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Urwähler-Zeitung : Organ für Jedermann aus dem Volke, Sonntag, 31. August 1851, Nr. 201.

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Dritter prediiionr KotnmaudantemStrafze T. M

Mut åhlet epeiitmg

Organ fär Jedermann aus dem Volke.

Jahrgang-)

Etsch-TM MilUch, mitAusnahmederTage nachdenSonn-UndFssttsgsnPreis proWoche1Sgr.ZPf. Juserate proBetitzeile2Sgr Diejenigengeehkxm Abonnenten hier, weichevieIlrwiihlewseituug früh Morgenspünktlichzuerhaltenwünschen,zahlen wocheutlichsPf.

Botenlohm Außerhalb Preußens beliebemansichandiezunächstbelegenenPostamter, lmJulande andiebekannten Spediteure derdesPosi- debitsverlustigeuZeitungenzuwenden-

HZTZHZ201.

I

Die Preußische Bank.

Voneinerfreien EntwicklungdesBankweseus,wie- wirsieinSchottlandund Neu-England gesehen haben, istinPreußenniedieRede gewesen.Friedrichder Große gründeteimJahre1765 dieKöniglicheBank in Berlin, mitZweiganstaltenin denProvinzenzsiewar durchwegeinStaatsinstitut und diente weit mehrden finanziellenOperationenderRegierung,alsdemKredit derPrivaten. Trotz mannigfacher Veränderungendauerte sieimWesentlicheninjenerFormbiszumJahre1846 fort;nur war schon früherdieConcession zur Gründung einerPrivatbankaufActien fürdieProvinzPommern ertheilt. JmJahre 1846 wurde dieKöniglicheBank endlichineinerdenBedürfnissenderZeiteinigermaßen entsprechenden Weise umgestaltet.DerStaat gab sein alleinigesEigenthumsrechtan derBank auf,was ihm freilichum so leichterward,alsdasVermögenderselben nur geringwar. UmderBank daszumausgedehnteren Betriebe vonKreditgeschäftennöthigeKapitalzuver- schaffen,warddenPrivateapitaltstengestattet,als Aktio- näreMiteigenthümerder »PFeUßlicheUVank«,wiesie fortanhieß,zu werden;auf diese Weisewurden intur- zerZeit10Millionen Thaler zusammengebracht,mitde- nen dieBank nun VonNeuemihren Betrieb begann.

Außerdemerhielt siedasRecht,Banknoten biszum Be- trageVon21 Millionen Thaler auszugeben, diesogar inallenöffentlichenKassen gleichdemStaatspapiergelde angenommen werden;endlichmüssen,wieschon früher beiderKöniglichenBank, allePupillen- und sonstige von denGerichtenverwaltete Gelder,wenn sie nicht in einer bestimmten Frist anderweitigdenGesetzen gemäß angelegtsind,beiVck»PWUßischsnBank«gegeneine Verzinsungvon2bis3Ptvzideponirt werden. Dazu kommendann noch,nichtUUVHVSUMIDOPrivatdeposita, soPaßdie Bank Von1847 bis1800 injedem Jahre

Berlin, Sonntag,den31.August.

ginetäBetriebsfondsvon 50 bis55Millionen Thaler esa.

DiePreußischeBank wärealsoseit ihrer Umwand- lungimStande,einergroßen ZahlvonPrivaten durch DiscontiruugihrerWechselundVorschüsseauf Pfan- der,einen ausgedehutenKredit zugewähren;dagegen kann sie auchjetzt unmöglichderganzenSumme von Kreditbedürfnissenim Umfangedes Staates-genügen.

