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Aus der Heimath. Ein naturwissenschaftliches Volksblatt, 1862, No. 33.

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Academic year: 2022

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Tiiisranttuurtl RedakteurE. L.Rostmäszlen AmtlichesOrgandesDeutschenHnmboldt-Vereius.

Wöchentlich1Bogen. DurchalleBuchhandlungenund Postämter fiir vierteljährlich15Sgr.zubeziehen.

Inhalt: AusderTagesgeschichte. Keraunographie·

VonF.Sarcander. DieSäulenbildungderErdrinde.

Arbeiterstandes (Schluß.)—KleincreMittheilungen. Für HansundWerkstatt. Verkehr-.—Wit-

No. 83.

terungsbeobachtnngen.

Von Dr.OttoDamian-. DieMiit-iß MitAbbildung. Zur Naturgeschichtedes

Aug der Tagesgeschichte

IllicwahrscheinlicheUrsacheder plötzlichaustreten- denDtltnpfkcfscl--Explosiouen liegtnachdenschönenExperimentenvon Dufour darin, daßdie TemperaturdesWassersunter gewissenUmständen bisauf 1780C.gesteigertwerdenkann,ohne daßDampf- bildungeintritt. DasWassermußdazu vollständig luft- leergekochtsein,wo danninoffenen Gefäßeneinstoß- weises Aufkochen,ingeschlossenenKesselneineExplosion eintritt. Dieserelativ sehr häufigenExplosionen erfolgen gewöhnlichunter folgendenUmständen. DieMaschine ist z. B.desMittagsabgestellt- ebenso natürlichdieSpeise- pumpejdieVentile blasenetwas ab. Man schließtden AschenfallundSchieber,man bedecktdasFeuermitAsche undschließtdieFeuerthüre.DieDampfentwicklungläßt allmälignach, die Ventileschließensich, dasManometer zeigtnur geringenDruck. Das Kochen imKessel,die Dampfentwickelung, hatganzaufgehört. Durchdievor- handeneWärme wirdaberdasWasser allmälig Übekhitzt- esnimmt ohneDampfbildungeine Menge Wärme auf.

Bei4AtmosphärenDruckhatderDampfUnddas WassereineTemperatur-von 1450C. Wird nun das Wasserauf1700 C.überhitzt,so sind25Wärmeeinheiten imUeberschußvorhanden,diegenügen,um720desWas-

sersinDampfzuverwandeln. Nimmt man nun an, daß sich imKessel2Thie.Wasserund1Thi. Dampfdem Volnmen nachbefinden,sobeträgtdasdurch dieUeberhitze desWassers selbstzuverdampfendeVolumen Umdes Dampfvolumens 1Ctr.Wassergiebtaber477Kubikfuß DampfvonvierAtmosphären.BeträgtderWassekraum 20Kubikfuß,derDampfraum10Kub. F.,undverdampft 1Kub.F.desWassers plötzlich,soentstehen477 Kub.

Dampfvon 4Atmosphären,dieDampfpressung beträgt daher47-7 -i·1X 4= 194,8 Atmosphären,eine PressungdernatürlichkeinKessel widerstehenkann-

JndemMomente, wodasinstabileGleichgewichtim Kessel, seiesdurchAufhebendesVentils, seiesdurch OeffnungdesDampfhahns, durchEinspritzenvon luft- haltigem Wasser, ja selbst durcheinegeringeErschütterung,

dasOeffnenderFeuerthlire2c.gestört wird, erfolgtdie plötzlicheDampfbildungund damit dieExplosion»Nur dadurch, daßman entweder Luft währenddesStillstandes indenKesseltreibt,daßman dasVentiletwas geöffnet hält,umeinecontinuirlicheDampfbildunghervorzubrin- gen'überhauptetwasDampf abströmenund dieSpeise- pumpeschwach.funglrenläßt« sind derartige Explosionen sicher zu Vermeiden- (BreslauerGewerbebl.)

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1862.

