D E R B A U M E I S T E R F Ü N F U N D D R E I S S I G S T E R J A H R G A N G / MAI 1937 / H E F T 5
Fliegerakademie. Stützen in Muschelkalk verkleidet, Fußboden in schwarzen Basaltplatten verlegt
D I E D E U T S C H E L U F T W A F F E B A U T !
Vor k a u m Z w e ija h re sfrist erg in g a n d en in z a h l
reichen L u fts c h la c h te n e rp ro b te n le tz te n C hef d er d eu tsch en L u ftw a ffe im W e ltk rie g d e r e h re n - u n d v e ra n tw o rtu n g sv o lle A u ftra g , d e m d e u tsc h e n V olke n a c h ja h rz e h n te la n g e r v ö llig er W e h rlo sig k e it n u n w ied eru m e in en w irk sa m e n S c h u tz gegen A ngriffe aus d e r L u ft zu v ersch affen .
D ien st in d e r L u ftw affe is t W e h rd ie n s t in b e so n d e re r F o rm , d en n L u fta b w e h r b e d e u te t fü r D e u ts c h la n d ste ts den K a m p f gegen z a h le n m ä ß ig e Ü b e rm a c h t, sei cs w egen d e r d en F e in d v e rb in d u n g e n z u r V er- fügung ste h e n d e n u n ü b e rs e h b a re n L u ftg e sc h w a d e rn oder au ch im H in b lic k a u f die in s tr a te g is c h e r B e ziehung b e im A n g re ife r lie g e n d e n V o rteile, w elche in der M öglichkeit des In itia tiv e in s a tz e s v e r d ic h te te r L u ftk a m p fm itte l lieg en . D iese z a h le n m ä ß ig e u n d stra te g isc h e Ü b e rle g e n h e it des o d e r d e r v e rm u tlic h e n
L u ftg e g n e r g a lt es in g eeig n eter W eise a u szu g leic h en ; z u n ä c h s t bei d e r O rg a n isie ru n g d e r K a m p ftru p p e se lb st u n d ih re r p la n v o lle n V e rte ilu n g im d e u tsc h e n R a u m e , n ic h t z u le tz t a b e r auch in d e r A r t u n d W eise ih re r b a u lic h e n U n te rb rin g u n g .
W e n n au s b e g reiflich en G rü n d e n h ie r au ch n u r v o n le tz te r e r die R ed e sein k a n n , so e rsc h e in t es doch im m e rh in m öglich, schon a u s d en w enigen n a c h fo l
g e n d e n A b b ild u n g e n je n e n G eist zu e rk e n n e n , d er u n s b e g rü n d e te n A n laß g ib t, a u f u n sere ju n g e d e u t
sche L u ftw affe m it F re u d e u n d S tolz zu v e r tra u e n . E s is t je n e r G eist e h rw ü rd ig e r d e u tsc h e r Ü b erliefe
ru n g e n , d e r allein ein er M in d erzah l zum Siege zu v erh elfe n v e rm a g : D e r G eist d e r a b so lu te n Q u a litä t b ei M ensch u n d M aschine. D e n n M ensch u n d M a
schine geb en z u sam m en die H a u p te in h e ite n d e r L u f t
w affe. A n b eid e w erd en die h ö c h ste n A n fo rd eru n g en
137
JVerftlialle. Entwurf: D yckerhoff u.W idm ann. Eisenbetonschalenbau mit Zweigelenkbinder. Anordnung von Fallloren;
Dachdeckung über der Betonschale: Isolierschicht und doppellagige Bitumendachpappe
an K a m p fk ra ft, A n p a ssu n g sv e rm ö g e n u n d A u s
dauer g estellt. B eid en m u ß d a h e r h ö c h ste S o rg falt in D u rch b ild u n g u n d Pflege z u g e w e n d e t w erd en . F ü r die M aschine sin d in diesem S inne z w e c k e n t
sp re c h e n d a n g e o rd n e te , bem essene u n d k o n s tr u k tiv d u rc h g e b ild e te W e r k s tä tte n u n d F lu g zeu g h allen e r
fo rd e rlic h . E in e schnelle E in s a tz b e re its c h a ft der F lu g m itte l v e rla n g t g rö ß tm ö g lich e H a lle n b re ite n bei
Stahllamellenhalle mit eigenem räumlichem Fachwerkträger in Torebene. Keine Zwischenstütze. Seitliche Kuppeln.
