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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1928.02.25 H. 8

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Academic year: 2022

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(1)

2 5 .g e fo ttftt 1928.

[57. 3ttl)rgattg.] 449

£ j e * ( W S 0 e0 e f > e n u o m 3 > e u t f d ? e t t 2l m t > a f t i > e * r e i n *

Schr i f t l ei t er :

3 u j i i3 r a t D r . J u l i u s T t t a g n u s , B e r li n , B e c fy ts a m n a lt D r . i j e i t t v i c f y D i t t c n & c v f j c r , C e ip jig unter T H ittbirfu ng non 2Secf)tsam»alt D r . T ltn y ija d jc n b u v g , ZTCannßeim.

V e r la g : i ü . TTIocfer B u d jt y a n & lt t n g , 3 n p : © s c a r Branbftetter, C e i p ji g £ ] ( , Dresdner S tra fe \ \ l \ 3 .

5 « n ) p t e $ e r S a m m e l.H t. 72566 / D r a 5 t a n | < f | t if t : 3 m p r im a tu t / p o U td ie c 6 fo n to £ d p3»9 n t. 63673.____________

5ie 3tD. erfdjeint toödientlid). Bejugsprets monatlich ITT. 4.50; (Einjclljcftc foften ben tjalben monatsbetrag. Jür Stubentert, v eJc^ nt>are'unb flffefforcn im Dorbereitungsbtenft i|t ein Do^ugsprets t>on monatlich HT. 3.— feftgefe^t; flusfunft tjierübcr erteilt

Oerlag. — Der Begug erfolgt am 3tt>edmäfjigften burd) bie Poft, bod| nehmen and) bie Budjijanbtungen unb ber Derlag

a n3

BefteHungen an. Befd)t»erben über mangelhafte 3ufteliung ftttb bei poftbe3ug ausfdjlieglid) bei ber poft an3ubringen.

Ber JInjeigcnraum nilrh ln 3 a l) Iu n g e n ausnai)tnsto$

auf poftfdjedtonto Wi tHoefer BudjijatiMung", £cip3ig 63673, erbeten.

5 ü r 6en D c u tfd |c n J ln in a lt p c r e in finb 3ufd)riften na<b Ccip3i g ( t 1, n ttil^ p ta h 3, 3af|Iungen auf poftfii|e(6fonto EetPS'g 10102 3U rieten.

P trtA v , bie 6 gefpaltene tTtiIIimeterf)öI]e 22 Pf., für ben Stettenmarit 17 Pf., V i Seite TTt. 300.—, Ve Seite Ht. 160.—, V. Seite HT. 85.

ber uon Irennungsjtrld| 3U ttrennungsftridj geregnet. B e i_ It) iff re a n s c ig c n tomm_en ttod) 75 Pf. (bebübren £¡¡"3“ .

t > i t t t o » d l e n 3U t n $ t t i e t e r f ä j u $ 0e i e $ u n d 311m K d d j s m i e t e n g c f e ^

$8om SDZinifterialrat im SKetc^SiujTijminiftenum Dr. S ra n b iS , S3erlin.

aBr ÖBet bie S3ebeutung ber bom aReitfjStag unlangft ber*

Qpr„7teBbten Lobelien nun Mieterfdjuf)* unb TReidjgmieten*

U ? b: 13- Bst»- 14- Se&r- 1928 (8l©81. I, 17 ff., 21i)) be*

linb m'n Ber Öffentlicpeit meitge^enbe gtbeifel, Unftarheiten ,!®efürd)tungen. ©elbft tßerfönlidjfeiten, bie fidj Ijäufiger ba| beS Mfetnotrccpg befaffen, äußern bie Slnficp, 8%

»lieti

f^j1. ®rünben fünbigett nnb auf ©runb ber Sünbigung bie bafi ber Mieträume beriangen fönne; anberc meinen, hi» öle ßefebMe Miete bon fReicbg wegen für alle ober bod) oeIl ber ®ftelerfd)U| ftarf burdjlödjert, ja fo gut wie auf?

tniet .W- Sngbejpnbere glauben biele SOiieter, baß ber SSer*

» ter ihnen wieber wie in ber SSorfriegSgeit offne Stngabe

W ^ ^ ftr tt Mieträume aufgehoben fei, ber §anSeigentümer Babe . eter alfo jeberjeit beliebig fteigern fönne. Seiber tup n bie 3ieid)gtaggber|anbiungen unb mandje tßreffeäuße*

ber Ie|tcn Seit oft nicp p r Sdäruttlg, fottbern efjer Bberf^U SSerwirrung beigetragen, ©ine gebrängte über ben neuen fRecpgpftanb wirb baljer er*

I . Mieterfdjufigefeß

(9t@S3I. 1926 I 347; 1927 I 71; 1928 I 17).

e tg .g ^p n n tiit^ finb nad) bem M © dj® . für bie Seenbigung Ben J®^etöertrag§ auf Verlangen beg SSermieterS brei ©ruft*

bon SJtietberpItniffen p . unterfebeiben: a) (fRegelfall) lij/e r b ä ltn iffe , bie bem erften SIbfdjnitt be§ ©efe^eS unter*

ftimiÜl Qlf° nur int ® e8e ber 2lufbebungSflage auä be*

35T ^ ten Qefe^IidEjen ©rünben (§§ 2— 4, bgl. auch §§ 22, 23, Btatfit ^ r etf)t§Eräftige3 ©eftaltnnggurteil gut Sluflöfung ge*

toep5t Serben tonnen; b) SRietberbältniffe, bie bon DReicffä be« L a£^9emein ober unter Beftimmten tßoraugfefungen bon aff0 '^orfdjriften beg erften Slbfcbnittg anägeitommen finb,

§8 SSorfrieggred)t gefünbigt werben föitnen (ju bgl.

ber S l, ' 24— 26, 32— 34), wobei allerbingg für einen STcil QW 8« ein gewiffer 9Rinbeftfd)u^ borgefeljen ift (§27, bgl.

Snji-88 32, 21 u. a.); c) fDHetberpitniffe, bie bureb eine m it Q«ovhnmiIn3 beg 9ieid)garbeitgminifter§ erlaffene „SocferttngS*

%0l.rrfnii ltg" ber oberften Sanbegbeprbe gemäf §52 bon ben

$ t 3 r'lften beg erften 9lbf(^nitt§ auggenommen finb (j. 18. in Sali e” bie SSerträge über reine ©efdiäftgränme); für ben ein»,,Elnei) foldjen Soderung fie p baS 9ieic^gred)t and) p er t - °ewiffen DJtinbeftfd)U§ bor, ber allerbingg lanbegredjtlid) (§ 5213), aber auä) erweitert Werben fann (§ 52 a).

beg ,®ie neue gaffunq beiber ©efe|e wirb auf ©runb beg Slrt. II Lethen ' ö; h 4- 1928 bentnädift im 3i@SSI. Bebanutgemacijt Dliiin,, i tt’°l)ei übrtgeng auä Siredtmägtglieitägriinbcu bie bigptige

ttttng bei- ißaragrappit beibepltcn werben fall.

58ei biefem SRec^tgpftanb berbleibt eg big p m 1. “Slpril 1928. SSi§ bapn ift bie ©eltunggbauer beg ©efepg, bag an fid) am 15. Februar abgelaufen wäre, berlängert.

SSom 1. Slpril 1928 ab g ilt folgenbeg:

A. a r t i e t b e r ^ ä l t n i f f e , bie bem X R i e t e r f ^ u f g e f e f u n t e r l i e g e n .

S p Sreig p t fid) nicht geänbert. ©ine §eraugna^me be*

ftimmter SSertragggruppen bon fReidjg wegen, wie bieg bie Lobelie b. 29. g uni 1926 j. 18. bepgtid) ber Untennieb*

berpltniffe über ©efepftgraum ober über an ©injelperfonen nnterbermietete äßopränme borfa^ (§ 24), ift in ber bor*

liegenben IRobelle nidjt entplten. ©olcfje Sftafpaljmen fonn*

ten nad) 2ln]icf)t ber iReidpregieruitg, be§ 9ieic£)ätag§ unb ber Sänberregierungen angefiptg ber ©rgebniffe ber borjäpigen SBoI)nunggpt)lung j. S- tticijt in ?pQ0e fommen, müffen oiel*

m ep borerft nad) wie bor ben Säubern überlaffen bleiben.

Sag gilt namentlich and) für bie Sra3e l*er Soderung unb Slufpbung beg SRteterfdppg für ©efeijaftgräume (mit ober ohne SBopung) fowie für bie fog. „großen" ober

„teueren" SBobnungen; bie SSerbältniffe liegen p e r in ben einzelnen beutfd)en Sänbern (man oergleidje bag bor*

Wiegenb fletnftübtifdje SBürttemberg m it ber ©roßftabt igam*

bürg, bag meift länblicße DIbenburg m it bem S nbuflri^iaat

@ad)fen) biel p berftpeben, als baß an eine einheitliche reid)äreptlid)e Soderung gebadjt werben fönnte. Siufrecht=*

erplten ift and) ber ©runbfaß, baß ber Vermieter Die I8e*

enbigung beg ÜDHetberpItniffeg gegen ben SBillen beg SDtieterg nur bei SSorliegen beftimmter wichtiger ©rünbe er*

reichen fann. SMpenb aber in m a t e r i e l l e r S e j i e ß u n g , pnfichtlidh ber SaBi «ttb beg S n p ltg ber Sluftöfungggrünbe ber geltenbe Sied)tgpftanb grnnbfäßlich befteßen geblieben ift unb nur geringe Slbänberungen in ben SRobalitaten erfahren p t , ¿eigen bie f o r m e l l e n $ B o r f d ) r i f t e n , bie 5ßorfcE)riften über ben bom Vermieter piedg Sluftöfung beg IBertrageg einpfd)Iagcnben 2Beg, in mehrfacher SSejiehung ein böltig neueg ©efiep. 3m einjelnen g ilt (bom 1. Slpril 1928 ab) folgenbeg;

1. M a t e r i e l l e t n b e r u n g e n .

a) 3Bährenb j. S- ber nach § 3 M®d)@. auf Aufhebung:

wegen Mietrüdftanbeg berflagte Sdhulbner ben Slufhebungg*

anfpruch burd) eine nachträgliche SSefriebigung beg SBermieterg nur bann ¿um © rtö fip n bringen fann, wenn bie fRadjpPung Binnen ¿wei SSodjen feit ber tlagerhebuug, fptefteng aber big ¿um Schluffe ber testen ntünblidjen SSerI)anbtung erfter Snftanj (alfo unter Umftänben fd)on bor bem Ülblauf jener S-rift) gcleiftet ift, füllen bem Mieter fortan in jebem gatte

