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Glückauf, Jg. 54, No. 19

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GLÜCKAUF

Berg« und Hüttenmännische Zeitschrift

Nr. 19 11. Mai 1918 54. Jahrg.

Lösbare Verbindungen der Schüsse von Schüttelrutschen.

Von In g e n ie u r F . W i l l e , B erlin.

(Fortsetzung.)

Bei dieser lösbaren Verbindung, die von der F irm ą W ürfel & Neuhaus in Bochum h errü h rt, sind längs des Bodens jedes Rutschenschusses zur V erstärkung .Winkel-, eisen a abwechselnd derart angeordnet, daß sie sich m it ihren wagerechten Flanschen einm al nach innen, das andere Mal nach außen kehren. An den Enden übergreifen sich die Winkeleisen im mer derart, daß nach D urchstecken des Bolzens b ein Gelenk gebildet wird, durch das die K raftübertragung m it Hilfe der

Lösbare Rulsehenvcrljindungen ohne A usnutzung des

RutsclicngewieMcs.']

G e le n k v e r b i n d u n g e n .

Die zweite große Gruppe verzichtet darauf, für die Verbindung der Schüsse das Rutschengew icht auszu­

nutzen. Zuerst mögen diejenigen R utschen verbind ungen erläu tert werden, die sich nur bei. Pendelrutschen ver­

wenden lassen, das sind die als reine Gelenkverbindungen anzusprechenden.

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Abb, 23. S e n k re c h te r Q u e rsc h n itt

Die erste Verbin­

dung dieserArt rü h rt von Heinrich K alt- heuner in D ortm und h e r und ist in den Abb. 23 und 24 d a r­

gestellt. Die beiden E nden derRutschen- schüsse tragen an ihrem Boden aus Flacheisen gebogene Augen a, die nach D urchstecken des Bolzens b ein die Schüsse verbinden­

des Gelenk bilden.

Die E nden dieser Gelenkbolzen b wer­

den zweckmäßig von den Schwinghebeln c der Pendelrutsche gelenkig um faßt.D ie Schwinghebel c sind an Traggestellen d drehbar aufgPhängt,

die auf der Sohle des Abbaues aufgestellt und durch Keile oder Spannsäulen festgestellt werden. Infolge der Ge­

lenke können sich die einzelnen Schüsse der Rutsche dem wechselnden Neigungswinkel des Abbaues voll­

ständig anpassen. D urch Herausziehen der Gelenk­

bolzen ¿ u n d Lösen der Keile oder Spannsäulen kann die R utsche leicht u nd ohne erheblichen Zeitverlust in ihre einzelnen Schüsse zerlegt und, dem F ortschreiten des Abbaues folgend, wieder eingebaut werden.

Eine andere gelenkige Verbindung der Schüsse einer S chüttelrutsche ist in den Abb. 25 - 27 • wiedergegeben.

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A bb. 24. S en k rec h ter L ä n g ss c h n itt d u rc h d ie G elen k v erb in d u n g von

K a lth e u n e r.

Winkeleisen unter reiner Stherbeanspruchung der Bol­

zen gew ährleistet ist. D a außerdem das Bolzenloch in den vollen Steg des W inkel­

eisens gebohrt ist, so e n t­

fallen hier auch die Mißstände, die bei der in Abb. 23 wieder gegebenen Gelenkverbindung auftreten können un d die darin bestehen, daß die aus Flacheisen gewickelten Augen des Gelenks beim Arbeiten der Schüttelrutsche leicht auf­

gebogen werden. In den W in­

keleisen a sind ferner in be­

stim m ten A bständen noch viereckige Löcher vorgesehen;

in diese können die T rag­

bolzen c eingesteckt werden, an denen die Aufhängeketten d der Pendelrutsche angreifen.

Die Löcher und die Trag-

A bb. 25. S e n k re c h te r Q u e rsc h n itt.

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A bb. 2G. A n sic h t von u n te n .

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A bb. 27. S eite n an sich t.

A bb. 25—27. G elen k v erb in d u n g v on W ürfel & N euhaus.

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294 G l ü c k a u f Nr. 19

A bb. 28. S eite n an sich t.

A bb. 29. G elockerte A bb. 30. G eschlossene

S tellu n g S tellu n g

d e r B o lzen v erb in d u n g von W ürfel & N euhaus.

Die F irm a W ürfel & N euhaus in Bochum h a t die Lockerung der Verbindungsschrauben bei ihren lösbaren Schüttelrutschenverbindungen dadurch zu beseitigen gesucht; daß jeder Verbindungsbolzen durch leicht lös­

bare Exzenterw irkung in seiner Verschlußlage unbeweg­

lich festgehalten wird. Eine derartige Verbindung ist in den Abb. 28 - 30 dargestellt. Auf den Seitenflansch a der beiden sttim pf aneinanderstoßenden R utschen­

schüsse & sind die Laschen c aufgelegt. Diese haben wie der Seitenflänsch Langlöcher, durch die die Verbindungs­

bolzen m it ihren Knebeln d hindürchgesteckt werden.

Nachdem die Bolzen um 90° gedreht sind und die Knebel d infolgedessen einen Gegenhalt gefunden haben, w ird das am obern Bolzenende drehbar gelagerte E xzenter e m it Hilfe eines lose eingesteckten Hebels / gedreht. H ierdurch drückt es die lose auf jeden Bolzen auf­

gesteckten Ringe g und h gegen

A bb. 32.

die Lasche c. Da der R ing h ein

A bb. 31. R u ts c h e n v e rb in d u n g von F re isc.

In eigenartiger Weise sucht Heinrich Freise in Bochum das Lockern der die Rutschenschüsse verbindenden Bol­

zen zu beseitigen. Bei der von ihm vorgeschlagenen An­

ordnung werden die Vcrbihdungsbolzen kreisförmig ge­

bogen ausgeführt und bilden einen offenen Ring. Jeder Bolzen schließt für sich einerseits durch seine K rüm ­ mung, anderseits durch seine beiden die Querflansche um fassenden federnden E nden die Schüsse fest zu­

sammen. Diese V erbindungsart wird durch Abb. 31 erläutert. Die an den S tirnrändern der Schüsse sitzen­

den, aus-W inkeleisen hergestellten Flansche a besitzen einander gegenüberliegende Öffnungen, in die ein offener Ring b eingeführt und so weit gedreht wird, daß sich seine abgerundeten E nden über die F lansche a pressen lassen: D adurch werden die beiden Rutschenschüsse sta rr m iteinander gekuppelt. D am it sich der R ing b leicht in die Öffnungen, aber schwer m it seinen Enden über die Flansche bringen läßt, ist der A bstand der beiden Ringenden voneinander etw as größer als die Dicke der beiden Flansche, jedoch kleiner als ihre Verdickung an der Angriffstelle der Ringenden. Diese Verdickung kann darin bestehen, daß die Flansche m it Ausbuch­

tungen c versehen sind. Diese haben in der M itte eine geringe Vertiefung, in die sich die R ingenden fest ein- legen und die den Ring in dieser Lage sichern. Bei Pendelrutschen kann der Ring b zugleich als Aufhänge­

öse dienen, die beispielsweise einen Doppelhaken der T ragk ette aufnim m t. Zur leichtern HarPdhabung des Ringes wird zweckmäßigerweise an seinem einen Ende ein Griff angebracht.

A bb. 33. S en k rec h ter Q u ersch n itt.

B olzen V erbindung von H in se lm a n n . S e ite n a n sic h t.

A bb. 32 u n d 33.

bolzen c haben deshalb einen rechteckigen Querschnitt, dam it sich die Bolzen nicht drehen können und so an dieser Stelle ein Verschleiß vermieden wird.

B o lz e n V e r b i n d u n g e n .