[ 3 8 2~ \
Stellfläche: I 67 x 40 x — -— j qm
139
v e rh ä ltn is m ä ß ig g erin g er H a lle n tie fe . Solche H a lle n m ü sse n m ö g lic h st a u f ih re g an ze B re ite d u rc h F a lt-, K ip p - o d e r K la p p to re in k ü rz e s te r Z e it geöffnet w e rd e n k ö n n e n . I m In n e re n m u ß eine g roße H ellig k e it, a u c h w enn die H a lle geschlossen is t, O rd n u n g u n d Ü b e rsic h t erm ö g lich en . D ie S tellfläche is t w e it
g eh e n d v o n S tü tz e n fre iz u h a lte n .
B ei d e r A u ß e n fo rm v o n F lu g z e u g h a lle n sin d große se n k re c h te F lä c h e n d o rt, wo diese S c h la g sc h a tte n w erfen k ö n n te n , tu n lic h s t zu v e rm e id e n .
G lasfläch en m ü sse n so a n g e o rd n e t sein, d a ß a u c h L ü ftu n g sfliig cl im offenen Z u s ta n d e k ein e rle i S p ie
g elu n g en n a c h o ben erg eb en .
Ä h n lic h w ie b e im F lu g z e u g b a u eine la n g e E n tw ic k lu n g slin ie z u r te c h n isc h e n B e stfo rm g leich zeitig a u c h z u r sc liö n h e itlic h e n B e stfo rm f ü h r t, i s t n u n zu b e o b a c h te n , d a ß a u c h d e r F lu g z e u g h a lle n b a u A n sp ru c h a u f sc h ö n h c itlic h e W e rtu n g zu e rh e b e n b e g in n t.
D ie g u te G e s ta ltu n g g e w in n t in d e sse n eine n o ch w e ite rg e h e n d e g ru n d sä tz lic h e B e d e u tu n g b e i je n e n B a u te n , w elche f ü r die U n te rb rin g u n g , Pflege u n d A u sb ild u n g des M enschen s e lb st zu d ie n e n h a b e n . W e n n die n e u z e itlic h e U n te r k u n f t des S o ld a te n n ic h t m e h r in m iß v e rs ta n d e n e r B u rg e n ro m a n tik m it Z in n e n u n d T ü rm e n a u s g e s ta tte t w ird , die frü h e r
e in m a l ü b e r d en d ü s te re n u n d m u ffig en C h a ra k te r des In n e r e n , als n o td ü r f tig a u sre ic h e n d en M assen la g e rs, D rillo rte s, A b fü tte ru n g s p la tz e s u n d A r r e s t
lo k als h in w e g tä u sc h e n so llten , so is t das sch o n eine se lb s tv e rs tä n d lic h e F olge n e u z e itlic h e r F o rd e ru n g e n v o m S ta n d p u n k t d e r Plygiene u n d d e r A u sb ild u n g . A u ch die B e sc h rä n k u n g d e r B a u h ö h e is t h e u te ein G ru n d s a tz , d e r k a u m n o c h u n g e s tra ft m iß a c h te t w e rd e n d ü rfte .
B ei je n e n W a ffe n g a ttu n g e n u n d V e rb ä n d e n a b er, in w elchen, w ie b ei d e r F lie g e rtru p p e , d as m eiste a u f die in dividuelle L e istu n g des einzelnen im E rn stfä lle a n k o m m t, m ü ssen a n die G e s ta ltu n g des L e b e n s ra u m e s fü r d en S o ld a te n aller D ie n stg ra d e n o ch w e ite rg e h e n d e F o rd e ru n g e n g e ste llt w e rd e n . H ie r is t n e b e n d e r re in k ö rp e rlic h e n K a m p f k r a f t, die v ie l
le ic h t sch o n d u rc h U n te rw e isu n g , Ü b u n g , so rg fältig e E r n ä h r u n g u n d z w e c k e n tsp rec h e n d e K le id u n g e r re ic h t w e rd en k a n n , a u c h die A u sb ild u n g der seeli
schen W erte u n d W iderstandskräfte das A u ssch la g gebende f ü r den w irksa m en E in s a tz von K a m p f
m inderheiten.
