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Urwähler-Zeitung : Organ für Jedermann aus dem Volke, Sonntag, 21. September 1851, Nr. 219.

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Academic year: 2021

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Jahrgang-) (Dritter M ExpeditiouiKommandantemStraße It W

»,

Organ für Jedermann Weis dem»Voike.

Erscheinttäglich,mitAusnahmeEberTage nachdenSonn-und Festtagen Preispro« Woche itSat-.3Pf- Just-LaieproPetitzeile2Sgr.

Diejenigengeehrten Abonnenten hier, welchedieUrwiihlersseltung frühMorgenspünktlich zu erhaltenwünschen,zahlenwöchentlichLPf- Votenlohn. AußerhalbPreußeus beliebeman sichandiezunächstbelegeuenPostamter,imJnlatideandie bekanntenSpediteurederdesPostdebiti

- .. » L -TEIN-:- m-

bekanntem Wege rechtzeitigeinzusenden.

verliistigenZeitungenzuwenden-

Berlin, Sonntag,den 21. September-.

II—

-.--—q. .·..-.-..-s-..-.--..-.

185i.

»Es- W

BestellungenaufdieUrwähler-Zeitungpro 4.Quartal zuunverändertenPreisenbittenwir aus Die Expedition der Urwähler-Zeitung.

DieLokal-Ranken in Preußen.

Vollkommene Gewerbefreiheit hat inPreußenbe- kanntlichniebestanden;auchvor demGesetzvoiu 9.Fe- bruar 1849,auchvorder·Gewerbe-Ord·nungvomJahre 1845 war diegewerblicheThätigkeitmaunichsachenBe- schränkungenunterworfen; Unter diesenstehtobenan, Daßgewisse industrielleUnternehmungeneiner Con- ressionbedürfen;wer siebetreiben will,mußerstdie ErlaubnißderObrigkeitdazuhabenJn»derBestim- mung,welche Gewerbeeiner Concessionbedursemistes Unmöglich, einen allgemeinenGrundsatzzuerkennen;

wenn wiraberbedenken, daßselbstdieEinrichtungeiner Olnnibus-Liiiie inBerlin zudenselbengehört,so kön- nen wiruns nichtwundern,daß auch dieGründung VonBank-mVonderVorgangigmErlaubnißderRe- gierungabhängiggemacht ist. «

Nun istesschonvonvornhereinklar,daßdasCon- cefsivnswesendieEntwicklungeinesjedenGewerbes,auf Welchesesangewandt wird,verthsllertund hemmt,auch wenn DieRegierungmitdergrößtenLiteratiiin darin Vekfäbtt Um»wievielmehr mußtedas alsogradebeim BankwesenderFall sein,damaii ja, wiewir früher gesehm haben-Vonjeher fastin. allenLänderndieBan- ken als gsnzbesondersgefahrvolle Anstalten betrachtet hat« Dazukommtdann noch, daß eineBank,wenn sie nichtvon vornhereinbeiallenihrenGeschäftenauffast«

unübriwindllchc«Schwkeri9kcitsnstoßen foll, gewisser Rechte bedarf,die nachdenuber dieselben nochallge- meinbeiuns herrschendenAbsichten-Mir VomStaate Verlieh-uweiden können,«weilsieangeblicheinBor- recht,einPrivilegiummsichschließen- Hierherge- hdkkz· V,dasRecht, einPfand,wenndas aufoasselbe gemachte Darlehn nicht rechtzemg zurucksezahlkist- so-

fort ohne vorgängigeKlage in öffentlicherAuctionver- kaufenzudürfen. Hierinkannman jedochnurso lange einVorrecht sehen,alsman nichteinem Jeden ge- stattet,nur unter derselben Bedingungeinem Andern einDarlehnzumachen, oder, allgemeinerausgedrückt, so lange man nichtvollständigeFreiheit desCon-

traktes gewährt. - «

Ueberhanpt istjedesGeschäfteiner Bank mit dem Publikum eineinfacher Vertrag;dieBank leistet gewisse Dienste,nndstelltdafür gewisseBedingungenund einen gewissenPreis,oder umgekehrt Besteht hierinvolle Freiheit, sokannweder von dereinen,nochvon der

