Urwähler-Zeitung : Organ für Jedermann aus dem Volke, Sonntag, 12. Oktober 1851, Nr. 237.

lDritM IF- preditiont KotnmandanteneStraße^{J. Jahrgang-)}

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llinähir-,«deitnng.

Organ sitr Jedermann ^{eins dein Volke}

Erscheinti.·iglich, mitAusnahmederTage nach^denSonn- undFesttagen.PreisproWoche1Sgr.³st. Just-rateproPetikseile2Sgix DiejenigengeehrtenAbonneuteii hier, welche dielirivcth—ler-3eitthigseiib Morgenspünktlich zu erhaltenwünschen,zahlen wöchentlich3Ps- Boteutohn Außerhalb Preußcus beliebeinau sichandiezunächst belegeneu Postaniier,imJniandeandie bekannten SperiteurederdesPostdebits

. verlustigen Zeitungen zuwenden-

»)ss;s?237, Berlin, Sonntag,den12 October»

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Kuriofes Mißverständnis-.

DakommtheutedieKreuzzeitung^—- erschrectt, daß wirindemAufsatz»immer weiter!« denSchleier^et- was zufrüh geliiftet,^{— und} will uns eint-even,sie habegarnichtdieRegierungen ^mitden schönen^Na- uien Couiniunismiis, Deinokratie und Revolution beeh- ren wollen, sondern ihre Oppositiongelte^nur den,,ticht Constitutionellen^l«

Aberschade, schade,daß sie^dann doch garzu^deut-

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lichgesprochen!^{— Noch}mehr Schadewäre es,wenn die offene Kreuzzeitung^f0ishr herabgekommen^{wäre in}ih-

rem Styl,daßsie^diegehaßten,,ächtConstitutionelien«

jetzt soverbliiint angtcktsb^daßkeinMenschdieseange- griffen sieht, sondernJedermanndarauf schwörenmöchte, sie gehe gegendieREMEng^{los. —-} Noch trauriger aberist es,daßsie^den»achtConstitntionellen«^— wenn siediese gemeint haben fOllkS^{—— Namen} beilegt,die uns einEntsetzeneinjagenl

DaschriebdieKreuzzettlmgganz harmros^voi-we- ngTtlgWörtlich FOISEUDCST»Daserbliche Recht des Fürsten istzwar höherabernichtbesser,^als dieerbli- chenRechteseines Volkes-Undesist schwerzuglaubn- daßdieRegierungen^{für Rechtund}Wahrheit strei- ten,wennsie sichumnichts kümmern alsum ihr eige- nesRecht.«

Seit wann, müssenwirfragen«,^redet dieKreuzzei- tungso^irre, Vkißsie»die»ächtConstitutionellen«mit demNamen »dieRegiernugen«belegt?^—— Odergiebt esunter denRegiekltngennochsolche,diedie zeitungzu^den »ächk«CMstikiOUellen«^zählt?

AberdieKreuzzeitung gehtnoch^{weiter. Sie}sagte:

Wirmüssennicht^dieDemokratiealleinverwerer und

bekoUpfemsondern auch noch^eine zweiteGewalt. Sie bezeichnetdiese»zweite^Gewalt«mit folgendenWorten;

»es istdaneben einezweite Gewalt,zwar^von Gott Kreuz-

eingesetzt,^{aber von Gott} abgefallen,denNamen bewahrend, aber das Wesenverläugnend,das Rechtverachtend^nnd

lediglich:

ihremeigenen Egoismusdie ä.uelleihres Rechts und das Gesetzihres Handelnssuchend,von der ersteren (der Deniokratie) kaum durchetwas Anderes als durch^{den Namen} und durchentgegengesetzte Interessen geschieden:man nennt sieDespotismns oderBureaukratie. DieseGewalt isijnicht besser-,wohl abergefährlicheralsdieandere.« ^«

WieinallerWeltmüssen^wirfragen, betrachtet sie die»ächtenConstitutionellen«alseineGewalt,dievon Gott eingesetztist'sOder bekämpft^und verwirft sie einige^{Elemente der} von »Gott« eingesetzten^Gewalt, weil sie ihrenächt eonstitutionellen Abfallvon Gott

wittert? .