Die ersten lösbaren Verbindungen, die sowohl bei Pendelrutschen als auch bei Rollenrutschen verwendbar waren, sind Schraubenverbindungen gewesen. Bei ihnen werden m ehrere Schrauben durch Löcher in den W inkel­

eisen gesteckt, die sich an beiden E nden der R utschen­

schüsse befinden. Außerdem werden noch die obern L ängskanten der Schüsse m it Hilfe von Laschen verbunden, die durch Schrauben an den R utschen­

längskanten befestigt sind. Infolge der wechselnden Beanspruchungen, die die Schrauben beim Arbeiten der R utsche erfahren, lockern sie sich jedoch schnell;

diese Lockerung bew irkt aber eine rasche und erheb­

liche A bnutzung der verbindenden Teile, ein starkes Geräusch und eine schlechte Förderw irkung der R utsche.

Federring ist, kann die Exzenterbew egung bis zum äußer­

sten P u n k t fortgesetzt werden. Nach Erreichung dieser Stellung sichert ein Anschlag die feste Lage des Ex- zenters nach beiden Richtungen. W ird eine S chüttel­

rutsche m it d erart verbundenen Schüssen hin und her bewegt, so können die hierbei auftretenden K räfte n icht schädigend wirken, weil jede Möglichkeit, eine Bewegung in den Verbindungen hervorzurufen, durch das Zu­

sammenwirken der Exzenter e m it dem Federring h beseitigt ist.

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11. Mai 1918

G l ü c k a u f 295

Eine durch Bolzen hergestellte, für Rollenrutschen entworfene R utschenverbindung zeigen auch die Abb. 32

■und 33. Bei dieser von W ilhelm Hinsehnann in Homberg (Rhein) angegebenen, von Gebr. H inselm ann in Essen ausgeführten Verbindung drängen aber die Verbindungs­

bolzen die R utschenschüsse nicht u nm ittelbar m it ihren Stirnenden aneinander, sondern pressen sie auf ein be­

sonderes Verstärkungsblech, das um beide Schüsse dicht herum greift und m it seinen obern R ändern auf den Lauf­

rollen der R utsche aufruht. Zu diesem Zweck besitzen die R utschenschüsse in einem gewissen A bstand von ihren E nden Ösen oder Augen a; diese werden dadurch gebildet, daß die am 'B oden der Schüsse befestigten Quer­

leisten b an ihren seitlich über den Boden hinausragenden Enden entsprechend gebogen sind. In den Augen a liegen die an ihren Enden m it Gewinde versehenen Bolzen c.

Durch Anziehen der B olzenm uttern werden die R utschen­

öder teilweise verschlossen werden. Die Abstandbolzen a lassen daher keine Ü bertragung des Kräftespiels auf die Einsätze b zu, wobei es völlig gleichgültig ist, ob die R utschen als Pendelrutschen aufgehängt oder als Rollen­

rutschen gelagert werden, da in beiden Fällen die Bolzen­

verbindung den Schüssen einen zuverlässigen Zusam m en­

h alt gew ährt. Die einzelnen Schüsse erhalten für die Bolzenverbindung die üblichen Laschen c, die, um die Verschiebung des m it der Bodenöffnung d versehenen R utscheneinsatzstücks b nicht zu hindern, in entsprechen­

der E ntfernung voneinander an den Schüssen befestigt sind. F ü r die Innchaltung dieser E ntfernungen und gleichzeitig für den innigen Zusam m enhalt der R utsche sorgen die durch die Ösen der Laschen c gesteckten Ab­

standbolzen a, die durch D oppelm uttern festgelegt werden können. Auf diese Weise ist die R utsche zwischen je zwei Schüssen m it je einer verschließbaren Öffnung

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A bb. 35. G ru n d riß

d e r B o lzen v erb in d u n g von G ebr. H in se lm a n n .

A bb. 36. S e n k ­ r e c h te r Q uer­

s c h n itt d u rch die B olzen­

v e rb in d u n g von Geb . H in se lm a n n .

schüssc m it ihren Querleisten b fest gegen die Stirnseiten des V erstärkungsblechs d gepreßt und so nach beiden Längsrichtungen hin gegen Verschiebungen gesichert.

An den Querleisten b sind noch Laschen e be­

festigt, m it denen sich die Schüsse beim Gegenpressen gegen das V erstärkungsblech d u nter dessen Boden schieben, wodurch sie an dem Blech gegen Abheb,en ge­

halten werden. Am Boden jedes Verstärkungsblechs sind Bügel / angeordnet, die u n ter der Laufrollenachse g, ohne diese zu berühren, hinweggreifen, und die daher die Lauf­

rollen beim Um bau der R utsche halten. Die nach oben gebogenen Schenkel der Bügel bilden dabei gleichzeitig Anschläge zur Begrenzung der Laufrollenbewegung nach beiden Seiten.

Bei der in den Abb. 34 - 36 dargestellten Ver­

bindung der Firm a Gebr. H inselm ann in Essen sind die Verbindungsbolzen a zweier benachbarter R utschenschüsse als A bstandbolzen ausgebildet, die jeden Schuß m it dem folgenden u n ter Freilassen eines Spaltes verbinden; dieser kann durch ein verschiebbares E insatzstück b vom Q uerschnitt der R utsche vollständig

versehen u nd stellt ein unabhängiges Gebilde, wie die gewöhnlichen S chüttelrutschen, dar. Zwecks guter Be­

weglichkeit jedes E insatzstücks b ist dieses auf den in der Förderrichtung hintern R utschenschuß aufgelegt und un ter den in der F örderrichtung vordem Schuß gescho­

ben. Zweckmäßiger weise is t am vordem E nde jedes E insatzstücks eine Lasche e angeordnet, deren E nden auf den A bstandbolzen a aufliegen können u n d so dem vordem Ende des E insatzstücks ständig das nötige Auf­

lager verschaffen. Dieses Auflagern ist unbedenklich, da das E insatzstück nebst dem darin befindlichen F örder­

g u t n ur ein geringes Gewicht h at. Zum F esthalten des E insatzstücks b in der jeweiligen Stellung lassen sich über die W ände von R utsche u nd E insatz K lam m em / schie­

ben, die durch Steckbolzen, Riegel o. dgl. gesichert werden. Solange die S chüttelrutsche als gewöhnliche R utsche, also ohne die Möglichkeit zum A ustragen von F ördergut zwischen einzelnen Schüssen, arbeiten soll,

sind säm tliche Einsätze b in der in strichgepunkteten

Linien gezeichneten Stellung nach links verschoben; die

Öffnungen d in den Einsätzen werden dabei durch das

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296 G l ü c k a u f Nr. 19

darüber liegende Ende der Rutschenschüsse abgedeckt, und der Spalt zwischen zwei benachbarten Schüssen ist durch das E insatzstück b .selbst geschlossen. Soll F örder­

gu t an der Verbindungsstelle zweier Rutschenschüsse ab ­ gegeben werden, so braucht nur der betreffende E insatz b ohne Lösung der R utschenverbindung in die in vollen Linien gezeichnete Stellung verschoben zu werden.

D am it bei den m it Hilfe von Bolzen erfolgenden Schüttelrutschenverbindungen die einzelnen Schüsse in

A bb. 37. B o lz e n v e rb in d u n g von K ow alski.

der jeweilig sichergebenden Lage oh ne w eiteres zusammen­

zuschieben sind und in dieser Stellung durch ein ein­

faches Anziehen der Verbindungsschrauben dauernd starr gesichert werden können, ist bei der in Abb. 37 wiedergegebenen, von Julius Kowalski in M ikultschütz (O.-S.) entworfenen Verbindung an den Seiten des einen Endes jedes Rutschenschusses' je ein

Bolzen a m it aufgerauhter U nterseite Jj__________

drehbar gelagert. Das anstoßende Ende ff

des benachbarten Schusses ist m it S p a n n - --- schrauben sowie m it einer Unterlage b aus­

g estattet, auf die sich der Bolzen a auf-

A bb. 38.

legt. Durch Anziehen der Spannschrauben,

werden die Bolzen a festgelegt. Diese Rutschenverbin-, dung läßt sich nicht nur m it Hilfe eines Kurbelschlüssels schnell und einfach lösen, sondern h a t auch den Vorteil, daß ihre Teile mit den Schüssen dauernd verbunden bleiben un d daher nicht leicht verlorengehen können.

