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Technik und Wirtschaft : Monatsschrift des Vereines Deutscher Ingenieure, Jg. 15, H. 5

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TECHN IK UND WIRTSCHAFT

MONÄTSCHRIFT

■ ■ ■ ■ i i

DES VEREINES DEUTSCHER INGENIEURE SCHRimEITERt D-MĘ/ERuWSPEISER.

15. Ja h rg . Mai 1922 5. Heft

/

Internationale Schiedsgerichte.

Sine höchst bedeutsame Annäherung zwischen der niederländischen und der deutschen Geschäftswelt.

V oa P rofessor Dr. phil. et jur. J. K o l Im a n n , Darm stadt.

Schon seit mehreren Jahrzehnten vor dem W eltk riege ist die N otw endig­

keit i n t e r n a t i o n a l e r V e r e i n b a r u n g e n ü b e r d a s S c h i e d s g e r i c h t s ­ w e s e n durch die berufenen Vertretungen von Handel, Industrie und G e ­ werbe in den am W elthandel vornehm lich interessierten Ländern anerkannt worden. Die beteiligten Kreise hatten längst eingesehen, daß bei der großen Verschiedenheit der Rechtsordnungen in den vorzugsweise in B etrach t kom ­ menden Ländern und bei der Schw erfälligkeit der staatlichen Bureaukratie die Aussicht auf die gleichartige V ollstreckbark eit in- und ausländischer g erich t­

licher U rteile nur äußerst gering sei, so daß die Bestrebungen nur darauf g e ­ richtet werden können, für die internationale V o llstreckb ark eit von Schied s­

sprüchen eine sichere Grundlage zu schaffen. Zur Erreichung dieses Zieles wurden die verschiedenartigsten V orschläge gem acht. Sie hatten aber immer den Abschluß internationaler V erträge zur V oraussetzung, die durch die R e­

gierungen abgeschlossen und durch die zuständigen Parlam ente ratifiziert w er­

den mußten. Es sei hier z. B. an die an sich sehr verständigen Vorschläge der Ältesten der K aufm annschaft von Berlin und des Ausschusses des deut­

schen H andelstages erinnert, die bei allgem einer internationaler Anerkennung einen bedeutsamen Fortsch ritt im W arenaustausch und im allgem einen W e lt­

verkehr dargestellt haben würden. Die Ä l t e s t e n d e r K a u f m a n n s c h a f t v o n B e r l i n traten für eine internationale Einigung über die V ollstreckung von Schiedsprüchen auf folgender Grundlage ein:

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258 K o l Im a n n: Internationale Schiedsgerichte

1. »Ausländische rechtsk räftige Schiedsprüche werden ohne m aterielle Nach­

prüfung vollstreckt.

2. Die V ollstrecku ngsbew illigun g erfo lg t auf A ntrag der betreibenden Partei im B eschlußverfahren, ohne daß es der E rhebung einer neuen Klage bedarf.

3. Die V o llstrecku ng ist nur zu verw eigern,

a) wenn die Entscheidung Anordnungen enthält, die gegen das öffentliche R ech t des V o llstrecku n gsstaates v erstoß en würden,

b) wenn der Schiedspruch nicht dem Sch ied svertrage gem äß zustande gekom m en ist.«

Ähnliche V orschläge wurden von den m aßgebenden Handelsvertretungen und von internationalen Fachv erbänd en einer ganzen R eihe von Ländern ge­

m acht, überall streb te man die V ereinfachu ng, die V erkürzung und Verbilli­

gung der internationalen R echtsverfolgu ng an. H ierfür sollte in erster Linie die A usgestaltung des schied srichterlichen V erfah ren s dienen, nachdem der ordentliche R echtsw eg sich im internationalen V e rk e h r als höchst unzweck­

m äßig und für die P raxis völlig w ertlos enviesen hatte.

A ber auch für die internationale A usgestaltung des Schi.edsgerichtswesens glaubte man die staatliche G esetzgebung nicht entbehren zu können, und so konnte es nicht überraschen, daß der W e ltk rie g allen B estrebu ngen nach inter­

nationaler R egelung des Sch ied sgerichtsw esen s ein jä h e s Ende m achte, und daß seitdem das Feh len internationaler V ereinbaru ngen die allgem einen Nöte des W irtschaftsleb ens noch bedeutend vergröß erte.

D er T a tk ra ft und der ruhigen Ü berlegung der rührigen K a u f m a n n ­ s c h a f t d e r N i e d e r l a n d e ist es zu verdanken, daß endlich der allem An­

schein nach allein richtige W e g für die den A nforderungen des modernen W eltv erk eh rs entsprechende R e g e l u n g d e s i n t e r n a t i o n a l e n S c h i e d s ­ g e r i c h t s w e s e n s eingeschlagen w'orden ist. Dem durch seinen ausgepräg­

ten Sinn für U nab h än gigkeit und S elb stän d ig k eit so sym pathischen nieder­

ländischen V olksstam m e w ar es Vorbehalten, auch auf diesem w ichtigen wirt­

sch aftlich -rechtlich en G ebiete die Initiative zu erg reifen und den G r u n d ­ s a t z d e r S e l b s t h i l f e u n d d e s S e l b s t s c h u t z e s o h n e I n a n s p r u c h ­ n a h m e d e r s t a a t l i c h e n A u t o r i t ä t e n zur A nerkennung zu bringen und dabei in erster Linie m it d er S tand esehre und d er gro ßzü g igen Auffassung d er w elterfahrenen Kaufleute und Industriellen zu rechnen. W ähren d in der gegenw ärtigen Z eit der V erw irrung und d er U nsich erh eit der politischen und w irtschaftlichen V erh ältn isse der A bschluß von bezüglichen Staatsver­

trägen völlig aussichtslos erscheinen m ußte, hat die von d er niederländischen K aufm annschaft w eitsich tig v orbereitete S elb sth ilfe b ereits seh r ansehnliche E rfo lg e erzielt und wird aller V orau ssich t nach auch die G rund lage für eine ähnliche V erständ igung m indestens mit den Interessenten d er im W eltkriege neutral geblieben en Länder bilden können. Es ist w enig wahrscheinlich, daß die am W elthand el beteiligten K reise der frü her feindlichen G ro i- m ächte sich auf die D au er diesen verständigen B estrebu ngen gegenüber ablehnend verhalten sollten.

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K o l f m a n n : Internationale Schiedsgerichte 250

Daß für die Verbesserung der Handels- und Verkehrsverhältnisse zwischen Holland und Deutschland eine w ohlüberlegte und auf sicherer G rundlage beru­

hende Organisation der die Initiative ergreifenden niederländischen Kaufm ann­

schaft erforderlich war, ist selbstverständlich. Den ersten A nfang hierzu bil­

dete die »Niederländische Kaufm annsgilde«, die schon im Ja h re 1905 von einer Anzahl ausländischer Kaufleute in Düsseldorf gegründet und im H erbst 1914 zu einer H andelskam m er mit ständigem S ek retariat ausgebaut wurde.

Es folgte im Ja h re 1916 die Errichtung eines holländischen Bureaus in ’ s-G ra- venhage und im März 1918 die Gründung einer Niederländischen Handels­

kammer in Berlin. Im Juli 1919 wurde zwecks Bearbeitung des westdeutschen und süddeutschen G ebietes die » N e d e r l a n d s c h e K a r n e r v a n K o o p - h a n d e l v o o r D u i t s c h l a n d (Niederländische Handelskammer)« in F r a n k ­ f u r t a. M a i n errichtet, die eine besonders rührige W irksam keit entw ickelt und wohl die besten E rfolge in der Gesam torganisation aufzuweisen hat.

Inzwischen sind noch w eitere Kammern mit gleichen Zielen in H am burg, in Köln und Crefeld gebildet worden, w eitere sind in Aussicht gen om m en1). Die in Deutschland bestehenden Kammern unterstehen der Leitung eines aus dem Kreise d er Mitglieder gewählten Vorstandes, dagegen liegt die Leitung der niederländischen Zentralstelle in den Händen des H auptvorstandes, zu dem sowohl D elegierte der niederländischen Handelskammern als auch von der jährlichen Hauptversamm lung gew ählte V ertreter neben zwei D elegierten der Vereinigung » N e d e r l a n d i n d e n V r e e m d e « (Holland im Auslande) g e ­ hören. D er geschäftsführende Ausschuß wird von dem Hauptvorstand aus dessen M itte ernannt.