Jn einem andern Artikel sagt siegegen diejenigen, dieda glaubengenug gethanzuhaben,wenn sie die Märzverheißungenvernichtet, wörtlich Folgendes:»was soll uns eineReaction, dieNichts weiß^Und Nichts kann, aiseinlöeherigesFliikwerkdesJahres 1847 construiren; ^{undwenn es}hochkommt,^diePolizei desheiligen RömischenReichsin derCentralstelle zuLeipzig zusammenzufassen?«

Wem inallerWelt willsiedenn ein-reden-daszdie

»ächt Constitutionellen«das Flickwerkvon 1847 con-

siruiren^{wollen und wer} glaubtdaran, daßdie"edie Central-PolizeiinLeipzigwahrenwollen?

Nein, meine guteKrenzzeitungl Esmagunangenehm fein,wenn man enthülltwird;

aberdasrührt daher, das;DuDichselberetwaszufrüh enthüllt hast! HastDu esaber gethan,^nun fo ziehe- nichtzurückundhaltemindestens »die^von Gott ein- gesetzte«zweiteGewaltnichtfin- so thöricht,ihreinbilden zu können,daßDufürdienächsteKanuuersessiondas Ministerium »stärken«willst,solange diese-snicht Zu-

sicherungenertheilt,^DeinePartei·zu stärken.

Die »ächt Constitutionellen!«Wahrhaftig,^esistein ruriosesMißverständnißl

Eskommtvor,daßman auf^denSattel schlägtund dasedleRoß meint,^wer ist^abersotoll, dasedleRoß zuschlagen,undihm^einreden zuwollen,man meine

den«Sattel!? ——

Berlin, denIl. October.

— Die»N.O-Z·«».schreibt:Wirtheilten schonvoreini- gerZeit mit,daß^von hier^{aus der}Antrag gestellt worden,in Breslaii noch^{einen zweiten}Schwurgerichtshofeinzusetzen,da eineErledigung^allerGeschäftedurchEinSchwiirgerichtkaum noch möglichsei.Jetzt hören wir,daßdasMinisteriumdem hiesigen Stadtgerichtdie Antwort ertheilt habe:esseidie Ab- sicht,den Kammern einenGesetz-Entwurfvorzulegen, durch welchen^dieComvetenz^derSchwurgerichte noch mehr^alsbis- her beschränktwerde;mithin seidieErrichtungeineszweiten Schwurgerichtshofesunnöthig.

— Jndergestrigen SitzungdesStadt-Schwurgerichts^er- kanntedasGericht aufVernichtung mehrererimMärzd.J.

beidemBuchhändler Stargardt eonsiseirten Eremvlare derin New-York erscheinenden,,Hummel.«^— Vorder2.Abth.des Criminalgerichts^{wurde der}Stein- undKupferdrnckereibesitzer Stadthagenwegen wiederholten versuchtenBetruges durch Fäl- schngzweier Quittungen vongeringem Betrage^{und eines} Contracts zuKokardenverliist,¹JahrStrafarbeit, 65Thlr.

Geldbußeoder2 Monat Strafarbeitverurtheilt;zugleichwurde ihm^dieConeefsionzumBetriebe seinesGewerbes abgesprochen.

T^{DieDirection der}Gewerbe-Halle (Jägerstr. 32) hat uns FolgendeszurVeröffentlichungmitgetheilt: Diealser- ster ErvorthersuchfiirAmerikanochganz^neuen Desseinsei- gensgefertigter^MöbelsindMontag ^undDonnerstag auf- gestelltundwirdtazPublikumgebeten, diese, wie auch die sonst in^derOttern-Halle befindlichenmannigfaltigenund kostbarenGegenständeⁱⁿAugenschein nehmenzuwollen.

sfVordeinhiesigen Ober-Disciplinarhofsollte heute die Sachedesfrüheren AbgeotdneienDr· Elsner inBreslaii verhandelt^werden.

