der Kaufkraft unseres G eldes! D iese Kluft kann nur der Kredit überbrücken, dessen das arbeitsfähige und arbeitsw illige Deutsch­

land sicher w ürdig ist, w enn der unerträgliche Druck von außen — Repara­

tionen und Sanktionen — einer A tem pause von nur w en igen Jahren Platz m achte. Im Schlußergebnis w ürde die g a n ze W elt, auch Frankreich, aut diesem W eg e m e h r erhalten, als bei Fortdauer der heutigen W irtschafts­

krisis, die von D eutschland auf die W eit übergreift. [u m]

Bilanz and Steuerrecht.

Von G eneraldirektor a . D . Bergrat D r.-Ing. h .c . Z ö r n e r , Köln-Kalk.

(Schluß von S. 461) III.

D er Boden, auf dem sich unsere Industrie und W irtschaft entwickeln soll, ist w ankend gew ord en . Aus d ieser U nsicherheit heraus w achsen nur., durch D iskussion in W ort und Schrift, von Männern der T heorie und der Praxis, von Rechtslehrern und V erbänden, z. B. der G esellsch aft für wirt­

schaftliche A usbildung in Frankfurt a. M. und dem Reichsverband der Deu:- schen Industrie, V orschläge heraus, die ernstliche B eachtung verdienen.

In NT.69 der D eutschen B ergw erkszeitung von 1922 schreibt z . B. Dr.

S c h u l z zum P r o b l e m d e r B e w e r t u n g v o n U n t e r n e h m e n fol­

gen d es:

Über dis bilanzm äßige Bewertung durch die eigene Leitung, m it Rücksicht auf die Geldentwertung, ist schon früher ausführlich geschrieben worden. Die hier m itsprechenden Fragen sind inzw ischen sow eit geklärt, daß m an als allge­

mein a n e r k a n n t e G r u n d s ä t z e w oh l folgendes festlegen k an n :

1. Die buchm äßigen Abschreibungen im früheren Umfange reichen zur Er­

haltung des w irtschaftlichen Besitzstandes und der Wirt Schaft saktivitä*. d. h.

zur jederzeitgen reibungslosen Erneuerung abgenutzter Anlagen, nicht aus und m üssen also in entsprechendem Umfange durch w eitergehende direkte oder indi­

rekte Rückstellungen ergänzt werden.

2. Neuanlagen dürfen nur zu dem voraussichtlichen dauernden Wert auf Anlagekonto übernommen werden, der Rest muß sofort über Unkosten ahgebucht werden

3. D ie Bestände an Betriebsm aterialien und Yerkanfswaren. w enigstens im normalen Friedensumfange, dürfen höchstens zu einem solchen W ert eingesetzt werden, der selbst bei plötzlich stark steigendem Geldwert und entsprechendem

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Z ö r n e r : Bilanz und Ste uerrecht 489 stark en Sinken der V erkaufspreise die Verm eidung jedes unvorhergesehenen V erlustes

erm öglicht. *

4. Alle Buchgew inne, die ohne B erücksichtigung v o rsteh en d er G rundsätze e rre c h n et w erden, sin d n u r Scheingew inne, d. h. in P a p ierm ark um gew andelte Teile des Anlage- und B etriebsverm ögens, und d ü rfen keinesfalls zu D ividenden­

ausschüttungen v erw endet werden.«

W enn auch die G ru n d sä tz e des Dr. Schulz nicht unbestritte n bleiben w erd en, so g e b e n sie doch eine gewisge G ru n d la g e für die D iskussion;

ich lege sie d a h e r den nachfolgenden B etrac htu ngen zugrunde.

W a s die A b s c h r e i b u n g betrifft, so sind im w esentlichen die § § 4 0 und 261 des H G B und § 4 2 des G esetz es betr. die G . m . b . H . m a ß g e b e n d , s o ­ wie für den gesetzlichen Reservef onds d e r § 262 H GB.

Die H ö h e d e r A bschre ibungssätze w ird dem K aufm ann o d e r dem O rg a n d e r juristischen P ers o n — V orstand o d e r Aufsichtsrat — anheim gestellt, desgleichen die Ben ennung d e r Konten, die Art d e r A bsc hre ibung, ob durch E r n e u e ru n g s k o n to auf d e r Passivseite o d er durc h Absetzen auf der Aktivseite usw.

Auch die H ö h e d e r Sätze, die im w esentlichen durc h die G e b r a u c h s ­ d a u e r b estim m t w erd en, ist nicht gesetzlich festgelegt.

Die S taatsbehörde n, F in a n z ä m te r und die Praxis in ers te r Linie h atten h ie rfü r z w a r bestim m te G ru n d sätze aufgestellt, z. B. 1 vH A bschreibung auf W o h n g e b ä u d e , 2 bis 5 vH auf F a b r i k g e b ä u d e , 10 bis 20 vH für M a ­ schinen, 10 0 vH fü r Mobilien, Paten te, M odelle ; diese Ziffern sind ab e r heu te mit A usnahm e d e r letzten nicht m e h r m a ß g e b e n d , weil durc h die G e ld e n tw e rtu n g sich andere hö h e re Sätze als n o tw e n d ig erw iesen haben.

Z u r E rh a lt u n g des w irtschaftlichen Bestandes u n d d e r jederzeitig en E rn eu eru n g a b g e n u tz te r Anlagen sind neben den üblichen ordentlichen Absch reibungen besondere steu erfreie R ückste llu ngen n otw endig , die e n t ­ w ed er als W e r k e r h a lt u n g s k o n to o d er als W e r t b e ri c h tig u n g s k o n to in die Bilanz u n d a u c h v o r h e r i n d i e K a l k u l a t i o n e i n z u s e t z e n s i n d .

Bezüglich d e r Steuerpflicht die ser A bschre ibungen ist zu b em erk en , daß es hie r nicht so s e h r auf den N a m e n wie die A rt un d Z eit ih r e r Bil­

d ung an k o m m t, d a ß es a b e r z w e c k m ä ß i g ist, in dem Bilanzsc hema eines W e rk e s o d e r einer F ir m a im m er dieselben einheitlichen Bezeic hnungen d urc hzuführe n. Als A nhalts p u n k te gelten fo lg en d e G ru n d s ä t z e :

Die orden tlich en A bschre ibungen umfassen alle Kosten für den o r d ­ nung sm äß ig en U n te rh a lt und die E rh a ltu n g d e r A n lagew erte . Sie sind also B e t r i e b s u n k o s t e n u n d s t e u e r f r e i .

Sollten a b e r die tatsäch lichen W e rt v e rm in d e ru n g e n ü b e r diese no rm a le n A bschreibungen h in a u s g e h e n un d auß ero rd en tlich e A bsch reib u n g en s t a t t ­ finden, w elche stille Reserven schaffen, so sind diese, weil sie d e r E r ­ h öhu n g d e r L eistungsfä higkeit des W e r k e s dienen o d e r eine E rw eite ru n g oder V e rm ö g e n s v e rm e h r u n g d e r F ir m a bedeute n, steuerpflichtig, weil eben jede K apitalansam m lung und V e rm ö g e n s v e rm e h r u n g aus dem G esch äfts­

gew in ne steuerpflichtig ist.

Zu diesem steuerpflichtig en F o n d s g e h ö re n auch:

1. der G e w i n n v o rtr a g für das nächste Jahr,

2. sämtliche Z u fü h ru n g en zu den Spezial-Reservefonds,

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490 Z o r n e r : Bilanz und S te u e r re c h t

3. die R ückstellungen f ü r T a lo n s t e u e rn u n d ähnliche Ste uern,

*4. die a u ß e ro r d e n tlic h e n A b sc h re ib u n g e n — säm tlic h im J a h r e ihrer B ildung —.

