Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1919.01.02 nr 1

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v tx . 1 (Sogen 1 Bis 8). Serltn, 2 . Januar 1 9 1 9 . [4 8 . Snljrgm tg.] 1

Juriflifdir lod)ntfd)n|l

Q e v < x u s $ e g e b e n D o r r t D e u t f c f y e n U n x o a l t v e v e i n .

Schriftleiter:

3 u f l t 3 r a i J u l i u s M a g n u s D r . i j e t n r i d j D i t t e n b e r g e r Red)tsamoaIt beim Kammergericßt, Berlin Reftsanroalt beim Canbgericßt, £etp3ig

unter H Titroirlm ng non

ffielj. 3ufti3iat D r. (E u g en $ u d ) s uni D r. D t a j ija d je n ö u r g R e fts a n ro a lt beim K a m m e rg e rift, B e rlin R e fts a n ro a lt beim C a n b g e rift, R la m fe im

D e r la g unb <5ef<f?äftsftelle: ID . IR o e fe r B u d jlja n b lu n g , B e r lin S. 1 4 , Stallfdjreiber=Straße 3 4 .3 5 P reis fü r ben 3 a i;rg a n g 20 ITTarit, bei (Ein3elnumm ern jeber Bogen 30 P fg . R o e tg e n bie 2 gehaltene p e t it 3eile 50 P fg . (D ie gan3e Seite enthält 160 3eilen.) Beftetlungen übernim m t jebe B u fß a n M u n g unb p o fta n fta lt fotoie bie (BcfdjäftsftcIIe B e r l i n S. 14

J t t i i t t t e u e i t

1 9 1 8 ! S a s fcBiuerfte S aß r, baS bie S B e ltg e ffifte bern b e u tffe n SßoXE "g e b ra u t Ejat, lie g t ijin te r unS: S t a f einem Kam pfe Pon une rh örte r S a tfr a ft unb Energie, in bem baS b e u tffe Sßolf f i f fo bew ährt hat, toic nie -fuüor em SSolf, if t eS ber übergroßen B e f* feiner S^inbe erlegen — aber in © h r e n erlegen.

^a b rb u n b e rte a lie S h r °ne brachen jufam m en. (Sine neue B e it h ° t begonnen. S ic b e u tffe Stepubüf ift erftanben, bie fogialiftiicf;e S tepubld. S ine üößrge Sleuorbnung ber S in g e bereitet fiel; Por, eine Sleuorbnung beS S B ir t f f aftSlcbenS unb eine 3teu=

orbnung beS S tc fiS . U n te r fdftoierigflen U m ftänben UoHgicBt fie fici); nicht bie ru ing e ä B eiterenttoidlung nach ber S lid jtu n g ber S o jia lifie ru n g , bie bie 2lnhänger beS S o z ia lis m u s erhofft hüben mochten. S ie S tcuorbnung unb bie A ufgabe, baS Ü B irtffa ftS * unb S te f tsleben ih r anju pa ffe n, t r if f t baS Seutfche 9iei<B in ber f f toierigften p o l i t i f f en u n b t o i r t f f a f t l i f e n Sage, w e ife bie tüim fte iphantafte f i f auSmalen fonnte. $einbe rin g s u m ! S t a f Pier fu h re n b>eS K am pfes, eines Kam pteS, ber bie geifligen unb t o i r t f f a f t l i f e n SebenSfräfte ber N a tio n b is a uf baS Seßte, b is ju r © rffö p fu n g in S C n fp ru f nahm . S e lb ft fü r ein fiegveicheS beutfcheS Sßolf harte eS ^ a ftre ber ffto e rfte n A rb e it beburft, bie SSBunben toieber §u heden unb fein S JB irtffaftS * leben toieber auf bie frühere fjö h e ju fü h re n ; toiePiel m ehr fü r ein unterlegenes 58olf. U nb toenn ber ^rie b e n fe lb ft fo günftig a u s fä llt, ioie to ir eS leiber nid^t ju Reffen toagen, fo W irb er hoch ungeheure O p fe r auch an © e lb unb ©elbeStoert fofien.

® f o n p o r bem K rie g teilte baS S e u t jf e S te if baS SoS a lle r S ta a te n m it überfchüffiger tBeoölferung, burch feine A r b e i t , g e if t ig e u n b f ö r p e r l i f e , baS b e f f affen ju m uffen, toaS ber Stoben feines SanbeS an S fä ß e n nicht her0a^

S ieS g ilt fü r baS bcutfd;e SSolf, a u f heute unb biele, biele ¡3af)re h in a u s : S ic S tü d f if t auf S eutfchlanbS S lu S fifr , auf ben iß e rie hr m it bem äluS lanb ib irb m ehr a ls je juD o r auch bie äJtaßnabmcn itnfereS a B irtjfa ftS le b e n S unb nuferer

©efeßgebung befiim m en muffen. Btbifchen bem, toaS biefe © rtoägung gebietet, unb bem, toaS bie fogiale S ieuorbnung ber S in g e , bie S U ic ffift a uf ben je ^ t ju r politifchen 3Jiad)t gelangten t o i r t f f a f t l i f Schwächeren b e rla n g t, bie r i f tige SJtttte ju finben, ben ra f f e n B ufam m enbrud; zu b erljin bcrn, ben eine cinfeitige aS crüdfidjtigung einer biefer S tiftu n g e n nottoenbig zur y o lg e haben w üßte, if t eine Slufgabe fo groß unb ffto e r , aber a u f fo f f ö n unb lohnenb, Wie fau m je eine B eitfpanne ber S J B e ltg c ffifte fie ju löfen hatte. S ieS g ilt n i f t n u r Pon ben großen fra g e n bcS t o i r t f f a f t l i f e n K am pfes unb beS SoßnfampfeS, ben fra g e n ber S lrbeitS jeit unb ber 3lrbettS orbnung, ber © üte rP erteilu ng unb ber t o i r t f f a f t l i f e n S Jtadf, fonbern a u f Oon ben fra g e n ber

© e fta ltu n g beS S t e f t S . S ic S t i f t u n g foH unb muß bie fogialc fein. S a S B e it m a ß , in bem bie Steugefialtung fid ; boüzieht, muß .— hierüber ftnb a u f bie begeiftertfien Slnhänger beS S o z ia lis m u s einig — ein bcrartigeS fcinr baß getoaltfame © r*

F ü tte ru n g e n a uf bem StcftS gebiete Oertrtieben toerbeit. S ie tonnte u nfer 2anb f c | t n i f t ertragen. S ie S te ftS o rb n u n g muß ker g e ls bleiben in m itte n beS toogenbeit SJieercS ber t o i r t f f a f t l i f e n ^u tereffen , beS K am pfes um bie S J ta ft.

v R nb n i f t zum toenigfien g ilt bieS a u f Pon ben S tim m ern, in beren §änbe bie Siegelung beS S te ftS ju legen ift. 3Bie a u f im m er bte Senge fidp geftalten m ögen: baS B uitm uen an bie Pödige U n p a r ie ilif t e it beS b e u lffe n fR ifte rS muß

| r halten bleiben. S e r S tidjter m uß u n p a r ie iif f ü b e r ben Bntereffengruppen, ü b e r bem S t r e it ber K laffe n unb iß « * S B ü n ffe , ü b e r ben fetoeiligen S ageS ftröm ungen flehen, ja fe lb ft ber 3 3 e r b a f t , eS tönnte betn n i f t fo fein, if t to n ihm fcrnzuhalten. ailteS,

^ 'e' en S S erbaft b e r e ftig t ober felb ft u n b e r e ftig t h e d o rru fe n fönnte, if t — fotoeit bieS überhaupt in m e n f f ü f e n d fte n fleh t ~ ju befeitigen. ©erabe bie erregten B rite n , in benen to ir leben, erforbern bieS. S ie S tottoenbigfcit, ben lt an3ufpannen, a u f ben K re b it beS äluSlanbS, erforbern bieS PoIlenbS. S tur ein n i f t n u r an f i f u n p a r te iiffe r unb t f u n p a r ie iif f füE?lenber, fonbern a u f ein Pon aHen a3eteiligten a ls u n p a r te iiff a ite ria n n te r S tifte rfta n b getoährleiftet u n s baS . f U ~ meF ^ cnn ie e r fo r b e r lif e ate rtra ue n im ^n = unb SluSlanb. S tur fo fanrt, fotoeit S te d f unb S teftS pflege bieS Permögen, ,e. ’•F ü tte ru n g beS 3 B irtff)aftS lebenS üernüeben toerben. B u g le if aber erforbern bie f f o n Por bem Kriege P crtoideltcn o s to in ffa ftü c h c n aSerhättniße, u n te r benen bie mobetne SBelt unb PoHenbS baS b e u tffe 93oli in feiner feßigen Sage lebt, einen fein füh lige n, a uf hödffter Jpöhe fo jia le r K en n tn iffe ftehenben, m it b u rfb rin g e n b e m 3SerftänbniS ber SebenS= unb Ü B ittffa ftS * vcigen begabten S tifte r * unb 5&eamtenftanb. 5Bie bieS }u betoirfen, toie aber aud; bie großen, im S e ife fflu m m e rn b e n

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2 $ u x i ft i f cf) e äß o cf; e n f d) r i f t. 0h'. 1. 1919.

