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Das Bollwerk : die NS Monatszeitschrift Pommerns, 1934 H 6

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Academic year: 2022

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(1)

A rn o ld K r ie g e r : S tra n d e rle b n is

R ic h a rd M a n z : U n r a s ie r t u nd ie r n d e r H e im a t . . .

!

“ e in h a r d B o n itz : 2 5 J a h re

S a ß n itz -T r ä lle b o r g

*

M e d r i c h W a g n e r - p o ltr o c k :

Achtes B a u e n — n ic h t G e s ta ltu n g s w ir r w a r r

*

k a l t e r S c h rö d e r:

| 'n p o m m e rs c h e r

» a u e r n d ic h te r

M a r tin L u s e rk e : s c h n e lle re Schiff

■“ O m a n i. F o rts e tz u n g .

*

Rund u m d ie O s ts e e

ft

B u c h b e s p re c h u n g e n R ä ts e l

u- v . a .

*

S t e t t i n

J U L| 1 9 3 4

(2)

O H N E

S T R E IC H H Ö L Z E R O H N E K O H L E !

O H N E A BG ASE, RUSS u. ASCHE

können Sie in Jhnen Küche mil­

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Wenden Sie sich daher an Jhnen 5ugelassenen Jnfkillaleup öden an die Hauptverwaltung den

ÜBERLANDZENTRALE

POM M ERN* S T E T T IN

F E P N R U F 3 5 4 3 1

ODER DEREN ZWEIGNIEDERLASSUNGEN IN

s t o l p t e l: 2.1 3 7

BELGARD TEL: 6 0

m a s s o w t e l: 38-1

STRALSUND TEL-. 22 51

(3)

DasBol/wrfi

Die NS Monatszeitschrift Pommerns

(früher „Pommersche Heimatpflege")

5. Jahrgang Stettin, Juli 1934 Heft 6

V e rla g und A n z e ig e n v e rw a ltu n g : Pom m erscher Z e itu n g s v e rla g G . m. b. H „ Breite Straße 51, F e rn ru f: 2 8 2 9 5 -9 7 . S c h riftle itu n g : S te ttin , Breite Straße 51, II., Eing. J a k o b ik irc h p la tz . Erscheint m o na tlich e in m a l. Bezugspreis v ie rte ljä h rl. 1,50 RM, h a lb jä h rl. 3 ,— RM, g a n z jä h rl. 6 ,— RM zuzüglich Z u s te llg e b ü h re n . Bezug durch d ie Post, a lle B u ch handlungen und durch d ie Z w e ig ste lle n d e r Pommerschen Z e itu n g . Postscheckkonto S te ttin N r. 4 5 6 0

O DO RITTER:

p o m m e r f c h e l l l c i l u u i i i ö i g k e i t e n

ie Sominerfonne lacht — bie 23äber höben [ich angefüllt m it ^Tlenfrben, bie E rholung unb 21broechJIung fuchen oon ber A rb e it langer 211onate —

“© a n b e re r liehen burcl; bas

‘Pommernlanb, Jehauen unb fühlen feine Schönheit, bie leiber fo o ft oerkantit toivb.

<3hr alle: “ißenn bas bumpfe F aunen ber ftürjenben “© e ile n eure Ohren t r if f t , toenn ber Seeroinb über bie “Dünen unb burch bie ranken Salme bes S tra n b h a fe rs ?ifd)t, roenti in beti hohen ‘© a lb e rn geheimnisoolles Häufchen euch um gibt

— ih r alle: h ö rt es m it bem §er?eu, m it bem §er?en ber pommerfchen Sifcher unb d a u e rn , feht bas Canb unb bas “© a ffe r m it ihren klugen! Caufcht ben flüftern»

ben Stimmen, bie aus ber ©iefe bes 211eeres unb bes Srbreichs emporklingen, fagenhaft unb hoch ooller

‘© a h rh c if, ben taufenbfältigen Stimmen, bie heute noch im echten ‘Pommer nachleben, ja, ihn beherrschen!

2H e r k m ü r b i g : fca ftreiten fich bie ©elehrfen, ob bie Sagen nu r als fre i erfunbenes 'p ro b u k t einer unoer=

bilbeten 23olksphantafie geroertet toerben bürfen, ober ob fie als S rä g e r frü h e re r K ultu rju ftä n b e , als hiftorifche Quellen an?ufehen finb. 2tebenfächlicher S fr e itl ‘Die einig fprubelnben Quellen ber 23olksfage finb ©efchichte, 21a tu r unb ‘©enfchenfeele; fie toerben nimmer aufhören, fich insgeheim |u oerfpinnen unb |u oerroeben. “© e r ben pommerfchen 2Itenfd) in feinem ganzen Sühlen er=

kennen unb oerftehen w ill, ber oerfenke fich in bie ‘© e it feiner Sagen; hier o e rfp ü rt er ben 2ltem feines Cebens.

511 e r k i o ü r b i g : ba ftreiten fich bie © eiehrten über bie ©ntftebung unferer fchönen P ügeninfel, ©eologen, O|eanologen, bie einen m it biefer, bie anberen m it jener

©befe. © e r Sifcher auf Flügen kann fie nicht begreifen.

21ber oon ben Urahnen her roeiß jeber, baff feine §ei=

mat ein toahres ©ottesgefchenk ift. “Denn — : 21s unf’

Ö e rrg o ft be ‘© e it fchaffen beb uit a ll binah borm it fa rig m ir, ftunn he eenes abenbs fo k o rt oör Sünnen=

unnergang up 23ornholm un keek oon hier u t nah be pommerfche K ü ft röroer. 23i em leg be 2Huurerkell un be grote 2Ilo ll, in be öioer man blot noch ’n lü tt bäten Srb ötorig m ir, benn h« h a rr a ll ben ganzen P a g a rb e it’t. 21s he nu fo öroer bat 2ö a te r roegkeek, fchient em be pommerfche K ü ft hoch gor to kahl to fin;

em bücht, fo ’n bäten müßt b or toohl noch an ban toarben. § e namm alfo bat leßte ut be 2tlo lI unb klackt bat oon 23ornholm ut an be S?üft ran, öioer bat kam nid) gan? rann. So utigefihr ’ ne haltoe 211ief oörto feel bat in t “© a te r , un fo entftünn bie §auptbeel ooti 21ügen. Uns § e rr g o ft fo h rt gliek noch ees m it be K e il an be Kanten entlang unb m akf fo nah buuten to hübfch g la tt un runb, un fo to ü rr 21ügen am £ n n ’ grab fo ’ne Pnfel roorben fin, as all be annern ok fünb.

Snttoifchen m ir be Sünn ötoer binah gan? uunergahn, un unf’ ö e rr g o ft toull Sierabenb maken; borüm kra ß t un fchrapt he noch fixin g alls tofamen, mat in be 2tlo ll anhackt to ir, un toiel he keen’ bätere 23ertoenbung b o rfö r h a rr, klackt he bat ok noch an be Snfel heran.

So entftünn Sasmunb unb ‘© itto ro . ‘Dat faach jo o rft ’n bäten ruucb ut, öroer unf’ § e rr g o tt bacht:

,,’ t is Sierabenb, un nu la t ’ t man fo roäfen, as ’t is.“

So ift ’t kamen, bat 2\ügen bet up ’ n hütigen ‘Dag nah 21urben unb 21urboften to fo bunt unb terräten utfüht-

1

(4)

S l t e r k r o ü r b i g : D a liegt bas kleine ©ilanb §ibben=

Jee, non ö lig e n getrennt; unb bie ©eleßrfen ffreiten fiel), ob bie <3nfel — ob in biftorifeßer o e it — ob bie ©isjeiten

— ob . . . ©s roar in biitorifeber 3 ßit, oor einem

<3abrtau)enb etioa, als fiel) giibbeiijee oom '2uigetileib lüfte. © otfes l23$il(e roar es, baß bies gefebaß. 'Silan e rjä ß lt ficb: Sanft kam ein Sltöucb oon ©oroey ?u S tlu f- fe r §ibben unb bat um SUmofeu uub Obbacß. S üutter Öibben aber roar geijig unb roies ibm febroff bie ©ür.

‘Knbers bie m ilbtäfige 'STlutfer Hibben; bie nabm ben Stlöncb gaftfrei auf, ber ?um D a n k b a fü r ¡br erftes

©agroerk feguefe. Unb als fie am Sttorgen ein S tü ck- eben Ceinroanb abjumeffen begann, ba nabm bie SvoIIe kein Snbe, bis bie Sonne unterging. 'Statiirlicb e rfuhr bie gei?ige S ltu tte r §ibben balb oon bem © liick ib re r Slacbbarin. Sie erbat ficb nun gleichfalls beu S3efucb bes heiligen Stlannes, ben fie auf bas ‘öeffe beroirfefe

Slltce Süolltn

unb ber auch ih r erftes ©agroerk fegnete. Slm frühen Stlorgeu febon lief fie jum ©elbkaften, aber beoor fie m it bem 3äblen anfing, brüllte bie Kuß im S ta ll. Sie batte D ü rft. Unb um nicht geffört ju toerben, lief S ttutter öibbeu bin >um cörunneu . . . .‘Der Segen e r- füllte ficb: fie muffte feböpfen uub feböpfen bis ein g ro ­ bes Stück Canbes überfebroemmt unb oon SUigen ab - gelöft roar. S ltu tte r S3ibben aber blieb reich, unb ih r

?u ©ßren rourbe bas 'D o rf S3itte genannt.

SU e r k r o ü r b i g : fOie See tobt, unb aus ih re r ©iefe klingen bumpfe ©lockentöne. SMneta? Siegt hier nicht bie alte unb reiche, oom Stleer oerfcblungene S ta b t?

§ a t fie überhaupt beftanben?: bie ©elebrten Jtreiten ficb.