(2)

450 ©tößete AitffSße [gutifHfdje SSnc^enfc^fif4 gtoei SBocbett f jr if i für bie 5Rad)gabiung Berbteiben (§ 3 Abf. 3

n. g -); eilt Aufhebungsurteil barf nicht Bor bem Abläufe ¿er­

g riff ergeben (§ 10 Abf. 3 n. g.). SSietfad) ift barüber geftagt iBorbett, baß bte gürforgebebörbe, bie fcßon nad) getteabem 8iedft Bott ¿ent Eingang einer auf § 3 geftüigten Stage burd) bie ©efc^äftSfteile gu öenadjricfjtigen ift, bie fadjtid) gerecht»

fertigte äRieiunterßüßung niti)t fo redjtgeitig I;at gemäßren fönnen, baß ber SSermieter nod) innerhalb ber 3 ’'oeimocben»

frift in ben SSefiß beS ©etbeS gelangte, unb baß te|terer bann tr o | Eingreifend ber öffentlichen gürforge ein BerurteitenbeS ErfenntniSergieten ionnte; im ¡ginbiic! auf fotdje IJälie loirb in § 3 Abf. 3 beftimmt, baß bie g riff fid) auf Bier SSodjen Bertängern foIX, ioenn bie gürforgebeijörbe innerhalb ber erften gnei SBodjen bent ©erid)t angegeigt bat, baß fie gur S3efriebigung beS SSermieterS bereit fei — eine Steuerung, bie fiel) hoffentlich in redjt Bieten gatten gum Außen beiber Seite — beS Hauseigentümers, ber nunmehr auf SSefriebiguttg regnen iann, ioie and) beS SRieterS, bem feine SBotjnung er»

batten bleibt — auSmirfen mirb. SaS ©erid)t, bem eine foteße Erftärnng red)tgeitig gugeljt, barf aud) hier baS SKietberpttniS rrß aufbeben, nenn bie oertängerte g riff Berftricßen ift, ohne baß ber SSermieter bie angefünbigte gatjinng erhalten ßat.

Um baS SSerfatjren gu Bereinfa^en, ift Borgefeben, baß ber SSermieter einer auf § 3 geflößten SHage eine Abfdjrift für bie gürforgebebörbe beignfügen bat/ bie biefer aisbann Born UrfunbSbeamten gugeftettt nirb.

b) S ie giemtid) ftrengen SSorauSfeßungen, an bie baS

©efeß im § 4 bie SRietaufbebung negen überniegenben Eigen»

intereffeS beS SSermieterS fnüpft, finb befteben geblieben. gnS»

bejonbere bat es ber fReid)3tag abgetebnt, bie Aufhebung be»

reitS bann gngutaffen, nenn ber SSermieter, ohne neitere AufßebungSgrünbe gettenb gu machen, bem SRieter für bie berauSoertangten Aäurne einen atsbalb greifbaren, auSreidien»

ben Erfaßraum gur Verfügung ftettt. ES Berbleibt atfo and) in Qutunft bei bem im Abf. 1 ©aß 1 enthaltenen ©runbfaß ber Abnäguug ber beiberfeitigen gntereffen, nobei atterbingS gu beachten ift, baß nunmehr ber 4. ©aß, nonadj bie Abficbt beS HauSnirtS, ben Aaunt fetbft gu benußen ober feinen An»

gehörigen gu überiaffen, für fid) allein bie Aufhebung nid)t rechtfertigen fott, als überftüffige unb ben ©djnerpunft gn febr auf bie SRieterfeite Bertegenbe Eingetbeit fortgefalIenA anbererfeitS aber gugunften beS SSermieterS berBorgeßoben ift, baß bei ber Abnagung befonberS berücffidjtigt nerben fall, nenn ber SSermieter ben (SBobn» ober ©enerbe») Raunt aus beruflidjen ©rünben (im neiteren ©inne, atfo nicht bloß gu gemerblicbeit 8toecfen). bringenb braucht.

c) Sie SSorfdjriften über bie Aufhebung Bon 9Rietberbät(/=

hiffen in SBerfnobnungen nerben geänbert unb ergangt. gu»

nädj'ft n irb im § 22 beftimmt, baß ber Arbeitgeber eine SBerf»

nobnung Bott einem früheren SBerfangebörigen ftetS bann fott IjerauSOeriangen fönnen, nenn er barin ben Rad)fotger ober im SktriebSintereffe einen anberen Arbeiter unterbringen n itt, Bor altem, nenn eS ficb um Einftettung neuer ArbeitS»

fräße ober barum banbelt, einem Arbeiter SBoßnung in ber Roße feiner ArbeitSftätte gu öerfc^affen. S ie Anbetung, bie erft Born Reichstag Borgenommen morben ift, n it t ben 2ßiß»

ftänben fteuern, bie fid) namenttidj im Rüfjrfobtengebiet bar»

au§ ergeben haben, baß Biete Arbeiter nicht auf bem SBerfe noßnen, mo fie befebäftigt finb, fonbern auf einer früheren ArbeitSftette, unb beSßatb täglich m it ber EifenBaßn „anein»

anber Borbeifaßren" müffen. Ein neu eingefügter § 23 a n itt bie greimadjung foteßer SBerfnoßnungen erleichtern, bie im SSerbättniS gur gabt it;rer SSeno'bner übermäßig groß finb —- ein Sßerfucfj, bie SBerfnobnungen mögtidfft gnedmäßig unter bie Arbeitnehmer gu Berteiten; ber Erhebung ber AufbebungS»

ftage — einer Abart Bon § 4 — muß (in Anlehnung an

§ 669 SSetrSi©.) eine SSerbanbiung m it bem SSetriebSrat Bor»

auSgeben.

2, g o r m e t t e A n b e t u n g e n (foneit fie nicht f^o n unter 1 ermähnt finb).

a) ©o bebeutnngSBott bie auf materiettem ©ebiete bor»

genommenen Ättbentngen für beibe Seite finb, unb fo febr man hoffen barf, baß fie ficb in ber SSrajiä benähten nerben, fo liegt hoch ber ©chnerßunft ber Aeuregetung auf bem for»

mellen ©ebiete. Um biefe Singe ift aud) im nefenttichen ber giemiid) heftige fa m ß f im SReicfstag geführt norben; aud) bie gach» unb SageSfjreffe bat ficb faß auSfcfiiießiid) m it biefer

grage befdjäftigt. ES banbett fich um bie Einführung ^

neuen „SünbigungSoerfabrenS". .

Aach beiß 9R©ch@. fann ein bem ©efe| untertiegenbe»

StietoerbaitniS bisher auf SSertangen beS SSermieterS 3c0elt ben SBitten beS fOfieterS nur im SBege einer StecbtSgeftaltung^

ftage, ber fog. SAietaufbebungSfiage, aufgehoben nerben. An

©runb einer ßrioatrechtticben SBittenSerftärung, nie fie Siüttbigung barftetlt, fann bie Herausgabe beS SOfietrauo1®

nicht oertangt nerben: eine gieidfmobl auSgefprochene bigung ift für bie AäumungSfrage ohne SSebeutung unb baf nach ber befannten fRfpr. beS 9i@. allenfalls bie SBirfung, bw fie einen tangfriftigen SUlietBertrag in ein SttietBerbättniS boO unbeftimmter Sauer umnanbett, norauS fid) aber nabreI7 beS gortbeftebenS ber gmangSmirtfcbaft feine neiteren ^ gen ergeben. SaS neue ©efefs täßt nunmehr bie SSeenbigat!!

beS üftietBerbältniffeS a u ß e r burch A u f b e b u n g S u r t o1 (bie SSorfdjriften über bie AufbebungSflage bleiben in boI^ 0:

Umfange befteben), auch burch ^ ü n b i g u n g — bgn.

SSerträgen m it beftimmtem Enbtermin burd) geitablauf — ä1*

(§§ 1— 10 n. g.) unb führt bamit ben SSegriff ber ®ünbigu)t®

als ©runbiage eines m it bem Ablauf ber SünbigungSfrift ^ ginnenben SiäumungSanfpruchS nieber ein. S om it ift a&ct nicht gefagt, baß — maS ja auch S- 8- mirtidjaftiieh gang möQlid) näre — bie ifünbigung fcßiechtneg fo, nie fie in W SSorfriegSgeit beßanb, mieberfjergeftetit mürbe; Bietmebr u nt^' fdßeibet f i^ baS neue AechtSinftitut Bon jener in redjt ert)f^

liebem SOZaße. SBäbrenb früher ber SSermieter für feine bigung — Bon ben §§ 553, 554 23®S3. abgefeben — feinet^

©rünbe angugeben brauchte, fann er nach ber Aooetto o1 Sünbigung mirffam nur erftären, nenn Satfachen sot'' liegen, bie ihn gut Erhebung ber AufbebungSfiage rechtigen mürben, atfo unter ben SSorauSfejjungen ber §§.“' bis 4 beS ©efeßeS, nogu atS Unterfälle beS § 4 noch

§§ 22, 23, 23 a, 35 treten, gemer genügt im ©egenfag SorfriegSrecht nicht eine bloß münblicße ober fcEjriftlidße bigung, fonbern biefe muß auf einem befonberen gorm uj^

erfolgen, beffen SBorttaut gemäß § 1 b Bon ber 9tein^

regierung m it gußintmung beS 9teid)SratS unb eines fReidr tagSauSfdjuffeS feftgufeßen ift unb bemnädjft im 9i©33t- &ei öffentlieht nerben n irb ; barin finb Bor altem bie Satfao)e"

angugeben, auf metche bie Sünbiguitg geftügt n irb. SSor aber: ber SAieter ftebt ber S!ünbigung nicht nie bor öe1"

Kriege m it gebunbenen Hänben gegenüber; er fann gnei SBodjen feit ber guftettung fdßriftticb ober bei © ert7c SBiberfprud) gegen bie Sünbigung erbeben unb es nunntW bem SSermieter üoertaffen, ob er ein gerichtliches S5erfabrf . gur Prüfung ber fRechtmäßigfeit feiner SünbigungSgrüft0 berbeifüt)ren n itt.

g m eingetnen geftattet fich i>aS SSerfabren nie fofSt' Ser SSermieter reicht baS ®ünb{gungSfd)reiben unter fügung ber für bie guftettung erforberticben Abfchriften 15 ber ©efdjäftSftelte beS für bie AufbebungSflage guftänbi3eI^