Aufderandern Seite aberist diesihr ausgesprochener Zweck,und besitzt sie auchzudemEnde einegroßeZahl von Comtoiren u. s.w. in den größern Stadien der Provinzen. DienatürlicheFolge istalso, daß sie überall nur denKreditbedürfnissengewisserbevorzugter Personen dient;siediscontirt z. B.nur dieWechselinkorporirter Kaufleute;jedenfalls ist sieweit davon entfernt, allen KlassenderGesellschaftzu dienen,sieeristirt sogarnur iUV einensehr geringen Theilder,,giinstigek situirten Minderheit«allerStaatsangehörigen.

DiesederBankvom Staate auferlegte Beschränkung istnun selbstimBerhältnißzuihrenBetriebsfonds so groß, daß sie ihrerseits,trotzihrerPrivilegien, ziemlich schlechteGeschäftemacht;seit zweibisdreiJahren«hat sie kaumeineinzigesMalwährend weniger Wochendie von ihrfür Depositen zuzahlenden ZinsenimWechsel- undLombardgeschäfteinigermaßenwiedergewonnen.s«san Theil hatdies freilichauch darin seinenGrund,daßdie Geschäftenur auchinnerhalb jenesengenKreisesdurch- aus nichtkaufmännisch,sondernrein büreaukratischbe- trieben werden. Allebeiihr angestelltenBeamten sind Staatsbeamten undwerden von derRegierungernannt;

siedürfenAuchnichtActionäresein, haben also-nieein besonderesInteresseam GangderGeschäfte. Endlich wirdauchderder Bankzuzahlende Zinsfuß fastimmer nichtnach demBerhältnißderNachfragezUVMihrzU GebotestehendenMitteln festgesetzt, sondernweitnie- driger. DieActionäreverlierendadurcheinenihnen

(2)

sonst zufließendenGewinn,derjetzthauptsächlichnur den Privatbanquiers zu Gutekommt,indenidiesesichdadurch zu einem künstlicherniedrigten Zinsedies-Mittelzu Kre- ditgeschäfteninitdenvonderBankausgeschlossenenPer- sonenverschaffen.

Derso sich ergebendeGefammtgewinnwirdnur da- durcheinigermaßenerhöht, daßdieBankstetseinebe- deutende Summe (gegenwärtigüber17Will-)inzins- tragendenStaatspapieren u.dergl. angelegthat,daßsie alsomitandern Worten ZihresBetriebsfondszurHe- bungdesStaats- undnichtdesPrivat-Credits verwen- det. Und selbstmitdiesemindirectenVortheile begnügt sichderStaat nochnicht,sondern läßtsich diederBank gewährtenPrivilegiennochganz-besonders bezahlen.

Der gesammteGewinn wird nämlichfolgendermaßen vertheilt; zunächstwird sowohlderAntheil desStaats als derActionäre an dem Vermögender Bank mit Iz-Proz. verzinst,von demRestewird Z zumReserve- fonds geschlagen,dieübrigenif aber erhältzurHälfte derStaat,zurHälftedieActionäre,obgleichderAntheil desersterenamBankvermögennui ungefähr34vondem derActionärebeträgt.Säinmtlicher Gewinn desStaats tritt ferner alljährlichzumVermögensantheile desselben hinzu, so daß dieser fortwährendaufKostenderArno- näre wächst. Während alsodieBank nur durchdas von denletztern eingezahlteKapitalimStande ist,eini- germaßen bedeutendesl Geschäfte zu machen, hatderStaat nach allen Seiten hinvon denOperationen derBank denunverhältnißniäßiggrößerenVortheil.

Unter solchen UuiständenerfülltdiePreußischeBank wederdieAnforderungen,welchedie Actionärebilliger- weisean siestellen könnten, noch genügt sieauchnur einigermaßendenBedürfnissendesPublikums. Aller- dingssindneuerdingswiederholtSchrittezurAusdeh- nung ihresGeschästsgeschehen,aber immer nur durch Vermehrung ihrer Zweiganstalten inden Provinzen.

Die Bank wächstdadurchmehrund mehrzueinem schwerfälligenJnstitutheran,welchesmitjedem Schritte seinerweiteren Ausdehnungeinergesunden Entwicklung desKreditwesensnur imniershindernder entgegentritt.