Die geschilderten Organisationen haben nun zunächst ihre A ufgabe darin gesucht, aufklärend über die w irtschaftlichen V erhältnisse in den Niederlanden und Deutschland zu wirken, die Beteiligten einander persönlich näher zu brin­

gen und das gegenseitige Vertrauen der am W elthandel beteiligten Kreise zu beleben. Sie vertreten den Standpunkt, daß es nicht nur das Interesse der Niederlande, sondern auch das aller Kulturländer erfordert, einen geord­

neten, auf gegenseitigem V ertrauen und auf dem Zusam m enarbeiten der V ö lk er beruhenden W elthaushalt sobald als möglich wiederherzustellen und auszu­

gestalten. Je d e von anderen Ländern ausgehende A nregung mit demselben Ziele soll ganz vorurteilsfrei kräftig unterstützt werden, man will also ver­

ständiger W eise jed e E inseitigkeit vermeiden. Die Förderung d er persön­

lichen Beziehungen der H andeltreibenden der verschiedenen Länder ist besonders geeignet, das gegenseitige Verstehen und Vertrauen zu beleben und die Einsicht in die beiderseitigen w irtschaftlichen und sozialen V erhält­

nisse zu erleichtern. Diesen Zwecken dienen auch1 die mehrfach1 in verschie­

denen deutschen G roßstädten abgehaltenen deutsch-holländischen T ag e , die geplante Errichtung von Holland-Häusern in Berlin und Frankfurt a. Main,

’) N euestens h a t die N ied erlän d isch e H an d elsk am m er in F r a n k fu r t a . M. au ch die G esch äfte der g leich artig en K a m m ern in D ü sseld o rf und D ortm u n d ü b e r­

n om m en , so d a ß ih r G esch äftsb ere ich sich n u n m e h r ü b er ganz D eu tsch lan d m it A u snahm e der H an sastäd te und ih r e r U m gebung und des lin k srh e in isc h e n besetzten G ebietes n ö rd lich der Mosel e rstre ck t.

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260 K o l l ' m a n n : Internationale Schiedsgerichte

ferner in w issenschaftlicher Beziehung die Einridhtung von Lektoraten über die V erhältnisse der Niederlande an den U niversitäten Frankfurt a. Main und G ießen. D iese beiden L ek to rate werden von dem Syndikus Dr. M e t z der niederländischen H and elskam m er in F ran k fu rt a. M. mit bestem Erfolge ver­

sehen. Von hervorragenden niederländischen V olksw irten und Juristen wur­

den zahlreiche V orträge vor den H andelsvereinigungen der deutschen Groß­

städte gehalten, um diesen Kreisen die N otw endigkeit und zugleich die Vor­

teile des verständnisvollen Z usam m enw irkens der G esch äftsw elt beider Län­

der darzulegen. D er E rfo lg aller d ieser B estrebu ngen ist denn auch erfreu­

licher W eise nicht ausgeblieben, das allgem eine Interesse für die Tätigkeit der niederländischen H andelskam mern ist bei den deutschen Welthandels­

firm en bedeutend g efö rd ert worden, wie die ständig w achsende Zahl der den B ezirksorganisationen angehörenden M itglied er deutlich erkennen läßt.

Es konnte nicht ausbleiben, daß man bei den Bem ühungen zur Verbesse­

rung des deutsch-niederländischen H and elsverkehrs sehr häufig auf Meinungs­

verschiedenheiten bei der A uslegung von K auf- und Lieferungsverträgen stieß, die nam entlich in der N ach kriegzeit durch die P olitik der deutschen Außen­

handelsstelle, durch die Einführung d er deutschen A usfuhrabgabe und be­

sonders auch durch den fortgesetzten V erfall d er deutschen Valuta hervor­

gerufen ;waren. In vielen Fällen gelang es zwar den Bezirkskammern, durch persönliche V erhandlung mit den B eteilig ten die Streitigk eiten teilweise od er auch gänzlich zum Ausgleich zu bringen und das Beschreiten des um­

ständlichen lund kostspieligen R echtsw eges zu vermeiden. Manche andere S tre itfälle w aren indessen derart, daß man die Entscheidung von aus Sachverständigen zusam m engesetzten S c h i e d s g e r i c h t e n nicht entbehren konnte. E s wurde deshalb alsbald mit dem Reichsverband der deutschen In­

dustrie und mit einer Anzahl von besonders einflußreichen deutschen Han­

delskam m ern und V erbänden in eingehende V erhandlungen eingetreten, die die B i l d u n g i n t e r n a t i o n a l e r S c h i e d s g e r i c h t e zum Ziele hatten.

H ierbei w aren, obgleich durch die m ehrjährige vorbereitende Tätigkeit der niederländischen H andelskam m ern bereits eine g u te G rundlage geschaffen war, sehr 'erhebliche Schw ierigkeiten und V orurteile zu überwinden, die ihren hauptsächlichsten Grund in d er System losigkeit der Kauf- und Lieferungsver­

träge und der zugehörigen A uftragsbestätigungen hatten. D er holländische Im porteur konnte sich nur sehr schw er daran gew öhnen, auch die bei den deutschen H andels- und Industriefirm en üblichen allgem einen Lieferungs­

bedingungen als unerläßlichen B estandteil des K auf- od er Lieferungsvertrages anzusehen, so daß bei d er schließlichen Abw icklung des betreffenden Ge­

schäfts hur zu leidht ernste M einungsverschiedenheiten entstanden. Diese unerquicklichen Zustände veranlaßten den um die Bestrebungen der nieder­

ländischen H andelskam m ern im gesam ten Auslande hochverdienten Dr. A. E.

v o n S a h e r aus Amsterdam , auf dem am 1. M ai 1920 in Frankfurt a. Main abgehaltenen I n t e r n a t i o n a l e n W i r t s c h a f t s k o n g r e s s e die Aufstel­

lung von S t a n d a r d - V e r t r ä g e n für die verschiedenen Z w eige des Wa­

renverkehrs zwischen den verschiedenen Ländern, insbesondere auch für deutsche Lieferungen nach Holland, ln V orschlag zu bringen. Diese Ver-

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K o l Im a n n : Internationale Schiedsgerichte 261

¡ante:

tragsvorbilder sollten aus gem einsam er Beratung der in Betracht kommenden Organisationen beider Länder hervorgehen, damit die Lieferungen nur auf

^ Grund solcher Bedingungen erfolgten, die die Interessen beider Parteien be- rücksichtigten und vor allen Dingen beiden Parteien bis in die kleinsten Ein- 21 h i zelheiten bekannt wären. M it dieser vorläufigen Regelung h offte man, den

größten T e il d er so häufigen Streitigkeiten auf gütlichem W ege aus der W elt schaffen zu können.

Fü r die Fälle, in denen ein V ergleich zwischen den Parteien nicht erreich- bar erschien, empfahl die Niederländische Handelskammer die E i n s e t z u n g v o n S c h i e d s g e r i c h t e n , in denen Sachverständige aus den N iederlanden und aus Deutschland gem einsam zu entscheiden hätten. Zu dieser Stellung- S s i i nähme führten die allgemein anerkannten Vorzüge des schiedsrichterlichen

Verfahrens, nämlich die dem ordentlichen Rechtsw ege gegenüber bedeutend raschere Erledigung der Rechtsstreitigkeiten, die geringeren Kosten, die Ver- tretung d er eigenen Interessen der Parteien vor dem Schiedsgerichte durch

^33. die Parteien selbst und für die Holländer die Umständlichkeit und die nicht seltene U ngleichartigjceit der deutschen Rechtsprechung. Die deutschen Be- teiligten ihrerseits verkannten nicht, daß die R echtsverfolgung im ordent- 5® liehen Rechtsw ege eines fremden Landes mit großen Schw ierigkeiten ver­

bunden ist, daß sie bedeutende Vorschüsse und Kosten sowie großen Zeit- und Zinsenverlust m it sich bringt und daß die Einrichtung von internationalen Schiedsgerichten um so größere V orteile verspricht, Je mehr die Geschäftsw elt beider Länder sich an die genaue und korrekte Ausführung abgeschlossener Kauf- und Lieferungsverträge g ew ö h n t So w ar denn in beiden Ländern all­

mählich die Grundlage für die den beiderseitigen Interessen entsprechende Emrichtung von Schiedsgerichten geschaffen. Praktische V ersuche wurden zuerst mit gutem E rfolge auf den M essen in Leipzig und Frankfu rt a. Main durchgeführt.

H iernach verhandelte die N iederländische H andelskam m er mit dem R eichs­

verband der deutschen Industrie über eine S c h i e d s g e r i c h t s o r d n u n g , die als allgem eine Grundlage für den A bschluß von Vereinbarungen über die Errichtung von Einigungskam m ern und Schiedsgerichten dienen sollte. Nach erfolgter Einigung wurden form elle V erträge mit der V ereinigung rheinisch- westfälischer Handelskammern sow ie mit dem Zentralverband des deutschen Großhandels abgeschlossen, es folgten bald w eitere gleichlautende V erträge mit dem Verbände deutscher Blusenfabrikanten, mit den vereinigten Handels- '¿ s ' kammern Frankfurt a. Main - Hanau und anderen Organisationen, deren Zahl - f ort geset zt im Steigen begriffen ist. Von w eltw irtschaftlicher Bedeutung ist

die Mitteilung, daß auch die niederländischen Handelskammern in der Schweiz und die N iederländisch-Am erikanische H andelskam m er mit aller Energie auf eps; den Abschluß gleichartiger V erträge zwischen der holländischen und der

schw eizerischen bezw . der am erikanischen G eschäftsw elt hinwirken, so daß mit Sicherheit auf ein allgem eines Durchsetzen des Schiedsgerichtsgedankens

¡í 3 auch in den genannten Ländern gerechnet werden kann,

i r ? * Für das Verhältnis zwischen der niederländischen und der deutschen G e­

ien * schäftsw elt kom m t zunächst die A ufstellung von nach Branchen geordneten, 1 ft»

