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Ostsee-Handel : Wirtschaftszeitschrift für der Wirtschaftsgebiet des Gaues Pommern und der Ostsee und Südostländer. Jg. 17, 1937 Nr. 20

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Academic year: 2022

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A L T I S C H E R V E R L A G G. M. B. H., S T E T T I N .

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N u m m e r 20 O S T S E E - H A N D E L Tabrgang 1937

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HEDWIGSHOTTE

| K O H L E N - U N D K O K S W E R K E A K T I E N G E S E L L S C H A F T

| STETTIN

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15. Oktober 1937 O S T S E E * H A N D E L

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Wirlsöiaflszeiiunö für das Osideuisdie Wirtschaftsgebiet und die Osiseeländer

A M T L I C H E S O R G A N D E R I N D U S T R I E - UND H A N D E L S K A M M E R Z U S T E T T I N O R G A N D E R W I R T S C H A F T S K A M M E R F Ü R P O M M E R N .

M I T T E I L U N G E N :

d er B ezirksgruppe Pom m ern des V erein s zur W ah ru ng d er O ders ch iffa h rtsin te res se n , Sitz Stettin, des V erein s zur Förderung ü b e rse eisc h e r H an d els b e zie h u n g e n e .V . zu Stettin

des D eutsch -Fin nlän d isch en V e rein s e. V. zu Stettin der D e u ts ch -S ch w ed is ch en Verein ig un g zu Stettin

D e u ts ch -sc h w ed isch e r N a c h ric h te n d ie n s td e r D eutsch en G es ells ch aft zum Studium S ch w ed en s zu G reifsw ald , b earb eitet unter M itwirkung d er N ordischen A u slan d -In stitu te d er U n iversität G reifsw ald .

___ _______________________________________________________________________________________

Ur. 2 C Stettin, 15 . Oktober 1937 17 . Jahrg.

Geleitwort

lQ Fähigkeit nationalsozialistischer Wirtschaftsfüh*

j^ g , den größten gemeinwirtschaftlichen Nutzeffekt

^,ei geringsten Verlusten zu erzielen, wird in diesen ftfen im Hinblick auf die Beanspruchung der Be*

Qleke häufig auf die Probe gestellt. Im Sektor des r°ßhandels kommt man dem Kern der Dinge am Jachsten, wenn man aus einem Vergleich der 1925 und erfolgten Betriebszählungen Schlüsse zu ziehen ersucht. Demnach entfielen auf den Großhandel

1933 149200 Betriebe mit 674000 Beschäftigten geSenüber

1925 177800 Betrieben mit 864000 Beschäftigten.

t S ls* a^so ein Rückgang von 16 bezw. 22% einge'^

j Die Wertung der erfaßten Betriebe erfolgte Pu iT* ^a^ren un<^ 1933 nach gleichen Gesichts*

*en> nämlich nach der Funktion, d. h. nach Ver*

ni kCn an Einzelhandel und sonstige Großabnehmer, t etwa nach der Zahl der Gefolgschaftsmitglieder.

hier* ^er Betrachtung von Einzelerscheinungen muß abgesehen werden. Nur soviel sei gesagt, daß so akrungsmittelgroßhandel sich ungefähr im Per*

^chr Stan<^ gehalten hat, der Textilgroßhandel eine

^ rümpfung und der Tabakwarengroßhandel — als Q f atlme eine nicht unerhebliche Steigerung der

*ähl° er^ulir* Bei den zur Bauwirtschaft zu f n^en Handelszweigen (Steine, Holz und Eisen) sta*d S*c^ Jahre 1933 eine Abnahme des, Personal*

es von etwa 30% und eine zwischen 11 und

27% schwankende Minderung der Zahl der Betriebe.

Im Durchschnitt ist also ein rund 20%iger Rückgang im Großhandel festzustellen, und es erhebt sich für den Betrachter die Frage, ob dies ein Anlaß zum Be*

dauern oder zur Befriedigung ist. Wenn man sich an die Stimmung vor der Machtergreifung durch Adolf Hitler erinnert, ergibt sich die bejahende Ant*

wort von selbst. Wenn heute einzelne Großhandels*

zweige, insbesondere Holz* und Eisenhandel, aus be*

kannten Gründen Umsatzrückgänge zu verzeichnen haben, so ist des Uebels Wurzel (z. B. beim Eisen*

handel) keinesfalls Produktionsschrumpfung, sondern zeitweise Ableitung der Produktion in andere Kanäle.

Wäre ersteres der Fall, so könnte man im Hinblick auf die Zukunft wohl beunruhigt sein; die Würdi*

gung des zweiten Momentes muß hingegen, wenn die Situation nicht überspannt wird, sie vielmehr vor Eintritt eines Krisenpunktes gemildert werden kann, im Einklang mit der geläuterten Wirtschaftsauffassung unserer Tage als notwendiger Dienst am Volksganzen aufgefaßt und vorübergehend getragen werden. Daß

— grundsätzlich gesehen — der Handel den ihm ge*

bührenden Platz als Teil der deutschen Wirtschaft und als Teil des Volksganzen einnehmen muß, ist erst kürzlich vom Leiter der Reichsgruppe Handel, Prof. Lüer, in Berlin bis in die letzten Konsequenzen klargelegt worden.

Der Großkaufmann, seine Gefolgschaft und sein

Betrieb werden heute unter dem Gesichtspunkt ge*

(6)

O S T S E E s > H A N D E L __________________ Nummer 20

wertet, ob der rechte Geist der Arbeit als Seele der Unternehmung herrscht. Dieser beruht im Willen des Menschen und nicht in seiner zufälligen Arbeits*

stelle. Noch weniger ist er etwa gar von der Größe des Betriebskapitals abhängig. Der Förderung des obersten Leitzieles, in diesem Sinne v o 1 k s wirtschafte lieh zu arbeiten, dienen alle Maßnahmen, die, richtig geplant und von sachkundiger Hand durchgeführt, dem Großhandel voranhelfen sollen. Um ein Bei*

spiel zu diesen Maßnahmen für den pommerschen Großhandel zu geben, sei auf die Arbeit auf dem Gebiet der Berufsberatung und Berufsausbildung, auf die Forderungen, die man heute in den Prüfungen an den Sachkundenachweis knüpft, hingewiesen.

Die Kunst der Organisation der gewerblichen Wirte schaft wird sich heute mehr denn je darauf erstrecken müssen, die aus der Soldatensprache des Weltkrieges bekannte „Selbständigkeit der Unterführer“ folge*

richtig nach dem Führerprinzip zu entwickeln. Es gilt, frühzeitig und aus eigener Initiative etwa im Entstehen begriffene Mißstände rücksichtslos aufzu*

decken, an die Vorgesetzte Stelle weiterzumelden und gleichzeitig Mittel zur Abhilfe vorzuschlagen. Die neuerdings von Vertretern der Wirtschaftskammer Pommern in allen Teilen der Provinz vorgenommenen

Besuche, vornehmlich die Besuche im Grenzgebiet von Ostpommem, haben ganz ausgesprochen diesem Zweck gedient, und die neue mit eindrucksvollen Schaubildern von der Industrie* und Handelskammer für den Regierungsbezirk Köslin zu Stolp (Ostpom*

mern) zusammengestellte Uebersicht bildet das in diesen Tagen erfolgte Echo von draußen.

