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Militär-Wochenblatt : unabhängige Zeitschrift für die deutsche Wehrmacht, 111. Jahrgang, 18. Juni 1927, Nr 47.

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Nummer 47 Berlin, den 18. Juni 1927 111. Jahrgang

Ulilittirlll ocb enblatt

UnabhängigeZeitschriftfürdie deutsiheWehrmacht

Hauptschriftleitung: Generalleutnanta.d. Tonstantin v.j’lltrock, charlottenburg 2,Berliner Straße23,

FernrusiSteinplatz 10116 si-

AtlefürdieSchriftleitung bestimmten nfchriften sindnur andie vorstehendeAdressezurichten si-NachdruckundUberfetzungderAuf-

sätze istnur mitGenehmigung derSchrlfileitung gestattet si-das

»Militär·Wochenblatt" erscheintam4.,11.,18. und25.jedesMonate i- verBezugspreis beträgtviertelsöhrlich M.3,80 Bestellungen nehmen alle Postanstalten, Buchhandlungen und derVerlagan i- VerlagE. S.Mittler F-Sohn,BerlinSW68, Kochslr.es-Fernspr.: Zentrum10736—10739-Postschecktonto:BerlinNr.540

«-

.Technischer Rundblick. Obersta.D. Blümner. DeckungundTarnung Genmaj.a.D.v.Amann.

Anhaltsubersicht'ZurAbwehrvon Erdpanzern·—- Dersranzösische Ehar2C.(Mit Skizze.)österr. Mas.a.D.

Jng.heigb Einneuer Durchbruchstank:derenglische ,,SchwereVickers«. (Mit Skizzen.) Ostern Maj. JngFritz heigL Techn..f)ochschule,Wien. Diensteiner Panzerwagenkompanie. Eine sranzösische AnsichtüberKampswagen, ihre Verwendung undOrganisation. Fortsetzungder Ehren-Rangliste des ehemaligen Deutschen heeres. Lösungder französischenAufgabe10. LösungderenglischenAufgabe7. heere undFlotten.—- AusdermilitärischenFachpresse.—-

Verschiedenes.—- Offizier-undTruppenvereinigungen. Familiennachrichten. Anzeigen.

Technischek Kunz-onst

VonObersta.D.Bl ümne r.

DieMotorisierung des heeres schreitetinEng- landrüstig fort. Jmvergangenen Jahrehatman beiallen Waffengattungen versuchsweiseganze Einheiten mit Kraft- zugversehen,um ihreGliederungundtaktische Verwendung zuerproben. AufGrund dieser Versuchewerden 1927 be- reits6Kav.Rgtr.mitgeländegängigen Kraftwagen zurVe- förderungeines Teils derM.G. nebst Bedienung und anStelle despferdebespannten Gefechtstrossesausgerüstet.

DieDurchführung dieser Maßnahme beiallen 12Kau- Rgtrn.würde ihre Gesamtstärkeum 47Osfz.,1294 andere Dienstgradeund1445 Pferdevermindern. Nebenherent- wickelt man einen querseldeinfahrenden Panzerkraftwagen zurBeigabe andieReiterei.

Weiterhin solldie gesamte Mittelartillerie verkraftet werden; eine Brigade ist bereits, eine zweitewird imnächsten Jahre mit geeigneten Drachen versehen. 2Felda.Brign. habenverschiedenartigen Kraft- zug zur vergleiche-weisen Erprobung erhalten. Auch sind VersucheimGange,denGefechtstroßderJnf.undderNach- richtentruppen zumotorisieren.

Sehrbeachtenswert sind dieindiesem FrühjahrinEngland stattfindendenVersuchemitneu aufgestellten,schnell beweg- lichen Vrign.mitvollster Kampskraft.Eine solcheSchnel l- brigade bestehtaus: 1Vati. Jnf., 1M.G.-Batl. und 1Pi.Komp·, sämtlich auf geländegängigen Lkw. oerladen, ferner 1Vttr. aufgepanzerten Selbstfahrlaf. und1BatL Kampfwagen.

Der mit diesen Versuchenbeauftragte OberstFuller trittim»Journal of the Royal Artill.«, Okt. 1926, füreine nochviel weitergehende Mechanisierung des heeres ein.