R ückstellu n g en fü r W o h lf a h r t s z w e c k e un d für S e lb s tv e rs ic h e r u n g gelten zurzeit n u r d a n n als steu erp flic htig , falls die R ü c k ste llu n g fü r die F ir m a erfolgt, w ä h r e n d die R ü c k ste llu n g steu erfrei ist, w e n n ein s e lb stän d ig er R ech tsträg er, z. B. eine b e s o n d e r e V e rs i c h e ru n g s g e m e in s c h a f t o d e r eine P e n ­ sionskasse, g e b il d e t w ird. L e t z t ^ e sind a b e r u n te r g e w is s e n U m stän d en w ie d e r steu erpflichtig .

F ü r die gesetzlich en Reserven ist d e r § 262 H O B m a ß g e b e n d , der f o l g e n d e r m a ß e n la u te t:

Z u r D eckung eines au s d e r Bilanz sich ergebenden V erlustes is t ein Re­

serv efo n d s zu b ild en . I n diesen is t einzustellen:

1. Von dem jä h rlic h e n R eingew inne m in d esten s d e r zw anzigste Teil solange, als d e r R eservefonds d en zeh n ten o d e r d e n im G esellschaftsvertrage bestim m ten h ö h e re n T eil des G ru n d k ap itals n ic h t ü b e rs c h re ite t;

2. d e r B etrag, w e lch e r bei d e r E rric h tu n g d e r G esellschaft o d e r bei einer E rh ö h u n g des G ru n d k a p itals d u rc h A usgabe d e r A ktien fü r einen h ö h e ren als d e n N e n n b etra g ü b e r diesen u n d ü b e r d e n B etrag d e r d u rc h die Ausgabe der A k tien e n ts te h en d e n K osten h in au s erzielt w ird ;

3. d e r B etrag vo n Z uzahlungen, die o h n e E rh ö h u n g des G ru ndkapitals von A ktio n ären gegen G ew ährung von V orzu g srech ten f ü r ih re A ktien geleistet w erden, sow eit n ic h t ein e V erw endung d ieser Z ahlungen zu o rd e n tlich e n A bschreibungen o d e r z u r D eckung a u ß e ro rd e n tlic h e r V erluste beschlossen w ird .

H in sichtlic h d e r gesetzlich en R eserven gilt fü r die K ö rp ersch aften nach G e i l e r , K ö rp e rs c h a f ts s te u e rg e s e tz S. 122, d e r G ru n d s a t z , d a ß sie im Jahre d e r B ildung nic ht steu erp flich tig sind, w e n n sie n a c h tr ä g lic h realisiert w e r­

den, o d e r ihr V e rsc h w in d e n aus d e r Bilanz die G e w i n n e sp ä t e r e r J a h r e er­

h ö h t. ln d e r P ra x is ist die S te l lu n g n a h m e nic ht g a n z einheitlich.

Die freiwilligen, s o g e n a n n t e n stillen R eserv en, S p ezialres erv efo n d s usw.

d a g e g e n , die, w ie w ir o b e n g e s e h e n h aben, als R ü c k la g e aus dem Gewinne u n d als V e r m ö g e n s v e r m e h r u n g a n g e s e h e n w e rd e n , sind schon im J a h r e der B ildung steuerp flic htig , nic ht a b e r beim s p ä t e re n Realisier en, d a natürlich kein e d o p p elte B e s te u e r u n g ein tre te n soll.

Jedenfalls ist d a ra n festzuhalten, d a ß a u ß e r o r d e n tl ic h e A bschreibungen steuerpflic htig sind, ord en tlich e A b sc h re ib u n g e n , g esetzlich e Rese rv efonds im J a h r e d e r Bildung steu erfrei, eb e n s o die E r n e u e r u n g s k o s te n g e m ä ß §261 H G B , sow ie das W e r k e r h a l t u n g s k o n t o un d die R ü c k la g e g e m ä ß § 59 a

REStG.

M an sieht hierau s, d a ß es z w e c k m ä ß i g ist, an b e s t im m t e n A usdrücken in d e r Bilanz festz uhalte n, z. B. g e se tz lic h e m R eserv efo n d s, freiw illig en oder S o n d e rr ü c k la g e n , d a so n s t bei den V e r h a n d lu n g e n m it d e n F in a n z ä m te r n infolge ih res natü rlichen M i ß tra u e n s le icht u n n ö ti g e S c h w ie ri g k e it e n e n t­

stehen. D asselbe gilt auch z. B. bei d e r B e zeich n u n g d e r so n s tig en Konten, z. B. d e r G ew inne. Es ist nötig, d a ß m an m it B ru tt o g e w i n n , R o h g ew in n , Ja h r e s g e w i n n u n d R ein g ew in n im m e r die gleichen Begriffe v erb in d et.

W ie schon im A n fan g a n g e d e u t e t, h a t die G e l d e n t w e r t u n g die G e s ta l tu n g d e r Bilanzen erheb lich e rschütte rt. Auch die A b s c h r e i b u n g s g r u n d s ä t z e h a b e n sich b e u g e n müssen.

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Z o r n e r : Bilanz und Steuerrecht 491 Z w eck des § 59a REStO w a r nun bekanntlich die F o r d e r u n g des Reichs­

verb an d es d e r D eutschen Industrie, die durc h die G e ld e n tw e rt u n g e n ts ta n ­ denen Miß verh ältnisse in, d e r B ilanzverw ertung durch die Steuer frei heit der hierdurch erh ö h ten A bschreibungen zu mildern.

Das hierzu gesch affene, in d e r Novelle a b g e ä n d e rte G esetz la utet im

§ 5 9 a wie folgt:

Bei E rm ittlung des Betriebsgew inns und des Geschäftsgew inns im Sinne der

§§ 32, 33 zum Zwecke d e r V eranlagung fü r die R ech n u n g sjah re 1920 bis 1920 können den V erhältnissen entsprechende Rücklagen z u r B estreitung d e r Kosten steuerfrei abgesetzt w erd en , die z u r E rsatzbeschaffung d e r zum land- o d er fo rst­

w irtsch aftlich en o d er gew erblichen o d e r bergbaulichen A nlagekapital gehörigen Gegenstände ü b e r den gem einen W ert d e r E rsatzgegenstände h inaus v oraussichtlich aufgew endet w erden m üssen (M ehrkosten). Die M ehrkosten sind zu Lasten d ieser R ücklagen zu v errech n en ; steh en z u r B estreitung d e r M ehrkosten zu diesem Zwecke gebildete Rücklagen n ich t z u r Verfügung, so können die M ehr­

kosten als W erbungskosten in Abzug g eb rach t w erden. Bei Feststellung des An- schaffungs- o d e r H erstellungspreises im Sinne des § 3 3 a bleiben die M ehrkosten a u ß er B etrach t, sow eit sie fü r E rsatzbeschaffungen als W erbungskosten in Ab­

zug g e b rach t o d e r aus steu erfreien Rücklagen gedeckt w o rd en sind. D er Reichs­

m in ister d e r F inanzen e rlä ß t die z u r D u rch fü h ru n g dieser V orschriften e rfo r­

d erlichen Bestim m ungen, insbesondere auch die R ichtlinien ü b er die jew eilige Höhe d e r ü b er d en gem einen W ert hinausgehenden M ehrkosten. E r e rlä ß t fe rn e r V orschriften ü b er die N achversleuerung von steuerfrei gebliebenen R ücklagen, die nich t ih rem B estim m u ngszweeke z ugeführt sin d o d er n ich t m eh r zugeführt w erden können.

D er E rla ß dieser V orschriften und R ichtlinien h a t zu erfolgen nach Anhö­

rung eines vom Reichslag zu w ählenden A usschusses u n te r Zuziehung von Sach­

verständigen, w elche vom R eichsm inister der Finanzen zu ernennen sind.