—- Folgendelp^Personensind^alsMitglieder^des»Buch- smvexeiusrverhaftetundzum Criniiiialgefäiignißübergesetzt worden: Der Kaufmann Stelllberkh Lientenant a·D.

v,Jarriges sbis1846 beimKaiserAleriuider-Reg.),Tischler Boh, Coinmisiionär Schulz, Zimmermann Herold, Zim-

mermann Möhricke,Graveur Liefeldt, Gastwirth Simon,

Tischler Sydow ^undKleiderhändlerKramer. Außerdem ist noch^dieFrauHagendorffzumCrimiiialgefängnißabgeführt.

DieZahldirinBeschlaggenommenen Büchsengiebtdie»Sp.

Z.«aus^28an. DieFahne,welche^{man inder}Wohnung desKaufmannSteinberggesundenhaben soll, ist roth^und ohneansAiszeicheinundsolldervondemdemokratischenKlub imJahre¹⁸⁴⁸gefiihrten Fahne sehr ähnlichsein.^DerKasten, derindei-Wohniing^desKommissionärSchutz gefunden^wor- densein soll, hatdazu gedient,^dieFragenderin denVer- sammlungen anwesenden Mitglieder auszunehmen,^diedemnächst vonEinem ansderVersammlungbeantwortet wordensind.

—- Das für^denPolizeidienst bestimmte Telegraphetmelzdir Stadt Berlin^istgegenwärtigbereits soweitgediehen, daß^die DrähteindasCentraibiireau^desPolizei-Präsidiihineingeleitet worden sinks-^EmTheilTsesNetzeskannjedenAugenblickdem Gebrauchübergeben,Wktdstd^sobalddiebetreffenden Mannschaf- tendienöthistsFertigkeit^ImGebrauch^desTelegrapheu erlangt haben. ^DieUnterrichksstundenhabenbereitsbegonnen-

iVon dem streitet^des«,-PariameutarischmGrößen-»

WalkerNoggei erscheintATAEUWFMQ^imHempel’schenVerlage eine GeschichtederneuestenZeit seit^demSturzeNapoleons

bisaus unsere Tage. Die erste Lieferung istindiesen Tagen ausgegebenworden. «

—- DemH. C.^wirdvonBerlingeschrieben: Seitacht Tagen steigen auf unsermgroßenWohn-UndVexkkhksplqge diePreiseallerLebensbedijrsnisse aufeinefast besorglicheWeise.

Neben allenGetreide-Arten unddenKartoffeln erfahrenauch die PreisedesSchlachtvieh-seinenbedeutendengnfschlagNoch istessaber keineswegs derMangel,sondern zeigedieFurcht vordemselben,welchediesebesorglicheErfchckiimszherbeiftihrn d-^Dieheutiges,Nr.83der,,Gerichts-Zeiklmg«ifetdustseirt

woren. ^{--· . s -}

—- Tie imBau begriffene Kirche^inderPhilippstkaße wirdeineinnereLängevon 66Fuß,⁴²Fuß Breite^undeine FronteähnlichderimThiergartenstehendenMathäitirche^er- halten, jedochmitAusnahmedesThurms, a,ndessen Stelle eineinfaches Kreuz aufgerichtet^werdensoll'.DieKirchewird denNamen »Friedrich-WilhelmsstädtischeKirche« erhalten-

—- Polizei- Bericht^{vom Il.} Oktober. Vondennach^der Hochzeitsfeier^{in der}Blumenstraßeerkrankten Gästen ist, außer dereinenWittwe, Niemand weiter gestorben. MehrerederEr- kranktenbesinden sich schon jetzt auf^demWegederBesserung.

DaßdieVergiftung durch Pilze,wiezuerstangenommen war, erfolgt, ist nach ärztlichenBerichteiials ziemlich gewißan zunehmen.

T Die,,Voss. Ztg.« theiltinihrer heutigenNummer mit daßderleitendeArtikel inihrergestrigenNummer theilweise aufeinerungenaiien KenntnißdesSachverssaltsberuhe.