Sieeentralisirt fortwährenddieKapitalien, ohne ihnen denfreien, möglichstwohlfeileii ZugangzurArbeit zu eröffnen.So sehenwiraufdereinenSeiteeineMenge Kapitalisteninsteter Verlegenheit, wohin mitihren Ka- pitalien,und aufderandern eine nochgrößereZahlvon Industrielleninnoch drückendererVerlegenheit, woher sieKapitaliennehmensollen. Zwar fehltesuns in Preußen überhauptnochsehranKapital, und selbst dasvollkomniensteBankwesenkönntediesemUebelnicht

saufderStelleabhelfen;aberfreie Banken wieinSchott- land UndNeu-Englandwürdenwenigstensdasvorhan- deneKapitalimmerdahinleiten,wodasgrößteBedürf- niß ist,unddamit diefürjetzt mögliche schnellsteVer- mehrungdesKapitals überhauptherbeiführen.

Obindieser Beziehungdieneben derPreußischen BankbestehendenPrivat-Bauten einenErsatz leisten, werdenwirimnächstenArtikelsehen

Berlin, denso. August.

—- Diedeutsche Enitgration. DieWestp·häl·Zeitung enthält folgendenNachtragzu deinbereitsneulich mitgetheilten VerzeichnissederimAuslande lebendendeutschen Flüchtlinge:

Wesendonck ist in New-York im GeschäfteseinesBruders iu derBroadstreetalsKaufmannthätigzDr.Guttmann, Ba- taillonsarztderHaiianer Turner,hat dieSchweizverlassenund ist nach Amerikaausgewaiidert. F.Schärtner, Commam dantderHanauerTürner,lebtinLondon,27Aug-Am Lei- eester,alsGastwirth, Damerow, sein Adjutant leinZögling despreußischenAnnaburger Jnstitutes),ist ebenfallsin London.

Fernersind daselbstderStaatsprocurator Heinzmaun als Kaufmannetablirt, derDr.jin-.BernhardOppenheim be- schäftigtmit seinen literarischenArbeiten. JnNew-Yorkprak- tieirt alsArztDr.Grevel ausHagen. CasparButzaus HagenlebtalsBuchhändlerin Detroit undgiebt daselbstdie Michigan Tribune heraus,CarlPostausHagen wohnt nicht weitvon Detroit alsFarmer, GrafGörtz-Wrisberg ist FarmerinMilwaukie- Aniiek ehat einen RufalsProfessor nndStaatsbibliothekarnach Milwaukieangenommen, Eduard PelzredigirtinNew-YorkdasJournal »die Hummel«,Dr.

Bertling aus Leipzig ist nach Detroit gezogen, untsichda- selbstals Adxokatniederzulassen, Bürgermeister Finke aus Crimmitschau arbeitetin New-York aufdemGeschäftsbureau desHin.W.A.SoelhundwidmetsichderAdvokatur, Ad- vokatErbe aus Altenburg siedelt sich-auf einerFarm zu ClarkstowninNocklandCountyan, AdvokatGustavGrahl aus Leipzig istinNew-York, Hohlseld vonLöbaii,Stell- vertreter HeisterbergksimFrankfurterParlament, beabsichtigt inNew-YorkeineZeitungherauszugeben,dieMaler Heim, Kummerund Müller aus Sachsen sind in New-Yorkund Heute«isi»zurZeitaufeinerReise nachdemNicaragua,im Auftrageines Anglo-Amerikaners begriffen,umZeichnungen füreinWerkanzufertigen.JnParislebtAdvokatHöchster aus Elberfeld,inAntwerpenals BanquierAdvokatBam- berger aus Mainz,inBrüsselDr.Saß alsDirigzntder Taubenpost. JnZürich wohntderLiteratWintersberg aus Oesterreich,undebendaselbstDr.Scherr ausBaden. Letzterer gehtwahrscheinlich demnächstnach Winterthur. Mancherver- langtdanach,zuwissen,wo EineroderderAnderederGe- nannten hingekommen ist. Esfreut mich, daß ichimStande ways-Auskunft zugeben.Hoffentlichgelangt aufeinemoder demandern Wege unser Grußzit denFernen.