Der vom Führer geprägte Begriff der v e r p f l i c h * t e t e n W i r t s c h a f t sieht in dem Unternehmer gewissermaßen den Träger eines öffentlichen Amtes, das er bestmöglich zu betreuen hat. Er kann dies nur, wenn — und damit schließt sich der Kreis - der Staat bezw. seine zuständigen Amtsstellen ihm und seiner im Gleichschritt marschierenden Gefolgschaft das nötige Quantum an, Handelsgut anvertrauen, dessen:

Weitergabe bis zum letzten Verbraucher unter Ansatz des gerechten Preises den Bestand des Einzelbetriebes verbürgt. Hierzu auf l a n g e S i c h t die Möglichkeit zu schaffen, ist eines der Hauptziele, die der neue Staat sich gesetzt hat, und jeder in der Wirtschaft Tätige muß mit daran arbeiten, daß diese Ziele er*

reicht werden.

Ca r l M e i s t e r ,

Leiter der Abteilung Handel der Wirtschaftskammer Pommern.

F o to : K a sp e r

K o h lenlag er

(7)

15. Oktober 1937 O S T S E E - H A N D E L 5

Der Großhandel und die neuen Wirtschaftsaufgaben.

Von Edmund von S e l l n e r , Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsgruppe Groß*, Ein* und Ausfuhrhandel.

Unserer Wirtschaft sind im Zuge ihrer Umbildung zu einer deutschen Volkswirtschaft große Aufgaben gestellt worden. Diese Aufgaben enthalten bei flüch*

tiger Betrachtung scheinbar rein industrielle Probleme.

Sicherlich liegt das Schwergewicht in der Durchfüh*

rung bei der Produktion, aber jedes Wirtschafts'*

Problem ist auch ein Absatzproblem. Daher sind die neuen Aufgaben nicht nur der Industrie und der Landwirtschaft gestellt, sondern auch dem Handel.

Die Rolle, die der Handel und in ihm wiederum der Großhandel zu spielen hat, stellt sich zwar in ihrer zwingenden Notwendigkeit nicht so plastisch heraus, wie die der Produktion, aber wer die wirtschaftlichen Zusammenhänge kennt, kann ihre Bedeutung nicht übersehen.

Kaum eine wirtschaftliche Leistung spricht so wenig für sich selbst, wie die des Großhandels, weil man sie nicht ursprünglich sieht, sondern erst mittelbar erkennt. Man kann sie höchstens in Zahlen dar*

stellen oder mehr oder weniger umständlich beschrei*

ben. Dies alles setzt aber ein gewisses Verständnis und vor allem die feste Absicht voraus, sich mit Wirtschaftsvorgängen zu befassen und sich in sie zu vertiefen. Tut man dies, so wird man erkennen, daß der Großhandel, gleichgültig, ob er sich im Aufkauf*

{jai^?l, in der Binnen* oder Außenhandelswirtschaft betätigt, eine entscheidende Rolle spielt. Jeder wirt*

schaftliche Erfolg, den die Produktion erzielt, muß nuttelbar auch eine Leistung des Großhandels sein.

Es kann keine wirtschaftliche Leistung geben, die nut dem Produktions Vorgang zu Ende ist. Ob sich dieser Produktionsvorgang in einer Fabrik oder in der Landwirtschaft abspielt, ist gleichgültig. Der einzige r^veck, den ein Produktionsgut haben kann, ist, dem Verbrauch zugeführt zu werden. Der Wirtschafts*

ablau f von Erzeugung zum Verbrauch ist nur dann beendet, wenn ein Gut verbraucht worden ist.

Zwischen Erzeugung und Verbrauch liegen viele Auf*

gaben und viele Gefahren. Um diese Aufgaben mit dem geringsten Aufwand von Kraft und die Gefahren i C?em geringsten Verlust von Energie bewältigen

^ können, wird immer eine Arbeitsteilung in der . lrtschaft von Vorteil sein. Die Arbeitsteilung wird eine Spezialisierung der Leistung ermöglichen. Sie d’lr P^umPe Mechanik vermeiden und vor allem

Risiken verteilen und damit die Sicherheit in der ntschaft erhöhen. Der Industrie soll es darauf an*

G~ n , ihre Güter abgesetzt werden. Den ronhandel interessiert, w ie sie in den Absatz ge*

bracht werden.

d|ne\Y^-r wichtiSsten Aufgaben des Großhandels ist, de6 V ^ fsck.e des Verbrauchers den Möglichkeiten daP ^ r.°duktion anzupassen. Es kann aber auch sein, nge so l^gen, daß die Möglichkeiten der sei? u • ^en Wünschen der Verbraucher*

a ? L lr} Einklang gebracht werden sollen. W ie dem sein Sp ’ Großhandel wfrci der Ausübung Lag^k iUnkti°n -im* den Mitteln von Marktsuchen, altung, Finanzierung usw, in seinen Lägern

und Kollektionen immer wieder das Unmögliche mit dem Möglichen verbinden müssen. Seine Funktion hat für das Gleichgewicht zu sorgen. Bei dem täg*

liehen Ausgleich von Angebot und Nachfrage fängt es an. Eine gewissenhafte Lagerhaltung staut den Ueberfluß, der, unterstützt durch eine ausgewogene Kreditgewährung, nach und nach in die einzelnen Kanäle des Verbrauches geleitet wird und so Mangel verhindert. Seine Lagerhaltung hilft mit, in der Wirt*

schaft Reserven zu schaffen. Dadurch hat er in der Vergangenheit wesentlich dazu beigetragen, Krise und Konjunktur zu überbrücken. Auch in der Zukunft wird er durch seine Leistungen dazu beitragen, daß ein wirtschaftliches Gleichgewicht herrscht.

Die Umstellung unserer Wirtschaft auf neue Werk*

Stoffe hat, um nur ein Beispiel zu wählen, zur Folge, daß eine Reihe von Gütern erzeugt werden, die nach Art und Beschaffenheit anders sind, als die bisher erzeugten Güter, an die sich der Verbraucher gewöhnt hatte. Es geht nun darum, den Verbraucher mit diesen neuen Gütern vertraut zu machen. Darin liegt die für den Absatz so notwendige Verbrauchslen*

kung. Es genügt aber nicht, wenn Einzelhändler und Handwerker, die naturgemäß eine laufende Füh*

lungnahme mit der Verbraucherschaft unterhalten, allein für sich eine Verbrauchslenkung betreiben;

es ist vielmehr notwendig, daß der Großhandel, dessen Kunden Wiederverkäufer und Weiterver*

arbeiter sind, und durch dessen Arbeit jeweils eine Marktenge in der Wirtschaft entsteht, durch eine geeignete Einkaufslenkung die Verbrauchs*

lenkung seiner Abnehmer fördert, ja vielleicht sogar erst ermöglicht. Einkaufslenkung und Verbrauchs*

lenkung setzen sich zum Ziel, den Verbraucher für neue Erzeugnisse zu gewinnen. Der Großhandel ist sich darüber im klaren, daß weniger gegen Vorein*