— Jn der gestrigen Sitzung^des Kreis-Schwurgerichts wurde gegen denehemaligen Bäckermeister Bleßvon hierwe- genversuchten Todtschlags, thätlicherWidersetzlichkeitgegenForst- schutzbeaniteund Wilddiebstahlssverhandelt. Jni Mai d.J.

glaubte^einePatrouille^von dreiForst-Hülss-Aufseherninder, kön.Rüdersdorfer Forst Spuren von Wilddieben zubemerken;

dieBeamten forschteneinzelnnachundeiner derselben sah^bald wenigeSchritte^vor sich einenMenschen,mit Gewehr, Jagd- tasche, Piiloerhocn^ie.durchdasGehölz laufen,^alsindemsel- benAugenblick^einSchuß stel.^Als derverfolgende^Beamte nur noch wenigeSchrittevon demEntfliehenden entferntge- wesen, hatte sichderletztere kurz umgewendet^undsein mit ei- nerKugel geladenes Gewehr,^einekurzeSpitzkngelbüchse,auf denBeamten abgeschossenund hierauf Von neuem^dieFlucht ergrissen,^wobeierjedoch sowohlvondemeinen ihm verfolgen- denBeamten, ^alsvondessen beiden durchseinenHülferuf her- beigeeilten Kollegen ergriffen^{wurde. Bet}dieserGelegenheit hattesichzwischendemFestgehaltenen»und^{dendreiBeamten} einKampf entsponnen,dermitderGesangeiinehmung^deser- steren,desBäckeriueisterBleß,^{endete. Bei}seinerVernehmung giebt^eran,daßeramFrankfiirter Thorezweiihmbekannte Männer, (die jedoch nicht ermittelt ^werden konnten)getroffen habe,undvon einemderselben aufgefordert sei, aus^demvon ihm-gepachteten Jagdrevierzujagen;^siehättMHch darauf, Morgensgegen3Uhr,nach^derRud. Forst begeben^und sich dortgetrennt,umaufdenAnstandzugehen.«Er,^derAnge- klagte, habesich,daermiidegewesen,hingesetzt,^undsei dabei eingeschlafen,alserwenige Schrittethl sich Geräusch gehört- wonach,alseraufgesprungen,einSchuß gefallen. Deshalb sei^erweggelaufen,daerWilddiebevermuthet, nnddieshabe erauch geglaubt,alser zuerstvondemeinenBeamten und spätervon denandern verfolgtundergriffen^worden. Daser dasGewehr ausdeneinenBeamten gehalten^undAbgeschossem leugneter,undbehauptet, dasselbe habesich·OhneKugelim Lauf,von selbstentladen. Ebenso stellt^erJedeWidersetzlich- teitinAbrede,sondern willsichnur vor denSchlägen^und MißhandlimgenderBeamten geschützthabsnzDiedreiBe- amten, welchealsZeugengeladensithbestatkgen^dieAnklage, obgleich auch Manches dabeidunkel»bleibt;einer derselben beschivörtamtseidlich, daß Bleß auf Ihn angelegt^uiiderdie Kugel,^alserdreiSchritt^vondemAngeklagtenentfernt gewe-

sen,vorfeinemlinkenOhrhättevorbeipfeifenhören.«Die Beamtentrugen ubrigens bei dieserGelegenheit^{keineUiuform.}

DleGeschwornen veriieinten daßderAngekks^dieAbsichtAe- habthabe,denBeamtenzu,tödten,^{dieAbsichtVerkörper-} lichenstchädiguug,sowiedieandern Fragen bejahtemtsir.

DEVGmchtshoferkanntehinangegenBleß auf schrieb- We ZUchthaussirafn ,

— Die Zahl sämuglzchekArmeuschullinder betrug^zuEnde desJahres18501)indenCoiiiiiiiiual-Ariiieii-Schulen und lear:a) inderTagesschule^{9031, b)in der}Sonntagsschule 1068,undc)in denNachhülfe-Schuleii47,ⁱⁿSumma 1Q,htb;