K rä fte fü r bie S a i e n g e r i t t S b a r f e it nutzbar ju machen, if t eine g rag e , an ber bie beften © elfter beS (BoIIeS f t o n b o r bem Kriege arbeiteten unb beren g lü d lit e S öfung heute noch mehr a ls frü h e r eine (R ottoenbigfeit fü r bie innere © efunbung (D e u tftla n b S ift.

Stuf bem ©cbiete beS S t r a f r e t iS if t biefe g ra g e ¿unäd)ft febenbig geworben, toeil hier bie U nju frieb en pe it m it ben bisherigen B uftänben, bem © e fe | toie feiner H anbpabung, am tiefften empfunben toirb. Sluf ben ü brigen (RettSgebieten Voirb fie in naher B u fu n ft folgen.

H ie r h a rrt a u t ber b e u tfte n ( R e t t S a n t o a l t f t a f t eine pope unb grofse A ufgabe. © t o n b o r bem Kriege to a r

— gule^t unb am e in b ring lkpften a uf bem S ö iirjb u rg e r S lntoaltstage — betont toorben, toie fe h l eS im ^ntereffe ber (R ettS pflege lieg t, bie ju r if t if t e n K rä fte , bie in ber S ln to a ltfta ft rege fin b , bie burch ben lebenbigen (Beriepr m it bem (Solle unb ben (R ed)tfutenben, bureb bie re ttS g e fta lte n b e t ä t ig t e it im m er toieber neue B elebung erfahren, auch fü r bie (R ett=

fp r e tu n g n u p b a r ju machen. (Die tp e o re tifte n (Bebenlen, ob ber S Intoalt a ls folcher biefer STätigfeit getoad)fen fei, ob längeres S B irfen in ber S lntoaltfcpaft ih m n id )t bie fü r ben d ic h te r unb B eam ten e rfo rb e rli^ e innere O b je ttio itä t nehme, h at bie © e to a lt ber (D a ifa te n je rflre u t. S te ts erneut fonnte an biefer S te ife b a ra u f pingetoiefen toerben, toie bie S lntoälte fid ) an ^upUofen S te ife n in ritte r lic h e r unb bepörblüper S ä tig lc it betoährt haben. 3 a , eS if t gefagt toorben, unb m it (Red)t, bafc bie gefamte b e u tfte K rie g S to irtfd ja ft m it ihrem toeitber^toeigten (BepörbenorganiSmuS, bie (R ettöpflege im Heere toie in ben befc^ten feinblichen SanbeSteilen, toie je | t bie Ü b e rg a n g S to irifta ft, opne bie beutfdje S ln to a ltfta ft n id jt tnöglid) getoefen toäre, ju m m inbeften nidfrt a uf ber Hope geftanben hätte, a uf ber fie im ganzen geftanben hat- ® ie an fich b u r t nichts g e re ttfe rtig te Sinnahme, bafs baS, toaS in anbeten S änbern bon jeher m öglid) toar, gerabe in ® e u tftla n b berfagen foHte, hat f i t a n g e fitts biefer (D a tfa te n t r i t t aufred)terpalten (affen. (Der b e u tfte S Intoaltftanb, bem niepr a ls e in m a l aus berufenftem SRunbe baS BeugniS auSgeftcßt ift, bafs er fittlic f; fo pod) ftehe, toie ber S Intoaltftanb feines anberen SanbeS, beffen t o if f e n f t a f t lit e Seiftungen in ber © rfo rfd )u n g , ber H anbpabung, toie ber S B eiterenttoidlung beS (Red)tS heute bon feinem ©in=

f it t ig e n geleugnet toerben, to irb fid) u nter ber (Reuorbnung ber (Dinge in ber (Rid)terfd)aft, in ber (B eam tenfdjaft unb a u t bieS b e rla n g t bie b e u tfte S ln to a ltfta ft fe it langem unb toirb fie e in b r in g lit toeiter berlangen — a ls Seiner beS (R e ttS betätigen m üffen. « K itt fü r f i t felb ft erftrebt bie S ln to a ltfta ft bieS, fonbern fü r baS (R e tt, fü r baS S ta a tS to o p l, unb fü r alte B ^e ig e ber g u rifte n to e lt. ©erabe an ber Sßeltentoenbe, bie to ir jet)t erleben, bem K a m p f gtoeier S B e lta n fta u u n g e n unb 2 ö irtfta ftS = form en, toirb ber S Intoalt ftä n b ig feine bößige lt n p a r ie ilit le it betätigen fönnen. Singehörige f ä m t lit e r P a rte ie n b irg t unfer S ta n b in feinen (Reihen; alle S ta tiie r u n g e n ber p o lü ifte n , t o i r t f t a f t l i t e n unb re ligiö fen S In fta u u n g e n , aße P a rte ie n haben S lntoälte a ls g ü p re r, toie a ls «M itarbeiter. U nb to c il ber einzelne S Intoalt, a u t ber b öß ig u n p o litifte , heute ben K a p ita lifte n , m orgen ben (P roletarier, heute ben Slrbeitgeber, morgen ben SIrbeitnehmer, heute ben ©r^euger, m orgen ben S S erbrauter, ein anbereS (M a l ben B 'u ifte n h ä n b le r in feinen m a n n ig fa te n SlbftufungSform en V e rtritt, to irb ber S Intoalt, in ber © e f a m t p e it ber bon ipm getoonnenen SebenSauffaffung, bie gntereffen ;n f i t a u S g le ite n unb fü r jeben o ta n b p u n ft baS liebebofle, auf bie SöefenSart ber (BeböllerangSlIaffen eingepenbe (BcrftänbniS gewinnen, to e lte S fü r bie © rfa ffu n g ber (Probleme unb fü r eine über ben (Dingen unb ben lyntereffengegenfäpen ftepeube u n p a r te iifte © ntfdje lbu ng e r fo r b e r iit ift-

S o muj$ benn m it bem © ru n b fa b , bafs jeber, ben einm al (Reigung ober B ^ a n g ber (B erpältniffe in eine beftim m tc £auf=

bapn g e b ra tt, fein Seben la n g b a rin feftgehalten to irb , g e b ro te n toerben. © in lebenbiger SluStaufd) ¿ to ifte n S u fti}, SSertoaltung unb S ln to a ltfta ft a lle in berm ag aßen Btoeigen fr if t e S » l u t ju ju fü p rc n . © t o n je p t toirfe n S lntoälte a u f aßen

©ebieten ber S ta a tS b e rto a ltu n g b is in bie p ö tfte n S te fle n h in e in ; toaS bisher aus p o l i t i f t e n © rü nb en begonnen, mufe toe iterg e fiih rt unb ausgebaut toerben. 3 m lebenbigen S ufa m m e ntoirfen a l l e r r e t t S t o if f e n f t a f t lit borgebßbeten

«Männer unb g ra u e n (and; bieS to irb u n s bie S u fu n ft b rin g e n !) m it benen beS p r ^ f t if t e n SebenS m u f unfer SRett gefunben toerben.

K lin g t biefeS aßeS berpeifjungSboß unb poffnungS freubig, fo b a rf barüber bie fdjtoere S o rg e n i t t bergeffen toerben, bie a uf ber S ln to a ltfta ft, toie überhaupt a uf ber ganzen ^ u rifte n to e lt laftet. ( R i t t n u r ber peifbrennenbe S t n i c r j über bie (Riebetlage beS (ßaterlanbeS, über ben SSerluft bon SanbeSteilen, bie to ir fü r u n lö s b a r bon bem S e u tfte n (R e it gepalten paben, n a g t an u n s, n i t t n u r bie aßgemeine S o rg e über baS, toaS bie B u fu n ft bem b e u tfte n (ß o lf bringen to irb , aud) ftto e re t o i r t f t a f t l i t e S o rg e n bebrüden unS :

S lß jä p r lit m uffte an biefer S te lle bem leiber n u r ju toabren © ebanfen SluSbrucf gegeben toerben, b a^ toenige S tä n b e u n te r bem Kriege fo gelitten paben, toie gerabe ber S ln to altftan b. U ngefähr 8 0 0 feiner beften, ju g e n b friftc u SRitglieber paben ip r Seben fü r uns bapingegeben. g ü r ipre H interbliebenen ju forgen, in © rg ä n ju n g ber f t a a tlit e n H ilfe unb ber aßgemeinen freien S iebeStätigieit, if t unfere (p flid ;t. (Rid)t toenige feprten f t t o e r b e ftä b ig t peim ; ip r SoS ju erleid)tern, if t eine n i t t m in b e r h e ilig e © p r e n p flitt. Stßein a u t fü r bie gefunb H rim g eie hrte n g ilt baS S D itte rto o rt: „S lße nicht, bie toieberlepren, mögen f i t beS H eirnjugS fre u n !" (Bange S o rg e n um bie © rifte n j ertoarten fie. %fyx SlrbeitSfelb if t bapin.

©S neu aufjub au en , if t ein fdjtoereS SSerl. (Doppelt fdptoer bei ber U berfüß ung beS SlntoaltftanbeS unb aßer übrigen ju r if t if t e n 33erufSftänbe unb OollenbS f t t o e r bei ber heutigen S S irtfta ftS la g e unfereS (BaterlanbeS.

