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Militär-Wochenblatt : unabhängige Zeitschrift für die deutsche Wehrmacht, 111. Jahrgang, 4. Mai 1927, Nr 41.

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Jammer41 111. Jahrgang

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UnabhängigeZeitschrift fürdie deutscheWehrmacht Berlin, den4. Mai 1927

auptfchrlstleitungx Generalleutnanta.v. Tonstantin v.jlltrock, hnrlottenburg 2, Berliner StraßeLI, ernruf: Steinplat) 10116si- yille fiirdieSchriftleitung bestimmten uchriften sindnur andie vorstehendeAdresse Zu richtensi-Nachdru undUbersetzungderAuf-

siieistnur mit Genehmigung derSchriflleitung gestattetis-das - ilitiir-Wochenblatt" erscheintam4., 11»Is.und25.fede-Monats s- derBezug-preis beträgtviertelfiihrlichM.3,80 si-Bestellungen nehmen alte postanstaltem Buchhandlungen und derVerlag an s-

VerlagE.S.Mittler F-Sohn,BerlinSW68,Kochflr.68-Fernspr.: Zentrum10736—10739-Posischecktonto: BerlinNr.540

» - .Personal-Veränderungen Geer, Marine). ÜbersichtderwichtigstenKriegsereignisseimMai 19l7.

Inhaltsuberbchi. Technischer Rundblick. Vlümner. —- Das jugoslawlsche Problem.Studien zur Valkanpolitik.

Friedrichv.Taysen, Gen.d.J. a.D.P.Fl.VomWesenundWert-der Überraschung. hunnentaktik. Le servicede lijnfanterie (DasJnfonterie-Wasfenwesen.) v.Taysen. Churchillüberdiefranzösischen Meutereien. —- DieEntwicklungderArmeen seitdemKriegeunddieFragedesheeres inVelgien.Rw. —- Reichswehtfragen. I.Kochwettbewerbe. II.DieLammfells mütze. DerWeltkriegfilm. v.Altrock. DieWohnungsnot. (MitSkizze.) DersuturistischeKrieg.—- Lösnngder französischenAufgabe9. LösungdertschechischenAufgabe7.—- heereundFlotten. Ausdermilitärischen Fachpresse.

Verschiedenes.—- Offizier-undTruppenvereinigungen. —’—Familiennachrichten. Anzeigen.

übersiehtder wichtigstenKriegsereignisse im Mai 1917.

4.—18.: MaischlachtinMacedonien (Mac.).11.Armee. 21. 5.—51. 12.: Stellungskämpfeder5.Armee inFlandern undArtois. —- 27.5.—3.12.: SchlachtinFlandern. (4.u.

6.Armee) 28.5.—30. 6.: Stellungskämpfeder3.Armee

inderChampagne, indenArgonnenund beiReime. 28.5.17—i9. 1. ist Stellungskämpfeder 1.Armee bei Reims. 28.5.—8. 7.: Stellungekämpfeder7.Armeeam ChemindesDames.

TechnischerRundblick.

Jmausländischen Schrifttum findenwirimmer wieder die Ansichtbestätigt, daßman imkünftigen Kriegemit einer nochgrößeren Munitionsmenge wird rechnen müssenalsim Weltkriege,unddaß daher dieindustrielle Mobilmachung ganzbesondersfürdieSprengstosfe schonimFrieden weitgehendstvorzubereiten ist.Nichtnur beiuns, diewir durchdieVlockade von derRohstoffzufuhr abgeschnitten waren, sondern auchbeiunseren Gegnernzeigte dieim Kriegehergestellte Munition große Mängel. Jnfolge des MassenbetriebsderKriegsfertigung waren dieSprengstoffe mitvielVerunreinigungen durchsetztundnicht lagerbeständig GroßeAusschwitzungentraten andenGeschoßgewindenund un denZündern hervor,und dieGeschofsewaren denBe- anspruchungenbeimSchuß nicht gewachsen.

Man suchte daher schonimFrieden Verfahren zuermit- teln,die bei einem Massenbetrieb der Muni- tionsfertigung diegenanntenMängelvermeiden und dieLagerbeständigkeitund volleWirkung derSprengstosfe gewährleisten.Ferner willman Verfahren finden,dieeine Verstellungvollwertiger Sprengstoffe aus den imKriege vorhandenen Ersatzst offen gestatten.Zu diesem Zweck werden seit1926 indenVereinigten Staaten, dienoch jetzt ungeheure Vorräte mangelhafter Kriegsmunition haben, ausgedehnteVersuchevorgenommen, undzwar von der1921 im Picatinny-Zeughaus errichteten Anstaltzur Weiterent-

wicklungderSprengstoffezdie

Versuchesind jedochlt.»Anm) Ordn. 1926,37«noch nichtabgeschlosen.