A@. ein; bie Einreichung g ilt als ©efuch um 3 ufteliltrt®' Entspricht baS SünbigungSfdjreiben nicht ben gefeßtihen fchriften, g. 23. n irb Bei einer Siünbigitng aus § 3 ber rf1®) ftänbige SSetrag unb ber für einen äftonat gu gabtenbe ginS nicht angegeben ober ergibt fid) barauS bie Ungutäff’3 feit ber auSgefprodjenen Sfünbigung, fo bot ber Urfuiw ^ Beamte bie guftettung abgutebnen (gegen bie Ablehnung: ^ innernng beim ©ericht, baS enbgüttig entfdjeibet). Anbe111 falls orbnet er bie guftettung an; bie gußeüung erfolgt,1’0!:

Amts negen. Sei ber gußettung ift ber SJcieter auf elltenrt bem SünbigungSfdjreiben Bon ber ©efd)äßsftette Beigutegc«06 SorbrucE über bie gefejjtidjen ffünbigungSgrünbe fonie gu Belehren, baß, falls er nicht binnen gnei SBodjen feit D 8ufteIIung SBiberfprud) erbebt, gegen ihn auf ©efuch beS mieterS ein gerichtlicher DfäumungSbefebi erlaffen nerben

Erhebt ber üftieter, beaor ein foteßer Sefebt oerfügt’’

(atfo gegebertenfattS auch noch nach Ablauf ber SBiberfpriuh^

friß) SBiberfprud), fo benachrichtigt ber UrfunbSbeamte 6 c Vermieter Bon bem SBiberfprucb unb erteilt bem Sfieter o Seetangen eine SSefdjeinigung über bie fRechtgeitigfeit 0 2Biberfprud)S. Ser SSermieter fann bann binnen gnei 23od).

Serm iit gur ©üteoerbanbtung über bie Aufhebung beS At,1 BerbättniffeS beantragen; gefhiebt bieS, fo folgt ein oerfabren, für baS ber g n ija tt beS SfüttbigungSfdjreiBenS o

©üteantrag g ilt unb Bon bem ber SSermieter gegebenenfau»

(3)

©tößete Síufjcííje 451

^ Saíjtg. 1928 5ejt 8]

« SeWüßnlißcn 2tuff;e£)uugäfireii übergeßett fann. Um mög*

ftim ^ B gwifßen beit Sßarteiert gu fßaffen, ift be»

Baß bet Vermieter ben ©üteterntin binnen groei oüjen feit gtnpfang bet N a ß riß t Dom SBiberfptuß be»

lipvwo11 muB' WibrigenfallS bie Sünbigung if)re straft bet»

rt (§ le ).

fbr Ber ^Nieter gegen bie Sünbigung feinen SBiber*

U UcB> fo famt bet Vermieter bei bem Uri'unbäbeamien einen to°;/^outnwnggbefelii" beantragen (bei Slbteßnung: fofortige

^ libmerbe). g n bem NäumungSbefeßl, bet bent Nlieter auf U iflel &m BeS Vermieters guguftellen ift (im 3ttJCtfei g ilt ber trQ t i 6 e.amte ai§ äur Vermittlung bet Aufteilung beauf»

bem • Bern Snteter „aufgegeben, ben SNietraum gu b»/1 'n bem SunbigungSfßreiben begegneten geitpunfte au , Vermieter ßerauSgugeben unb bie Soften beg NeßtSftrcitS beb ita 9etl,/- ®er NäumungSbefeßl fteßt einem auf Stuf»

j a Un-8^ilage ergeßenben VerfäumniSurteil gleich, b. ß. er aiiptt h3' e Biefer m it bem ©infpruß angefoßten werben, ift trin ^ 0en § 13 Nbf. 3 Ni@ß®- regelmäßig erfl naß ©in»

freist ■ ^leßtgfraft oollftredbar. $aS wettere Verfaßten a l? T ' ni° f ern bon bem gewößnlißen ©infprußgberfaßren ab, fleI, bet SNieter eine Nachprüfung ber im Süttbigunggfßreiben jj. enB gemaßten fünbigungSgrünbe nur oerlangen fann, ob tt ,et bie SBiberfpraßSfrifi oßne fein Verfßutben oerfäumt j Qtr unterhalb ber Söiberfprußginft bent Vermieter erflärt

%•' B^B er bie Verausgabe beg SNietraumeS ablehne (§ lh ) .

^ ^ e ig ia ft hierfür liegt bem SNietet ob. ®ie V ö rfß rift

O*0e(ff j 1t 8U öerßinbern, baß ber SJlieter ben SBibcrfpruß nur STfriofor Sott SiUtSorihriTrS n u r

b eim 6UTlt£1 ' " ‘ “ “ ""

' “ ßlepßen.

unterläßt, um bag Verfahren in fchifanöfer SBeife gu

?ibf ^ eaiitragt ber Vermieter nicht binnen etnern SNonat feit lier+v- ^et 23iberfprußSfrift ben NäumungSbefeßl, fo ber*

1 bie Sünbigung ihre Sraft.

ein enT - .‘3et 9Jcieter an fiß bereit gu raunten, aber et ft gu ia n”1 ^ “ teren Beitpunfte, alg eg ber SSermieter berlangt, fo bjen er, folange ber NäumungSbefeßl ttod) n iß t oerfügt ift, nn), Bewährung einer geitliß beftimmtert fftüumunggfrift be*

®li t ett' ®r^ ü rt .fiß ber SSermieter, bem bag ©efuß beg fo m'rg ¿ur ßbHärung mitgeteilt wirb, bamit einberftanben, Seith ^ ^er NäumungSbefeßl für ben beantragten fpäteren W b ( ft en» anbernfaffg wirb Termin gur ©üteoer»

nehl„lUnS bom 21®. anberaumt, woran [ich gegebenenfaUg bag 00|9UlicE)e Nnfßebunggberfaßren anfßlteßt.

Hg i^ß aiig biefer ftirgen Überfißt ergibt, lehnt fiel)

^ V e r f a h r e n in weitgeßenbein Umfange an bag progeffuale Mlb { er^ ren an: BaS „Sünbtgunggfchreiben" hat ein Vor*

t in ‘bt Aahlunggbefehl (Wenngleich eg abweidjenb bon fenem Ste:fr bloß pribate, unter amtlicher SDiitWirlung gugeftellte be ‘lebäerflärung barftellt), ber „SRäumunggbefeht" entfpri^t f* : , Vollftreclunggbefehl ber 2 lig wefentlichfte Unter»

8Hai t- BWifcßen beiben SSerfaßrengarten fommen in SSetracht;

■BSßO Vermieter? bie im § 1 h abweidjenb bon § 342 gttQ„ ■ borgefehene SSefchränfung beg ©infprudjgberfahreng;

frift / ten SNieterg; bie längere SSauer ber SBiberfprudiS»

bigjbbfnahm glog gwei SBocßen, bgl. bagegen §U92.ASpQ.), f * \ e\ntübr£fatrtEeit eiiteg feßon bei ©inreidjung beg Sünbigungg»

8 (¡qlp e® geftellten Slntrage? auf SRäumunggbefeßl (eine bem Mlirfit ^ 8 $ D . entfpreißenbe SSorfcßrift feßlt ßier); bie SSer»

f°tQ ^er ®efd)äftgftelle gur SSenadfricßtigung ber gür*

beg j'f ^bfbe bei Sünbigungen aug § 3, bie §eraugfd)iebung buj • affe§ SRäumunggbefeßlg big gutn Nblauf bon gtoei 8em«tIeJ VSocßen feit ber Aufteilung beg SünbigungSfißreibeng bie ft.® § 3 9tbf. 3 n. %. (wie bei ber Stufßebun ggf läge, f. o.), baJ^bubfäßlicß erft m it ber Necßtgfraft eintretenbe Sollftrecf»

t Utl. B e g SRäumungSbcfeßlg. ®et ©ebanfe, bie ©rleicßte»

“ über*1 ®iaßnberfahreng oudß für ©treitigfeiten über W ' ^ ^ n g S a n i p r ü c ß e nußbar gu madjen, ift nießt neu:

toecfQr1 lnt ^ roi e6 Beg gemeinen Ned)tg ßat eg ein Ntaßn*

Beßlu tEn Seiftung§anfprüd)e gegeben, bie nießt auf @elb»

feitim8 Seri<f)tet waren, ©egeuüber bem manchmal gehörten f i* , nnB, baß im ©egenfaß gum Nlaßnoerfaßren ber SSSÖ.

eUebi Ct nur ein f ef>r 9eranger Steil ber ©adjen oßne Sßrogeß g. m ‘?en Werbe, wirb barauf berwiefen werben bürfen, baß ln Vaßern bon Süitte 1926 big SNarg 1927 bon 3313 finb U^ 0§Brogeffen 1822 burd) SBergleid) erlebigt worben eitte UnB aueß unter ben burd) Urteil erlebigten ©adjen f i^

flroße älngaßl bon SlnerfenntniSurteiien befunben ßat;

in ©üdjfen finb in biefer 3«» ü01t 3233 Sacßen 1120 oerglicßen worben, in beit oerbleibenben Urteilen war gleidj falls ein großer ißrogentfaß Slnerfenntnigurteile ent»

ßalten. AweifetloS hätte in allen ober boeß ben meiften bie*

fer Slnerfenntnig» ober SSerfäumniSfülle bie Slage oermieben werben fönnen, wenn baS neue SünbigungSberfaßrett feßon bamalS in ©eltuttg gewefen wäre: biefeS wirb, wie man hoffen barf, in bieten gölten gu einem Sergteicß auf gortfeßung beg SKietberhältniffeS (g. S8. naeß 3 aßiung BeS NUetrüdftanbeS), in anberen gallen bagu füßren, baß bet SSermieter bem SKieter bie erbetene SRäumungSfrift gewäßrt, bafür aber oßne ißrogeß gu einem oollftredbaren Sitel gelangt, Bu einer gütlichen

©rtebigung ber ©a^jen Wirb im übrigen bietfaeß aueß bie (55 er in g f ü g i g feit ber in bem neuen Verfaßten entfteßenben Soften beitragen. SNan wirb banaeß wirflicß nid)t fügen fön*

neu, baß baS SSerfaßren wegen beg bem SKieter eingeräumten äSiberfprucßgrecßtS für beit äkrmietet wertlos fei!