2Bie biefe Stuf gäbe ju löfen, ift fe it langem , f t o n Oor bem Kriege, unb im m er ernfter, je län g er ber K rie g anbauerte, ber

© egenftanb ber (B egebungen ber S ln to a ltfta ft getoefen. © rtoeiterung beS SlrbeitSgebieteS ber S ln to a ltfta ft, inSbefonbere eifriges (Pflegen beS fteigenbe (Bebeutung getoinnenben ö ffe n tlite n ( R e t t ^ , fa n n n u r im m er toieber empfohlen toerben. © r f r e u lit ift, b a^ f i t an biefen Slrbeiten unb an ben Slrbeiten ber opnebieS f t o n lä n g ft erforberIid)en unb burd) bie (Reuorbnung ber (Dinge b e ftle u n ig te n (R eorganifation unfereS S tanbeS a u t bie jüngeren K rä fte ber S ln to a ltfd ja ft reger a ls ju b o r beteiligen.

(Regfamfeit ju g e n b lite r K rä fte if t unferem S ta u b e peute m epr n ö tig , benn je. (Die gugenb, bie u nfer SSaterlanb oier ^a p re la n g b e ftitm te , p at a u t baS (R e tt b ara u f, bei ber S eitung ber © e ftid e ipreS S tanbeS unb bei bem (Reuaufbau feiner D rg a n ifa tio n m itju to itle n . S in b aud) bie gorberungen, bie fie fteßt, Oielfad; borbem f t o n bertreten toorben, fo if t es ein

ber fie ipre gorb e run g en b e rtritt. . . . ,

( R o t anbere ernfte unb ftto e re (Pflichten parren ber b e u tfte n S ln to a ltfta ft; n i t t bie geringfte u n te r ipnen ift, ben beruflupen unb barüber pinauSgepenb aud) ben p e rfö n lite n (Beriepr ju ipren (BerufSgenoffen im SluSlanbe toieber aufjunepm en.

(Dajs bie S lntoälte bie (Pioniere, bie SSorpoften ber (Red)tSannäperung fin b , bafs gerabe ip r S ta n b berufen ift, ben p e rfö n lite n unb to u tfta ftlid ) c n (Beriepr toieber anjubapnen, if t ein in ben Icpten 3 ap re n o ft toicberpolteS d ö o rt. SöaS bon ber (R e ttS -

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48. gafjrgang. $ u r i ft i fc iie ä B o c b e n fd h r ift.

Annäherung bet im Ä am pfe berbunbenen Sßölier gejagt Worben ift, g ilt im g le ite n SJtahe je ^ t, ba au? ber bloßen Stecht?*

annäherung unb ber p o litifd je n fjre un bfcha ft ein e n g e r e s 23anb m it SDeutfc^=öfterreicf; gefcfyloffen Serben ]otl.

® ie ? g ilt aber and) Don ber SfBieberannä^erung a l l e r S ö lle r, S chon ju S e g in n be? Kriege? if t geäußert Worben, bafs bie SlnW ahfchaft bie ^ ü b lu n g gu ihren 33eruf?genojjen im SluSlanbe nicht berlieren bürfe. ® ie 3Ji Inn un g if t gu Wenig beamtet Worben. SSare bie? gefächen, Jo Wäre bießecct)t manche? SJtihoerftänbni? gum Stußcn unfere? S ate rla nb e? bermieben Worben.

N un m e h r g ilt e?, ba? f f lo r t gur Sßahrheit gu machen! g d ß t hoch jeßt, ba ber 2BirtfchaftSberEehr unb b a m it ber Sted)t?=

bertehr ber E lationen wieber beginnt, auch b e r 2l n w a l t f d ; a f t b ie h ° b e A u f g a b e g u , a n i h r e r S t e l l e b e m g ro ß e n S S e rf b e r g u i u n f t , b e r ß ß t e b e r b e r fö h n u n g b e r ¡ B ö lle r , b ie SBege gu e b n e n !

K u n ^ d » u i t

0

a n f c e n ^ a t

b e t

D o l f t s f r c a u f t v a g t c n * ,,© a ? V e rtra u e n be? beutfehen S o lle ? gur g ie c f)t? fid ;e rh » e it b a rf burd) bie eingetretene politcfche U m w ä lzun g nicht erjehüttert Werben. 2 B ir beutfehen g u iifte n , bte ber Stechtepflege unb Sted)t?lehre bienen, m uffen forbern, baß über äße

© rfd)ütterun ge n ber © egenW art hin a us b a ? h « i l i 0« S o l l s g u t b e ? S iech t? u n b e l i e b t erhalten ble ib t. SDarum erheben W ir au? © ew iffenS pflicht w atne nb bie S tim m e , baß nicht ©efeßgebung, SticßtergeWalt unb 3iecht?einheit W ilH ü r lic h e n

2 B it ertennen an, baß, Wo im m e r öffentlicher S totftanb eine unauffchiebbare S in te ru n g be? Stecht? im W ohloerftanbenen

^n te re ffe be? ©angen erheifdjt, auch einer n u r ta t f ä c h lic h beftel;enben S ta a ts g e w a lt bie S e fu g n i? ¿um g e fe h lte n ©infehreiten nicht berroehrt Werben la n n . 2 ß ir beftreiten aber eine fold)e ¿Berechtigung überaß ba, Wo ohne eine W irtfd iajtliche ober fonftige Stodage n u r g u r S i n t e r u n g f o a r t c i p o l i t i f d ^ c r bie gegenwärtige @ efebgebung?getoalt in © ä tig le it t r i t t unb b a m it in bie Siechte ber gufünftigen beutfehen S iatio na löe rfam m lun g ober ber bon ih r gu fchaffenben orbentlichen O rgane ber ©efehgebung übergreift.

S ie U na bh än gig teit ber © erid;te if t burch © d a ß ber b o tlä u fig e n preußifd)en Slegierung bom 16. Siobember 191 8 gugefagt.

S e i ber © e w ä h rle iftu n g be? aflgemeinen © runbfaße? aßein iönnen W ir un? aber nach Sage ber ¿Dinge nicht beruhigen. ©?

m uff auch © e w ä h r b a fü r geboten fein, baff feine unberäußerlicßen, praltifcß en fo lg e n unbebingt gefiebert bleiben, baß niemanb feinem gefeilteren S iid;ter entzogen Werben b a rf, baff S lu ö n a h m e g e r ic h te u n f t a t t h a f t finb , baß © in g riffe ber S e rW a ltu n g in bie SlechtSpflege nicht fta ttfin b e n , baff bie © r n e n n u n g b e r S lic h te r a u f £ e b e n ? g e tt gefd;ieht, baß fie gegen ihren 2 M e n n u r a bg efeit ober b e lie ß t werben Iönnen au? ben © rü n ö c n unb u n te r ben fo rm e n , bie ba? © e fe i beftim m t. SOiefe S ü rg fd 'a fte n fin b © runo= u nb © dfteinc ftaatS bürgerlid^cr F re ih e it unb 9ied;tsfid;crE;eit. 2 in ihnen b a rf nicht g e rü tte lt Werben.

©üblich aber legen w ir fdjärffte Sieri)t?uerwa()rung bagegen ein, bafj örtliche O rg a n ifa tio n e n ber gegenwärtigen S ta a ts g e w a lt gelegentlich berfudjen, in bie U n ab h än g ig teit ber m tr bem © efeh unterw orfenen ©erichte eigenmächtig eingugreifen, ober bie beutfdjc StedjtSeinheit baburcf) gn gefäljrbeu, bah fte fidj ber Siegelung bon ©egenftänben bem ädjtigen, bie ber 91eid)?gefet}gebung oorbehalten finb unb gugehöreit. 2 3 ir e rw arten Oon ber S te ig le itu n g , bah f»e nach w ie bur in jebem folchen fg-alle ba? beftehenbe Stecht anerfennen, Wahren unb fdjiUseu w irb ."

3)ie Ä unbgebung if t erlaffen im S am en be? ißräfibenten be? Steid;?gerid;t?, be? bapcrifchen D berften Sanbe?gerid)tS, ber ¿Präfibenten ber D berlanbeegeridjte unb DberberW altung?gerichte, ber S orftä nb e ber beutfehen 3 ln w a lt? la m m e rn unb ber ju riftifc h e n ffa lu ltä te n ber beutfdien U n io e rfitä te n .

3 M e © e f e ^ g e ß u n g b e r ü i e b o i u t f o n ^ e i t .

®eh. Suftcgrat D r. § c i I b e r g , 58re?lau.

© in „n e u e r S t a a t " foßte nach biefem K rie g e e n tfie le n . 2B ie ber ä 'rie g e in © n b c fa n b , fchneßer, aber aud) a n b e r ? a l? biete e? e rw a rte t b a d e n , fo if t auch ber „n eu e S ta a t"

fdm eßer u n b anb ei? gelommen.

2 8 t r haben e in „neue? Steich" u n b einen „n eu e n p re u ß i*

fd>en S ta a t" .

® ie © efebgebung?m afchine aber, bie w äßrenb be?