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¡ f f * rn é *

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262 K o l Im a n n : Internationale Schiedsgerichte

einheitlichen Lieferungsbedingungen in Betracht, mit d er d ie Errichtung vo#

Einigungsstellen und S ch ied sgerichten in engem Z usam m enhänge steht. Diese S ch ied sgerichte sind eine f a k u l t a t i v e E i n r i c h t u n g , die erst dann in Tätig keit tritt, wenn Streitigk eiten aus d er A uslegung od er Ausführung von Kauf- (und Lieferungsverträgen entstehen, in die die Parteien ihre Unter­

w erfung unter die endgültige Entscheidung des Sch ied sg erich tes ausdrücklich aufgenom m en haben. Die vertragschließen den K örpersch aften verpflichten sich, in den von ihnen vertretenen K reisen der H and el- und Gewerbetrei­

benden sow ie in den ihnen zur V erfü gu ng stehenden O rganen f ü r das s c h i e d s r i c h t e r l i c h e V e r f a h r e n r e g e z u w e r b e n und die Auf­

nahme nachstehender Sch ied sklau sel in die L ieferu ngsv erträge zu empfehlen:

»Streitigkeiten od er M einungsverschiedenheiten, die über die Aus­

führung oder A uslegung dieses V ertrages entstehen, werden unter Aus­

schluß des öffentlichen R echtsw eges auf Grund des deutsch-holländischen Schiedsgerichtsvertrages vom (hier folgt das Datum des Abschlusses des letzteren V ertrages), hinterlegt z. B. bei ein er deutschen Handelskammer und ¡bei einem holländischen N otar, e rle d ig t« •

Die V erpflichtung der vertragschließen den K örpersch aften zur regen Wer­

bung für den S ch ied sgerichtsged anken in den von ihnen vertretenen Kreisen von H andel, Industrie und G ew erbe ist v o n g r ö ß t e r W i c h t i g k e i t f ür d i e w e i t e r e E n t w i c k l u n g d e s s c h i e d s r i c h t e r l i c h e n V e r f a h ­ r e n s , nachdem man bisher den A bschluß von Schiedsverträgen lediglich als eine Privatangelegenheit der Parteien b etrach tet und eine Einw irkung auf den Abschluß von Sch ied sveträgen garn ich t versucht hatte. Es ersch eint geradezu selbstverständlich, daß das vorliegende Beispiel einer internationalen Verein­

barung auch eine stark e Rü ckw irku ng auf die inländischen K auf- und Liefe- rungsvertäge ausüben wird, da man d er inländischen P artei die auf Selbst­

hilfe begründete Vereinbarung über ein Sch ied sgericht doch nicht versagen kann, die man d er ausländischen G esch äftsw elt aus w ohlerw ogenem beider- seitgem Interesse gern gew äh rt. W ir dürfen d eshalb m it S ich erh eit der wei­

teren allgem einen Entw icklung des Sch ied sg erichtsw esen s auch im inneren deutschen G esch äfts- und V erk eh rsleb en entg eg enseh en.

D er M ustervertrag über die Einrichtung von deutsch-niederländischen Einigungsstellen und Schiedsgerichten zeichnet sich ebenso wie die Bestim­

mungen ü b er das V erfahren vor diesen O r g a n e n d e r e i g e n e n G e ­ r i c h t s b a r k e i t d e r I n d u s t r i e - u n d H a n d e l s w e i t durch ungewöhn­

liche Klarheit, E infachheit und unzweideutige F assu ng aus. W ir können an dieser Stelle nur einige besonders w ichtige Punkte aus diesen Vereinbarungen hervorheben, deren Bedeutung und T rag w eite von jedem Sachverständigen sogleich erkannt werden wird. Auch für die gesam ten V ertreter der deut­

schen technischen A rbeit sind die vorliegenden V ereinbarungen von weitest­

geh en der W ich tig k e it

In A rtikel 1 des M ustervertrages wird bestim m t, daß zur außergericht­

lichen Erledigung von Streitigkeiten aus V erträgen zwischen deutschen und holländischen H and el- und G ew erbetreibend en E nigun gsstellen mit Sekreta-

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K o l l m a n n : Internationale Schiedsgerichte 263

5ÜXUJ;

.Ufa

'Stlt! riaten in beiden Ländern errichtet werden sollen, die auf Grund der V erein­

tst^ barung der Parteien in T ätig k eit treten und, falls der Vergleichsversuch miß- lingt, auf Ersuchen der Parteien als Schied sgerichte endgültig und unter Aus­

schluß des R echtsw eges den Streitfall entscheiden. Nach A rtikel 2 erfolgt die Auswahl der Vorsitzenden (O bm änner) und der B eisitzer (Schied srichter) nach tu \a~. getrennten Listen, die von den vertragschließenden Körperschaften (N ieder-

.ländische Handelskammer für Deutschland und deutsche Handelskammern oder G roßverbände) alljährlich aufgestellt und ausgew echselt werden. Von beso n ­ nt £ d erer Bedeutung ist die Bestim m ung des Artikels 3, daß in die Listen der tngj, Vorsitzenden in der Regel nur J u r i s t e n o d e r V o l k s w i r t s c h a f t l e r

v o n A n s e h e n aufgenommen werden sollen, die durch ihre Persönlichkeit und Stellung die Gewähr sachlicher Entscheidungen bieten, und zwar soll jede Partei eine Liste von sechs geeigneten Persönlichkeiten ihrer N ationalität aufstellen. Die Reihenfolge der O bm änner für die einzelnen Streitfälle wird durch Auslosung bestimmt. Da hier auch V o l k s w i r t s c h a f t l e r als O b ­ männer zugelassen werden, so ist damit das zwar nicht gesetzlich1 festgelegte, aber doch tatsächlich von allen Berufsjuristen und den meisten Behörden hoch- haltene P r i v i l e g i u m d e s J u r i s t e n m i t d e r B e f ä h i g u n g z u m R i c h - t e r a m t e d u r c h b r o c h e n . Bisher galt es bei den Fachjuristen, insbeson­

d re dere aus leicht begreiflichen Gründen bei den Rechtsanwälten, als unumstöß- :1h i;- lieber Grundsatz, daß die Schiedsgerichte m öglichst in der M ehrheit mit Fach-

; Juristen, bei denen man ein entsprechendes M aß von wirtschaftlichen und so-

; i f c » ar auch technischen Kenntnissen für selbstverständlich hält, besetzt sein müß­

ten, mindestens aber sollte für das Amt des Obmannes nur ein Fachjurist in Frage kommen. W enn es sich g a r um internationale Streitfragen handelte, _ so konnte nach der M einung der bezeichneten Kreise ein Schied sgericht nur

aus Fachjuristen zusamm engesetzt werden, wobei es sog ar gleichgültig war, ob z. B. der deutsche Fach ju rist sich jem als irgendwie mit ausländischem , Rechtswesen b eschäftigt hatte. Kamen wirklich einmal w irtschaftliche oder

technische Kenntnisse für die Feststellung des Tatbestand es in Betracht, so üeß man sich allenfalls herbei, entsprechend geschulte Sachverständige zu hören, die Entscheidung des Rechtsstreits blieb aber immer den Fachjuristen Vorbehalten. Nach dem Vorbilde des deutsch-holländischen M ustervertrages wird nun hierin erfreulicher W eise alsbald eine wesentliche Änderung ein- treten, die die P raxis zu d er Überzeugung führen muß, daß man mit wirt-

;iäi3!: schaftlich gebildeten Obmännern viel w eiter kom mt als m it den in der Regel

^ nur form al vorgebildeten Juristen, die dem w irtschaftlichen Leben fernstehen

ft

f - und immer darauf hinzielen, die M ethode des ordentlichen Rechtsw eges mit latiw* allen U m ständlichkeiten auf die Schied sgerichte anzuwenden. Die deutschen ciras* Ingenieure aller Fachrichtungen haben alle Veranlassung, der tatkräftigen iltrdtr« Initiative der welterfahrenen holländischen Großkaufleute für die Beseitigung

des Juristen-M onopols dankbar zu sein, und zwar um so mehr, als man zu den

»Volksw irtschaftlern« des A rtikels 3 jed en falls auch Ingenieure mit gründlicher aullajfl» wirtschaftlicher Vorbildung zu rechnen hat, die eine durchaus selbständige mlsijo; Stellung einnehmen und von privatw irtschaftlichen Interessen nicht berührt n/f Site werden.

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264 K o l l m a n n : Internationale Schiedsgerichte

ln die Liste d er B e i s i t z e r d er Schiedsgerichte sollen nach Artikel 4 insbesondere m it den Handels- und G ew erbe Verhältnissen vertraute Persönlich- keiten aufgenom m en werden, es kom m en also nur Sachverständ ige, mithin selbstverständlich auch geeign ete Ingenieure und Techniker, in Betracht. Wenn das Schiedsgericht die Vernehm ung von Sachverständigen außer der eigenen Sach kenn tn is für erford erlich hält, so sollen diese aus der Liste der von den deutschen Handelskam mern beeidigten Sachverständigen entnommen werden, sow eit in Deutschland w ohnende Sachverständige in Frage kommen.

Die in Holland wohnenden Sachverständigen sind dagegen aus einer Liste auszuwählen, die von der niederländischen H andelskam m er aufgestellt und dem deutschen S ek retariat m itzuteilen ist. Je d e vertragschließen d e Partei soll alljäh rlich eine aus 30 Beisitzern ihrer N ationalität bestehende Liste auf­

stellen und dem von d er anderen P artei eingerichteten Sekretariat bekannt geben. D er Sitz der E inigungsäm ter wird von d er zuständigen Körperschaft nach ihrer N ationalität im Einvernehm en m it d er anderen P artei bestimmt.

