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Urwähler-Zeitung : Organ für Jedermann aus dem Volke, Sonntag, 17. August 1851, Nr. 189.

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Academic year: 2021

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(Dritter M jExpeditiont KotieinanbantemStrasTse J. Jahrgang)

Organ-

fiir

Jedermann aus dem Volke.

Erscheint Marsch,mitAusnahme derTagenachdenSonn- undFesttagen Preispro Woche1Sgr.sPs-Inserate proPetitzetle2Sgr DiejenigengeehrtenAbonnenten hier, welchedielirwcklilek-ZeituugfråhMorgenspünktlichzuerhaltenwünschen, zahlenwöchentlichPPf.

BotenlohmAußerhalb Prenßens beliedeman sichan diezunächstbelegenenPosteimter, imJnlande andiebekannten Spediteure derdesPost- debitsverlustigen Zeitungenzuwenden. -·

JL 189.

Die EuropäifcheKrisis.

EinewirklichepolitischeKrisistrittseltenindenZei- tenein, wo diepolitischenParteien sieerwarten. —- Wirglauben daher, daßdieFerien derNational-Ver- sammiunginParis ruhig vor-übergehenwerden,trotzdem ismmtlicheFraktionen inFrankreichsich aufdieseFerien nistenund alledarin einig zu sein scheinen,daßEtwas

vorgehenmüsse. ,

Wir sindaberüberhauptderAnsicht,daßman Frank- reich falsch beut-theilt,wenn man esnach den-Fraktionen seinerNational-Veisammlung beurtheiit. Jcn Lande selberzeigen sichdurchauskeineSpuren, daßdiePar- teienso heftiganeinander gerathen könnten,wiedies nachderSprachederVerhandlungenundderZeitungen erscheint.DasLandfühlt sichoffenbar sichereralsseine Regierung.Es weiß, daßman esnichtwagen wird mitStaatsstreicheninseineRechte einzugreifen,undes fürchtetdas »rotheGespenst-«das man schonzusehr abgehetzt«hat,um beidenFranzosen Effektzumachen, weitwenigeralsdiesogenannten Ruhe-undOrdnungs- männer derFraktionen es.wünschen.

Wirglaubendaher, daßDieseFerien ruhigervorüber- gehm ryerdenalsirgendeinPaktriführeresvermuthet.

Freilich sagtman: esnahtdasJahr1852,daseine NemvahlderNational-VersammlungunddesPräsiden- W hefbeiiühktDiesesaber treibt dasLandzueiner EntfchFlVUngUndeheesdazukommt,seieshöchstwahr- scheinlich-VaßJUeherrschende Partei, dieNapoleonische, AllesthunWO-Umsich.dieHerrschaftzusichern, sei esauch durcheinen Staatsstreich

Allein diesolcheBehauptungenentstelle-»verkennen- die Natur derpolitischen-KrisenEs istnämlichgrade umgekehrtalssiemeinen« Stände inFrankreichkeine gesetzlicheKrisis, keineNeukvckhlbevor, sowürdeschon rber vieungedutddesfranzesinhenVolkes sichmitder

Berlin, Sonntag,den17.August

Herrschsucht irgendeiner Partei Verbinden,um einen Staatsstreichzu begünstigen.Angesichtseiner geses- lichenKrisisaber wird keinePartei weder den Muth nochdenAnhang finden,um Krisen künstlichherbeizu rufen.

Soviel aberstehtfest, daßvon wo her auchder Staatsstreich käute,dieFrüchte desselbennichtdem Unter- nehmerdesselbenblühenwerden. DieGesammtnationwird nieund nimmermehr dienahe friedlicheKrisis, die-ihm geraubtwird,verzeihen,und derUnternehmerwirdeher seinen völligen Untergang alsseinenAnhangvergrößern.

Wir glaubendaher,aus diesenAnsichtenheraus es vorhersagenzukönnen,daßimnächstenJahrinFrank- reichdieWahlenvorsich gehenunddiePräsidentschast« Napoleons ihrEndeerreichenwird.

FKiesenwAussichtenaberöffnensichEuropaindiesem

-«ae.