‘¿Iber frage ben Jifcber an ber norböfflicßen Küfte ber önfel Ufebom, er gibt b ir getreue ‘2tnfroorf. ‘Öineta bat e xiftie rt unb roar größer als irgenb eine anbere S ta b t Suropas. Sttancberlei V ö lk e r haben in ihren ^Hauern

geroobnt — ©riechen, S la - roeu, ‘®enben, Sacbfen unb anbere Stämme. D ie © in - roobner trieben einen über­

aus regen §anbel, baß ißre Cäben angefüllf roaren m it ben feltenjten unb k o ffb a r- ften ‘Dingen. Sie roareu fo reich, baß bie ©ore ber S ta b t aus © r j uub S ilb e r, unb bie

©locken aus reinem ©olbe bergeftellt rourben. Stuf beu Straßen fpielten bie Kinber m it filbernen ©alern. So kam es, baß bie ©inroobner nach unb nach in bie Safter ber größten SBolluft unb Üppigkeit oerfielen, ja, baß fie aus Übermut ihre E in ­ her m it jarfetn Semmelkrum roufeßen, baß fie Scßroeiue aus golbenen ©rögen freffen ließen, ©s ift besßalb bureß- aus oerftänblicß, baß bem lieben © o ft folcßer § re o e l- faten ju oiel rourben. © r feßiekte ein gräßliches l ln - roetter, <2Bellen brachen über bie S ta b t herein unb be­

gruben allen ‘Reichtum m it- fam t ben gottlofen 'öerooß- nern. So ift ‘öin e ta u nter­

gegangen. c2tber ßüte bieß, 'Xßanberer, über bie S tä tte

?u faßren, ba einft bie S ta b t geftanbeu, ßüte bieß, ihre ö e rrlic ß k e it auf bem SHeeresgrunb ju feßauen unb bie lockenben ©öne ißrer Kircßenglockeu ju ßörenl ©s ift fonft um bieß gefebeßen.

'Die S tä tte läßt bieß nicht los, immer roieber jieß t fie bieß an, bis bieß bie ge- ßeimnisoolle Siefe oerfcblun- gen bat.

S l t e r k r o i i r b i g : ©¡0

©eleßrten fueßen unb graben, aber fie Jtreiten ficb nicht.

Denn bie alte S ta b t 3 u lin

£

(5)

\

beftanb Jo Jicbcr, wie bas heutige Aßollin iff. Sie lag Jogar an öerjeibcn Stelle. A u r m ar fie größer unb reicher unb bebeutenber. A ls V in e ta jugrunbe gegan- gen w ar, 50g 3 ulin einen großen Seil bes §anbels an ficb. Auch hier wohnten Alenfchen a lle r N ationen, unb jebe S tation hatte ihre eigenen S traßen; aucb hier mußten bie A n w ohner © offes 3 orn oerjpüren, als fie bem Cafter unb bcr V ö lle re i oerfielen. <Die S ta b t ent- oölkerte fich, bis fie fcßließfich oom bänifchen K önig Aßalbemar erobert unb reftlos je rffö rt würbe. <Das m ar im Jaßre 1170.

A la n bat es immer gewußt, baß unter bem heutigen

‘iö o llin noch oiclc Schöße bes herrlichen <3u!ins fcßlum-

mern. Schaßgräber kamen aus allen ©egenben, nach

©olb unb S ilb e r ?u juchen. Unb wer in biefen Aöochcn bie Snfelffabf b e tritt, w irb mieber ein emfiges ©reiben jehen bie Ausgrabungen m erfooller <3eugniffe einer großen Vergangenheit.

A I e r k w ii t b i g : wie reich bas Canb ber <pommern an gewaltigen ©reigniffeu ijt unb wie fie fg riin b ig fie in feinen Alenfchen weiterleben — ©reigniffe, bie ?u A b e r- bunberfen in bie Sagenwelt eingegangen finb. A ßan- berer, biefc Sagenwelt lerne kennen! <Die pomrnerfchen A le rkw ü rb ig ke ite n werben bich iiberrafchen — aber bu fiebft ben S om m er bann fo, wie er gefebeu fein w ill.

ARNOLD KRIEGER:

%aniÜctMnís

‘Der (eßte Crag! A lo rg e n brifchf man wieber bie Saften. V ebient bie Alafchine, w irb felbft ?ur A la - fchine. V3as finb oierjeßn ©age U rlaub? ©in kleiner, bunter pufcl). ©in Aegenbogon jroijchen jw c i graue Oben gefpannf.

A b e r nein! V e lü g f fie ficb nicht felber? A ic ß f im 5 [ng ocrgliffcn biefc ©age; ja, wenn fie gan> aufrichtig fein fo ll: ©s m ar manchmal eine läbmenbe Ceere in ihnen. Alancßmal? A le ifte n sl Sie nahmen mehr, als fie gaben, fie nahmen eine Sllufion. T>ic ein J a h r lang gehätfchelfe S llufion, in biefen oierjebn Sagen werbe enblich bas große, unoergängliche © rlebnis auf fie ein- braufcn, bas ihrem <DaJein § a lt unb <3nf>a(i geben follte.

A u n ift ber oierjebnfe Sag ba, aber erlebt hat fie nichts Vcbeutfames. <Die ©age hier finb einanber jum V e r - wechfeln ähnlich- A la n fchmort in ber Sonne, iibt Aückenfcbwnnmeu, fp ie lt m it gleichgültigen Ceufen VSafferball, lacht ohne © runb, ißt k rä ftig ?u A liffa g , Icgelt fü r 75 ‘Pfennig, fiß t im K urkon?ert, fa n jt am Abenb pflichtgemäß; nie! mehr ift es w irklich nicht. Unb fo fo ll man heimfahren. A la n ift an ber Oberfläche oerbrannt, unb bie Hoffnung im önnern ift kaltgcmacbf, fü r immer wohl. Ach, biefe oerwünfehfe Sebnfucbt nach bem großen, erregenben Sieben, nach Abenteuer unb A o m a n fik . Sie ift ?u o ff im S?ino gemefen. Sie nimmt Jich in biefer Stunbe Abftinen? oor.

3um (eßfentual fchleubert fie am Straube hin. <Die ABellen finb heute ziemlich träge. Vebäcbfig pruftenb fchieben fie ficb heran. Sie haßt alles A lifte lm a ß . <001111 fchon lieber gau? ffille See. S o ll fie noch einmal haben.

Sie ift o o rm iffa g wohl eine halbe Stunbe im Aßaffer gemefen. S o ll fie noch einmal — ? Sie w irb mißmutig, weil fie nicht weiß, ob fie’ s möchte. Sie geht noch ein Stück w eiter bis bort, wo bie Stranblaubenkolonie im Sanbe oerläuft.

Schließlich ffreckf fie Jich in eine oerlaffene V u r g nieber. S ßr ift recht elenb. A lfo nicht einmal m it ber gebühreubeu Srifche kehrt man heim. ABas fü r einen 3weck n u r hoffen biefe oier?ebu ©age? Sie fchließt ben V lic k ; biefes © rübeln, wie macht es mübe.

<Da reißt fie bie Augen auf. Jematib hat fie fa ff geftreift. ©s ift bcr A la lc r Schul? ober Scßol? ober fo ähnlich, © r feßf fich auf bie V a n k oor ber <Dünc, fk ijje ft oo r fich hin. Sie kennt ben A la u n nicht. A b e r es w irb manchmal geheimnisooll hin te r ¡hm b re in - gefufchelf, als fei er ein gan? V efonberer.

3e länger fie ihn burch bie halbgefchloffencn Ciber betrachtet, befto kla re r w irb es ih r, baß er w irklich ein V e fonberer fein muß. <3ßr ift beinah, als habe fie bie- fes ©efichf fchon frü h e r gefehen. © r hat eine berebte, hoheitliche S tirn e . Um feinen A lu n b ift ein 3 u g gütiger Sronie gemeißelt, man könnte ihn fü r ben A lu n b eines U ie rjig e rs halfen, aber bas K inn barunfer w irk t fonberbar knabenhaft. Seine Augen finb lichfgrün unb fo fcheint cs ih r aus ber geringen ©nffernung — fehr burchfichfig unb lauter. ABas er ba wohl jeichnen mag? ©s in fe re ffie rf fie fehr. überhaupt, fie würbe ju gern einmal V ilb e r oon ihm fehen. <Das ift hoch etwas anberes als biefe ewigen ‘Photographen. Sie müßte ihn einfach barum bitten. A u r nicht jim pern! A la n lebt im jm anjigffeu 3ahrhunberf. £ s müßte herrlich fein, fich einmal m it einem wirklichen K ü n ffle r ?u unterhalten.

Jeß t ffehf er auf, t r i f f aus ABaffer, fchauf lange auf bie See. Ach, er hat fie fießer gar nicht bemerkt, ©leid?

w irb er weitergehen. Unb ber kleine ©raum ift aus.

Unb bann w irb fie heimgehen unb ihren K o ffe r packen.

3 b r w irb übel bei biefer V o rfte llu n g . © r macht eine Aöenbc. A e in , noch nicht gehen! V leibcn Sie b itte !

§ a f fie es (auf gefagt? A e in . © r bückt fiel). Schaut cntjückf auf ein © fw as in feiner § anb nieber. A lu r - melf. AMickf fich unficher nach ih r um. Unb jeßt — jeßt — ih r §er? Jeßt aus, galoppiert, er komm t auf fie 51t. „Sehen Sie nur biefe enfjückenbe Qualle. So eine wunberbarc habe ich im Ceben noch nicht gefehen.“ © r ficht auf feine §anb. Sie achtet kaum hin, fta r r t ihm freubig entfeßf ins ©efichf. <Da richtet er feine Augen auf, fä n g t ihren V lic k . 3 w e i Alenfchen fehen fiel) an.

© r begreift nach einer ftummen Verm tinberung, baß fie nicht eigentlich ihn liebe, fonbern burch ihn binbureß bas größere Ceben, bas Anbere, bas ©igenfliche, bas übertägliche. Unb ba tu t er etwas Komifches. © r legt bie Qualle nieber, nimmt b afür ihre rechte §anb, beckf fie m it feiner linken jü, fra g t m it einer fieffönigen S tim m e: „S ie fehen fo betrübt aus. Kann ich 3ßncn irgenbwie helfen?“

Unb auf einmal - fie weiß nicht wie — fprubelf ber gan?e 3am m er aus ih r heraus. Sie m erkt ga r nicht, baß jebes ABorf eine kaum oerhüllfe ABerbung an ihn’

iff. Sie fchilf auf bie öbß eit ber Alenfchen, biefe gan?e Vernuchferung, langweilig, ?um Sterben langweilig fei alles hier. Unb ber U rlaub Jei nun ?u ©nbe, könne er ih r nicht ein paar V ilb e r oon fich ?eigen?