So gesehen, g e w in n t eine so rg fältig e u n d a b w e c h s
lu n g sre ic h e b a u lic h e G e s ta ltu n g im In n e re n u n d am Ä u ß e re n d e r G eb ä u d e ib re b e so n d e re in n e re B eg rü n - Eiscrne Fachicerkkonstruktion mit Sammelträger und Zwischenstütze. Stellfläche: 50 x 40 m.
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Eisenbelonschalenkonslrultlion m it Zweigelenkbogenbinder und Zugband sowie Versteifungsrippen ohne Mittelstützen.
Stellfläche 50 zu 40 m , Torhöhe 9 m. Dachplatte als Schale in schalungsrauhem Beton mit „Dyckerhoff-weißu behandelt. Entw urf: Dyckerhoff u. Widmann.
Links: Vollwandige Rahmenkonstruktion in Stahl (geschweißte Rahmenbinder) . Die Hauptträger sind parallel zur I or- öffnung ohne Zwischenstützen angeordnet. Stellfläche 50 x 3 5 m, Torhöhe 4,50 m. Rechts: Werft in eiserner Fachwerk-
konstruktion m it parallel geführten Bindern ohne Zwischenstützen. Stellfläche 50 zu 40 m.
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Flughafen in Oberbayern. 1'lachgeneigtes, weitvorstehendes Dach, m it Falzziegel gedeckt. Rauher Scheibenputz, M auern in Nagelfluh-Naturstein. Wandfresko von Kunstmaler Georg Demmel, K önigsdorf bei Tölz
Wetterdienstfunkstelle. Ausgefugtes Rohmauerwerk (Hamburger Format) mit bündigen Zargenfenslern.
Vorbaustützen in massiver Eiche.
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Flughafenanlagen m it Wohnhäusern a u f Sylt. — B ild unten: E in Wohnhaus mit friesischer Ritli - Dachdeckung.
Ziegelrohbau (Hamburger Form at). Bündige Doppelfenster, nach außen aufschlagend
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Stabsgebäude. Einfacher Putzbau m it Vorgesetzten Fenstern und etwas vorstehendem, flachgeneigtem Dach
Die Dachneigung beträgt 25°. Dachdeckung in Spezial-Falzpfannen (Ludovici). Das Holzgesims ist, sotveit sichtbar, gestrichen. Die Fenster sitzen bündig. Der Sockel ist in hellen Siegersdorfer Platten ausgeführt. Laubengang und Vorbau
haben Eisenstützen. Diese sind 3 cm stark m it Muschelkalkplatten ummantelt 1
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Stabsgebäude. Gesimse massiv geputzt. Werlcsteineinfassungen, Sockel u. M auern in Mainsandstein. Pfannendeckung.
Offizierskasino. A ußenputz in Spritzwurf. Sockel und Vorbau in fränkischem Muschelkalk.
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Offizierskasino. Backsteinrohbau (Oldenburger K linker) a u f Sockel in Bruchstein. Pfannendach
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Blick von der Pergola über die mit Solnliofener Platten ausgelegte Silzterrasse zum Saalbau ( Backsteinrohbau, Hamburger Format)
Offiziersunterkunftsgebäude. Putzbau, Gartenmauern Bruchstein aus fränkischem Muschelkalk
Umbau einer alten Kaserne zu einer Offiziersunterkunft. Dachdeckung: graublauer Schiefer in deutscher Deckung. Putz in Kellenwurf. Sparrengesims
Das Wirtschaftsgebäude einer Nachrichtenersalzabteilung
Nachrichtenabteilung. Blick vom Eingang über den breiten H o f zum Wirtschaftsgebäude
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Wirtschaftsgebäude m it Bemalung des Giebelfeldes über der Eingangstüre. Altdeutscher Scheibenputz, Pfannendeckung; Werksteineinfassungen und Sockel in rotem Sandstein
Nachrichtenabteilung. Einzelheiten des Eingangs zum nebenabgebihleten Wirtschaftsgebäude mit Wappen und Beschrif
tung in Sgraffito (siche auch Tafel 51). Sgraffitoarbeit von Walter von Ruckteschell, Dachau bei München.
Eingangstüre in Kiefernholz, gebeizt. Sockel und Stufen in Werkstein
Schmiedeeisernes Eingangsportal, mit H and gehämmert. Pfeiler aus Naturstein
Nachrichtenabteilung. Die Wache. Stützen m it Eisenkern und Ummantelung aus M uschelkalk, Sockel in hellen Siegersdorfer Platten, Fußboden mit Kunststeinplatten belegt.