Wirglauben, daß mindestensdienächstenderselben sich nicht so erschütterndherausstellenwerden als man imAllgemeinen glaubt.

Werauch beidem Wahlkampfsiegenmag—- und wir glauben, daßdie repnblikanischePartei den

Siegdavon tragen wird wird von denParteien

imJnnerngezwungenwerden,vorersteineFriedenspolis tikinnezuhalten,welchedieMachtder herrschenden Partei sicher stellt·SelbstdiesocialistischeParteiwird sichdieseminnern BedürfnißderVölker nicht entziehen könnenund siewird sichbegnügenmüssen,dieMacht derIdeenfürsich kämpfenunddas gefährlicheSchwert

ruhenzulassen. .

.Nur einPunkt inderEuropäischenPolitik ist reif zueinein neuen Umschwungund —- wenn eszu seinem solchenimübrigenEuropa kommt, sowirdervonvdort ausgehen.Wirmeinen Italien.

«

-Sofortnach demSturzedesnapoleonischen,«-Vegiinents wirdvie neueRegierung sichübersdteitalienischeIsts-

(2)

entfcheidenmüssen.DieAufgabederfranzösischenTrup- peninRom zubestimmen wird derersteentscheidende Schrittderneuen Regierungsein. Ob sie dortlänger dem Wütheneiner priesterlichen Regierung gegen das Volkmüßig

Zusehen,oderob siederSachedesVolkes

dortVorschu leistensoll,das wirddie Fragefein, hie zuvörderstwird entschiedenwerdenmüssen;nnd wenn nichtalleAnzeichentrügen, sowird eineBolkserhebnng inItalien zurselben ZeitdieEntscheidungunumgäng-

lich machen. »

Wenn dahereineKrisisderEuropäischenPolitiknahe ist,so ist Frankreichnur mittelbardabeibetheiligt,indem esinderitalienischenFrageeinen entscheidendenEnt- schlußwird fassen müssen.

Schon hatdiepäpstlicheRegierungsich imVorge- fühl dieserKrisisanOestreichgewandtund dieGe- fahrenganz richtiggeschildert. Ob diegeheime Note, diediesthut, echtist odernicht,mag fraglich fein;je- denfalls ist ihrInhalt wuhr.«JUETMTZEFVWOfO vielechte NotenUnsinnund Unwahrheit enthalten,ha- benwirein Recht, aus eineinihrem InhaltwahreNote den vollenWerthzulegen. DiefranzösischeBefatzung inRom wird zuversichtlichdererste Streitpunktzwischen derRepublik Frankreichund denlegitimenMächte-isein, undLordPaluierstonsjüngsteAeußerungüberdieStel- lung Englandszum jetzigen RegierungswüthcninIta- lien istnichtsals einVorläuferjener englischen soge- nannten friedlichen Verinittelungspolitik, dieEngland gewohnt istzuspielen, so ofteine KrisisdeinFestlande naht. Englandwird nichtunterlassen,wie immer mit humanenRedensarten vorläufigdieEuropäifchen Mächte an einander gerathenzulassen,weil esindervollen Sicherheit seiner Zuständeweiß,daßesjedenfallsden Gewinn davon trägt, sowohlinbaaremGelde,das in jeder EuropäischenKrisisnachdemsichernEngland fließt,. wiean Handels-Aussichten,dieniemals inEngland hö- herblühen,alszusolchen Zeiten, wodasFestlandin Flammen steht.

So sehenwir denn aucheineKrisisimAnzugez aber nichtso nahewieman esgewöhnlichannimmt, und nur dann entscheidendund erfolgreich,wenn die Stellung FrankreichsunddieLageItaliens sie gemeinsam herbeiführt.

Berlin, den16. August.