D er Reichsfinanzm inister g e s t a tt e t also für solche »Mehr kosten«, die bei der E rsatzbeschaffung d e r in Betracht k o m m e n d e n G e g e n stä n d e sp äter ein ­ mal entstehen, nicht ers t im J a h r d e r Abnutzung, sondern sofort, also schon heute im v oraus eine Rückla ge u n d s t e l l t s o m i t d i e s e s t e u e r f r e i e R ü c k l a g e d e r s p ä t e r e n A b s c h r e i b u n g g l e i c h .

D er Reichsf inanzhof d a g e g e n stellt sich in s t ä n d ig e r Rechtsprechung, z. B. in den w eiter unte n a n g efü h r ten Urteilen vom 11. J a n u a r 1921, auf den bisher üblichen Sta ndpunkt, d aß nämlich A bschre ibungen nur g e s t a tt e t sind im je weiligen G eschäftsjahr für die jeweilig ein tre tende Abnutz ung.

W ir sehen also, d aß zwei autoritative Stellen, d e r Reichsfinanzm inister als Bevollmächtig te r des G esetzg eb ers und d e r Reichsf inanzhof als ob ers ter Richter, auf grundsätz lich vers chie denem S ta n d p u n k te stehen. Das Ziel, das sich d e r R eic hsverband der Deu tschen Industrie g e se tz t hatte, ist dem nach nicht n u r nicht erreicht, sondern so g a r n ah ezu vereitelt, und z w a r nicht durch das Gesetz, sondern durch die A u sfü h ru n g s v ero rd n u n g en dés Reichs­

finanzministers zu § 5 9 a 9).

Nach die ser nicht se h r erbau lichen Feststellu n g ist es für den K auf­

mann un d die versch ieden en O rg a n e d e r juristischen P e ro n e n (V orstand, G eschäftsfü hre r, Aufsichtsrat) innerhalb d e r F ir m a o d e r des Konzernes d rin g en d notw en d ig , an einer d e r gegensätzlichen Ansichten folgerichtig festzuhalten.

3) s. D r. M e u m a n n , M itteilungen d er Steuerauskunftstelle des R eichsverban­

des d e r Deutschen In d u strie, 1921, S 180 u. f.

(8)

402 Z o r n e r : Bilanz und S teu errech t

Um nun die M öglic hkeit zu g eben, sich h ie r ü b e r ein U rteil zu bilden, f ühr e ich die Ansicht von F a ch leu ten an, d eren steu errech tlich e E rfa h ­ ru n g die G e w ä h r bietet, d a ß bestim m te Ansichten auch den h errschenden A nsch au u n g en e n ts p re c h e n d d u r c h g e f ü h r t w erden.

D er S te u e r s y n d ik u s Dr. B r ö n n e r g ib t in seinem Buche »D er steuer­

pflichtige B il a n z g e w in n « 10) e in g e h e n d an, in w elch er W eis e d e r § 5 9 a p ra k ­ tische A u s w irk u n g erfährt. Er f ühr t u. a. au s:

»W ie schon angedeutet, ste h t d e r In h a lt d e r V erordnung z u r gesetzlichen»»-;.;

B estim m ung des § 59 im gew issen Gegensatz. N ach den Gesetzen sollte d er Reichs­

fin an z m in ister den d a u ern d e n gem einen W ert festslellen und h iern a ch steuer­

freie M ehrkosten b erech n en .«

Dr. H a c h e n b u r g ä u ß e r t sich in d e r R un d sch au d e r »D eutschen juri­

stischen Z eitung« vom 1. S e p te m b e r 1921 wie folgt:

»M an w a r gesp a n n t, w ie der R cich sfin an zm in iste r diese Aufgabe lösen werde.

W o h er soll e r die Ü berteuerung, die e rst d ie Z ukunft erw eist, h eu te feslstellen kö n n en ? Solche vergeblichen E x p erim en te h a t m an a b er a u c h g arn ich t gemacht.

M an zog die V ergangenheit h e ran u nd die d o rt erw ach sen en Kosten. Je nach d e r Zeit, in d er die v o rh a n d en e A nlage e rric h te t ist, d a rf das sechsfache, das d reifach e, das do p p elte d e r A ufw endungen in R eserve gelegt w erd en ; dam it geht m an d en län g st g efo rd e rten , aus d e r G eldentw ertung fließenden Weg des E r­

neuerungskontos. N u r versch w in d et d e r G edanke des Gesetzes au ch hier, also eine A bw eichung von diesem!«

D er F in a n z m in iste r stellt also das G esetz auf den Kopf. Er legt die A nschaffungspreis e zu be stim m te n Z eiten z u g r u n d e u nd le g t laut § 2 die H ö h e d e r R ü ck lag en fest. Im § 1 g ib t er an, w as e r s a tz b e d ü rf tig e G eg en ­ s tände im Sinne des G esetzes sind. H ie rb e i ist wichtig, daß, um steuerfrei zu bleiben, die A nschaffung d e r A nla ge vom S te uerpflichtigen v o r dem 1. Januar 1920 erfolg t und die S teu erfreih eit nach § 3 d e r V e r o r d n u n g bis 1926 durch­

g e f ü h r t sein m uß. Nach Dr. B r ö n n e r ist hierbei noch von Bedeutung, daß d a s E r n e u e r u n g s k o n to als solches ein einhei tliches G a n z e s dars tellt, und daß die für ein, z. B. im J a h r e 1935, zu e rn e u e r n d e s B e tri e b s g e b ä u d e zurü ckge­

stellten G ew inne, sow eit sie u n te r Z u g r u n d e l e g u n g des v o rg es ch rieb en en Ver­

te ilu n g s z e itra u m e s auf die Zeit bis 1926 entfallen, st euerfrei bleiben, auch dann, wenn sie z u r E rsa tz b e sc h a ff u n g eines an d e re n G e g e n s ta n d e s , etw a einer Masch in e v e r w a n d t w e rd e n . H i e r b e i i s t a l s o w i c h t i g , d a ß d i e ü b l i c h e A b s c h r e i b u n g a u f d e r A k t i v s e i t e u n b e s c h a d e t u n d n e b e n d e m s t e u e r f r e i e n W e r k e r h a l t u n g s k o n t o f e s t g e s e t z t w e r d e n k a n n , auch do rt, w o eine A b sc h re ib u n g (auf d e r Aktivseite) schon auf 1 M e rfo lg t ist. Im ü b rig e n d ü rften, so f ü h r t Dr. B rönner in seinem S te u e r b la tte vom 18. D e z e m b e r 1921u ) aus, die »E inem ark konte n«, die f r ü h e r den G l a n z p u n k t vieler Bilanzen bilden k o n n te n , durc h die N o tw e n d ig k e it, die Z u g ä n g e mit ihrem d a u e r n d e n g e m e i n e n W e r t den A ktiven z u z uführen, u n te r diesen V erhältnissen bald vers ch w in d en . Be­

züglich d e r » E in e m a rk k o n te n « ste h t Dr. G e r s t n e r auf ein em ähnlichen S t a n d p u n k t und w a r n t in d e r D eu tsch en T ie fb a u -Z e itu n g , 21. J a h r g a n g S. 274, s o g a r v o r diesen. E r schreib t w örtlich:

»D urch die gekennzeichnete ro h e A bsetzung von ru n d e n P o sten , so z. B.

d u rc h die A bschreibung von M aschinenanlagen a u f 1 M, o d e r d u rc h die Absel- 10) B erlin 1921, Olto E lsner.

11) B erlin W 9, P o tsd am er Str. 4.