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515 516

Lernunographie

Von Di-.Otto Damme-r.

Die größte bisher gebauteElektrisirmaschineistbe- kanntlichdie desHolländersVonMarnm. SiegiebtFun- ken biszu einerLängeVon24Zoll-UndWieFUIIkEIIOk- scheinenbanmartig verzweigtMagUUUdleie baUMakklgC VerzweigungimZusammenhangstehenodernicht mitden folgenden Erscheinungen-soglaubteIchdoch,weilletztere bisherganz unerklärtsind-,derselbenwenigstensErwäh- nung thunzumüfsen. Es istwiederholtbestätigtworden, daßbanmartige Figuren aufdenKörpernvonMenschen und Thieren gefundenworden sind, welchevom Blitzer- schlagenworden waren. Am16.August1860 schlugder BlitzineinederMühleninLappionimAisne-Departe- ment inFrankreich. ZirseiPersonen,welcheunterderThür dieserMühle Schutzvor demGewitter gesuchthatten.

wurden vondemelektrischenSchlage niedergeworfen.Ein 18jährigesMädchenwurde am HalseundamFußenur leicht verletzt.Eine40JahralteFrauwurde vielstärker getroffen,und aufdemRückendieserFrau fand sichin rother FarbedieAbbildungeines Baumes. Andieser eigenthümlichenTätowirungwaren derStamm,dieZweige undBlätter desBaumes vollkommen deutlichzuunter- scheiden. EinArztausSissonneconstatirte inGegenwart desMaire undanderer PersonendesOrtes das Phäno- menän authentischer Weise. Solche Thatsachen lassensich leicht häufen,abersiesindlängere Zeit angezweifeltwor- den,obgleichdieberühmtestenAutoritäten undMänner, denenman inkeinerWeise mißtrauendurfte,sich dafür ausgesprochen hatten. JmJahre 1857 brachteAndreas Poehvom ObersavatoriuminHavannahdenGegenstand zur Kenntnißderbritischen Association. Erbestätigte nebenvielenandern Fällen,daßimAugust1853 ein klei- nesMädchen, welchesunter einemFenster stand,vor dem einjunger Ahornbaumwuchs,vomBlitzerschlagenwurde undein vollkommenes BilddesBaumes aufihremKörper trug.

Neuerdings hatTomlin sondiesemGegenstand seine Aufmerksamkeit geschenktundberichtetdariiber imEdin- burger Journal. ErtheilteineReihevon Experimenten mit, inwelchenereineLeidenerFlascheaufPlatten von Fensterglasentlud,welchevorher angehauchtwaren. Hier- durch wurden verschiedenebauniartige Figuren hervorge- bracht,deren eine,nach einem mitgetheilten Holzschnitt, einerknorrigenEicheaußerordentlichähnlichsieht.Wir können uns aufdieTheorie Tomliiison’sunmöglichhier weitereinlassen,wollen abererwähnen, daßnachseiner MeinungdieaufdemKörper ErschlagenergefundenenFi- guren vom Blitz selbsthervorgebrachtwerden, ohneBe- ziehungzurzufälligenäußerenUmgebungdesErschlagenen.

Obdiese Theorierichtigist, kannwenigstenssolangeem- gezweifeltwerden,biseineReihevonThatsachen,die eben so gut constatirtsind wiedieTomlinson’fchen, berichtigt oderanders erklärtwerden können.Wir habenobenbe- reitszweiFällekennengelernt,in welchen sichbaumartige ErscheinungenaufdenKörpernvomBlitzerschlagener Personenfanden. Dagegen erzählt Franklin in seinen Brieer ÜberdieElektrieität: einMann habean seiner Hausthürgestanden,alsderBlitzin einenihm gegenüber- stehendenBaum einichlugMan fandaufderBrustdes Mannes eineAbbildungdes vomBlitzgetroffenenBaumes- Franklin erwähntnicht«ob derMann vom Blitz getödtet