—- Eine telegr. Dev.vomlä.meldet, daßderKönigAbends CIUhrinMinden wohlbehalteneingetroffenist. Aufder Durchreisedurch Hannoverwurde derKönig durchdenKönig vonHannovereinvsangenz Hie.v.Manteustelsolltenachder

»H·anv.Ztg.« nachderAbreisedesKönigs noch in Hannover bleiben·JnMagdeburgwarderKönig nichtaus deinWagen gestiegen,sondernempfingdieBehördenandemselben.Am SonntagwirdderKönig inKöln demGottesdienst beiwohnen, denSrnpven Paradeabnehmen, die BegrüßungenderBehörden entgegennehmen.undum12Uhr mittelst ErtrazugesdieReise überBonn fortsetzenund inSchloß Stolzenfels übernachten.

»- DeinVkmehmettnach beabsichtigt Fürst Metternich demKönigewicher seinerAnwesenheitinMainzseine Auf- wartung szu machen. ,

achdemH.C. wirddumm kurzerFristeinBeschluß

derBundes-Versanimlung aufdenvonPreußenundOestm reichgemeinschaftlichgestelltenAntragbezüglichderRevision derEinzelverfassungennndBeaufsichtigungderPresse erfolgen.

fDas einzigeLandodervielmehrLändchen, in welchem diedeutschen Grundrechte thatsächlichzur Ausführung komme-n istSachsen-«Meiningen.Ein Fall,beidemdasland- schaftlicheDirectorium dieNechtsgültigieitderGrundrechtean- nahm,istbereits kürzlichgemeldet. ZweiandereNilesind folgende:DasfDireetorium wirdgegendieSchützengefellschqft inMeiningen,welchewährendderDauerdesVogelschießens innerhalbdesSchießhatisesGlückssdielegestattete, Anklageer- heben,ebensogegendenMagistrat,welcher nicht dagegenein- geschtikkmist« FMUrsollen ausGrundderdeutschenGrund- rechtegleicheMaßregelngegeneinigeStädtedesHerzogthums ergriffenweiden, welchesichweigertein Juden alsBürger auf- zunehmen.

Der von derNationalversammlungherbekannte Pro- fessor Roßniäßler fehemalsanderForstaiadeniieinTharandin Sachsen), der indenletztenMonaten inmehrerengroßen Stadien Süddetttschlands naturwissenschaftlicheVorträge hielt, hatinWiesbaden eine AufforderungdesLeipzigerKriminal- amtes erhalten, seineVorträge einzustellenundsofort nach Leipzig zurückzukehren,widrigenfallsman ihnmitSteckbrieien Verfolgenwürde. DieLeipziger Gerichtsbehöidewillnämlich denProzeßwegenderGedächtnis-feinfürR.BlumzuEnde führennndhält dazu Roßniäßler’s persönlicheAnwesenheitfür nöthig,daderselbeeinerderHauptangeschnldigten ist-

JnSachsenfahndetman fleißig aufBilder vonRobert Bln inundTrützschlerz dieselbenwerden auchaus Privat- wohnungcnentfernt.

JnKölnfandenam13. wieder beimehreren Bürgern Haus- suchungen statt. Esgalt diese NachsuchungderBibliothekdes aufgelöstenArbeiter-Bildungs-Veieins,von derviele Bande ge- fundenund mitVeschlag belegtwurden. Jn einemHause, heißtes, seiencirea50undineinemandern mehrals100 Bücher ionfiscirtworden.

Der freienGemeinde zuBernburg ist untersagt,die Sprecherdermagdeburger freien GemeindeUhlichnnd Sachse inihrer Mitte auftreten zulassen.Gleichzeitig istderGe- meindeeröffnet, daßdieMitglieder derselben nicht mehr für

»Christen«angesehenwerdenkönnten.

—- Der,,Köln. Ztg.«wirdausMagdeburg geschrieben- JnunserenbeidenhiesigenZeitungenerschienam12. eingleich- laiitender Protestgegen denBeschlußdeshiesigen Gemeinde- rathes-sichderWahlvonDeputirtenzumprovisorischenLand- tagezuenthalten. Der,,Magdeb.Correspvndent« brachtedie- senProtestunter ,,Eitigesandt«als ,,Protestderkonservativen Partei-« ohneNamensunterschrift;inder»MagdeburgerZtg.«