S

(6)

Sein Lächeln o c rfie ft fiel) immer mehr. „S ie merben m it m ir zufrieben fein!“ Jagte er nur.

Sein 3im m er ift oon einer genießerifeben Sct>lict>t- beit. S cb r aparte T>mge bat er ficb mitgebraebt aus ber © roß ffabt. S in paar S tatuetten Jinb Jo freim ütig, baß Jie lieber niebt genau binfiebt. S b e r feine ‘S ilb e r Jinb erbrückenb herrlich! Sine Jtürmifcbe ^Tieijterjcbaft liegt in allen, eine gekonnte Kühnheit. S r m alt, rcas h inter ben Srjcbeinungen liegt. ‘Siebt bie S tabt, Jon»

bern bie Scbacbtelung ber Lebensläufe. S ie b t bie naioe S lä u e bes §im m els, Jonbern bas oer?ückte, oielfarbene Slement © otfes. S ie b t ben fimplen ‘Deicb, Jonbern bie bämijebe Knebelung bes Steeres. „S ie Jinb ja ein ganz großer K ü n ftle rl“ geftebt Jie febeu. S r lächelt: „S b e r noch gar nicht anerkannt.“

utib Jcbönftes a lle r ©lücke! So tra u m h a ft ift es, bajj Sina oor bem Srroacben bangt. “D iejer grem bling, mie ift er in jebem 3ug, in jeber ©ejte ein K ü n ftle rl S r bat eine beraufebenbe S r i ?u Jprecben, ?u Jcbroeigen, ungeftüm ?u fein, zu zögern. S s ift unabläffig etroas Spielerifcbes um ihn, aber baß er bies Jo ernjt nimmt, ift ein Sei? ohnegleichen. S r ift gan? ooll überrafcbun=

gen unb Stroaigkeiten. S r bot bunbert ©efiebter, eines immer erregenber als bas anbere. „S J e r bift bu n u r? “ fra g t Sina. „ S in belanglofer, arm er, junger K ü n ftle r.“

3n biefer S a ch t Jcbläft S ina febr roenig. S m S tö r»

gen b rin g t SÖerner fie zur S a b n . S r ift febr tra u rig . S a s macht Jie froh- Schließlich läßt fie ben 3ug faufen unb gebt m it ihm. S inm al ift bas Leben lebensroert, unb ba Joll Jie ins Snge zurück unb S e gnungen klap=

51m <2Bocöct‘i-3cc

Fol. Oschatz

S m Sbenb bot fie eigentlich fahren loollen. S b e r fie oertagt es auf morgen früh- T>iefer Sbenb gebort ihnen beiben. Unb es roirb ein Sbenb, mie fie ihn ficb nie ju erträumen oermoebt bot. 3 uerjt geben Jie ins K urkon?ert. S5ie o ft bot fie hier, leer unter Leeren, gejeffen! öeufe fü llt fie © ebör unb §er? m it S tu jik . Sinen rounberjamen S ext gibt ih r ber greunb ba?u. <3n ben S au fe n Jteigert ficb feine Sprache zur Sigenm ufik, bie feböner noch ift unb im m aterieller als bas K o tie r t ber S lä fe r unb Streicher, ©egen elf U h r oerfebroingt bas leßte Stück, eine riefelnbe S uite. „Schabe!“ fe u fjt fie, benn Jie meint, baß nun alles ?u Snbe fei. S r aber Jcblägf oor, noch ben jo rb a n fe e ?u bejueben, b o rt tnüffc es ficb jeßt tounberbar rubern. Sie nehmen ein S u to .

©efpenftig jagt ber grelle Schein bureb ben Jcblafenben S orft. „3 e ß t roeiß ich auch, roie Sie beißen müffen“ , Jagt er, „S in a müffen Sie beißen!“ — „U nb S ie ? “ flü jte rt fie. — „3cb beiße Sßerner.“ Unb bann fuebt er Ihren S tunb. S ls fie ausffeigen, hoben fie ficb Jo o ft geküßt, baß ihnen bas S im e n unb 3äb(en oerging.

S u f einem erlenumjcbirmfen SJeiber rubern in monbener Sfunbe oerliebt unb ?u ?roeit: O kitjcbigjtes

pern? Sie kann ficb jo krankfebreiben (affen. Sie bat toirklicb eine S r t Sieber, bas ©lücksfieber. Unb ioenn fie ihre Stelle o e rlie rt, roas tu t’ s?

S in einziger S aufcb umfängt fie, Sag unb S a ch t, toill fie nicht mehr loslaffen. S5erner überjebiittet fie m it Offenbarungen einer Leibenfcbaft, oon ber fie aus biefem kalten, nüchternen 3 abrbunbert in Jagenbaftc gerne geriffen roirb. Sie oerroanbelt ficb- Sie blüht auf.

S l i t jebem Sag roirb Jie ein halbes 3 o b r jünger. <3n zwölf Sagen roirb fie achtzehn fein.

S5as ih r roiebtig roar bisher, es roirb unbebeutfam.

SSoran fie oorbeigelebt bot, Jie enfbeckf es Jtünblicb-

‘Diefer einzigartige Stenfcb, ben fie bis zur Selbftaus=

(öjebung liebt, roirb ih r ?ura S ta ß a lle r i)in g e . S lam * cbes an ihm ift unergrünbücb. ©s beunruhigt unb be=

glückt zugleich. Such fein S lte r Jcbroankt. Stancbmal ift er ?roan?ig, manchmal über o ie rjig . Sie roeiß, baß er febr arm ift, baß er im ©letib lebt. S b e r roarum ftreut er hier aus oollen öänbeu? „T»as ift 'pom p auf 'Pum p“ , e rk lä rt er, „ich brauche bas roenigffens bies eine S ta l. € s ift eine S r t S eifeftipenbium .“ © tioas Srijierenb=örretierenbes ift um ihn. Stancbmal benkt

4

(7)

fie, luftooll burcbfcbaubert: S r ¡Jt ein §ocbftapler!

Silan roirb ihn verfolgen. S ö ir roerben jufammen fließen.

Stach Scbroebenl „3ef?t roeiß ich auch, m it roem bu ent®

fernte Ähnlichkeit baft“ , Jagt fie eines Soges, „m it 5 rr®

binanb S ticolai! Scb habe ibn ö fte r in ö llu ftrie rte n ge®

feben.“ — „© ro fe ffo r N ic o la i? ©en kenn’ icb fogar ein roenig.“ — 3 a, roenn bu mal fo berübtnt roerben könnteft?“ — „ h e i l i g “Stusficbt“ , fe u fjf er, unb roirb plbljücb kopfbängerifcb-

l i e b e r finb oier?ebn Sage um. S3ier?ebn ©roig®

keiten, oier?ebn 5ekunben. „Scb habe noeb gerabe bas Steifegelb“ , geftebt f e r n e r , „je ß t bei)jt es aber:

arbeiten!“ Sine Slbnung langt fpinnenfingrig nacb ibrem ©er?en. Unb roirklicb, er fä h rt fo r t: „S B ir fteben am Scbeiberoege, S in a i ©ntroeber, bu ?iebft jetjt ?u m ir, ober — “ „O b e r? “ — „ — ober to ir trennen uns jeßt unb bebalten bie Srinnerung an etmas llnoergänglicb®

Schönes, ©enn fieb mal, K inb, im fteingrauen S illtag, in ber Sorge ums tägliche © r o t kann unfere Siebe nicht gebeiben. “Das ift ein ?u magerer Stäbrboben. © as SSunber mürbe erfticken.“ — „ f e r n e r ! “ — „3 a , m ir haben bie <233abl: Sntroeber roirft bu meine braoe Ka®

merabin, ober bu bleibfi in ber S rinnerung meine ©e®

liebte, mein Jeft, mein Staufcb!“ — „ ‘Du bift meiner übe rb rüffig !“ kla g t fie. — „ ‘Stein“ , fa g t er ftirne®

kraufenb, „e s ift ber tieffte ©eroeis meiner Siebe, baj?

icb b ir alles erfparen ro ill.“ ---

S tu r Jebr langfam lebt fleh Sina in ih r altes ‘Dafein roieber ein. © a s oerraufebte SBunber leuchtet nach-

‘Der arme, junge, »erkannte K ü n ftle r roäcbft ih r ins Segenbäre. Sie berounbert feine SSeisbeit, fa ft bünkf ih r, er habe recht gehabt m it feinem ©ntfcbluß ?ur

Srennung. Sein S3ilb ru b t unoerleßbar. Stie ift ?roifcben ihnen ein unfreunblicbes SBort gefallen, alles roar oon Siebe burcbfeligt. Stie bat ficb eine öbe noch fo flüchtig

?roifcben ihnen breitgemaebt.

Stber einmal — oiele Sllonate finb feitbem oer®

gangen — ftebt alles roieber auf, beifebt heftig ©egen®

roart. Sina bat eine kleine S rbfcbaft gemacht, ?roei®

taufenb S ltark, oon einem fernen Onkel, beffen Sob fie überrafebt, roeil fie nicht recht baran gebaebt bat, ba|j er überhaupt noch lebte. Sn bemfelben Síugenblick, roo fie’ s e rfä h rt, ift es ih r auch febon © eroifjbeit: ©¡es

©elb fo ll SBerner gebären, fo ll ihn oorroärts bringen in feinem K ü n ftle rtu m l — Sie forfebt nach ihm, erfolg®

los. © a fä llt ih r © ro fe ffo r S ticolai ein. © e r roirb ih r oielleicbt SBerners Slbreffe geben können.

Jerbinanb Sticolai roobnt in einem reichen §aufe.

© e r b a t’s beffer als ih r arm er SBernerl Sie jie b t ben gläfernen Scbellefiknauf unter §er?klopfen. Sie e rfä h rt:

„ © e r gnäbige g e r r ift nicht ?u § a u fe .“ © a kommt ein junges Siläbcben, fo an fecb?ebn. „Siteine S lte rn finb ausgefabren. Kann icb etroas beftellen, ober roollten Sie gerne © apa felbft — ?“ Sina fra g t nach SBerners Slbreffe. © as gräu le in S ticolai kennt fie leiber nicht.