Slber aueß bie berfcßiebentlicß geäußerte 2lnficßt, ber Nlie*

ter Werbe bureß SSerfaumung ber SBiberfprucßgfrift allgu leicßt in bie ©efaßr gebraut werben, fein Obbadß gu berlieren, er»

feßeint nießt begrünbet. SBie bereits erwähnt, fo ll ber SJiieter burd) eine furge, möglicßft oolfStümliiße StecßtSbeleßrung, bie ber UrfunbSbeamte ber ©efßäftgftette bem Sünbigungg*

fßreiben beilegt, auf görtn unb grife ber SBiberfprucßg»

einlegUng ßingewiefen unb babei etwa wie folgt gejagt werben:

gum idjriftficßen SBiberfpruß genügt eS, baß ©ie auf bie SRüdfeite biefeS SßlatteS ben SSernterf feßen:

erßebe SBiberfpruiß," biefen m it gßrer Unterfeßrift oer*

feßen unb baS V ta tt franfiert au bttS obenbegeießnete 21®.

gurüeffenben.

2lber fetbft wenn ber -¡Nieter bie g riff berfäumt unb Näu»

mungSbefeßl erlaffen Wirb, fo wirb er in bem weiteren Ver*

faßten bie ffküfung ber SünbigungSgrünbe ftetS bann er*

reißen föntten, wenn er ben SSiberfprud) nur wegen Sranf»

ßeit ober Slbwefenßeit unterlaffen ßat ober wenn er — wag namentliß bei fteinen Seuten bie Negel fein wirb — m it bent Vermieter über bie Sünbigung gefproßen unb babei in itgettb»

einer gorm gum NuSbrud gebraßt ßat, baß er bie Sünbigung

„ n iß t anneßme" unb n iß t baran benfe, auSgugießen. S8e*

merft fei in biefern Aufammeußange, baß entfpreßenb § 703 AipD. auß britte ^erfonen ben äSiberfpruß erßeben fönnen, oßne eine VoHmaßt naßweifen gu ntüffen (§ l m ) ; auß ßierin liegt eine n iß t gu unterfd)äßenbe Sautel für ben SJiieter. ^ i e man unter biefen Umftänben ßat behaupten fönnen, baß m it bem ©efeß „gerabegu auf bie Unerfahren»

ßeit ber SNieter fpefutiert", baß bie SJiieterfßaft „entreßtet"

unb „bem VauSfapital auSgeiiefert" werbe, ift unberftänbliß.

3>aS neue SünbigungSberfaßren, beffen fiß ber Ver*

mietet waßlweife neben ber SJiietaufßebungSflage bebienen fann, g ilt einerfeitS für alle bem SN©ß®. noß unterliegen*

ben SRäunte, anbererfeits n iß t für Naumarten, bie auf ©runb Neißs» ober SanbeSreßtS bom SNieterfßuß ausgenommen finb, g. V. n iß t für öffentliße ©ebäube ober für Neubauten, bie oßne öffentliße gufßüffe errißtet finb, ferner (in Preußen uttb anberen Sänbern) n iß t für reine ©efßäftSräume fowie für möblierte Näume, bie feine felbftanbige SBoßnung bar*

ftellen.

b) Slbgefeßen bon ber ©infüßrung beg SünbigungSPer*

faßrenS bringt baS ©efeß in progeffnaler Vegießung bie wiß»

tige Neuerung, baß eine bem SBoßtt» ober ©efßüftSraummietet gewäßrte NäumungSfrift ( §721 A N - - Í § ^ S'iScß©.) auf 2lntrag beg fNieterS einmal um ßößftenS brei SJlonate ber»

längert werben fann, falls n iß t baburß unbillige N a ß te ilt für ben Vermieter ober einen (¡Dritten (bem ber Naum etwa ingwifßen weiter bermietet war) entfteßen würben. Sie Vor*

fß r ift ßat fiß als erforberliß erwiefen, um Spürten gu bet*

meiben, bie fiß n iß t feiten baraug ergeben ßaben, baß ein gut Näumüttg berurteilter SNieter bie anberweit gemieteten Näume bcSßatb nid)t reßtgeitig begießen fonnte, weil fie noß burß d ritte belegt waren, bie n iß t alSbalb entfernt werben fonnten.

B. Ü N i e t b e r ß ä l t n i f f e , bi e naeß N e i ß S r e ß t auS bem 9 N i e t e r f d ) u ß a u s g e n o m m e n f i n b . Vier entßält baS ©efeß nur Sinterungen, bie fiß mit ber NeßtgfteUung ber SÜietcr bon Näurnen in Neubauten (§ 33 Nl©ß@.) befaffen. Vor allem wirb barin bie grage, ob

als

„A ufß üffe auS öffentlißen SNitteln" i. ©. bon 2lbf.

3

57*

(4)

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©rötere Stuffa£e [.gurtflifrlje SJJot^ertfc^iift

a. a. D. aud) burd) ¡gi)dotl)ef gefieberte S)arlel)en auS §auS»

ginSfteuermitteln angufeben feien, in bejabenbem ©ütne ent»

fdjieben, tote bie§ übrigens fdjon bisher in meitgebenbem SRafje öon ben ©eriebten unb SSermaltungSbebörben angenommen morben ift.

C, S J l i e t b e r l j ä l t n i f f e , b i e nach £ a i t b e S r c d ) t a u s bem 3 K i e t e r f c b u | a u s g e n o m m e n f i n b .

SBie fidf in ber fprajiS gegeigt bat, ift ber Übergang üon ben ftrengen SSorfd^riften beS 9R@d)©. gum SSorfriegSredft m it feiner faft öödigen SSertragSfreibeit öielfad) gu unüer»

mittelt. ES bebarf gemiffer ÜBergangSüorfcbriften, um igärten aBgumilbern unb bem SRieter bie Einftedung auf ben neuen fRedjtSguftanb gu erleichtern. ®aS ©efe| mit! bieS baburdj er»

reichen, baff eS eingelne SSorf d rifte n beS 3RScb@. für bie auS bem SRieterfdjuf) berauSgenommenen fRäume in ©eituctg Beläßt unb mehrere mietrecbtlicbe Sßorfdfriften beS SS®3S. für eine ÜBergangSgeit teils mobifigiert, teils für unabbingbar erilürt. S n betracht fommt hier namentlich:

1. ®er SSermieter folt aud) Bei SSerträgen m it SRonatS»

gablung n ur für BuartaiSfdilufj unter Einhaltung einer minbeftenS öierteljäbrigen SlünbigungSfrift fünbigen fönnen (nicht öom 15. gu Ultimo).

2. Eine friftlofe SEünbigung foH n ur aus ben im 33©©.

öorgefebenen ©rünbeit .(§§ 553, 554) fotoie megen grober StuSfdireitungen beS ÜRieterS (§ 2 9R@cb©.), nicht aber, toie bie befannten ftäbtifdjen SRietformulare nteiji borfeben, fchon megen geringfügiger SSerftö^e gegen bie §auSorbnung gu»

läffig fein.

3. IScr SSermieter fod, auch menn ber SRietginS nach längeren geitabfebnitten Benteffen ift, bie gablung ¿>eg SRiet»

ginfeS in öierteljäbrlidien geitabfebnitten berlangen fönnen.

S)ie oberfte SanbeSbebörbe !ann anorbnen, baff, gleicböiel nad) melcben Seitabfcbnitten ber ÜRietginS gu gaj)Ien ift, jeber Steil berechtigt ift, gu berlangen, bah ber SRietginS monatlich ober möcbentlich gegablt mirb (ogl. § 30 9R©dj©.).

4. ®em SRieter fod burd) Vertrag nicht bermebrt merben bürfen, gegenüber ber SRietginSforberung m it ¡Soften auf»

guredjnen, bie er für SSornabme einer bem SSermieter ob»

liegenben, aber bon biefem trofs SRabnung nicht auSgefübrten notmenbigen gnftanbfefjungSarbeiten aufgemenbet bat.

5. Sn fRäumungSdrogeffen fod bas ©eridjt nicht nur bem SBobnraummieter, fonbern auch bem SRieter gemerblidjer fRäume eine fRäumungsfrift gemäbren fönnen (in Ermeiterung beS § 721 8fßD.)-

Slde biefe SRilberungen foden nicht nur auf fünftig frei»

gugebenbe, fonbern auch auf bereits freigegebene fRäume Sin»

menbung finben, in fßreujjen alfo auf bie burch SSD. b.

11. fRoö. 1926 aus bem SRieierfdjub berauSgenommenen

©efdjäftSräume. Someit bie oberften SanbeSbebörben Sin»

orbnungen nad) § 52 a getroffen haben, beljalt eS babei feu*

SSemenben. Sie oberfte SanbeSbebörbe mirb'auch erntächttflj' bie neuen SSorfdjriften über bie SSerlängerung ber Sfünbigung^

frift auch auf bie bom SRieterfdmb befreiten fRäume_ für am menbbar gu erflären unb bie gefe|Iid)en SünbigungSfriften 1 unabbingbarer gornt gu berlängent.

g m übrigen enthält baS ©efeb ÜbergangSborfcbriften üb#

bie SSeljanblung bon fRcd)tSftreitigfeiten, bie gmifdjen Erlafj einer lanbeSredjtlid)en SoderungSanorbnung unb ibieItt gnfrafttreten anhängig gemorben finb, über bie überleitubB bon SlufbebungS» in gemöl)nlid)e fRäumungSilagen, fomie w>t bie SSebanblung bon Urteilen m it alten ErfafjraumflaufcW- Stuf bie Eingelbeiten fann an biefer ©tede nicht eingegangen merben.

n . fReidjsmietciigefcf!