hingegenwar unter demProtestderNameundCharakterdes Protestirendenzulesen.Esstandda zunichtgeringerBer- ivunderungMancher:—- Kuhr, Hof-K11UsthändlerinBer- lin! Herr Kuhrsteht bekanntlichzumTreubundeininniger Beziehung,hatsich letzthindeswegenauch hierlängere Zeit aufgehaltenundistvondemhiesigen TWUEUUM für stilleOt- ganisatorische Wirksamkeitindemselbenmiteinemgroßen sil-

bernen Votalebeschenktworden. «

« -—, Derhiesige Gemeinderath hatsichingeheimer Sitzung furdieWahlzumProvinziallandtagentschieden.Eswurde beichlossm,aus derMittedesGemeinderathseineDeputation Ujedekzllsesewwelche sich mitAufstellungeinerCandidatenliste surdievorzunehmendeWahlzubeschäftigenunddarüberschleu- MgstBerichtzuerstattenhabe, wonach alsomitNächstemeben- falls Ikt ·aeheimdenwird. erSitzung die Wahl selbstvorgenommen wer-

.

--,DerhiesigeStenographA.Wießnek hatdie Steno- stcphtecuiemehöhereStufeerhoben, indemer,aufdeslei-

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l

dir,VirstokbmmNahmAngabenweiter bauend, eiiiSvstksjk errichtete-welches dieselbezurPpsygmphie,d.i. zueinerZei- cheiischrifterhebt, mittelstderenverschiedeneSprachen geschrie- benwerden können."

BeidemGewitter-, welches sich gestesnüberBerlinent- lUds trOf ein tatter SchlagdenSchornstein einesin derZie- helstka»ßebelegt-neuHaus« einandererkalterSchlag trafden HofeinesHausesinderMünzstraße«—- WåhkkUVM Vor- AkstkigmGewitters schlugderBlitzindenKirchihlitmYes

Fi»Meilevon hier entferntenHennigsdorfeinnndwenige Minutendaraufstand derselbe schoninFlammen; die·Kirche ionntenichtmehrgerettetwerden, und nur dem gleichzeitig herabströmendenNegenisteszilziifchteibemdaßdasFklkkkMchk weiterum sich griff,dafastalleHäuserdesDorfesmitRohr gedecktsind. DerThurm hattekeinenBlitzableiter.

fVor einigen TagenstarbeinhiesigerEinwohner-«iind follte derselbe seinem letztenWillengemäß aufdemChristi-a- th olischenBegrabniß-Ptatzbeerdigtwerden. DerVerstorbenez derlutherischen Kirche angehbrig, mußtezudiesem Zweckbei derKirche (Elisabeth),in derenSprengelerwohnte, aiisgekauft werden,dieswiesjedochderKüster zurückmitdemPorgebeiy

esseiunstatthaft,dasichdieChristkatholikenvomChristeiithuni losgesagtunddasselbe verläugnet hätten;vergebenswurdeihm

.bemerktichgemacht, daßdiesGewissenssachederHinterbliebenen seinndkeinegesetzlicheBestimmungdem letztenWillendes Verstorbenengegenüber stehe,derKüster bliebbeiseinerAn- sicht. Nachdem die SchrittebeimKirchen-Vorstandebenfalls fruchtlos geblieben,wurde dasKönigl.KonsistoriumderPro- vinzBrandenburgseitensderHinterbliebenenangegangen, ob gesetzlicheGründe derBeerdigungaufdein-Begräbniß-Platz derChristkatholischenGemeinde entgegenstandenDas Kon- sistorium verfügte hieraufandenKirchen-Vorstand: »Daßdem GefllchfeinBedenken entgegenstehe, soferndieGebührenvor- her entrichtetundnachgewiesenwerde, daßderBeerdigung auf deniBegräbniß-PlatzdersogenanntenchristkatholischenGemeinde, Von dessenExistenz das Konsistorium keine Kennt- niß habe, seitensderPolizei statthaftfei.«—- ·Der