Seine ,,Jdealarmee im Zeitalteflder Attil-

lerie« bestehtin derHauptsache aus Kampfwagen in dreierilei Gestalt: kleinen, leichtbeweglichen Aufklärungs- wagen, schwergepanzerten und starkbewaffneten Angriffs- undleichten Verfolgungs- oderZerstörungswagen. Leichte Divn. derVorhut,aus Aufklärungs-undZerstörungswagen bestehend, zwingendenGegnerzurEntwicklung;diehaupt- massederschw. Divn., diesichaus allen dreiArten der Kampfwagen nebstKraftfahrartl. und Luftgeschwadernzu- sammensetzen,packendenFeindan, bisihmdieStoßdivn.«

mitihrenZerstörungswagenden entscheidenden Stoßin

RückenoderFlankeversetzenund ihn vernichtenoderver- folgen. (NatürlichsollendenDivn. noch techn. Truppen, Pioniere, Gastruppen usw.zugeteilt werden. Fuller eilt mitseinen VorschlägenderZeitweitvoraus; doch sind sie bezeichnend fürdas heutigeStreben, alleWaffengattungen durchKraftzug beweglicherzu machenund weitmöglichst Mann undPferd durchdieMaschinezuersetzen.

DurchdiezunehmendeMotorisierung desheereskann die Erhaltung einer selbständigen Fahrtruppe inFragegestelltwerden. JnFrankr. hat sichderOberste KriegsratimOkt.26gegeneineVerschmelzungderArtl.mit derFahrtruppe ausgesprochen, gleichgültig,obdiesefür Kraftw.oder Pserdebespannung eingerichtetist. DieAus- bildung sollmit eigenem Mannschaftsersatz fürbeiderlei Fahrweiseerfolgen,zugleich fürdietakt.Verwendung der Kolonnen. Man erstrebtlaut ,,FranceMil.«(Nr.12556-26) fürdiese,,Pferde-Kraftzug-Truppe«die Errichtung einer Unterabt. imKriegsministerium undeiner Generalinspektion sowiedieHebungderStellung ihrerOffiziere.

DieFrage,obder leichte oder der schw.Last- kraftw. einegrößere Bedeutung fürdieheeresverwem dung gewinnenwird, hängt erheblichdavon ab,welche Arten von Lkw.inderFriedenswirtschaft des betr.Landes vor- herrschen.Nachder»WoinaiTechnila« (Jahrg.7,Heft267) sindin U.S.A., Dänemark, Schweden und Belgien 70 bis82Uh·allerLlw.solchemitwenigerals1tTragfähig- keit,imGegensatzzudenWagenvon 3undmehrt,von denen nur 1liis12oh.inGebrauch sind. Deutschland hattedagegen1925nur 10,5vH.1-2- undApTonney aber 22,3oh.1-Tonner, 10,7vh.2-Tonner, 24,5oh.3-Tonner

und 32oh.4-und 5-Tonner. Das liegtdaran, daßin

DeutschlandderLkw.beiderLandwirtschaft, dienur leichte Wagenverwenden kann, noch wenigeingeführt ist. Doch nimmt beiuns dieZahlderleichten WagenimVerhältnis zudenschwerenvon JahrzuJahr zu.—- DieKriegsver- wendungerfordertvielfach den Verkehr auf schlechten Land- wegen oder zerschossenen Straßen und überwenigtrag- fähige Brücken,was nur von leichtenLkw. bis zu11X2t geleistet wird. Diesewerden imallgemeinen auchdiedurch- schnittlicheGeschwindigkeitder Lkw.-Kolonnen von 20bis 25kaStd erreichen. Es ist daherdieEinführungder 1-und11-2-tonnigenWagen fürdieLandwirtschaftundJn- dustrienur zufördern.

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1731 1927 MiliiärsWochenblaii—- Nr.-« 1732

Nachdemsichder deutsche Flugzeugbau desDuralumins mit Vorteil bedient hat, istman nun auchzurHerstellung von Personen- und Lastkraftwagen aus Aluminium«- legierungen übergegangen Wie fürdieVolkswirt- schaft, so istesauch fürdasKraftfahrwesen desheeressehr wertvoll, wenn mit der» Verminderung destoten Gewichts anBetriebskraft gespartunddiedurchZunahmederheeres- kraftwagen wachsendeBeanspruchung der Straßen.wieder herabgedrücktwird. Neuerdings werden bereits Eisenbahn- wagen und Schiffeaus Leichtmetall gebaut; Berlin wird z.B.demnächsteinen vollständigen Leichtmetallzug versuchs- weiseinden Betrieb derUntergrundbahn und indender Stadtbahn einstellen. Durch LegierungmitLithium erhält Eisenund Stahl eineerhöhte Festigkeitund Widerstands- fähigkeitbeigrößerer Leichtigkeit; dasselbe versuchtman durchLegierenmitMagnesiumzuerreichen; auchdieAlu- miniumlegierungen mit Kupfer,Magnesium, Mangan und Silizium sinderfolgversprechend. Für denSchiffsbau ist es von Wert, daßman bereits Legierungen gefundenhat, dievom Seewasser nichtangegriffenwerden-