(9)

Z o r n e r : Bilanz und S te uerrecht 493 zung von runden Beträgen werden vom Wert der Vorräte sogenannte stille Re­

serven geschaffen.«

W ie ich sofort nachw eisen werde, schadet sich hierbei der Unternehmer hinsichtlich seiner Steuerabgaben m öglicherw eise sehr erheblich, da bei jeder Steuerrevision auch der noch so w enig vorgebildete Revisor sehr leicht auf diese übliche und falsche M ethode stößt und die vorgenom m ene A bsetzung in voller H öhe als stille Reserven, d. h. als eine A bsetzung vom Gewinn und vom V erm ögen bezeichnen und w om öglich als eine dolose Handlung erklären kann. Der R eichsfinanzhof hat schon am 16. Septem ber 1919 ent­

schieden, daß bei Bewertung von Anlagen und Einrichtungen, die bereits auf 1 M abgeschrieben sind, für die Einsetzung eines P a s s i v p o s t e n s mit der Bedeutung einer Abschreibung kein Raum bleibt. Am 23. April 1920 hafte er erneut G elegenheit, sich mit dieser Rechtsfrage zu befassen. Er blieb jedoch bei dieser R echtsauffassung stehen und erw eiterte seine Ent­

scheidung dahin, daß die bilanzierende G esellschaft Änderungen vornehmen kann, wenn ihre früheren Bilanzen zu hohe Abschreibungen enthalten, also die letzte Bilanz ein falsches Bild des K aufgewinnes ergab. Alsdann muß sie aber auch alle Bilanzen rückwärts revidieren und die sich daraus erge­

benden Steuerfolgen gegen sich gelten lassen (Zeitschrift für A ktiengesell­

schaften und Gesellschaften mit beschränkter Haftpflicht 1920 Nr. 12).

Steuersyndikus B e h r e n s , Elberfeld, schreibt in der Deutschen Berg­

w erkszeitung vom 22. D ezem ber 1921 :

»Wie die Anlagegegenstände heute zu Buche stehen, ist für die Berechnung der steuerfreien Rücklagen belanglos. Selbst, wenn die ganzen Maschinen mit 1 M bilanziert sind, ist die Rücklage möglich. Hierbei sei einmal der Auffassung entgegengetreten, ob Aktiengesellschaften und andere Unternehmen auf 1 M steuer­

frei abschreiben könnten? Dieses ist nicht richtig; die Steuerbehörden gestatten allen Unternehmungen nur die normalen Abschreibungen. Es findet som it bei Absetzungen auf 1 M seitens der Behörden eine Umrechnung mit normalen Sätzen auf den wirklich berechtigten Satz jeweils statt.

Nach dieser kurzen Besprechung der zEinemarkkonten« möchte ich zum Brönnerschen Beispiel zu § 59a folgendes ausführen:

Für ein e Maschine, die öOOO M im Jahre 1913 gekostet hat, kann nach § 2 der Verordnung vom 25. Juli 1921 der sechsfache Betrag, aiso insgesamt 30 000 M dem steuerfreien Erneuerungskonto überwiesen werden. Die Überwei­

sung ist jedoch auf den sogenannten Verteilungszeitraum gleichmäßig zu vertei­

len. Z. B. würde sich bei einer Ersalzbeschaffung im Jahre 1923 ein Verteilungs­

zeitraum von drei Jahren ergeben, und zw ar die Bilanzjahre 1920. 1921 und 1922.

Auf jedes dieser Bilanzjahre würde eine steuerfreie Rückstellung von 10000 M entfallen, die einem besonderen Passivposten zuzuführen sind.

Angenommen, bei der Ersatzbeschaffung im Jahre 1923 wäre ein Betrag von 99000 M als Kaufpreis aufzuwenden, so würden nach* § 8 ohne weiteres minde­

stens 40 vH (heute ist dieser Prozentsatz längst überholt), also 36000 M dem Er- neuerungskonlo entnommen werden können. Sofern es sich um lange Zeit ge­

brauchsfähige Maschinen handelt, wird ein dauernder gemeiner Wert in Höhe von 00 vH des Anschaffungspreises zu hoch gegriffen sein. Es sei ausdrücklich bemerkt, daß dieses Beispiel unter Zugrundelegung der Verordnung des Reichs- finanzminislers aufgestellt ist, daß aber die Forderungen der Industrie bei einer soliden kaufmännischen Bilanzierung viel weilergehender sein müssen.

Überweisungen auf das Rücklagekonto sind vorläufig nur bis einschließlich des Rechnungsjahres 1926 steuerfrei möglich. Die dann noch vorhandenen u n -

T . u . W . H e ft 10. 2

(10)

494 Z ö r n e r : Bilanz u n d S te u e r re c h t

v e r b r a u c h t e n R ü c k l a g e k o n t e n können bis Ablauf des Rechnungsjahres 1930 für Mehrkosten bei Ersatzbeschaffungen verwendet werden. Lediglich diejenigen Beträge, die nach Ablauf des Rechnungsjahres 1930 noch vorhanden sind, un ter­

liegen der Versteuerung, und zw ar dergestalt, daß für jedes der folgenden sieben Rechnungsjahre ein Siebentel des Kontobestandes dem steuerpflichtigen Einkom­

men zugeschlagen wird.«

W ir sehen also, daß das Verfahren nach § 59 a nicht vom G eiste des modernen Kaufmannes durchhaucht ist, vielm ehr alle M erkmale einer büro­

kratischen Bearbeitung trägt, sehr schw erfällig ist und eine außerordentlich genaue Buchführung erfordert (s. Strutz, H andausgabe des E inkom m ensteuer­

g esetzes, III. Auflage, S. 476 u. f.). A ngesichts dieses um ständlichen Verfahrens der Bildung und der V errechnung der R ücklage gem äß § 59 a ist es deshalb begreiflich, daß der Steuersyndikus Dr. W. B e u c k in der Novem bernum m er der Deutschen S teu erzeitu n g12) die Frage auf wirft, ob es nicht für den Unter­

nehmer günstig ist, die R ücklagebildung nach § 5 9 a zu unterlassen und dafür im Jahre der tatsächlichen Beschaffung laut § 3 der V erordnung zum § 5 9 a sofort den Mehrpreis zum Anschaffungspreis mit m indestens 40 vH über Be­

triebs- oder H andelsunkosten abzubuchen. Er schreibt:

»Ein Finanzamt könne gegen dieses Verfahren Einwendungen nicht erheben, nachdem der Finanzminister iu seiner Ausführungsanweisung zu § 59a vom 25 Juli 1921 § 8 diesen Satz ausdrücklich anerkannt habe!.;

Es besteht nach dieser Ansicht kein Z w eifel darüber, daß nach Lage der wirtschaftlichen Verhältnisse bei den heutigen N euanschaffungen unge­

wöhnliche Preise im Sinne des § 133 RAO gezah lt w erden. U ngew öhnliche Preise sind aber bilanzm äßig zu berichtigen. Es ist z. B. gesetzlich e Bestim­

mung, daß nach § 3 3 a RESTG an Stelle des H erstellungs- oder B eschaffungs­

preises der geringere gem eine W ert bilanziert w erden kann, indem nämlich die D ifferenz zw ischen B eschaffungspreis und gem einem W ert als Überpreis oder M ehrkosten behandelt wird.

Keinerlei Klarheit besteht jedoch über denjenigen Prozentsatz, der nach

§ 33 RESTG in Verbindung mit § 133 RAO gew innkürzend w irken kann.

D ieser Z w eifel gründet sich darauf, daß es unm öglich ist, zu entscheiden, w elches der dauernde gem ein e W ert irgend einer Sache ist. H ier greift der Finanzm inister durch eine einseitige B egriffsauslegung ein, indem er zu

§ 59 a diesen Satz im § 8 seiner Verordnung vom 25. Juli 1921 auf 40 vH bemißt. Der Erlaß des R eichsfinanzm inisters ist anfechtbar, und es steht nach dem W ortlaut dem Steuerpflichtigen frei, zu behaupten, daß im be­

sonderen Falle der Überpreis höher als 40 vH sei. A llerdings wird der Steuerpflichtige auf den W iderspruch des Finanzam tes stoßen, und alsdann bleibt nichts anderes übrig, als im W eg e der V erhandlung zu einer Ver­

ständigung zu kom m en. 'Z usam m enfassend beantw ortet Dr. Beuck die Frage in der Steuerzeitung 1922, Nr. 10 w ie folg t:

»Schreibt jemand, der die Rücklage nach § 59a nicht m acht, auf eine An­

schaffung sofort 4 0 vH ab. so dürfte er sich in Übereinstimmung mit der Auffassung des Finanzministers befinden; schreibt er mehr ab, als w ie oben. z . B. bis zu 67 vH. so bewegt er sich in Grenzen, die man nach augenblicklicher Beurteilung der W irtschaftsverhältnisse und Zukunflsaussichten durchaus als erörterungsfähig bezeichnen kann. Auf den gleichen Standpunkt stellt sich auch der Reichsverband der Deutschen Industrie.