Ob allerdings die Verbindung bei größerer Rutschenlänge den wechselnden B eanspruchungen während der Arbeit gewachsen ist, erscheint recht zweifelhaft.

Alle m it Hilfe von Schrauben bolzen erfolgenden R u t­

schenverbindungen weisen den Ü belstand auf, daß sich

infolge der zahlreichen Stöße im Betriebe die Befesti­

gungsm uttern der Bolzen allmählich lösen, wodurch -zwischen den einzelnen Schüssen ein immer mehr zu­

nehmendes Spiel entsteh t. D adurch wird aber die A rbeitsleistung der R utsche verringert. Denn es ist ein­

leuchtend, daß wohl der erste R utschenschuß, der der A ntriebvorrichtung am nächsten liegt, den ganzen Hub m itm acht, daß sich dagegen nach dem Ende der R utsche hin infolge des Spiels zwischen den einzelnen Schüssen deren Vorwärtsbewegung immer mehr verringert und u n ter ungünstigen Um ständen bei den letzten Schüssen ganz auf hören kann.

Zur Beseitigung dieser Nachteile werden, nach einem Vorschlag von A ugust Neufang in Camphausen bei Saar­

brücken der erste und letzte R utschenschuß durch meh­

rere Seile fest m iteinander verbunden. Wie aus der Abb. 38 hervorgeht, pressen die zweckmäßig an den Seiten der R utsche entlang geführten Verbindungsseile a alle Schüsse so fest aneinander, daß an ilnen Vereini­

gungsstellen keinerlei Spiel entstehen kann, und daß da­

durch die aus einer Reihe von Schüssen zusam m en­

gesetzte R utsche ein starres Ganzes bildet. Infolgedessen w ird der Stoß der A ntriebvorrichtung ungeschwächt auf alle Schüsse der R utsche übertragen und der Zug der

S e ite n a n s ic h t de.' R u tsc h e n V e rb in d u n g von N er.fang.

A ntriebvorrichtung von den Verspannungsseilen a auf­

genommen un d so auf die R utsche Überträgen. Zweck­

mäßigerweise wird in die Verspannungsseile eine N ach­

spannvorrichtung b eingeschaltet, um die Seile a schnell einerseits nachspannen und an d e rseits. von der R utsche lösen zu können. D am it die Seile a ihren Zweck gut erfüllen können und zugleich ein Ausknicken der R u t­

schenschüsse verhindern, werden sie an jedem Schuß nochmals aufgehängt, beispielsweise lose über die Auf­

hängehaken der T rägketten gelegt. (Schluß f.)

Beobachtungen über den natürlichen Wetterzug in zerklüftetein Gestein und seme Rückwirkung auf die Temperatur der Grundluft.|

V on V erm essungsingenieur a. D . Chr. M e z g e r, G ernsbach (M urgtal).

Die Bewegung der G rundluft h a t m an bisher n ur in weiten, künstlich hergestellten Höhlungen, wie Gruben und Tunneln, m essend verfolgt, über den W etterzug in den natürlichen H ohlräum en d er E rdrinde, also in den K lüften und Spalten des Gesteins und den Poren des Löckerbodens, sind meines W issens noch keine Beob­

achtungen veröffentlicht worden. K om m t es auch in diesen: engen naturgegebenen H ohlräum en zu lebhaftem L uftström ungen, so m uß bei entsprechender L u itd u rch ­ lässigkeit. des Gebirges die B ew etterung der Gruben in fü h lb arer W eise durch sie beeinflußt w erden; die Frage nach der Bewegung d er G rundluft in diesen Hohlräum en is t m ithin für den Bergbai: von u nm ittelbarer praktischer

Bedeutung. F ü r die geophysikalische Forschung kom m t ihr darüber hinaus noch w eitreichender W ert zu. Wie ich schon früher in dieser Zeitschrift nachgewiesen habe, spricht eine große W ahrscheinlichkeit dafür, daß die W ärm eschichtung innerhalb der E rd k ru ste durch das Streben der Grundluft nach Gleichgewicht m itbedingt ist; bei einer geotherm ischen Tiefenstufe von 30 m , wie sie sich aus den in Bohrlöchern vorgenommenen B e ­ obachtungen als m ittlerer oder norm aler W ert ergibt, ist die G rundluft sowohl in sich als auch m it der Außen, luft im Gleichgewicht1. Dabei h a t 'sie in senkrechter R ichtung eine gleichmäßige Dichte, so daß hier ein Grenz­

. 1 v g l, G lü c k a u f 1015, S. 1069 und 1085.

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11. Mai 1918 G l ü c k a u f 297

fall des für Gase möglichen Gleichgewichts verwirklicht ist; sobald in einer Luftsäule die D ichte nach oben hin zunim m t, ist bekannterm aßen kein Gleichgewicht m ehr möglich. Dies d e u te t darauf hin, daß die therm ischen und die aerodynam ischen Vorgänge, die zu dem Gleich­

gew ichtszustand der unterirdischen Atm osphäre geführt haben und ihn aufrechterhalten oder nach jeder Störung w iederherzustellen suchen, in W e c h s e lw ir k u n g zu­

einander stehen oder, m it ändern W orten, daß sich die T em peratur und die D ichte der G rundluft gegenseitig bedingen, die W ärm everhältnisse der E rdkruste also durch den D ruck u nd die D ich te der L u ft m itbestim m t werden. Man m uß dem nach aus jeder Abweichung der geotherm ischen Tiefenstufe von ihrem m ittlern oder norm alen W e rt auf eine Störung im Gleichgewicht der G rundluft und um gekehrt aus jeder Bewegung der G rund­

lu ft auf eine anorm ale W ärm eschichtung schließen. Es bedarf jedoch noch der Klarstellung, auf welche Weise die Bewegungen oder die Zustandsänderungen der Grund­

lu ft die T em peratu r der E rd k ru ste entscheidend zu be­

einflussen vermögen. U n ter diesen U m ständen dürfen Mitteilungen über einen in zerklüftetem Gestein be­

obachteten natürlichen W etterzug und seine R ück­

wirkung auf die T em peratur der G rundluit wohl einige B eachtung beanspruchen.

D ie B e o b a c h t u n g e n .

W ährend der Jah re 1903 bis 1908 habe ich Gelegen­

h eit gehabt, den W etterzug in einer engen K lu ft zu beobachten, die aus einem 19 m langen Stollen von 0,90 m W eite und 1,80 m Höhe gegen das Gebirgsinnere abzweigt. In diesem Stollen, der im Jah re 1900 in dem schmalen, tiefeingeschnittenen M onvauxtal, durch das die B ahnlinie von Metz nach Verdun führt, einige Kilo­

m eter vor der Grenzstation Amanweiler zur Fassung einer in Höhe der Talsohle aus zerklüftetem Kalkgestein kom menden Quelle, der »Felsenquelle« hergestellt worden ist, habe ich anfänglich nur den Einfluß der T em p eratu r­

unterschiede auf das E n tsteh en und die R ichtung von D a m p f s t r ö m u n g e n u n d deren Zusannnnhang m it den Schwenkungen- der Q uellschüttung festzustellen ver­

sucht'-, nachdem ich a b e r in der erw ähnten K lu ft m ehr­

fach ein Aus- oder Einziehen der L u ft wahrgenommeii h a tte , ist auch diese Luftbew egung in die Beobachtungen m it einbezogen worden; da dem durch die K lu ft aus- oder einziehenden W etterstrom notwendigerweise eine gleichgerichtete L uftström ung im Stollen entsprechen m ußte, so b o t sich hier eine günstige Gelegenheit, das Verhalten der von mir vorausgesetzten D am pfströ­

mungen n ich t n u r in ruhender, sondern auch in schwach­

bew egter L u ft näher zu untersuchen. .D em gem äß w urde außer der R ichtung des Luftzuges auch dessen S tärke -beobachtet und aufgezeichnet; zur E rm ittlu n g der Tem pe­

ratu ren w ar ein T herm om eter au f Armlänge in die K lu ft eingesdioben, eine Anzahl w eiterer T herm om eter im Stollen u n d in d er m it ihm verbundenen W asser- und Schieber kam m er auf gehängt. W enn also die Beob­

achtungen auch nicht darauf abzielten, die W echsel­

beziehungen zwischen der Bewegung u n d d er T em p eratur d e r G rundluft zu erm itteln, so enthalten sie doch alle

l N ä h eres h ie r ü b e r s . G esu n d h eits-In g e n ieu r 1906, S. 5G9.