„S lb e r icb roerbe © apa fragen unb fie Sbnen bann jufcbicken.“

Söie fie nach unten kommt, h ä lt ein Sluto. ©in fcblanker, eleganter § e r r ffeigt aus. „© le ib Jißen, S lla rg o t, ich bol n ur bie Stlappei“ © r febreitet un=

fiebtig an S inas roeitaufgeriffenen Slugen oorbei. „© u fe n Sag, § e r r © ro fe ffo r l“ bienert ber © o rtie r. Sinas Oer? ift roie abgebroffelt. S ilit bleiernen Knien kehrt fie beim, ein kleines Slbenteuer bes großen Sticolai.

(8)

RICHARD MANZ:

»Ilncnficct unb fern 6er H eim at. . ."

<eci0bniffß auf öec lommecfdjßn ^cgclflugftfjulc in

P o lie r © rroartung fit?en bie neuen Slugfcßüler im

‘^ o o t auf ber S a ß rt ?ur Pommerfcßen Segelf'lugfcßule.

Schon lange hohen fie ben roeißen S e rg am Hori?ont beobachtet. S o llte bas roirklicß bie C o n s k e b ii n e fein? S tö ß e r, immer g r ö ß e r . .. ! © as ift ja toeißer, leuchtenber Sanb. S o r ihnen liegt ftol? ein großes

^ u n b e r ber S ta tu r, Sacßbetn fie bas S o o t oerlaffen haben, überjeßreiten fie mehrere ‘Dünenketten. © a ftre ift iß r “S lick ein ©al, bas oon geioaltigen ©ünen gebilbef roirb; ber roeiße Sanb roechfelt m it bem © rü n eines S5ä(bcßens ab, unb in bem ©al liegen frieblich mehrere K ä u fe r: © a s S ü e g e r l a g e r C e b a. Sie halten es nicht lange im Säger aus. Stuf bie Sonske- büne! Keucßenb erreichen fie bie freie Soße. S3ie kann bie S3elt nur fo feßön fein! Unb bas alles fo in ber S äße, in bem lieben Heimatlanb.

Pügel reißt fieß an Hügel, ßier unb ba oon harten

© rä fe ru bebeckt; jroifcßeu ben Hügelketten leuchten noch einige S äum e ßeroor. 3 u r Sinken feßimmerf ber große C e b a )' e e , beffen Um riffe mau jet?f beutlicß erkennen kann, ?ur Secßteu grüßt bas unenblicße Sileer, beffen tiefblaue gluteu oon roin?igen Schiffen bureßfureßt roer»

ben. “Die S ra n b u u g ift ?roar ?u ßören, aber oon biefer Höhe ßerab feßeint es fo, als plätfcßern bie SJelleu langfam an ben S franb.

© e r S5inb kommt ben S e rg ßinaufgefauft. Un=

unterbrochen tre ib t er ben lofen Sanb m it hinauf unb lagert ißn auf ber anberen Seite roieber ab. © e r Sanb tre ib t unb tre ib t. 21 m Oftßang gleitet er herunter unb b i e © ü n e r o a n b e r f i m m e r r o e i t e r .

Siugbienft!

Srennenbe S titta g s fo n n e . . . © ie Slugfcßüler laffen lieh im ©ünenfanb braun brennen. © in ‘P fiff je rre iß t bie S üß e: „ 5 l u g b i e n f t I“ S o n allen Seiten kommen fie ßerbeigefauft. Oß, ©ickercßen ßat ßeut’ feßon flinke S e in e ! © ie „ © ß r e n r u n b e n“ geftern haben boeß geholfen. Unb bann ber S rü ß fp o rt in ben ©ünen.

©ine Stafcßine naeß ber anberen roirb aus ber S lu g - halle geholt unb auf bie ©ünen gezogen. SSunberfcßön!

© ie großen roeißen S ö g e l auf roeißem ©ünenfanb. ©ie Stnfänger bleiben gleich unten am Hong. Sie finb immer am eifrigften. © ie Stafcßine fteßt fta rtb e re if, bie S la n n - feßaft jießt bas ©um m ifeil aus unb unfer © rroin roirb ßocßgefcßnellt. Seßf bloß, roie rußig er bas Steuer hält. Unb bie Sanbuug — tabellos. 3eßt feßeint aueß ber Slpfel bei ißm gefallen ?u fein.

SJie faß bas boeß oorgeftern noeß aus! © as erfte

■2tla l in ber Stafcßine. © an, eßrlicß: © a s H e r ? ß a t u n s a l l e n f cß n e 1! e r g e k l o p f t . U nfer ©rroin feßien äußerlich ?toar rußig, boeß ber Slugießrer kennt feine Scßüler. © r fü ß lt m it ißnen: „S ü ß e , immer rußig bleiben, © as ift ja fo einfach.“ Über fieß ßinroeg fießt

©rroin bie anberen Slafcßinen fliegen, unb im füllen hatte er^ boeß rooßl Sorge, baß man ißn auch gleich fo ßoeß feßießen roürbe. „21 u s ? i e ß e n --- !“ Seine 3 üge ftra ffte n fieß. „ k a u f e n !“ © r faß gerabeaus — .

¿ P 1“ 1mußt -. bu m u ß t--- .“ „5? o s — !“ © a Taufte bie /iiafeßine über ben Soben, ßalb rntfeßenb. © rroin hatte es gefcbaf'ff. ©in Säcßeln auf feinen 3ügen. „ S k i H e i!“

— fcßallfe es oben oom Hong.

©eftern flog er feßon eine gan?e Strecke, © as erfte S la l fre i oon ber ©rbe — roie lange hatte er bas erfeßnt! „S 5 irk lic ß , auch bu roirft bas lernen“ , fo jubelte es in feinem Snnern. <3n ftram m er H altung ffanb er oo r bem Slugießrer unb erroartete bie K r itik , © e r konnte ein Scßmun?eln uießt unterbrücken, ©anu ftürm fe SJerner an bie 2 lrb e it. — ©oeß ßeute finb fie feßon etroas ßößer am Hang; ’r a u f --- ’ ru n te r ____ __

’r a u f ---’ ru n te r, © as Slugfieber ßat alle gepackt.

Sie merken gar nicht, baß fie fo tie f einfinken. 3eber, aber jeber muß ?upacken. Kerle, gan?e Kerle gehören hierher.

S3ie feßnfücßtig feßen fie ben anberen Sttafcßinen uaeß. So ßoeß oben! Unb bas „ S a b y “ , bie feßnittige Segelmafcßine ba oorn am Hang. 2Bie rußig fie ß in- unb ßerfegelt, ein großer S ogei.

„© e fte rn ift Sonntag geroefen,

© i, ba roar fie roieber ba . . . “

Sou bem einen Hang fcßallt’s hinüber ?um anberen. © ie

„2Seißnacßfsmänuer“ ßaben ein anberes SJarfcßlieb angeftimmt. Sie ßaben es befonbers eilig, benu — iß r S a r t — ja, „© berß arb, ber m it bem S o r te “ roar ein reines SÖaifenkinb bagegen.

„<3ft bie „ A “ noeß nicht erflogen unb ber S a r i roirb a b ra fie rt,

kommt bes S acßts bie „Scßroar?e K uß “ , roirb m it S3affer o p e rie rt.“

„Srembe — Srembe!“

S3ie oerfteinert bleiben bie beiben S lä b e l fteßen, bie oon ber anberen Seite auf bie ©üne geftiegen finb.

„Srembe Srembe“ brößnt es oon allen Hängen. Sjt hier bas S e tre te n oerbofen? S3as rufen bie rauhen Stäuuerkeßlen? ©ine SSarnung? © ie leicßfen S om m er- kleibcßen fla tte rn im S5inb. © ie jungen Slieger finb auch nießt gerabe aus Stein. ö ß r S u fe n o e rklin g t in ein Cacßen. ©au? allmählich roagen fieß bie ©äffe näßer heran. 2lßa — fieß mal — gan? nett! — 2lls hätten biefe S lä n n e r jahrelang kein roeiblicßes SJefen gefeßeu.

„211 i t ß e ! f e n , los, m itßelfen!“ Sie finb auch fogleicß babei, ?ießen bie SlTafcßine m it auf ben Hang, © ie <3rm=

garb möchte auch fliegen? S b e r fie roill gleich oon oben oon ber ©üne ftarten, bie kleinen Slüge genügen iß r nießf. © e r S luglehrer — ? © r ift bam it einoerftanben?

© r ru ft Jeine Scßüler ?ufammen, gibt ißnen leife eine kur?e 2!nroeifung. Sie läcßeln oerfeßmißt. 2 llfo los! © ie

„ 5 r e m b e“ roirb angefcßnailt. „S 5 ie ßoeß roollen Sic benn? © re im a l fo ßoeß roie bas Kurßaus? S3enn’s ?u ßoeß ift, bann brücken Sie ben Steuerknüppel nach oorn, fliegen bis ?ur See, treten reeßfs in bas Seifenftener unb fahren in feßrägem S ogen roieber ?urück ?ur

© ü n e ---.“

Sie ift feßon bebeutenb befeßeibener geroorben: ,,© e - ben Sie boeß bitte <3ßre Heimatabreffe an. S i n b S i e o e r ( o b t ? Haben Sie fonft noeß etroas ?u beffelleu?“

— 3eßt roirb es unßeimlicß! S ollte bas roirkließ fo gefährlich fein?

U o r fieß ben fteilen, ßoßen Hang, bie S ta rtm a n n - feßaff ?um 2(us?ießen bereit. S ollte fie boeß nießt lieber ausfteigen? <3ßr Her? feßeint fcßueller ?u klopfen, a ll-

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(9)

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mäblicf) roirb iß r ©eficßt blaß. “Steinl Stießt ¿uriick!