Kirchen-

(

Vorstandverlangtenun diespecielle ErlaubnißderLPolizezu dieserBeerdigung.Inzwischenwar jedochdieLeicheinVer- wesung übergegangenunddieBeerdigungmußte auf ärztliche Anordnung erfolgen;derVorstandwardaher damit zufrieden, daß ihm durchglaiibhafteDoruiiientenachgewiesenwurde, daß wirklichein christkatholifcher Kirchhof eristire und silbsiredendeinepolizeilicheErlaubnißfür jeden Fallnichter- forderlich ski.Ergab seineEinwilliguugzumAntanunddie LeichekonntezurErdebestattedwerdew

iDieMutter derinBerlin bekannten GebrüderSchö- nemann, welche beide abwesendsiUJBist im hohenAlterver- storben. Siewird amSonntag«ftUh9Uhraus derWoh- miiigCommandantenstr.42 beerdigt.

vDerSchlachtermeisterH.wurdebeschuldigt,in einer Ver- sammlungderSchlachtermeistervoroffenerLadegetrunkenzu hst- UndobgleichderObernieistetbekundete, nichtsdavon silbstssschmzuhaben·,zueinerGeldbußevon 5Sgr. ver- UkillslltsDaetdieZahlungverweigerte-wurdedie Strafe, nachdemerdasLokal berufsm-zu15Sar. Strafe erhöhtund bei derWeigerungdesGebüßien die Sache durchdenOber- uieisterththskkimfkdemMagistratzurEteciitions-Vollstreckung übergeben.WirklichistdemSchlächtermeisterda«aus AnforderndesMagistratskeine Zahlungleistete,einNuheszuhh welcher15Thlr- gekostet,PersiegeltundzurPfandkamnierab-

ssholtworden. « » »

-

·

—- SeiemzderhiesigenArmendireltion werdenjetztfort- wahrend

klagengegenPersonen,welcheArnieniinterstützungev- haltenha.en, Undspäter indenStand gekommen sind, sich leihstMit-breitzukönnen,oder gegen derenreichein auf-und

absteigender Linie befindlicheVerwandte wegenRückzahlung dererhaltenenUnterstützung erhobenund auchgrößtentheils gewonnen. SowurdegegeneinenhiesigenreichenEigenthumer UndBuchbindermeister, dessenSohnim ElendgelbkaistUnd dereinegroße FamilieinsodrückenderNothzuruckgelassen hatte,daßdieArmendirektion deuiSohn-sowieseinenHinter- bliebenenhatte UnterstützungenuTheilwerdenlassen,kürzlich eineKlage auf RückzahlungdieserUnterstutzungenerhoben,da

eralsGroßvater gesetzlichzurAlinientation desSohnes und derEnkel herangezogenwerden kann. DerVerklagtesuchte zwarzuerweisen, daßerselbstganzarm sei-lle ZitherJUchW fürdieErhaltung anderer, und wenn sieauch seineeigenen Kinderwären, thunkönne,derGerichtshof nahmaberan,daß einHauseigenthümer,derseinGeschäft niedergelegt hat,also von seinenRenten lebenmuß,wenn ernichtnachweist,daßer Unterstützungenerhält,einMann ist,derkeineswegsunbemit- teltgenannt weiden kann. nnd derzurAliinentation seiner bülfsbedürfiigenKinder verpflichtet ist,also auchdiefürdie- selbezudennothwendigeii LebensbedürfnissenSeitens derAr- mendirektion gegebenenStimmen dieser ersetzen muß.Erist daherzurZahlungderverauslagten AlimenteandieArmen- direktionverurtheiltworden.

»———Man wirdsich nochdesVor-falls entsinnen,dersichim vorigen Jahrehierselbsi ereignete, indemeinVatermitseinen beidenSöhnenindieSvreesprang, um sichzuerträiiken.