U nter Umständen können m ehrere Spruchkam m ern gebildet werden. Hat die beklagte Partei ihren W ohnsitz bezw. G erichtstand in Deutschland, so tagt die Einigungsstelle ebenfalls in diesem Lande, im um gekeh rten F a lle in Holland.

Die Einigungsstelle entscheid et in der B esetzu n g von drei gleichberechtigten Mitgliedern, nämlich dem Obmann und zwei Schiedsrichtern. Die Person des O bm annes bestim m t sich nach dem zu A nfang jed en Ja h res festgelegten Turnus durch Auslosung. Die Beisitzer dagegen werden von den streitenden Parteien aus d er für sie m aßgebenden Liste ausgew ählt, die A blehnung eines Beisitzers kann aus denselben Gründen erfolgen, die nach der deutschen bezw. der niederländischen Zivilprozeßordnung zur A blehnung eines staatlichen Richters berechtigen. Das zuständige S e k re tariat, dessen L eitu ng dem von der betref­

fenden K örpersch aft ernannten S e k re tä r (G re ffie r) o b lieg t, hat den gesamten G esch äftsv erk eh r, insbesondere auch den Sch riftw ech sel zw ischen den recht­

suchenden P arteien, zu verm itteln. In dem durch das zuständige Sekretariat nach E in gang der P arteian träge festzu setzend en T erm in zur mündlichen Ver­

handlung des R echtsstreits können die P arteien entw eder selb st als Sach­

walter auftreten , od er sich durch s a c h v e r s t ä n d i g e D ritte auf Grund schriftlicher V ollm acht v ertreten lassen. H iernach sind also von der Vertre­

tung der P arteien gew erb sm äß ige P rozeß v ertreter, die nicht ausdrücklich als Sach verständ ige anerkannt w erden, au sgeschlossen. D ie Verhandlungssprache richtet sich nach der jew eiligen B esetzu n g der E inig u ng sstelle und nach den W ünschen der P arteien, im S treitfälle wird die Land essprache des O rtes der Verhandlung zur G erichtsprache gem ach t. Die E in igungsstellen sollen in erster Linie auf einen V ergleich der P arteien hinw irken. W enn kein Vergleich zu­

stande kom mt, so konstituiert sich, wenn ein Sch ied svertrag zwischen den Parteien nicht vorliegt, die Einigungsstelle auf schriftlichen A ntrag beider P arteien als S ch ied sgericht. Bei Streitg egen stän d en unter 100 Gulden oder 1500 M ist das Sch ied sg erich t befugt, ohne m ündliche V erh and lu ng und allein durch den O bm ann die Entscheidung zu treffen. D ie übrigen prozessualen V orschriften w erden von den beid erseitigen S ek retariaten in gegenseitigem Einvernehmen au f Grund der V orschriften des Landes festgestellt, in dem das Sch ied sgericht tagt.

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K o l f m a n n : Internationale Schiedsgerichte 265

#4]^ Von grundsätzlicher Bedeutung ist die Bestim m ung des § 1 2 , in der mit aller Deutlichkeit der w ichtige Grundsatz ausgesprochen wird, daß d ie S c h i e d s r i c h t e r b e i i h r e r E n t s c h e i d u n g n i c h t a n d i e B e - ietrvs a c h t u n g d e s i n b e i d e n L ä n d e r n g e l t e n d e n m a t e r i e l l e n R e c h -

< . t e s g e b u n d e n sind, daß sie vielm ehr nach billigem Erm essen und unter j W ürdigung der gesam ten Interessenlage als sogenannte gute M annschaft (goede mannen naar billijkheid ) ihre Entscheidung treffen. D erselbe G rund­

ig, satz gilt zwar auch für die inländischen deutschen Schiedsgerichte, er wird

N il sie Pa

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Putela wriaj

aber von vielen Fachju risten nicht anerkannt, obgleich das Reichsgericht in ständiger Rechtsprechung entschieden hat, daß diese angeblichen V erletzun­

gen des m ateriellen Rechtes nicht unter die Aufhebungsgründe des § 1041 der deutschen Zivilprozeßordnung fallen. Die vorbezeichnete Bestim m ung in dem deutsch-holländischen Abkommen ist deshalb von besonderem W erte, weil sie jed e U nsicherheit auch der gew issenhaftesten Schiedsrichter b e­

seitigt und die Ausübung des Amtes als Schiedsrichter wesentlich e r­

leichtert. U eber die V erteilung der Kosten des V erfahrens auf die P ar­

teien ist im Schiedsspruch zu entscheiden. Die Vergütung für die T ä tig ­ keit der Schiedsrichter wird von dem Obmann nach dem W erte des

-

Streitgegenstandes und nach der von den Schiedsrichtern aufgewendeten Zeit und A rbeit festgesetzt. D a man nur bew ährte und sehr erfahrene Sachverständige als Schiedsrichter zuzuziehen beabsichtigt, so gilt es als selbstverständlich, daß die V ergütung an die Schiedsrichter stets ange- messen sein soll. Die Auslagen des Sekretariats sind in einem Pauschal- satz zu erstatten.

Eine sehr verständige N euerung bringt der § 17 der Schied gerichts- utüet Ordnung, der die g l e i c h a r t i g e R e c h t s p r e c h u n g d e r S c h i e d s g e - irofc r i c h t e anstrebt. Die von den beiderseitigen Parteien ernannten Obm änner atfas sollen nämlich etwa alle sechs M onate zusam m entreten, um die in den

Einigungsstellen und Schiedsgerichten gem achten Erfahrungen auszutauschen und R e c h t s s ä t z e aufzustellen, die für künftige Entscheidungen der

m.'-- Schiedsgerichte bindend sein sollen. D erartige Beschlüsse können natür-

sdbs - lieh nur mit Stim m eneinheit g efaß t werden. W ichtig ist auch die w eitere Cffi e Bestim m ung, daß die Schiedssprüche und die vorbezeichneten Beschlüsse ros E der O bm änner in geeign eter W eise in beiden Ländern veröffentlicht werden ansii» sollen. Die Akten der Schiedsgerichte werden bei dem zuständigen S ekre- Bifcp: tariat hinterlegt und für die Dauer von zehn Jahren aufbew ahrt. In § 14

¡ aj g der Schiedsgerichtsordnung finden wir die Bestim m ungen des § 1039 der

d tste deutschen Zivilprozeßordnung über die Zustellung und H interlegung des

jjjga Schiedsspruchs bei dem zuständigen G erichte wieder. Es erscheint einiger- jYjjlt maßen fraglich, ob diese Bestimmungen für die eigene G erichtsbarkeit der rB-:« internationalen G eschäftsw elt überhaupt noch erforderlich sind, da man mit '¡¿oft der Standesehre der K aufm annschaft rechnet und deshalb annehmen kann, ijßjlda daß die Parteien auch ohne die erwähnten Bestim m ungen den Schiedsspruch

als endgültig anerkennen und erfüllen werden, und daß sie insbesondere auch

|.0$ die Zw angsvollstreckung vermeiden, die den um ständlichen Apparat des . ordentl i chen Rechtsw eges in Bew egung setzt.

0 ¡0 T - u - W . H e ft 5 . 2

(10)

Die G esam th eit d er hier nur kurz gesch ild erten Bestim m ungen des M ustervertrages und über die Art des V erfah rens m acht jed en falls den Eindruck, daß w'ir es mit einer sehr verständigen und auf die Selbst­

hilfe der beteiligten K reise in beiden Ländern beruhenden Regelung der internationalen R ecbtsv erfolg u n g zu tun haben, die aller V oraussicht nach w eitere segensreiche r o lg e n für den gesam ten W eltv erk eh r zeitigen wird.

Die bisherigen E rfahrungen mit dem neuen V erfah ren müssen als überaus gü nstig bezeichn et w erden, in w eit über 500 Fällen sind vor den Einigungs­

stellen befriedigend e V erg leich e zustande gekom m en, und auch in den bis­

her etw a 30 Sch ied sgerichten konnten V erg leich e oder allseitig anerkannte Entscheidungen erzielt werden.

G eg en ü b er dem geltenden s t a a t s r e c h t l i c h e n V e r h ä l t n i s zwischen D eutschland und den N iederlanden stellt die eigene G erichtsb arkeit der G esch äftsw elt einen u n g e h e u r e n F o r t s c h r i t t dar. N ach geltendem S taatsre ch t ist in den N iederlanden nur ein sch riftlich er Schiedsvertrag g ü ltig, d er die Nam en der Sch ied srich ter und die Bezeichnu ng des Streit­

g eg en stan d es enthält. D er G rundsatz der B illig k eit ist nur auf Grund be­

sonderer V ereinbaru ng anw endbar. A usländische Schied ssprüche können in den N iederlanden nur durch die K lage auf E rfüllung des Schiedsspruchs, allerdings ohne m aterielle N achprüfung, zur V ollstreck u n g g ebrach t werden, w ährend niederländische Schiedssprüche in D eutschland ohne Schwierigkeit v ollstreck t w erden. D ag eg en können niederländische G erichtsurteile in D eutschland und um gekehrt nicht v o llstreck t w erden, so daß mau immer auf die Sch ied sg erich te angew iesen w ar, die durch die Selbsth ilfe der Be­

teiligten je tz t auf eine ganz neue G rund lage g e ste llt w orden sind.