K ra m p fh a ft h ä lt fie bas Steuer feft. Sie muß noch ein- tual bas Kommanbo roieberßolen. „Kom m anbieren Sie bitte fe lb ff!“ Sine kleine “pauIe — noch ¡ft es o e it — • b la m ie re n oo r ben Stiegern? Stein, gan? gleich, roie es roirb. Sogleich roirb bie S tartm annfcßaft m it ooller S traff anpacken. Sie fieht bie grinfenben ©eficßfer, in

©ebanken fc h o n --- . “Da, ein gequälter Stuf aus bem Sltäbchenmunbe: „S i u s ? i e h e n ---1“ --- SSas

Om ^ in n flm in ö Fo*-: Max Eh,ert

ift bas? “Die S liegct laffen blißfcßnell bas S eil fallen unb — — aber roas benn? Sie ¿¡eben bie Jacke, bas

§emb aus unb ftehen Schließlich alle nur in Snrnßofen.

S B a ru m ? ---Steh fo . . . „S t u s ? i e h e n “ hatte fie gerufen, örm garb roirb oerlegen. Je ß t ift es m it ih re r Saffung oorbei. “Diefe J lie g e r haben fie angeführt. Unb baju noch bas u n g e h e u r e © e b r ü l l .

puuger---Suitger!“

S in ©efumme auf ber “Düne. „ j u n g e r ---•

§ u n g e r “ , fo fchm illt es an, immer in ber SHelobie bes SSolgafcßifferliebes. “Piele Sttale haben fie bie Slugjeuge ßoeßgejogen, manchen Sropfen Schmeiß hat es gekoftet. Je ß t k lin g t ih r ©efang mie bas Klagen ber © aleerenfträflinge. „ ju n g e r — — ö u n g e rl“ fo brößnt es in oielftimmigem S h o r, als fie bei bem Sliegerlager ankommen. Sttübe — hungrig — unb hoch m it Jreube im § e rje n : “Das mar heute toieber ein Sag.

‘Da mürbe oiel jugelernt.

Kaum finb bie Sltafchinen in ber S alle, ba tö n t ein meiches Klingen, bas fie alle gern hören: “Der „ © o n g“

ru ft jum Stbenbbrof. “Das ift menigftens ein ©ong, ein Stück einer jerfprungenen © ranate, bas noch oon einem Schiffsmanöoer o or bem Kriege ftammf. 3m S peife- raum türmen fich “Perge unb S3erge oon Stullen. Stm erften Sage lachten fie b ire kt barüber, hoch ¡eßt roiffen

fie, roas es heißt: „§ u n g e r — p u n g e r!“ Sine S tille im Staum, fü n f — feeßs — S i e b e n S t u l l e n . „Stoch eine S tu lle ju Suß!“ „ “Den SBafferfurm , b itte !“ “Die S3erge oerfchroinben in k u rje r J e it. 3mtner mehr roirb oon ber Küche geholt. “Dann — ganj allmählich beginnt toieber bie Unterhaltung. “Die „Seim bullen“ oom P a u - le ite rk u rfu s ftimmen bas Sieb oom Sluerßaßn an. “Das haben fie hoch ?u gern. Uns erfeßeint es ju roeßmütig.

Sogleich beginnt ein Sängerkrieg. “Doch balb finb fieß alle einig unb es bröhnf: „ S B ir finb bie S e g e lflie g e r. . . “

Sniffernacßf auf Souske.

Stuße — tiefes Scßroeigen. “Der Sltonb kommt nur oon J e it ?u o e it hinter ben SBolken ßeroor unb erßellf m att bie jläcße bes Sebafees. Stußig fcßallt bas S tau- feßen oon ber See herüber.

“Da hufeßen einige ©eftalten bureß bas S al — jeßt bei ber Slugballe. Sie tragen etroas! Sine alte S ra g - fläcße? Stacß roenigen Sekunben oerfeßroinben fie geräufcßlos in einem “Dünenkeffel. SBieber tiefe S tille . S in fcß rille r “P fiff:

„S e u e re la rm “ !

3n ben Scßlaffälen ein bumpfes “P oltern. „S i cß 1 1“

SSergeblicß, ber S tro m ift ausgefcßalfet. S ilit einem Stuck haben fieß alle aus ben S3etten geroäljt. Surnßofe - Srainingsßofe — . „ § a l t ! “Die § o fe gehört m ir l“

_ 3 u fpät, jeber ßaf feßon ein öofenbein augejogen. —

“Der erfte Schüler ftü rjt heraus, rnelbet fieß beim Slugleifer. 3ßm nach fauft bie ganje Peiegfcßaft, noch halb im Scßlaf taumelnb, fieß im Saufen noch anjießenb.

S in e r kommt fogar im Stacßtßemb, eine “Decke unter bem Slrm . — „J u r ü c k !“ „ § ie r “Pumpenkommanbo!“ —

„S öfcß trupp!“ — „S3ergungskommanboI“ — § ie r S3e r- binbungstrupp!“ — Kein Saut! Sine Sttinute naeß bem

“P f if f fteßt alles in Steiß unb © lieb angetreten.

“Da, ein ©lüßen an ben §ängen ringsumßer. 3 r - genbroo brennt es. “D o rt, hallo! ba im Keffel. Scharfe Kommanbos! “Die © ruppen braufen bureß ben Sanb, ber Söfcßtrupp fogleicß ?um Jener. SBirklicß, eine alte Sragfläcßo brennt, bie Slancmen praffeln, freffen an ber Seineroanb unb an ben Stippen ßoeß. “Du tapferer Slügel, fo ßaft bu roenigftens ein Snbe in Sßren. “Da kommen feßon bie erften S im er m it SPaffer, bie ber “P e rb in - bungstrupp in langer Kette herbeifeßaffi. Statfcß — ber erfte ©uß, boeß — b a n e b e n . Ss roäre boeß ju feßabe um bas feßöne Seuer. “Da ift ja auch unfer kleines S ta - bieseßenbeet, unfer ganzer S to lj ßier in ben “Dünen, bas oiel Sllüße unb S irbeit gekoftef ßaf. Schnell oerfickert bas Söaffer. Ungeheure Sllengen roerben in rafenber S ile ßerbeigefcßafff. S in Stufen, ein Soben, ein Sempo!

S in e r ftü r jt im “Dunkeln m it bem S im er über einen kleinen §ügel, boeß roeiter — roeiter. “Der P c rg u n g s - frupp. — „ S r f t alte Seute — ben ©eibfeßrank!“ Unb babei fliegen nur p o ljk lo b e n bureß bie S uff, bie fie jeßn Sllefer roeiter roieber aufpacken.

“Das Jeuer flackert nu r noch. S chluß pfiff! “Da fteßen bie Slieger, oor ißnen ber S lugleiter. S r lächelt jufrieben. Ss hat geklappt. P e r erfte roirb oor bie' S ro n t gerufen. P r a o o ! “Damit bie Sungen fieß noch einmal roeiten, gibt es in bunkler Stacht einen Sauf bureß bie “Dünen. „S öeggetrefen!“ — “Das roar eine Überreichung, aber Spaß ßaf es boeß gemacht. Sie roer­

ben noeß o ft baren benken.

Silles ruß t, bas Scuer feßeint fieß noch einmal angefaebt ju haben, cDroei Slugleßrer bemerken es, Iptingen aus ben “Decken utib hinaus, ber eine nur in einer Surnßofe, ber anbere m it bem Stacßtßemb be-

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(10)

kleibet barfuß. — Sie fehen bas kleine ¿jeuer, — fchroeigen, — fehen fiel) beibe an, Jagen kein M o r t , legen noch einige Scheite in bie © lu t, — feßen fiel) in ben ©ünenfanb, ber noch non ber Sonne roarm ijt, — fcljauen Jinnenb in bie © lu t — . 3 a, ja, J i e l i e b e n

¡ b r e © ¡ i n e n , ihre Conske, lieben bie Jlieger, bie Jliegerei. © a m iijjen fie aber boch beibe lachen, — einer im ‘Kacbfbemb, ber anbere in ber ©urnhofe. „© ¡e blauen © ragoner, fie r e i t e n . . . I “ ©s k lin g t h a r t,’’ihre fe h le n fin b r a u h oon ber Seeluft. Sie fingen, fie e r- jäblen bis im Morboften über ber See ber "Morgen graut.

IT Sfunben ohne M otor in ber Cuft!

M o rg e n s 4 U b r: „ S t r a u s S?erls, fabelhafter

% o r b io i n b !“ © e r M in b fa ck iff ftra ff gefpannt. Sn roenigen M in u te n ftebt bas ,,‘© a b y“ oor ber ö a lle . ©ie erften S trahlen ber Sonne blißen über bie ©ünen. © e r S lu g le ite r S e 11 g a ft fcbnellf mit bem 5lugjeug in bie

§öbe. Sft bas ein 'äufroinb an ben ©ünenl 'Jlb nach Ceba! © as Jlugjeug roirb immer kleiner, — jeßt kaum noch ju feben, — es muß beinahe in Ceba fein. M ir k = lirb, ba an ber ©Hole k u ro t es. Schon jehn K ilom eter geflogeni © ie Cebaer ‘©abegäfte liegen noch in tiefem Schlaf. Anbere ©Hafcbinen folgen, © ie Schüler o e r- fueben ihre erften längeren Slüge, legen ißre C=

© rü fu n g ab.

M orgenkaffee. S etfgaff flie g t roeiter. M itta g s 12 U h r: S ettgaft i m m e r n o c h i n b e r $ ?uf t . © a m it batte er toobl felber nicht gerechnet, © r bat ja gar nichts gegeffen. ©ine Eafel Scbokolabe unb eine glafcbe

‘©runnen, mehr bat er in ber ©ile nicht mitbekommen.

Sinige bebauern ihn, befonbers als fie m ittags beim Entenbraten )ißen: aber ehrlich: fie hätten auch gern einmal gehungert, toenn fie fo lange in ber M f t fein könnten. — © e r S tra n b roimmelt oon «Säften. U nter ihnen o e rfo lg t ben Slug m it befonberem Sntereffe ber

©eichsinnenminifter © r. 5 r i rk.