M annschafisunterkiinfte beim Flughafen. Ziegelrohbau m it Biberschwanzdach, Sockel in Beton
Eingang zu einer M annschaftsunterkunft. Rauhputz, Sockel in Beton, Holzstützen (siehe Tafel 52) m it dem Scliropphobel bearbeitet und geölt
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Wirtschaftsgebäude. Backsleinrohbau mit Werksleinsockel u. Werksteineinfassungen der Fenster. Unten: Flakabteilung;
M annschaftsunterkunft. Schieferdach, Betongesims, Kastenrinnen
Flakabteilung; Mannschaftsunterkünfte. Rauher S p ritzw u rf Dachneigung 30% . Fenster 6 cm hinter Putzvorderkante, Eingang u. Stützenverkleidung aus Muschelkalk, Sockel in gelbbraunen Siegersdorfer Platten
Innenansicht einer Mannschaftsstube fü r vier M ann mit 24 qm Flüche. Kalkfarbenanstrich, Stabfußboden in geöltem Buchenholz, Einheitsschränke 1 m breit, Doppelfenster mit LüJ-
tungsßügel; Heizungsleitungen a u f Putz
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Speisesaal f ü r Mannschaften m it Holzdecke und Wandvertäfelung in Fichte, gebeizt, Säulen in M ainsandstein, rauher W andputz
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Mahnschaftsspcisesaal m it gekalkter Belonrippendcclce und gemalten Wandfriesen. Unten: Mannscliaftsspeisesiile mit Holzdecken in gebeiztem Kiefernholz
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M annschaftskantine mit Buchenholzdecke
dung. E ine solche G estaltung e n tsp ric h t ab er auch der neuen E rk e n n tn is, d aß W ehrdienst zw ar zu n ä c h st E rfü llu n g einer v aterlän d isch en P flicht sei, über die vollkom m ene W affcnausbildung hinaus ab er auch als W eiterfü h ru n g einer h e u te schon in frü h er Ju g en d zielbew ußt begonnenen G csam taus- bildu ng zum gesunden u n d ausgeglichenen, stark e n u n d frohen C h arak ter. Sie d ien t au ch der W erbung.
F ü r die Luftw affe w urden n ac h diesen G run dsätzen für M annschaften, U nteroffiziere u n d Offiziere
freundliche u n d helle R äum e fü r R uhe, Tagesauf- cn tlialt, A usbildung u n d E n ts p a n n u n g geschaffen.
F ü r den N ichteingew eihten is t es gewiß n ic h t leicht zu v erstehen , wie eine d e ra rt a u f das ganze Reich v erte ilte und jew eils d u rchau s den besonderen Ge
gebenheiten entsp rech end e G esam tleistung in d e ra rt ku rzer Z eit v erw irk licht w erden k o n n te. Ohne Zweifel w urde zu diesem Zweck eine gewisse B ew e
gungsfreiheit du rch en tsprech end großzügige M ittel
bereitstellun g erm öglicht. Dies allein ist indessen
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Mannschaftsspeisesaal m it verdübelter Kiefernholzbalkendecke, Bänder in Schmiedeeisen geschwärzt (Lam pen provi
sorisch). — Unten: M annschaftskantine m itW andbild ( Kratzputz, bemalt), geschmied.Leuchten. Paneel in Kiefernholz
157
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Exerzierhalle am Fuße eines Hügelgeländes. Freitragende Eisenkonstruktion, Sockel in Bruchstein. Unten: K ranken
reviergebäude m it Liegeterrasse. Backsteinrohbau, Stützen in Beton
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Schwimmbecken des Freibades m it Sprunggerüst und Äuskleidehalle. Unten: Vierbahniges Schwimmbecken der großen Schwimmhalle, 12 zu 25 m ; 0,90 bis 3,40 m tief. Luftheizung. Grüne Fliesen unter Wasserspiegel, darüber weiße
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Türen und Decke aus Kiefernholz, m it Lötlampe gebrannt und gesandelt;
Wände in getöntem Rauhputz K antine fü r Unteroffiziere.