andern Seite jevon einein BetragedieRede sein;

um einen solchenzuverhindern, dazu bedarfesnicht derschützendeuAufsichtderStaatsgewalt, sondernnur derAufmerksamkeitundVerständigkeitbeider contrahi- renden Theile. Möglich,daßviele Leute erst durch Schaden klug werden; aber unter dem sogenannten SchutzedesStaats werden diesegewißnieges-heut Jm Gegentheilh sindeteinsolcherSchutzz. B. gegen- überden Banken Statt, so istes ganznatürlich,daß das Publikum iui Vertrauen ausdenselben,sichnicht selbst hinlänglichum dieGeschäftederBankbekümmert, und BetrügereienundSchwindelciensinddann erstrecht möglich; während umgekehrt,woeinsolcher Schutznicht Statt sindet,auf derIteinenSeite das Publikum alle GeschäftederBanken mit der größten Aufmerksamkeit verfolgt, und aufderandern Seitedie Banken selbst, wenn sie.allgemeinesVertrauen genießen wollen,da- für sorgenmüssen, Daßdas Publikum zujederZeit diegenaue-sieEinsichtindenStand ihrerGeschäfteer-

halte,wiewirdasbeiBetrachtungderSchottischen Banken hinlänglichgesehnhaben.

JnPreußen istaberdieRegierungnoch jetzt,wie

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früher entgegengesetzterMeinung,und zwarso sehr, daß außerder »PreußischenBank«nur nochdrei andere Banko dieConzession erhalten haben:die»Ritterschaft- Iiche Privatbank inPomtnern« --(iuStettin,sie hatje- doch mitder,,Ritterschaft"durchaus nichtsszu schaffen, sondern ist einrein kaufmännische-sJnstitut),die»Städ- tische Bank inBreslau«, und die»Bank desBerliner Kassenvereins.«Allerdingskönnen unsere Beamten dar- auf stolz sein-«daßVQUdiesen Lokal-Bauten noch keine ihreVerpflichtungenunerfülltgelassen hat,.wieesbei denPrivat-Bauten inEngland häufiggenug derFall gewesenist. Aber dieser scheinbarsoglänzendeErfolg derschützendenFürsorgedes Staats rührtnur daher, daßman mitderselbenAengstlichkeitwiebeiErtheilung derConcessionen überhaupt, soauch beiFestsetzungder .von denBanken zu betreibenden Geschäfteverfahren ist.

Man hatdieselben hiebeiinso engeSchranken gebannt, daßeszwarsehr schwerfür sie hält,Schwindelgeschäfte zu treiben, aber zugleich istauch derUmfangdes Nutzens,welchen siedem Publikqu gewähren,einso geringer geblieben, daßer kaumderRedewerth ist.

Wenn eseinmalHauptzweckwar, jedeirgend mögliche Betrügereiu.s.w.von Seiten derBanken zuverhin- dern,so hätteman ihnganz sichernur dann erreicht, wenn man alleBanken grader verbot. Allerdings,wo derKredit garnicht entwickelt ist,dakann erauchnie

schaden. -

Von dengenannten dreiBanken ist-.nur dieStet- tinervon einiger Bedeutung fürden dortigenHandels- stand,unddieKapitalistendernächstenUmgegend;aber auchsieistunter den ihr auferlegten Beschränkungen nichtim Stande-,anderen KlassenderGesellschaftZutritt zumKredit zuverschaffen.

Fassenwir unsereAuseinandersetzungüberdas BankwefeninPreußen noch einmal zufammen,so müs- senwirbehaupten, daßesnur füreinen sehr geringen Theil der »günstig gestellten Minderheit«des Volks eristirt, undauch für diesennur ineinerhöchstdürfti- genWeisezmit einem Worte, es istnoch vollständig unentwickelt —- weilesihmanFreiheit fehlt.

Berlin, den 20. September.

—- Derbrandenburgische LandtagwirdinwenigenTagen wiederauseinander gehen.