12 In d u stric v e iia s B erlin 192t.

(11)

Z ö r n e r : Bilanz und S te uerrecht ‘195 A usgeschlossen dagegen isl auf jeden Fall die Bew ertung zum F ried en sp reise oder die vollkom m ene A bschreibung auf denjenigen Betrag, zu welchem d er e r­

satzbedürftige Gegenstand b ish er zu Buche ste h t In allen Fällen d a rf d e r U n ter­

neh m er z u r B egründung ein e r h ö h eren A bschreibung die einschlägigen B estim m un­

gen d e r RAO, w elche die Bew ertung im »Ganzen« (Beispiel siehe u n ten ) ge- statten , als wichtiges B egründungsm iltei n ich t au ß er A cht lassen.«

A ußerdem ist nach d e r ausdrücklichen E rk lä r u n g des R e g ie ru n g s v e r­

trete rs seitens des Steuerpflichtigen im m er zu betonen, d aß d e r § 8 k e in e s­

falls ein P räju d iz für die H a n d h a b u n g des Begriffes »gem einer W ert« im Sinne d e r § § 138 RAO und 33 a R ES T Q bilden soll.

Nach Dr. M e u m a n n , Mitteilungen d e r S teuerauskunftste lle des Reichs­

verb an d es d e r Deu tschen Industrie 1921# S. 182 ist der M inister davon a u s ­ geg a n g e n , d aß am 25. Juli 1921 d e r N eubeschaffungspreis gleich dem 15 fachen Verkaufspreis, un d daß 40 vH hiervon der 6 fache Friedenspreis sind. Der g em eine W ert, d e r d e r R egierung v o rg e s c h w e b t hat, w aren also drei Fünftel des m utm aßlic hen N eubeschaffungspreis es. Die G ru n d s ä tz e d e r M e h r k o ste u - riicklagen sind also lä ngst überholt.

Nach d e r Kölnischen Z eitu n g vom 30. Mai 1922, Nr. 378 hat ein F in a n z ­ am t mit Rücksicht auf die so eb en n ä h e r a n g e g e b e n e n Schwie rigkeiten g anz im Sinne des Dr. Beuck g eraten, auf die s o g e n a n n te W o h lt a t des § 59 a zu verzichten und lieber vom § 33 a R E S T G G eb rau ch zu machen. Die Kölnische Z eitu n g b e m e r k t aber:

»Abgesehen davon, d a ß § 33a einen ganz unzulänglichen E rsatz bietet, w enn ein U n tern eh m er z. B. m it V erlust abschließt un d gleichw ohl zu E rsatzb esch affu n ­ gen unbedingt gezwungen ist, w ird d a d u rc h den tatsächlichen B edürfnissen der L andw irtschaft und In d u strie in keiner Weise R echnung getragen.«

W e r sich ü b er diese Verhältnisse g e n a u e r unte rrichte n will, lese u. a.

in den Mitteilungen d e r S te uerauskunftste lle des Reic hsverbandes d e r D e u t ­ schen Industrie, Nr. 8 vom 31. A ugust 1921, den Aufsatz vom Reichsfinanzr at Dr. S p i e ß , München, »Die A bschre ibungen vom gew erb lich en B etriebsver­

mö gen und die E rn eu eru n g s k o sten nach den Reic hssteuer -Ges etzen«, ferner seine A usfü hru ngen in denselben M itteilungen vom 30. S e p te m b e r 1921

»Ober steuerfreie Rückla gen usw. nach § 59a«. D o rt führt, w as ich b e s o n ­ ders beto nen möchte, Spieß z. B. aus, daß je d e r G e w e rb e t re i b e n d e bei F e s t ­ setzu ng seines steu erb aren gew erblichen V e rm ö g e n s im Z eitrau m 1920/1920 die § 59a-R ückla gen als reine K apitalansam m lungen o d e r Reserven für k ü n f ­ tige Ausg ab en ab ziehen kann, und z w a r neben den A bschreibungen o d e r W ertberichtigungsposte n. F e rn e r sind in dem H eft Nr. 8 le sensw ert die Auf ­ sätze von Dr. A d o l f M a y e r , Münch en , »Die neueste S tellungnahm e des Reichsfinanzhofs zu den W e rk e r h a lt u n g s k o n te n « und von Dr. K a r l M e u ­ m a n n , C harlo tten b u rg , »Die V e ro rd n u n g zur A usfü h ru n g des § 5 9 a « . Auf S. 207 der M itteilungen weist S p i e ß d arau f hin, daß w ohl zahlreiche Prozesse zu erw arten sind.

Ich mache auf diese P u n k te b esonders e ingehe nd a ufm erksam , weil nach dem S te u e r k o m p ro m iß d e r § 59 a, d e r nur für physische Personen gilt, auch auf K örp ers chafte n a u s g e d e h n t w erd en wird, zum Ausgleich dafür, daß der P ro z e n tsa tz der K örp erschaftsteuer e rh ö h t wird.

Sehr b e ach ten sw er t sind auch die A usf ührungen von R echtsanw alt S e y f - f e r t , Kassel, ü b e r »Die M e h r k o ste n r ü c k la g e g e m ä ß § 59a R ES T G und b e ­ triebsw irtschaftlic he Ausführung« (Mitteilungen 1922, S. 4). Er fü hrt u . a .

2’

(12)

496 Z ö r n e r : Bilanz u nd S te u e r re c h t

aus, d a ß die Ergebnis se d e r bis h erig en Bilanzie ru ngs- un d A b s c h re i b u n g s ­ m e t h o d e nicht n u r bei sinkender, s o n d e r n auch bei s t e ig e n d e r W ä h r u n g u n ­ befrie digend, ja g e r a d e z u un erträg lich sind. Im letzten Falle w ü r d e n die Be­

tr ie b sg e w in n e durc h A b sch reib u n g en a u fg e z e h r t w e rd e n , die als Amortisation d e r fr ü h eren P a p ie r g e ld w e r t e g e b o t e n u n d d a h e r auch steu erlich zulässig sind.

Die A b sc h re ib u n g da rf mithin nach Seyffert nic ht als A m ortisatio n ein­

mal a n g ele g ten O eldes, s o n d e r n sie m u ß als r i c h t i g e B e w e r t u n g der e i n g e t r e t e n e n A b n u t z u n g b eurteilt w e rd e n , die es erm öglicht, die ab­

ge n u tz t e A nla ge in N a tu r zu ersetzen.

Auch M r o z e c k schlägt im D a t s c h e n S te u e r b la t t 1922, S. 197 vor, den Begriff d e r A b sc h re ib u n g nicht an die W e r t v e r m i n d e r u n g im Sinne des Geld­

w e rte s zu k nüpfen, so n d ern st a tt dessen den Begriff d e r A b n u t z u n g ein­

zu fü h ren un d für die A b n u tz u n g e n e n ts p re c h e n d e A b sch reib u n g en unte r Be­

rü c k s ic h tig u n g des W e r t e s d e r erf orderlic h w e r d e n d e n Ern eu eru n g s - und E rsa tz b e sc h a ff u n g e n zuzu la ssen .