S ettgaft fcheint fich ganj fre i ju fühlen, © r brückt ben '©oben an, reißt bie Mafcßine plößlict) hoch, flie g t eine S te ilku ro e nach ber anberen, fo baß ben g lu g - fchülern fchon oom 3ufehen ganj bange roirb. M e n n

fein ©eficht gar ju ernft ausfieht, bann fchallt es im

©hör ju ihm hinauf:

„Unb Jchlägt ber ‘©auch auch Salten, M ir bleiben boch bie M ten.“

©ie Sonne neigt fich. ©as „ <©aby“ i m m e r n o ch i n b e r C u f t . ©er M inb ift (eiber fchon bebeutenb fchroächer geroorben. Ob er roohl noch hie Macht hin- burch roehen roirb? Settgaft roill noch nicht lanben.

M e r hätte bas am Morgen geahnt! ©ie Slugfchüler fchleppen oon allen Seiten §o(j herbei, ©ie Strahlen ber untergehenben Sonne fpiegeln fich in ber See.

©ämmerung. ©a flackern auf bem ©ünenkamm b r e i C e u c f j f f e u e r auf. ©och mo ift Settgaft? Sliegf er immer noch im ©unkeln? «3ft er fchon gelanbet? M e l- leicht im oöllig ©unkeln hinter ben ©ünenkamm geraten unb — ‘©ruch?? ‘©ange Minuten! ©a — als roenn ein ©eift oorbeihufcht. M u n b e r o o l l ! ©ine Se=

kunbe lang bie beleuchteten ©ragflächen, bann roieber oerfchrounben.

^b e r ber M inb, — er hat mächtig nachgelaffen:

fünf M eter in ber Sekunbe nur noch. ‘Da kann er boch eigentlich gar nicht mehr fegeln, aber er lanbet immer noch nicht. 3eßt jeigt ber Minbmeffer nur noch jroei bis brei Meter. Unb babei fliegt er noch einmal im Dunkeln nach t?eba. 3ßßt — eben bei ber Kuroe ftreifte er fchon ben Stranbhafer, — aus — er muß lanben, Jeßt bie Mafchine bicht neben bie ‘©ranbung, bie ihm im ©unkeln einen In h a lt gibt, ©ie Slugfchüler ftürjen auf ihn ju, freuen fich unenblich, baß fie Settgaft bie Sanb geben können. % S t u n b e n o h n e M o ­ t o r i n b e r C u f t , roenn fie bas boch auch einmal erreichen mürben I

Mbfchiob.

§eiß roar ber Sag. Sie liegen abenbs ausgeftreckt im Sanb, erjählen, erinnern fich an bie erften Sage, roo he fich noch fremb roaren, benken jurück an bie oielen Stunben ber 5reube. 5 r e u n b e finb fie geroorben. Unb in ihrem ännerften fpüren fie, baß etroas öoßes fie oer- binbet: bie S i i e g e r k a m e r a b f c h a f t ! --- ‘ilm Simmel treten bie Sterne heroor. ©ie Sreunbe plau- bern noch fange, — ber leßte Mbenb auf $?onske.

Fot. Max Ehlert

(11)

fJcocbtíp un6 fíolj míe eín SbnípoHnb bucdi bíe tícfbloucn 5l)opcn,

Icfjmutfe ¿ícpel, proll ím 5l)ínb fommt unfcc -Sriiíff tic jopen.

-Sommecfonníp leutfjfcf bíe ¿3ee.

-Scbonfíc con alien « 51íobe!

h

3eemann feín! * -Scbnlícbftec Smnbcnfcaum!

43ecfnln*tl * Sortiícbco üebení * 2Jodi nídjt alie fingen Ijlcr 3íaum Gen SJeften nuc inoró co ocflcbcní illarnf) ílJuííecaug’ fíolj ídi leuditen fcíj:

„íllcín funpc, ce íft auf óce ílío b c r M 4feI6ífótt üllannen funge 43cbac!

3be loccbct bem üofcelonb f aúpen.

Seuffrbc 5joffnung ín blonbcm 5jaac!

íllutíg blííjcn óíc Alunen.

3 íc febauen fo Ijcll nncfi

jíu d

uní» ^cc auf óce ¿fommecfabcí mít óce ílíobc.

51)ao feapft 6u fue funge, foftbace gcodjt bu bceclídico 4Jd)íff ín óíc ^Ucííc ?

•üeudjtenbc klugen, bao 4jcejc ladjt, gebe vBud) <Botf bao Geleite!

£ine Heine gäbet nuc auf blauee -Oec mit bau febönften 4Jdfiff, unfccc iliobe.

^eioittce jicbt auf! * bco <9tucmce OBcirialt, büftcce 5Uolfcn unheimliche klaffen «

On cafcnbcc €ile gclingt’o ibm balb bao -Schiff, unfee «Schiff ju faffen.

Ilbec illenrcbemoecf unb Jllcnfcbenfinn caft bao 5Detfee in wilbeni -Sjabn babin.

ifinuntee auf ben <!£cunb bce J3ec mit bem fdiöncn gabejeup, bce Sliobc.

5I)o blieb bie junge, bie glürflicbe 43cbaet w 3 a o 5l)ettee bat fidj oeejopen.

Unfee bcutfclje Hoffnung im blonben 5]nne teeibt boffnunpoloo auf ben 5Uopcn.

aßefd)!offen im Hob manch fungec illunb auf bce ®ftfcc tiefftem fanbipen (Bcunb.

iliutfeebeej fdjeeif im soilbcn 5üeb:

Allein funpe, ec mae auf bce iliobc!"

-gcctfin Jcftfe

H i d j t H a g e n - to ie d e c w a g e n !

Q

(12)

REINHARD BONITZ,

25 Jahre Saßnitj - Trälleborg

Pie Steicßsbabnbirektion Stettin nimmt unter ben 28 Steicbsbahnbirekfionen baburcß eine befonbere Sfel*

iung ein, baß non ibren 17 510 ©ifenbaßnern beinahe 300 jum Scbiffsbienjt geboren. P iefe „ S t e i c b s b a ß n * m a r i n e“ betreut ben ©ifenbabn*5äbroerkebr über ben Strelafunb jroifcßen Stralfunb unb S lltefäßr, über bie Sroine jroijcben Sroinemünbe unb Oftfioine unb be*

fonbers aber ben p o cb Î e e * 5 ä b r b e t r i c b jroifcßen Saßniß unb © rälleborg. ‘Diejer betrieb bückt am 6. ¿Uli 1934 auf fein 25jäbriges Pefteßen jurück. “Die Pebeutung ber „ 5 cb ro e b e n f ä b r e“ für ben P e r*

kebr jroifcßen Peutfchlanb unb bem ftammoerroanbten Schweben unb für ben jroifchenftaatlicßen Perfonen* unb

©üteroerkeßr überhaupt rechtfertigt an ber Scbroelle bes jroeiten Pierteljaßrßunberts ein bcfonberes ©e=

beukeu.

P e r fortgefeßt geftiegene P e rk e h t jroifchen Peutfcß*

!anb unb Schweben botte, namentlich im <3ntereffe bes P e rfo n e n * unb P oftoerkeß rs, bereits im 3aßre 1865 ju r E rö ffn u n g einer oon ben fcßroebifcßen S taatseifen*

bahnen betriebenen P o ftb a m p fe rlin ie Sîîalmo— S tr a l*

funb unb im 3 aßre 1897 ju r © inticbiung eines ftaatlicb fuboentionierten P oftbam pferoerkebrs jtüijcben Saßniß unb S rälleborg geführt, ber beutfcberfeits oon ber burcb ihren Stügenbampferocrkehr roeitbekannten S te ttin e r Steeberei P raeunlicß, fcbmebifcberfeits oon ber Steberi Sl. P . 5oerige=©ontinenfen in Stockholm betrieben mürbe. Slber auch biefer P e rk e h r genügte im Saufe ber 3abre nicht mehr ben fortfcßreitenben P e rk e ß rs * anfprüchen. önsbefonbere mürben bie PSünfcße immer lauter, nicht nur ben Steife* unb P o fto e rke ß r noch roeiter ju oerbeffern, fonbern auch ben ©üteraustaufch

— namentlich bei fr o ft* unb ßißeempfinblichen © ü te rn — ju befchleunigen unb koftfpielige unb jeitraubenbe, o ie l*

fach ?u Schaben führenbe Umlabungen ju oermeiben.

‘Stach bem P o rb ilb bes 1903 eröffneten P a m p ffä ß r*

betriebes jroifchen Peutfchlanb unb P änem ark (Söarne*

münbe— ©ebfer) mürbe baher im 3abre 1907 b u r cb S t a a t s o e r f r a g jroifchen bem Peutfcßen S t e if unb bem Königreich Schroeben tro ß ber ungleich längeren

© ntfernung befchloffen, einen burch bie P re u ß iffe n unb bie Schroebifchen Staatseifenbahnen gemeinfchaftlich ju führenben p o f fee*5 äbrbetrieb jroifcßen ‘Deutfchlanb unb Schroeben e in ju rifte n . SSäßrenb auf fchroebifcher Seife © rälleborg als Stusgangspunkt feftftanb, fie l in

‘Deutfchlanb nach längerem Schwanken insbefonbere jroifchen Saßniß unb bem noch nörblicher gelegenen Slrkona bie SBaßl auf Saßniß; ausfflaggebenb mar in ber p a u p tfa fe , baß Saßniß © nbpunkt ber Schweben*

P e rke ß rslin ie B e r lin — S tra lfu n b — Saßniß roar unb be*

re its einen einigermaßen ausgebauten p a fon befaß.