—- DerHandeleminisierv.d.Heydt, welcher sich auf einer Reise nach Englandbefindet,wird inHannovetundYrüssel einenkurzen Aufenthalt nehmen,um, wie behauptetwird,m handelipolitischer Beziehung Nücksprachezu halten. Man knüpftandieseReisedieVoraussetzung daßinBrüsselUnter- redungenwegendesabzuschließendenHandelsvertrages statt- findenwerdewVonLondonwirdsich Herrv.d.Hehdtnach denfabriireichmStadienManchesterund Liverpoolbegeben, um diedvmsepIndustriellenAnlageninAugenscheinzuneh- men. Auchwird erdievorzüglichstenBergwerksdistrikteEng-

lands besuchen· »»

—- JuinächstenFrllhiahre dürften diebedeutenderen Kriegs- schiffederpreußischenFlotteeineUebungcfahrt nachdemmit- telländischenMeeremachen.

fDasVerfahren gegenDr.BorchardtinGlatz dürfte baldnicht mehr vereinzelt dastehen,indem eineruns geworde-

«nen«-MittheiinngnachgegeneineninsZehdenickansäfsigenArzt, der-vor längerer Zeiteine»-tbmwegeneinespolitischen-Ver- gehens zuertannteGefängnißstrafeverbüßt hat, ebenfallseine Untersuchungkwegen..Concessionsentziehungeing i

J ·

Aue Posen wirdgeschrieben:Daß sichderM Wei- BesitzerStefantkidemZwangederVerhältnissesssgggnxsguß

umnicht seineganze Existenz mit EinemMalevernichtetzu sehen, ist natürlich;erwirddaher jedeBedingung,dieihm

gestedlltwird,erfüllen,um dieGaumens-Entstehung abzu- wenen.

EineNachrichtausLondon vom Augustd-bezeichnet einen·gewissenpolitischenFlüchtling Gerstenbergalseinenge- fährlichenEmissär. Hiervon nahmderMinisterdesJnnern Unteml 19sAugust Veranlassung,dasOber-Präsidiumzu Kö- nigsberg aufzufordern, daß dasselbe ausdenEmissär vigiliren undihn,womöglich,festnehmen lassen möge. Schonunterm 22.AugustwiesderOberpräsidentdieRegierungs-Präsidenten an,demBeschlussedesMinisters nachzukommen.

Stechanistüber Brernen nach England entkommen- Gegen FeisewirdvocnhaunöverschenGericht dieUntersuchung

eingeleitet.

DiegegendieTurnver eineineinigenStadien desHer- zogthumsMeiningen eingeleiteten polizeilichenUntersuchungen habenzukeinemResultategeführt.

JnDresden wurdedasbei OttoWigandinLeipziger- schienene»Historisch-politischVeographischeLehrbuchder Welt- geschichte«,von KarlWinderlich,in densämmtlichenBuchhand- lungenmitBeschlag belegt.

··—Der·Privat-Theater-GesellschaftConcordiasollvomPo- lizei-P»råsidiumsdieErlaubnißzurAusführungderkürzlichim Friedrich-WilhelmstädtischenTheatergegebenen historisch-drama-

BmklschmStelle »FUH- ZiethenundSchwerin«versagtwor- ensein.

—«—BehufederErneuerungderKoncessionen findetgegen- wärtig dieAufnahme sämmtliche-.-öffentlicherLotale,so wieder Restaurationen, Tabagieen, Weinstubenic.statt.

Jnderletzten Zeit habendiePolizeibeamtenein be- sonderes wachsames Auge aus solche Personen geworfen, welche an denSonntageninVergnügltnge-ctablissementsaußerden ThorenmitPeitschen, Pfeifen,Cigarrentaschenu.s.w.haust- ren. Sosindam·vergangenenSonntagemehrere solcherLeute aus LocaleninMoabitgewiesenund alsUebertreter desneu- lich YOUderPslizei-Vehördegegebenen GesetzesüberdieSonn- tagsseierdenuneirt worden.