[ l S 4 l ]

266 S c h i f f : Feh lbetrag und wirtschaftlicher Verlust bei der Reichsbahn

Fehlbetrag und w irtschaftlicher Verlust bei der Reichsbahn.

W irtsch aftskritisch es G u tachten von E m i l S c h i f f ,

technisch-w irtschaftlichem Sach verständ igem . (Schluß von S. 211)

III.

B e r i c h t i g e n d e W i r t s c h a f t s r e c h n u n g . Vorbemerkung.

So w eit die nachstehenden Z iffern keine tatsächlichen W erte darstellen, sind sie auf Grund d er verfügbaren U nterlagen und E rfahru ng en vorsichtig g esch ätzt w orden. F ü r das R ech n u n gsjah r 1920 w aren den w irklichen Aus­

gaben die R este der bew illigten G eld er zuzufügen, w eil diese B eträg e sach­

lich zum R echnu ngsjahre 1920 gehören und in dem verglichen en Fehlbetrag ebenfalls enthalten sind.

(11)

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S c h i f f : Fehlbetrag und w irtschaftlicher Verlust bei der Reichsbahn 267

Z u s a m m e n s t e llu n g .

Z u s a m m e n s t e l l u n g d e r i m o r d e n t l i c h e n H a u s h a l t e n t h a l t e n e n A u s g a b e n , d i e k e i n e e c h t e n B e t r i e b s ­

k o s t e n d e r A b r e c h n u n g s z e i t s i n d .

R e c h n u n g s ja h r

1920 1921

M ill. M

1. A n l a g e k o s t e n (Verm ehrungen, Vergrößerungen, Ver­

besserungen, Ergänzungen) a) G eräte, Ausstattungsgegenstände

20 vH des zugehörigen Mischaufwandes für Unter­

haltung und Ergänzung... 73 64 b) Bahnbauliche Anlagen

1. Ergänzungen (tatsächlicher W e r t ) ... 164 173 2. 20 vH des übrigen zugehörigen M ischaufwandes

für Unterhaltung, Erneuerung und Ergänzung . . 613 828 c) Fahrzeuge und maschinelle Anlagen

1. Ergänzungen (tatsächlicher W e r t ) ... 250 265 2. 20 vH des übrigen zugehörigen M ischaufwandes

für Unterhaltung, Erneuerung und Ergänzung . . 1 736 1 880 d) zugehörige baukostenm äßige Leistungen von B etriebs­

beam ten und Betriebseinrichtungen (durchschnittlich

10 vH Zuschlag der A n l a g e k o s t e n ) ... 284 320 3 120 3 530 2. E r s t e I n s t a n d s e t z u n g (Verbesserung) der gebraucht

erworbenen Anlagen (Beseitigung der Kriegs- und Auf­

ruhrschäden)

40 vH der nach Abzug der Anlagekosten verbleiben­

den Mischaufwendungen für Unterhaltung, Erneue­

rung und E rgän zu ng... 3 758 4 333 3. W i r t s c h a f t s b e i h i l f e n für die Beam ten und Arbeiter im

besetzten G ebiet (aus dem Haushalte für die Ausführung

des Friedensvertrages zu e rsta tte n )... 300 300 4 U e b e r z ä h l i g e A r b e i t s k r ä f t e , aufgezwungen infolge

der Demobilmachung,

100 000 Mann (1920) mit 14 000 M Durchschnittsent­

lohnung ... 1 400 6 0 0 0 0 Mann (1921) mit 17 000 M Durchschnittsent­

lohnung ... 1020 5. U n z u l ä n g l i c h e r s t a t t e t e L e i s t u n g e n für die Reichs­

post, die H eeresverwaltung und die Zollverwaltung . . 890 890 6, S c h u l d e n t i l g u n g ... 192 192 9 660 10 265 A u s g e w i e s e n e r F e h l b e t r a g ... 15 630 10 835 Wi r k l i c h e r w i r t s c h a f t l i c h e r V e r l u s t mi t h i n . . . . 5 970 570 lugen

^lida Schlußfolgerung.

,t ßihigti Nach der hier gegebenen Berechnung beträgt der echte B etriebsverlust j0 0 für das Rechnungsjahr 1920 nur etwa 38 vH und für das R echnungsjahr 1921

nur etw a 5 vH des ausgewiesenen Feh lbetrag es. Kann diese Berechnung auch keinen Anspruch auf G enauigkeit machen, so ist doch nicht zu be-

2*

(12)

zw eifeln, daß der B etriebshaushalt der R eichsbahn A ufw endungen ähnlicher G rößenord nu ng einschbeßt, die keine Fu nk tion d er erzeugten und 'e r k ; r - ten B etriebsleistu ng , also, w irtschaftskritisch geseh en , kein ech ter Betriebs­

verlust des Reichsbahnunternehm ens sind. V om Stand punkte der Reichswin- sch aft od er d er V o lk sw irtsch aft lieg t die V eriu stfrag e zw ar anders, aber auch unter diesen — sich nicht d eckenden — G esichtsw inkeln sind ce w irklichen W irtschaftsverlu ste seh r viel g erin g e r als die F eh lb e träg e ; c e zeigt schon die vorliegen de Zusam m enstellung, obw ohl sie auf diesen Punk:

nicht abzielt und diese F ra g e nicht erschöp fen kann. D i e wi c h t i g s t e F o l g e r u n g j e d o c h , d i e a u s d e r g e g e b e n e n B e r e c h n u n g a b z , l e i t e n i s t , b e s t e h t i n d e r E r k e n n t n i s , d a ß d i e i n n e r e Wi r t ­ s c h a f t s l a g e d e s R e i c h s b a h n u n t e r n e h m e n s n i c h t a n n ä h e r n d s o u n g e s u n d u n d e n t m u t i g e n d i s t , w i e e i n e o b e r f l ä c h l i c h e B e t r a c h t u n g e r g i b t . D ie V erb esseru n g des w irtschaftlichen Wirkungs­

grad es — des V erh ältn isses von N utzleistung zu Aufwand od er des Güte­

grad es der V erw ertu ng von A rbeit und K apital durch Ersparnisse um

M ehrausnutzung herbeizuführen, soll dam it kein esw egs als minder dring!:::

hingest eilt w erden. D ies muß schon d eshalb g elten , w eil überhaupt cur eine g ro ß e S teig eru n g des G ü tegrad es unserer gesam ten W irtsch aft, auch des vielfach unzulänglichen technischen und verw altungsm äßigen Wirkungsgra­

des unserer P rivatw irtsch aft, die M assen des deutschen V o lk es auf die Daje- vor d er V erelend ung zu schützen verm ag. D arü ber dürfen auch große Geld­

gew inn e, wie sie etw a unsere P riv atw irtsch aft heute erzielt, nicht hinweg- täuschen, denn diese G ew inne sind zum g rö ß ten T e il das Ergebnis eixe:

inländischen P reisp o litik, die in ku rzsichtiger W eise die Rücksicht auf o.e zu gehörige V o lk sw irtsch aft b eiseite setzt und dadurch Inflation und Geld­

entw ertung aufs äußerste steig ert, um m it d er K au fk raft der inländischer V erbrau ch ersch aft letzten Endes die eigene W irtsc h a ftsk ra ft zu vernichte:

Es entspräche nicht dem G rundgedanken w irtsch aftsk ritisch er Betrachte"*

der E isenbahnverw altu ng m ittelbar eine ähn lich e W irtschaftsp o litik nahe**- legen, die lediglich ein äußerlich gü n stig eres W irtsch aftb ild und auch d eso nur fü r begren zte D au er zu schaffen v erm ö ch te*).

IV .

D i e V e r z i n s u n g d e s A n l a g e g e l d e s . V w > f t r t M g .

Um das V erh ältn is des E rtrag e s zum A nlagegeld zu erm itteln, ist a nötig, fü r die G rö ßen A nlagegeld und E rtra g die rich tigen W erte, also d- W erte, die untereinand er in d er B eziehu ng von Fu nk tionen stehen, festr-- stellen. F ü r die G rö ß e E rtra g ist d er m aßgebend e W; e rt schon durch c*

E rm ittlu ng d er w irklich en w irtschaftlichen V erlu stziffer gesich ert. Es bleib’

also die hierauf zu beziehende G rö ß e des A nlagegeld es festzustellen ur-c in einem vergleichbaren W ertm aß stab auszudrücken.

268 S c h i f f : F e h lb e tra g und w irtschaftlicher V e rla st bei d er Reichsbahn

*} Vergl. das vom Gutachter der SoziaUsierungaltommission zur Frage de Entstaatlichung der Eisenbahnen erstattete Gutachten Berlin, 1921, Engeln:: t oder Plntus, 1921. Heft 25 und 26).

(13)

S c h i f f : F eh lbetrag und w irtschaftlicher Verlust bei der Reichsbahn 26Q Ermittlung des AnXagegeldes.

Der U rw ert des A nlagegeldes ergibt sich aus den Beschaffungskosten der vorhandenen Betriebsanlagen und B etriebsgegenständ e und aus den son­

stigen Aufwendungen, die im G egensätze zu den Betriebskosten V erm ögens­

werte schaffen, die sich nicht innerhalb einer A brechnungsfrist verbrauchen.