DerVaterunddereineSohnwurden gerettet, währendder andereSohnertrank. NachdemderVater wiedervöllig her- gestellt worden,wurde erverhaftet,umdieAnklagewegenVer- wandtenmordes gegenihnziierheben.Es wirdjedoch eine VerhandlunggegendenAngeklagtennicht erfolgen,daderselbe durchärztlichesGutachtenfürunzurechnungsfähigerklärtwor- densein soll.

i-GegendieFreigebungderHovf’schen Broschüre:

»Brenneke als rothes Gespenst« durchdieNathskani- mer hattedasPolizei-PräsidiumBeschwerdebeimOberstaats- anwalterhoben.Obwohlnun auchdieOberstaatsanivaltschaft dieDriickschriftfreigegeben,so sinddieeonfiscirtenEremvlare derDruckerernoch·nichtzurückgeliefert. Hr. Hopf beabsichtigt nun beimMinisteriumdesJnnerngegen dasPolizei-"Präsidium klagbarzuwerden nndnichtalleinaufAuslieferungseines Cigenthiims,sondernauch aufSchadenersatz anzutragen, indemerbehauptet, diePolizeihabe, nachdemWortlaut des s;29des»Preßgesetzesvom12.Maid.J., wederdie Befug- nißnochdieBerechtigung,einemit Befchlag belegteDruckschkift langerzuriickzuhalten,sobalddieRathskanimer als »zu- standigeGerichtsbehörde«, wiehier geschehen,die Auf- hebung derBeschlagnahme verfügt hat.GanzdenselbenVer- lauf nahm, wieman sicherinnern wird,dieStreckfuß’sche Angelegenheit.Hierwandte sich zuletzt diePolizeibehördean dasJustizministeriiim,alsandie derStaatsanwaltschaftvor-

gesetzteBehörde, welchedanndieStaatsanwaltschaft»anwies«, eine Anklagezuerheben.

s- Hr.Hon istvorgesterirzumnennten Maleausgewe- senundihmzugleichangezeigtworden,daßdieBehörden in Charlottenburgangewiesen seien, ihn aufzunehmen. Hon WindeshalbzumOctoberMich Charlottenburg übersiedeln.

—- DasvonHerrnBorsigin seinerzuMoabttbefindlichen

.großartigenMaschinenbau-AnstaltangelegteEisenwalzwerfhat

,nun auch zuarbeitenangefangenundbereitsdiegünstigsten Resultate geliefert-indemesneulichausschlesischemEier ein Blechvon28»FUßLängeherstellte.Esspricht «dies sowohl fürdieTrefflichkeitdesWalzwerkes,als auch für die große GeschwindigkeitundDehnoakteitdesschiesischeuEisen-,weiches indieser BeziehungdemschwedischenEisenwenigstensgleich- kommenunddasenglischebeiweitemübertreffenwurde. Un- tersolchenUmständendürften wohlbaldausschlesifcheinEisen

(4)

KesselundandereGeräthschaftengetriebenwerden,was bisher nochnichtgeschehensein soll.

—,—BorgesternAbendhatsichderLehrling einerhiesigen Cigarrenhaudlung,welcherinjugendlichemUebermutljedie Schelle eines fremden Hausesmehrfachangezogen hatte,dabei vom Wirth ertappt und einemSchutzmann irr-ergebenwar, aus« beleidigtem EhrgefühleinderSpreeertränitz sein Leich- nanjlwiardgesternamUnterbaumeaufgefunden. ,

Ppscn, 14. August.Das gegendenVuchhstndltrund VnchdrnckereibesitzerStefanskieingeleitete Verfahren aufKon-.

zessijonsentziohnngist-zumSchlussegelangt,nndzwardurch einen Vergleich zwischenStefansklundderRegierung,inFolge dessender»G,onieePolslt« vom l. Oktoberabin derOffiin desjersteren nicht mehrgedrucktwerden darf,sofortund bis dahinaber scholllebt seerOppositiongegendieRegierung aufgebenmuß, wogegenletzteredenBeschluß,demStcfansti dieKonzessionalsBuchhandlernnd Buchdruckerzuentziehen, ihrerseits vorläufigzurückninnnt. Seit demJahre1849sind hiernun folgendeZeitschriften:»Krzhzimiecz«,,,Wieliopolanin«,

»Gazeta Polska«, ,,Dziennik Polski«, »ZeitnngdesOsten«

unter denMaßregelnderRegierungerlegenund mitdem

»Goniec Polski« stirbtdasletztealler seit1850 hier entstan- denenpolitischenTageblätter.