5 ü r ben Säßrbetrieb, ber angefichts feiner P e beu*

tung fü r beibe Cänber am 6. 3 u li 1909 in ©egenroart bes ‘Deutfchen K a ife rs unb bes K önigs oon Schweben fefflich eröffnet mürbe, ließ ‘Preußen bie 5 ä b r f f if f c

„ P e u t f f I a n b“ unb „ P r e u ß e n“ , Schroeben bie Säbrfcßiffc „K onung © u ffa f Y . “ unb „P ro ttn in g P ik t o r ia “ bauen. PSäbrenb bie fcbroebifcben Schiffe in Schweben unb ©uglanb gebaut rourben, finb bie beut*

fcheu Schiffe Sfteifferroerke bes S t e t t i n e r P u I » c a n s. Stehen bem P a u ber Schiffe mußten foroohl in

Saßniß als auch in S rälleborg umfangreiche p a fe n * unb SSerkftättenanlagen hß^geftellt roerben. önsgefamt roenbefe Preußen 10 Stlillionen STlark auf. P ie beiben fcßmucken, jebem Stügen* unb S fro e b e n fa ß re r rooßl*

bekannten S ä ß r ff if fc „P e u tfch la n b “ unb „P re u ß e n “ — bie fcbroebifcben Schiffe haben ungefähr bie gleiche P a u * a rt — finb je 113,8 Sttcter lang, bis 16 Sttefer breit unb haben bei 2400 Sonnen SBafferoerbrängung leer 4,3 Sltetor, beloben 4,9 Slteter Siefgang. P e i 16,5 See*

meilen ©efchroinbigkeit legen fie bie 107 K ilom eter lange, roäßrenb ber P o rb e ifa ß rt in ber r ü g e n f cb e n 5 t c i I k ü ft e befonbers reijoolle Säßrftrecke in runb 4 Stunben jurück. 3e 180 Slteter nußbare ©leislänge bietet 8 P=3ugroagen ober 18— 20 ©üterroagen p ia ß . P ie Sinricßtung ber Schiffe an Speifefälen, Stufent*

halfsräumen, Kabinen ufro. genügt ebenfo roie ber jeßt ber S llitro p a obliegenbe S B irtffa fts b e trie b auch oe r*

roöhnfen Slnfprücßen. Snsbefonbere aber genügen bie Schiffe infolge ih re r im Saufe ber 3aßre immer mehr oeroollkommneten technifchen Slusgeftaltungen — es feien n ur bie Schottenanlagen, bie ¡Sunkentelegrapßie, bie Jjunkpeilanlagen, bie U n te r*S B a ffe r*S fa llJ ig n a (*

anlagen unb bie Kreifelkom paffe ermähnt — ben hoch*

ften an bie Schiffsficherheit ju ftellenben Slnforberungen, fo baß bie Schiffe bas U n f i n k b a r k e i t s j e r t i * f i k a t bes ©ermanifchen Sloybs unb bas in te rn a tio n a le S c h i f f s f i c h e r h e i t s j e u g n i s ber Peutfcßen Seeberufsgenoffenfchaft fü r kleine K ü fte n fa h rt erhalten konnten.

Sieben bem Perfonenoerkeßr, fü r ben täglich in beiben S tiftu n g e n jroeimal birekfe Scbnelljugsroagen P e r lin — Stockholm, P e r lin — Oslo, p a m b u rg — S tock*

holm unb Ham burg— Oslo tra je k tie rt roerben, roerben fü r ben © üteroerkeß r täglich befonbere © ü te rfa h rte n , beren 3 a f)l lieh nach bem P e rk e h rs a n fa ll richtet, aus*

geführt. SBäßrenb bie aus Peutfchlanb kommenben

©üterroagen in ber p a u p tfa fe Sttafcßinen, K ra ftw a g e n , eßemifeße Srjeugniffe unb Stückgüter aller S trt aus*

führen, treffen oon S rälleborg in Saßniß insbefonbere Sifcße, P ie ß , Ceber, Steine unb bergt, ein. Paneben fp ie lt fieß über bie Säßre auch ein reger © üteraustaufch im fonftigen jroifcßenftaatlichen © üteroerkeß r ab; ge*

nannt fei nur ber wegen ber Schnelligkeit unb 3 u o e r*

lä ffig ke it bes Säßrbetriebes befonbers beträchtliche P e r * keßr m it Obft, ©emüfe, Sübfrücßten unb Schnittblumen.

Slucß jum itberfeßen oon Perfonenkraftroagen ift ber Säßrbetrieb in immer fteigenbem Sltaße nußbar gemacht worben.

5 ü r ben P e r f o n e n * u n b © ü t e r o e r k e ß r , ber im regelmäßigen P e rk e h r burch Jtoei Schiffe beroäl*

tig t roirb, roäßrenb bie anberen in P e re itfc ß a ft liegen, befteßen birekte S a rife , bureß bie bie Slbroicklung bes P e rk e ß rs benkbar erleichtert roirb. J ü r ben S lusflugs*

oerkeßr, in bem bie Steifenben auch bie © üterfäß ren benußen können, roerben S t u s f l u g s k a r t e n j u m h a l b e n P r e i s m it oerbilligten Slnfcßlußkarten nach Sltalmö, Cunb, § e lfingborg unb ^fftabt ausgegeben; als P aßerfaß bient hierbei ein Slusflugsfcßein. S öeiter oeranftaltet bas P eichsbaß n*P erkehrsam t S tra lfu n b alljährlich im 3 u li eine S onberfaß rt, bie nicht nur oon ben ©äften ber rügenfeßen Seebäber, fonbern auch oon

10

(13)

\

ben ©inroobnorn Rügens unb Vorpommerns mit V o r­

liebe benutzt roirb.

Der Säbrbetrieb, ber auf beutfcher Seite mit ber Übernabme ber Cänberbahnen auf bas Veicb am 1. V p ril 1920 auf bie ‘Deutfcbe Veicbsbabn iiber- gegangen iff, bat bie auf ibn gefofjten ©rtoartungen im Caufe ber 3eit ooll erfüllt. ©benfo roie ibm jeitroeife —

j. V . roäbreub bes groben englifcben Vergarbeiter- ffreiks — ein berart ftarker Verkehr jugefallen ift, baß alle oier Jäbrfcbiffe regelmäßig oerkebren mußten, ift bie allgemeine Schrumpfung bes V5eltbanbels unb ber batuif oerbuubene Verkeßrsrückgang an ibm nicht fpur- los oorübergegangen. 3eöocb macht ficb ber VSirt- fcbaftsauffcbmung ber lebten 3<?it auch >m Säbrbetrieb erfreulich bemerkbar. Snsgefamt mürben beförberf:

3ahr Jabrfen Perfonen

Velabene Ceere

©üterroagen ©üferroagen

1927 2536 118516 21 036 5 249

1928 2796 156 061 24 365 6 451

1929 2863 165 472 25 803 6410

1930 3028 184 445 24 771 6 169

1931 3172 169 684 23 789 10351

1932 2412 112 994 17 235 5 511

1933 2456 107 672 17 796 5 891

VSäßrenb bes V5elfkrieges rourben im 3ntereffe ber Sicherheit ber Veifenben beutfeherfeifs nur ©üfer be- förbert, roäbrenb ber Perfonenoerkeßr oon ben febroe- bifchen Schiffen bebient mürbe. V5eiter mürben im 3abre 1920 bie „©eutfcblanb“ unb bie „Preußen“ oor- übergehenb aus bem Verkehr gezogen, um ©aufenbe oon Volksgenoffen j u r V b f t i m m u n g über bas V e r- bleiben ihrer ¿eimaterbe bei ‘Deutfcblanb n a ch 0 ft - p r e u § e n ?u beförbern. 3m übrigen ift ber Säßr- betrieb, ber glücklicherroeife oon befonbers fchroeren

Unfällen oerfchont geblieben ift, froß ber allgemein be­

kannten fchmierigen ©isoerbältniffe ¿roifeßen SaJjnitj unb

©rälleborg nur jroeimal an insgefamt 7 Sagen ftill- gelegt roorben, unb ?roar in ben Vtonaten Jebruar- V lä r; 1924 unb 1929. Vie ©rfaßrungen bes befonbers harten ©isroinfers Vnfang 1929, roähtenb beffen fich namentlich auf beutfeher Seife öunberfe oon ©üter- roagen angeftaut hatten, legten ben Vetriebsoerroal- fungen ben ©ebanken nahe, eine befonbere ©isbrerßer- fähre ?u bauen. So entffanb im 3abre 1931 bas Säßr- fchiff „ S t a r k e“ , bas fclbft ©üferroagen aufnehmen kann unb bei harten VSinfern ben Perfonenfäbrfcbiffen ben V3eg burebs ©is bahnen foll.

©rfchien es anfangs als ein V5agnis, eine $3ochfee- fähroerbinbung auf bie bisher n i r g e n b s e r r e i c h t e

© n t f e r n u n g o o n ü b e r 1 0 0 K i l o m e t e r ein-

?urichfen, fo ift heute bie Schroebenfähre aus bem beutfch-fchroebijchen roie auch aus bem übrigen ¿roifeben- ffaaflichcn Verkehr einfach nicht mehr hinrocgjubenken.

Ver Vügenbamm jroifeßen Stralfunb unb Vlfefäßr, beffen Vau oorausfichtlich €nbe 1936 beenbef fein roirb, unb ber ?ur 3eit bie bebeufenbfte Vrbeitsbefchaffungs- maßnabme in ber Prooin? Pommern barffellf, roirb, roenn auch bann bie gährfchiffahrt über ben Strelafunb mit ihrem für ¡eben Scßroeben» unb Vügenfaßrer un=

oergeßlicben Vlick auf bas 700jährige Stralfunb ber Vergangenheit angehören unb bamif roieber ein Stück Veiferomanfik oerfchrounben fein roirb, bie Voifejeif nach Scbroeben um e fro a e i n e S t u n b e o e r k ü r - 5 e n unb bamif bem Verkehr einen neuen Vufftieb geben. Vtöge bie Schroebenfähre auch fernerhin eine treue unb juoerläffige Vrücke über bie Office bilben

?um Vußen ber Veifenben unb ber VJirtfchaft unb ?ur Vertiefung ber V e r b u n b e n h ß i t bes ftammocr- roanbfen beuffchen unb fchroebifchen Volkes.

u

(14)

WERNER RITTICH:

Ztrtfrsm m* -SnnfiniiartDlIiing ^aßniß^amfieöcn

D e r Aufbruch unferer N a tio n bat eines in ben töorbergrunb gerückt, bas Jirh über bie © renjen bes beutfchen V o lk e s hinaus © eltung oerfchafff bat ober oerfchaffen toirb: ben b e g r if f bes “Jtorbifchen, ber eine Cebensfrage fü r E uropa ift. D a ra u s fo lg t eine Um»

beutung bes D o r fe s „no rb ifcb “ ; es Jagte lange 3 eit bas gleiche roie „fkanbinaoifcb“ — alles, toas nörblicb ber Oftfee lag, bezeichnte man bamit. ‘¿tun aber fchroinbef biefe äußerliche Trennung nach Cänbern; Kenntnis unb Dichtung ber Erbroerfe fchaffen eine innere ‘öinbung

t£mtl ODIffon: 3

t t

Hamann

über V ö lk e r unb Cänber hinaus unb bekräftigen, toas fe it Jahrhunberten unb 3 abrtaufenben e rfü h lt mürbe, roas Ceben unb ©efchehen erroies: baß bie fkanbina»

oifchen V ö lk e r m i t bem beutfchen ‘ö o lke ?ufatnmen einen K u ltu rk re is bilben, ber aus bem urfprünglich ger»

manifchen erroachfen ift; ben K u ltu rk re is , ben m ir heute ben norbifchen nennen.