)in denParochial- ^undPrivatschuleii 11,259;Glitt^dir Weddingsschnle196z 4)^inderSchulezuNeuFMoabit^134z 5)in derSchule aufdemGesuiidlzrunnen^183z«t))Privatunter- richtfür verwahrlosteKinder⁴⁰und 7)taubstummeKinder 18, zusammen 22,481. JniJahre¹⁸⁴⁹betrug·dieselbe21,2ti.3, mithin1850 mehr^1218. Diese 22,481Kinder halten«^tin Ganzen 14,099 Thlr.¹³Sgr⁷Pf.aitSchtilgeldJJeitragen pro1850erlegt.Außerdem^ivurden auf Kostender Comiiiune imgroßenFriedrichs-Waisenhause^{und desseiibeiden}Filialen 408undimArbeitshause 36, zusammen^{444 Kinder}unterrich- tet. ZuPrämien für fleißigeKinderbeideiifSchulprufnngen indenConimunal-Ariiieuschulen sind außereiner Anzahl^von Bibeln 184Thlr.⁷Sgr⁹Pf.,sowie fürSchulbücher^und Lehrmittel,welche aus^denAntragderArmen-Commissiouen einzeln^armen Schulkindern bewilligt wurden,³⁰⁶Thlr.29 Sgr.

2Pf. verausgabt. »(N.Pr.Z.)»

— §§.DieKranken-nndSterbekassederhiesigenSchnei-v dergesellenschaft ^wurde biszumJahre 1848voii dein Jnnungsvorstandeverwaltet, aberin diesem Jahre^derGesel- lenfchafk, mit einerSchuldenlast^{von240Thlr.zurSelbstver-} waltung mit BewilligungdesMagistrats übergeben. Nach- demdurch^diegute Verwaltung ^derGeselleuschastdieSchulden bezahltwaren, undVermögenerworbenist, strebtederJnuuugs- vorstauddarnach,wiederindie Verwaltung dieser Kassezuge- langen. Natürlich verweigerte^diesdieGesellenschaft,indem sie sich auf ihre gerechten Ansprüche^an diese Kasse siittzte.^Wie bereitsindiesemBlatte mitgetheilt,^{wurden der}Kassenbewahrer undderAltgeselle^{am 1. Oktober}abgesetzt,und^trotzdemdie- selbendenBeschwerdewegbei derKönigl. RegierungzuPote- dambetreten,soerschiendoch^{am 10ten}»d.^Mis.derOber- ineister HerrEckert mit^einemErecutor bei demKassenbewah- ter, um dieKasseabzuholetl-Nachdem^derKassenbewahrer diesverweigert,erschienamIlien^d.Mtsz^derMagistratssekre- tairHerrBergemannⁱⁿBegleitungzweierEreciitoreu,^und befahldemKasseiimeister^dleOeffnung seines Schreibbüi·eaus.

Erst NachdemeinherbeigethktrSchlosser^denMeißel^andas Schreibbiireau gesetzt,öffnete^derKassenbewahrer dasselbe; hier- auf nahmendiebetreffendenHerren^deneisernen Geldtasten, zerschlugendenselben mit^demMeißen ohne Rücksichtaufden g»eskbcichm—7dreifachens^{Verschluß,und entferntensichmitdem}

Mca 700Thlr. betragenden Gelde, ohne Quittung ^denleeren, erbrochenen Geldkastenzurücklassend.

—- DieBrücke,welche dieCentral-Eisenbahn^{über die} Obekspteeführt, ist heute fertig geworden, undsoauchdie gaUzE·BAhU-so daßdieselbegegenwärtigvomStettinerBahn- hof^biszumFrankfurterBahuhoffahrbar ist.HeuteNach- niiitag beabsichtigte^{man eine}zweite Probefahrtmitmehreren WagenundeinerLocomotivezuveranstalten.

per, 9. Oktober. Von^deinAbgeordnetenundVice- LaridtagsmarschallGrasenHelidonSlorzewstiistdemgegen- wärtigenLandtage auch^einePMtmUWCAEZIAufhebungder bisherigenGrundsteuerOttern-rgenannt)etngereichtworden, weildurchForterhebuug^dieserSteuer^nebenderneueingeführ- tenelassisicirten Einkommensteuer^diesogenanntenRittergiiter zweimalmitein undderselbenSteuer belegt würden. Am 6ten ist hier die imJahre^{1849 vom}GrasenLubinstierrich-