(fR@$8I. 19221273; 19261320 S trt.V III u. 403; 1928 I 21)- Slud) bie Rob. g. fR2R®. bringt neben einigen roenig^

midjtigen Säuberungen im mefentlicben reine Übergangs0^

fdjriften, nämlich gu ber grage, melcher SRietginS gu g a b ^ ift, menn ber SRietraum auS ber gmangsmirtfdjaft fyetaw*

genommen mirb. SSon befonberer SSebeutung ift ein erft a01"

Reichstag eingefügter g u fa | gum § 1, loonacb eine SSerufuM!

auf bie gefeglicbe SRiete bei SRietberträgen unguläffig R' bie über freigemorbene ober freimerbenbe fRäume nach ^ 31. SRärg 1928 auf mehr als gloei S ab« neu abgefddmu1;

merben unb fid) entmeber auSfchiiefflicb auf ©efchäftsräum ober auf folcbe SBobnungen begiet;en, bie (abgefeijen Südje, fRebengelaß unb SRäbdjeniammer) minbeftenS W SBobnräume m it minbeftenS 100 qm ©runbflädje haben; of fo lt aber nicht gelten im Salle beS SaufcheS, menn bie 2Rl£-* f in bie beiberfeitigen SRietoerträge eintreten. föei Erlab ” &

SSorfcfjrift ging bie fIRcbrbeit beS fReichStagS baooit auS, bap man einen Slnfang m it ber SSefeitigung beS in § 1 fR™ . ’ enthaltenen, fo biet befämpften ©runbfaheS madjett ntull • g ü r bie übermiegenbe 8abl ber SRietberträge bat bie R cUc rung feine föebeutung. ©ie betrifft febiglid) gemiffe fü nfdfl' auf eine beftimmte SRinbeftbauer gefdjloffene SSerträge n»

burd) fRaumung freigemachte ober freigumadjenbe fRäume » beftimmter Sfrt ober ©röffe — nicht alfo SSerträge, bie ein ben fRäumcn fijjenber SRieter mäbrenb beS S3eftebenS nach Slblauf beS SRietberhättniffeS mit bem SSermieter nicht aud) SSerträge im gälte beS £aufd)eS, eS fei benn,f D einer ber taufdjenben SRieter m it feinem neuen §auSet0^

tümer einen anberen als ben bon feinem SSorgänger gegab11^

SRietginS ober fonftige SSertragSbeftimmungen üereinbart, 5 auf bie §öbe beS SRietginfeS bon Einfluß finb.

®ie Robelle gum fR9R@. ift am 16. gebt. 1928 1 ffiraft getreten.

O i e / l u f i ^ f u n g d e r ^ u i e b e j f r i e i n p r e u g e n . SSoit Quftijrat Dr.

®ie beftebenben felbftänbigen ©utsbegirfe finb aufgu»

Iöfen: ®iefe miebtige Slnorbnung, bureb roelcbe in ffSreuben etroa 12000 ©utsbegirfe m it etma 1500 000 Einmobnern be»

troffen merben, ift in brei fßaragrabbait/ ben §§ 11 bis 13 beS ©efe|eS, abgel)anbelt. föie Slbficht ber Sluflöfung ber

©utsbegirfe befteljt bei ber breufjifiben fRegierung fchon lange,

©ie fodte gleichseitig m it bem Erlab einer neuen S©em£).

oermirflicbt merben. ©cbon i. g . 1920 mürbe ber Entmurf einer £©emD., meldje bie Sluflöfung ber ©utsbegirfe üorfab, Ocröffentlicbt unb bie eingelnen fRegierungen maren ange»

miefen, auf bie ^Beteiligten btugumirfen, bamit möglid)ft fchon oor bem gnfrafttreten beS ®efe|eS SSereinbarungen gmifchen

©ütern unb ©emeinben ftattfinben. ®ie übertriebene §aft, m it ber bamalS bie ®urchfül)rung ber Sluflöfung bemirft merben fodte, ermieS ficb) als unnötig, benn eS ift ein Seit*

raum öon faft acht fahren berftricben, ehe biefe Sluflöfung gefe^lich angeorbnet morben ift. SRan fodte meinen, baff nun»

mehr ein befonberS forgfältig burdjgearbeiteteä ©efe^ gut SSorlage gelangt märe. ®em ift teiber nicht fo: Sie gefe^ticben SSeftimmungen finb flüchtig gearbeitet, gm § 12 beS ©efeheS gehören g. SS. Stbf. 1 uttb ber erfte ©ah beS Slbf. 3, melcbe bie SluSeinanberfehung betreffen, gufammen, mäbrenb Slbf. 2

S iieriann, SBreSIau.

unb ber gmeite unb brüte ©ah beS Slbf. 3, meldje bie eignung betreffen, gufantmengel)ören. g n gang unmotitne SBeife finb b« 1 gufammenget)örige Seftimmungen au-’e anbergeriffen morben. Slufferbem geigen ficb aui^

oiel mid)tigerer S3egiebung SRängel beS ©efejjeS. ®aS ift ein politifdjeS. ®ie Sluflöfung ber ©utsbegirfe^ ift * alte gorberung ber Semotratie unb bei ben fünftigeu )- meinbemal)len fod möglichft biefe Sluflöfung bereits (9 ^ g rü ß te geigen, bamit bie in ben ©utSbegirien angefiebef

©utSarbeiter bie Sornmunalmablen in einer ber liniert Jjl - tung günftigen SSSeife beeinfluffen. Sin ficb halte ich bie ^ ( löfung ber ©utsbegirfe für rid)tig. ©ie liegt im 3 110e geit unb bilbet einen mefentlicben ©d)ritt in ber SSet fachung ber SSermaltung. gel)lerbaft aber mar eS, michtige dRaffnabme gu überftürgen. fRacb ber erften ^ meifung gur SluSfübrung beS ©ef. 0. 27. ®eg. 1927 ( ^ ‘ llf rflt f. b. fpreug. innere SSerro. Rr. 52) bat gunäd)ft jeber £a«ö einen öon il)m fjerfönlicb gu entmerfenben fßlan für bie * löfung ber ©utsbegirfe in feinem Greife aufgufteden, ^ gmar bat er biefen SSorfdflag bis gum 15. gan. 1928 g«

enben. 83iS gum 15. gan. bat er feine SSorfcbläge ben tedigten ©emeinben unb ©utsbegirfen gum gmecle ib « r

(5)

©rößere Stuffäße 453 J 7- Qatjrg. 1928 §eff 8]

iwu'ttg guguftetten. S B gum 6. ffebr. 1928 haben fid^ bie jPeteiIigten gu äußern uttb bis gum 12. SRärg 1928 fott er ¡SlreiSauSfdjuß einen ißlan für bie üluflöfung ber ©utS*

" ep f e aufgeftettt ßaben. Sie Don ben SfreiSauSfcßüffen auf*

8,eM te n fßtäne finb unDergiiglicß ben fRegierungSpräfibenten

^tnäureicE)en, melcße fie ißrerfeitS m it größter Befcßleunigung cm Oberpräfibenten gu überfenben ßaben. Seßterer ßat bis

15. atpril 1928 bem SKinifter beS In n e rn gu berichten.

©taatSminifterium f»at auf ©runb ber _ ii)in in biefer /?.eil e gugeßenben Unterlagen enbgültig über bie 3trt ber Stuf»

+°)fUn8 gu befdjließen. Sie fjriften, melcße ben eingeinett Be*

i e.lll3ten unb au<ß ben gnftangen bis ¿um Dberpräftbenten w a u f burdj baS ©efeß geftettt mürben, finb alfo außer»

«entließ fu rj. ©ie reidjett ¿ebenfalls in fdjroierig tiegenben oQUen nießt anS, um moßlburdjbacßte SSefd^tüffe, melcße bie tec9tli^en folgen forgfältig bebaut haben, gu faffeit.

9rr J^aS B e r f a ß t e n gliebert fict) in gtoei ftreng geriebene r:tiiqn itte : SaS ©taatSminifterium befeßließt gu.näcßft auf

^tunb ber ißrn eingereicfjten Beridjte über bie Stuflöfung ber

^utsbegirfe unb bementfprejcßenb bie neuen ©rengen ber ein»

Wtten Kommunen. !$ti bem gmeiten Slbfcßnitt beS BerfaßrenS 1 aisbann bie SluSeinattberfeßung gmifeßen ben ©emeinben 110 ©utSbegirfen georbnet.

t Bisßer maren ©utsbegirfe unb ©emeinben bie unterften

“ mmunalen ©ebilbe, melicße gleichmäßig nebeneinanber be»

! el)en, bie ©utsbegirfe m it monardjifcßer, bie ©emeinbebegirfe ff kemofratifeßer Betfaffung. Sie ©utsbegirfe finb entmeber ff Sanbgemeinben ober ©tabtgemeinben gu üereinigen ober ft anberen ©utSbegirfen gu einer neuen Sanbgemeinbe ober tQt>tgemeinbe gufammengulegen ober allein fü r fiel) im

°angen ober in Seilen in Sanbgemeinben ober ©tabtgemeinben

©^umanbeln. Sie Beftimmung ift nidjt feljr glüdflich gefaßt;

% tonnte man anneßmen, baß bie ©utsbegirfe gmar

©S)t nur im gangen, fonbern aud) in Seilen in Sanbgemein*

, tt ober ©tabtgemeinben untgemanbelt merben bürfen, baff i e aber nur im gangen m it Sanbgemeinben ober ©tabtgemein»

bereinigt ober m it anberen ©utSbegirfen gu einer neuen

£.atmgemeinbe ober Stabtgemeinbe gufammengelegt merben i ©o ßat eS aber baS SRüiifterium n id jt gemeint, benn ber bereits ermähnten SluSfüfjrungSanmeifung merben mir riiber belehrt, baß nießt nur bie gänglidje, fonbern aueß bie utoetfe Zuteilung eines ©utSbegirfeS ober mehrerer ©utS»

äufe Qn ej ne @tabt* ober Sanbgemeinbe in grage fommt.

met ^Regelfall mirb fo liegen, baß ein einen fetbftänbigen inutä6egirf bilbenbeS jRittergut unb eine ©emeinbe, bie aud) jjf'ft benfeiben fRamen tragen, in unmittelbarem örtlichen unb a.^>|i)aftiid)en 3ufammenßange miteinanber liegen, ßäufig eine ©emengelage aufgumeifen haben. ©S ift flar, baß

¡3 tttt ®ut unb ©emeinbe gu einer einheitlichen Sanbgemetnbe f o l g e n merben. 2lber nießt immer liegen bie gatte fo a “ TadE). gibt nur bie eine fRicßtlinie, baß in erfter bol116 auf bie ©Raffung leistungsfähiger ©emeinben fotoie t ,rcuf SRüdEftdßt gu neunten ift, baß einheitlich bemirtfeßaf*

g.er ©runbbefiß ein unb berfelben ©emeinbe gugelegt mirb.