Neuerdings werden Sprengmittel mit hilfe von Röntgendurchstrahlung aufihreGüte und Zuverlässigkeit hin geprüft. Nachder»Ztschr· fürdas ges. Schieß-undSprengstoffw.«1926, 10, können Ferti- gungsfehler indenZündschnüren,z.V.dieUnterbrechung derPulverseele, durchdas Durchleuchten mit Sicherheit nachgewiesenwerden (auchbeidetonierenden Zündschnüren).

BeidenSprengkapseln wird durchdieRöntgenstrahlendie Artder Pressungund desKnallsatzes festgestellt,was zur Beurteilung der Beschaffenheit der Sprengkapseln sehr wesentlich ist; auch für Glühziinder soll sichdieRöntgen- prüfung bewährt haben. Es wird daherempfohlen, diese Art derSprengmitteluntersuchung fürdiepraktischeVer- wendungindenherstellungsbetrieben zugunsten derSicher- heitbeiSprengarbeiten nutzbarzumachen.

Man istaufdem Wege,dieRöntgendurchstrah- lun·g jetzt »auch für Werkstoffuntersuchungen anzuwenden. InFällen,woessichbeiderMetallforschung um dieBestimmung derKristallgrößenoder ihrerOrien- tierung, sowieum bevorzugte Kristallanordnungen handelt, solldas Laue-Verfahren mit besonders durchdringungs- fähigen weißen RöntgenstrahlenmitErfolgversuchtworden sein.Aus derLageundStärke deraufdiePlatteoderden Film geworfenen Kegelschnitteermittelt man sowohldie Zahl der vorhandenen Kristallarten des durchleuchteten

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Vorundwährend desWeltkrieges beiderTreppeglänzendbewährt.FürdieReichswehr unddie Landespolizeibeamien von unschätzbarem Wert zur Erhöhung derLeistungsfähigkeit nndAusdauer

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1507 1927 Micitäk-wocheubiaii Nr.41

, -» 1508

Werkstoffs,wieihrenAufbaubis ins Kleinste;nur den Mengenanteil dervorhandenen Kristallarten hatman laut

»Ztschr.desVer. derJng.« 1926, 49, noch nichtmitSicher- heitfeststellenkönnen. Beiverformten Metallen ermöglich- tendie Ausnahmen,dieKristallage zuberechnenundzukon- struieren. Esist sogar gelungen,beiderDurchleuchtungvon 10cm starken Stahl- oder8cm ·starkenMessingwerkstürken noch Lufteinschlüssevon 1mim nachzuweisen.

Durch Gefügeuntersuchungenund Vergleichmit denGe- fügenwiderstandsfähiger Eisenartenistman zueiner Ver-

edlung des spröden Gußeisens gekommen, das

bisherbeigeringer Biege-und Zerreißfestigkeitzur Riß- bildungneigte,das man aber dochwegen seinerleichten Formgebungnicht entbehrenkann. Das neue Verfahrenzur herstellung widerstandsfähigerGußteile,der »Rüttel- guß «, besteht nach Mitteilungen aufdemGießereitag 1926 darin, daßdas imKupolofen geschmolzene Gußeisen auf demWegeindieFormdurchleineVorrichtung(mittelseiner mechanisch angetriebenen Nockenwelle)gerütteltunddadurch entgastwird. Das gerüttelteGußeisen,das nachdemEr- finderDechenes ,,D-Guß«benannt wird,ist völlig blasen- freiunderhälteineum30oh.höhere Festigkeitalsbisher, was fürdieMassenherstellung von Kriegsgerätteilen außer- ordentlichwertvoll ist. DieEinrichtungskostensind unerheb- lichundderGuß selbstwird nichtversteuert

Jnderausländischen Pressewurde öfter fürdenGedanken geworben, stattdesPulverantriebs imGeschützmagnetische Kräftezuverwenden. hierzumüssenunter demaus magne- tischemMetall bestehendenGeschützrohringewissenAb- ständen Elektromagneten angebrachtsein,dieje nachdem FortschreitendesGeschossesvom Ladungsraum abinTätig- keit treten und sofortwieder ausgeschaltet werden. Das durchdieAnziehungskraftdes ersten Magneten inBewe- gung gesetzte Geschoß erhält durchdiefolgendeneinen fort- dauernden ZuwachsanGeschwindigkeitbiszurMündung.

Die Schwierigkeiten der herstellung eines Magnet- geschützes bestanden bisher darin, ein geeignetes Rohr- metall zufindenunddieAusschaltungderMagneteimBer- hältnis zur Vorwärtsbewegungdes Geschossesregeln zu können; auchwar esfraglich,obdersehr empfindliche Rohr-«

körper sich fürdieMassenanfertigung eigneteund obdie nötige elektrische KraftimFelde sichergestelltwerden kann.