tete»KatholifcheBuchhandlung^««inFolge Regierungs-Verfü- gungpolizeilich geschlossen^worden,nnd zwarinFolgeVer- triebesverbotener Bücher,von denen ineinem abgesonderten Localebedeutende VorrathegefundennndinBefchlaggenom- menworden sind. »Goniec«theilt mit, daß^diehiesigePolizei dasManuskript desBriefes,ⁱⁿwelchemderRechtsautvalt KraufhoferdenNiemojewskisfhellAmtleWegenVerleihung einerbesondern Verfassung für^dasGroblietzogthiuuPoer ge- gendenTadeldes»Goniec«inSchutzgenommen hatteUnd derinderNummer vom8tend. Mis. im»Goniec«abge- drucktwar,inderStefanskischen Druckerei konsiseirt hat« ^. Breslau, 10.Ott.DerschlesischeLandtaghat sichgleich demhiesigen Geiueiuderathgegendenvorgeschlagenendreijäh- rigen Besitzsiand behufs^desGenieinde-Wahlrechtserklärt.

Königsberg, ^6.Okt.Das hiesige Consistoriumhatden PfarrerDetroit von derhiesigen französischenreformirteuGe- meindeaufgefordert,binnenacht Tagensichzuerklären,ober seine AngriffegegendiekirchlichenBekenntnisse widerrufenund sichderkirchlichenOrdnungunterwerfenwolle.

Kiel, 9.Otlbr. Eingegangenen Nachrichten zufolge, hat am6.d.einargerKrawall ⁱⁿApenradestattgefunden.Na- mentlich sollendemdeutschgesiiinten KaufmannLitdersdie Fenster eingeworfen sein, sowieihmeinsehrerheblicherScha- dendurchdieTumultuanten erwachsen ist.Ebenso istesin CappelnderFallgewesen.Dievon eineinGastwirthe daselbst erbetene Erlaubniß,^eineAbendgesellschaftgebenzudürfen, ist von demCommandanten nurverstattet,wenn man dieselbe^am 6.Oktbr. halten wolle,^{weilan des}Königs Geburtstag solche Vereineerlaubtwären. Daindessen schon früher einanderer Tag fitr diese Gesellschaft bestimmt^wordenwar und demnach die Zusanimenlunft unterblieb, wurden mehrerenEinwohnern die Fenster eingeworsen.EineFolgewar, daßwegendieser gefährlichenUnruhen^derFleckenmitstärkererEinquartierung belegt sein soll.Nacheinigen Mittheilungeu sollen beidiesem Krawall dreiSchleswiger erschlagen ^worden sein.

.Hamburg, ,10.Ott.^-Der neue Preßgesetz-Entwurf,^der nirgendAnklang fand, scheint^bisaufWeiteres zudenAlten gelegtzusein;man wartet aufdieBundes-Preßgefetz-Bestim- mungens^{—- Vou den}Verhaftetensind zwei entlassen, der eine, Literat Landauaus Prag,zugleich atisgewiesenworden- Von Seiten derhannoverschen Polizei, nämlichvoneinem hannoverschenLaitdgensd’ariii^undPolizeibeamten^wardinal- lenhiesigenHotelsnacheinemDr.HeiseausCellefruchtlos geforscht»——Gestein fandzuEhreneinesrussischenGenerals eineöstretchischeParade statt.

Sachsen. DieZahlderwegendesBefreiungs-»Com- plotts«inWaldheim Verhafteten beträgt17.

Die,,Freim.S.Z.««erzählt: »Die frühere Sächs.Hofsän- geriuMadame SchröderiDevrient, jetzt verehelichte Baronin v.Bock, cocupromittirte sich bekanntlich sehr stark beidemDres- deiierAufruhr. Dieselbewurde nun inFolge dieses, wenige Stunden nach ihrerⁱⁿdiesen Tagen in DresdenerfolgtenAn- kunft, auf^dasPolizeibüreancitirtundnur nach sofortiger Stellung^einerCautiou^von500.Thlrii. wieder entlassen.^Sie hat Dresden^mitihrem»Gemahl»——wieman behauptet, auf Anrathen^{von unter} diesenUmständen höchsteigenthümlicher Seite^—- schleunigst^wiederverlassen.«

Kassel,»9-^{Okt- Neue} OetrohirungensindinAussicht;

mitderverstummeltenVerfassungläßt sich auch nicht regieren.

Räum- 8-,OkkiHeute verfammelten sichdiehieranwe- senden PiuevereinlerzueinemgemeinschaftlichenMittagsmahle.