seioder nicht. Aber auchdiese baumartigenFiguren, welcheandie bekannten Lichtenbergischenerinnern, werden nicht immerundalleingefunden,undgerade dieser Punkt ist es, welchen Tomlinsonunberüeksichtigtgelassenzuhaben scheint.So·erzähltO rioli,eingelehrterJtaliener,auf demwissenschaftlichenCongreßin Neapel 1846, daßeine Dame, SignoraMorosainLugano,diewährendeines Gewitters inderNäheeinesFensters saß, plötzlicheine heftige Bewegung erfuhr.Sie fühltekeine weiteren trau- rigen Folgendavon, nurfand sie,daßdas Blatt einer Blume, dieinihrerNähegestandenhatte,aufihrem Schenkelvollkommen deutlichabgebildetwar, unddasBild hielt sichbisandasEndeihrer Tage.Noch auffallender istfolgendeThatsache. JmSeptember 1825 schlugder Blitzin eineBrigantine,die inderBuchtvonAriniro an derEinfahrtins adriatischeMeer vor Ankerlag. Ein Matrosewurdegetödtet,undauf einerseinerLendenfand man dasvollkommen deutliche BildeinesHufeisens,das andenVordermast genageltwar, wieesSitte derSee- leiiteimadriatifchenMeereist.Zu derselben Zeit schlug derBlitzin eineandere Brigantine,»welcheaufderRhede

von Zante, einerderjonischen Inseln, vor Anker lag.

EinerderMatrosen wurde aufderStelle getödtet,und alsman ihnentkleidete,fandman aiifseinerBrustdie Zahl44eingeprägt.Nunhattesichdieselbe frühernicht andemKörperdesMatrosengefunden, wohlaberwarsie ganzmitdermetallenen Nummer 44, die sichaneinem StückdesTauwerks dieses Schiffes fand,welchesaufge- spannt war als der Blitz einschlug,übereinstimmend.

Ebenfallsauf ZanteschlugderBlitzam 9.October 1836 ineinHausund tödtete indemselbendenjungen Politi.

DerDr.Dieopulo, welcherherbeigeruerwurde um denLeichnamdesOpfersziiuntersuchen,wiesnach, daß sich aufderSchulterdesjungenMannes dasgenaueGe- prägevon 6Goldstückenfand, welcheerinseinemGürtel gehabt hatte. Jni Jahre 1841 hattensich imDeparte- ment JndreetLoire zwei Personen währendeinesGe- witters hintereinePappelgeflüchtet.DerBaum wurde von demBlitzgetroffenund andem Körperderbeiden Personenfandman denAbdruckeinesPappelblattes,der ganzvollkommen ähnlichwar. Wennalso auf solcheWeise inderThat ausdenKörpernvom Blitz Erschlagener Fi- guren gefundenwerden,welcheansich außerordentlichver- schieden,stetsmitderzufälligen Umgebunggenau über- einstimmen, undwenn dieseThatsachen hinreichendver- bürgtsind,so habenwirkeinenGrund zubehaupten:die wunderbaren Figuren,welche aufdenKörpernvom Blitz erschlagener Personen gesundenwerden, hätten niitder Umgebung-Nichtszuthun·Neues Licht über die Sache dürfen wir vielleichtvonPoeherwarten, welcher beabsich- tigt,dieBlitzfigurenmit HilfedHVPhotographie darzu- stellen, imAugenblickdesGebildetwerdens, indem erden Blitz selbstanstattderSonne diechemilcheEinwirkung aufdieempfindlichePlatte übernehmenläßt.Dies- er- innertandiekürzlichvom Prof.Dove inBerlinveran- laßtePhotographieeinesBlitzes,welchederPhotograph Günther aufnahm.Baudin nennt diesenneuen Zweig derWissenschaftKeraunographie,undwir wollennurhoffen, daßdemschönenNamen auch bald einetrefflicheErklärung dieser Erscheinungen folgen möge.