—- DemMechanikerKarlBeermatm zuBerlin istunter dem 17.September1851 einPatent aufeinemechanische Vorrichtungzum Schneidenvon Getreidekörnern fürdieFa- brikation vonGraupeninderdurch ZeichnungundBeschrei- bungnachgewiesenen Zusammensetzung auf fünf Jahre,von jenem Tageangerechnet,undfürdenUmfangdespreußischen

Staats ertheiltworden. .

—§DerMinisterdesInnern besuchtegesternNachmittag ,,Bremerhöhe«vordemSchönhauserThore,dergemeinnützigen Baugesellfchaft gehörig, nahmdortdie einzelnen Wohnungen inAugenscheinundäußerte sich sehr zufriedenüber deren Gin- richtungen,-bedauerteaber,daß dieselbenkeine Kellerzur Aus- bewahrungvon Wintervorräthen enthalten.—- Demnachstbe- gab sichderMinister nachdenFamilienhäusernvpkdemHam- burger Thore, DerPredigerbesuchteBraunerundbeschenktebeidortderchristkacholischellan20stmiliewGe- meindehier,dersich nach seinerAnweisung VIIIhierzu- .nächst nachBreilau gewendet,sollbaldnachseiner Ankunft

daselbst ausgewiesenworden sein.—-

TDas bekannte Unternehmen desHerren Koepp und Schütte, betreffenddieBeförderung·vonReisenerzurlon- doner Ansstellung,war vondengünstigstenErfolgenbegleitet;

Ungefähr1400Personenhabenun LaufedesSommers die

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ihnenden geboteneGelegenheit,mitBeseitigungallerdenFrem- entgegentretenden Hindernisseund zuermaßigten Preisne dieWeltstadtzubesuchen,benutztundVielederselbendenUn- terMhmernöffentlichihren Dankausgesprochen.stockt-,der inhiesigerStadtdasGeschäftleitete,währendSchritteinLon- VÄUdieAnlangendenempfingundiii allemNöthigeiiunter- wies-beabsichtigtnun dieErpeditionmit demAnfangdes nächstenMonats zuschließen;zuvorwiller1edochnoch eine größereExtra-Fahrt nachLondon veranstaltenundsich person- IichandieSpitzederdaran Theilnehmendenstellen. Daß hierdurchdenReisenden größereAnnehmlichkeitengebotenwer- den, ist kkakz sie erhalten Gelegenheit,denSchlußfeierlichkeiten derAusstellungund —- wenn der amerikanischeDampfer

»Missifsippi«auf seiner FahrtvonConstantinopel·nachNew-.

YorkinLondon anlegensollte den»gewiß»nichtweniger glänzendenFestlichkeitenzuEhrendesgroßenAgitators Kossuth

betäkv·gjl:itt:rnNachmittag passtrtederersteEisenbahnzug,be- stehendqui einemPersonen-und funfGuterwagen,»undge- zogenvonderLokomotive ,,Pluto«,aufderneuen Verbindunge- bahnderberlinerBahnhöfeam BraudenburgerThorvornher.

DieLotomotivegab taktmäßiganhaltende Glocken-Signalevon sich, welchealsWarnungszeicheudasHerannahendesZuges

verkündenollen. .

DersHerausgeberder,,Allg.Gerichts-Zig.«,Buchdrucke- reisBesiher Reichardtwurde gesternvorders.Abtheilungdes Criminalgerichtswegenzweier durchdie,,Ger.-Z.«begangenen Verläumduiigenzu1 Monat und»6WychenGefangmß ver- Uktheilt—DemerstenProzeß lageinArtikelzum ·Eriiiide,in welchemmitgetheiltworden war, essolle in einer hiesigen Brauerei eineTonne mitBiervon der»Polizeiausgegossen wordensein,weilschädlicheBestandtheile indemBiergewesen würeu. DiehiesigenBesitzerbaierischerBierbrauereienbenan- cirtengeineinschaftlichwegendiesesLirtikelsbeimPtaatsanwalt unterUeber-reichngeinesvon derhiesigen Polizeiausgestellten Attestes,v worinbescheinigtwurde,daßeinVorfallder»ermahn- tenArtnichtzurKenntnißderBehordegekommensei,wegen Verlänuidung.JmzweitenFallhattedas»hiesigeGeneral- Steuerauit auf Grund einesArtikels denuncirt,»der»vor»lan- gererZeit inderGerichtszeitung standundder diePitthkilnng