U rtege? m it einem § o d )b ru d arbeitete, bem n ie m a nb m ehr SU fo lg e n im fta n b e w a r, a rb e ite t je ß t in gleicher SBeife in ber d m fte ß u n g bon ber S rie g S a rb e it gu ber § rie b e n ? a rb e it. ® ie

•^atfache, bah bie neue S legierung babei b ie lfa d ) bon a b ftra lte n au?gel)t u n b fid ) bem üht, biefc © ru n b fä ß e mög=

'm it fd)neß in bie SßtaEtö ü be rg ufüh re n, e rleich te rt ben gu ib r i r ? U ' ^ en 2ln w e n b u n g ber © efe^e berufenen S u rifte n h ib ^ ^ eb en, bie S d h w ie rig fe ite n w erben berfchärft neuen © efefje m it e in e r gew iffen § a f t in K in , ü r r X a ^ en gu S a p ie r gebracht w erben, ohne bah bie w w T ' IClf en. ^ ur(^ ba? © efeh geregelt w erben. 2BaS bet ber jne n ta rifche n S lrb e it bie ß e id)t gu b ie l gefd)ieht, gefd)ieht fi.b r,? « i ’ e nt0 ; ber SBert b on 2lu ? fü l)ru n g ? g e fe h e n u n b 3lu?=

gebrad)t§Üer° r ^ nUn0en a u 0eni cß d n lic h gum S e w u fft»

19 m ® er ® d a g e tu n g ? g u fta n b W irb a ufgehoben." (S lu fru f b.

12. Stob. 1918, 9 t© S r . 1 3 0 3 .) SlnfclW h (^ S B . 18, 7 52 )

fa g t m it Stecht, „b e m S M it ä r fteht le in e 3 i ö i t 8e w a lt m ehr g u ".

Stber a u f © ru n b be? SelagerungSguftanbSgefehe? haben bie 3 JiiIitärbe fe hl? h ab er eine lln fu m m e p o lig e ilid je r S lno rb nu n ge n e rlaffen, bie ba? 3 ib it= , ba? S tra f= u n b ba? fo n ftig e öffent=

liehe Stecht in w eiteftgel)enbcm SJtahe b e e in flu ß t haben. S ie haben f ü r $ u g e n b lic h e ben S p a rg w a n g e in g e fü h rt, S °dgei=

ftu n b e n feftgefeht, § ö d )ftp re ife feftgefeht, S efchlagnahm cn an=

georbnet. Stach ber herrfd)enben S ln fid jt ( S ü f f e l , Selage»

rung?guftanb?gefeh § 9 Stnm . I V ) h a t ber S )tilitärbefehl?=

haber nad) § 9 S e l^ u f t ® . e in über bie S e fu g n iffc be? § 4 hinauSgehenbe? S e ro rb n u n g ? re ch t, a u f bem © ebiete ber öffent=

liehen S ic h e rh e it gerabegu bie gefehgebenbe © e w a lt e rlan gt, eine © e w a lt, f ü r bereit A u s ü b u n g bie re id )? g e rid )tlid w Slea)t=

fprechung fe£)r w e ite © rengen gegogen hat. S lu f © ru n b biefe?

§ 9 haben bie 2 Jtiiitärbe fe l)l? ha be r S ln o rb nu n ge n erlaffen, bie a u f ben berfchiebenften © ebieten in ba? S r i°at= w ie m ba?

ö ffe ntliche Stecht e in g re ife n , b e ifp ie l? w e ife über ba? Sted)t gur E ü n b ig u n g b on S Jtietberträgen, bon S lrbeitS oertragcn, ü bet bie © in g ie h u n g bon SBaren, über bie Slbgabe bon W affen u n b 3 )tu n itio n an © r it t e , über ba? f ü h r e n bon W a ffe n , über bie S lufnahm e bon Singeigen in b ie L a d u n g e n , über 2 3 ra n n tw e in a u ? fd )a n l, über ¡fjaufierhanbel, u b er S lu ? fu h i bon $Pferben, £ e b e n ? m itte ln u n b f ju tte r m itte ln au? be=

ftim m te n Söegirten. © in b ie l erörterte? S e ifp ie f i f t ber in ber 8 2 8 14, 819 m itg e te ilte ® e fd )lu h be? O berbefehlshaber?

in ben S ßarlen b. 3. Slug. 1914, ber bie bem ru ffifc h e n g i? lu ? gegen eine ¿Berliner ¿Bant guftebenben g o rb e ru n g e n befd)lag=

nahm te. 28a? w irb au? aßen biefen S ln o rb n u n g e n , © eboten,

1*

(4)

4 g u r i ft t f cp e SB o cp e n f cp r t f t. 9 h . l . 1919.

SSerpoten, bie aibit= w ie ftrafrecptttcpe S B iriu n g e n Ratten?

© in b aucp fie m it ber â lu fpe bu ng bcS S klagerungS guftanbeS f ü r bie 3 i l f u n f t u n w irïfa m gew orben? O b e r bepalten bie n u n e in m a l vo n ber g u ftän big en 33ei)örbe getroffenen 3ln=

o rb m m g e n fo lan g e ip te S B irïfa m ie it, b is fie a u S b rü d lic p auf*

gehoben w erben? © in e 23erorbnung beS © ta a tS io m m iffa rS f ü r bie D e m o bilm a chu ng b. 5. Deg. 1918 (SteicpSang. S ir. 2 9 1 ), welche bie 3 3 0 . beS D be rfom m an be urS in ben SJiarfen 0.

6 . S ü l l 1918 ü be r ben © p a rg w a n g f ü r g ug en bticpe a u f’

hebt, fcheint a u f lepterem © ta n b p u n lte 311 ftehen.

© in w eiteres S S eifpiet: „ D ie © e fin b e o rb n u n g e n w erben a u jje r S tra ft g e fe g t." S ^ e ife llo S eine im fog iale n © in n e licgenbe Sftahnapm e, bie 3u r g o lg e h o t, bah baS S 3erhältni§

gwifcpen D ie n fth e rrfc h a ft u n b D ie n ftb o te n fo rta n bem 33©S3.

u n te rfte h t. 216 er n ich t alle S e ftim m u n g e n ber b is h e r g eltem ben © e fin b e o rb n u n g e n fteKen bie S lng e ftclite n u n g ü n ftig e r a ls baS S3®23.; manche 33eftim m ungen e n th a lte n 33egünftigungen ber S ingefteliten, 3. S . bie preuh- © e fin b e o rb n u n g b. 8 . Stob.

1810 § § 88 ff. in 23erb. m it 2 lrt. 95 ©@23(5523. u n b § 617 23@23. u n b © e fin b e O . § 147. D a s in te u e re m P a ra g ra p h e n bem 2 ln g e fte llte n gew ährte recht w ertvoK e fRecht, befonberS w e rtü o ll f ü r w eibliche 23ebienftetc, w irb tro p beS § 6 2 6 23@23.

n id )t m ehr auSgeübt Werben iö n n e n .

D ie fe 23eifpiele ergeben, b o r welche © c h w ie rig ie ite n bie lltn w ä lg u n g bie Stecptfprecpung u n b bemgemäh auch bie SiecptS anw altfcpaft gefteüt h o t. D ie fe © c h w ie rig ie ite n m üffen aber g elöft w e rb e n ; benn nach ^A nordnungen ber preu h . 2te=

g ie ru n g b. 14. u n b 16. Siobetnber 1918 b le ib en bie beftepenbeu

© efepe u n b 23erorbnungen, fo w e it fie n id d a u S b rü d lid ) burd) bie ^Regierung aufgehoben fin b , in S tra ft u n b bie U n a b h ä n g ig ’ fe it ber © ericp tc d a rf n ic h t angetaftet w erben, u n b baS bürger»

liehe S ledjt b le ib t nach ber 23eianntm acpung beS States ber SSoliSbeauftragten u n b beS SteichSamtS f ü r bie w irtfc p a ftlic p e D em o bilm a chu ng b. 17. Dea. 1918 (SteicpSana. Str. 2 9 8 ) in S tra ft, fo w e it eS n ich t a u S b rü d lid ) aufgehoben ift.

u u ttg S taum , bah w ir tninbeftenS a u f bem fenigen © ebiete, welches Sticptern u n b S techtSanw älten am nächften lie g t, bem

© ebiete beS 3 iö it= u n b © trafrecptS , gunäepft w ie b e r w erben Sltem holen fö n n e n , fre ilic h n u r, u m bann m it um fo gröberem © ife r an bie fen ige n Stufgaben perangugehen, welcpe b ere its b o r bem Striege a u f bem © eb iete ber © efepeSreform vorha nd en w aren . D ie S ö fu ttg b ie fe r Stufgaben, b e ifp ie ls w e ife bie Steform ber 3 tb il= Wie ber © tra fp ro a e h o rb n u n g u n b beS m a te rie lle n © tra fre cp tS if t burep ben Strieg unterbrochen, aber eben n u r aufgefepoben W orben. SBenn w ir bie S trb eit bem=

näcpft w ie b e r aufnepm en, w irb bieS u n te r 2 3 e rü d fid )tig u n g ber U m w ä tg u n g e n , welcpe fid) a u f bem ftaatS redjtlicpen © eb iet, gleicpaeitig aber auch a u f w irtfe p a fttie p e m © e b ie t u n b in ben gefam ten perrfepenben S tnfcpauungen bottgogen haben, ge»

fepepen m üffen.