genommenheit oder gar gegen Ablehnung, sondern vielmehr gegen ein ganz natürliches Beharrungsver*

mögen, also ein Festhalten an dem Althergebrachten, gekämpft werden muß. Da er an der marktengsten Stelle tätig ist, also z. B. seine Kollektionen aus den Erzeugnissen vieler Produktionsstätten für die Ver*

kaufsstellen vieler Einzelhändler und die Werkstätten vieler Handwerker zusammenstellt, hat er dabei die Möglichkeit, seine Einkaufslenkung in doppelter Weise wirksam zu machen, nämlich erstens dadurch, daß er in seinen Kollektionen; den Erzeugnissen der*

jenigen Fabrikanten den Vorzug gibt, die sich mit Erfolg auf neue Werkstoffe umgestellt haben, und zweitens dadurch, daß er den Wiederverkäufern und Weiterverarbeitern auf breiter Basis, also mit vielen Vergleichsmöglichkeiten, zeigt, wie die Entwicklung fortschreitet und wie wertvoll die neuen Erzeugnisse für den Verbraucher sind. „Richtig einkaufen und richtig verkaufen“, war immer die Devise des Kauf*

manns. Heute liegt aber dieses „richtig“ nicht mehr so sehr in der restlosen Ausschöpfung aller privat*

wirtschaftlichen Möglichkeiten, sondern in der höchst*

möglichen Erfüllung volkswirtschaftlicher Aufgaben.

(8)
(9)

Der pommersche Großhandel.

Von Dr. E. S c h o e n e .

15- Oktober 1937____________________ Ö S T S E E ^ H A N D E L ____________________________________ 7

per pommersche Großhandel kann auf eine Jahr*

minderte alte Tradition zurückblicken. Viele pom*

^ersehe Städte, unter ihnen Stralsund als die damals berühmteste, haben der Hanse angehört und wiesen schon irn Mittelalter große und bedeutende Handels*

Mauser mit weitreichenden Verbindungen auf. Handel Ul}d Schiffahrt, aber auch Handel und Bankgewerbe, Wle es das Beispiel des großen Stettiner Unterneh*

pens der Loitze beweist, gingen in jenen Zeiten häu*

Hand in Hand. Auch die Einfuhr, beispielsweise i°.n. Heringen und Wein, nahm schon damals in der atigkeit der pommerschen Handelshäuser einen brei*

Raum ein. Von der Bedeutung, die dem pommer#

ersehen Großhandel schon frühzeitig innewohnte, egen die teilweise noch heute erhaltenen alten Waren*

ff CjC *. die si£h namentlich in den Hafenstädten nden, ein beredtes Zeugnis ab. Sie sind ein Beweis a ur, daß der pommersche Großhandel ein lang*

Ä stetiges Wachsen durch die Wechselfälle der a rhunderte gehabt hat, daß die heutigen Firmen um größten Teil auf alten, ehrwürdigen Ueber*

le, erungen aufgebaut haben und nicht nur schnell*

p Träger vorübergehender Konjunkturen sind.

ist kein Feld der Betätigung für reine er ^nhandelsgeschäfte in einem wirtschaftlich un*

starh^SC i en ^ nn> wie wir sie als typische Groß*

lei Lproc*ukte an ändern Plätzen hatten und viel*

q C auch heute noch haben. Unser heimischer

^oiMiandel verfügt über rund 600 Firmen, die der anee ^ aftsgruppe Groß*, Ein* und Ausfuhrhandel R a n ^ u sen sind. Die meisten von ihnen sind or*

des S\Y

7

^ewachsene Großhandlungen im echten Sinne als d • °rtes un^ erfüllen alle die Funktionen, die gabe^ rakteristischen Merkmale eines seinen Auf*

Wpr^n £erechtwerdenden Großhandels angesprochen erden müssen.

p

^afen11^ 11 a^s Küstenprovinz weist neben dem Groß*

au£ R ettin noch eine Reihe anderer Hafenstädte Qr’ n, leJ e Küstenlage verweist den pommerschen Be2Up. !? del *n .starkem Maße auf den seewärtigen

^chke't K V° n ge^andelten Waren, nach Mög*

die o \ aber auc^ auf die seewärtige Belieferung der

^ en s see umrandenden Gebiete mit Handelsgütern.

P°mm aUu heute die seewärtige Ausfuhr beim

^äßio-61^50- n Großhandel nur noch eine Verhältnis*

^infuh ^erin£e Rolle spielt, so ist er doch an der teiljgt 1?° i *mrner in sehr starkem Umfange b!e*

der f Handelszweige, wie beispielsweise

^er Ein? r fln^shandel, sind ganz überwiegend auf

j

aufeehaut, aber auch bei anderen Zwei*

^hst u Q ”

j

? ..Handel mit Kolonialwaren, Wein, spielt dip udiriiehten, Holz, Mineralöl, Kohlen usw.,

^eschäf+c ?lr€ ^e Einfuhr im Rahmen des Gesamt*

an ieine,.erhebliche Rolle. Die starke Beteili*

ristikum lre^ten Einfuhr ist also ein Charakte*

die “ 15 Pommerscher Großhandelsfirmen, das führen ist anc*ene Seehandelstradition zurückzu*

Gestüzt auf seine Verbindungen zu den Lieferanten des In* und Auslandes, hat der pommersche Groß*

Handel die Aufgabe, sein Absatzgebiet mit den be*

nötigten Waren auf bestmögliche Weise zu ver*

sorgen. Dieses Absatzgebiet ist durch die neue Grenzziehung im Osten stark eingeengt worden.

Die früheren preußischen Provinzen Posen und Westpreußen haben bis zum Ende des Krieges in enger Beziehung zum pommerschen Großhandel gestanden, und viele unserer Großhandelsfirmen waren in hervorragendem Maße an der regel*

mäßigen Versorgung dieser Gebiete beteiligt. Aber auch die Belieferung des verbliebenen Absatzge*

bietes, das sich bis Mecklenburg, Brandenburg, die Grenzmark, Schlesien, teilweise auch Sachsen und Ostpreußen erstreckt, gibt dem pommerschen Großhandel manche Schwierigkeit auf, die er lösen muß, will er die ihm gestellten Aufgaben erfüllen.

Ein Blick auf die Karte lehrt schon, daß der eigent*

liehe Kern dieses Versorgungsgebietes sich von Meck*

lenburg bis ins äußerste Ostpommern außerordent*

lieh langgestreckt hinzieht. Dieses Gebiet ist außer*

dem überwiegend dünn besiedelt und hat auch bei weitem nicht die Dichte der Verkehrsverbindungen vieler anderer deutscher Bezirke. Hieraus ergibt sich für den pommerschen Großhandel, daß er bei der Erfüllung seiner Funktionen mit verhältnismäßig großen Entfernungen rechnen muß, daß ihm oft große Transportlei*

stungen erwachsen und er höhere Auf*

W endungen für Wer*

büng und Reise zu machen hat, als dies wohl in den meisten anderen Gebieten des Reiches notwen*

dig ist. Auch die abgelegensten Städte und Dörfer der ihm anvertrauten Bezirke müssen erschlossen und versorgt wer*

den, ebenso wie der pommersche Groß*

handel stets darauf eingestellt sein muß, den Bedarf derLand*

Wirtschaft, dieses na*

tionalwirtschaftlich gesehen so überaus

A lte Speicher an d er O d e r in Stettin

W e rkfo to

(10)

W e in - und S p irituosen-G roßhandel

wichtigen Faktors im deutschen Osten, in sachge*

mäßer Weise decken zu können. W ie die Dinge nun einmal liegen, werden an die vom pommerschen Groß*

handel aufzuziehende Absatzorganisation besonders hohe Anforderungen gestellt, und der Einsatz jeder einzelnen Firma muß, will sie ihr Geschäft behaupten und erweitern, von großer, niemals nachlassender Intensität getragen sein.