von einemdurchzwei BeamtedergedachtenBkhordeindie Kasse derselben versuchtenEinbruch enthielt,dendiebeiden·ver- hqfkktmDiebelediglichdeshalb unternommenhätten,weilsie zuschlechtbesoldetwordenfetmiEinsolcherEinbruchsversnch hatteallerdingsstattgefunden-UeThaterwaren indeßein Kaufmannund einehrt-MUng-lztehrereTagevordemVer- brechen bereitsentlassenerDiatarinsdererwähntenBehörde.

DieBeamten fanden sichVUVch«IMeBezeichnungverletztund dieBehörde sah darin eineVerlaumdung,daß·dieHandlunge-

äelifeve-eium Angeklagcåevtglslckzsesåmsklseme Folge semer etenBe oldun be eine wor e.

LPoltfzeibikzrichztvom 20.September. chestemMit- tag glitt ein Mann,alserimBegtlffwar,voneinem inder SPM asderKurstraße liegenden Kahne Zwiebelnzukaufen, Von demalsSteg angebrachtenBrette aus und sielindie Spree. Erwurdejedochvon eineindortanwesenden,unbe- kanntgebliebenenFischerbeiderHandergriffenundheraus- gezogen.—- HeuteMorgennurdeinder Speze,zwischender SchleuseundderSchloßbrucke,derLeichnameinesLojahkigm Dienstmädchensaufgefundenund nachdemObductionshanse

ebrat. » »

g

BcehidemSeidenivirkergesellenAugust»Opitz,Ackerstraße Nr.t7, hatsichseitdein17tend. Mis. einetwa3Jahral- terKnabemitblondemHaafiblAIJMAUSM, bekleidetmit einein brun undweißgestreiftcnKittel, blauundweißge- streiften Hosen,jedem-u Schuhen,angefunden.·

Düsseldorf,18. Sept.DerKirchentaginClberfeldhat

einstimmigbeschlossen,durch seinenAusschußeine Adressean dieFürsten Deutschlandszuerlassen,welche»iiuNamendes ge- sanimtenKirchentagsderenVerwendungbeiderdänischenRe- gierung fürdieWiedereinsetzungdervertriebenenschleßwigschm GeistlichenundLehrerinihreAeniterinAnspruchnimmt-.

Erfnrt, 17.Sept. Vor einemvzahlreichenPublikum wurde heutegegendenAppellationsgerichts-Referendariusv.

BechererwegenZweikampfes verhandelt.Derselbehatteden Regierungs-Assessor LichtensteinauiJuli J—ImDuell erschossen.Am23.Juni begingeu ineineminder Nähe-ge- legenenGartenlokale mehre jungeLeutedieAbschiedsfeiereines scheidendeu Freundes. v. Bechererund Lichtensteinwaren gleichfalls anwesend.EineBowlePunschwar hierbei geleert worden, undmagwohlbeideinspäter stattgehabten Vorfall nicht einwirkungslos geblieben sein. Deimbeieinernachher unternommenen Promenadeereigueteessich, daßL.sichan einemSpazierstocle stieß,denv.B.unter demArme trug.

Dieserunbedeutende AnlaßführtezueinemWortwechsel,bei welchem sichL.soweithinreißen ließ,denAndern einen Hundsfottzunennen undihnalssolchenderGesellschaftvor- stellenzuwollen. EineHerausforderung seitensv.Becherers fandam andern Morgen stattundvergeblichwaren die Ver- suchederSekundanten, dieSache gütlichbeizulegen; sie schei- tertenalleanderWeigerung Lichtensteins, seinen Gegnerum Verzeihungzubitten,indemersichbloszu einerErklärung herbeilassenkönne, daßerdiebeleidigendeiiWortezurücknehme, und daßesihmleidthue, diese gebrauchtzuhaben. Die BedingungendesDuells wurden auf10Schritt Barriåre, 5Schritt avanciren undeinmaligen Kugelwechselfestgestellt.