In w iew eit d a r ü b e r hin aus A b sc h re ib u n g e n für W e rt v e rm in d e ru n g e n bei E rm ittlu n g e n des la ndw irtscha ftlichen un d g e w e rb li c h e n Ein k o m m en s zu­

lässig sind, e rg i b t sich aus den § § 3 2 bis 3 3 a R E S T G .

F o lg t m an den V o rsch läg en von Seyffert u nd M r o zeck nicht, sondern schreibt man nach d e r bei ein er Reihe von F in a n z ä m te r n h errschenden An­

s c hauung, u n te r B eru fu n g auf den längst ü b e rh o lte n Erla ß des Reichsfinanz­

ministers vo m 28. D e z e m b e r 1920 (also v o r d e r S c haffung des § 59 a, der ja nu r für physische P e rs o n e n g a lt), ab nach dem G ru n d s a t z , daß etwaige R ü ck stellu n g en fü r k ü n ftig e neue A nschaffungen steuerpflic htig sind, so wird bei s i n k e n d e r W ä h r u n g , w ie das Seyffert s e h r folgeric htig ausführt, das G o ld m a r k - S ta m m v e r m ö g e n in st euerpflic htig en R ein g ew in n en vernichtet. Der E ig e n t ü m e r b ü ß t sein S ta m m v e r m ö g e n z u g u n s t e n des N utzungsberechtigte n u nd des Ste u erfis k u s ein; d e r »B etrieb ist am Ende d e r N utzungszeit de- vastiert«. E ig e n t ü m e r ist in dem von ihm als Beispiel a n g e fü h r te n Fall ein Sohn als E rbe des n u tz u n g s b e r e c h t ig te n Vate rs , d e r die M u t te r überlebt hat.

U m g e k e h r t h ä tte n bei s t e ig e n d e r M a r k auf n e u g esch affen e Papiermar k- Anlagen , falls die Ü b e r te u e r u n g nicht v o r h e r g l a t t a b g e s e t z t w o rd e n ist, hohe A b sc h re ib u n g e n einzutreten. (Z. B. w ä re n auf 30 Mill. P a p i e r m a r k Anlagen, d. h. bei n u r 3 0 fa c h e m F r i e d e n s w e r t auf 1 Mill. G o ld m a r k , bei zehnprozen­

tig e r A b sc h re ib u n g heute, d. h. im Juni 1922, jäh rlich 3 Mill. M auf die An­

la ge- und B etrieb sw erte a b zuschreiben.)

W e n n diese A b sc h re ib u n g e n nun infolge des Ste igens d e r M ark einen h ö h e re n G o l d m a r k w e r t erhalte n, so e r h ö h e n sich a b e r auch gleich zeitig die Betriebs- un d H a n d l u n g s u n k o s t e n erheblic h. Die an sich g e r i n g e r e n Betriebs­

g e w in n e w e r d e n d a d u rc h w e ite r g e s c h m ä le r t, so d a ß d a s W e r k vielleicht e rtra g lo s w e rd e n kann, z u u n g u n s t e n des N u tz u n g s b e r e c h ti g te n und des Ste uerfis kus. D a g e g e n w ü r d e n allerd ings die A b sc h re ib u n g e n , d a die Er­

n e u e r u n g ja infolge d e r g e s t ie g e n e n M a r k erheblich g e r i n g e r e S um m en er­

fordert, w ertv olle F o n d s ansam m eln, die einen Ausgle ich f ü r den g e sc h m ä ­ lerten B etriebsgew in n bilden können.

W ü r d e n w ir in Z eiten s t e ig e n d e r W ä h r u n g leben, d a n n w ü r d e die Reichs- fi n an zv erw altu n g nach Seyffert also se lbst für eine Ä n d e ru n g des Gesetzes

(13)

ein tre ten müssen, es sei denn, d aß sie ja h r e la n g auf die Ertr ägnisse d e r Ein ­ k o m m e n s t e u e r verzichten will. H e u te sieht allerd ings die R eic hsfin anzver­

w altu n g ihre n u r sc heinbare n Vorteile darin, d a ß sie durc h V e rs a g u n g einer vom Anschaffungs - und Buch wert un ab h än g ig e n , den vollen W e rtv erlu st berücksic htig enden E rn e u e ru n g g r o ß e Reingew in ne — die a b er Scheingew in ne sind — hera u s n e h m e n u nd z u r E inkom m en- und K örperschaftssteuer h e r a n ­ ziehen kann. Das ist kurzs ichtig, falsch, gereich t n u r unseren politischen G lä ubig ern zum Vorteil und erm unte rt, wie das s p ä te r von a n d e re r Seite a u s ­ g e f ü h r t wird, zu F o rd e r u n g e n aller Art (s. S. 506).

U m das vern ichte nde Urteil üb e r § 59 a vollständig zu machen, m uß a n ­ g e d e u te t w erden, d a ß d e r A p p arat d e r F in a n z ä m te r ga rn ic h t auf solche sc hw ie rig en E rm ittlu ngen fü r die B ew ertu n g zugeschnitten ist; nach dem U rteil von M rozeck m u ß das g a n z e G eschäft d e r E in k o m m e n ste u e rv e ra n la ­ g u n g »im Sum pfe stecken bleiben«, w enn d e r § 59 a nicht g e ä n d e r t w i r d 13).

Das liegt a b e r nicht etw a an den Leitern d e r F in a n z ä m te r und dere n Mitarb eite rn, sondern an d e r gesa m te n O rg an is atio n und d e r Überhast, mit d e r neue G esetze an d e r Zentralstelle geschaffe n w e r d e n 11).

W e g e n des Labyrinths von gesetzlichen Vorsch riften ü b e r die Bew ertu ng und angesichts d e r T atsache, d aß d e r g r ö ß t e Teil d e r G e w e rb etreib en d en von dem § 5 9 a des E in k o m m en steu erg esetzes keinen G ebrauch machte, h a t die Praxis u n d das Bestreben d e r F inanzäm ter, die A rbeit d e r S te u e r ­ v e ra n l a g u n g vorw ärts zu bringen, dazu geführt, die erf ord erlichen A b se tz u n ­ g e n bei N e u b a u te n und Ansc haffungen von M aschin en un te r B enutzung des

§ 33 a vo rz u n e h m e n und den g em einen W e r t d e r G e g e n s tä n d e auf einer G ru n d la g e durchzuführen, d e r den G ru n d s ä t z e n d e r P reisbildung bei einer g ro ß e n Reihe von M asch in en v erb än d en entspricht. Man g e h t dabei von dem G rundsatz aus, eine B estim m ung zu schaffen, die einfach un d ein deutig ist und S ch w an k u n g en unterliegt, die je derzeit nicht in so oberfläch licher Weise wie d e r § 2 d e r V e ro rd n u n g des § 59 a, d. h. mit dem Sechsfachen, D rei­

fachen o d e r D oppelten des A nschaffungsw erte s in vers chie denen Perioden, vorgeht, so ndern den Preis vor dem Kriege im Ja h r e 1913/14 m a ß g e b e n d sein läßt u nd den heutigen Pre is durc h das Vielfache des Preises v o r dem Kriege bestimmt. Es w ird deshalb von vers chie denen Stellen vorgeschla gen, die Bewertung, d. h. den für die heutige S te u e r b e re c h n u n g erford erlic hen W e r t zu bestim men durch V erv ie lfa chung des W e r t e s von 1913/14. Bei Bauten b e ­ trug beispielsweise d e r W e r t das 14- bis 16 fache des Preises von 1913/14 bei hohen G eb äu d en , das 10- bis 11 fache bei F a b ri k g e b ä u d e n , bei Mas chinen d a s 20- bis 30 fache. D as Vielfache ist bestim m t auf d e r G ru n d la g e vom 1. April d. J. Da sich diese G ru n d la g e nun durc h die Teueru n g sv erh ältn iss e

Z ö r n e r : Bilanz und Ste uerrecht 497

1S) Vergl. S t r u t z , H andausgabe des E inkom m ensteuergesetzes, B erlin 1921, S. 476 ff.