©S i f t niept au bertennen, bah ber v ie rjä h rig e Strieg unb bie ip m folgenben © re ig n iffe an ben Sterben u n b bemgemäh auep an ber S lrb e itS ira ft a lle r berer, bie neben ber burd) bie D e itn a p m e am Striege ober ber StriegS W oplfaprtS pflege, burd) P e rtre tu n g e n u n b anbereS gefteigerten S Irbett in n e rh a lb u n b auherpatb beS ¡¡Berufes auep allgem einen S lufgabett fiep w ib m e n , gegerrt paben. D te je p ig e n P e rte p rS b c rl)ä ltn iffe mad)en aud) eine ioIXegiate P e ra tu n g u n b P e a rb e itu n g m inbeftenS v o r*

übergepenb u n m ö g tid ). S lbet fo b a lb ftdp bie P e rp ä ltn iffe ein ig erm ah en gebeffert paben, m u h bie gem einfam e S irb e it im g n te re ffe ber StecptSpflege u n b ber S tecptSanw attfcpaft w ieb er aufgenom m en w erben.

D e r 0 e u t f d ) e S l n w a l t b e r e i n b a rf babei nicht fepten u n b niept üerfagen. © r W irb bähet fe in e r Sßflicpt ge--- m äh aud) bie befonberen g n te re ffe n ber StecptSanwattfcpaft, beren © ebeipen auep im ö ffe n tlich e n g n te re ffe lie g t, au b erü d * fvd)tigen paben. SJtit bem © n b e beS StricgeS p a t ber b isp er etw as unterbrochene 3 u ffto n t neuer Stottegen in gefteigertem SJtahe e in g efep t; bie g l u t ber aus bem g e lb e g urü d ie p ren b en Slffefforen fuept P e fc p ä ftig u n g in ber S ln w a ttfc p a ft, beren Per=

p ä ltn iffe opnebicS b urd) bie S tü d fe p r ber im g e lb e b e fin b lid ) gewefenen Stotlegen w ie b e r b o llftä n b ig b erä n be rt w erben. D e r ,3 u ftro m w irb fid ] noep fte ig e rn , W enn, w ie fieijer ift, bie g u fttg * Verwaltungen fcpoit a u s fftia u g M e n ß trfm o e n m it bet Pc=

je tju n g ber a lte n u n b ber © R a ffu n g neuer S tiipterfte de n gu=

rü d p a tte n w erben u n b gar w en n, w ie behauptet w irb , bie preuhifepe g u ftig b e rw a ltu n g 2lffefforen in gröberem U m fange bie S R itte ilu n g maepen fottte, bah le in e SluSficpt a u f SlnfteHung im © ta a ts b ie n fte beftepe. © a n a abgefepen bon ber g ra g e , ob u n b welcpe SJtahnapmen g u r 23efcpräniung neuer 3 U=

laffuitgSgefucpe getro ffe n w erben Iö n n e n , w irb bie andere, p o fitiv e geage, Wie bie D ä tig le itS g e b ie te f ü r bie S tn w a ltfcp a ft e rw e ite rt w erben Iö n n e n , noep m epr a ls frü h e r in ben 23orber=

g tu n b tre te n . D ie te ils burep ben Strieg gefepaffene, te ils in fo lg e ber ftaa tlicp en U m w ä ta u n g e n bropenbe © in fe p rä n fu n g ber 2 3 rib a tw irtfc p a ft b e rw e ift bie S tedjtS anw attfcpaft im m e r m epr a u f bie D ä tig ie it a u f ben © ebieten beS öffe ntliche n StedptS.

Steu in ben 23orbergrunb f d e in t auep bie g ra g e ber S o fa tifie ru n g ber S ln w a ttfc p a ft au tre te n , Siber biefe g ra g e b a rf niept n u r u n te r bem © e fie p tsp u n ite beS w irtfc p a ftlicp e n gntereffeS ber S ln w a ttfc p a ft angefepen, fie m u h auep u n te r bem

© e fic p tS p u n lt beS gntereffeS ber Sled)tSpflege u n b ber ru p ig e n u n b „ fo lib e n " S eru fS a u S ü b u n g g elö ft w erben. D ie g u ftä n b e ber öfterreiepifepen S ln w a ttfc p a ft, bie niept to ta lifie rt u n b tn=

fotgebeffen vielfach bauernb „a u f S te ife n " w a r, o erlo de n niept 3u r Stacpapmung.

D ie neue S leg ierun g fepeint, m inbeftenS in iß teu he n , auep neue SMäne f ü r bie 0 r b n u n g beS S io ta ria tS au paben.

2B enn bei b ie fer g ra g e bie © n g p e ra ig te it ber b is h e rig e n § a n b = pabuttg b e fe itig t w irb , fo w irb bieS, inSbefonbere f ü r bie iiin g e re n Stollegen, eine erpebtiepe © rteie pte ru ng barfteüen Iön ne n.

© cp lieh ltcp noep e in s fü r bie fo rm e lle 23epanblung ber Slngetegenpeiten ber S iecptS anw altfcpaft: SBäprenb beS StriegeS paben w ir bauernb S o b lie b e r a u f bie beutfepe D rg a n U fa tio n S tra ft gepört. g e h t b a rf w o p l offe n auSgefprocpen Werben, bah biefe S o b lie b e r niept im m e r berechtigt w aren u n b bie befonberS fe it ber S teu orbn un g ber ftaa tlicp en D in g e gu=

tage getretene S teigung, im m e r neue D rg a n ifa tio n e n au fepaffen, fepeint niept gerabe g lü d lic p . SJUd) W itt eS bebünlen, bah w ir u n s etw as „ü b e ro rg a n ifie re n ", w ir fepen u n s fe lb ft ber © c fa p r a us, in ber im m e r w ie b e r fiep einfteüenben S totteg iata rb eit in neuen D rg a n ifa tio n e n gu „ e r tr in ie n " . 2Ber in ber © ro h fta b t le b t, w irb m it ben „ © ip u n g e n " la u m noep fe r tig ; bie über baS Sleicp, ben © ta a t ober einen fo n ftig e n gröberen S e g irl fief» erftredenben D rg a n ifa tio n e n e rforbern im m e r w ie b e r aeitraubenbe u n b anftrengenbe S teifen gu

auS fpu ffe S u fw . ©S w irb u n b e b in g t n ö tig fe in , _ m it ber 2 5 ilb u n g neuer D rg a n ifa tio n e n ö rtlic fte r ober fa p lip e r_ 2 lr t m epr a ls b is p e r g u rü d g u p a lte n , g le ich vie l ob eS fiep babei um D rg a n ifa tio n e n p a n b e lt, bie in n e rh a lb beS eigenen 23erufS=

ftanbeS ftdp b ilb e n , ober u m D rg a n ifa tio n e n , bie ben 33erufS=

ftan b m it anberen © tä n b e n v e rw a n d te r S lrt b erbinben falle n.

2lucp p ie r fepeint eine 2B a rn u n g am ißtufee: g e b e r, bem eS fd)led)t gept — u n b cS g ib t fe p t w enige, bei denen bieS niept ber g a lt if t — , p a t bie S teigung, § i l f e Von „o b e n " ober von „a u fje n " gu e rw arte n u n b über baS 23erfagen ber 23entfS=

genoffen gu Hagen, Wenn er biefe § il f e niept alS balb erpä ft.

2 8 o p l w o lle n u n b m ü ffe n w ir m it a lle r S tra ft verfuepen gu helfen,. befonberS den jen ige n u n fe re r Stotlegen, bie ^naep lan g er opfern o lle r m ilitä rifc p e r D ä tig fe it in den 23eruf gu=

rü d fe p re tt. 2tb e r w ir m ü ffe n u n s — le id e r — auep darüber H a r fe in , bah w ir bie SBunben vielfach n u r lin d e rn , niept p eile n, bah w ir niept altes beifern iö n n e n .

U n b bod): je w e n ig e r w ir a H m ä djtig fin d , um fo mepr fe ile n u n d m ü ffe n w ir , e in jeder an feinem iß ta p e u n b alle gem einfam , a rbe iten im g n te re ffe unfereS © tanbeS , im g n te re ffe u n fe re r StecptSpflege, im g n te re ffe unfereS S M feS .

^edjtSfafultäteu uttb Söcltwcubc.

33on SlecptSanwalt © r n f t g u e p s , StarlSrupe.

D e r g ew altige wettgefeptepttiepe © tü rm , ber über u n s p ereingebrauft ift, w ir b aEeS SRorfcpe u m re ihe n. 3 « bem in n e rlic h überlebten 23eftanb ber V erfitdenben a lte n £ e rr=

fcpaftSform gehören u nfere g u rifte n fa iu ttä te n . © ie betreiben nodp bie tä n g ft ü b e rfä llig e p p ifo lo g if^ e g u ris p ru b e n a fc p o la ftif und befepöfttgeu fiip niept p a u p tfä tp lic p u n b g ru n b fä h lic p m it

(5)

48. ^a ß rg a n g . 3 u i i ft i | cf) e SB o cf) e n f cf) r i f t. 5

ben beiben £>auptgebieten einer m agren, fogtotogtfcfjen D 'tedjtSm iffenfdjaft, einer m obernen © erecE )tigieitgrüiffenfcf)aft:

m it ber gerichtlichen © ee ien fun be u n b m it ber Siecßtgtatfacßen»

forfcßung. © g if t begeicßnenb, baß ber erfte, ber bie $aß n e einer fogiologifcßen © e fta itu n g ber S iecfjtSm iffenfcijaft erßob, nicht ein lln iö e rfitä tS g e te ^ rte r ift, fon be rn ber f ü r biefe $ be en fe it ttte fjr a ls einem B tenfcßenalter ta p fe r unb berebt fäm pfenbe, bei u ng o ie l gu m enig getoürbigte SBiener ¡Rechte a n m a lt D f n e r . 1) (Sßgl. aus neuerer B e it feinen tre fft.