"

-—« Die»N.O.Z.« theiltdenWortlaut desRegierungs- Neseriptes mit, durchwelchesdempraktischenArzteDr.Bor-

chadrddieConeessionzurAusübung feines Berufes entzogen WUT·—-

Aus Danzig wird gemeldet,daßDowiat einVe- gnadigungsgesuch eingereichthabe,aber abschläglich beschiedenworden sei.SeineBitteuntVersetzungindiezweite KlassederStrafgefangenen istgenehmigtunddemnach seine Haft erleichtertworden.

DerDüsseldorser Korrespondentder»Preuß. Ztg.«er- wähnteinesinjenerStadt umlaufendenGerüchtesvon der Ausweisung desHauptredaeteursder,,Köln. Zig-« aus Köln. Bisjetzt hat sichdasGerüchtnicht bewahrheitet

—- JnKölnistderPräsidentdesCigarrenarbeitervereins ausgetvieseuworden·

;—»HeutemußtederSchriftstellerA.»HonaUf Befehldes Polizei-Präsidiuins,unter Androhung syst-VIIIer EiUspeU rnng indas Arbeitshaus, Berlin verlassenund seinen WohnsitzinCharlottenburgnehmen. Histwurde er ohne Schwierigkeitenaufgenommen, da,wiebereits kürzlichmitge- theilt,dieCharlottenburger BehördevonBerlinaus indieser Hinsichtinstruirtworden war.. vaf hatsichvorbehalten-fOiU Recht-inBerlin zuwohnen,sfpätepgeltendzumachen; seine

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D Familiewirdihm erst im nz mMonatfolgen. .»

—- J·n AndernachlamZisciwerschienensoweit-M100

landständtschenUrwahlemsechszurWahlvon funfWahl- mänmmidieErschieneuenvollzogendteWahl- Wasah«M soferneinevergeblicheArbeitwar,alsdie Gewähltendieauf

siegefalleueWahlausschlagen »

nNaumburgsolltetizweiWahlmännereinen Abgeord- netenWählenzeswurde ihnen jedochvorderWahl Swffneh daß siedurch ihrAusscheidenaus derLandeskirchedesWahl- kechtsfür verlustigerklärtworden seien.« » « »

—- AuzMarburg schreibtman: DieBatern lind wir endlichlos;aber eineschlimmeHinterlassenschastderselben Ist uns geblieben: schlechteSitten UndböseKrankheiten »

JnBezugaufdieFröbel’fchenKindergartettdurfte die Notiz nicht ohne Interessesein,daß auchdieSohneder Herzoginvon Orleans während ihres AufenthalteszuEise- nach nach Fröbel’schenGrundsätzenerzogenworden sind.

Die»ein-aß. Lug-« schreibt:Es thut Uns weibl-

nun dieberuhigeiideVersichskUUSsUHaben- dasNachMik- demVernehmennachineiner derziiiigsienSitzungendes Bundestags gehaltenen,BesprechungdieGrundrechtedes deutschenVolkesvondenEinzelregierungeninkurzer Zeitab-

geschafftwerden dürften. »

—-- Aus Frankfurtvom 28.wirdgemeldet:Metterntch wirdhier erwartet; erwirddrei Tagehierbleibennnddann

nachWiengehen. » · ,

si-Den Goldberger’schenRheumatismvuskettenistinOestreich dasihnen früherzugestandenePrivilegium(Patent) entzogen worden, dasich nach angestellter Prüfungherausgestellthat, daß dieseelectro-magnetifchenKetten sichvondenim Jahre 1832vonP.T.Bervaldo erfundenen thermo-electro-niagnett- scheuKettenfastgarnichtunterscheiden.—- Jneinem subvent- schen Staate sinddieGoldberger’schenKetteti uiilängstganz

verboten worden. »