AmMorgendesDuells machtev.Bechererjedochden münd- lichenVorbehalt,wenn beiderersten Kugel»nichtsheraus- komme,« einen zweitenund drittenGangzumachen. Eine fernere Bedingung bestand darin, daß nach erfolgtemKoniman- dowort jederschießenkönne,wenn erwolle. Lichtensteinkam nichtzumSchuß,die

Kugel seines Gegner-z drang ihm durch denMund undzerriß ihmeineHalsarterie, anderenVerbin- tungernach einigen Tagen starb.—- Aus dem Gutachten derAerzteließ sich nicht mitvollerGewißheit entnehmen, obdiebeigebrachteWundeeineunbedingttödtlichegewesen ist.

—- Das PerdiktderGeschworenin sprach deshalb zwardas Schuldig uberdenAngeklagtcn aus,einen Zweikampfvollbracht zuhaben,sprach ihnjedochdavonfrei,daß die in Folgedes

Zweikampfesstattgehabte VerwnndungdenTod desAssessor LichtensteinzurFolge gehabt habe.—- Auf Grunddes§.168

desneuen Strafgesetzbucheswurde v.BecherervomGerichts-

hofezuzwei Jahre Einschließungverurtheilt. »

ORecklenburg. JnBoitzenburg streiten RathundBür- gerschaft sichum dieErrichtungeineshölzernenStadtthores.

Daselbiges nicht wenigerals688Thlr. kosten soll, sowollen

diefBürger-RepräsentantensichmiteineinSchlagbaumbe-

helen.

Ueberdenkürzlichbei Grabow vorgekommenenUnglücksfall erhaltenwirfolgendes:Demam Is.AbendsvonNaumburg abgehendencombinirten Personen-nndGüteszgfzkgteeine leereMaschine- WelcheösterrekchkschesMilitär nach Hamburg gefördert hatte. Der Lokomotivführerderletzteren indem Glauben, dererwähnteZughabe-denBahnhof bereitsver- lassen, fuhr aufderStation Grabow so schnellindenBahn- hof ein, daßernicht mehr im Standewar, dieMaschinezU halten, aufdenvor demPerronhaltenden Zug anfnhr-Und die beidenletzten»Wagen,diemitSchweinenbeladen waren- zertrüminerte.Ein WagenschmiererimletztenleerenPersonen- ivagensitzend,erlitteineContusion,sonst sindVMØBUUSM keinerArtvorgekommen.

Kassel-17- September. DashiesigepermaneuteKriegs- gerichthatbeiitediebeiden Urtheileüberdie Redacteuredes zuFuldaerschienenendemokratischenBlattas »Machtaus« pu-

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blizirt.Dereine derselben, Trabert, ist zktfünfjährigender andere,Hornfeck,zusechsjährigemGefängnisseverurtheilt.Ein von demLetzteren beiderHaussuchungbeidimhiesigenBuch- händlerNat-isvorgefundenes Schreiben-.U) welchem derselbe eineinVersen dargestellteParodiedesVesimentsHassenbflug zumAbdruckundVer-lageinvielenTausend Eremplaren über- sendet, solldieVeranlassungzudemschivererenllriheile,wel- ches denselben betroffen, gegebenhakZMs » «

Frankfurt-, 19.Sept. Herr Hassenpslugbetäth hiermit denCommissariendendemBundesiagzuerstattendanBericht-

über diehessischeAngelegenheit » ·

Bruchsal, 10.Sept. Das zuAnfangvorigerWoche hier begonnene MissionswerkderJesuiten wirdmitgroßem Eifer fortgesetzt. JedenTag predigendieMissionäre dreimal, Morgens, MittagsnndAbends.