Elem ente, die für diesen Zweck erforderlich sind. Leider ist ihr W e rt insofern b eschränkt, als sie n u r in geringer Tiefe angestellt worden sind u n d auf größere Tiefen keinen unm ittelbaren Schluß zulassen; die stärk ste Überdeckung der B eobachtungsstellen b e trä g t kaum 12 m . Dagegen dürften die dabei gewonnenen Ergebnisse geeignet sein, zu.w eitern , um fassendem Beobachtungen in dieser R ichtung anzuregen und gleichzeitig -wertvolle Fingerzeige für deren Anordnung geben, was m ir allein schon ihre Veröffentlichung zu rechtfertigen scheint.

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A bb. 2. Q u e rsc h n itt. A bb. 3 G ru n d riß . A bb. 1—3. D e r Stollen.

Die Abb. 1 - 3 geben den Stollen, in dem ich die Beobacl tungen vorgenom m en habe, im Längs- und Quer­

sch n itt sowie im G rundriß wieder. Die Vorkam mer des Stollens ist durch eine kleine 0,60 m hohe M auer in die W asserkam m er a und die Schieberkam m er b getrennt.

Uber den vordem Teil des Stollens sp a n n t sich ein B ack­

steingewölbe, im h intern T eil b ild et das natürliche Gestein die Stollendecke. Diese w ird von der bereits erw ähnten K lu ft durchbrochen, an deren M ündung sich das Ein- und Ausziehen der L u ft beobachten läßt. Die eine H älfte der Stollensohle is t als Rinne ausgebildet, der das Quell- wasser durch Öffnungen in d er Stollenw and zufließh Jed er dieser Öffnungen, die sich auf die ganze Länge des Stollens verteilen, en tsp rich t eine Kluft, im Gestein.

D a sie gewöhnlich vom W asser bedeckt oder ausgefüllt werden, sind sie für den W etterw echsel ohne B edeutung.

D er Spannungsausgleich zwischen der Stollenluft und

der L u ft im Inn ern des Gebirges vollzieht sich in der

H aup tsach e durch die F irstk lu ft. D iese h a t einen etw as

gedrückten Q uerschnitt u nd ist so weit, daß m an m it

geballter F a u s t hineingreifen kann. D en Abschluß der

W asser- und Schieberkam m er nach außen bew irken je

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298 Gl iic k a u f Nr.’ 19

eine eichene und eine eiserne Türe, die m it kleinen.E nt­

lüftungsöffnungen versehen sind. Außerdem s te h t die Stollenluft m it der freien A tm osphäre durch die R itzen der schlechtschließenden Türen in Verbindung. Die Zahlen 1 - 7 (s. die Abb. 1 und -3) geben die Orte an, an denen sich die T herm om eter befanden; die Therm o­

m eter 1, 2 und 4 - 6 waren ungefähr 1,5 m .ü b e r Sohle an den W änden, T herm om eter 3 in der Stollenfirste auf­

gehängt und T herm om eter 7, wie schon erw ähnt wurde, au f Armlänge in, die K lu ft eingeschoben. D as W ärm e­

profil (s. Abb. 4) g ib t die m ittlere T em peratur für die verschiedenen B eobachtungsorte an.

¿2°

moo rs.so ■ Aßp o

A bb. 4. W ä rm ep ro fil des S tollens.

Anfänglich wurde außer d er T em peratur des Quell- w'assers und der Feuchtigkeit der Stollenwände nu r die L ufttem p eratu r im Freien und am Stollenende gemessen, aber noch im Laufe des Jah res 1903 m it d er Beobachtung der L u fttem p eratu r im Stolleneingang und in der F irst­

k lu ft begonnen. D er Luftzug in letzterer und die Tem pe­

ra tu r in d er Schieberkam m er sind vom Jah re 1904 an b eobach tet worden. Im Laufe dieses Jah res wurden die Beobachtungen der L u fttem p eratu r auf P u n k t 5, im H e rb st 1906 auf die P u n k te 1 und 4 (s. die Abb. 1 und 3) au sgedehnt; der jährliche T em peraturgang der L u ft ist also erst vom Ja h re 1907 an für säm tliche 7 Beobach­

tungspunkte e rm itte lt worden. F ü r die vorliegende U ntersuchung h a t es sich als ein :Mangel enviesen, daß n ich t zwischen den P u n k te n 3 und 4 ein w eiteres Therm o­

m eter eingeschaltet war, um den Einfluß, den der W echsel in der Ü berdeckung des Stollens auf die L ufttem peratu r darin ausüb t, genauer zu erfassen.

Zur E rm ittlu n g der L u fttem p eratu r dienten gewöhn­

liche, in ganze Grade eingeteilte Zim m ertherm om eter, die vor der B enutzung au f ihre Übereinstim m ung m it­

einander geprüft worden waren. Bei den Beobachtungen wurden noch Z ehntelgrade; abgelegen der bei der Schät­

zung dieser B ruchteile begangene.Fehler m ag im. H öchst­

m aß etwa einen V iertelgrad betragen.

Am häufigsten habe ich im Ja h re 1904 Beobachtungen vornehm en k ö n n en ; ihre Ergebnisse; sind in Zahlehtafel 1 einzeln aufgeführt. Von der zahlenm äßigen W iedergabe d er übrigen Einzelergebnisse kann abgesehen werden, da sie im wesentlichen m it denen des Ja h re s 1904 im Einklang steh en ; einige beachtensw erte Abweichungen w erde ich nachher erörtern. F ü r das J a h r 1908 ist der zeitliche Verlauf der L u ftte m p e ra tu r an säm tlichen B e-:

obachtungsqunkten m it A usnahm e von N um m er 1 u nd 5,' deren T em p eratur von der des P u nktes 2 bzw. des P u nktes 6 n u r wrenig abweicht, aus d er’später folgenden Abb. 6 zu ersehen,- im übrigen habe ich mich auf die Mit­

teilung von Grenz- und M ittelw erten beschränkt. In Zahlentafel 2 sind die in den Jah ren 1903 bis 1908 beob­

achteten G renztem peraturen und die aus ihnen abgeleite­

ten Jah resm ittel aufgeführt, in Zahlentafel 3 die ent-

prechenden M onatsm ittel fü r das j a h r 1904 einander gegenübergestellt. In Zahlentafel 2 is t noch die Tem pe­

ra tu r des Ouellwassers, in Zahlentafel 3 die L ufttem pe­

ra tu r in Metz nach den Veröffentlichungen desm eteorolo-

• gischen Landesdienstes in S traßburg zum Vergleich heran­

gezogen worden. Da sich kaum an nehmen, läßt, daß die tatsächlichen Grenzwerte durch die B eobachtungen in jedem Jah re erfaß t worden sind, habe ich in Zahlen tafel 2 die durchschnittliche jährliche Tem peraturschw'ankung dem M ittel aus dem größtem beobachteten W e rt und dem des Jah res 1904 gleichgesetzt. Das T em p eratu r­

m itte l für die ganze B eobachtungszeit is t aus säm tlichen Jahresm itteln abgeleitet worden, es w eicht von dem des Jah res 1904 n ur bis zu 0,3° ab un d dürfte dem wirklichen M itte l ziemlich nahe kommen. Die für die Jah re 1907 und 1908 abgeleiteten T em peraturm ittel der W asser­

kam m er (Therm om eter 1) stim m en m it denen - der Schieberkam m er (Therm om eter 2) genau überein un d sind deshalb in Zahlentafel 2 nich t besonders aufge­

führt. Die gleichzeitigen Einzelbeobächtungen in den beiden K am m ern weichen bis zu 1,0° voneinander ab.