Die Abnehmer des pommerschen Großhandels sind vor allem Einzelhandel, Handwerk, Bauwirtschaft, Gaststättengewerbe und Landwirtschaft. Der Groß*

handel muß angesichts der von ihm geleisteten Arbeit erwarten können, daß diese Wirtschaftszweige in Würdigung dieser Arbeit ihrerseits alles ^ tun, um unseren heimischen Großhandel als ihren Lieferanten, Kreditgeber und sachverständigen Berater stark und lebensfähig zu erhalten. Sachgemäße Auftragsertei*

lung, Einhaltung der Zahlungsbedingungen — ein Punkt, über den vom Großhandel leider immer noch geklagt werden muß —, und vor allem Vermeidung jeder Ausschaltung des Großhandels sind mit die

W e rkfo to

wichtigsten Voraussetzungen hierfür. Insbesonde gilt dies für den Einzelhandel, als den wichtigs Abnehmer des Großhandels. Beide sind voneman ^ weitgehend abhängig, beide stehen im Grunde - einer Front, beide sind ihrem Wesen nach rni ständische Gewerbezweige, deren Erhaltung ^el ß dringender denn je geboten erscheint. Daher fl* ^ gerade der Einzelhandel das

V o r h a n d e n s e i n ei

starken heimischen Großhandels als besonders seinem Interesse liegend ansehen und beispielsW nicht durch direkten Einkauf bei der Industrie Schwächung des Großhandels beitragen,

i n s b e s o n

alles vermeiden, was diesem die Ausübung der ^ obliegenden, wichtigen lagerhaltenden Funktion schwert. Auch das Problem der Genossenschar

ei

ihrer Stellung zum Großhandel, das noch man Fragen offen läßt, sei an dieser Stelle wenigstens

erwähnt. ^ ^ ^

In diesem Zusammenhang ist noch ein Punk ^ sonders hervorzuheben. Es ist heute häutig . wendig, daß Großhandelsfirmen von

g r ö ß e r e n

Teilansicht eines Salzh erin gslag er in Stettin

F o to : K a s p e r

(11)

Transitlager des K affee-G ro ß hand els

Fotos Kasper

Schlüssen mit Einzelhandelsfirmen nur Teillieferung gen ausführen können. Infolgedessen kommen in diesen Fällen vielfach sonst gewährte Mengenrabatte Fortfall; darüber hinaus müssen manchmal nach den geltenden Bedingungen sogar Mindermengenauf*

schlage vom Großhandel in Rechnung gestellt wer*

den. Von der wirtschaftlichen Einsicht der betroffe*

nen Einzelhandelsfirmen hofft der Großhandel er*

Warten zu können, daß sie diese vorübergehende zwangsläufige Verschlechterung ihrer Einkaufsmög*

ichkeiten auf sich nehmen, in der Ueberzeugung, als der Großhandel schon aus eigenem Interesse

? ets alles tun wird, um den Wünschen des Einzel*

andels soweit irgend möglich zu entsprechen. Denn es bedarf keiner Erörterung, daß eine günstige wirt*

schaftliche Entwicklung seiner Abnehmer Voraus*

setzung für das eigene Vorankommen des Groß*

handels ist.

Der Großhandel ist freizügig. Auch der pommersche Großhandel hat, wie schon erwähnt wurde, wichtige Absatzgebiete außerhalb seiner Heimatprovinz. Es sind somit auch keine Einwendungen zu erheben, wenn auswärtige Großhandelsfirmen mit dem pom*

merschen Großhandel auf seinem eigensten Absatz*

feld in einen gewissen Wettbewerb treten, soweit sich dieser in normalen Förmen vollzieht. Es erübrigt sich anzuführen, daß etwaige Autarkiebestrebungen einzelner innerdeutscher Gebiete, wirtschaftspolitisch gesehen, in jeder Hinsicht einen Rückschritt bedeuten.

Etwas anderes aber ist es, wenn bei gleicher oder so*

W are n g ro ß h a n d e l

F o to : K a s p e r

(12)

G ro ß h an d el mit K e lle reib ed arf

,

1

W e rkfo to

gar höherer Leistungsfähigkeit des heimischen Han*

dels von pommerschen Bestellern Aufträge ohne Not*

wendigkeit an auswärtige Großhandelsfirmen vergeben werden. Derartige Beobachtungen haben in letzter Zeit häufig gerade bei großen Objekten, die in der Provinz zur Vergebung gelangten, gemacht werden müssen, indem nämlich Großhandelsfirmen anderer deutscher Großstädte die betreffenden Aufträge erhalten haben.

In dieser Beziehung hat allerdings der pommersche Großhandel den begreiflichen Wunsch, daß von Seiten der pommerschen Abnehmer* und Verbrau*

cherschaft alles getan wird, daß er keine absichtliche oder willkürliche Vernachlässigung erfährt. Denn dadurch müßte er in seiner Leistungsfähigkeit na*

türlich auf die Dauer beeinträchtigt werden, was keinesfalls im Interesse der pommerschen Gesamt*

Wirtschaft liegen kann.

Schließlich ist noch die Nachwuchsfrage zu berühren.

Bei den gesteigertenAnforderungen,die heute auf zahl*

reichen Gebieten an den Großhandel gestellt werden, haben sich bei vielen pommerschen Firmen schon Schwierigkeiten hinsichtlich der Besetzung ihrer Büros mit ausreichend vorgebildetem und verantwortungs*

bewußtem Personal ergeben. Der pommersche Groß*

G ro ß h an d el mit kosmetischen und pharmazeutischen Erzeugnissen

W e rkfo to

handel schenkt deshalb der Nachwuchsfrage die eriv steste Beachtung und hat auch, vom Beginn diese^

Einrichtungen ab, bei den

K a u f m a n n s g e h i l f e n p r ü i u n j

gen und den Fachprüfungen im Buchhaltungs* un Bilanzwesen der Industrie* und Handelskammern c c Bezirkes rege mitgewirkt. Gerade im Großhande»

wie vielleicht in keinem anderen Wirtschaftszwe1»’

wird es sich allerdings darum handeln, daß der Nac ' wuchs nicht nur über angelerntes Wissen Yer^^ ’ sondern mit dem echten Kaufmannsgeist, mit \ f ' antwortungs* und Unternehmungsfreudigkeit wird. Schon immer haben beispielsweise Stettin und auswärtige Firmen — nicht nur des

G r o ß h a

' dels — besonders gern auf junge Kaufleute zxx*vf n gegriffen, die ihre Lehre bei einer der zahlreic ^ bedeutenden Großhandelsfirmen der Lastadie Stettin absolviert haben, weil gerade diese Ausbildj1^

in ihrer Vielseitigkeit die kaufmännische G randa

läge der Lehrlinge, die natürlich immer rll

sein muß, erfahrungsgemäß besonders zu för

und zu entfalten geeignet ist. Es sei dem Wuns .