S tu ff.: „© o g ia le g Stecht", B B l. 1917, 1 5 7 .) S e r tie ffte S o tfch e r unb herPorragenbfte F ü h re r a uf biefem © ebiet,

liehen" ju riftife ß e n © cß riftg e le ß rte n. U n te r ber iöerrfcßaft beg S aftengeifteg u n b geheimen B erufu ng gm e fen g u n fe r n S u rifte n fa fu ltä te n hoben in ihn e n echte g ü ß re rfö p fe in ihren fru ch tba rften Sebengjaßren fein en S e ß rftu ß l erhalten fönnen.

B in a r i f t bie © t r a f r e h t g t ß e o r i e — n ich t bie

§ o rm a trn iffe n fc h a ft, in ber etma b ig oor einem ffltenfchenalter bie © trä fe eine 2 tr t Slecßenepempei m ar. Stoch B e rn e r hotte g. 23. gefagt, bor bem S üch terftu ß l einer ftrengen Iogifcf)en Ü r i t i f fö n n e ber B e g r iff einer b erm in b e rte n 3 u re d)ttungg=

fä h ig fe it n ich t befteßen; bentt e in SJtenfcß fei entmeber gu»

lech m tng gfä big ober er fei eg nicht.

B in b tn g hot in burchaug einfeittger unb ioitifürIicf)ec Söeife ben ^Begriff ber Storni gum Slngelpunft be? gangen ftraf»

rechtlichen ©pftem? gemacht. S e t © runbfeljter in ber Stormentheorie lieg t in ber re in form aiiftifchen Stuffaffung be§ S e liftS als einer B erlebung ber ©ehorfain§pfIicf){, too»

Bei bie 9tirf)tung be§ Berbted)en8 gegen bie SebcnS»

Bebingungen ber rechtlich georbneten Slienfchengemeinfchaft boHig in ben ¡giniergrunb t r it t (b. S ifgt, SehrB. b.

S tra ft. 66).

© rft bie gefeKfchaftgfunbige © trafrechtgfchule ber leb ten igaßrgebnte h o t bie ^Begriffe u n b Stecßtfäße a u f ihre tebenbigen S a fe in g b e b in g u n g e n nachgeprüft u nb gugleid) bie ftrafrechtliche © ee ien fun be neu belebt. S e ß t foh m an bie a ls

„b e g rifflic h " u nm ö glich a bg e ftritie n e ffei)enftu i c bef O ftftig B ü n b e rm e rtig e n unb P erm inbert B ute cß nu ng gfä titg en in ihren gablteicßen S lug p tä gu ng en . $ e ß t beachtete m an ben ber fia ffifch e n S u tig p ru b e n g gang fentgelegenen © in flu ß ber 2tb=

fta m m u n g U rn m e lt u n b © rg ieß u ng a u f ben 33erbreci)er. Stber in ber Beßre, S luglegung u n b Sinm enbung ber © tr a f gef ehe u nb in ber © e fta itu n g beg © trafprogeffeg if t auch h ie r bie alte

recht ber § in m e ig a u f bie — Pon B in b in g ü brig en g fcf)arf u nb öorgüglich b efäm pfte — B e ß a n b tu n g beg S ü d jtg irrtu m g unb f ü r ben © tra fp ro g e ß ber § in m e ig a u f bie entfefeiidje geheime B o ru n te rfu c ß u n g , toäßrenb hoch ber regelm äßige B u g u g beg S lngefiagten bie beffere ßfßdjologifcße B erneßm unggum gebung, bie bag fü lle $ im m e r eineg feinem Sim te gemachfeneit U nter»

fuchunggrichterg gegenüber bem ö ffe ntliche n © iß u n g g fa a l bar»

ftettt, regelm äß ig fo m enig beeinträchtigen m ürbe, m ie fie bag im B iö ilp ro g e ß bei bem beauftra gten Sücßtet tu t. SiHeg in altem i f t — tro ß ber beiben großen 8 fo rtfd )ritte tn ber Be»

h o n b iu n g ber S u g e n b lid fe n u n b im beb ing te n © tra fa u ffe ß u b

“ bie p r a f t i f e ß e © trafrechtg pfieg e m e ita ug bag robeftc S tü c ! in ber S tecßtgfunft geblieben, m e ii ber Stccßtgftubeni auch ba fid j mefenttief) m it B e g riffe n e inguüaufen hot. SBenn m g a uf einen K ein e n B ru c h te il bie © ntfeßeibungen auch in

hängen, bag fiel) ber Stiebtet macht, bann m uß bie 2Bat)rbeitS=

nnb Stechtgtatfachenforfchung auch h ie r in ben B titte lp u n ft t>on SBiffenfchaft u n b U n te rric h t geftettt merben.

, mPi © t a a 1 5 r e d) t if t bie befannte S tü d b ilb u n g in g x.e™ b e g rifflic h e eingetreten. B o r ein b ig gmei B te n fh e n a lte rn s » S ’ b iu n tfc h fi, © n e ift) m aren ba noch ¡oauptgegenftänbe:

öS -ffierben u n b Seben beg © taateg. bie S B irffa m fe it u n b bie 'ö e u rte ilu n g fe in e r © in rie ß tu n g e n . S e r gefeßgeberifche © ta n b»

P!11! ; ' m ar h ie r hefonberS Tebenbig u n b eg ß e rrfh te n ich t ein fv °._ m e rtu rte ilfre ie r B e g riffg fd ia rffin n , ber m ie alfobol»

m W fdjmecft. U n fe re beamtete (S taatsrechtslehre r i A i i t 0^ att. ben furchtbaren H em m ungen u n b gemeingefäbr»

,[. .'in n ig fe ite n u n fe re r a lte n S teih ge iU ricß tu ng e n nidfjtg, h,_le^ 0reü h o r m ü rb en , a ls biefe gange B ta fh in e rie , __frachenb tm g a lt, gufammenbrach- © in e ftaatgrechttiche

‘ ) ® 8l. m . 1916 S . 1567. ® . 6 .

a b fo lu tiftifc h e n , ftaatlichen Pötten Sßiberfpruch g u t g u r ßebengm ahrßeit — im m efentiieben ftitt=

B ipch oto gic gab eg fü r ben S ab a nb igm u g fom enig mie eine metbobifebe B e o h a h tu n g u n b ^ o tfe h u n g ber p ra ftifh e n 2Birf=

fa m fe it u n b .Qtoecfm äßigfeit u n fe re r © ta a tg ein richtu ng en . SBäßrenb fd)ou bie S o n n e t ber gem attigen © efdjehntffc größten, bie u nfere © ta a tg o rb n u n g um geftürgt hoben, ergingen fid) unfere „fia ffifc h e n " © taatgred)tggelei)rten noch in ih re n fe fja rffin n ig e n S e b u fü o n e n gegen bie ju r iftifd fe 9Jtö g tid )fe tt ber bam atg h era n rüd e nb en B e rfa ffu n g g re fo rm e n . ® ie B ° r s la m e n ta rifie ru n g beg ® eutfchen Steicßg m ürbe aug ber Pom lebenben Stecht tä n g ft übe rh olten nerfaffunggrecßtlichen S te l

lu n g beg B u n b e g ra tg ßeraug m it jener hefannten „gmingen»

ben" fo r m a tju r iftifh e n S o g if nod) am näm lichen ® ag _ als

„n ieß t fo n ftru ie rb a r" bargetan, an bem fie m it mueßtigen

© a ß e n in bie B e rfa ffu n g eingegraben m ürbe. ® ie neue ©poeße beg beutfeßen Sebeng u n b fre ih e itlic h e n © eifteg m irb m it ber ben S in g e n einm oßnenben m ir f liih gmingenben © aeßiogif biefen n n fe r gangeg © d)ut= u n b Stecßtgiehen beßerrfeßenben B e rb a tig m u g u n b B e g riffg re a tig m u g Pon © ru n b aug um»

geftalten. ® ie jebe fre ie, fe lb fttä tig e Beohacßtungg» u n b Be=

g in n fr a ft erfticfenbe jeßige ßößere © d )u le b ig gur ^o c h id iu te h in a u f m ar ßöchfteng g u t genug, © u b o rb in a tio n g b e a m te beg a lte n D b rig fe itg fta a tg gu ergießen. S u r d ) n e u n jä h rig e gram»

matifeße Ü bu ng en m ürbe m it p fhchotogifdjer S totm enbigfeit bem fpracßlicßen SBort u n b bem fo rm a le n B e g riff eine pebantifcß itn fin n ig e übertriebene B e b e n tu n g gegeben n n b in geraber g o r tm ir fu n g baPon u n fe r ganger ju r if t if h e r u n b poli»

aufmaeßen beg ed)t ftaatgrechtgm iffenfchoftiichcn © eifteg m ar h ie r feßon Por bem S rie g bie erquidenbe © c fjrift beg Btar»

b ü rg e t © taatgrechtgießrerg © <h ü d i n g gu begrüßen: „Steue 3 ie le ber ftaatlichen © n tm id tu n g " (1 9 1 3 ) m it bem © tir n m o rt

Sim ipeiteften gurüd blieb bie SBiffenfchaft Pom b ü r g e r l i c h e n Stecht. llnfere 3iüiljurigprnbeng mar faft bureßmeg beßerrfeßt Pon bem mittelalterlichen

g ru n b fä ß lic ß im Stecht ein ... ,.