Unh ®treit ßat fidj fofort gmifeßen ben organifierten ©tobt»

^ “ .ben organifierten Sanbgemeinben erhoben. Sie ©täbte baß bie anliegenben ©utsbegirfe ißiten gugelegt

¡e. öen, mäßrenb bie Sanbgemeinben umgefeßrt eine 3 U®

SUn8 ber ©utsbegirfe gu ifjrem Seretcße müitfdjen.

um ©utfißeibung barüber, maS gmeefmäßig ift, fann nur qettei. ^erücfffdjtigung ber Serfjäitniffe beS eingelnen gatteS

®utaLen äSrnn eine ©tabt bureß einen angrengenben bQgtä°fgirf eingeengt mirb, fo mirb bie ßulegung gur ©tabt

^ aUdjtige fein unb man mirb ßierbei nießt nur an bie haifeniDart, fonbern auih o« nädßfie 3üEnnft gu benfen j . Uuf ber anberen ©eite ift gu berüdfießtigen, baß ©utS»

b )im i Ullb Sanbgemeinben im mefentlicßen bie gleichen lanb»

b J ^ a fflie ß e n gntereffen ßaben, fo baß eS ben ©igentümern tn f®fiter ni;djt öerbadjt merben fann, menh fie fieß lieber

ttrt^ne

Sanbgemeinbe

als

in einen ftäbtifeßen Serbanb auf*

tet)m en

3tufT.®1:unbfäßIicß finb a f f e ©utsbegirfe aufgülöfen. Son ber toeth Un8 eineä @utäi)eSir£§ foI£ barat ^ fta n ö genommen feine iDenn f eitte Bereinigung m it anberen ©emeinben ober Sufammenieguttg m it anberen ©utSbegirfen gu einer ett ©emeinbe naeß Sage ber Serßäitniffe auSgefcßtoffen, ,unb

feine Urnmanbiung in eine felbftänbige ©emeinbe nießt mög»

ließ ift, meii fidj ein eigenes ©emeinbefeben megen geringer

©ütmoßnetgaßi ober räumlicßer Srm aung ber SBoßnftätteu nidjt entmideln fann. Siefe SSorauSfeßungen merben feiten gegeben fein, g n Setracßt fommen namenttieß bie großen gorftbegirfe unb biefenigen ©utsbegirfe, bei benen in um*

fangreießer SSeife gifeßgueßt in großen Seicßen betrieben mirb.

Sn berartigen Söegirfen finb fommunale 3Iufgaben gar nidjt ober faft gar nießt gu erfüllen, unb ßier ift eS fießer baS fRicß»

tige, menn ber ©igentümer beS SanbeS aueß bie menigen öffentlich-rechtlichen Saften meiter gu tragen ßat unb ba=

gegen öon ber ©emeinbefteuerpfließt befreit bleibt.

ttfaeß enbgüttiger Slbgrengung ber fommunalen 83egirfe ßat eine SluSeinanberfeßung gmifeßen ben beteiligten ©emein*

ben unb ©utSbefißern ftattgefunben. Uber biefe SluSeinanber»

feßung befdßließt bie Sefdßlußbeßörbe. S a baS ©efeß biefe nidjt felbft begeidjnet, fo ift auf bie allgemeinen Seftimmungen gurüefgugeßen. Sanacß ift ber treiäauSfdjuß guftänbig unb, fomeit ©tabtgemeinben in Setraißt fommen, ber SegirfSauS*

fdjuß.

Sie SBirfung ber S3egirfSänberung befteßt grunbfäßtieß barin, baß bie öffentlich-recßtlichen Säerpflicßtungen, meieße Bisher teils bem ©utsbegirf unb teils ben ©emeinben oblagen, nunmeßr allein Don ben ©emeinben gu erfüllen finb. 2Benn alfo naeß bem fRegelfatte ein ©utsbegirf m it einer ©emeinbe Dereinigt mirb, fo ßat bie ©emeinbe fortan alle öffentlicß*

recßtlicßen SSerpflicßtungen gu erfüllen, bie bisßer bem ©utS»

begirf oblagen. Sluf ber anberen ©eite mirb ber biSßerige

©utSßerr ©lieb ber ©emeinbe unb ßat alle fRecßte unb Sßflicß*

ten eines foteßen. ©r unb bie übrigen Semoßner beS ©utS*

begirfeS ßaben alfo baS aftiüe unb paffiDe SSaßlrecßt in ber

©emeinbe unb ßaben auf ber anberen ©eite bie fßfließt, gu ben ©emeinbeabgaben beigufteuern. Ser fRittergutSbefißer mirb fogufagen Don nun an gum größten Sauer beS SorfeS. fßraf»

tifcß genommen mirb eS fieß bei ben öffentlicß*recßtlicßen fßfließ*

ten ßauptfädjlicß um bie ©cßullaften unb um bie Unterßaltung ber öffentließen SSege unb Srüden ßanbeln. ©omeit bisßer gmifeßen bem ®ut unb ber ©emeinbe, bie miteinanber Der»

einigt merben, ein ©cßuloerbanb beftanb, mirb biefer aufgelöft unb bie ©cßule mirb gu einer reinen ©emeinbefdjule. ©cßul»

Derbänbe merben nur bort befteßen bleiben, mo meßrere @e»

meinben gu einem folcßen Dereinigt finb. Sie öffentlichen SSege unb S3rücfen finb fortan Don ber ©emeinbe gu unter»

ßalten, mo aber naeß ber ©emeinbeoerfaffung bie ©emeinbe*

mitglieber gu §anb» unb ©pannbienften für bie SSegeunter*

ßaltung üerpflidjtet finb, mirb aud) ber ©utSbefißer in ent*

fpredjenber SBeife ßerangegogen merben.

Stuf f t e u e r l i c ß e m ©ebiete treten mefentlicße tnbe»

rungen ein. S ie ©emeinbe erßebt fortan aueß Don bem ©utS»

befißer 3ufcßläge gur ©runbDermögenS» unb gur ©emerbe*

fteuer. ©ie erhält an ©teile ber tre ife bie fRücfDergütung ber

©infommenfteuer, melcße bisßer bei ben fetbftänbigen ©utS*

begirfen im Sfreife Derblieb. S ie Greife ßaben große ©orge, mie fie biefen geßlbetrag in ißren ©innaßnten anbermeit betten fönnen. Bei ber SluSeinanberfeßitug ift nun bie SReßr* ober SRinberbelaftung, bie ber ©utSbefißer infolge ber Siuflöfung beS ©utSbegirfeS im gangen erfährt, in billiger SBeife gu berüdfießtigen. fRaßereS entßätt baS ©efeß nidjt. SKan mirb in entfpreeßenber SBeife ben § 3 ber fßrS@emD. D. 3 . 3 u££

1891 anmenben fönnen, roetdjer Beftimmungen tr ifft über bie infolge einer Beränberung ber ©rengen ber Sanbgemeinben unb ©utsbegirfe notmenbig merbenbe StuSeinanberfeßung groi*

f^en ben Beteiligten. S o rt ift u. a. folgenbeS beftimmt:

„B e i ber ÜtuSeinanberfeßung finb erforberlicßenfattS Beftimmungen gur SluSgleicßung ber öffentlich-rechtlichen gntereffen ber Beteiligten gu treffen. SmS&efonbere tonnen eingetne Beteiligte im BerßältniS gu anberen Beteiligten, melcße für gemiffe fommunale Qivtäe bereits oor ber Ber»

einigung für fidj allein gürforge getroffen ßaben, ober folcße Beteiligte, mel^e üormiegenb Saften in bie neue

©emeinfdjaft bringen, gu BorauSleiftungen üerpfließtet merben."

Sie üluSeinanberfeßung begmeött nießt, bie infolge ber Be»

girfSüeränberung fraft ©efeßeS eintretenben Sttberungen ber fRecßtSüerßältniffe feftguftellen ober anberS gu beftimmen, als fid j aus bem ©efeß ergibt, fie ßat Dielmeßr n u r ben bie

(6)

454 © tötete Slitffäße [Suríftifíje SBodjectfdjtiß öffett±lid§»rec^iltc£)en gntereffen her ¡Beteiligten, foinett bleS

erforber!ic3E) ift, auSpgleid)cn. gm allgemeinen werben p » näc£)ft ä3erßanbiungen pufdjen ben beteiligten einpleiten fein. Das ©efeß fagt nichts barüber, ob biefe SSereinbarungen ber ¡Betätigung ber ¡Befdjlußbeliörbe bebürfen ober ob bie Säefchlußbeßörbe nur infomeit p befcßließen hat, als eine Einigung nicßt erfolgt ift ober überbauet nur bann, trenn Sintrage oon ben beteiligten geftellt werben, ©otoeit ¡Befcßlüffe gefaßt toerben, firtb biefe nur m it ber SSefcfiWerbe anfechtbar..

Wenn in erfter gnftang ber ®reiSauSfdjuß befcßloffen hat, fo entfdjeibet auf bie ¡Befcßwerbe enbgültig ber ¡BegirfSauSicßuß unb, toenn leßterer erfte ^5ttftan§ war, ber ißrooingialrat.

Ein nacßfoIgettbeS ¡BerwaltHttgSfireitoerfaßren, toie eS bie SEemD. bei Snberungen fommunaler ©rennen oorfießt, ift nidft gegeben. Sieben biefer auSfcßließlidj öffentiich»rechtiid)ett 2luSeinanberfeßung iann noch eine jtoeite SluSeinattberfeßung ftattfinben. ES fönnen nämlich ©runbftüde, ©erecßfigfeiien, Slniagen unb Einrichtungen, bie im tfkiüateigentum beS ©utS»

befißerS [teilen, aber beut ©emeingebraudje bienen, ber ©e»

meinbe übereignet toerben. Diefe Übereignung ift nur gegen üottftanbige Entfcfjäbigung guläffig. Wegen ber §öbe ber Entfcbäbigung fleht ben beteiligten gegen ben enbgüitigen 93efdE)iu6 ber ¡Befcßlußbehörbe binnen einem 3Ronat bie Silage im orbentlicßen ¡Rechtswege p . ES fönnen j. b . bie im Eigen»

tum ber ©utsbegirfe fteßenöen öffentlichen Wege, ©ßrißen»

ßäufer ufto., toenn ber SfreiSauSfdjuß eS für nottoenbig Ijält, gegen ootte Entfd)äbigung in baS Eigentum ber ©emeinbe übergefüßrt toerben. b e i Wegen ift es hierbei mic^ttg, ben Unterhaltspflichtigen üon bem prioatrecßtlidjen Eigentümer beS Weges p trennen. Die ÜRußungen ber an ben Wegen an»

gepflanzten bäume unb bie ©räferei an ben Wegeböfdjungen geboren bem foriüatrecC;tiic^ert Eigentümer, unb letzterer be»

hält an ficb fein Eigentum, aud) toenn bie Unterhaltspflicht auf bie ©emeinbe übergebt. Der Übergang beS Wegeeigeu»

tumS an bie ©emeinbe muff, toenn Dies für gwedmäßig er»

acßtet wirb, befonberS befcbloffen toerben. Dann ift aber bei bisherige Eigentümer für bie ¡Aufgabe feiner ÜRußungen 2r entfcßäbigen. E r toirb in manijen gätteit ieine große g‘reu£>e an biefer Entfcbäbigung haben. Denn bie 2Iu §einanberfef}U «0

erfolgt bodE) erft, nadfbem bie iommunalen ©rettjen geanbit*

finb, unb ber ©utSbefißer muß infoigebeffen in feiner Eig^T jcßaft als ©emeinbeangeböriger m it b a p beitragen, um ?fjr an ihn p pßlenbe Entfcbäbigung gu tilgen. Das fann. U®

in mannen gatten feßr eigenartig auSwirfen. Wenn ein große“

©utsbegirf m it einer Reinen ©emeinbe oereinigt wirb infoigebeffen ber ©utSbefißer beifßiclsweife . 9 0 “/o ber meinbelaften aufpbringen hat, fo toürbe er auch bie an }W p gaßlenbe Entfcbäbigung gu 90°/o gu tragen buben.