Eine große Wandlung hatderengl. 10,2 cm.-Stokes- Mörser durchgemacht, dersichbeiguter Feuergeschwin- digkeitund einfacherBedienung besondersfür Gaskonzen- trationsschießen eignete, sowie fürPhosphorangriffeauf M.G.-Nester (sein Geschoßvermag große Mengenflüfsiges Gas aufzunehmen). DieAmerikaner habenihnimKriege von denEngländernübernommen und ihnjetzt,daseine Schußweitevon 1370mnicht mehr ausreichte,mit ge n versehen. Dievom Kriegschemiedienstunter Leitung des Generals Fries vorgenommenen Versucheergaben nun einegrößte Schußweitevon 2285111beieiner derhau- bitze nahekommenden Treffähigkeit.

Unsichtbare Strahlen sindeinbeliebtes Versuchs- feldderErfinder; Nachricht-endarüber sindjedochimmer mitVorsicht aufzunehmen. Kürzlich berichtetedieenglische Presse, daß Baird, dersichmit Funkbildübertragungbe- schäftigt,eine für Kriegszwecke bedeutungsvolle Erfindung denmilitär. Behörden Englandsvorgeführt habe.Voneiner Sendestelleaus tasteterdiesichimDunkeln abspielenden Vorgänge (im Kriegez. B.Truppen-oderSchiffsbewegungen beiNachtoder Nebel)mitden unsichtbaren Wärme- oder infraroten Strahlen ab;dievon den bestrahlten Gegen- ständenzur Sendestellezurückgeworfenen Strahlen Werden dort durchÜbersetzungauf größereWellenlängesichtbarge- macht. Diese Nachricht ist jedoch noch sehr unsicher.

Anders stehtesmitderbereits erfolgreichen Verwendung unsichtbarer Strahlen für die Luftbildaufnahme.

Diegewöhnliche Lichtbildplatte versagtimNebel,weilihn diefür unser Auge wahrnehmbaren Lichtstrahlen nicht durch- dringen,wohlabertun diesdieunsichtbarenWärme- oder infraroten Strahlen. Fürdiefe Strahlen wird diePlatte durch Baden ineinerLösungvon Kryptozyanin oder Nen- zyaninempfindlich gemacht;dannnimmt sie auchdas auf, was Dunstund Nebel verhüllt. DieErfindungistnatür- lich fürdieheeresaufklärungund fürdieArtl· Erkundung vom Flgz·aus von größtem Wert.

ZumSchluß nochdieNachricht, daßNiederländisch-Ost-

indien demnächstüber den stärksten Sender der

Welt verfügenwird. JnMalabar wird nachdem»Tele- graaf«ein200Kilowatt-Bogenlampensender nachdemTele- phoniesystemPungs-Gerth aus derWerkstattderE.Lorenz A.-G.,Berlin, errichtet.

Deckungund Tarnung.

VonGeneralmajora.D.v.Amann.

Über DeckungundTarnung sindim,,Militär-Wochenblatt«

wiederholt, zuletztinNr. 37(Sp.1355bis 1356und1359 bis1362)Aufsätze erschienen,diediese Fragen gründlich und sachlich behandelten. Mir scheintaber bezüglichder Tarnungnicht genügendberücksichtigtzusein, daßimBe- wegungskriege uns das Gelände dieMittel zueiner so vollständigen Tarnung,wiesietheoretischgefordertwird,oft

.

stens für GeschützeundFahrzeuge möglich sein.

nichtbieten wird, besondersinoffenem Gelände und auf kahlem Boden, wieihnderherbst auf abgeernteten Feldern zeigt.

Tarnnetzein genügender Zahlmitzuführenwird höch- Diezahl- reichen Deckungen aber,deren dieTruppegeradeinoffenem undebenem Gelände bedarf,werden nur zum Teilgetarnt werden,d.h.fürdieLuftbeobachtung annähernd unsichtbar gemachtwerden können. Eswird oft vergebliche Mühe sein, diewährenddes Kampfesoder währendder Nachtent- standenen Deckungslöcherund Deckungsgräbendem Auge unddser Kamera desfeindlichen Fliegers ganz zuverbergen.