Düfscldorf, 12.August. Der zum Bürgermeisterin Mühlheima.d.RuhrgewählteHr.v.EickenhatdieBestäti- gungdesKönigs nicht erhalten.

cimar, 12.August.Man wirdsichderzurZeitviel- besprochenenFreisprechungdesLiteratenJade,welcherderBe- leidigungdesKönigsvon Preußen angetlagtwar, erinnern.

Wegen vorgekommenerFormfehler legtederStaatsanwalt Kas- sationbeidem thüringischenAppellationshosezuJena -ein, welches nunmehrdasganze Verfahrentassirt hat. DieSache kommtalsozurnochmaligen Verhandlung.

vanrg, 10. August. Als Curiosummagdienen,daß unter imvergangenen Monat hierzurAnzeigeundBestrafung geiommenen Polizeiwidrigleiten aucheinziemlichunbekannter Fall,nämlich,,zudringlichesGevatterbitten«sichsindet. Der MissethäterwurdezueintägigigemGefängnißverurtheilt.

Kassel, 14. August. Gesternwurde Dr.Kellner von Warburghierher gebrachtundin dasKastellabgeliefert.

exFrankfury is.August.HerrDr.Tabor hatvielzu thun.»Der O,,P.A.Z.zufolge hat ihn auchdieLandschast desFürstenthums LüneburgmiteinerBeschwerdeschriftbei der Bundesversanrmlunggegen diehannoverscheRegierung,»we- gen beabsichtigter Veränderung ihrerVerfassungausanderm alsverfassungsmäßigemWege,« beauftragt.—- DerWegder BeschwerdewirdalsovonallenLandschaftenbetretenwerden.

«München, l4.August.Eingroßes Unglück hat stattge- funden.OfsizierenndSoldaten sietzterecirca5·.0)mußten heute vom Erercierplatz gebracht werden. Man ließ angeblich Freund und Feind übungsweiseanrennenzdek-Bodenwar je- doch schlüp«frtg,dieMaunschaftjung,der,Retter konntedaher fein Pferd nicht leiten,einZusammenstdßfand statt,nndhat diesereinegroßeWirrniß angerichtet,ausdersichnur beiläufig zweiDrittheileohne zerbrocheneKnochenwieder entwickeln- konnten;

v:chcbkückm-losAUSUsts HierwerdenUnterschriften 81!.eille.V-Adressegegen dieEntfernungdesPfarrers Tafelvon

seinemAmtegesammelt. . «

Tilbmgcty 12.August.Kanzler Wächter hgtVMIhm.

gewordenen RUHIV PräsidentdesOberappellationsgerichtder«.

vierfreienStädte angenommen.

Schweiz«.Der WegenPreßvergehensverurtheilte Herr MICVCNBesitzerVEPbibispskaphiichenInstituts inHildburgham imzsbeabsichtigtdiesesmVMThurgauzuverlegenundsteht

.-

Berlin, « (VerlagMuskel-tot separate-.

Hierzu

,

eineBeilage;

mitderRegierungdieses Cantons in Unterhandlung fürden AnlaufVonGebäuden.

Italien. Zustände. Abermals einpolitischer Mord.

DiePostvon Mestrenach Treviso (Lombardei) sollvon Ver- nummten angefallenundeinPassagierermordet worden sein.

Statt dierevolutionären Aufrufe öffentlichanzuschlagen, werden sie setztindieHäuser geschickt--——«Dergedrnckte Auf- ruf,welchenderver wenigen TageninMailandstandrechtlich erschosseneTapeziererandenStraßenecken anschlag,km in italienischerund deutscher Sprache abgefaßt Jm deutschen Texteheißtes: BürgerlWenn JhrDienersend, ergebt Euch unddient-aberwennJhr Männersehd—- widerfteht-— und einesTageswerden wirunsereKinderumdieFreiheitsbäume tanzen sehen.Vom.«Comitatodell’Olona, am29.Juli1851.

Dergroße CruumalgerichtshofinNeapel hatdenBuch- druckerRealezusiebenJahrenVerbannungundSchließung derDruckereifüreinJahrverurtheilt,weilder-selbedasrevo- lutionäre Buch: »Die MärtyrervonCosenza«gedruckt hat.