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Yi e. M n ri h.

iLandseeinMecklenburg-Schwerin·) Von»f.Snrcander inWntschendorfbeiNeustrelih

Nachlanger,langerZeitwar esmirendlichwieder vergönnt,dasliebeRöbel,eine kleine Stadt am-südwest- licheu UferderMüritz,zubesuchen.Wieschlugmirdas Herz,alsich michdenheiniathlichen Fluren näherte,der Wiegemeiner Studien. JedesPlätzchenkammirsobe- kanntunddoch soganzanders vor. Da, gleich hinterder Ecke, mußtejader,,Klöte1«-Jakob«(Rhinant11usnimm-) wachsen,ichhatte ihn jaoftdagefunden;dochjetzt—- jetztwar ervom PflugedesLandmannes herausgerissen undschönerRoggenbedeckte die Stelle. Immer näher kamichderMiirih,die mich so oft aufihrem schäumenden Rückengetragen, mirsoreiche Naturalien ausallendrei Reichengespendet hatte. Wiemochte die Müritzjetzt sein?

Werde ich noch die altenBekanntenanundinihrfin- den? Jener Pfahl, derdaam UferderMiiritzsteht, war früher ganz von Wasserbedeckt. Der Spiegelder Mürilzwar also ,,gefallen«;welchesmochtederGrund vondieser stetigen AbnahmedesWassers sein?—-

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Betrachten wir dieEide, diesen einzigennennens- werthen ZustußderMiiritz,so wirdunsbalddierichtige Antwort aufobige Fragewerden. AlleWaldungenim FlußgebietederEldesind,,geschlagen«;Quellen mußten dadurch versiegen,dieElde konnte nichteineso große WassermasseindieMiiritzliefern, alssieaus derselben herausführtezdieAusgabewar größeralsdieEinnahme.

Daß dieMüritz frühereinennoch vielgrößerenFlächen-

raum eingenommen haben muß,alsjetzt,davonzeugen die hohen dünenartigenErhebungen,diesich längsdesjetzigen Ufersin einerEntfernungVon40bis50Schrittenhin- ziehenundnachdenenderWasserstandein12bis15Fuß höherer gewesen sein muß.Bis andieHäupter jener DünenmochtendieWogendiesesSees rauschen,alsihm unsereVorfahrendenNamen ,,m0rze«, d.h.Pieer, bei- legten.

Untersolchen Betrachtungenwarich bis zum elterlichen Hausegelangt,wo ichfür diesenTagaufalleweiteren Forschungen verzichtenmußte.—»Amfolgenden Tagelag ichausgestrecktamUferderMürihundheftetedenBlick auf einekleineBucht derselben,inderHundertevon,,Blaß- uörk« (l(’uljc:i.atm)ihrmunteresSpieltrieben. Schreiend erhobsichdie,,Fischmeise«(sterna hiruirdo),inweit-en KreisenüberdieruhigeOberflächedahinfliegend,plötzlich niederschießendauf ihre Beuteund-dannwieder sichem- porhebend,umvonNeuem sichaufein Opferzusturzen

Wie phlegmatischdagegenbetriebder ,,Reiher sei-ne Fischerei! Schienesdoch, alstraumeervon derSchon-

heit vergangenek Tage, woerhierreichlicheNahrungfur sich·und seineFamiliefand!Dochwehedem«Fischlein,

dassichihm nähert!Mit schnellenuSchnabelhiebeistes erfaßtundwirdunbarmherzigverspeist— »

DochwelchesGeschreiklingtdavon derMitte der Mükitz herüber?Esist derLärmderArbeiter, diehier denTorfausdemWasser heben.TorfausdemWasserk- höre ichmeine geehrten LeserUndLeieWIUPUFUfMi Ja,man hatvoreinigen Jahreninder-Muteseflngroßes-

dickesTokflagerentdeckt undarbeitet seit jener Zelt daran, diesenSchatz durchMaschinenherauszuheben. DieserUmstandgiebtunseinenBeweis, daßderWOssers spiegelderMüritzinvorhistorischerZeitnochtieferge-- standenhaben muß; dasselbe bezeugendieHolzlager,die

man aneinigenStellen etwa8'tiefunterdemWasserge-

fundenhatunddie ans1—2«dickenEichenbestehen,denen Wurzel,Rinde undZweige fehlen.