Jch haltedas fürkeinUnglück,wenn dieDeckungen sonst geschickt angelegt «findund der feindlichenErdbeobachtung keingünstiges Zielbieten. Unter Verhältnissendes Be- wegungskrieges und selbst währenddes Uberganges zum Stellungskriege wird einArtillerieschießenmitFliegerbeob- achtunggegen kleinere Ziele,dienichtals taktisch besonders wichtigerscheinen,selten sein. Außerdem erfordern Aus- wertung von Fliegeraufnahmen undihreMitteilung andie Artillerie erheblicheZeit. Die meistenBatterien, ferner alleKampfwagengeschsützewerden also nachwievor mit Erdbeobachtung schießen.

Esdarf auch nicht übersehen werden, daßdieArtillerie in- folge der Streuung ganz bedeutende Munitionsmengen braucht, um geschickt angelegte Schützenlöcherund schmale Gräben zutreffen. DerVerbrauchwächst,wenn schwierige BeobachtungdieStreuung erhöhtundUnsicherheitüberdie LagedesZiielszumFlächenschießen zwingt. SolcheMuni- tionsmengen wieimSommer 1918 wird dieArtillerie im Bewegungskriege wohl seltenzurVerfügung haben.

Umbeim GegnerUnsicherheitüberdieLage seiner Ziele hervorzurufen, empfiehlt es sich, sobaldGefechitslageund Sichtverhältnifse es erlauben, mehr Deckungen, als die Truppe braucht, entsprechendverteilt anzulegen. Wenn möglich, sindalle auchdieunbesetzten Deckungenmit Zweigenoder dergleichen zu bedecken,auchwenn infolge derFarbederBedeckungkeineeigentlicheTarnung erzielt wird-. Esgenügt,wenn diefeindliche Luftbeobachtungnicht feststellen kann, welchederzahlreichen Anlagenunbesetzt sind- DiesesVerfahren wurde imJuli 1918 indenKämpfen südlich Soissons,diesichaus beiderseitigen Angriffenent- wickelt hatten, indemmir damals unterstellten Regiment angewandt. DerZweck, Zersplitterung derfeindlichenAr- tilleriewirkung, wurde erreicht, obwohl die hergestellten Deckungen vielfachgar nichtoder unzureichend getarnt

waren. Essei hierbeierwähnt, daßdamals das Einzel-

schützenlochbevorzugt wurde,dasdenliegendenMann völlig

auchvon seitwärts deckteundihm auchinderRuhe

Windschutz gewährte. -

Das erwähnte Verfahren,zahlreicheAnlagenzu schaffen, diefürdenfeindlichen Flieger erkennbar, aber schwerer- kundbar sind, läßt sich auch fürandere Zwecke, z.B. Ar- tilleriebeobachtungsstellen,anwenden, dieja nicht selten aus kahle höhen gelegtwerden müssenundhiermitMitteln des Bewegungskrieges nichtzu verbergen sind. Je einfacher dieMittel sind,mit denen dieAnlagebedecktwird, desto mehrScheinanlagen können geschaffen werden, desto eher erreichenwir dieZersplitterung desfeindlichen Feuers.

Sinngemäßdasselbe Verfahren läßt sichan Etappen- straßenundAusladebahnhöfenanwenden· Schutzdächerein- fachster ArtundNetze müßteningroßer Zahlan denver- schiedenstenStellen hergestellt werden, undzwar auch da,wo zunächstkeineObjekte verborgen werden sollen.Derfeind- liche Fliegersoll auch hiernur Deckungenoder Tarnungen erkennen, ohnedaßer feststellen könnte,obsieetwas ver- bergenodernicht.

-Währendeines Gefechts istdieTarnung großer Ziele, z.B. pferdebespannter Protzen und Munitionswagen, oft kaum möglich.Esistdavor zuwarnen, kleineWaldftiicke oder enge Schluchten, dieim Feuerbereich des Gegners liegen,dafür auszunutzen. SolcheDeckungen ziehendas feindliche Feuer erfahrungsgemäßauf sichunderhöhen seine Wirkung. Man bleibtdann besserimFreien,schütztsichnur

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gegen Erdbeobachtung und sucht durchgeschickt verteilte, wechselnde Aufstellung sichderWirkungderfeindlichen Luft- beobachtungzuentziehen.