—- Mehrerehiesige Fabrikbesitzer beabsichtigenzurBeauf- sichtigungder bei» ihnen beschäftigtenKinderinihren Anstal- tensogenannte Führqubüchey nachder Artder in denmeisten Schulen bestehenden, einzuführenp

Die,,Gerichts-Ztg.«theilt Folgendes mit: Esgiebt viele Handlungen, welchevordemGesetzvollkommen straflos, dabeiaberfürdasEigenthumvielgefährlicheralsVerbrechen sind,weilstedenGlauben anRechtzuSchandeiimacheiizin- demsiedenErfolg für sichhabenundoft dem,dersieaiisfuhrt, Neichthiimundwenn auchnichtEhre, doch mitdemReich- thuni Ansehen bringen,dasimmervonneuent wiederehrliche und unerfahrene Personenzuihrem SchadenzuGeschäftsver- bindungenheranlockt. Durch solche Handlungenwird nicht

nur derUnmoralität demGesetzezumHohnderSiegver- schafft, sondern die Existenz redlicherGeschäftsleute,dienicht aufalleSpitzsindigkeitenausgelerut sind, gefährdetund der Handeluntergraben.SolcheHandlungengehörenvor allem M stlmtnalistischenPresseundmehraissolcheau, denendie StrafedesGesetzes folgt,da man vorLetztereiisichhütenkann.

Wirhabenesdaher auch für Unsere Pflicht gehalten,überall da,wyUnsderartigeHandlungen so bekannt werden,daßwir aufdieWahrheitderErzählungbauenkönnen, siezurOef- fentlichkeitzubringen, daunsdiesdas einzigeMittel zusein scheint-entweder die Unmoralitätzuschreckenoderdoch vorderselbenzuwarnen. Wein»als-)durch derartige Hand- lungen seinElgenthum»gtfälkdetIst- ohnedaßdie Staatsau- waltfchaftdabeieinschreitenanti,der»verbürgeuns dieWahr- heitdessen,was erbehauptet,undwirwerden wenigstensda- fursorgen,daß die WeltdiePersonen kennen lernt," mitdenen

sie leben«- undhandelnmuß-«

EinhiesigerKaufmannhat denVersuchgemacht,ame-

rikanischeiiTabackHinderUmgegend Berliiis atizuvflaiizenund damitmehrereMorgenLandesbei Tenipelhof bestellt.»

—- DieDirektion deszoologischenGartens hateinzelne EremplarefremdländischerThiereausderSammlungdesHerrn Hartmann angelaiift,kunterandern einJchiieumomSultans- hühnerie. Von derErwerbung einer Giraffewurdetheils wegendeshohen geforderten Preises (2000 Thlt3.) thells WFSM desZtveifelsandieFähigkeit derselben, sichandashiesige Klimazugewöhnen,Abstand genommem »

i-DerBetragderSammlung fürdieFamiliedesBuch- handlersFriedrich Gerhard belaustsich,wieuns mitge- theilt wird, auf222Thlr.

fAm24.September wird,wiewirhören,derProzeß gegendenFreiherrn Heinrich v.Arnim vor der3.Abih.

desKrimiualgerichtszurVerhandlungkommen. DieAnklage lautet aufBeleidigung resp. VerleumduugdesMinisterpräsi- deuten. Andemselben Tage sindet ebenfallsvorderZ.Abih.

eineVerhandlunggegendeiifrüherenRedakteur der»Const.

Ztg.« Herrnv.Bardeleben statt.

DasKammergerichthat neulichinzweiterJnstanz auf einvondemhiesigenPolizeirichtergefälltesUrteleine Entschei- dunggefällt,diefürdeuBuchhandelnicht ohneWichtigkeitist.