D er Zeitw ert des A nlagegeldes erg ibt sich hieraus durch A bsetzung regel­

rechter A bschreibung der eingetretenen W ertm inderung. Die U ngenauig­

keit, die hierbei aus dem allgem einen Brauch entsteht, kleine Aufwendun­

gen, die, streng genom men, die Natur von A nlagekosten haben, als B etriebs­

kosten zu verbuchen, ändert nichts an der grundsätzlichen Bestim m ung des Begriffes A nlagegeld und hat keinen großen tatsächlichen Belang. H inge­

gen ist es im vorliegenden Sonderfalle nötig, bei der Feststellu ng des v er­

gleichbaren Anlagegeldes jene wesentlichen Abweichungen der A nlagerech­

nung zu berücksichtigen, die bei der Erm ittlung des wirklichen w irtschaft­

lichen V erlustes zu erörtern waren.

Diese Abweichungen bestehen darin, daß die folgenden A alagekosten regelm äßig als B etriebskosten verbucht, also dem fortgeschriebenen sta­

tistischen A nlagegelde, das als Ausgangspunkt für die Feststellu ng der g e ­ suchten G röße zu dienen hat, nicht zugeschrieben w urden:

a) Ergänzungen — also Erw eiterungen, Verm ehrungen und V erb esse­

rungen von Betriebsanlagen oder B etriebsgegenständen —, die im Einzelfalle nicht mehr als 100000 M kosteten.

b) V ergrößerungen und Verbesserungen, die in V erquickung mit dem Ersätze verbrauchter Betriebsanlagen oder B etriebsgegenständ e bew irkt und deren Kosten zugleich mit den Erneuerungskosten der Betriebsrechnung b e­

lastet wurden.

Daß diese Aufwendungen A nlagekosten darstellen, ist an geg eb en er S telle begründet worden.

W ährend die vorgenannten G egenstände bedingungslos A nlagekosten bedeuten, sind die Kosten der nachträglichen Beseitigung von Schäden, die durch Krieg und Aufruhr verursacht worden sind, nur unter dem be­

sonderen Gesichtspunkt als A nlagekosten erm ittelt worden, daß es sich um die erste Instandsetzung von A nlagen handelte, die in gebrauchtem Zustande zu entsprechend niedrigerem Preis erw orben worden sind. Auch diese Aufwendungen wären som it dem A nlagegelde zuzurechnen; da es sich hierbei aber um keine B eträge handelt, die für die Feststellu n g des V e r­

hältnisses von E rtrag zu A nlagegeld ivesentlich sind, und da ein dem ent­

sprechender Gesam tgrad der G enauigkeit in dieser F rag e ohne unverhältnis- m äßige Bemühung überhaupt nicht zu erreichen ist, sei auf diese B erich ­ tigung verzichtet.

Im entgegengesetzten Sinn ist zu untersuchen, inwieweit die statistische Ziffer des Anlagegeldes dem gem inderten Zeitw erte der A nlagekosten ent­

spricht. Grundsätzlich enthält diese Z iffer nur U rw erte der A nlagekosten, entspricht also einem Neuzustande der Betriebsanlagen und B etriebsgegen ­ stände, wogegen der zeitliche Zustand einen gew issen Grad der Abnutzung und überhaupt der Entwertung einschließt. H ierbei darf von der besonderen Verschlechterung durch die W irkungen des Krieges und Aufruhrs als einer nur vorübergehenden W ertm inderung, deren A usgleichkosten abgebürdet

(14)

oder aus dem B etriebshaushalte g ed eck t w erden, abgesehen werden. Ferner ist zu beachten, daß als Entw ertung nicht eine G rö ße in B etrach t kommt, wie sie dem G esam tbetrag aller Jah resabsch reib u n gen entspräche, die regel­

recht von einer entsprechend durchgeführten A nlagerechnung abzusetzen gew esen w ären, sondern nur der U nterschied zw ischen einer solchen Ge­

sam tabschreibung und den tatsächlich aufgew endeten Leistungen für Er­

satz. D a näm lich eine E rneuerung die V erschlechteru ng, die durch den entsprechenden A bschreibungsanteil ausged rü ckt wird, beseitig t, sind einer A nlagerechnung, von der die Entw ertung abgesch rieben wird, die Kosten der Erneuerung wiederum zuzuschreiben. Im vorliegenden F a lle sind zwar die W ertm inderungen von der A nlagerechnung nicht abgesch rieben , aber auch die E rneuerungskosten — die vielm ehr der B etriebsrech nu n g belastet wurden — nicht zugeschrieben w ord en; es b leib t also vom statistischen A nlagegelde nur die W ertm inderung abzusetzen, die nicht durch Erneuerung ausgeglichen ist, je n e W ertm inderung, die im G eg en satz zur ersatzreifen Entw ertung als verbo rgen e Entw ertung bezeichn et w orden ist.

Beim V ergleiche des Zeitw ertes mit dem statistisch en A nlagegeld handelt es sich jed och nicht um die bloße A bschätzung eines Z eitzustandes im Ver­

hältnisse zum N euzustande der gleichen A nlage, sondern um eine weitere verw ickelte Berichtigu ng der Z iffer des A nlagegeldes. D a näm lich außer dem reinen Ersatz alle V ergrößerungen und V erb esseru ng en, die in Ver­

quickung mit der Erneuerung bew irkt w urden, d er B etriebsrechnung be­

lastet worden sind, stellt das statistisch e A nlagegeld die U rw erte der je­

w eiligen Erstan schaffun g dar. Ein G egenstand also, der bereits den dritten oder vierten Ersatz eines ursprünglich erw orbenen A nlageteils bedeutet, steht mit dem A nschaffungsw erte des U rgeg en stan d es zu Buche, und nur solche Erw eiterungen der A nlage, die noch niem als erneu ert worden sind, werden mit dem zugehörigen A nfangsw ert ausgew iesen. W elch e ungeheuere U nterbew ertung dies für einen w esentlichen T e il der A nlagen darstellt, war bereits in anderem Z usam m enhang anzudeuten.

G em äß dieser S ach lag e ist bereits für die E rm ittlu ng des wirklichen Betriebsverlu stes der R echnu ngsjahre 1920 und 1921 fe stg e ste llt worden, daß die in den M ischposten fü r Erneuerung enthaltenen K osten für Ver­

grö ßeru ng und V erbesseru ng von E inrichtungen der A nlagerechnung zu­

zuschreiben sind. Bei B erichtigu ng der Z iffer des statistisch en Anlage­

geldes wären som it zwei Rechnungsm aßnahm en durchzuführen, die sich entg eg enw irken : die Z uschreibung der un berücksichtigten Verm ögensm eh­

rungen und die A bschreibung der verborgen en Entw ertung. D ie nachträg­

liche D urchführung eines stufenm äßigen A bbaues und A ufbaues des Anlage­

geld es, beginnend mit den jew eiligen U rw erten und d urchgefü hrt für die gesam te B etriebsdau er, w äre eine allzu verw ick elte A rb e it; es empfiehlt sich daher und reicht für den Z w eck der vorliegenden U ntersuchung aus, statt einer annähernden Erm ittlung je n e r beiden G rößen verschiedenen Vor­

zeichens eine A bschätzung ihres U nterschied sw ertes zu verw enden, für die ein b rau ch barer A nhalt vorhanden ist. Bei den V erhand lu ngen über die V erreichu ng der Eisenbahnen ist näm lich von den E isen bah n staaten glaub­

haft geltend gem ach t w orden, daß der zeitliche A nlagew ert d er E isenbah­

nen, wenn die W ertveränd erungen in B etrach t gezog en w erden, die das 270 S c h i f f : Feh lbetrag und wirtschaftlicher Verlust bei der Reichsbahn

(15)

statistische A nlagegeld unberücksichtigt läßt, um etwa 5,2 M illiarden F rie ­ densm ark höher ist als die statistische Z iffer.

Bei der Beurteilung dieser Z iffer, die bei den Verhandlungen über die Verreichung nach eingehenden Erw ägungen als Bestandteil des E rw erbs­

w ertes angenomm en worden ist, sind folgende Um stände zu berü cksich­

tigen. Einmal sollen damit auch alle jen e Ergänzungen von höchstens 100000 M Einzelw ert abgegolten sein, die ständig als Betriebskosten ab g e­

bucht wurden, obwohl sie A nlagekosten sind. F ern er kann bei den Buchungs­

verfahren der Eisenbahnverw altungen angenomm en werden, daß die M isch­

posten des Betriebshaushaltes »U nterhaltung, Erneuerung und Ergänzung«

auch innerhalb der U nterhaltungskosten, die nach Aussonderung der Kosten für Ersatz und Ergänzung als Rechnungsrest verbleiben würden, A nlage­

kosten enthalten. Diese Annahme entspricht lediglich der T atsach e, daß

— gleich der Erneuerung — auch die Ausbesserung, die an sich zu den Betriebskosten gehört, vielfach mit der V erbesserung oder V erstärkung der Anlage verquickt ist. A ngesichts der M illiardenbeträge, die im Laufe der Zeit für Unterhaltung aufgew endet worden sind, handelt es sich auch hier­

bei nicht um W ertgrößen, die der V ernachlässigung würdig wären. End­

lich ist zu bedenken, daß die deutschen Eisenbahnen in Regelzeiten dauernd auf einem so hohen Gütestand erhalten worden sind, daß der negative W ert der erörterten Aufrechnung, die verborgene W ertm inderung, verhältnism äßig gering zu veranschlagen ist. Die Abweichung von diesem Zustande, die eine Ausnahm ezeit hervorgerufen hat, fällt aber, wie dargelegt, für die vorliegende Erm ittlung nicht ins Gewicht.