Paris, 18.Sept. DerVertagungs-Ausfchußhatinsei- nerheutigen Sitzungunter BeuoistDazysBorsitzkeinen·ir- gend erheblichen Beschluß gefaßt.Erversammeltsich wieder

vam2.Oktober. . , »«

Italien. DieReisedesKaisersdurch seine italienischen Lande wirdinvollemGlanzderwiederhergesielltenMajestäi Statt finden. EsgiltdenDemonstrationen derletzten Zeit dasvolleBewußtseinunbeschränkten:SonderänetätsMechtesund nnerschiitterter Macht entgegenzusetzen.Diemilitärischen Manövers sindNebensache.DieZeitenderMildeundGnade sollenvorübersein;derjungeKaiserwillzeigen,dasermit demRechtedesSiegersauftritt,dessen Zornnochnichtver- söhnt ist.Mandarf sich daher aiisirgendwelcheAmnestie nicht gefaßt machen.Obdurchdiesallesindeßdie»Natur»derIta-

"lienergefügigerwerden dürfte, stehtwohldahin. Sieschicken sichmitErgebenheitindasUnvermeidlicheundnehmengleich

deinUngardieWendiingder·-DingealseinbeschiedenesBer- hängnißhin. Der Augenblick istgekommen,umsogarden .p«sMWW-aeifz· « « werdenrdrkgrößtestsrgebem

heit»und UnterwürfigkeitandenTag legen.Unter einander verstehensiesichdochundwerdennichtirre, nurderGe- waltgegenübererfüllen sie ihre äußerlichenPflichten. Die Militär-Gonverneurs habenin denverschiedenenStadien,welche derMonarch passiven soll, Beleuchtung undDekorationaufdas strengsteanbefohlen.JnVerona z. B.muß einunbeleuch- tetes Fenster 20Lirezahlen,undsämmtlichenVorstanden derGemeindennndsonstigen Kprberschaften istdaspersönliche Erscheinenmit schwarz-gelberCocarde aufdeinHut-eunter Straf-Androhung vorgeschriebenzwordem In Padua ist demPodesta sogardieWeisungzugegangen; für möglichstlaute Lebehoch’sSorgezutragen. Wirsindiiberzeughdaßes«aller dieser Anordnungen nichtbedurft hätte.Die·Jtaliener,selbst inMailand, werdendermaßenbeleuchten,dekorireii,sichschwarz- gelbkleidenundLebehochrufen,daß nachderäußernWahr- nehmungdieossiciellenBlättermitGrund von einem Jubel undEnthusiasmus desVolkes schreibenkönneii.»Man muß denJtalienernlassen, daß sienachwunderbaremJnstinctsich zurechtfindenundwiedurch einegeheime«Paroledtseiplinirt erscheinen.AmEndespottet auchdermenschlichesErfindunge- geisiallesDruckes,womitman ihn niederhaltenun) aufreiben wills DieTaktik.istgewechselt,einanderer Plan entworfen, undsiehe-da,AllesinddesZielesimdderMittelsich gleich bewußtundhandelneinstimmig darnach.—- Manerzisihltsich, daßderKönigvonSardinien durch seinen MinisterinWien um eine Zusammenkunft mit, Franz Josephnachgesuchthabe, undesgiebt feile Federngenug, welchediese Erniedrigung Italiens vorOesterreichgeschäftigverbreiten. DieseWertmin- dung ist aber« unwahr.

DerKönigVVUNeapelundderPapstwerdeninVerona

erwartet. ,

Rom, 14-SeptbrsDerfranzösischeMinister Magus ist

hiereingetroffen (Tel. Dep.)

Berlin, «

VerlagvonTheodor Hevmamn

Neapel,i9. Sei-ihn Gesternfand hierimBeisetndes Königeeingroßes Militär-Manöver von»g35,000Mann mit

72Kanonen statt. (Tel. Dep.)

London, l7.Sept. LordDndlehStuart und mehrere andereeinflußreicheParlaments-Mitglieder habenderhiesigen iingarischen Eniigrationangezeigt, daßsiemitdenFührern derselbeninSouthampton zusammenzutretsen wünschen, für denFall, daß Kossuth daselbstlanden sollte. Doch weiß man hierbis zumheutigen Tagenochimmernicht,obdie Gefangenenvon Kintahia frei sind,ebensowenig-«obsie in Englandlandeiiwerden. Jnletzterem Falle beabsichtigt.Kosfiitli, blos10TageinLondonzubleiben,nnddannnachAmerika zugehen. Hexv.Pulßtnmitseiner Frau,GrafBethlem Ba- ronKißundmehrereanderederungarischen Flüchtlingewer- densich ihmanschließen. Vetter undKlavta sindbisjetzt entschlossen,denLaufderkommendenEreignisseinEuropaab-