EinColporteur,derohne Erlaubnißdazuzuhaben,Abou- nentenauf Zeitschriften sammelte,wardwegenverbotenenHaue sirensvomPolizeigerichtzu5Thlr.oder8TagenGefängniß verurtheilt.Das Kannnergericht sprachdenAngeklagten frei undfuhrteaus,daßzumBegriffdesHausirensgehöre,wenn JemandfertigeWaaren zumVerkaufbeisich führe,nnddaß somitdasSammeln vonAbonnenten aufkünftig erscheinende ZeitschriftenoderBücher nicht dahin gerechnetwerdenkönne.

s Für eine glänzendeAusstattungderam.15. Octoberzur Ausführungkommenden Oper »Olympia«vonSpontini hat derKönig dieSumme von l4,000Thlrn.bewilligt.

Düsseldorf, 26· August. Vorgestern,meidet das»D.

Journ.«, verweilte iiiunsererStadt eineinteressante Persön- lichkeit,dieihrerseltsamen ErscheinungwegenvielAufsehen machte.Eswar nämlicheinvornehmer Regel-,Baron de Rameau, HandelsministerSr.Majestät Faiistin1.,Kaisersvon Hayti.derauf einerGeschäftsreisenach ParisundLondonbe- griffenwar.DurcheinHandlungshausinGuatemala, dessen Besitzereingeboruer Elberfelder ist,warerveranlaßt, einen TheilvonDeutschlandzubesuchenundreistevonhierausnach Hamburg,um daselbst Geschäfts-Verbindungen anzuknüpselt- Herrde Rameau erwies sichalseindurchauswissenschaftlich gebildeterMann,derfranzösischenSprachevollkommen mächtig undmitdeneuropäischenVerhältnissen besser vertraut, als man hätteerwarten sollen. Anseiner äußern Erscheinungwar esbesonders ausfalleud, daßer,obgleichzurachten Negerraee gehörend,einenstarkenBarttrug; daskurze wollige Haupt- haar,dietiesschwarze Hautfarbeund dieGesichtsbildungver- riethen die aethiovischeAbkuiift.«

DemBlatte ging hieraufeineBerichtigungvonHen.v.R.

infranzösischerSprachezu, dtewiruachfolgendwiedergeben- ,,ZumeinemgroßenErstaunenundzumeinemnoch größeren Bedauernwird mir soebeneineStelle auseinemDüsseldorfer Blatte mitgetheilt,worin ichalsMinisterSr. Majestätdes Kaisers Fausten angeführtwerde. Jch sehe mich daherzuder Erklärung veranlaßt-daß ichvonderhaiiischenRegierungmit keinemMandateversehenbinundnur aus Gesundheitsrück- sichten reise,keineswegesaber,um in Hamburg Verbindungen anzukni"ipfen-diebereitsseitlangerZeit zwischendieserStadt undmeinemLandebestehen.«

Binsen, 26.August.DerPolizeicommissårFellbesuchte gesterndaszumHotel VictoriagehörigeRheinbad;»kaiinihatte erdasselbe betreten,alsderBretterbodeii unter seinenFüßen»

(4)

wichundderUnglücklichennrettbar indenFluthendesRheines

verant. "

Danzig, 28.August. Vorgestern istderBefehlzurgänz- lichen Entwaffnung Danzigseingetroffen.Die Pallisaden werden nunmehr wahrscheinlich abgerissenund die etwavor- handenen Pulvervorrätheaus derStadt gebrachtwerden.

Friedrichshafen, 26.August-GestirndesMorgens hattenwireinenheftigen Gewittersturm aufdeinBodensee.