Bei Berücksichtigung aller dieser Umstände erscheint es keinesw egs zu hoch gegriffen , wenn der U nterschiedsw ert zwischen W ertzugängen und Entwertung, der dem statistischen A nlagegelde zuzurechnen ist, mit dem bei der Verreichung angenom m enen Zuschlag angesetzt wird.

Abzusetzen sind hingegen die W erte der Bahnanlagen, die in den ab ­ getretenen G ebieten und im S aargebiete verblieben oder den G egnern sonst vertragsm äßig ausgefiefert worden sind, sow eit das Reich der E isenbahn­

verwaltung diese Abgänge nicht ersetzt. D er W ert der Bahnen E lsaß- Lothringens ist in der Z iffer des statistischen A nlagegeldes vorw eg nicht enthalten.

Statistisches Anlagegeld am 1. April 1920 W irkliches M ehr an Anlagegeld . Rohes A nlagegeld am 1. April 1920 . W ert der abgetrennten Bahnanlagen . . W irkliches A nlagegeld am 1. April 1920

Diese Z iffer des A nlagegeldes darf als G oldm arkw ert bezeichnet w er­

den, weil sie im w esentlichen auf Friedenspreisen beru ht; nur ein vergleichs­

weise unerheblicher T eil der A nschaffungen, die bis zur V erreichung in die A nlagerechnung aufgenommen worden sind, war einer wesentlichen V e r­

teuerung unterworfen. Die durchschnittlich in B etrach t kom m ende G eld ­ entw ertung ist dem gem äß nicht erheblich und darf gegen die Zugänge an A nlagew erten, die seit der Verreichung erwachsen sind — insgesam t gegen 10 Milliarden Papierm ark —, aufgerechnet werden.

S c h i f f : Fehlbetrag und wirtschaftlicher Verlust bei der Reichsbahn 271

21 520 Mill. Goldm ark

5200 » »

26720 Mill. Goldm ark

1630 » »

25090 Mill. G oldm ark

(16)

G eg en ü ber dem A n l a g e w e r t e von etw a 25,1 M i l l i a r d e n G o l d ­ m a r k b e träg t d er vom R eich aufgew end ete E r w e r b s p r e i s 39,5 M i l l i a r ­ d e n N e o n m a t k , ein W ert, d er bis auf w eiteres in P a p i e r m a r k zu tilgen und zu verzinsen i s t D ieser E rw erbsp reis ist nich t nur ein Kauf­

preis von Bahnan lagen , sondern er sch ließt auch den A blösungspreis für das A lleinrecht d er A nlage und des B etrieb es von V oll-E isenbah nen, aut das die E isenbahn staaten zugleich m it d er H in gabe d er Bahnanlagen zu­

gunsten des R eich es verzichtet haben, ein. D ieser U m stand ist nicht allein für die B ew ertung des E rw erbspreises von B elan g , sondern auch für eine gen au e Behandlung d er F rag e n d er A bschreibung und T ilg u n g , w obei zwi­

schen A bschreibung erw o rb en er S ach w erte und T ilg u n g erw o rb en er Rechte zu unterscheiden i s t S e ith e r ist die Eisenbahnschu ld durch Fehlbeträge und A nlagezuw achs auf über 75 M illiarden N ennw ert angew achsen; der w irkliche W ert dieses B etrag es schw ankt m it dem W e rte d er Reichsmark, entspricht also nach d er zeitlichen S ch lü sselziffer d er deutschen Lebens­

haltung nur etw a 5 M illiarden G old m ark, v e rg rö ß e rt sich ab er, sow eit die Schuld nicht v orher g e tilg t wird, selb sttätig m it etw a steigen der Kauf­

k raft der M ark.

U m r e c h n u n g d e s A n le g e g e id e s .

E s b leib t zu untersuchen, w elcher Sch lü ssel d er U m rechnung anzuwen­

den sei, um das A nlagegeld m it dem B etrieb serg eb n isse vergleichen zu kön­

nen. Die U m rechnung auf Grund einer A uslandbew ertung d er M ark wäre unrichtig, denn für den H aushalt d er Eisenbahn en , also auch fü r die Be­

w ertung des E rgebnisses d er E isenbahn w irtschaft, ist die inländische Kauf­

k raft der M ark m aß geben d ; diese K au fk raft ü b ertraf ab er die ausländische Bew ertung der M ark erheb lich. D er inländische G eld w ert, d er hier in B etrach t kom m t, ist ab er auch nicht durch die S ch lü sselziffer d er Lebens­

h altungskosten g eg eb en , denn d ieser W e rt ist nicht nur durch künstliche E inflüsse, wie es die Reichszuschüsse für L eb en sm ittel und die Niedrig­

haltung d er W ohnungsm iete sind, verw ischt, sondern auch auf einem we­

sentlich anderen V erh ältn isse d er beiden letzten Kom ponenten d er Kosten­

bildung — P reise d er R o h sto ffe und d er m enschlichen A rb eitskraft — auf­

gebau t, als es für die E isenbahn w irtschaft m aßgebend i s t E s dürfte der W ahrheit dem gem äß am nächsten kom m en, wenn die d urchschnittliche Ver­

teuerung des E isen b ah n betriebes auf G rund d er tatsächlichen Aufwendun­

gen , verglichen m it dem R ech n u n gsjah re 1Q13, a b e r berech n et fü r die Be­

triebsleistu n g d er R echnu ngsjahre 1920 und 1921, heran gezogen wird. Die Erw ägung, o b s ta tt dessen die V erteu erun g d er reinen A nlagekosten für die Findung des Sch lü ssels zu verw erten w äre, kann dam it ü bergang en werden, daß d ieser W e rt w eit w eniger gen au festzu stellen, und daß d er hier be­

vorzugte M aßstab auch d er G rößenord nu ng nach für die vorliegen de Un­

tersuchung v orsichtiger g ew äh lt i s t D ieser T eu eru ng ssch lü ssel ist für die beiden untersuchten B etrie b sjah re verschieden, gleich w ie die Ergebr.isziffem d ieser beiden Ja h re entsprechend dem Stand e d er G eld en tw ertu n g ver­

schieden zu bew erten sind. D ie G eg en ü b erstellu n g von A nlagegeld und E rtrag ist dem gem äß fü r die beiden Ja h re zu trennen.

272 S c h i f f : Feh lb etrag und wirtschaftlicher Verlust bei der Reichsbahn

(17)

Darstellung des Verhältnisses von Anlagegeld und E rtra g . D er Teuerungsschlüssel der Betriebsausgaben — nicht der, wie gezeigt, weit geringeren echten B etriebskosten — ist ungefähr

für das R echnungsjahr 1920 ... 1600 vH für das R echnungsjahr 1921 ... 2300 vH.

Das A nlagegeld von 25,1 M illiarden G oldm ark entspricht dem gem äß ungefähr

in Beziehung zum B etriebsergebnisse des R ech ­

nungsjahres 1920 ... 400 M illiarden Papierm ark, in Beziehung zum Betriebsergebnisse des R ech ­

nungsjahres 1921 ... 580 M illiarden Papierm ark.

D er w irtschaftliche V erlu st beträgt

für das R echnungsjahr 1920 5,97 M illiarden Papierm ark,

also 1,5 vH des A nlagegeldes, für das Rechnungsjahr 1921 0,57 M illiarden Papierm ark,

also 0,1 vH des A nlagegeldes.

Da die Ziffern des w irtschaftlichen V erlustes jed och an gezahlten Zinsen im Rechnungsjahre 1920 . . . . 2,307 M illiarden Papierm ark, im Rechnungsjahre 1921 . . . . 2,792 M illiarden Papierm ark enthalten, erg ibt sich fü r das R echnungsjahr 1920

ein F e h l e r t r a g von nur ... 3,663 M illiarden Papierm ark, für das R echnungsjahr 1921

ein R e i n e r t r a g (nicht Reingew inn) von 2,222 M illiarden Papierm ark, entsprechend etwa

einer U n t e r v e r z i n s u n g des A nlagegeldes von 0,9 vH (M inuswert) für das R echnungsjahr 1920,

einer V e r z i n s u n g des .Anlagegeldes von . . 0 ,4 vH (Plusw ert) fü r das R echnu ngsjahr 1921.

Eine Verzinsung von 0,4 vH des in Papierm ark ausgedrückten A nlage­

geldes entspricht bei der heutigen Inlandkaufkraft der Reichsm ark, b e ­ zogen auf die Lebenshaltung, der Verzinsung, die ein U nternehm en g e ­ währt, dessen U nternehm ungskapital in G oldm ark, je zur H älfte durch Schuldverschreibungen und durch A ktien, aufgebracht ist, und das die Schuldverschreibungen mit 4 vH verzinst und auf das A ktienkapital 8 vH Dividende verteilt.

V.

V o l k s w i r t s c h a f t l i c h e B e w e r t u n g d e s V e r l u s t e s .