U nter biefem © efichtspunkt ift in heutiger 3 e it eine gemeinfame kulturelle ‘öe ra n fta ltu n g Deutfchlanbs unb Schroebens oon befonberer töebeufung: oom 5. bis zum 20. 3 u li finbet im Schloß Droafieben, bas bamit feit langer 3 e it roieber ber Ö ffentlichkeit zugänglich gemacht mirb, eine D e u f f cb » S ch ro e b i f ch e K u n f t a u s » ff e 11 u n g fta tt. 'Unlaß ba?u ift bas 25jährige ‘öeftehen ber J ä h rfch ifflin ie , bie eine U erbinbung non cPommern nach Schonen, oon Deuffchlanb nach Schroeben fchuf unb bie bie U töglichkeit gab, baß biefe beiben V ö lk e r fich kennenlernten.

‘Der K ronprinz non Schroeben, ber zugleich Serzog oon Schonen ift, hat bie S chirm herrfchaft ber U us=

ftellung übernommen, namhafte Derfönlicbkeifen aus Schroeben unb Deuffchlanb — barunter auf beutfcher

Seite © a u le ite r S ta a ts ro t Karpenftein — bilben bas

foJ), foffnnffon: ^o nn cn u nt^ang

© hrenpräfibium ; K ü n ffle r aus ber D ro n in z Schonen unb ben beutfchen Oftfeelänbern zeigen ih r Schaffen.

Soroohl ber fchroebifche ©eil als auch ber beutfche oerzichten barauf, einen beftimmten S til als allein»

gelfenb ober als allein roertooll hinzuftellen. U3as an U la le rn in Schonen am USerke ift unb roas bie U ta le r, bie aus ben beutfchen Oftfeeprooinzen ftammen, fchaffen, fa ll gezeigt roerben, roobei bie Uusroahl burch bie zur V e rfü g u n g ftehenben Uusftellungsräum e begrenzt roar.

Ueibe Cänber finb m it ‘D ilb e rn zahlenmäßig gleich oerfreten. D a aber in ber Dnouinz Schonen roeit roe»

niger U fa le r leben als in unferen Oftfeelanbfchafien, konnte jeber fchroebifche U ta le r eine größere 3 abi feiner tö ilb e r zur V e rfü g u n g ftellen, als bies auf beutfcher Seite ber g a lt ift. D a s hat zur golge, baß bie beutfchen U ta le r in ber öauptfache neuere U5erke zeigen unb bamit einen guten Überblick heutiger beutfcher U la lk u n ft geben, roäbrenb bie Schroeben auch auf ältere “iS erke Zurückgreifen mußten — unb bam it über ihren ‘iBcrbe»

gang ‘Uuffcßluß geben.

D ie fchroebifchen ‘U usfteller gehören ju einer fcbo»

nifchen Künftlergruppe „D ie 3roö(f“ , beren '2ttifg lie b e r

— roie bie ‘Uusftellung zeigt — oerfchiebene ‘Uns»

bilbungsgänge h in te r fich haben. 3oban 3ohanffon 5. 33. ftubierte lange ¿ e it in Deuffchlanb, malte ur»

fprünglich im preffioniftifch unb fanb in 5chonen fcbtieß»

(ich eigene g orm unb ihm entfprecßenbe Ehernen; er feßfe fich burch unb fteht feit 1034 an ber Spiße ber genannten Künftlergruppe. E r ik 3önffons ältere ‘S ilb e r zeigen franjöfifche Anlehnung; ‘D a r Siegarb m alt heute noch betont exftatifch. D ie meiften neueren S ilb e r aber, oor allem bie oon 3obanfon»E bor unb E m il O lffon finb

(15)

\

b e ra rt einmalig, baß aus ihnen allein keine ‘Serraanbt»

fchaft feff?uffellen ift.

23on ben fcßroebifchen ‘S ilb e rn Jinb „ © e r Sämann“

(O lffon) unb „S onnenuntergang“ (3ohan 3 ohanifon) bier abgebilbet. “Seibe ‘S ilb e r oerlieren burcb bie fchroarjroeiße ‘SJiebergabe nie! oon ib re r K ra ft. © er

„S onnenuntergang“ je ig f in ber 2tbbilbung jroar eine

©emeinfamkeif oon ¿ äufern auf fruchtbarem Canbe bei ftille r, k la re r See: er je ig t nicbf bie 211ächtigkeif ber Barbe, in ber bie ©äcßer ro t unb blau aufleucbten.

„ © e r Sämann“ in feiner beraubten H altung, in feinem feften S c b ritt auf fe tte r ©rbe — bereu Barben roie itt allen ‘S ilb e rn OIffons ungebänbigt nebeneinanber fteben

— labt nur abnen, roelcbes Ceucßfen auf bem ‘S ilb oon ber klobigen, fäenben §anb ausgebt unb raie bamit Jym=

bolbaft ber ‘S a u e r unb fein 2 £ e rk gefeiert roirb. © as iff überhaupt O lffons eitriges ©ßema. £ r lebt auf bem

© u f feines ‘S ru b e rs in Schonen unb m alt immer roieber feine ‘S lu fte r, feinen © ru b e r, Knechte unb ‘hfiägbe; malt immer raieber bas, w om it er täglich lebt: ©rnte, Kircß»

gang, Catibfcbaft; m alt immer roieber fein 2 anb, fein

‘Sauerntum m it unbekümmerter Selbffocrifänblicbkeif.

2(uf beutfrber Seite liegt bas ©Serk einer ©ruppe aus einer Canbfcßaft nicht oor. © e r ‘Saum, aus bem bie K ünftler ftammen, iff tue! ausgebebnter; auch ber

© Itersunterfchieb ¡ft größer. Unb fo ift ber ©efam t»

cinbruck gan? anbers: 2anbfcbaften a lle r © ro o in je n oon Offpreußen bis Scblesroig=§olftein, gifcberfrauen ber cSebrung, gifcber oon ‘Sügen, B ü rg e r, © a tr ijie r ,

“S olkserjäblungen, romantifierenbe Canbfcbaffen unb — bas ift in biefer ‘Uusffcllung befonbers re ijo o ll — fkan»

binaoifcbe Canbfcßaften roerben gejeigt. <2lucb bie *21101=

racife ift oerfcbieben: ältere 2tla(er. bie burcb ben <3m=

preffionism us ihren S til fanben; jüngere, bie ben 3m=

preffionism us bekämpften unb nach ausbrucksmäßiger

© effaltung ?u eigener 2 lr t kamen. ‘Seibes jufamtncn gibt wahrheitsgemäß ben heutigen ‘Scffanb ber beut»

fcbeu 2tla lcre i roieber.

©teßrere © om m ern befin- ben fich unter ben beutfchen 21usftel(ern. © ie 2fbbilbuugen jeigen ?roei ih re r ‘S ilb e r:

©jein? ‘Safeöoros ‘S ilb n is bes Bifcßers “Sen? aus Cohme auf

©ügen, bas eine © effaltung bes Sifchertyps fchlcchthin ift;

ein K opf, ber gegen ©$inb unb

©Setter anroütefe, ber ber See Cebensunterbalt unb 2eben abrang unb ber in ©efabren unb Sorgen gelaffen rourbe.

Unb fchließlich ©• o. Kamekes 3 eichtiung „©erfcßneites ©e=

h ö ft in © ipm eroro“ , bie bie

©bgefcbloffenbeif ber © ügeti»

fchen § ö fe ?eigt, bie bie ©Seite bes Seeblickes oon ber K iifte aus aufroeift unb in biefem

©egeufaß ber rointerlichen

© infam keif jener ©eßöffe unb jener Stifel © e fta lt gibt.

*2111 e © b b i l b u n g e n geben einen ©inbruck oon ber

§ e im a t unb ©efcßaffenßeit ber ©tenfeßen jener Cänber, aus benen bie K ü n ftle r }fam=

men; fie hüben alle etroas

baoou, roas bie K ü n ftle r oon ih re r fje im a t unb ihrem

© o lke fühlen. 21110 aber geben nur einen klcinffen ©in»

blick in bie © usffellung, bie ben ©euffebett ©elcgenheit gibt, Schroebeu kennenjulernen, ben Schweben ©eutfehe kennenjulernen.

B ür bie ausffellenben K ünftler roirb bas ?ur © 5irk»

lichkeif. Sie roerben gemeinfam eine ©Socße in Saßniß

©nfcöoin: $ifd)er Ücn?

« liiip p iia iia «

<£oon oon S n m cfr. 23ctfdincifco dBcliöft auf Flügen

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Cytaty

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ringften Wengen oorfommen. Hierin liegt aueß ^a0 ©eßeimnis, baß es noch nie gelungen ift unb aueß nie gelingen roirb, ein ©iuellfals fünftlicß aud) nur

gen ©cblaf. 2lus öiefem roeefte ein febarfer IDinö peters Matrofen, öie aber öie Soje öes &lt;Sifd)ers leer fanöen. 2luf öem Sahn roar er nicht unö auch

hunöerte ootn ©reifengefd)led)t regierte Pommern toäfjrenö öiefer langen 3eit troig gaßlreicher ^eßöe niemals in öem Htaßc oon f?riegsgreueln heimgefud)t

(Hin paar ^ablen mögen öie große »olfsmirt= bieten. Die üolfsmirtfcßaftlicbe Beöeutung aber fcßaftlid)e Beöeutung öiefer neuen Berarbeitungs= bleibt, öenn mir

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