Ausdruck gegeben, daß die vorbildliche Pra^ctiscjie

Schulung, die diese und viele andere pommers ^

Firmen ihren Lehrlingen haben zuteil werden lass

(13)

Tuchgroßhandel

F o to : K a s p e r

Eisenw arengroßhandel

Foto: Kasper

e*spielgebend für den ganzen Großhandel werden

°&e. Auch die Schule kann nämlich immer nur as ergänzende Wissen vermitteln, dessen Bedeutung reiych nicht unterschätzt werden soll. Der Schwer*

5Ury der Berufsausbildung muß aber in der Praxis

• f^ re liegen, und deshalb muß gerade von den sf6 r\ ^hrern im Großhandel in ihrem wohlver*

andenen eigenen Interesse erwartet werden, daß sie ch persönlich auf das intensivste der Förderung

res Nachwuchses annehmen.

ij& ?^^ndler sein heißt einen Beruf haben und heißt nit' ^ Gelegenheitsgeschäfte warten.“ Diese Defi*

l0n hat der Hauptgeschäftsführer der Wirtschafts*

S e lf ^ ^ ro^ ’ Ein* und Ausfuhrhandel, Edmund von q V0r einiger Zeit gegeben. Der pommersche strebt n<^ *n a^en seinen Zweigen ist immer be*

Obj gewesen, dieser Maxime nachzueifern und seine stänHg eiten. zu erfüllen, soweit die gegebenen Um*

dah* 6 CS nur imrner zuließen. Seine Bemühung geht unentKUk *e*r ständig gesteigerter Leistungsfähigkeit der der ehrliche Freund und Berater seiner Abnehmer, aberer s?m zu bleiben, auf der anderen Seite Vpjrf ^en vorangehenden Stufen innerhalb des durri!^a^sablaufs jede nur denkbare Hilfestellung findn 2Wec^mäßigen Einkauf, Werbung und Markt*

ng zu geben.

(14)
(15)

Heringsprobe am Stettiner Sellhausbollwerk Archivaufnahm e

^ ^ H k I I I I I für gefabene g e rin g e in öeuffdjtotiM

9 i c tmfcnflfctjcnöcn Jirmeit u n t e r s t e n ffättbig ou«frcidjenöc £äger in

a m e n < 3 o < * f t e c i t i a e t i

öeuffc&er utii> auölätiöifdjer 6 erfu n ff

35o(ma £ertttg*fy<mfcfe*

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2Öm. !Ket&

(16)

14 O S T S E E ^ H A N D E L Num m er 20

Mitteilungen der Industrie- n. Handelskammer

Dr. Martin Wehrmann +

Am 29. S eptem ber ds. Js. verstarb ifr S targ ard i. Pom. der Studiendirektor a. D. Professor D. Eh*. M artin W ehrmann: im 77. Lebensjahre. Anläßlich des A blebens des bekannten pfowi- m erschen H isto rik e rs richtete die Industrie- und H an d els­

k am m er zu S tettin an die A ngehörigen folgendes B eileid­

schreiben:

„ D e r H eim gang Ih res H errn B ruders, des S tudiendirek­

tors a. D. P rofessor D. D r. Martin' W ehrm ann, hat uns mit tiefer T ra u er erfüllt. D er V erstorbene h at sich um die pom m ersche G eschichtsforschung gro ß e und bleibende V er­

dienste erw orben, insbesondere hat er durch die ihm seiner­

zeit ü b ertragene F ertigung d er F estschrift zum h u n d ert­

jährigen B estehen d er K orporation der K aufm annschaft zu S tettin, d er V orgängerin der Industrie- und H andelskam m er zu Stettin, einen w ertvollen B eitrag zu d er G eschichte der Stettiner W irtschaft geleistet. Die F estschrift, die Ih r H e rr B ruder verfaßt hat, ist auch heute noch als die w esentliche Quelle d er S tettiner W irtschaftsgeschichte vom M ittelalter bis zur N euzeit anzusehen.

W ir sprechen Ihnen und Ih re n A ngehörigen zu dem schw eren V erlust, d e r Sie und Ih re Fam ilie betroffen hat, unser auf­

richtiges Beileid aus. Die Industrie- und H andelskam m er w ird das A ndenken dieses hochverdienten M annes stets in E h re n halten.“

Einzelhandel

W e ite r fü h r u n g d e r S p e is e f e t t v e r b illig u n g . R e ic h s v e r b illig u n g s s c h e in e g e lt e n auch fü r S e e f is c h e u nd F isc h r ä u c h e r w a r e n .

N ach einem E rlaß des Reichs- und P reußischen A rbeits­

m inisters vom 1. S eptem ber 1937 w erden die M aßnahm en der R eichsregierung zur V erbilligung des Speisefetts für die m inderbem ittelte B evölkerung und zur- Sicherung des B e­

zugs von K onsum m argarine für die M onate O ktober bis D e ­ zem ber 1937 fortgeführt. D abei gelten die Reichsverbilli- gungsscheine erstm alig auch beim E inkauf von 1/4 k g Seefisch o d e r F ischräucherw aren (nicht Fischkonserven).

D iese B estim m ung verdient die besondere B eachtung des Fisch- u nd L ebensm ittel-E inzelhandels; sie w urde auf A n­

trag d er F ach g ru p p e N ahrungs- und G enußm ittel der W irt­

schaftsgruppe E inzelhandel, d er vom R eichsem ährungsm iniste- rium und d er H aupt Vereinigung d er deutschen F ischw irtschaft unterstü tzt wurde, vom R eichsarbeitsm inisterium eingeführt.

M an darf hoffen,, daß die In h ab er von Fettverbilligungsschei- hen von dieser A usdehnung d er G ültigkeit d er Scheine auf Seefisch und F ischräucherw aren recht stark en G ebrauch m achen, so daß diese M aßnahm e ihre W irkung auf einem w ichtigen G ebiete d er V erbrauchslenkung, näm lich d er H e ­ bung des F ischverbrauchs, nicht verfehlt.

U e b e r n a h m e v o n V e r s a n d a b te ilu n g e n .