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Unteroffizierskantine. Fenster, Bank und Tiscli inNatureiche, W and mit Rauliputz
Unteroffizierleseraum m it Kassettendecke
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Speisesaal fü r Unteroffiziere. Holzdecke Fichte, gebeizt, Pfeiler Muschelkalk, Wandbilder in glasierter Terrakotta von Professor Laeuger, Karlsruhe. Unten: Unteroffizierskantine
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Speisesaal fü r Unteroffiziere. Decke in Eiche, hell gebeizt, schmiedeeiserne Nägel, farbig abgesetzt. Unten: Kamerad
schaftsheim für Unteroffiziere. Wandpaneel in Kiefer, gebeizt
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Speisesattl im Offizierskasino m it großem Wandgobelin, appliziert von Kunstmaler Dallinger, München. Balkendecke und Vertäfelung in N ußbaum gebeizt, Beleuchtungskörper in Schmiedeeisen m it Messingtreibarbeit. Vorgenannter
Wandteppich stellt einen Ilohenstaufcnkaiscr a u f Falkenjagd dar. Wände in Gips-Glättputz
w o h l n o ch k e in e a u sre ic h e n d e E r k lä ru n g . V ielm eh r k a n n ein so lc h er ü b e rra g e n d e r sa c h lic h e r E rfo lg , d e r z u d e m n o ch , im g a n ze n g eseh en , m it v e r h ä ltn is m ä ß ig g erin g em m a te rie lle n A u fw a n d e rz ie lt w u rd e , d o ch n u r d e r z ie lb e w u ß te n u n d a u f f r ü h e r e r E r f a h ru n g a u fh a u e n d e n A rb e it des Chefs d e r n e u e n L u f t
w affe, G e n e ra lo b e rs t G öring, u n d d e rje n ig e n seiner M ita rb e ite r, v o rn e h m lic h in d e r B a u a b te ilu n g des R e ic h s lu ftfa h rtm in is te riu m s se lb st u n d d e r dieser
v e ra n tw o rtlic h e n E n tw u rfs b ü ro s u n d B a u le itu n g e n in d en ein zeln en L a n d s c h a fte n z u g e sc h rie b en w erd en . Im H in b lic k a u f die im R a h m e n a n d e re r V erw al- tu n g sb c re ic h e in Z u k u n ft n o c h h a rre n d e n b e d e u tu n g sv o lle n B a u a u fg a b e n lie g t es w o h l im ö ffen tli
c h en In te re s s e , a u c h b ei d ieser G eleg en h eit die A u f
m e rk s a m k e it a u f g u te L e istu n g e n u n d die fü r sie v e ra n tw o rtlic h z e ic h n e n d en A rc h ite k te n zu len k en .
Guido H arbers
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Großer Speisesaal im Offizierskasino. Schmiedeeisernes Emporen f f Iler von Kunstschmied W yland - Köln U n ten :‘Halle im Offizierskasino. K aniin aus Sandstein, Fußboden in Solnliofener Platten
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Halle im Offizierskasino. Kassettendecke in gebeizter Eiche, K am inplastik aus M uschelkalk, darstellend Adlerhorst;
Bildhauer Locher. Unten: Trinkstube im Offizierskasino. Holzvertäfelung in Gcbirgskiefer (Zirbel)
166
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Halle ( oben) u. Trinkstübchen ( unten) im Offizierskasino. Erstere hat dunkel gebeizte Eichendecke, Kamineinfassung in grauem Sandstein und Kaminverkleidung in Delfter Platten. Bei letzterem sind die Wände mit Kalkmilch geschlämmt
167
E N T W U R F Z U E I N E R K R IE G S S C H U L E F Ü R F Ä H N R IC H E D E R L U F T W A F F E Diesjähriger erster Staatspreis und Schinkelpreis. Verfasser: D ipl.-Ing. II. Giesemann, Berlin
168
Offiziersheitn aus der Vogelschau. Rechts Grundriß des Fähnrich
heims im M aßstab 1:1000
A u f S . 168: Gesamtlageplan von Rollfeld u. Hochbauten, 1 :10000
E n tw u rf zu einer Kriegsschule fü r Fähnriche der Luftwaffe.
Diesjähriger erster Staatspreis und Schinkelpreis. Verfasser:
D ipl.-Ing. Giesemann - Berlin
omriLUSUcintui »c
wcovA.i;.
nHfrrm
Gebäude des ersten Lehrganges im M aßslab 1 : 500
4t ud mi u
Die vorliegende Arbeit geht a u f praktische Betätigung des Ver
fassers a u f diesem besonderen Arbeitsgebiet zurück (s. Beil.)