Umftänbe fönnen bei bem allgemeinen 21uSeinanberfeßungs' befcfjluffe eine getoiffe ¡Rotte fptelen.

Der § 13 beS ©efeßeS enthält einige ÜbergangSbefti»^

mungen, Oon benen bie toicbtigfte ift, baß ber ©utSoorfteßct oom SheiSauSfdpß p beftetten unb ooni ©utSbefißer p gaßlen ift.

Die SCuflöfung ber ©utsbegirfe wirb in ben nädjft®*1 gaßren einen nicht unioefentiidjen gaftor im ¡RedjtSÍeb®';

barftetten, inSbef. in ben länblicßen ¡Begirfen. Das ©e!e®

felbft toirb Oon ben ¡Beteiligten fefjr üerfdjieben beurteilt'

¡Biete ©utSbefißer trauern um ben SSerluft ihrer ^iftoriffü begrünbeten ©etbftänbigfeit. Siele ©emeinben fürd)ten_

©röße ber bisher üon ben ©utsbefißern p erfüttenben ö f f ^ ließen Saften. Ülnbere feßen in ber Stuflöfung ber © utsbep^

einen toefentlidten S ulturfortfd)ritt, bemgegenüber bie üm bequemlid)feiten ber ÜbergangSpit in £auf genommen toerber müffen. SSon SC3id)tigfeit mirb eS jebenfattS fein, toenn W bisherige ©utSberr nid)t bloß juriftifcEj unb äußerlid) meinbemitglieb toirb, fonbern toenn er fid) auch innerlid) aY

©emeinbemitglieb f ü h l t unb bementfhredtenb an ben $ u.'j gaben ber ©emeinbe, fei eS als ©emeinbeoorfteßer ober ü anberer 25feife, mitarbeitet.

5 u t U t G e m e i n d e n f ü r r c ^ i m ö g f g e E i n g r i f f e O e s t D o ^ n u n g s o r o i r ^ S8on tltcchtSamoalt D r. E u r t S to fe n b e rg , Söerün.

Eingriffe beS Wohnungsamtes begrünben, fotoeit babei ein S5erfcl)uibat üon ^Beamten in grage fommt, eine ©cbabenS»

erfatpflicßt ber Oeranttoortlicben SSeßörben (§ 839 S3@93., fßreuß. S3eamt§afpfl®. 0. 1. 3iug. 1909).

SlnberS liegt eS in beit gälten, in toeldjen ber ©djaben bttreh Eingriffe oerurfaeßt ttmrbe, bei benen fieß bie WoßnungS»

beßörben lebiglicß im 9iaßmen ber ©efeße geßalten haben.

®aß bie Hauseigentümer baburd) ©djaben erleiben, ift Oom

©tanbgunft einer gerechten gntereffenabtoägung nidjt einmal unbillig; benn fie ßaben im allgemeinen oon ber ßerrfdjcnben Wohnungsnot meßr SSorteile mie Stacßteile, ba fie feßt niemals meßr eine SBoßnung leer fteßen ßaben. Wirb ber ©runbfaß aufgeßellt, baß aud; in gatten gefeßmaßiger Eingriffe gans allgemein eine ©dßabenSßaftung eintritt, fo toirb baburd) bie Durchführung ber WoßnungSätoangStoirtfdjaft gefäßrbet. Die fRfßr. ßat nun in leßter 3e't toieberßolt eine folcße Haftbarfeit feftgeftellt unb unter ^Billigung beS fR©. immer toeiter aus»

gebeßnt. Den Einmanb, baß babureß eine ©efäßrbung ber HtoangStoirtfcßaft ßerbeigefüßrt toerbe, ßat baS fR©. m it ber

©egrünbung prüdgetoiefen, baß eS ©adje beS ©efeßgeberS fei, ßier einpgreifen, bie ©eridjte müßten fid) lebigtid) an baS geltenbe iRedjt halten1).

9iecßtfertigt baS geltenbe ©efeß mirflicß biefen ©tanb»

ßutdt? ¿attäcbft ift ppgeben, baß ber fRedjiStoeg gegen b i e . Seßörbe toegen berartigex ©ibabenSerfaßanfhrüibe guläffig ift.

Dies folgt auS § 13 ©33©., toelcßer alle bürgerlichen fReißtS»

ftreitigfeiten, fotoeit nidjt bie ßaftänbigfeit üuit SBertoaltungS»

beßörben ober SertoaltungSgericßten begrünbet ift, ben orbent»

ließen ©ericßten jutoeift. Der © treit über bie Entfdjabigung für Eingriffe ber Wohnungsämter ift aber als bürgerlicher iRedjtSftreit anpfeßen, troßbem ber E ingriff auf ©runb eines’

ftaatiteßen ^oßettSaiteS erfolgt; er ift auch uießt befottberere

l ) W e r t e t , § e ft 6, © . 518.

SSertoaitungSbeßörben ober tBertoaltungSgericßten p r

gugetoiefen3). .

ßtoeifelßafter fantt fcßoit fein, ob ber ainißrucß fdjäbigungSberedjtigten gegen bie ©emeinbe ober gegen

©taat p rießten ift. Das fR@. unb m it ißnt bie flättbi»

ij3raji3 ber unteren ©erießte ßat bie ©emeinbe für ßaftpfiiaFj erflärt, toeil fie biejenige ©teile ift, loelcße bie ben 21nfhrlt ' begrünbenbe Verfügung trifft. ES toirb babei auf § 6 9Rang@. o. 26. g u li 1923 ffiepg genommen. Dagegen ' eingetoenbet Worben, baß bie ©emeinbe als ftaatlicßeS organ ßanbelt. ES loirb babei befonberS auf eine ©ntfiß- ö rt fR@. oerwiefen, in ber auSgefüßrt w irb : „gitSbef. ift bat®

griff in baS ffjriüateigentum in einer über baS tebifl11 ö r t l i c ß e gntereffe ßinauSgreifenben Weife bem allgcmeta®

feftgußalten, baß als entfdjäbigungS bflicßtig, fobalb ber

Woßle bient, nur ber ©taat in 23etrad)t p gießen if f üRatt iann nun nicht fagen, baß bie Eingriffe ber Woßnua.3.

ämter Iebiglicß im örtlichen gntereffe erfolgen, ba bie »W redjterßaltung ber WoßnungSgwangSwirtfebaft über ben ü»1 fang ber eingelneit ©emeinben ßinauS im gntereffe beS 6 famten ©taatSwefenS liegt. Die fRißr. ßat fid) über biefe fichtSßunite inbeS ßinweggefeßt unb bie Haftbarfeit bet ®

meinben auSgebilbet. ' n

©djabenSerfaß auf ©runb ber fBeftintmungen beS mieten®, unb beS 9Ji©d)@. iß in ber ¡Regel nidjt o e rla ^ worben, fonbern nur für Eingriffe, bie auf ©runb beS ÜRang®. bgw. ber bafür erlaffenen DurcbfüßrungSbeftimW11 gen erfolgt finb. ES ßanbelt fid) babei namentlich um folge!l "

SRaßnaßmen:

2) 33®. 1924, 8 0 0 7; 3i®. 79, 429 == 32B. 1912, 879;

108, 25 3 = 3 SB. 19 34, 5 4 0 ; 9t® . 10 8 , 194. ...

3) S B aafe, #,S)ic @ntfcf)ftbigunfl fü r recfjtmti^ige (Eingriffe . . SSiofjrtungSämter^ (^r33ertt>93í. 49, 3 3 ); TR&. 82 , 8 1 : Sí u e tV * 0*

1925, 1365.

(7)

©riißere iHuffaße 455 1928 fceft 8]

©ebäubeu ober ©ePäube*

^ Verbot beS SlPPruclfS Bon

SSerPot ber [Bereinigung mehrerer SSotjnungen;

“ • Suweifung oon gwangSmietern für mtPenußte [Räume;

® efö)ta0no£)me unPenußter gaPrif», Säger» ober ©e»

'HJaftärcmme;

on 5. ©rjeßung ber ©enehmigung beS §auleigentümer§ gunt

°htmngstaufch burd) baS fDrietSeinigungSamt.