D er Reichs- und P reußische W irtschaftsm inister h a t in einem Schreiben an die W irtschaftsgruppe E inzelhandel, Z w eck v er­

einigung, .V ersandgeschäfte, Berlin, vom 31. A ugust 1937

— IV 38553/37 — folgendes au sg efü h rt:

„Im G egensatz zu d e r U ebernahm e eines V e r s a n d g e s c h ä f t e s

im ganzen durch einen neuen Inhaber, d ie einer G enehm i- gulngspflicht lau? Grutnd d er A nordnung vom 20. Mai 193 <

regelm äßig nicht unterliegt, ist m eines E rach ten s d ie U eb er n ähm e einer bloßen V ersandabteilung eines b esteh en d en U nternehm ens als, N ieuerrichtung eines V ersandgeschäftes anzusehen und dahier in den in § 1 Abs. 1 Z iffer 1 der An O rdnung vom 20. Mai 1937 au fgeführten B ra n ch e n nur nut m einer G enehm igung zulässig. M aßgebend für diese E nt Scheidung ist, daß in w irtschaftlicher u n d n a m en tlich a u ch in rechtlicher H insicht eine echte „U e b ern ah m e“ , d. h . ein b loßer W echsel d es In h ab e rs b e i fo rtd au ern d er Id en tität des U nternehm ens, nu r vorliegen kann, w enn das ganze Un ternehm en als solches auf einen neuen B esitzer überge • W enn dagegen eine V ersandabteilung a u s dem Verban des bisherigen U nternehm ens herausgelöst un d un ter einem neuen In h ab e r zum selbständigen V ersandgeschäft ausge staltet wird, so k ann von 'einer Id en tität des bisherigen un^

des neuen U nternehm ens w irtschaftlich mit R ü ck sich t auf c 1®

regelm äßig erheblich veränderte K a lk u la tio n sg r u n d la g e mic m ehr die R ede sein; rechtlich stellt sich m eines E rach ten ein solcher V ertrag lediglich als ein K aufvertrag über einz.e n L agerbestände und als A btretung bestim m ter F o r d e r u n g e n

und R echte, nicht a b e r als eine U ebernahm e eines Ha,n e geschäftes im Sinne d er §§ 22 und 25 HGB. d a r.“

D i e V e r a n s t a l t u n g

v o n

P r e i s a u s s c h r e i b e n zU

W e r b e z w e c k e n .

In d er „W irtsch aftsw erb u n g “, dem M itte ilu n g sb la tt des We berats d er deutschen W irtschaft, H eft 8, w ird

daß gegen die V eranstaltung von P r e is a u s sc h r e ib e n zu Wie ^ zw ecken grundsätzlich B edenken nicht zu e rh eb en ^ Bei d er A usgestaltung d er P reisausschreiben sei ab e r a e ^ verm eiden, was geeignet w äre, d as V ertrauen zu dieser d er W erbung zu beeinträchtigen. E s sollen im ein ze insbesondere folgende G rundsätze beachtet w e r d en . D ie zu lösenden A ufgaben sollen so gestaltet sein, daß B ew erber sich lernsthaft mit dem G egenstand, für den ^ w orben wird, o d e r m it dem w erbenden Unternehm en ^ schäftigen müssen. E s ist w ünschensw ert, daß in erstei solche L eistungen verlangt w erden, die w ie d e r u m j j j . bung benutzt w erden können. E s soll eine B e w e r tu n g ^ sung nach sachlichen G esichtspunkten möglich und el _ Zuteilung d e r Gewinn ausschlaggebend sein. Die re ^ soll nicht so gestellt sein, daß ih re Lösung keine b e so n S chw ierigkeiten bietet, so daß die Z uteilung d er ^ rel3^.aIirL<

im W ege einer A uslosung d er P re isträg e r stattfinden ^ Sie darf jedoch nicht so a n g e le g t sein, daß d er ^ eranp rejg,e von vornherein dam it rechnen kann, die a u s g e s e t z t e n

nicht o d e r n u r teilw eise verteilein zu müssen. erden­

grundsätzlich säm tliche au sg esetzten P reise verte^ tj^ g Ungen L iegen nicht genügend richtige o d e r brauchbare -enjgen vor, so sollen die restlichen P reise in d er R egel e.n ^ ain zugesprochen w erden, deren L ösungen den ric 5

nächsten kom m en. UJ1.

D er V eran stalter soll a u s dem P r e i s a u s s c h r e i b e n kein m ittelbaren Gewinn ziehen. In dieser H in sic h t sin , ^ . g eI1 sondere P reisausschreiben bedenklich, bei denen 1 J

(17)

15. Oktober 1937 O S T S E E , H A N D E L 15

G. E. Meisters Söhne, Stettin

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M a rk e V. D. S. Kein V e rk a u f an Private!

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1(5 O S T S E E - H A N D E L Nummer 20

K unden (nicht V ertreter) belohnt w erden sollen, die die m eisten w eiteren K unden gew orben haben. E s ist auch nicht zu billigen, w enn die Teilnahm e an Preisausschreiben von dem "Abschluß eines vorherigen K aufes o d e r sonstigen en t­

geltlichen R echtsgeschäfts abhängig gem acht wird. Im Z u ­ sam m enhang mit d e r D urchführung des P reisausschreibens soll auf die B ew erber auch kein D ruck und kein G ew issens­

zw ang zum Abschluß entgeltlicher R echtsgeschäfte ausgeübt werden. D aher ist es unerw ünscht, w enn die T eilnehm er veranlaßt w erden, ein Geschäft zu betreten, beispielsw eise beim A bholen d e r Bedingungen, beim A bliefern d er L ö­

sungen oder zur E ntg eg en n ah m e d er Preise.

D as P reisgericht soll mit P ersonen besetzt sein, die eine h in­

reichende G ew ähr für eine sachliche B ew ertung d er einge.- gangenen L ösungen bieten. In dem P reisgericht sollen tu n ­ lichst auch solche P ersonen v ertreten sein, die von den B e­

langen des V eran stalters nicht b erü h rt w erden.

A n k ü n d ig u n g v o n T e ilz a h lu n g s g e s c h ä fte n .

D er W e rb erat d er deutschen W irtschaft nim m t in seinem M itteilungsblatt zu d er F ra g e Stellung, welche A nforderun­

gen vom S tandpunkt des lauteren W ettb ew erb es aus an die A nkündigungen von T eilzahlungsgeschäften zu stellen sind.

E r erw artet, daß bei den A nkündigungen von T eilzahlungs­

geschäften im m er die H öhe d er einzelnen R aten und auch deren Z ahl o d e r d er G esam tpreis d er angekündigten W are nach M öglichkeit m itgeteilt wird. D ie W erbungtreibenden sollten dah er durch eine klare F assung ihrer A nkündigungen den W erb erat d er N otw endigkeit entheben, gegen einzelne bedenkliche W erbungen von T eilzahlungsgeschäften einzu­

schreiten.

A n o rd n u n g en d er R e ic h s z e u g m e is te r e i.

Die R eichszeugm eisterei gibt in ihrem M itteilungsblatt vom 11. S eptem ber 1937 folgende A nordnungen:

P reisbildung für parteiam tliche K leidungsstücke:

Z ur B ehebung d er in verschiedenen parteiam tlichen G ew e­

ben vorübergehend eingetretenen V erknappung haben wir seit einigen M onaten vorhandene L ag erb estän d e zur V erarb ei­

tung zu parteiam tlichen Z w ecken auf A ntrag freigegeben.

D iese G ew ebe — und zw ar F utter- sowie O berstoffe — sind zum g rö ß ten T eil im G estehungspreis niedriger als die vorschriftsm äßigen Stoffe.

W ir m ußten feststellen, daß trotzdem die F ertig stü ck e zum gleichen P reis arigeboten und verkauft w erden wie die aus vorschriftsm äßigen G ew eben h ergestellten Stücke.