Die R ichtung und die Stärke des Luftzuges in der F irs t­

klu ft sind m it H ilfe einer brennenden Kerze erm ittelt, die S tärke ist durch Verhältniszahlen ausgedrückt worden.

D er kräftig ste Zug, der die Kerzenflanim e annähernd u nter einem rechten W inkel ablenkte, w urde als' S tärke 4 bezeichnet, eine ■ gerade noch w ahrnehm bare L üftbe­

wegung als Stärke 1; die Stärken 2 u nd 3 geben die e n t­

sprechenden .Zwischenstufen an und beruhen au f S chät­

zung, S tärke 0 b edeutet Fehlen einer w ahrnehm baren Luftbewegung.

F ü r die Beobachtung der Feuchtigkeitsverhältnisse ist der Stollen in 4 A bschnitte eingeteilt worden, deren Grenzen gestrichelte Linien in Abb. 1 angeben. Die wechselnde F euchtigkeit der Stollenwände w ird nach­

weisbar durch die' Verdichtung von W asserdam pf im Innern des B auw erks verursacht, ein Eindringen von Regenwasser durch das M auerwerk ist ausgeschlossen.

Die ersten Spuren von F eu chtigkeit zeigen sich an den m it einem glatten Zem entbestrich versehenen- W änden s te ts in Form äu ß erst feiner Tauperlen, die sp äter größer werden, schließlich läuft das W asser in Streifen an den W änden h eru n te r und bildet auf dem Boden förmliche Lachen. Dabei sam m elt Sich auch' in frfei auf der Zwischenmauer zwischen W asser- und Schieberkam m er stehenden Gefäßen (Schalen und Leuchtertdllem ) W asser an, auch wenn kein solches von der Decke tro p ft, wie denn auch der tau förmige' Beschlag .nicht etw a, auf die Stollenwände beschränkt ist, söndem sich auf alle im Innern des B auw erks befindlichen G egenstände,’so u. a.

auf die freihängenden Thermom eter" erstreck t. Die Feuchtigkeit im Stollen ist also ohne jeden Zweifel u n ­ m ittelb a r und ausschließlich auf die: V e r d i c h t u n g v o n W 'a s s e r d a m p f zurückzuführen,

Gleich der Stärke des Luftzuges is t1 auch der Feuchtig­

keitsgrad der Stollenw ahde . bei d e r Aufzeichnung der B eobachtungsergebnisse durch Verhältniszahlen au s­

g edrückt worden, ein leichter Beschlag durch die Zahl 1,

die völlige B enetzung der W ände durch die Zahl 4; die

, Zahlen 2 und 3 d eu ten zwei Zwischenstufen an. Um den

zeitlichen W echsel der Stollenfeuchtigkeit deutlicher

(7)

11. Mai 1918 G l ü c k a u f 299

Zahlentafel 1.

B e o b a c h t u n g e n im J a h r e 1904.

o L u ftte m p e ra tu r ° c F e u clit iglceitsgrad L u ftzu g

in der 9

•£ *

fcx> g , im S tollen 4->

U U .1 U im S tollen F irs tk lu f t © —i oncr~< -p

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in der Schibbei kämme:

bei 0 m

b ei

<3,5

m b ei

19

m

- a g -S.S in

der Schiebe kämme in der . Wasser kämme v o n I b is j o

5 m

von5

b is 9 m

von9

b is

13,5in

von13,5

b is 19in

aus­ ziehend ein­ ziehend *• 5 2 Ea bei

m

J a n .

5. 0 7,0 8,5 8,5 t t t t t t t t t 2

7. _ 2 6,0 7,3 8,5. t t t t t t t t t 2

9. 5 6,5 7,5 8,5 t t t t t t t t t t t 1

12.

14.

3

■ 7 6,0 5,5

7,0 7,5

8,5

8,7 • t t t t t t t t

t t t t t t t t

t t t t t

• 0

16. 4 7,8 8,6 9,3 t t t t t t t t t t t t t t t ■ 1

19. _ 1 7,3 8,5 8,5 t t t t t t t t t t t t t * 2 12,5

21. — 1 7,0 8,5 8,5 t t t t t t t t t t t t t • 2 11,5

23. _ 1 6,0 7,0 8,5 t t t t t t t t t t t t t •• 2 11,0

20. - 4 5,5 6,5 8,3 t t t t t t t t t t Tt 2 11,0

2S. 7 5,8 6,8 8,5 t t t t t t t t t t t t -- 1 11,0

30. 7 6,0 7,0 8,5 t t t t t t t t t t t t t 1 12,5

F eb r.

0 3 0,0 7,0 8,5 t t t t t t t t t t t " t 1 12,5

5 . 4 6,5 7,0 8,5 t t t t t t t t t t t t " t t t 1

9. 9 7,0 7,5 8,8 t t t t t t t t t t t t t t t t ..f . 1'. 14,0

10. 8 7,5 7,5 8,8 t t t t t t t t t t t t t t t t t t t 0 0

11. 9 7,5 8,0 8,8 t t t t t t t t t t t t t t t t t t t 4 14,0

13. 8 7,5 8,0 .8,8 t t t t " t t t t t t t t t t t t t t 3

Ó 14,0

18. 5 7,5 7,5 8,8 t t t t t t t t t t t t t t t t t t t 0

19. 7,5 S,8 9,0 t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t ’ 1 14,0

22. 8 8,0 9,6 9,6 t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t r - 3 14,5

24. 2 -7,0 8,0 9,5 t t t t t t t t t t t " t t t t t t t t 0 Ó 14,0

25. 0 7,0 8,0 9,6 t t t t t t t t t t t t t t t t • t t t t 1 15,0

27. 0 7,0 8,0 9,6 t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t 0 0 15,0

M ärz

1. 0 6,5 7,5 -9,0 t t t t t t t t t t t t t t t t 1 ' 13,5

3.. 5 6,5 7,5 9,0 9,0 t t t t t t t t t t t t - t t t t t t t . 1 13,5

7 . 12 7,2 8,0 9,3 9,3 t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t 2 * 14,5

10. 8 7,0 7,5 9,2 9,2 t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t 2 15,0

14. 7 7,0 8,0 9,3 9,3 t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t Ö . 0 15,0

16. . 7 7,0 7,5 9,2 t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t 1 15,0

23. , 7 7,0 8,0 9,2 9,0 t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t 1 IQ, 5

25. 12 8,0 8,5 8,8 9,2 9,2 t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t i 16,0

28. 12 8,0 8,5 8,8 9,2 9,2 t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t 2 . 16,5.

31. 7 .8,0 8,3 8,8 9,2 9,0 t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t 1 16,5

A p ril

7. 10

|

8,2 8,2 8,4 9,2 8,8 t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t 4 10,5 11. 12 8,6 9,3 8,4 9,2 8,8 t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t 4 18,0

13. 16 8,8 9,3 8,6 9,2 8,8 t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t 4 18,0

15. 18 9,2 9,7 8,6 9,0 8,6 t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t 4 19,0

18. 16 9,6 T 0 ,7 9,0 8,8 9,0 t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t t 1 19,0

23- 15 9,8 10,5 9,2 8,8 8,9 t t t t t t t t t t t t t t t t t t t 3 19,0

25. 17 9,-5 10,0 9,0 8,8 8,8 t t t t t t t t t t t t t t t t 2 - 19,0

27. 12 9,5 10,0 0,4 9,0 t t t t t t t t t t t t t t t t 0 Ó 19,0

30. 19 9,5 10,0 9,1 8,9 t t t t t t t t t t t t t t 4. 19,0

Mai

3. 15 10,0 10,7 9,6 8,8 . t t t t t t t t t t t t t t 3 19,0

9. .12 10,0 10,5 9,2 8,9 t t t t t t t t t t t t t t 3 ... 19,0

13. 18 10,0 10,7 9,3 9,3 8,9 . t t t t t t t t t t t t t t 3 19,0

15. 22 13,5 9,6 9,6 8,9 - . , t t t t t t t t t t t t t t 3 19,0

17. .28 10,5 12,0 9,4 9,4 8,8 v t t t t t t t t t t t t t t 4 19,0

19, 19 10,5 11,7 9,7 9,5 8,8 t t t t t t t t t t t t t t 3 19,0

27. 20 11,0 12,0 9,8 9,6 8,7 t t t t t t t t t t t t , 4 0,0

31. 20 11,0 12,2 9,8 9,6 8,8 -

y : , w t t t t

1 t t t t t t t t 4 2', 5

B em erkungen

G la tte is

B oden a u fg e ta u t, h e ftig e r SW

D ü n n e u n v o llstän d . Schneedecke R a u h re if b is auf 250 m H öhe

h e ru n te r

N a c h ts F ro st, nachm . N a c h ts le ic h te r F ro s t

S W -S tu rm

R e g e n

H e ftig e r SW SW , re g n e risch

A uf d e r H ochfläche N euschnee F irs tk lu f t fü h rt Wasser:

dsgl.

d sg l.; h ö c h s te r Q u ellen stan d dsgl.