Die angestellten U ntersuchungen zeigen das E rgebnis des E isenbahn­

betriebes, gesehen vom Standpunkte d er Einzelw irtschaft, also die sub­

jektive W irtschaftlichkeit. Das volksw irtschaftlich gesehene E rgebnis, die objektive W irtschaftlichkeit, ist w esentlich anders. Im Rahm en unserer V olksw irtschaft sind gew isse Aufwendungen Verlust, die unter dem b e ­ sonderen Gesichtsw inkel des reinen B etriebserfolg es auszuscheiden w aren:

die Kosten der Beseitigung von Schäden, die K rieg und A ufruhr verursacht haben, und die Entlohnung der überzähligen A rbeitskräfte, die dem B ahn­

betrieb aus politisch-sozialen Gründen aufgebürdet worden sind. Im v olk s­

w irtschaftlichen Sinne sind auch bedeutende w eitere Aufwendungen V erlust.

S c h i f f : Fehlb etrag und wirtschaftlicher Verlust bei der Reichsbahn 273

(18)

274 S c h i f f : F eh lbetrag und wirtschaftlicher Verlust bei der Reichsbahn

die bei d er Erm ittlung des reinen B etrieb sergebn isses nicht ausgeschieden werden konnten, weil kein A nhalt für ihre A btrennung geg eb en war, oder die nicht ausgeschieden w erden durften, weil sie mit der Betriebsleistung der A brechnungszeit unverm eidbar Zusam m enhängen. Es sind dies eine Reihe verstreuter persönlicher und sächlich er K osten, die über das Berücksich­

tigte hinaus durch A usnahm ezustände bedingt wurden, und ferner jene V erteuerungen des B ed arfes an Lieferungen und Leistungen D ritter, die dadurch entstanden, daß auch die B etriebe der P rivatw irtsch aft, mindestens w ährend beträch tlich er Z eit, unter ähnlich unw irtschaftlichen Voraussetzungen arbeiteten wie die Eisenbahnen. D er U m stand, daß die Privatunternehm en diese M ehrkosten abw älzten, ändert nichts daran, daß sie einer Vergeudung von A rb eitskraft und W e rk sto ff entsprachen.

H ingegen sind im v olksw irtsch aftlich en Sinne jen e Mindereinnahmen des B ahnbetriebes kein V erlust, die dadurch entstanden, daß die Tarif­

erhöhungen der Eisenbahn m it der unverm eidlichen V erteu erun g ihrer Be­

triebskosten nicht S ch ritt hielten. Diese E rw ägu ng ist so w esentlich, daß die vorliegende U ntersuchung unvollständig w äre, wenn sie daran vor- 'überginge.

M an kann allerdings verschiedener M einung darüber sein, ob es richtig war, die B eförderu ngspreise der G eldentw ertung nicht im D urchschnitt voll anzupassen; dies berü hrt jed och die T a tsa ch e nicht, daß diese Nichtanpassung der deutschen V olksw irtsch aft auf der einen S eite m it ebendem selben Be­

trag e zugute gekom m en ist, mit dem sie diese auf der anderen Seite in G estalt der entsprechenden Reichszuschüsse zum B ah n b etrieb e belastet hat. W ären näm lich diese Reichszuschüsse k ra ft Erhöhu ng der Beförderungs­

preise verm ieden w orden, so hätten die durchschnittlichen Kosten der Lebenshaltung der B evölkeru ng, zum eist auf dem W e g e d er Verteuerung von V erbrauchsgütern durch höhere F rach tk o sten , entsprechend höher sein müssen. D er v o l k s w i r t s c h a f t l i c h e U n t e r s c h i e d b esteh t also nur in der V e r t e i l u n g dieser U nterschied skosten, da der Einzelne zur Kosten­

deckung des R eich shau sh altes nach einem anderen Sch lü ssel herangezogen wird, als es seiner B eteiligu ng an den G esam tk osten d er L ebenshaltu ng des V o lkes entspricht. N ebenher ist zu beach ten , daß E rzeu g er und Händler mit je d er V erm ehru ng der S elb stk o sten den G ew inn au fsch lag zu steigern pflegen, so daß Erhöhungen der B eförd eru ngskosten in der R egel eine V erschiebu ng der w irtschaftlichen B elastung zum N achteile je n e r Volks­

schichten, die am W irtsch aftsleb en überw iegend als V erb rau ch er beteiligt sind, herbeiführen. Die F ra g e , wie die B eförd eru ngskosten am zw eckm äßig­

sten um zulegen sind, beeinflu ßt jed och das volk sw irtsch aftlich e Endergebnis unm ittelbar nicht.

VI.

S c h l u ß b e t r a c h t u n g .

Im Anschluß an die letzten Erw ägungen und zur Vervollständigung des geg eben en W irtsch aftsbild es lieg t es nahe, zu untersuchen, welches w irtschaftliche E rgebnis d er B ah n b etrieb erzielt Jhätte, wenn die V erk eh rs­

einnahm en d er allgem einen G eld entw ertung voll ang ep aßt w orden wären.

H ierzu sei zunächst festg estellt, wie sich die tatsächliche S teig eru n g der V erkehrseinnahm en zur V erg rö ß eru n g der B etrieb sau sgaben verhält, wenn

(19)

S c h i f f : Fehlbetrag und wirtschaftlicher Verlust bei der Reichsbahn 275

tu«,. die Größen Verkehrseinnahm en und B etriebsausgaben mit den Beziehungs- werten des Rechnungsjahres 1913 unter Berücksichtigung der geringeren Verkehrsleistungen der Rechnungsjahre 1920 und 1921 verglichen werden, s& ą Eine entsprechende G egenüberstellung zeigt folgende ungefähre W e rte :

fü r d a s R e c h n u n g s ja h r

1 9 2 0 1921

Teuerungsschlüssel der B etriebsausgaben . . . 1600 vH 2300 vH Teuerungsschlüssel der Verkehrseinnahm en . . 770 vH 1690 vH Daß bei einem solchen M ißverhältnisse zwischen V erm ehrung der Ausgaben und Steigerung des V erkaufspreises der Betriebsleistung ein g ro ß er Ausfall für den W irtschaftsträger entstehen mußte, ist selbstverständlich.

Die Frage, wie das Ergebnis gew esen wäre, wenn die Einnahmen der G eld ­ entwertung angepaßt worden wären, läßt sich — auch abgesehen von den Schw ierigkeiten der grundlegenden Berechnung, die wregen der gebotenen Vereinfachung hier zu vernachlässigen waren, — schon deshalb nicht m athe­

matisch genau beantw orten, weil die Erhöhung von Verkehrspreisen min­

destens zeitw eilig einen Rückgang des Verkehrs hervorzurufen pflegt. Im m er­

hin ist diese W irkung nach den Erfahrungen, die mit der Erhöhung der Beförderungspreise bei der Reichsbahn bisher gem acht worden sind, nicht so hoch zu veranschlagen, daß sie nicht durch eine m äßige M ehrerhöhung der Preise auszugleichen gew esen wäre. Es erscheint daher zulässig, indem

■nooaoi W irkung und Gegenw irkung gegeneinander aufgew ogen werden, die durch- schnittliche G röße der Geldentw ertung unerhöht auf die unveränderte B e ­ triebsleistung anzuw'enden. Da ein einheitlicher Schlüssel der Geldentw ertung

; nicht besteht, ergibt sich jedoch die w eitere F rage, w elcher Entw'ertungs- H ‘ maßstab heranzuziehen sei. D er G utachter hält es, da der weitaus grö ßte ier \;r: x eil der Verkehrseinnahm en aus G üterfrachten herrührt, für gegeben, den

Schlüssel anzuwenden, der sich auf jene G egenstände bezieht, mit denen L' die Güterfrachten am engsten Zusammenhängen; dies ist der T eueru ngs- km> schlüssel des Großhandels. Berechnet man dessen Durchschnitte für die :i iaffl- Rechnungsjahre 1920 und 1921 nach den Schaulinien, die die Z eitschrift

des Vereines deutscher Ingenieure auf Grund der P reise von 77 W aren laufend veröffentlicht, indem man die fehlenden Angaben für die M onate lagn« Januar, Februar und März 1922 nach dem W erte des D ezem bers 1921 ier fegt ergänzt, so zeigt sich die bem erkensw erte T atsache, daß die Teuerungs- : euer schlüssel des Großhandels sich in den Grenzen, in denen hier von G enauig- i-jctefe keit gesprochen werden kann, durchaus mit den Teuerungsschlüsseln der 2 nrafci Betriebsausgaben der Reichsbahn decken.

ie Eite Hätten die Verkehrseinnahm en diesen Teuerungsschlüsseln entsprochen, so hätte

das Rechnungsjahr 1920 eine M e h r e i n n a h m e von 18,2 M illiarden M, das Rechnungsjahr 1921 eine M e h r e i n n a h m e von 14,1 Milliarden M ergeben.

iolliti# Statt der von der Reichsbahnverw altung ausgewiesenen — äußeren — j,ei «li Feh lbeträge von 15,63 M illiarden M und 10,84 M illiarden M hätte alsdann jje V# ^as Rechnungsjahr 1920 einen Ü b e r s c h u ß von 2,57 M illiarden M, inieo viK das Rechnungsjahr 1921 einen Ü b e r s c h u ß von 3,26 M illiarden M

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1,0035 lontek

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gel an Mitteln zu erklären suchte, wohl darüber unterrichtet war, daß diese Unzulänglichkeit soweit geht, wie hier gezeigt werden konnte? Er war damals der