Das Gebäude des z w e ite n L eh rg a n g es i.M . 1:1000
Das Stabshaus, Vorderansicht. Rechts: Grundriß im Maßstab 1:500
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Erster Preis. A u friß au der Sophienstraße. Verfasser: Städtischer Baurat Regierungsbaumeister Th. Pabst, München
WETTBEWERB FÜR EIN NEUES LANDESFINANZAMT IN MÜNCHEN
D e r W e ttb e w e rb fü r d e n N e u b a u des L a n d esfm a n z- a m te s in M ü n c h en v e r d ie n t w ohl allg em ein eres I n te re sse , z u n ä c h s t w egen des B a u p ro g ra m m e s u n d sein er a u sg e z e ic h n ete n D u rc h a rb e itu n g d u rc h den A u slo b e r b ezü g lich d e r A n fo rd e ru n g e n eines g ro ß en , in m e h re re H a u p ta b te ilu n g e n g e g lie d e rte n V e rw a l
tu n g s a p p a ra te s . S tä d te b a u lic h w ar die A u fg a b e in m e h rfa c h e r H in s ic h t n ic h t le ic h t. D e r n e u e B a u k o m m t a n die N o rd se ite des teilw eise n e u g e s ta lte te n A lte n B o ta n isc h e n G a rte n s zu ste h e n u n d b ild e t d en H in te r g r u n d fü r d a s n e u e , als E in z e lb a u e rric h te te P a rk c a fe u n d ein w eiteres, v o n diesem g e tre n n te s te m p e lä h n lic h e s kleines B a u w e rk im P a r k . I n d er A rc isstra ß e s tö ß t d e r B a u p la tz a n ein G e b ä u d e von K len ze. I n d e r A rc o s tra ß e ü b e rs c h n e id e t ein sp itz zu la u fe n d e r B a u b lo c k zw ischen A rco- u n d S o p h ie n s tra ß e d en ö stlic h en T e il des N e u b a u e s. D as P re is g e ric h t b e u r te ilte die E n tw ü rf e e n g s te r W a h l n a c h fo lg en d en w e se n tlic h e n G e s ic h ts p u n k te n :
1. S tä d te b a u lic h e L ösung, w obei a u f die E in o r d n u n g zu m B o ta n isc h e n G a rte n u n d a u f die G e b ä u d e h ö h e n b e so n d e rs zu
a c h te n sei. 2. L ö su n g d e r G ru n d risse, in sb e so n d e re a) Z u g än g e , b) S aal, c) N o rd z im m e r, d) P rä s id e n te n w o h n u n g , e )N u tz ra u m - fiäche, w obei eine
U n te rs c lire itu n g v o n ü b e r 5 P ro z e n t z u v e rm e id e n sei.
3. A rc h ite k to n isc h e L ö su n g .
E s w u rd e n offen
b a r je n e A rb e ite n
b eso n d ers g ü n s tig b e u rte ilt, in d e n en als L ö su n g g roße z u sa m m e n h ä n g e n d e B a u k ö rp e r m it ru h ig e r F a s s a d e n e n tw ic k lu n g z u m A lte n B o ta n is c h e n G a r
te n g e w ä h lt sind.
D e r h ie r w ied erg eg eb en e e rs te P re is, d essen V e r
fasse r o h n e Zw eifel v e r d ie n t, m it d em eig en tlich en B a u a u f tr a g b e tr a u t zu w e rd e n , w ird v o m P re is g e r ic h t w ie fo lg t b e u r te ilt:
„ D ie s tä d te b a u lic h e E in fü g u n g d e r B a u g ru p p e is t in ih re r H ö h e n - u n d M assen g lied eru n g b e so n d e rs d a n n m öglich, w en n , w ie d e r V erfa sse r dies im L a g e p la n a n d e u te t, a n Stelle d e r ch em isch en B a u te n ein ä h n lic h e r B a u b lo c k e n ts te h e n k a n n . A n z u e rk e n n e n is t d as lo c k ere A b se tz e n v o m K le n z e b a u . D ie Ge- b ä u d e b ö h e a n d e r A rc o s tra ß e is t u m 2 m zu g ro ß , a b e r v ielle ic h t d u rc h das Z u rü c k rü c k e n d e r F a ssa d e zu re c h tfe rtig e n . D e r k a m m fö rm ig e G ru n d riß is t v o n g ro ß e r Ü b e rs ic h tlic h k e it, s ic h e rt a u sre ic h e n d e B e lic h tu n g s v e rh ä ltn is s e u n d v e rm e id e t N o rd z im m e r.