fteßenbeS, ftarreS, logifheg ©ßftem erhtidte unb im Süditer nichts faß als einen geßorfamen ®iener, einen fubalternen Sinmenbunggbeamten einer fieß allmächtig bünfenben, big ing fleinfte fomtnanbieren mottenben ©taatggopalt. Ser im

©runbe gang unbeutfdße giPilmiiitärifche ©eift mar mie burd) ©cheuftappen abgefperrt Pon ben maßten Aufgaben eines großen, freien §üriftentumg. SJiit menig Slugnaßmen fpann unfere gelehrte 3iöitiui:igPrui,enä B e g r i f f e unb Pergrnb fteß in ben ©eift früherer ^aßrßunberte unb toter Bölfer, ftatt fteß Por altem einmal mit uitferen heutigen Pötfifchen S i n g e n gu befchäftigen. ©nblicß^ ift öor furgem auch in Seutfddanb, unb gmar an ber llniPerfitat §eibeiberg, Pon bem neugeittid) gerichteten — aug bem Stidjterftanb her»

porgegangenen — Brofeffor ^eingßeimer mit ben Bütteln eineg ©tifterS ein rechtsmirffchoftltcheg _ ^nftitut gefeßaffen morbett, bag eine PerßeißunggPotte neue Ära auch bei ung etn=

guleiten berufen fd)cint. Stl§ erfter hatte ©ßrlicß in ©gernomtß ein „©eminar für lebenbeS Stecßt" gegrünbet. SBeiße Staben!

feßaft (B io lo g ie ) ßat ba§ S te rb e n b a rin fein en © ru n b , baß bie © toffm ecßfelergeugniffe n ich t fo rg fä ttig genug aug ben tm üettPerbanb gufam m enlebenben 3 etten ß e ra ug ge fdicfft tPcri)e”

fönnen. S ie h äu fe n fteß begßalb in ben S etten naä,i u n b naep an, ftö re n ben © to ffm ecß fel u n b ru fe n eine affmahltcße 2luS>

geßrung ber Betten ßerOor. S a g S tltm erben t r i t t bei Den

B ü tte l g ib t, bie © eßtaden beg btennenben Sebengfeuerg Der Betten im B e tte n fta a t fernguß alten u n b ißre affm oßltihe a n * ß ä u fu n g gu P erßinbern. ©olcße ©toftmecßfelregeugi ff

eingreifenbe nnb eg orbnenbe SBtffenfcßaft bte gefcßtdjtltchen unb fpradimiffenfchoitlichen Singe; fte haben Pemnt mit bet aug ibnen entfproffenen BegriffSfeperet unfere Bed)tgmiffen=

feßaft gur Surigprubeng gemäht, namltcß jretienßaft, über»

altert unb Perfnöheri. Segbalb ftnb fie niht nur ettoa bloß iiberflüffig ober einfah fhöblih, fonbern im maßren ©inn rehtgmiffenfhaftgtöblicß. Sie neue BSiffenfhaft — fagt ein geitgenöffifher Senler — beginnt mit bem Sage, mo

(6)

6 $ u r i ft i f cf) e 2B o cf) e n i cf; r i f t. 9h \ 1. 1919.

© a lile i eine ä u g e t über eine fcfjiefe ©bene ro lle n lie ß u n b habet ben feften © n tfd lu ß faßte, fie bon ih re m S infang oben b is gu ihrem © n b e u n te n f ü r f i d fe lb ft u n b in f i d fe lb ft genau gu b e 0 b a cf) t e n , a n fta tt baS p g tu n b e liegenbe ©e=

feß b u r d b l o ß e s S t a c ß b e n f e n ü b e r b i e 23 e = g r i f f e beS O b e n u n b U n te n p fucfjen, in gmei Unbeweg»

lic ß ie ite n , b u r d bie ber große S e g tiffS fd ;o la ftife r S lriftoteleS iß re S3ett)egtid;feit ß in r e id m b e rffä rt p haben glaubte. D ie fe t S B ib e rfp ru d © a lile iS gegen bie 2 e |r e beS 2 ie b lin g S p b ilo = foppen bet fo n fe rb a tib e n © d u le n ä°9 ^ em kühnen g o r f d e r baS iib e lm o tte n u n b bie SDlifegunft fe in e r S lm tS brüber u n b bie g e in b f d a f t ber to S fa n ifd e n ^Regierung gu u n b foftete iß n fe in Stmt. D ie gange h erg e b ra d te S M ta n fd a u u n g w a r fd)on bor»

her b u r d beS S topernifuS SBerl ü be r bie „S te b o lu tio n ber

¿ im m e ls fre ife " in ber llm w ä lg u n g b eg riffe n . 2 llS § o f;e n fie im (iß a ra g e lfu S ), ber 3 ei t 0enoffe beS ä o p e rn ifu S , b u r d feine fan on en fcß uß a rtige n g ra g e n ben S lberglauben ber fpeiu=

fa tib e n SStebigin e rfd ü tte rte , foftete ih n b ie fe r © ie g baS SIm t eines § o d )fd )u iie I)re rS in 23afel u n b b ra u te ifm t ein unftäteS Sßanberteben, S lrm u t u n b n o d lange n a d feinem D o b ben Stamen eines Q u a ffa lb e rS , S ü je tia ffd jm ie re rS u n b mebigi»

n ifd ie n S ra m a rba S ( ä o d . D ie ä rg tlid e D ia g n o fe 1 9 1 7 ).

tö e be nft m a n, w a s fe itb e m aus ben S ta tu rW iffe n fd a fte n geworben ift, u n b bergteic^t eS m it bem heu tig en 3 u = ftan b ber gelehrten g u riS p ru b e n g , fo ü be rfom m t^ einen ein w ahres © e fü p l ber S e fd ä m u n g , baß in biefer 2Öiffenfcf;aft nod) im m e r bie a lte n © efp en fte r Raufen. SJtutete m an 3. S3.

heute einem ijjo d id u M R e d tS g e fe h rte n p , er folfe m ir f t id e fa c fili^ e g o rfd u n g e n m a d e n , 3. 33. über bie S B irfu n g u nferer

gieher begleiten u n b beffen S tften b u rd a rb e ite n tn ü fite , er w äre ebenfo b e rw u n b e rt, w ie w enn m an einem heu tig en iß fiiio io g e n gum utete, er folle g o rfd u n g e n ü be r bie hefte © d u lb a n f m a d e n , ober barüber, ob eS g u t fe i, bie g u g e n b b is an bie © d w e lle beS SJtanneSalterS in bum p fe n © d u tftu b e n berm obertc

© p r a d te id n a m e ü b e r f e in gu faffen. 0 b b ie jö u b e n fru m m u n b fu rg fid jtig u n b u n fre i u n b p e b a n tifd u n b d a r a fte r fd w a d w reben, ija t b o d , m e in t er, m it fe in e r eigentlichen 28 i f f e n = f d n f t n id tS gu tu n , fo n b e rn btefe b e fd ä ftig t ftd; b a m it, w ie

t e in if d u n b g rie d ifd ; heißen. U n b ebenfo w ü rb e f i d ber $Red;tS=

gelehrte m it ip e iß g ie r ftürgen a u f ein neu aufgefunbeneS la te in ifd e S ober g r i e d i f d ^ S u d — ober gar a u f e benfofde Sfften — ü be r bie 2 lr t u n b S B irfu n g ber ^tn an gS b oIIftrecfun g b o t 2 0 0 0 g a ß re n . g m „ g u r i f t i f d e S u ltu r fa m p f" (© . 8 2 ) WieS i d b a ra u f b in , eS fö n n te u n te r bem neuen © e ift m o pl a u d e in m a l borfom m en, baß ein ju n g e r Sßrioatbogent, m ie fein erge it iß a u l © o b re e inige SRonate g a b rifa rb e ite r ober S a u e r w ü rb e , bebor er ü be r beren S te d t fd rie b e u n b , w en n er über ben © p e b itio n S b c rtra g fo r fd e n w otfte , m a d te er n ä d ft e in m a l © tu b ie n in groben © p e b itio n ä b ä u fe rn . D ie fe ä ü fjn lje it b ra d te einen ju r if t if d e n ä o n fe rb a tib e n ( „ D e r ä a m p f u m bie S te d tS W iffe n fd a ft bon D r. S töbert iß a tta i in 2Bien, f. u. f. © ebeim er Stat, SJtitglieb beS f. f. S te id S g e rid tS u n b ber © tä n b ig e n D e p u ta tio n beS D e u tfd e n ^ u rifte n ta g S ", SBien 1 91 3) fo in ijb a tn ifd , b a | er baS gerabewegS afS

„S a rb a re n w a b n fin n " b ra n b m a rfte , u nb bem f p b e f p r u f beim D ob e 2 a b oifterS , beS groben B c rftö re rS ber fd o fa ftifd e n u n b S eg rü nb e rS ber m obernen © be w ie , g fe id fte llte : „ N o u s n ’a v o n s p lu s b e s o in des s a v a n t s ! “