14) W enn beispielsw eise zum E inkom m ensteuergesetz vom 29. März 1920 3 H auptnovellen und einschließlich d e r B estim m ungen ü b er die L ohnzulage im ganzen 5 Novellen bis jetzt e rsch ien en sind, w enn w eiter allgem ein ü b er die E inkom m ensteuer in d e r Zeit vom 1. April 1920 bis zum 30. Septem ber 1921 (nach »D eutsches Steuerblatt« 1922 S. 227) 100 R underlasse, oh n e diejenigen für den Steuerabzug vom A rbeitslohn, ergangen sind, dan n ist begreiflich, d aß die F in an zäm ter u n ter der. L ast ih re r Arbeit e rd rü c k t w erden.

(14)

erheblic h v erschoben h a t — d e r T e u e r u n g s f a k t o r ist von rd. 5400 auf rd. 9700 g e s t ie g e n —, so m uß dies natü rlich b e rü c k s ic h t ig t w erden.

Als A n h a lts p u n k t w ird für die Bauten, die nach d e m J a h r e 1914 h e r ­ g estellt sind, z. B. f ü r N e u b a u te n des J a h r e s 1920, festg ele gt, d a ß ihr g e ­ meiner W e r t d a s 6 fache des F ri e d e n s w e rte s ist, f ü r 1921 w ird das 8 fache an g e n o m m e n . F ü r Mas chin en, die 1920 b eschafft sind, w ird als g e m e i n e r Wert gleichfalls das 6- bis 8 fache des F r i e d e n s w e r te s z u g r u n d e g e l e g t u n d die auf­

g e w a n d t e n M e h r k o s te n als Ü b e rte u e r u n g s k o s t e n ang e se h e n . O b nun nach die­

ser B e w e r tu n g A bsch reib u n g en für G e b ä u d e , M aschin en usw. noch zulässig sind, richte t sich nach den allgem einen G ru n d s ä t z e n , w obei also als Norm gilt, d a ß im A n sc h a ffu n g s ja h re A b sch reib u n g en nicht zu lä ssig sind.

M an h a t som it w e n ig ste n s eine G ru n d la g e , nach d e r man un te r Be­

rü c k s ic h tig u n g des T e u e r u n g s f a k t o r s o d e r d e r G r o ß h a n d e ls k e n n z a h l nun­

m e h r die B e w e r tu n g e in i g e r m a ß e n praktisch zuverlässig festsetzen kann, w ä h r e n d es nach den gesetzli chen B estim m u n g en n u r s c h w e r und unter d a u e r n d e r Str eitig k eit d e r P arte ie n möglich sein dürf te . Alle oben ange­

fü h rten V o rsch läg e sind jedenfalls s e h r b e h e rz i g e n s w e rt. N ic ht dringend g e n u g k a n n d e r Rat a u sg e s p ro c h e n w e rd e n , neben den norm a le n Abschrei­

b u n g e n in Bilanz und P re i s k a lk u l a ti o n e n die W e rt e r h a l t u n g s k o n t e n kräftig zu gestalten, d a m i t d e r »so g e n a n n te A usverkauf« verm ieden w ird und Geld v o rh a n d e n ist, w en n E rsa tz b e sc h a ff u n g e n erforderlich w erd en.

Es ist b ek an n t, d a ß z. B. bei ein er F ir m a die b e k a n n te Kontroll-Kom- mission die Z e r s t ö r u n g b e s t im m t e r W e r k z e u g m a s c h i n e n , un d z w a r gerade d e r neuesten T y p e n , fo r d e rte , d a ß die F a b r i k d e r A u ffo rd e r u n g F olge leisten m ußte, a b e r weil sie kein E r n e u e r u n g s k o n to g e b il d e t hatte, n u n m e h r au ßer­

s ta n d e w ar, die N e u b e s c h a ffu n g e n v o rz u n e h m e n . N e b e n b e i b e m e r k t, trifft dies b e so n d e r s F a b r i k e n , die mit ih r e r Pre isstellu n g den M a r k t drücken, also n u r d e s h a lb n iedrige S e lb s tk o s te n und V e rk a u fs p r e is e haben, weil ihre A b sc h re ib u n g e n u n g e n ü g e n d sind.

Ich k a n n die d r i n g e n d e M a h n u n g d e r S te u e r a u s k u n ft s te lle des Reichs­

v e rb a n d e s d e r D eutschen In d u s trie vom A n fan g des J a h r e s 1921 n u r wieder­

holen, in dem ich den A uszug aus dem Inhalt d e r E n ts c h e i d u n g e n des Reichs- finanzhofe s wörtlic h an fü h r e :

1. Ein Erneuerungsfonds, welcher als steuerfreies Wertberichtigungskonlo in Betracht kommt, dient nicht der Aufsparung eines Teiles des geschäftlichen Reingewinns, sondern soll nur den gesetzlich in die Bilanz einzustellenden Wert der Aktiva gegenüber einer früheren H ölierbew erlung durch Absetzung des Diffe­

renzbetrages zum Ausdruck bringen. Er bemißt sich also lediglich nach der Höhe der eingetretenen W ertverminderung dieser Bilanz-Aktiva.

2. Es ist m öglich, daß durch den \e r lu s t eines einzelnen Bilanzaktivums.

welches selbst naturgemäß nur bis auf Null abgeschrieben werden kann, d a ­ n e b e n eine Entwertung des G e s a m t u n t e r n e h m e n s eintritt.

Diese kann darin liegen, daß das verlorene Aktivum. weil es f i ÿ den Betrieb unentbehrlich ist, zu einem seinen Anschaffungswert wesentlich übersteigenden Preise neu beschafft w erden muß.

3. Eine solche Entwertung des Gesamtunternehmens kann aber zu einer steuerfreien Abschreibung oder zur Einsetzung eines steuerfreien Ausgleichpostens nur unter der Voraussetzung führen, daß die in der Bilanz dargestellten Aktiv­

werte ihrer Gesamtbezifferung nach zu hoch angesetzt sind und eine dahin sehende 49S Z ö r n e r : Bilanz und S te uerre clit

9

(15)

Z ö r n e r : Bilanz und S te uerrecht 409 schlüssige B ehauptung von den Steuerpflichtigen aufgeslelll w orden ist. — U rteil vom 11. J a n u a r 1921 1 A 173/20. U rteil vom 11. J a n u a r 1921 I A 227/20.

U m nun den Steuerpflichtigen neben d e r E rn eu eru n g s rü ck lag e eine der tatsächlichen M in d e ru n g des E inkom m ens und V erm ögens en ts p rech en d e Be­

rücksic htigung d e r E rn eu eru n g s last in der F o rm einer u n ter d e r Bezeichnung W e r k e r h a l t u n g s k o n t o erfolg enden G e sa m ta b sc h re ib u n g zu sichern, hat d e r R e i c h s v e r b a n d d e r D e u t s c h e n I n d u s t r i e neuerdings den A n ­ t r a g gestellt, dem P a r a g r a p h e n 13, A bsatz 1, Ziffer 1 b des E in k o m m e n ­ s t eu erg esetzes folgende F a ss u n g zu g e b e n 15):

»Ferner A bschre ibungen auf den W e r t des U nte rn e h m e n s als Ganzes, w enn die E n tw e rtu n g dadurc h ein getreten ist, d aß ein gänzlich o d er teil­

weise ersatz bedürfti g g e w o r d e n e r G e g e n sta n d des A nla geverm ögens zu einem seinen A nschaffungsw ert wesentlich übersteige nden Preise neu b e ­ schafft w e rd e n muß. Als W e r t des U n te rn e h m e n s als G anzes gilt d e r im V e ran lag u n g s v erfah ren ohne Berüc ksichtigung d e r G e sa m ta b sc h re ib u n g und etw aig e r im m aterieller W e rt e festgestellte Überschuß des W e rte s sämtlicher G e g e n stä n d e des B etriebsverm ögens über die Schulden. Die V o rn a h m e der G e sa m ta b sc h re ib u n g ist nicht an das J a h r des Eintritts d e r E n tw e rtu n g gebunden.«

Am Schlüsse dieses Abschnittes m öchte ich ein Beispiel einer Bilanz hier anfügen, die mei ner Ansicht nach richtig aufges tellt ist und zur N a c h ­ ahm ung em pfohle n w erden kann.