L eich te -S ch n e ed e ck e

A m 13. M ärz Schheefall

S ta la k tite n im S tollen tro p fe n Am 30. h e ftig e r N W m . G raupeln

Z w isch en 13,5 und 15 m tr o p ft W ä sse r von d e r S tollendecke dsgl. zw ischen 13,5 u n d 18 m

dsgl. im h in te rs te n T e il des S tollens

Im h in te rs te n T eil d e s Stollens tr o p f t n och im m er W ässer v o n ' d e r D ecke

■ji-jA’. ' ■. - - - > ■

dsgl.

(8)

300 G l ü c k a u f Nr. 19

Ür\ L u ftte m p e r a tu r 0 C F e u c h tig k e itsg ra d L u ftzu g in d e r F irs tk lu ft

S «> 5-u T Ä * N " «O

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beim .—«

ci tß Öa _4-J N

£3o L 4- im S tollen Ui Z3H-H4-> U TU im Stollen

B em erk u n g en 'S

£ e in der Schiebe kämme

bei 0 m

bei 18,5 m

bei 19 m

TJ ^O ^•+J

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£

in der Schiebe kämme in dei Wasser kämme von

bis0 m5

von bis5 m9

I von

! o 1 bis

| 13,5

| m von13,5

bis19

m aus- ziehend ein- zieliend J u n i

7. 24 11,2 12,5 10,0 9,8 8,9 ' t t t t t t t t t t t t t 4 3,0

9. 15 12,5 j 10,0 9,6 8,8 t t t t t t t t t t t t 4 3,0

13. 23 11,2 12,5 10,1 8,8 t t t t t t t t t t t t 4 3,0 T h erm o m e te r bei 13,5 und 19 m

18. 22 11,5 12,5 10,2 | 9,6 8,9 t t t t t t t t t t t t t 3

ig -77;

iL -

s ta r k beschlagen, in d e r K lu ft f a s t tro ck e n

21. 20 11,5 13,0 10,4 ! 9,8 8,9 t t t t t t t t t + t 4 4,0

24. 25 11,5 12,5 10,3 1 9,8 8,9 t t t t t t t t t t t 4 5,0

30. 23 11,5 13,0 10,5 ! 9,8 9,0 t t t t t t t t t t t 4

|

5,0

Ju li

6. 24 11,5 12,0 10,3 1 10,1 9,0 t t t t t t t t t t t 4 5,0

12. 30 12,0 14,0 10,8 f 10,1 9,0 t t t t t t t t t t t 4 ! -« ' 5,0

18. 28 12,0 13,5 10,6 : 10,2 9,0 t t t t t t t t t t t 4 5,0

Aug..

21. 24 12,0 12,5 10,8 10,0. 9,0 t t t t t t t t t t t 4 5,0 D ecke im h in te r n T e il d es S to l­

25. 14 11,5 12,5 10,8 10,0 9,4 t t t t t t t t t t t 4 6,0

lens noch im m e r n a ß

29. 20 11,5 13,0 10,6 10,4 9,2 t t t t t t t t t t t 4 . 6,0

Sept.

1. 13 11,5 12,5 10,6 9,8 9,2 t t t t t t t t t t t 4 6,0 T h e rm o m e te r a m S tollenende

9. 18 11,0 12,0 10,3 10,1 9,2 t t t t t t t t t t t 4 0,0

s ta rk beschlagen, die ü b rig en ohne B eschlag

15. 15 11,0 12,0 10,3 9,8 9,2 t t t t t t t t t . .3 6,0 D ecke im h in te r n T eil des S tol­

19. 12 13,0 10,0 10,0 10,0 t t t t t t t t t 1 5,5

lens w en ig er n aß D ecke fa s t tro c k e n

21. 11 12,0 10,3 9,8 9,7 t t t t 1 . •8,0 N u r noch d ie S tollensohle von

26. 15 11,5 10,2 9,6 9 5

t t t " t 1 ■

. 7,0

13,5 b is 18 m n a ß

29. 12 11,0 10,2 9,6 9,4 t t t t t 2 . 9,0

O kt.

3. 20 11,5 9,2 9,7 9,7 t t t t t t t 3 7,0 T h erm o m e te r bei 13,5 m b e ­

6. 14 10,0 9,6 9,7 .9,2 t t t t t t t

-

4 8,0

schlagen

8. 10 11,0 10,0 9,7 10,1 t t t t t t t 0

ö

. 8,0

11'. 8

:

10,0 9,8 9,6 9,8

0 0

14. 10 10,0 9,8 9,6 9,9 0 ■0

18. 14 9,6 9,8 9,4 9,4 t * 3

20. 16 9,5,' 9,8 9,3 9,8 t . ’ t 1 Zw ischen 0 u n d 9 m T ro p fe n an

24;

27.

18 11

10,5 9,8 9,6

9.5

9.6 9,7 ■ t 3

0 0

d en S ta la k tite n

31. 10 9,8 9,5 9,6 9,6' 9,7 0 0

Nov.

3. 6 9,4 9,4 9,5 0 0

5. 8 8,8 9,0 9,6 9,2 9,2 t t ’ 1

8. 8 8,8 9,3 9,4 9,2 9,2 t t , 3 N W -S tu rm ; a n d e n S ta la k tite n

11. 11 8,8 9,5

j

9,6 ! 9/2 9,2 t t t t

1 ;

j

. :>■ • j

3

W a sse rtro p fen , so n st d er g anze S to lle n tro c k e n T h e rm o m e te r a m S to lle n ein ­

15. 7 8,5 9,0

1

9,6

i

9,3 9,3 t t t t 0 0

g an g s ta rk b esc h la g e n

17. 4 8,0 9,0

|

9,2

]

9,0 9,2 t t t t 1

2

19. 0 7,8 8,5

j

9,1 ; 8,8 8,9 t t t t t 1,01,0

24.

28.

o2 7,30,6 ■ 8,0 : 9,07,7 j 8,6 8,58,7 9,08,5 t tt t . t tt t tt12 1,51,5 Dez.

3. 0 6,8 8,0 9,0 8,6 • 8 , 8

ttt

t t t t t ' 1 8,0

5.

10.

10 7,0

7,3 8,0 8,0

8,8 8,8

8,8 8,8

9.0 9.0

ttt

ttt ttt

t t t t t t t

t t

0 0

1 9.0

13. 5 7,3 8,0 8,8 8,8 9,0

ttt ttt tt

t

.

1 9.0

o;o

17. 11 7,3 8,5 9,0 9,0 9,0 t t t t t t t t t

t

1 9,0

22. 0 7,2 8,0 S,6 8,6 8,7 t t t t t t ' t t t

.

1 10,5 B oden gefroren

(9)

11.. Mai 19 IN G l ü c k a u f 301

hervortreten zu lassen, sind in Zahlentafel 1 die Feuchtig­

keitsgrade nicht durch Ziffern, sondern durch die en t­

sprechende Anzahl von Kreuzen (f) angegeben. Die Angaben gelten jeweils für den D u r c h s c h n i t t des betreffenden Stollenabschnitts. Der A bstand der Feuchtigkeitsgrehze vom Stolleneingang is t in Zahlen eing etrag en .