MeinAuge suchtedieBekannten aus FlorasReich- Dawaren siejaallebeimirundum niich, freundlichzu miremporschauend,als wollten siemichWillkommen hei- ßen nach langer, langer Trennung. Vonjener Anhöhe leuchteten dierothenFrüchtederRosen.die,,Hambutten«, imSonnenschein;neben ihnen standder,,Spillboom«

(.Evonymuseuropaeus),umrankt von »Alfranken«(l«0—

njcem Periclymenum). Dastand ja noch die mit»Lung- kraft«(stjc-tapnlinonaria) bedeckteEiche, aufderenWipfel derschwarze Storch nistete.DerKranzvon»Büfchund Donnerkeulen« (Typhalatjfolia undangustifoija) zogsich noch längsdesUfers hin, unterbrochenvonRohrstächen undanmanchenStellen dieAussichtüber dieWasserstäche versperrend.Wie dankbarmuß ichdiesemRohresein,denn ihmverdanke ich jamanchen seltenenentomologischen Fund. Wennim Winter dasRohr geschiiittenwar, und dieEisdeckeeinehinlänglicheStärke erlangt hatte. suchte ichdielSchlittschuheaus demWinkelhervorunddann ging’smitderSpiritusstasche nachdenRohrflächen.Wie vollgepfropftwaren dann dieeinzelnen StengelmitJn- sekten,und wie manchen kleinen Käferfandichhierver- steckt,besondersdieRohrhähnchen(Donacja).

Ranunculus (iivarjcnt,us, Myriophyllum spicatumund Potamogeton bildetengroße graugriineWiesenimWasser nndwurden nochjetztvon denFischernals,,Grundnessel«

gemieden. Kleine Buchtenwaren imwahrenSinne des Wortes bedecktvon Stratjotes aloides. Diese Pflanze ist fürärmereLeute von großer Wichtigkeitgeworden.

Manzieht sieunter deniNamen ,,Säkel«oder ,,Säger«

(von,,sägen«)ausdemWasserund benutztsie mit Kleie vermischtalsSchweinefuiter.Obaber diePflanze Nah- rungsstoffeenthält? Auch aufdasVorhandenseinvon

«

»Post« (Charen) istdieExistenzvielerarmen Bürgerge- gründet.Große Kahnladungenvollholtman vondiesen ArmleuchtergewächsenausderMüritz,umihrkalkhaltiges KleidalsDüngerzubenutzen-

Sowar ichdenn nun bisanjenekleineHalbinselge- kommen, dievonärmeren Kindern sohäusigbesuchtwird, umhier,,Lorrick« (Tussjlago Farfara), »Wörmth«(Ab- sinthjum)und»Stahupundgahweg«(E1-ythraeacen- taurium) zusammeln.UeberletzterenNamen (Steheauf undwandele!)wird vielleichtmancherLeserdenKopf schütteln. FrüherwurdediesePflanze allgemeinalsMit- tel gegen dasPodagraangewendet, unddeshalbmagdas Volkihr obigenNamengegeben haben.

Diese Halbinselwar frühermeinLieblin·gsaufenthalt, obgleichhier fürmich die Strafenwuchsenundsie mir in- direktdieBringerinbitterer Schmerzenwar. Hier holte ichjadenbraunen Titaneisensand her,mitdemichzum großenLeidwesendesHerrn Cantors meineAufsätzebe- streute;hier zerschnitt ich jameineSchuheundzerrißmeine Beinkleider aufdergroßen Muschelbank. Jetzt lagendie Wohnungen abgestorbener Conchhlien hier fußhoch;sie schienennur einer Artanzugehören,derCongekiachem- nitzii. NurhinUndwiedertratUniopictorumUnd U.