S eh r w ü rd ig is t die E in g a n g sh a lle m it T re p p e n h ä u s e rn . D e r Z u g a n g zu m P rä s id e n te n z im m e r m it A n m e ld e z im m e r u . s.w . v o m G an g aus g e g e n ü b e r d en T o i
le tte n is t zu b e a n s ta n d e n . G u t ge
lö st is t die L age u n d d e r Z u g an g des g ro ß e n Saales m it d em g e rä u m i
gen V o rra u m . D e r S a a l s e lb st lä ß t sich in se in er k la re n F o rm g u t u n d sch ö n a u s b a u e n . B ei d e n N e b e n tr e p p e n h ä u s e r n is t
Der Lageplan M a ß st.l :5000
170
die B e lic h tu n g k n a p p a u sre ic h e n d . D ie L ag e d e r P rä s id e n te n w o h n u n g in d e r A rc o stra ß e is t u n g e e ig n e t. D ie v o rh a n d e n e n N u tz flä c h e n e n ts p re c h e n im g a n z e n d em P ro g ra m m .
D ie A r c h ite k tu r z eig t eine straffe, sich ere D u rc h b ild u n g v o n g u te n V e rh ä ltn is s e n u n d e rre ic h t d a d u rc h eine m o n u m e n ta le W irk u n g . A n z u e rk e n n e n is t die u n te rsc h ie d lic h e B e h a n d lu n g d e r F a ssa d e an d e r A rc o s tra ß e .“
A u ch d e r zw eite P re is b ie te t eine a u ß e ro rd e n tlic h
a n sp re c h e n d e L ö su n g , teilw eise m it S ä u le n a rk a d e n (S ta d le r), e b en falls fü r die A u sfü h ru n g se h r g eeig n et.
E in A n k a u f (C lem ens B öhm ) b ild e t n a c h S ü d en einen E h r e n h o f u n d r ü c k t als dessen n ö rd lic h e A b g ren zu n g ein vielgeschossiges H a u p tg e b ä u d e w e it zu rü ck . E in w e ite re r A n k a u f s te llt am A n fan g d e r A rc o stra ß e e in en v o rsp rin g e n d e n B a u tr a k t in N o rd -S ü d ric h tu n g (H . L u d w ig u n d T h . P a b s t) , d e r ein e n n ie d ri
geren w estlich en u n d einen h ö h e re n ö stlich en B a u t r a k t tr e n n t.
Ansicht 1:500 Arcisstraße
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Erster Preis. A u friß an der Sophien- u. Arcostraße. M aßst. etwa 1 :1000. Z u beachten sind die verschiedenen, aber gut miteinander harmonierenden Fassadenaufteilungen im vorderen drei- und im rückwärtigen vierstöckigen Gebäudeteil
Grundriß Erdgeschoß im Maßstab 1:1000 Der gesamte B au ist von der Nordseite gelöst
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D D a a a a a U G S o n a l i i S M M B M f ü B s a a i i B ü i a i i i S i f a B a B s s a
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V erlag: Georg D .W . C allw ey - M ünchen / V era n tw o rtlich : R e g .-B m str. G. H arb ers - M ünchen / B ei u n v erla n g ten Z usen du ngen leh n t der V erlag je d e V era n tw o rtu n g a b . R ü ck sen d u n g erfolgt n u r, w enn P orto b e ilie g t / D ru ck : K ä stn er & Callw ey - M ünchen
2. Preis. Grundriß Erdgeschoß. Maßstab 1 :1000
Die Südseite M aßst. 1:500
2. Preis. Architekt Stadler, Garmisch-Partenkirchen. A nsicht Südseite. Maßstab 1 :1000
Urteil des Preisgerichts: „D as P ro je k t lia t städ teb au lich u n d architektonisch große Reize. In der H öhenentw ick
lung ist fü r das niedrige G ebäude Ecke Arcis - Sophien - Straße jedoch zu wenig R ücksicht genommen. Der A n
schluß zum K lenzebau und die B ildung eines Vorhofes an dieser Stelle erscheint vorbildlich. Auch die etwas barocke A usbildung der F enster ist für die U m gebung w ohltuend. Der H aupteingang durch den architektonisch ausgebildeten H o f ist sehr reizvoll. Die A nordnung der T üren im Saal ist n ich t einw andfrei und wird deshalb eine gute G estaltung desselben erschweren. — Die Lage der W ohnung des P räsidenten nach Südwest ist aus
gezeichnet, der Zugang zu dieser jedoch zu kleinlich. Zu bem ängeln ist die Lage eines großen Teiles der Büro- räum e nach der N ordseite. Die Treppenläufe der dreiarm igen H a u p ttre p p e d ürften fü r die Ü berw indung der
Geschoßhöhe zu kurz sein. Sonst ist das B auprogram m g u t erfü llt.“
Nacluvort der Schriftleitung: W ir bedauern, aus P latzm angel n ich t w eitere der bei diesem W ettbew erb in erfreu
lich großer Zahl v e rtreten en guten B earbeitungen, so vor allem den d ritte n Preis und verschiedene A nkäufe, veröffentlichen zu können.