D e r L u f t z u g in d e r F i r s t k l u f t .

Durch Zahlentafel 1 wird die Frage, ob Störungen des Gleichgewichts, zwischen G rundluft und A ußenlaft auch in den natürlichen H ohlräum en des Bodens einen W etterzug auslösen, in zweifelloser Weise b ejah t: in der von der F irste des Stollens nach dem Innern des. Gebirges führenden K lu ft befindet sich die L u ft nur ausnahm s­

weise in Ruhe, in der Regel war ein m ehr oder weniger lebhaftes Aus- oder Einziehen festzustellen. Diese L uftbe­

wegung s te h t aber, wie aus der Zahlentafel 1 ohne weiteres zu ersehen ist, nach R ichtung und S tärke zur Jahreszeit in Beziehung; in der w arm em Zeit, von E nde April bis Ende Septem ber, strö m t die L u ft ununterbrochen und m it beträchtlicher Geschwindigkeit von der K luft nach dem Stollen aus, w ährend sie in den 'W interm onaten Jan u ar, Novem ber und Dezember m eistens in die K luft einzieht; die Übergangszeiten, F ebruar, März und Oktober, zeichnen sich durch ein häufigeres Umsetzen und eine geringe S tärke des W etterzuges aus, die im H erbst und im F rü h jah r zeitweilig u n te r ein wahrnehm ­ bares Maß sinkt. Lassen schon diese allgemeinen F e st­

stellungen die Bewegung der L u ft in der K luft von dem T em peraturgang über Tage abhängig erscheinen, so geht aus den zahlenm äßigen T em peratnrangaben der Zahlen- tafel' 1 m it aller D eutlichkeit hervor, daß diese L u ft­

bewegung e in e F o lg e v o n T e m p e r a t u r u n t e r s c h i e ­ d e n z w is c h e n G r u n d l u f t u n d A u ß e n lu f t is t, der in der K lu ft beobachtete W etterzug also auf die gleichen Ursachen zurückgeht und den'gleichen Gesetzen u n te r­

liegt wie der natürliche W etterw echsel in Graben m it Schächten von mäßiger Teufe.

Bei einziebender L u ft wurde im Jah re 1904 die Tem pe­

ra tu r im F reien ausnahm slos m edriger als am Stollen­

ende gefunden, bei ausziehender L u ft verlief das Tem pe­

raturgefälle iii 47 von 53 Fällen entgegengesetzt zur L u ft-' Strömung, nur in 4 Fällen w ar es m it ih r gleich gerichtet und in zwei Fällen, am 11. und '13. Februar, h a tte die T em peratur im Freien und am Stollenende fa st den gleichen W ert. An den Tagen, an denen keine L u ft­

bewegung w ahrzunehm en war, b etra g das T em peratur­

gefälle in 5 Fällen weniger als 1°, so daß es praktisch n ic h t in B etrac h t kom m t, in 9 Fällen w ar es nach außen und' in 3 Fällen nach innen gerichtet. Bei einw ärts ge­

richtetem Gefälle ging der Tem peraturunterschied nicht über 3° hinaus, bei um gekehrtem Verlauf wurde dieses Mäß sechsmal überschritten. Nun läß t sich aber rechne­

risch zeigen, daß die Gewachte zweier L uftsäulen von 110 m Höhe — um soviel liegt der Stollen der Felsen- qüelle u n ter der Hochfläche, in die das M onvauxtal ein­

geschnitten is t — bei einem Tem peraturunterschied von 3° n u r um einen B etrag voneinander abweichen, der dem Djiick, einer W assersäule von 2 mm Höhe oder dem einer Quecksilbersäule von 0,15 ihm Höhe gleichkommt.

Dieser D ruck ist so geringfügig, daß er in seiner W irkung auf die Bewegung der G ran dluit durch rasch verlaufende Barom eterschwankungen völlig aufgehoben werden k ann1.

F erner ist hier zu beachten, daß die T em peratu r im Freien ununterbrochen schw ankt, und daß jede Zu- oder Abnahme der T em peratur sich zunächst in einer gleich­

sinnigen Änderung der L u f ts p a n n u n g äu ßert und erst in der Folge, wenn die Spannungsänderung eine Aus­

dehnung oder Zusam m enziehung der L u ft bew irkt h at, in ihrem G e w ic h t zuni A usdruck kom m t. D a die A us­

dehnung und Zusam m enziehung der L uft Zeit erfordern, so b rau ch t nich t jede vorübergehende Ä nderung der A ußentem peratur auf die Bewegung d er G rundluft einen erkennbaren Einfluß auszuü ben ; auch aus diesem Grande kann aus dem U m stande, daß geringfügige T em peratur­

unterschiede zwischen Grand- u nd A ußenluft nicht im mer eine wahrnehm bare L uftström ung auslösen, kein Beweis gegen die A bhängigkeit des beobachteten W etterzugs vom Tem peraturgefälle hergeleitet' werden. E iner w'eiterii Aufklärung bedürfen also nu r diejenigen Fälle, in denen bei s t a r k e m T em peraturunterschieden kein Luftzug festzustellen war, oder in. denen ein Ausziehen der L u ft beobachtet wurde, ohne daß ein T em p eratu r­

gefälle vorhanden w'ar, und endlich die 4 Fälle, in denen dieses m it dem • W etterstrom gleiche R ichtung h a tte . Die Tage, um die es sich dabei handelt, sind der 12. un d 14. Jan u a r, der 11., 13., 18., 22., 24., 25. u nd 27. F ebruar, der 10. März u nd der 3. u n d 8. November.

Am 12. Ja n u a r is t in m einen Aufzeichnungen G latteis verm erkt; da E is für L u ft undurchlässig ist, so w ar an diesem Tage die Verbindung zwischen der G rundluft und der freien A tm osphäre insoweit aufgehoben, als das zerklüftete Gestein von feinkörnigerm Lockerboden b e ­ deckt wird, was für den hier in Frage kom m enden'T eil der Hochfläche fast allgemein, für die Hänge zum größten Teil zutrifft. W enn sich aber in den H ohlräum en des Gebirges ein regelrechter W etterzug herausbilden soll, muß die.am Fuße des Gehänges in den Boden einziehende L uft auf der Hochfläche oder im obern Teil des Gehänges wieder entweichen können oder die im Tal ausziehende L u ft sich durch einen auf der Hochfläche einziehenden Strom wieder ersetzen. F ällt diese Möglichkeit fori, wie es am 12. Ja n u a r der F all war, so m uß der W e tte r­

zug notwendigerweise zum S tillstand kommen.

Am 14. Ja n u a r zog die L u ft aus dem Stollen aus, * w’ährend das Tem peraturgefälle einen einziehenden

Strom h ä tte envarten.lassen. Auch für diese Abweichung von der R egel'liegen die Gründe ziemlich k lar zutage.

An dem genannten Tage herrschte T au w etter bei hef­

tigem Südw eststurm , die Quellschüttung zeigte gegen den 12. eine schwache Zunahm e; in d er Zeit vom 12. bis 14. Ja n u a r waren 13 mm Regen gefallen. Man kann demnach m it ziemlicher Sicherheit annehm en, daß der Einfluß des Tem peraturgefälles auf die Luftbewegung durch zwei ihm entgegenwirkende K räfte überwunden worden ist, näm lich durch den W inddruck, der sich auI der kahlen Hochfläche stärk er geltend machen m ußte als an den bew aldeten H ängen des tiefeingeschnittenen, von NW nach SO streichenden Tales, und dann durch den D ruck, den das in den Boden einsickemde Regen-

1 s. G lü ck a u f 1808, S. 1530.

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302 G l ü c k a u f Nr. 19

u n d Schmelzwasscr auf die G iundluft au&übte. Von diesen beiden -Einwirkungen auf die. G rundluft .wird w eiterhin ncch häufiger , die Rede sein.