W ir m achen deshalb in allen Fällen, in denen nicht , die vor­

schriftsm äßigen Stoffe zur V erw endung gelangen, folgendes zur V orschrift:

A ngebote von solchen S tücken und R echnungen über diese L ieferungen m üssen einen ausdrücklichen H inw eis darauf enthalten, daß das G ew ebe (Ober- o d e r F utterstoff) zur V er­

arbeitung freigegeben ist. E ine Nachprüfung, d er Preise der aus freigegebenen G ew eben herg estellten F ertig stü ck e b e ­ h alten wir uns von F all zu F all vor. Bei F orderungen, die

■uns u n g ere ch tfertig t erscheinen, w erden w ir die E ntscheidung d er zuständigen P reisüberw achungsstelle herbeiführen und unnachsichtlich gegen diejenigen H ersteller o d er E inzelhändler vorgehen, die sich einer U eberforderung schuldig m achen.

V e r k a u f v o n v o r s c h r ifts m ä ß ig e m S ch u h w erk fü r H J u n d BDM.

V erkauf .von vorschriftsm äßigem S chuhw erk für H J und BDM.

W iederholte A nfragen bezüglich d er B erechtigung zum V e r­

k auf von vorschriftsm äßigem S chuhw erk fü r H J und BDM

geben V eranlassung, darauf hinzuweisen, daß die Inhaber einer V erkaufserlaubnis V 1 n ur dann berechtigt sind, dieses Schuh w erk zum V erkauf zu stellen, w enn sie gleich­

zeitig die G enehm igung zum H andel mit diesem B ed a rfsg e genstand auf Grund des E inzelhandelsschutzgesetzes besitzen.

Verkehrswesen

Eisenbahn-Güterverkehr *)

a) Deutsche Tarife.

Reichsbahn-Gütertarif, Heft C II b (Ausnahmetarife).

Im Ausnahmetarif 18 S 9 (Zitronen) w urde die Gültigkeits­

d auer längstens bis 30. S eptem ber 1938 und

im "Ausnahmetarif 2 B 16 (Hochofenschlacken) w urde G ültigkeitsdauer längstens bis 31. O ktober 1938 verlä n g ei b) Ausländische Tarife.

Bulgarische Staatsbahnen. Mit G ültigkeit vom 3. Okto er 1937 w urde zum K ilom eter'zeiger d er B u lg a r isch en Staats bahnen N achtrag III eingeführt.

c) Verschiedenes. ,

Aenderungen von Bahnhofsnamlen. N achstehende Bahnho nam en w urden wie folgt g eändert:

t . am • __

v o n : ________ a u t__________________________ _____

Steinach (b. R othenburg Steinach (b. R othenburg - o. T au b er) ob d er T auber) 30. 9. ^ B urxdorf (P ro v. Sachsen) N euburxdorf

Kursänderungen. Im V erk eh r mit nachstehenden Län e1 w urden die K urse wie folgt festgesetzt:

Verkehr mit a) Erhebungskurs b) Versandüber-

weisunflskurs __— —-

ab 1. Oktober 1937

Dänemark 1 Kr. = 56 Rpf. 1 RM. = 1,82 Kr.

England 1 engl. Pfd. = 1 2 3 6 Rpf. 1 RM. = 0,081 engl, rw- Frankreich 1 Fr. = 8,6Rpf. 1 KM. = 11/71 Fr.

Norwegen 1 Kr. = 63 Rpf. 1 RM. = 1,62 Kr.

d. Tschecho-

Slowakei 1 Kr. = 8,8 Rpf. 1 RM. == 11,49 I r.

ab 6. Oktober 1937

Frankreich 1 Fr. = 8,3 Rpf. 1 RM. = 12,19 Fr.

*) B earbeitet vom V erkehrsbüro d er Industrie- un -te delskam m er zu Stettin, das allen Interessenten für ^ in Eisenbahntarifangelegienhieiten g'e.gen geringe Ge u V erfügung steht.

D a s n e u e R eic h sk u r sb u c h . . her.

D as von d e r R eichspost und d er R eichsbahn gem eins ausgegebene R eichskursbuch mit den am 3. O k to b er

getretenen W interfahrplänen ist seit einigen ^ a g e n fende nen. D as Buch gibt in b ek an n ter Z u v e r lä s sig k e it ersc op

A uskunft über die V erkehrsm öglichkeiten in D eutsch a^ rDpas die bedeutenderen V erbindungen d er übrigen Länder „ ^ erll und die Schiffsverbindungen mit a u ß e r e u r o p ä i s c h e n ^ ^ n d s D ie mit B ahnposten besetzten Z üge innerhalb ^ elL „ und sind besonders gekennzeichnet. Als A nlage ist e*n ufende^

W agen Verzeichnis beigegeben, in dem die durc a ^ Z üge und W agen zusam m engestellt sind. D e r P r e is ^ . G r o ß e A u s g a b e d es R eichskursbuchs b eträg t ' ^ ^ die K l e i n e A u s g a b e (ohne frem de Länder) k o s e

Beide A usgaben sind bei allen Postdienststellen, .^ ü j-o S d er R eichsbahn, grö ß eren Buchhandlungen un y erlags ' erhältlich; den V ertrieb ins A usland v e rm ittelt ie

buchhandlung Julius S pringer, Berlin W 9, Linkstra

(19)

15. Oktober 1937 O S T S E E - H A N D E L 17

Ich h a b e m ich als W i r t s c h a f t a t r e u b ä n d e r in S t e t t i n n ie d e r g e la s s e n

Dipl.-Hdl. Dr. F. Wall

W ir h a b en u n s nach E in h o lu n g d e r Z u s tim m u n g d e s I n s t it u t s d er W ir tsc h a ftsp r ü fe r g e m e in sc h a ftlic h e n A u s ü b u n g u n s e r e r P r a x is v e r b u n d e n

Wirtschaftsprüfer

Diploiti'Bndierrevisor

Dipl.-Kfm. h . Hodemadicr Dipi.-Hdi. Dr. r. wan

M itglieder des N. S. R. B.

B ü r o : S t e t t i n , S p l i t t s t r a ß e 1, F e r n r u f 2 3 3 6 9 , 2 3 3 7 1 — P r i v a t f e r n r u f 2 3 3 7 9 , 3 0 3 2 3

Pommersche Bank

A k t i e n g e s e l l s c h a f t S t e t t i n

Aktienkapital und Reserven 3 Millionen Reichsmark

Anklam - Cammin - Greifenberg - Greifswald - Köslin - Kolberg Neustettin - Schlawe - Stolp - Stralsund - Swinemünde -Treptow a. Rega

Gewährung von vertretbaren Wirtschaftskrediten / Führung laufender Konten / Annahme von Spargeldern / Vermögensverwaltung / Beratung

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S t e t t i n

^ r o ß e L a s t a d i e N r . 5 0 e r n r Uf: S a m m e l - N r . 3 5 1 0 6

G e g r ü n d e t 1 8 8 8

Erste Pommersche Weinbrennerei

Waren- und Hering-Großhandel

(20)

1 8

O S T S E E , H A N D E L

N u m m e r 2 0

Außenhandel

T a g u n g d e r D e u tsc h e n H a n d e lsk a m m e r in S c h w e d e n .