crassus auf, auchdieTellerschnecke,Planorbjs corneus,

sowiedielebendiggebärendePaludjna vivjpara lagen in GesellschaftmitderSchlammschnecke,Limnaeus sing-na- 1is,amUfer. '

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519

Nach Aussage fastallerFischer soiI oongekiaChem- WITHi)nicht alleininderMüritz, sondern auch inandere-n mecklenburgischenSeen die Stinte ausgerottethaben.Mir scheint dieseBehauptung höchstwahrscheinlichzusein,denn

vor 12JahrengehörtedieConchylieinderMüritznoch zurSeltenheit,unddamals aß ichMütitzetStinte mit

s'·) Diese Muschel, welcher jetztrichtigerderNameDrei-

ssena polymorpha Pallas gegeben·wird, wurdezuerstvon

Pallas inderWolgaentdeckt,·iindistseitdemindernördlichen Hälfte Deutschlands durchSchiffeUndeFloBe,andenen sie sich mitihrenByssusfäden festlpknnh Verlehlepptworden. So kommtsiez. B.in»ewigenWHATancl zusaiuinenhäugendeu Seen beiPotsdam inunermeßlicherMengevokx ObigeVet- niuthuiigüberdasVertreibeuder·Stinte(()sme1-useperlanus) durch diese Muschelverbietet auf ihre Begründung untersucht

zuwerden.

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,,Löffekn«;jetztist aberderGrund des Sees buchstäblich damitbedeckt,undschonlangehabeichhierkeinenStintmehr gesehen. Auchaus anderen mecklenburgischenSeen ver- schwindetder Stint schnell,sobalddarin dieCongeria auf- tritt.

Einige hundert Schrittevon dieser Muschelbankent- ferntzogsicheinlanger,graugriiner dünenartigerHügel

amRandedesWassers entlang. Erbestandausvielen kleinenkugelrunden Algen,derAegagropjlaFroe1ichiana, hinundwieder mitNostoc commune untermischt,der hier ,,Sternschuß«genannt wird. Jchbinfestüber- zeugt«daß MancherLeserundmancheLeserinüberdiege- nannten Volksnamen derPflanzenund Thierelächelnd denKopf schüttelt,unddochliegtindiesenNamen zuwei- leneinsotieferSinn,derauchdemNaturforscher Achtung einflößt

Die Häulenbildungderosirdrinde

Werhätte nicht schoneinmal einemehroderweniger gelungene Abbildungoderin neuesterZeiteinphotographisch aufgenommenesStereoskopenbild*)von derberühmten Fingals-GrotteaufderInsel Stafsa gesehen? Gewaltige Basaltsäulen erheben sichsenkrechtauf demebenfallsba- saltenenvonderBrandungdes Meeres gepeitschtenFelsen- grunde. Aber auf derselben Jnsel findetsich auch eine wunderliche Basaltwand,derenSäulen dichtaneinander anliegend,eineschöngekrümmteMuldebilden.

Man nimmtgewöhnlichan, daß solche sänlenförmige GliederungderFelsenmassenblos denvulkanischensGw steineneigen sei,oderwenigstenssolchen,bei deren Ent- stehungdasFeuer mitgewirkt hat.

FindensichsolcheGesteine säulenförmig gegliedert, welche wie derQuadersandstein zweifellosalsAbsätzein Wasserentstanden sind,sokanndieseGliederungnurdurch einenachträglicheWirkung veranlaßtworden sein.

UmsichdieseSäulenbildungzu erklären,müssenwir zunächstfragen,ob die Säulen ursprünglich,d.h.Säule nachSäule nebeneinandergebildetwurden,wieamorga- nischenKörper sichZelleum Zelle bildet;oderobviel- mehrdieGesammtmasse ursprünglich dichtwar und erst späterinihrem Jnnern dieZerklüftunginSäulen statt- fand,wieetwa zuweileneineam Uferzurückgebliebene EisfchollebeimAbthauen zuletztinsäulenförmigeNadeln zerfällt,derenAbsonderungsflächenursprünglichnichtdarin zusehenwaren.