zuwarten. ·

Vermischtes. - f Unserem indenVereinigtenStaaten alsFlüchtlingver- storbenenLandsmann Herinann Kriege wirdvondendort lebendenDeutschenein Denkmal gesetzt. KriegelebteimJahre 1848in Berlin alsMitglieddesdemokratischenCentral-Aus- schussr6.

VerantwortlicherRedakteur:HerniannHoldheiminBerlin.

Vereins -u. Verbrtiderungs -Kran- ken- und Sterbekafsa . Mittwoch,den24.d.Mts.,Abends 73 Uhr findetin der VillaCollonna eineGeneral-Versammlung statt,zuwelcherdie Mitglieder hiermit ergebenst eingeladenwerden.

Tagesordnun-

Wahlneuer Curatoren. g

Die Legitimation erfolgtam Eingange durchspVZrzkigW

Statutenbücher. Das Curatorium nndderVorstand.

Jüdische Neforingemeiiide.

DieVerloosiingderPlätzeu.AusgabederEintrittskarten unserem Gotteshause fürdasnächsteJahrfindetv. 21.bis zum24.d.M.in denVormittagsstundenvon10—12 Uhrin unseremBüreau,NeueFriedrichsstr.Nr.47.,statt.

Nämifeheie Hippodrom

vonAlex. Guerra,

-

vordemHalleschen Thore, rechtsamTempelhoferUferNr.10.

Sonntag, 21.September lsölx Dieans heutangekilndigtegroßeaußerordentlicheVorstel- lung findet bestimmtstatt.

Montagden22.September1851unwiderruflichletzteau- ßerordentlicheVorstellungzumBenesizdesKünstlers Herrn Henderson vom KöniglichenTheaterinLondon. Beidieser Vorstellung wird, außervielenanderen überraschendenProduc- tionen,eingroßer WettkampfdesAtrobaten HerrnWeitzmann aufdemThurmseileu.desHerrnPasqiialo Aniato aiif2 Pferden stehend, stattfinden.

Das Nähere besagendieProgramme.

·

Alex.Gnerra, aus Rom.

Vorstädtisches Theater.

HeuteSonntag· JtnWinteriheateri Farinelli, oder: Königund Sanger,- SchauspielmitGesangin3Akten. VorhsktGlorie-ert-An- fangdesConeerte 4Uhr,derVorstellniigöUhr.

PreisederPlätze: Parquet-Loge 7Z Ost» Parterre-Sitz- platz5Sgr.,Gallerie 3Sgr.

«·- "

Ein deutscherKrieger Montag,den22.September-:

Schauspielin3Aufzügen. Anfang7Uhr.

DruckvonW.PormetterinBerlin, Komniandantenstr.7.

HierzueineBeilage.

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Revolution ist daher immer eine Folge der innern Ueber- zeugung, daß die Gewalt nicht im Rechte ist. Diese Revolution ging im Katholiciemus vor, noch ehe aus ihr der

Girardin erkennt heute in seinem Journal, die »Presse«, an, daß er bei seiner neulichen Anwesenheit in London eine fünfstündigeUnterredung mit Ledru Rollin hatte. Da er nicht

so sehr häusig auf der Straße ausgeführt, und fast täglich ste- hen Uebertreter dieser polizeilichen Vorschrift vor Gericht. Spe- eiell sei noch bemerkt, daß Wäschespülen 15

fkimmnnggang und gar ausgelassen. — Doch auf solche Verbesserungen sind wir schon stets im Voraus gesaßt. —- Wir wollen auch darüber tein Wort verlieren, und noch weniger über

Denn wenn·w·ir voraussetzen«, daß wir jeden selbstsüchti- gen Staatsstreich verdammen und nur den sittlich be-v rechtigten gut heißen, so würde freilich das Verfahren gegen die

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