T er ra ffe W in ftr-G ,
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Vor re w m
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D I E D E U T S C H E L U F T W A F F E B A U T !
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D ER BAUM EISTER TAFEL 47
35.JA HRGANG , H E FT 5
V E R L A G C E O R G D .W . C A L L W E Y - M ÜN CH EN
Zwei typische Grundrisse fü r Offiziersheime
10 m
U N TERRIC H TS SAAL
G R O S S E R U N TC R R ,-S A A L
DUSCHE ABSTELL-R
-W ASCR-R
¡ m DUSCHE
D I E D E U T S C H E L U F T W A F F E B A U T !
WMC-U-R,
Typischer Grundriß fü r ein Unterrichtsheim
SC-HR,
-AN T R ET ÊP L-A T7
KOMP, CH,
-ERDGESCHOSS
•ZIMMER KAMMER
KÜCHE OBERPELDW,
-WOHNUNG U M M ER
DER BAUM EISTER TAFEL 48
35.JAHRGANG, H E FT 5
BEMERKUNG' F « F E L D W E B E L U - U N T E R O FFIZ IE R M - M ANNSCHAFTEN
O B E R Q E S C4JOSS
L-EUTNANT- W O UN UN C
-13,76 -j 5,00----|J-2,50-||--- 5.00
-13,76 - 5,00 —[J-2,50-(^---- 5,00
UMUL,R.
V E R L A G G E O R G D. W . C A LLW EY - M Ü N C H EN
Zim m er L e fez im m er Anh-eTe-Plali Zimmor Zimmer
Zimmer
Zimmer 8 M an n
Typischer Grundriß ß ir ein Mannschaftsgebäude Erdgeschoß im M aßstab 1:400
DER BAUM EISTER
35.JA HR GA NG , H E FT 5
D I E D E U T S C H E L U F T W A F F E B A U T !
Typischer Grundriß fü r ein Wirtschaftsgebäude Erdgeschoß im M aßstab 1:250
LEUTNANT-WOMIUNG Ter r a f f e
- b.10 V E R L A G G E O R G D . W . C A L L W E Y . M Ü N C H EN
VERLAGCEORGD. W. CALLWEY- MÜNCHEN
DER BAUM EISTER
35. JA HR G ANG , H E FT 5
TAFEL 53
D IE D E U T S C H E L U F T W A F F E B A U T !
Trinkstube zu einem Offizierskasino Typischer Grundriß, Wände abgewickelt. Maßstab 1:50
Kreuzgewölbe aus Pabift, Tonnengewölbe aus Ltüthenhok Ni|thennfei!er verbleider m ir iäyence-od, Terraboltaplalten Nifchen-Amneln aus Schmfedeeifen
Türen,Oldlerfchranh u, Büffet aus Larchenholz Tffche, Bänbe u, Mühle aus fohre, Ffchnlalfen: Ahorn Fußboden'.Iiegelfrefnnflafter, Fenlter: Butzenfeheiben
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V E R L A G G E O R G D. W . C A LLW EY - M ÜN C H EN
VERLAGGEORGD. W. CALLWEY- MÜNCHEN