ZumSchlußkann ichnur derinNr.37 des »Militär- Wochenblattes«vertretenen Ansichtbeipflichten,daßTar- nung undDeckungmitVerständnisundÜberlegungange- wandt werdenmüssen,unddaßdasVerständnis dafür durch besondereUbungen und Besprechungen gefördertwerden muß.Eswärenützlich,wenn aufdenExerzierplätzen,min- destensaberaufdenTruppenübungsplätzen, verschiedenartige DeckungenundTarnungen ständig vorhanden wären. Solche Musterbeispiele erleichtern den Anschauungsunterricht, auf deneshier ankommt, außerordentlich. "

Zur Abwehr von Erdpanzern.

JnNr. 42des»Militär-Wochenblattes«1927unterbricht Majorv. d-.Leyen dankenswerterweise dieErörterung, obunsernReitern zur LanzeauchnochFlitzbogenund Morgenstern aufsPferdzureichenseien,um »panischen Schrecken«beimFeindezuerzeugen, miteinerzeitgemäßen Untersuchung, wie sichmarschierende Koionnen gegen Panzerkraftwagen wehren sollen,diese neuzeitlichen Erd- aufklärerunsere-rkünftigen Gegner. Jhm ist zuzugeben, daß unsere VorschriftenüberPanzerkraftwagenabwehr nur sehr dürftige Angabenenthalten, vermutlich,weilwirweder inderVerwendung nochinderAbwehrdieser Waffenaus- reichendeErfahrungen besaßen,als dieVorschriftenent- standen. Erhatleider weiter rechtmit seiner Bemerkung, daßman diePanzerkraftwagen auch heute noch vielfachzur Gattung der»fremden hilfsvälker« rechnetundsich daher nur ungern und unzulänglichmsitihnenbeschäftigt. Zu seinensonstigenAusführungen- seien nachstehendeBemer- kungen gestattet;sieerstrecken sichnur aufdieVerhältnisse unseres Reichsheeres:

Straßenpanzerkraftwagen sindinderForm,wiewirsie uns heutegewöhnlich vorstellen, freilich nochan Wegege- bunden. Esistaber mehrwiewahrscheinlich, daßdiefort- schreitende TechnikimZwitterpanzerkraftwagen bald ein geländegängigesAufklärungsfahrzeug herausbringt, dasdie Einschränkunghinfällig macht,der Panzerkraftwagen be- wege sichnur aufStraßen. Jn Frankreichwerden der- artige Fahrzeuge bereits erprobt. Auch Kampfwagen mit Gummiketten besitzen heutzutage so großeGeschwindigkeit und Reichweite, daßmit ihrem selbständigem Auftreten weitvor derfeindl. Front nachArtderheereskav oderim Verein mitihr sich-erzurechnenist.

Unsere Abwehraufgaben werden dadurchnatürlich wesent- lich erschwert. Dawiralso nichtallein mitStraßenpanzer- kraftwagen zutun haben werden, so istimweiteren stets von Erdpanzern dieRede, worunter außerdenStraßen- panzerkraftwagen noch die Kampfwagen und Zwitter verstandensind.

'

Die Ansicht,daßder Angriff derErdpanzer aus der Marschrichtung am unangenehmsten sei, ist anfechtbar.

AufdensrontalenAngriff durch Erdpanzer ist jede Marsch- kolonne heutzutage gefaßtund hältsich dementsprechend abwehrbereit. Zu frontaler Abwehr reich-enmeistauch unsere spärlichenMittel noch hin. Angriffeaus derFlanke oderimRückenhaben dagegenweiteherAussicht aufüber- raschende Wirkung, zumal unsereAbwehrwasfen zahlen-

knäßigbegrenztsindunddahernichtüberall verfügbar sein onnen.

Major v.d.Leyen lehnt dieStraßensperrenund die passiven Abwehrmittel überhauptab.

Umsichgegen Angriffeaus derFlankeoderimRücken zuschützen,kann man aber beivorausschauender Führung auch imBewegungskrieg von ihnenGebrauch machen;

häufigwerden sich seitwärtsdesVormarschraumes oder RückzugsstreisensAbschnittefinden, die sich leicht durch vorausgeworfene beweglicheKräfte sperren lassen,im eigenenLande auchunter BeihilfedurchdieEinwohner;

dadurch läßt sichdieVerwendbarkeit feindl. Erdpanzer wesentlicheinschränkenund das Zusammenhalten derAb-

wehrmittel währenddes eigenenVormarsches oder Rück- zuges erleichtern. Gerade unsereWaffenlosigkeitwird uns zwingen, den passiven Abwehrmitteln besondereAufmerk- samkeitzuwidmen; undzwar besondersbeim.Zurückgehen, einer Bewegungsart, dieuns inZukunft leider nichtso fremdbleiben wird, wiebisher.