©nbiicf) iomnten nod) SRaßregetn in grage, toeldCje auf ritnb ber in § 6 SohnfDiang®. ben ©emeinben erteilten , rntäi^tigung erfolgen. [Dahin gehören Bor allem bie je^t feijr

«nh c ? Srtanfprudfnahme oon Penuteten Räumen ber greimadjung Bon HBohnungen, bie o|ne ©eneiitni»

o*5.8 HBohnungSamteS bezogen worben finb. g ü r ©in»

L5fe auf ©runb beS § 6 SBohuSRcmg®. ift gineifeltoS ©nt*

[r^ 'S n n g p leiften, fotoeit baburc| fßrioatrechte Berteßt I t * t ‘ .® er ©efefegeber ijat in § 6 SBohnSRang®. auSbrüd»

07 beftimmt, baß bie Berfiigenbe ©teile felbft fü r ©ntfdjäbi»

ta ri?-01 ¡5ahtung§pfiid)tig i f t © r l;at alfo m it folgen ©nt»

n?®ÖI9ungen geregnet4). g m übrigen fielft baS 2Bol)näRang®.

e™e '®ntfcl)cibigung§t>flidjt für ©ingriffe in fßrisatrechte ftuT bor- ®ie SRipt- folgert btefelPe inbeS aus anberen 33e»

mBtungen.

ein ^ Un“ fhft beruft fie fid^ auf Slrt. 153 [RSSerf., ioonadj nicht ®ntei0«Mng nur gegen ©ntfehäbigung erfolgt, fotoeit t t ü r f f t etroa^ anbereS beftimmt. § ie r p müßte gu»

Jeftgeftellt toerben, baß. bie ©ingriffe auf ©runb beS w ^ia n g ® . als E n t e i g n u n g i. ©. ber [RS3erf. gu Pe»

©nt • n '*nb. ift bnrctjauS nicht gweifeltoS, ba unter boj|^8nung nach bem allgemeinen ©pradjgePraud) nur bie f n hanbige ©tttgiehung beS Eigentums Berftaubeit werben bertt;re^ 'atfäd)lid) faffert and) Komm. g. [RSSerf. ben [Begriff

¡{ Enteignung in biefem Sinne auf6). IDiefe Stuffaffuttg alt? Utn näher, als Slrt. 153 [RSSerf. fiel) an Slrt. 9 ber

©n/ 1 ^teu6- ® erf- ttnfdjließt. S n biefet war nicht baS SBort btt^ et8nung gebraucht, fonbern eS war auSbrücfiiü) gefagt, hei* * Eigentum nur gegen ©ntfdjäbigung entgegen ober hun ^ t ltierben bürfe. SBenn bie [RSSerf. nur Bon ©nteig»

fo r® nicht aber Bon SSefchränfuug beS Eigentums,

© i t t ’8t kie Sinnahnte nahe, baff ber ©efeßgePer nur an bie baa^,ebung be§ Eigentums gebadit hat. ®aS fR@- gieht nun 5l'euß. ©nteign®. b. 16. g u n i 1874 gur StuSlegung ber

^eran wnb fagt, eS fei nicht angunet;men, b a f bie b a g ^l nnter Enteignung etwas anbereS oerftaitben habe als 5)asltt gafften Seite Bon IDeutfdfilanP geltenbe ©efeß6).

bn^r.5reu|, ©nteign®. begieht fich n ur auf ©runbbefijj unb

©nt-tC^ e ^ ethie nn ©runbftüden. ES Berfteht allerbingS unter cS?un8 nicht nur bie Bollftänbige Entgiehung, fonbern onb "®ef5)r anfimg beS Eigentums. ES [teilt bafür aber r.oeh f * ? re. ®rforberniffe auf, welche ben Enteignungsbegriff ein»

•'‘unten:

Ssnfl ^ ber E ingriff muft bnreh einen inbiBibnellen ftaatlidjen 9edSa!t erfolgen;

er mu§ gngunften eines ¿Dritten bewirft werben;

IV er TOUi fchlieflidh eine SSertminberung beS betroffenen u q fhefs herbeiführen.

S[tt r" ttf Eingriffe in fonftige ffSrioatrecijte nicht binglich l i * ■’ fäieht fi§ baS beeng. Enteign®, überhaupt nicht. Eni

't l b fein Boiler <SchabenSer[a| gewährt, fonbern nur Ent»

¿ T !gung für ben bnreh: ben E in g riff Berurfacfften SRinber*

beS ©ruubftücfS7 *).

(Jjjt ■ ^ebe baS fR®. nun fonfequent bähet bleiben, ba§ ber i i c.n(!9nungäbegriff ber fRSSerf. bemfenigert beS preug. Ent»

v®,; entfpridht, fo wäre bie [Rechtslage einigermaßen flat.

hall5IUtbe bitnn jebenfalfS eine EntfdfäbigungSpfiicht nur Bor»

beg S1 fein, wenn bnreh ben E in g riff eine SBertminberung ban.j UnbftücEs herheigeführt. Wirb. SaS fann man Ijöcfjftertö feejg annehnten, wenn bie bisherige iScnuijungsart beS ®runb»

toief.nöerhiitbert Wirb, tticljt aber, wenn B'uangSmieter guge*

ftege?85 ,er^ert/ bie fich nachher ai§ gahlungSunfähtg heraus»

müßte bann and) bie fp h e ber Entfchäbigung, 2 e rb ach: 338- 1925, 788.

6 S “ fcf)ü i5, aiSSerf., ©. 247 Slum. 4.

19S6 / ¿07 ' 107' 2 6 0 = S ® - 1924, 1 9 6 1 ; 112, 192 = QSS.

g (ä . 112, 192.

J ^-atfat^IicC; §a t baS S ® . I Säerlin in einer CEntf^j. in

er Enb*

ben ©runbfäßen beS preuß. Enteign®, entfprecifenb, auf bie SBertminberung be§ ©runbftücfS befdhränft bleiben. S)aS [R®.

hält biefen ©tanbpimft aber nicht burdjweg feft, eS fagt Biel»

mehr auch, ber Slrt. 153 fRSSerf. fei nicht befdhränft auf baS Eigentum nnb bie [RechtSberhäitniffe an ©runbftücfen, fonbern nmfaffe and) affe fubfeftioen fßribatrechte einfchließfich ber g’orberungSredjte9). Sluf biefe SSeife legt eS bem Slrt. 153 [RSSerf. ungefähr ben ©inn beS § 75 ber Einleitung p m SCH»

gemeinen Sanbrecht unter, Wonach ber ©taat Berpfhdjtet ift,

„biejeritgen gu entfdiäbigen, bie ihre befonberen 3RedE)te unb SSorteiie bem SSohle beS ©emeinen S3eften aufguopfent ge»

nötigt fin b "10 *).

ES finb nun gWei ©tanbpunfte möglich: entweber biefe lanbrechtfichen Sorfchriften finb in Slrt. 153 fRSerf. enthalten, bann finb fie aufgehoPen, ba baS [Reichsrecht bem SanbeSredjt Borgeht; ober fie finb nicht in Slrt. 153 [RSSerf. enthalten, bann gelten fie gern. Slrt. 109 ©©SSESS. immdr noch fort.

3 m leßteren gälte müßten fie gur Segrünbung ber Entfdhäbi»

gungSpflicbt ber ©emeittbe ebenfo heenngegogen werben fönnen wie bie [RSSerf. ®ieS ift auch tatfäd;Iid) gef^el;en, jebod) m it ber ben Seftimmungen beS preuß. SanbredfteS nach aner»

fannter [R[pr. innewohnenben 33efcl)räufung auf ben g a ll ber S3enad)teiligung bnreh einen inbiBibnellen §oheitSaftn ). ®aS [R®. hegrengt bie SSeftimmungen ber [RSSerf. in entfpredjenber SBeife nnb hält außerbem — um auch Erforberniffen beS preuß. Enteign®, gu genügen — baran feft, baß bnreh ben E in g riff ein [Dritter Pegünftigt werben muß. Siefen S ritten fielft es aber nicht in bemfenigen, bem bie SSohnung nadj»

gewiefen wirb, fonbern in ber ©emeinbe, auf welche bie S3e=

fugntffe beS Hauseigentümers üPertragen werben, wenn fie [Räume Pefchiagnahmt unb gwangSmieter einWeift12). Stuch hier finben w ir eine fünftlidje Sonftrnftion, um baS Ergebnis ber Haftung ber ©emeinbe gu erreichen, ba eS weit natürlidjer fein würbe, in bem BmangSmieter ben Pegünftcgten Sritten gu erPliden. Stuf baS Verhältnis gwifdjen Slrt. 153 [RSSerf. unb ben Seftimmungen beS preuß. SanbrechteS geht baS [R®. nicht näher ein.

StPer felPft, wenn bie SRerfmale beS gnbiBibuatarteS unb beS Pegünftigten [Dritten norhnnben finb, wirb eine Ent»

fctjäbigungSpfticht gleichwohl auSgefchtoffen, wenn ein @efeß, uttb gwar ein [Rei^S» ober SartbeSgefeß, etwas anbereS Bor»

fchreiPt. GB bieS ber g a lt ift, muß bem SBorttaut unb ©inn ber einfcEjlägigen ©efeße entnommen werben, g n [Betracht iornmen baPei baS SBohnSRang©., bie [RSSerf. unb baS SlSfR.

a) [DaS Ü B o h n u n g S m a n g e l g e f e f .

®aS SBohnSRang®. fchreiPt eine EntfdjäbigungSpftidht für feine SRaßnahmen im eingeltten nicht Bor. ES erwähnt bie SRögiidReit einer folchen lebtgiich in § 6, wo Bon ben StuSnahmemaßregeln auf ©runb Pefonberer Ermächtigung an bie ©emeinben bie [Rebe ift. 9Ran fönnte barauS ben @d)lnß gieijert, baß für bie orbentlicljen SDiaßregeln eine Entfd)äbfe=

gungSpflidht nicht PeaPfichtigt ift. ®aS [R®. gieht biefen

©d)luß aber nicht, fonbern entnimmt geraöe aus ber Erwäh»

nung ber EntfdiäbigungSpfiicht im § 6 SßohnSRang®. hgw.

§ 9 beS entfpredjenben früheren ©efeßeS B. 11. 9Rai 192013 *), baß eine EntfchabigungSpflidit int RBohnftRang®. {ebenfalls nicht generell auSgefchtoffen fein fo !lu ). Eine [Reihe Bon unteren ©erichten ift biefet 9Reinung allerbingS nicht Pei»

getreten15). ES läßt fich auch auS bem Umftanbe, baß bie EntfchäbigungSpflicht gerate Pei § 6, nicht aPer Pei ben übrigen iöeftimmungen beS 28ohn®fang®. erwähnt ift, ber Schluß giehen, baß bie fOiaßregeln auf ©runb ber §§ 4 unb 5 beS ©efeßeS bie ©emeinbe nicht fdjabettSerfaßpflichtig machen, um fo mehr, als in ber [Reget in ber Bon bem BwangSmieter gu gahtenben -Briete eine auSreitfienbe ©ntfehäbigung gewährt Sachen g u r SB. ©tabt S3erfin (17 S 43/26) o. 8. Siou. 1927 ben

©runbfap auSgefprocfien, baß bet berartigett g-ällen ber ffinteignungS»

begriff niept angetoenbet werben Pönne.

9) [RSS. 111, 227 = 32B. 1925, 2227.

10) thnlicpe ©runbfäße finben fiep in ben §§ 29— 32 2l£!R. I, 8. n ) 3SB. 1923, 742; 1926, 10203.

« ) 3 SB- 1924, 801.

i* ) 9i©S8t. 449.

l!i) SR®. 111, 2 2 6 ; 3 2 8 . 1925, 1394

15) 25gl. S3 a a k a. a. SD., 5ir25erio23i. 49 , 18 unb bie boxt ¿itierten (S n tfä ., ittgbef. Q W . 1026, 10 20 3.

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