EinNachen,der zu einemEisenbahndammSteineführte, schlug um: von den13Personen,dieauf demselben sich befanden,

sind5 ertrunken. «

Aus Baiern. DentatholischenundprotestantischenGeist- lichen isteinDiensteidvorgeschrieben,inwelchemes heißt:

Ebenso verspreche ich,keineConnnunication zupflegen,an keinemRathschlage Theilzunehmenund keineverdächtige Verbindung,wederimJnlande nochauswarts, zuunterhalten, welchederöffentlichenRuheschädlichsein könnte,und wenn ichvoneinemAnschlagezumNachtheiledesStaates, seies inmeinemPfarrbezirkeodersonst irgendwo, Kenntniß erhalten sollte,solchesder Regierung anzuzeigen. Wieder

»Volksbote« meldet, habengegendiesenneuen Eidmehrere bischöflicheOrdinariate Verwahrung eingelegt,undselbstein Regierungs-Präsidium Einspruch erhoben.JuUnterfranien ist bereits derFallvorgekommen,daß einGeistlicherdiesen

Eidzuschwörensich weigerte. « Stuttgart, 26.August. Unsere Blätter melden einen schauderhaften,inderNähevonAalen begangenenMordan einerAmtsbötin durch ihren70Jahrealten Schweigender sich hierauf selbst entleibte.

Paris, 28.August.DurchDecret desPräsidenten sind fürdasFinistermundMorbihan-Departement inStelle des ausgetretenen Romain desFossesunddesverstorbenen Mon- nierneue Volksvertreterwahlenaufden21.September aus-

geschrieben. «

DieGeneralräthederAisne,Lot undGaronne,Oise, Yonne, Unter-Seine undOber-LoirehabenebenfallsRevisionswünsche ausgedrückt. MehrereMitgliederderGeneralräthehaben ihre Entlassung eingereicht,weil siedasGesetz nichtanerken- nen,durchwelchesdieGewalten derGeneralrätheverlängertsind.

DieGenerale derArmeevon Pariswaren heutebeidem Obergeneral Magnanversammelt.—- Heute fand die große jährlicheSitzungderfranzösischenAcademie statt.

AusMadrid meldetman vom 23.Aug.: Nach Nach-

richtenaus Eatalonienarbeitetdortdiefranzösischerevolutio- närePartei sehr thättg,umeinenAusstandindieser Provinz hervorzurufen.DieReformdesZollwesenssollalsVorwand zumAusbruch desselben dienen. DiecatalonischenBehörden haben großeVorsichtsmaßregelngetroffen.Diedortigen ge-·

heimen Gesellschaftensollen 10,000 Mann, wohl organisirt,zu ihrer Verfügung«habenundin eifrigemBriefwechselmitdem europäischenComiteein London stehen«DieCarlistensscheinen einerevolutionäreBewegungabwarten zuwollen,uxnihre eigeneFahnewiederaufzupflanzem ,

Italien. JnRom sindesjetzt fastausschlleßlichPriester, die.man aufsKornnimmt;neuerdings bedientman sichaber desStockes,anstattdesDolches.JnFolgederwährendder letztenTagevorgekommenenThätlichkeitenwagenjetztnur noch wenigePriesterbeieinbrechenderDunkelheitingeistlicherTracht über dieStraßezugehen.VielAergernißerregt,was dem Mons.Marzolinizustieß.Als ersich nach einer Unterredung mitdemGrafenEsterhazyaus demösterreichischenGesandt- schafts-HötelMitseinem Dienernach Hause begab,wurdeder Pralat inderStraße Piådi Marmo voneinigenLeutenan-

Berlim VerlagronTheodor Hei-mann-

HierzueineBeilage.

gepacktundmitthiittelndergestaltmißhandelt,daßeranmeh-

reren TheilendesKörpersbedeutende Verletzungen erhielt·

DerPapst ließ sichuntervielenBeileidsbezeugungendurchden GeneraldirectorderPolizeinach seinem Besinden erkundigen.