Von den verbleibenden hier näher zu erörternden 10 Fällen, in denen das Tem peraturgefälle nicht be­

stim m end für die Bewegung der Grundluft war, en t­

fallen 7 au f die Z eit vom 11. bis 27. F ebruar; sie treffen m it einer ungewöhnlich starken Anschwellung des G rund­

wassers zusam m en und werden zweckmäßigerweise zu ­ sam m en behandelt.

Die Anschwellung setzte am S. F ebruar m it dem Ein­

t r itt von T au w etter ein und erreichte am 25. ihren Höhe­

p u n k t; die S chüttung der Felsenquelle stieg in dieser Z eit von 25 auf 105 1/sek1, um dann wieder abzunehm en.

Vom 22; bis gegen Ende des Monats w ar der W asser­

andrang im Stollen so stark, daß das W asser nich t nur durch die Öffnungen über der Sohle einström te, sondern auch als kräftiger S trahl aus der die Stollendecke durch­

brechenden K luft stürzte, durch die gewöhnlich n u r der W etterstrom seinen W eg nim m t. D urch diese Ver­

m ehrung des Grundwassere m ußte notwendigerweise eine entsprechende Menge der G rundluft verdrängt werden, also ins F reie entweichen, da aber die Poren in d er äußersten, ziemlich feinkörnigen Bodenschicht durch das einsickem de oder durch Verdichtung von ein­

ström endem W asserdam pf entstandene - W asser ver­

schlossen w aren, so konnte die G rundluft nur durch die sich bis an die Erdoberfläche fort setzen den, nicht von W asser erfüllten K lüfte und Spalten, deren Zahl nicht allzu groß sein dürfte, ins Freie ausström en. Hierher zä h lt auch die F irstk lu ft im Stollen, die durch ihn m it .der freien A tm osphäre in V erb indung'sieht. ' Demnach bew irkte der D ruck des in die Tiefe absinken den W assers das .am 11. u n d .13.. F eb ru ar beim ..Fehlen .eines en t­

sprechenden Tem peraturgefälles beobachtete lebhafte A usström en der L u ft aus der K luft. ; Am 18. Februar h ie lt dieser W asserdruck dem durch einen T em peratur­

unterschied von rd. 4° bedingten Ü berdruck der Außen­

luft über die G rundluft das Gleichgewicht und* ver­

hin d erte so ein dem Tem peraturgefälle entsprechendes Einziehen der L u ft durch den Stollen. Am 22. Februar, an dem die T em peratur im Freien n u r um 2° niedriger, als am Stollenende war, wurde der Ü berdruck d er Außen­

lu ft durch den W asserdruck überwunden, so daß ein leb­

haftes Ausziehen der L u ft festzustellen war. E tw as anders lagen die V erhältnisse am 24., 25. u nd 27. F ebruar ; an diesen Tagen betrug das Tem peraturgefälle zwischen Stollenende und A ußenluft bis zu iö°, und doch war im Stollen kein Luftzug wahrzunehm en. D er G rund dafür is t in dem U m stan d zü suchen, daß die F irstkluft, wie schon erw äh n t wurde, zu dieser Zeit W asser führte. Da sie einen wechselnden Q u ersch n itt,u n d zweifellos auch ein wechselndes Gefälle’’ strecken-weise vielleicht sogar Gegerigefälle h a t, so is t es wahrscheinlich’’ d a ß 'd a s aus ihr heryorbrechehde W a s s e re n einzelnen Stellen ihren ganzen Q uerschnitt ausgefüllt u nd So .die L u ft vollständig abgeschlossen h a t, was die W irkungslosigheit des’ starken T em peraturgefälles verständlich ersch ein en läß t.' Diese E rklärung dü rfte zu treffen u n d dem nach: erwiesen sein,

r P i e .g e r i r g s t e ’t E r g ie b ig k e it der. Q uolle,-betriigt-5 Msak.g »

daß in d erZ eit vom 1.1. bis 27. Februar 1904 der W etterzug im Stollen in der H auptsache von der Anschwellung des

Grundwassers beherrscht wurde.

Am 10. März fielen in Metz 13 mm Niederschläge in Form .von Schnee; Neuschnee h eb t aber die Verbindung zwischen G rundluft und A ußenluft in gleicher Weise wie eine w asserübersättigte Bodenschicht au f1; der Grund für das Ausziehen der L u ft an diesem Tage, an dem es im Freien um 1° k älter w ar als am Stollenende, wird also wohl in einem stärk ern Rückgang des B arom eters liegen, wie e r derartige Schneefälle zu begleiten pflegt.

D a ich erst sp ä te r die B edeutung des L uftdrucks für die M engenschwankungen des Grundw'assers erk an n t hab e2, fehlen leider derartige Aufzeichnungen für das J a h r 1904.

F ü r das Ausbleiben eines W etterzuges am 3.- November bei 3,5° U nterschied zwischen Außen- u n d Stollen­

tem p eratu r ergibt sich aus meinen Aufzeichnungen keine E rklärun g; hier bleib t n u r die Annahm e, daß die Tem pe­

r a tu r im Freien kurz vor d er B eobachtung um einige Grad zurückgegangen w ar un d dieser U m stand im Gewicht der A ußenluft noch n ich t zum A usdruck kam.

D as lebhafte Ausziehen der L u ft am 8. November bei einem schwachen, nach außen verlaufenden T em peratur­

gefälle ward m an a u f’den an diesem Tage herrschenden N W -Sturm zurückzuführen haben; wie schon erw ähnt w urde, m uß sich der D ruck stürm ischer W inde auf die Hochfläche stärk e r geltend m achen als auf den F uß der gegen den Monvauxbacli abfallenden Steilhänge.

W enn der besprochene W e tte rzu g oben als eine Folge von T em peraturunterschieden zu'ischen der G rundluft und der Außenlüft bezeichnet worden ist, so m uß dieser Satz je tz t eine Einschränkung dahin erfahren, daß die verschiedene T em p eratur von Grund- u nd ’ Außenluft wohl die w ichtigste und allgem einste, aber n i c h t d ie e in z ig e Ursache der beobachteten Luftström ungen bildet. Wie gezeigt worden ist, können vorübergehend, auch stärkere- Schwankungen des L uftdrucks ..-.sowie.

: stürm ische W inde un d die Anschwellungen des Gruncl- w assers einen Luftzug im Boden hervorrufen. Die dabei tätigen K räfte m üssen aber auch- dann, wenn sie zur Ü berwindung der durch die T em peraturverhältnisse be­

dingten Gewichtsunterschiede zwischen Grund- und A ußenluft nicht genügen, den W etterzug beeinflussen, ihn also lfemmen oder 'beschleunigen, je' nachdem sie in der R ichtung des Tem peraturgefälles oder entgegen­

gesetzt dazu w irken; sie dürfen also bei w eitern U n ter­

suchungen über die dynam ischen W echselbeziehungen zwischen d er freien u nd der unterirdischen A tm osphäre n ich t u n b each tet bleiben.

Wie schon gesagt w u rd e/ m uß dem Aus- oder Ein­

ziehen des W etterstrom es durch die K luft am Stollenende eine -gleich gerichtete Luftström ung, im Stollen selbst entsprechenj d a aber der Q uerschnitt des le tz te m m ehr als’'100 m al so groß is t wie der der K lu ft nahe ihrer M ühduhg.’sö kann diö Strom geschwindigkeit im Stößen noch nicht 1/100 von der iri der K luft beobachteten be­

fragen. S tröm t beispielsweise die L u ft m it einefj'Ge-

- i'-Tgl: dazu a u ch d ie B e o b a c h tu n g e n v o m 18. F e b r u a r 1904.

2 D en, E in flu ß , den e in e r a sc h e .A b n a h m e d es L u ftd r u c k s a u f dpn W e tte r w e c h s e l z w isc h e n d e r fr e ie n und d er u n te r ir d isc h e n A tm o sp h ä re n u sü b t, b a b e-ich b e r eits z a h le n m ä ß ig n a c h z u w e is e n v ersu ch t,, s. G lü ck a u f 1909, S . 1105.

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