DerPlatzvordemHausewar von4Gendarmen Und2Po-

lizeidienern^{belebt. .}

"

AusDarinstadt^wirdberichtet,daß^derentlasseneProfessor Wipperctkantx^mGießen,wegenseinerAngriffs^gegendasFi- nanzmniisteriumendgültigzudreiMonatenFestungsstrafe^ver- urtheilt^wordenist.

Frankfurt, ^{10. Oltbr.} VonglaubwürdigerSeitewird versichert,daß schonin dernächstenWochennsektkStadt^eine Verfassung oetroyirtwerdenwürde,die derbremifchenⁱⁿallen Stücken angepaßt sei. ^,

Baterii. DieAufhebungderfreienchristlichenGemein- denwarlängst beschlossen;^{man war} nur »um^denschicklichen Vorwaiid verlegen.DerniirnbergerPo·llitl,^{welchevieleMii-} glieder derselben proiotollarischiiberihreGlauben«-Ansichten vernahm, gebührt ohne Zweistl^WPalme,dieserMaßregeldie nöthigeUnterlage gegebenzuhaben,^diees »nun^demMiniste- rsummöglichmacht,ⁱⁿdem«Auflosungsieseiiptvon,,anitlichkii Erhebung-ji«sprechenzusonnen-,welche unzweifelhaftdarge- ihanhaben,daßdiefreienchristlichen^Gemeinden neue »poli- tische^{Vereine-«und}»OrganederDemofraiie «seien.Man hatdenGemeinden von Nürnberg, Fürth^und Schwciiifiirt aufgegeben, ihreleerenPredigerstellenbinnen vierWochenwie- derzubesetzen, widrigenfalls sie ihre Auflösung zugewärtigen hatten,verweigert jedochdengewähltenPredigerndie Be- stätigung^undgewinntsomiteinenneuen Grund zurersehnten Auflösung.

Paris, ^9.Oiibr. Heutespricht^{man wieder}davon,daß dasMinisteriumbleibenundselbstdieAbschafsiing^desWahl- gesetzesvom 31.Maibeantragenwerde.^—,NachdeniZusam- nientritt derVersammlung^wirdin PariseinCongreßvon Demokraten und Soeialisteiistattfinden,umsichübereinen Candidateii für¹⁸⁵²zuvereinigen.

Die ZahlderFremden,ioelchesichinFolgederneuen Po- lizei-Verordnungum Aufenthaltstarten bewerben mußte,be- trägt circa 30,000; wievielevon diesen noch ausgewiesen

werden,läßt sich noch nicht ermessen. ,

DerVerfasserderreactionärewSchrist^{»das Ende derNe-} publik«, Marchal, ist wegenAnreizung zumUmsiiikzder»Re- publicineinebedeutende Strafe genommenworden.Dieser Marchalwar früher Soeialist^nnd ist Ietzt Absolutistz tiirzlich stand^erunterderAnklage^derNothzuchtvorGericht.

Batthhanhilebt sehrzurückgezogeninParis Manspricht davon, daßL»ordPalmersiondahin strebe, EnglandundFrankreichzu vereinigen, ^umeinBollwerk gegen dienordischen Mächtezubilden-»

ObaberLoisiisNapoleoii seinebisherigen Freunde, Oestreich und Rußland, verlassen werde,ist-sehr^dieFrage.--:Jn denbelageriingozusiändlicheii Districten sind fünf socialistischeKalender eonsisrirtworden. Z

Jn China ist^einfranzösischerMissionär eiiigekerkert^und vergiftetworden.

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Liverpool, 8.,.Ott. Der9.,10.nndil.d.M.wer- den,desBesuchesderKöniginwegen, alsFesttagegefeiert

werden· « (Tel. Den-)