Rom, 9.August.DieLeichedesimJahre1849ermor- detenMinisters GrafenPellegrino Rossi, istin dasfür dieselbe errichtete Monument inderKircheSan Lorenzoübertragen

worden. (Tel. Dep.)

Niemand 12.August. EingezogeneSchatzscheineim Betragevon48,000,000Lire sind gesternverbrannt worden.

. (Tel.Dep.)

Turin, li.August.Graf Nebel, königl.sardinifcherGe- sandterzuWien,ist hier eingetroffen. (.Tel.Den-)

London, 14.August. Jn Jrland istdieKartoffeliranki heitmit großer Heftigkeit ausgebrochen» Kartoffeln sind fast dieeinzige Nahrungderarmen Jrländer. -

Vermischtes.

—- VierJtidiat:-.-1«:HäuptlingeausNordamerikasindin Lon- donangekommenles-iteinergroßen Auswahldervon denver- schiedenenStämmen gefertigtenArbeiten fürdieWelt-Aus- stellung.

—» Nestrohim Arrest. DerbekannteKomikerNestroh sangmPesthineinerPosseein-Couplet,worin es,mitAn- spielung auf die ungarischenFarben,hieß, daßman früher »in Gärten schönesGrün undweißenndrothe Blumen gese- hen habe,aberjetzt nichts finde,alsfchwaxrzen Rettig und gelbe-Rübeu.« Tflirbekamersmitteninseinem Gastrollem Chclus Arrest.fDiepestherBlätter habenhierübernichtsbe- richtet,weilesihnen untersagtwurde.

VerantwortlicherRedakteur: HerinannHoldheiminBerlin.

General-Versammlungder » Schneedergefellenfchaft.

Montag,denl8·'r.Abends 6Uhr in VillaColonna.

»Tagesordnnu.g:pllijahleinesAuslagebotetn 2) Beschluß- nahtneüberdieAufbrtngungderUnterhaltmigstostendesGe- werberathes. —s—Das Auslagebuchlegitimirt. DerVorstand.

,Heut erscheint das zweite Heft

vomGoldenen Buch»ConversationslericonzurUnterhaltung UndBelehrungfiirJedermann aus dem.Volke, in WXchMheftMExwlzkSgr»undvonjetztabdieJsttfetzllngall- W,Vche.Umch--.Ab«ounent»en,,welche dieselbebinnen»8Tagen Mcht erhalten, wollenxfofortReclamation erhebenbeiderVer-·

Iassbandlungv".Silvius Landsberger, Klosterftr.4l.- VIII-DieBotenwerden,ersitcht, nun-mehrallenoch übri-

,-gMPtvsbecte einzufordern. . . ·.».

«

DruckVonWsPowietteseinBerlin,

(

-Konitnanbaartenstr.7.

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Girardin erkennt heute in seinem Journal, die »Presse«, an, daß er bei seiner neulichen Anwesenheit in London eine fünfstündigeUnterredung mit Ledru Rollin hatte. Da er nicht

so sehr häusig auf der Straße ausgeführt, und fast täglich ste- hen Uebertreter dieser polizeilichen Vorschrift vor Gericht. Spe- eiell sei noch bemerkt, daß Wäschespülen 15

fkimmnnggang und gar ausgelassen. — Doch auf solche Verbesserungen sind wir schon stets im Voraus gesaßt. —- Wir wollen auch darüber tein Wort verlieren, und noch weniger über

Denn wenn·w·ir voraussetzen«, daß wir jeden selbstsüchti- gen Staatsstreich verdammen und nur den sittlich be-v rechtigten gut heißen, so würde freilich das Verfahren gegen die

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»Patrie« bereits einzelne Angaben mit. - Wir be- merken, daß die Armee nnd Flotte öffentlich über den von Na- poleon vorgelegten »Volksbeschluß« vom 2. Decinber abstimme ten,

«" .- ten werden, vvor Ausgang der Sache ausführliche und tional-Versanimlung oder eines neu-n Präsidenten, son- wahrheitsgetreue Schilderungenzu geben. «Es bleibt dem

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