ImersterenFallewäre dieSäulenbildungderKrystall- bildungvergleichbar;imandern istsieeinfacheinenach- träglicheingetretene VeränderungdesCohäsionszustandes, durch irgend eine äußere Einwirkung hervorgebracht Gegendie erstereAnnahme sprichtdieungleichmäßigeGe- stalt, indem Säulenvon derverschiedenstenZahlderSei- tenundEcken,man kennt3bis12seitigeundkantige,an einandergruppirtsind;auchkannihre Masse ersichtlich nicht In Lösunggewesensein,ausderdie Säulen heraus- kkystslllsikksein könnten. Dies gilt namentlichvon den anvielenOrten vorkommenden oftsehr zierlichenSand- steinsäulen,derenMassesichvongewöhnlichemSandsiein

««)NachEinemsolchen istFig-30 aufS.207derll.Ausg.

meiner»GeschichtederEide«gezeichnet.

innichtsunterscheidetundunmittelbar vorderSäulen- bildung nichtinLösung gewesen seinknnn.

Es kannalso nicht zweifelhaft sein, daßdieMasse, welcheaus aneinanderliegendenSäulen zusammengesetzt gefundenwird,nur einenachträglicheVeränderungdes Cohäsionszustandeserfahren hat,wobeiesfürmeineLeser undLeserinnenkaumderErinnerungdaran bedürfenwird, daßman unterCohäsiondasAneinanderhaftenderMassen- theilcheneinesKörpers versteht. Indemdas ursprünglich gleichmäßiginnige Aneinanderhaften flächenweiseaufge- hobenwird,mußindiesen FlächeneinZerfallen desselben bewirkt werden.

DieWärme,derwirschonoft alseinergewaltigen Macht begegneten, istinhohemGradeimStande, den CohäsionszustandUnd sogarden Aggregatzustandder Stoffezu verändern. Durch Hitze schmelzenwirnichtnur alleMetalle, sondernwirführen durchsie,schondurch- einensehrgeringenGrad Wärme, dasWasseraus dem starren(Eid)indenflüssigen,undausdiesemindengas- sörmigenAggregatzustandüber.

Wirsehendiesalle Tage, und daßdieWärmedie treibende Kraft sei,sehen unsere Hausfrauen an ihrer Wäsche,welcheim Winter anstatttrockenzuwerden, ge- friert, währendsie im Sommer binnenkaumeinerStunde trocknet;alsodortimVergleichzudemZustandeim Korbe

ein Minus, hiereinPlusvon Wärme. .

Wenn wirunsereFig.1ansehen,können wirleichtan etwas erinnert werden, was wirgewißalleschoneinmal gesehen haben:andieausgetrocknete Schlammoberfläche einesabgelassenenTeichesWirsehen tiefausgerissenin einNetzwerkvon Spalten. Wirwissen,daßdie Wärme dies bewerkstelligt.Sie macht, daßdasWasserdes Schlammesverdunstet, undindem esausdenZwischen- räumchen zwischenden Schlammtheilchensichentfernt, rückendiese näher zusammenundmüssendabeinothwendig sichausderNachbarschaftandererweiterentfernen.

Es sind mirkeineUntersuchungendarüber bekannt, wohl mögenaberdergleichenVorliegen,wieaufeineraus- trocknenden Schlammoberstächeesbedingtsei, daß fürdie auseinanderreißenden durch das Spaltennetzgetrennten Tafelnvielleichtinjedergewissermaßeneinanziehender Mittelpunkt liegt,umdenbisaufeinegewisseEntfernung

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dieSchlammpartikelchen sichan einander drängen, wäh- rendjenseitsdesEinflussesdieserMittelpunkte einSpalt entsteht, jenseit dessenwieder dieSchlammtheilcheneinem andern Anziehungsmittelpunktefolgenundsoeine andere Austrocknungstaselbildenhelfen. Jsteinmalso aufder OberflächedesvonobennachuntenaustrocknendenSchlam- mesdiesesSpaltennetzwerk eingeleitet, somuß dieses nach untenhin beibehaltenwerden, weil dieentstehendenSeiten- wändederTafeln ebenfallsWasserverdunsten.