Ausland Maii sprichtdavon,daß^im folgenden Jahre keinsPåsse ins Ausland den OffiziereuderArmee ertheilt werden durften,wiediesbereitsimJahre1848nnd1849

geschehenist. «» «

Krakmh 3. Oct.DerGraf^AdamPotock»tist nochimmer nichtinFreiheit gesetzt.^{DerGrund oder}vielmehr^derVor- wand1848 warzuseiner Verhaftung soll folgender sein:derselbe Coiiiiiiaiideiir derKrakauer NationalgardeIm^Jahre undhatteals solcher einebedeutende AnzahlvonGewehren Behufs einerbesseren Beivassniingdervon ihmkoiumandirten zllationnlgnkbe nnf seine KostenⁱⁿEngland bestellt. ^DieGe- wehrekamenMitleingepacktbisHamburg, blieben aber^dort liegen, weil^diepolitischenVerhältnissesich inzwischengeändert hattennndvonsinktNationalgardenicht mehr^vieldieRede seinkonnte. AlsdieOesterreicherinderletzten ZeitHamburg besetzt hatten, fanden siedortdieandenGrafenPotocki adref-

Berlin, Vzkiag^vonTheodorschmaus-

sirteWaffeufmdungundmitGrunddieserEntdeckungfoii^der Letztereverhaftetworden sein.

—

Verniifch^tes.

-—— JiiWarmen ereignete sichdertraurigeFEITLdaß^Ein Ehemauii,indem^erseine Frau schlagenwollte-,seineigenes Kind,weiches dieselbeaufdemArme hielt, erschlug-

— DerHaiiptauführerderchinesischenNebeliion,Nanieirsx Tien:the, hat sich^denKaiseriitelangewiesen datirt bereits seine Regierungvom »ersten Jahrder himmlischen Tugend«^iiiids läßt^eineMasseKupfermünzenprägen.

f DieOktoberiiuininer desvom beriiner Missionsvereiiie fiirChina ausgegebenen»evangelischenNeichsboten« enthält denBriefdesMissioiiärs^Neiimann. Am 25.Mai segelten Gützlaffnnd Neiimaiin von Viktoria ans nacheinem DorfederSeeräuber, woingewöhnlicherWeise gesprochen undBücherv-.rtheiltwurden. DiechinesischenSeeräuber müssen ganzgeiiiiithlirheLeutesein; sie machen sichzwar teiiiGewis- sen daraus,Booteziiüberfallenund,wieHerrNeumanii er- zählt,diedarauf befindlichen Menschenzutödten; dafür lassen sieaberdieMissioiiäreganzruhiglanden, inihre Häuserein- tretenuiiddortnachBelieben zudenJnsassen sprechen.

—- EinSpanisches^Blatt stellt folgende seltsame Berech- iiiiiigen auf:»

AufderErdesprichtinan 3064Sprachen,davon587in Europa,937inListen, 276in Afrika,und1264inAmerika.

DieBewohnerunseres Erdballsbekennen sichzumehrals 1000 verschiedenen Confessioneii.

Die Anzahl^derMänner ist gleichderderFrauen. ,

— Riidolph Gottschall hat,nachVollendung seines dramatischenGedichts:»die RosevoiiiKaiiiasiis«,eine-Reise nach Parisangetreten,woereinigeMonate zu verweilendenkt.

BerantwortlicherRedakteur: HerinannHoldhelm in Berlin.

Die Drechslergesellenschaftversammelt sich Montag,den 13.Oet.zniiivierteljährlichenQuartal aufderHerberge.^«

A. Schleich,Altgeselle.

Berliner Gesuiidheitspflege^-Verein.

Den Italien-Vorständen zeigen^wirhierdurchnn- daß Herr Dk.Warum Breiiestraße^20.denHeimDr-Nsuizsaimwährend seiner Reiseiiii ganzenersieiiBezirkVtthektn wltd—

»DerVorstand Vorstadtifches Theater.

"

Heute Sonntag: Der Verschwender,Zauberspieliiiit Gesang in⁴Akten. AnfangderVorstellung⁵Uhr. Preise derPlätze: Parquet-Loge U- Sgr·, Parterre-Sitzplatz⁵Sgr.

Gallerie 3Sgr.

Montag,13.Oktober-:Fariuelli,»de» König und Sänger,Schauspiel mitGesangin3 Akten-·Anf-7Uhr.

MorgenMontag^werdenaiif^meinerKegelbahn

M _{III- fetteGiiiise}ausgefchvbeU-»

wozuergebenst einladet C.Kitchmauu, ArtilleriesinLic.

Druck· vonW.PorinetterinBerlin, Kommandantenftu7.

Hierzu^eineBeilage.

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