D ie D eutsche H andelskam m er in Schw eden trat am 30 . S ep ­ tem ber 1937 in Stockholm zu ih rer dritten ordentlichen G ene­

ralversam m lung zusam m en. Als V ertreter d er S tettiner K am ­ m er n ahm en a n d er Jah re sta g u n g dieser fü r die W irtschaft des S tettiner B ezirks besonders w ichtigen A uslandshandels­

kam m er Reichsm inister a. D. D r. K r o h n e , E hrenm itglied d er Industrie, und H andelskam m er zu Stettin, und deren 1. Syndikus, D r. L i n d e n , teil. A ußerdem w aren auch D ele­

gierte d e r D eutschen H andelskam m ern in D änem ark und Finnland vertreten.

D er P räsident d er D eutschen H andelskam m er in Schweden, D irek to r K o u x , eröffnete die G eneralversam m lung mit einer kurzen A nsprache und hieß besonders den E hrenvorsitzenden d e r K am m er, den deutschen G esandten Prinz V i k t o r zu W i e d , w illkom m en. D ann folgte die A bw icklung der T a g e s­

ordnung. U. a. w urde das geschäftsführende P räsidium von zehn auf elf M itglieder erw eitert. D em Präsidium geh ö rt aucn d er V ertreter des A ußenhandelsam tes djer AO. an.

N ach Schluß d e r G eneralversam m lung ergriff d e r deutsche G esandte a ls E h renvorsitzender d er D eutschen H an d e lsk a m ­ m er das W ort zu einer B egrüßungsansprache. E s sei selbst­

verständlich, so sagte er, daß die G esandtschaft freudig und g ern mit d er H andelskam m er zusam m enarbeite, denn sie e r­

blicke in ih r eines d er B indeglieder zw ischen Schw eden und D eutschland, w as schon dadurch zum A usdruck kom m e, daß sich zur diesjährigen G eneralversam m lung so viele V ertreter des schwedischen und deutschen W irtschaftslebens eingefun­

den hätten.

Zum Schluß sprach d er F ü h re r d er R eichsgruppe H andel, P rofessor L ü e r ; er legte die Bedeutung des H andels für den W iederaufbau d er W eltw irtschaft klar. E in Volk, d as auf seinen A ußenhandel verzichten w ürde, beg äb e sich dam it zu­

gleich seines kulturellen Einflusses ü berhaupt und w ürde nicht m ehr teilnehm en an dem befruchtenden A ustausch — a n dem G eben und E m pfangen — d er kulturellen Beziehungen der V ölker untereinander.

D as Ziel d er deutschen W irtschaftspolitik sei nicht die O r­

ganisation d es M angels, wie er sich durch die teilweise L ahm ­ legung des W elthandels darstelle, sondern die w eitere H ebung des D urchschnittslebensstandards d er deutschen V olksgenossen durch P roduktivitäts- und L eistungssteigerung herbeizuführen.

Bei dem N eubau d er W eltw irtschaft spiele die F ra g e der R ohstoffe eine entscheidende Rolle. E in Ausgleich zwischen den Besitzenden und N ichtbesitzenden w erd e erfolgen müssen.

W enn D eutschland versuche, die ihm fehlenden daseinsnot­

w endigen R ohstoffe synthetisch herzustellen, so w erde dieses aus d e r N ot einer Z w angslage entstandene W ollen gänzlich verkannt, w enn behauptet w ürde, D eutschland erstrebe die vollkom m ene A utarkie. D eutschland w olle mit friedlichen M itteln n u r jene w irtschaftliche U nabhängigkeit und E x iste n z­

sicherheit erreichen, die für andere, vom Glück begünstigtere V ölker n atu rg eg eb en e Selbstverständlichkeiten seien. Die H a n d e l s p o l i t i k D eutschlands und ihr E rfolg bew iesen nichts anderes, als daß D eutschland nicht n u r den W illen habe, seine b edeutende Position im H an d elsv erk eh r d er W elt zu erhalten, sondern daß es d arü b e r hinaus trachte, sie zu festigen und auszubauen.

D er r u m ä n isc h e M arkt.

D er rum änische M arkt h at sich m ehr und m ehr zu einem w ichtigen A bsatzgebiet fü r deutsche E rzeugnisse e n t w i c k e l t .

D ie E infuhr aus D eutschland erh ö h te sich von 5 0 ,9 Mill- im J a h re 1 9 3 4 auf 1 0 3 ,6 Mill. RM. im J a h re 1936.. :Um dieser g ü n stig e n E ntw icklung w eiteren N achdruck zu verleihen, be reitet die H anseatische V erlagsanstalt A.G., Berlin W- 3 >

P o tsd a m e r Str. 89 , unter M itarb eit d er

„Deutsch

-R u m änischen H an d elsk am m er“ , Berlin NW . 7, und des „ M i t t e l e u r o p ä i s c h e n

W irtschaftstages“, Berlin W. 3 5 , zur Z eit einen „ D e u t s c h - r u m ä n i s c h e n I n d u s t r i e , u n d H a n d e l s f ü h r e r in r u m ä n i s c h e r S p r a c h e vor. D as W erk wird m 5 0 0 0 E xem plaren in R u m ä n ien zur V erbreitung g e la n g e n . Allen deutschen F irm en steht eine Beteiligung, die zu emp e len ist, offen. D er V erlag ü b er se n d et auf A nforderung unver bindlich die U nterlagen.

Prüfungswesen

K a u f m a n n sg e h ilfe n -P r ü f u n g e n 1 9 3 8 .

D ie nächsten H andlungsgehilfenprüfungen für Industrie, Groß^

handel, V erkehrsgew erbe, Banken, V ersicherungen und in zelhandel finden vom Ja n u a r bis M ärz 1938 statt. Die meid ungen m üssen bis zum 1. D e z e m b e r 1 9 3 7 er o D und sind mit folgenden U nterlagen:

1. E ntlassungszeugnis d er allgem einbildenden Schule, 2. Z eugnisse d er Berufs- und Fachschulen,

3. L ehrvertrag,

4. eine B escheinigung des L ehrherrn über den A u s b ild u n g gang, D auer und E rfolg d er Lehrzeit sowie über etw a b besondere Leistungen des Lehrlings,

5. handschriftlich geschriebener vollständiger Lebenslauf?

6. Zeugnis ü b er eine e tw a vor dem P rü fu n g sa m t füi k- schrift und M aschinenschreiben abgelegte V orprü u oder Prüfung in K urzschrift und M a s c h i n e n s c h r e i b e n ,

7. B escheinigung über die eingezahlte P r ü f u n g s g e b ü h i

RM. 5,— (Zahlstelle: K asse d er Industrie- und Hane ^ kam m er, Stettin, Börse, F rauenstr. 30, P o s t s c h e c k 'O Stettin N r. 2760),

8. ein F ührungszeugnis — vom L ehrherrn a u s g e s t e l l t ^ bei d er Industrie- und H andelskam m er Stettin, Frauenstr- ^ einzureichen. D ort sind auch die V ordrucke für die Anm

düngen erhältlich. — ^

Die P rüfungen se lb st w e r d e n in Stettin, G reifsw a ld , Starö

und S tralsund ab gehalten. „nQ

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