Hiersagtman, daßderSchlammdurch die Austrock- nung sich zusammenzieht.Diesscheintderbekannten gegentheiligen, nämlichausdehne nden Kraft der Wärmezuwidersprechen.Wirmüssenunsaberdabeier-

innern, daß blos das imSchlammenthaltene Wasseraus- gedehntundinWassergasverwandeltwird,währendmit

denSchlammtheilchenderobenbeschriebeneVorgangstatt- ndet.

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Wenn so unserSchlammbeifpieluns dieSäulenbil- dungeines wässrigen Gemenges fein zertheilten festen Stoffesleichtbegreiflichmacht, soist das in vielen anderen FällenvonSäulenbildungoderrichtigervon säulenförmi- gerZerklüftung wenigerleicht.Gehenwirzunächstzur Betrachtung unserer Abbildungenüber.

Derinnatürlicher Größe abgebildeteStein stammt aus derUmgebungvon Frankfurt a-M·,woichihnvok Kurzeminder kleinen Steinsammlungeines eifrigen Sammlers seiner heimischenNaturprodukte,meinesjungen FreundesKarl Niebel, fand. BeieinemBesuchdes

522 MuseumsderSenckenbergischennaturforschenden Gesell- schaftfandichgleicheUnddaneben auch nochverwandte Stückevon demselbenFundorte,welchedas Verständniß

derersterenberichtigen. .

Fig.2isteinenachdemGedächtnißgezeichnetesche- matische DarstellungdesinteressantenBorkommens, wo- Uach sichergiebt, daßderFig.1abgebildeteStein nur einFragmentist,welchesblosdiehalbenSäulen trägt.

Man mußsich eingleichesStückumgekehrt darauf gedeckt denken,umdiesonderbareZerklüftung,wie sieFig.2zeigt, sich zuversinnlichen.Nachdenin der,mitrichtigemVer- ständniß gegründeten AbtheilungdesMuseums ,,der FrankfurterBoden« aufgestelltenStückenhandeltessich

hierumgroßebaldmehr kugel-,baldmehrlinsenförmige Knollen,welchenurin ihrem Innern (wieesFig.1an- deutet)in Säulen zerklüftetsind,deren beide Enden also mitderäußern Schichtundunter sich nochzusammen- hängen·DerStein ist Kalt vondunkelaschgrauerFär- bung, undinderRichtungdes größernDurchmesseks schichtenartighellerunddunklergestreift.Esistbemerkens- werth,daßalleRisse, durch welche dieSäulenzerklüftung entstand, genau an einer dunkeln schmalenSchichtkinie ausgehen, unterhalb welchernur noch eineetwa IX2Zoll dicke,davon unberührteSchicht dieUmhüllungderin- nern zerklüftetenMasse liegt NachdemdieZerklüf- UmserfolgtWar- ist dieOberflächeder Säulen, amdeut- lichsten indel-MMitte,miteinerdünnen Krustesehrklei-

MVKalkkkystallchenüberzogenworden, welchenament-

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Um die Bewegungserscheinungen in ihrer großartigen Mannigfaltigkeit besser überblicken zu können, ist es ange- messenzwei Arten von Bewegung zu unterscheiden, die sich in

Sind sie doch auf eine Weile in einer reinen Freude ge- wesen; und hat doch unsere Mutter Erde viel Kraft und viel Lust wieder wachsen zu lassen, wo Menschenhand ge- brochen

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·Dauerhastigkeit auszeichnen, sondern auch durch verschiedene Kurzem bringt Herr Vöeklcr Matten oder Lauftepviche in den Handel, welche sich nicht allein durch ihre