© o w ie e rfa n n t ift, bab f i d bie S e d ts w iffe n fd a ft a u f einer © u m m e bon S e o b a d tu n g e n ber ID fe n fd cn a ls © a ttu n g S 3 Wefen aufbauen m u b u n b n id tS ift, a ls ber re dtS o rb ne nb e D e if ber. © e fe ü fd a ftfu n b e im © in n bon © om te, b. b- eben ber 2B i f f e n f d u f t D o m S R e n f d c n a l s © a t t u n g , w irb a u d f ü r baS g e f d id t ü d c u n b ü b e rfin n lid je 3 cif:criter in ber fR e d tS W iffe n fd a ft bie D obeS gfode la u te n . 2 U d t ge=

fd m ä fe r t, fo n b e rn u n e rm e b fid b e re id e rt w erben ber f it t f id e

© e f)a ft u n b ein p fa n m ä b ig e r S tufbau ber S te d tS W iffe n fd flft b a b u rd , bab fie eine S ta tu rw iffe n fd n ft in einem w eiteren unb höheren © in n w irb , © ie i f t eine S ß iffe n fd a ft befonberer S frt a u f bem gegenüber ber fö r p e rfid e n S ta tu r fd w ie rig e re n u n b o e rw id e lte re n g e fe fffd a ftfid e n © eb iet, ä b n fid iu ie 3- S - bie g o r f tw iffe n fd a ft eine befonbere S B iffe n fd a ft a u f gan3 anberem

fd a fte n berfagt gegenüber fo ld e n S B iffe n fd a fte n . O b m an bie g e fe llfd a fts fu n b ig e n S B iffe nfd aften . i. W. © ., 3U benen bie S R e d ts w iffe n fd n ft gehört, f f u lt u r w if f e n f d u ft nennen w itf

(S tic fe rt), i f t e in «Streit u m SSorte,

D ie n o d b e rrfd e n b e ju r if t if d e © d u f w if f e n fd a f t g fe id t b u rd a u S ber m itte fa fte rlid e n S frifto te fie . U n te r b ie fer w a r a u d bie S tatu rieb re ein ¿ ju w ig ber ü b e rfin n lid c n fog. Statur»

p b ifo fo p b ie . D a | bie S o n n e bei nebligem SBetter ro t, bei fta re m iffie tte r Weib e rfd e in t, fu d te S friftotefeS b a b u rd 3U e rffä re n, bab baS 2 i d t ber © o n n e beim D u r d g a n g b u r d ben Stehet f i d m it D u n fe ib e it m ifd e . D a m it ü e rg fe id e m an bie 2 8 iffe n fd a ft3 a rt irgenbeineS gans beliebigen neueren 3 ta tu rw iffe n fd ;a fte rS , u n b m an b at ben gangen D u rd m e ffe r üon ber © d ;o fa ftif gur S B iffe n fd a ft b u rd la u fe n : öon ber S ü d e r» , SBort» u n b S e g riffS W iffe n fd a ft 3m n a tu rW iffe n fd a ft»

D ie r e d ts w iffe n fd a fffid e © rn e u e tu n g mufe f ü r d t e r f id c S ltufterung h a lte n fo w o b f u n te r ber b e g rifflid e n a ls u n te r ber g e f d id t ü d e n to te n 2 a ft. D ie ju r iftifd e _ 2ebre m u b eine S B iffe n fd ja ft ber © rfd e in u n g e n beS w ir f fid e n StedtSfebenS w erben. 2B ir S u r ifte n m ü ffe n m it bemfelben © d l a d t r u f bor»

rü d e n , w ie ih n © a u b if in fein en D ib a ftifd e n Webereien gegen u nfere a lte höhere © d u ie erbebt: w ir m üffen e in m a l grünb»

l i d u n g e f d i d l l i d benfen. S fu d u nfere ju r if t if d e n © efebrten gaffen in ber § a u p tfa d e © eb an fen an, bie anbere g e b a d t haben. „ D ie D o te n g rä b e r graben f i d Siranff»eiten an. U n te r altem S c h u tt ru l;e n fd lim m e D ü n fte . SStan fo tt ben SJtoraft n ic h t a u frü h re n . 2)ta n fott a u f SSergen leben. F r e ih e it liebe ich u n b bie 2 u f t ü be r f r i f d e r © rb e " (3 a r a th u ftra ). U n b ber w i r f l i d ju r if t if d e 2ebenS w ert ber rie fen ha fte n SJtaulwurfS»

a rb e it u n fe re r S te d tä a lte rtü m le r? D u r d bie größte redtS » g e f d id ili< ie S teuheit ä nb ert f i d in u n fe re r heu tig en S tedt§=

w e it fe in ^ ü n f t d e n . S o n ber S te d tS g e fd id te h a t j u r i ft i = f d e n SBert — n i d t b lo f) ü h ilo to g ifcfje n , a ite rtu m S fu n b lic h e n ober g e f d i d l l i ^ en — m tr ¿ci8, w a s n o d leb t, w a s a lfo n o d n i d t öer © e f d id t e angehört. D ie m ä d tig e n DageSfragen, i ie u n s heute bewegen, w erben n i d t aus ben iß a ph ei Qetöft (¿ e b e m a n n , D ie g o r t f d r it t e beS 3 i° i t r . im 19. S ah e h-).

O ftm a ls habe i d b arü b er n a d g e b a d t, fagt O S fa r 23ülow (¿ e ite re u n b ernfte S c tra d tu n g e n über bie S ledtSW iffen»

f d a f t ) , w eshalb w o h l bie S te d tS W iffe n fd a ft fo W eit h in te r ben großen g o r t f d r it t e n gurücfgehliehen ift, bie w äh re nb beS 19. § a l;rh u n b e rtS in ben m eiften ü b rig e n S ß iffe n fd a fte n ge»

m a d t w ü rb e n ; i d b in m ir ü be r ben h a u b tfä d lid fte n © ru n b im m e r fla r e r gew orben: er lie g t in bem ü berm äß igen S u Itu S , ben bie S led tS ge leh rten fe it einem ^ a firb u n b e rt m it ber S te d tö Q e fd id te treiben. D e m i f t h in g u g u fü g e n : u n b m it bem r ö m ifd e n S le d t u n b m it bem ro m a n iftifd e n 23egriffS=

form aliS m u S . 23ei ber iß lü n b e ru n g bon S lm a lfi b u r d bie iß ifa n e r (1 13 5 — 1 13 7) w ü rb e jenes a lt e S u d gefunben, „b aS b er F r e ih e it u n b S n e rg ie D e u tfd la n b S fo b e rb e rb lid gew orben i f t " , fo d a ra fte rifie rt u n fe r groß er S ta tio n a lö fo n o m § r ie b r id 2 if t b ie iß a n b e fte n u n b bieS tufnaßm e (fo g .S le g e p tio n ) beS rö m ifd e n Sted;tS. 3 m 7. S a p ite l beS 1. S3ud3 fein es S tatio na len

© hftem S fa g t b ie fe r b ^ c l i ^ e ^e U fe ß e r: „ D ie © in fü h ru n g beS rö m ifd e n S ied tS w irfte a u f fe in e S ta tio n fo fdw äcßenb w ie a u f bie b e u tfd e . D ie u n fä g fid e n S o n fu fio n e n , bie fie in ben p c iö a tr e d tlid c n SSerhältniffen b e ru rfa d te , w aren n ich t bie fd lim m fte n ih re r fd lim m e n S B trfuttgen. S to d unheil»

© p r a d e b e rfd ie b e n e © elehrten» u n b S tedtS fafte f d n f , bie baS SSorf a ls S te d tS u n fu n b ig e , a ls U n m ü n b ig e behanbelte, bie bem gefunben SR enfdenberftanb atte © e ltu n g a b fp ra d , in ber ftrengften S tb h ä n g ig fe it bon ber © e w a lt lebenb, ü b e ra ll ih r bßS SBort fü h rte u n b ih re Q ntereffen b e rtra t, ü b e ra ll bie SBurgeln ber F r e ih e it benagte." g ü r eine S ta tio n if t n u r bas g u t — befannte © oett;e a u f ber © d W e ffe beS h ö d fte n © re ife n a lte rS

— w as aus ihrem eigenen S e rn u n b ihrem eigenen allgem einen S e b ü rfn iS h «b orge ga ng en , ohne S ta d ä ffu n g eines _ anbeten.

SBarunt fotnm en in fe in e r anberen angew anbten S S iffe n fd a ft ih re heften Stopfe gu b lu tig » e rn fte n g rü n b lid e n S le rfp o ttu n g e n ih re r 2 B iffe n fd a ft, m ie S h e rin q S „© d e e g u n t> © r n ft " , S effe rS

„ ß r n f t u n b ©eßerg" u n b S ü lo W S eben erw ähnte © d r if t ? SBeil in anberen S B iffe n fd a fte n eS ungem ein a b g e b ro fd e n w äre, w o llte m an einen © a ß a uffteffen ä h n lid bem : S tu r w as ber S tid te r b r a u d t, b r a u d t a u d bet 3 u r if t , u n b baS r i d t e r l i d U n b ra u d b a re i f t a u d baS j u r i f t i f d U n b ra u d b a re (S n a p p ). D e r 3 u r i f t a ls g e fe ttfd a ftlid e r a9aum eifter bebarf in fe in e r 2l r t fo w e n ig a ls ber S R a fd in e n b a u e t bie genaue gelehrte K e n n tn is alles fe it ^ a h rta u fe n b e n ober fta h rh u n b e rte n a u f feinem © e b ie t D agew efenen, ober auch n u r a lle r bereiteten