F abrikgebäude... 187 000,00 Z u g a n g ... 1 690 183,82

z. B. 50 vH U eberte uerung . 877183,82 813 000,00

970 000,00 3 vH Absc hre ibung . . . .

1 000 600,00 30 000,00 F a b r i k a ti o n s m a s c h in e n ... 367 000,00

Z u g a n g ... 1 038 487,00

z. B. 50 vH U eberte uerung . 525 487,00 513 000,00

15 vH A b s c h r e i b u n g . . . .

880 060,00 132 000,00

Elektrische Kraft- und Heiz ungsa nlage 1,00

Z u g a n g . . ; ... 198 016,72

z. B. 50 vH U e berteuerung . 98 016,72 100 000,00

3 3 '/3 vH A bschrei bung . . .

100 001,00 33 334,00

748 000,00

66 667,00

Auch m öchte ich, b evor ich die F r a g e der A bschre ibungen verlasse, auf eine Entscheidung des RFH hinweisen, in d e r »A bschreibungen für laufende K ontrakte« für z w e c k m ä ß i g erklärt w e r d e n 16):

»Es ist davon auszugehen, daß z w ar regelm äßig der A bschluß eines Liefe- rungsvertrages, solange noch von keiner Seile eine Leistung erfolgt ist, keinen Anlaß zu ein er E in trag u n g in die G eschäftsbücher gibt, denn d er K aufm ann geht

15) K ölnische Zeitung 1921, N r. 378.

16) D eutsche B ergw erkszeitung 1922, Nr. G9.

(16)

500 Z ö r n e r : Bilanz u nd S te u e r re c h t

regelm äßig bei d e r B ilanzaufstellung davon aus, d aß am B ilanzslichtage d er W ert seiner H echte und V erbindlichkeiten aus den n o ch laufenden G eschäften sich wegen d er no ch b estehenden U ngew ißheit des w irtsc h aftlic h en E rfolges fü r ih n au fh eb t, so d aß die W eglassung b e id e r B eträg e aus d e r B ilanz den V er­

m ögensstand n ic h t beeinflußt. Bei Zugrundelegung d ieser P ra x is sind R ück­

stellungen fü r im n ä ch ste n J a h re e rw a rte te V erluste echte R eserven, die den G ewinn des laufenden J a h re s n ic h t m indern. D a g e g e n k l a n n a u s n a h m s ­ w e i s e e i n e b i l a n z m ä ß i g e B e r ü c k s i c h t i g u n g e i n e s s c h w e b e n d e n E n g a g e m e n t s a l l e r d i n g s i n s b e s o n d e r e d a n n V o r k o m m e n , w e n n d i e d a r a u s s i c h e r g e b e n d e V e r p f l i c h t u n g d i e k o r r e s p o n d i e ­ r e n d e F o r d e r u n g a m W e r t e ü b e r t r i f f t .

E s k an n im Z w eifelsfalle das V erh ältn is d er laufenden R echte und Ver­

p flichtungen so sein, d aß bei v o rsic h tig er B ew ertung d e r G rundsatz, d aß sie sich gegenseitig aufheben, n ic h t z u r A nw endung kom m en k a n n , d a ß sich vielm ehr mit a u sreic h en d e r S ich erh eit ein Ü berw iegen d e r v erlu stb rin g en d e n gegenüber den gew innbringenden laufenden A bschlüssen ergibt.

D a d i e l a u f e n d e n B e t r ä g e b e r e i t s R e c h t e u n d V e r b i n d l i c h ­ k e i t e n d e s K a u f m a n n s f e s t b e g r ü n d e t h a b e n , s o i s t i n d i e s e n F ä l l e n s e i n e V e r m ö g e n s l a g e a m B i l a n z s t i c h t a g e b e r e i t s r e c h t ­ l i c h u n d w i r t s c h a f t l i c h b e e i n t r ä c h t i g t , u n d e s i s t i h m n i c h t v e r w e h r t , d i e s e b e r e i t s e i n g e t r e t e n e V e r m ö g e n s v e r m i n d e r u n g d e r B i l a n z z u m A u s d r u c k z u b r i n g e n . «

Endlich soll d e r V o lls tä n d ig k e it h a lb e r noch auf ein G esetz au fm erk ­ sam g e m a c h t w e rd e n , w elc hes bei g r o ß e m G ru n d s t ü c k b e s it z d rin g e n d Ab­

sch r e ib u n g e n b e d i n g t , a b e r nic ht g e n ü g e n d in die Öffentlichkeit g e ­ d r u n g e n i s t 17).

N ach § 28, A bsatz 2 des G r u n d e r w e r b s t e u e r g e s e t z e s (in Kra ft getreten nach § 37, A bsatz 1 am 10. S e p te m b e r 1919) tritt nämlich, auch wenn ein V e r k a u f n ic ht sta tt g e f u n d e n hat, die Ste uerpflicht nach § 10, Absatz 1 (betr. die G r u n d s t ü c k e d e r toten H a n d , Stiftungen, Pers o n en v erein ig u n g en ) z um erste n Male am 1. J a n u a r 1929 o d e r an dem sp ä te re n nach dem In­

k ra f ttr e te n des G esetzes liegenden T a g e ein, an dem ein zw an zig jäh rig er Z e it ra u m seit d e m E rw e rb e o d e r nach d e r le tzte n Ste uerpflicht abläuft. Die S te u e r w ird das ers te Mal n u r in H ö h e von 1 vH e rh o b e n (s onst nach je 20 Ja h r e n in H ö h e von 2 vH ). Diese 1 vH w e rd e n vom g e m e i n e n W e r t (also nicht e tw a vom A nschaffungs- o d e r B uchw ert) erh o b en . Bei K örperschaf ten k ö n n e n nach § 7, A bsatz 2 des KStG diese R ü c k la g e n a b g e z o g e n werden.

N a c h d e m w ir uns an d e r H a n d d e r G r u n d s ä t z e 1 un d 2 von Dr. S c h u l z mit A bsch reib u n g en u nd mit N e u a n la g e n b e sc h ä f tig t h a ben, k o m m e n wir zu P u n k t 3. Diese F o r d e r u n g von S c h u l z ist vollständig b e re c h tig t (vergl.

S. 488).

Dr. G e r s t n e r stellt sich in d e m schon a n g e fü h r te n Aufsatz (S. 492) vollständig auf seinen S ta n d p u n k t. E r fü h r t aus, d a ß d a s R e ic h se in k o m m e n ­ s t e u erg esetz in V e r b in d u n g mit d e r RAO, in s b e s o n d e re m it d e r Novelle zum R eic h se in k o m m e n ste u e rg e se tz , in § 33 b den alten p rivatw irtschaftlichen G r u n d s a t z des ordentlichen K aufm annes a n e r k a n n t hat, d a ß Bilanzwerte, ins besondere W a re n v o r r ä te , zum A nsch affu n g s - o d e r H e rs t e llu n g s p re i s e als

17) Siehe h ierzu auch ein e T afel, die D r. W. B e u c k in den M itteilungen d e r S teuerauskunftsslelle des R eichsverbandes d e r D eutschen In d u strie vom 31. März 1922 en tw o rfen h at.

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