AusPesaro(Kirchenstaat) wirdgemeldet, daßderdok- tigePolizeidirektor Poliii dichtvor seinem Hause erdolcht

worden ist. s ·

Turm, 25.August. Die»PiemontesischeZig.« bringt einköniglichesDecretmitBedingungenüberdie Anleihevon 3,600,000 PfundSterling. DasselbeBlatt berichtet: Graf Gallina habedieAnfrage Messaros,obernachTurinkommen könne, einfachdemMinisterdesAeußernzugeschickt,ohnedie-

selbezuunterstutzetn (Tel. Dep.)

Florenz, 2L)-·.AUgUst-EingroßherzoglichesDecretver- bietet ohne ErlaubnißderRegierungKalender,Volkskatechismen u.s.w.zudrucken,zuverkaufenundauszutheilen, selbstwenn dieselben auch nichthiergedruckt sind. (Tel. Dep.) Amerika. «Jn New-York liefeninwenig mehrals24 Stunden am30.und31.Juli33Schiffemit5811Einwan- deretnein.DasSchiff »Midas« hattedieAuswanderer gleich Pickelhäringeneingepacktundsteht dessenKapitänvordemVer- einigten-Staaten-Marschallamteunter Anklage dieserhalb.

Verniifchtes.

fWieman sich erinnernwird,wurdezurZeitalsdie deutschenDiplomateninDresden ihre Conferenzen hielten, indieserStadt aufAnteung zweier Schneidereine,,deutsche Bekleidungsakademief«geststet, diebereitwilligdenHrn.Staa- tensiickern behufs Deckung verschiedenerBlößenihreTalente zu Gebotestellte.DieBegründer dieser Alademie habennun aus denundLo. und26.August eineGeneral-Versammlunganberaumt

dazu diedresdner Stadtverordneten umUeberlassung ihres Saals gebeten. DiegelehrteAkademie hat in Aussicht gestellt, daß dazu die »erstenCapacitatenDeutschlandsunddesAus- landesimBekleidungsfache«sich einsindenwürden. Hoffentlich werden dieHerrennicht gleichdenEonferenzmitgliedern sich gegenseitiges Stillschweigen—- Jnder,,Hildesheime"rZeitung-«zeigtüberihre Verhandlungen geloben.einEhepaaraus Bockeneni denTodihres SohnesmitdenWorten an: »Er starbangebrochenem Herzen ob einerihmvonderPolizei widerfahrenen!Mißhandlung.«

VerantwortlicherRedakteur: HerinannHAVE-kminBerlin.

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Revolution ist daher immer eine Folge der innern Ueber- zeugung, daß die Gewalt nicht im Rechte ist. Diese Revolution ging im Katholiciemus vor, noch ehe aus ihr der

Girardin erkennt heute in seinem Journal, die »Presse«, an, daß er bei seiner neulichen Anwesenheit in London eine fünfstündigeUnterredung mit Ledru Rollin hatte. Da er nicht

so sehr häusig auf der Straße ausgeführt, und fast täglich ste- hen Uebertreter dieser polizeilichen Vorschrift vor Gericht. Spe- eiell sei noch bemerkt, daß Wäschespülen 15

fkimmnnggang und gar ausgelassen. — Doch auf solche Verbesserungen sind wir schon stets im Voraus gesaßt. —- Wir wollen auch darüber tein Wort verlieren, und noch weniger über

Denn wenn·w·ir voraussetzen«, daß wir jeden selbstsüchti- gen Staatsstreich verdammen und nur den sittlich be-v rechtigten gut heißen, so würde freilich das Verfahren gegen die

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»Patrie« bereits einzelne Angaben mit. - Wir be- merken, daß die Armee nnd Flotte öffentlich über den von Na- poleon vorgelegten »Volksbeschluß« vom 2. Decinber abstimme ten,

«" .- ten werden, vvor Ausgang der Sache ausführliche und tional-Versanimlung oder eines neu-n Präsidenten, son- wahrheitsgetreue Schilderungenzu geben. «Es bleibt dem