Unter diepassiven Abwehrmittel wäre unter günstigen Verhältnissen auch der künstlicheNebel zurechnen. Inwie- weitneuzesitlichseMilitärmächte nochvon anderen chemischen Kampfmitteln Gebrauch machen werden, bleibe dahin- gestellt.

Jn der Beurteilung der Abwehrwasfen, die unserem heerezuGebote stehen,wird man Major v.d.Leyenbei- pflichten. Dieeinzigezuverlässige Wasse,diewir gegen Erdpanzer z.Zt. haben,istdasGeschütz,dieverwendbarste Art desselben aufdem Marsche das Kraftwagengeschütz.

Mit4solch-enKw.-GeschützenjeInf.Div.läßt sichabernicht allzuviel leisten. DieKav.Divn. haben gar keine Kw.- Geschütze,dabei istbeiihnen dieGefahrdes Auftretens feindl.Erdpanzer am größten,dieAbwehrbereitfchaft und Ausweichmöglichkeitwegen dervielen Pferde und Fahr-

zeuge am geringsten. Große Einheiten aufKraftwagen

sind noch unbeholfener undwehrloser,dabeiihrerMarsch- geschwindigkeit dieVorwarnung sehr schwierig wird und ihre langenMarschkolonnen zahlreiche Angriffspunktebieten, zumal siean gute Straßengebundensind. «

Eswird uns nichts übrigbleiben, als beieinem zu-

»

künftigen Ersatz unserer jetzigen unzulänglichen Waffendie ZahlderzurAbwehrgegen Erdpanzer brauchbaren Waffen innerhalb desuns gütigst zugestandenen Rahmenszuver- mehren,insbesondere MW. unds· MG. soauszugestalten, daß sie für diese Aufgabe geeignet sind. AuchdieMuni- tionläßt sich vielleicht so verbessern, daßwir mitderuns aufgezwungenen Bewaffnung den modernen Kriegsfahr- zeugen nichtganz so hilflos gegenüberstehen,wiees zur ZeitderFall ist.Aber selbstdann wird esbeidemFehlen eigenerKampf-undStraßenpanzerkrsaftwagenundFlieger sehr sorgfältiger Aufklärungundsehr sichererund schneller Nachrichtenverbindungen bedürfen,um dieAbwehrwasfen rechtzeitig verwendungsbereit zumachen,wiediesauchvon Majorv.d.Leyen verlangtwird.

JndieserHinsichtbleibt denWaffen,diees am meisten angeht,derKav.,derKraftsahr- und Nachr.-Truppe, noch einreich-es Feld derTätigkeit offen. Wiedenken sie sich dierechtzeitige Benachrichtigungdervon ihnenzusichernden Truppen,seiesReiterei, seiesJnf., seieseinmotorifierter Verband? DerReiter mitseiner jetzigen Ausrüstungkann jademErdpanzer nur schleunigst ausweichen; keinMelde- reiter istin derLage,vor demKraftfahrzeug beider eigenenTruppe als Warner einzutreffen. Auch für Pkw.

undKrasträderwird esnichtleicht sein,demschnellen,mit weitreichenden Waffen versehenenGegnereinen genügenden Vorsprung abzugewinnen. DieReichweite optischer draht- loser Nachrichtenmittelistbeidengroßen Entfernungen, um diees sich meisthandeln wird, unzulänglich, zudemab- hängigvon Bodengestaltungund -bewachsungundSichtig- keitder Luft. Der Drahtfernsprecher scheidet wohl saft immer währendderBewegungaus. Bleibt daselektrische, drahtlose Nachrichtenmittel,derdrahtlose Fernsprecher. Wir brauchen alsozum rechtzeitigenBereitstellen unsererohne- hinspärlichen Abwehrwasfen gegen Erdpanzer, aber auch gegen FliegerundGas, eineständige drahtlose Sprechver- bindung von den vorderstenAufklärungsorganenzuden Vorhuten, Seitendeckungen undNachhuten unsererMarsch- kolonnen, wenn irgendangängigverbunden mit derMög- lichkeitdesFernsehens. Daß diese Forderungen technisch lösbar sind, wird heutzutage wohl niemand mehr be- zweifeln;esfragt sichnur, wiebald. Soviel ist gewiß, daß sienur dann ernstlichinAngrisfgenommen werden, wenn

sprachenlernt

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