Jm ,,Memorial d’Artil.«-1925,November, war ingroßen Umrisseneinderartiges Geschütz entworfen, das sichaber infolge großer Mängelfüreinen praktischen Versuch nicht eignete.Laut ,,WoinaiTechnika« 287J1926sollinSchweden dieKonstruktion eines Magnetgeschützes eingeleitet sein,das folgendephantastische Zahlenaufweist:47,5cm Seelenweite, 27,5mRohrlänge,3tGeschoßgew.,1000msSek Anfangsgeschwindigkeitund60Schuß-Min. Feuergeschwin- digkeit. Diese unglaublicheFeuergeschwindigkeitwird damit erklärt,daßderRohrverschlußwegfälltund dieGeschosse aufeinem endlosen Laufbande dicht hintereinander indas Rohreingeführtwerden. Neben dergroßenAnfangs-und Feuergeschwindigkeitwürde dieses Magnetgeschütz nochden Vorzug haben, daßmitderKartufche auchdasMündungs- feuerund eine Gefahrenquelle fürdieVatteriebedienung fortfiele. Diepraktische Lösungdes Gedankens ruhtvor- läufig wohlnur inderSeele desKonstrukteurs, fürdie Wirklichkeitabernochinweiter Ferne.

DerLuftschiffbau, deram Ende desKrieges keine günstigen Aussichten hatte, stehtwieder inBlüte —- sowohl zuVerkehrs-wieKriegszwecken. InAmerika tauchtein Luftschiffentwurfnachdem anderen auf. Die Goodyear- Zeppelingesellschaft plant den Bau eines Zeppelins von 1850000bm Inhalt,unddieMarineleitung fordertekürzlich

Angebote f.denBaueinesRiesenluftschiffesvon 200 000cbm Fassung,das beieiner höhevon 1000m eine 70Knoten- Geschwindigkeit erreichen soll; Durchschnittsgeschwindigkeit 50kn. DieArt derGasfüllung ist freigestellt. Dieher- stellungmußvon einer amerikanischenGesellschaft erfolgen.

—- England hat fürdenVerkehrmitJndien 2Großluft- schiffevon 140 000cbmimBau. Essind hierzugründliche Forschungen am Modell undan einem derStarrluftschiffe (R.33«)selbstvorgenommen worden. An300Stellen des Luftschiffrumpfes wurden nach »Journalof theR.Aeron.

Soc.«1926,190,Druckmessungen währendderverschieden- stenLagen des SchiffesimFluge vorgenommen; ebenso wurde dieinnere Verteilung dieser äußeren Druckkräftein bezugaufdieBeanspruchungdesGerippesgemessen.Auch wurde derDruckaufdenBugdesfreiverankerten Schiffes ermittelt.

Jtalien hateinhalbstarres Luftschiffvon 51000 cm Inhalt, 174mLängeund 24m mittlerem Durchmesserim Bau. Das metallene Versteifungsgerüstermöglicht (laut ,,Woina i.Techn·« 1926, 296)einebessere Aufhängungder Motorengondeln, eineVerstärkungderSpitzeundstarre An- bringung derDämpfungsflächen.DieSeitenräume werden von denGaszellensackartig ausgefüllt. Mit sechs245Ps- Motoren erhältdasSchiffeine Hohn-Geschwindigkeit Mit 29t Eigengewichtträgtes diegleicheNutzlast.

Rußland baut ein halbstarres 38 000cbm-Kußkin- Luftschiffvon 73mLänge,27m Höheund24m Durch- messer fürdieLuftliniePetersburg—Wladiwostock,diemit dendrei 400PS-Bolschewik-Motoren in 77Stunden (bei 120 kmhöchstgeschwindigkeitzurückgelegtwird. Bei12Mann Besatzung solles44Fahrgästeund2tFrachtundPostmit- fiihren. (»Ztschr· für Flugtechn.u.Motorlftsch.« 1926, 22.) Frankreich, das mit den drei deutschen Zeppelinen nichtsanzufangenwußte, läßt jetzt für seine Marine ein kleines 12000bm-Pralluftschiff von 36m Längeund 8111 größtem Durchmesser für Schulzwecke herstellen. Es hat nach-s ,,All«theworld’s aircraft«1926einen 70PS-Anzani-

Motor,Betriebsstoff für3Std.und1Führer,1Mann Be- atzung

JnFrankreich ringt sichimmer mehrdieErkenntnis durch,

«

daßdiefranz.Kampfwage nnicht mehrdengeänderten taktischenVerwendungsgrundsätzenentsprächen, daßvor allem ihreBeweglichkeitweder instrategischer noch taktischer Beziehungausreiche. Jnder»RevueMil. Fr.« 1926, 8, for- dertPigeaud dreiverschiedene Kampfwagen:

1.Sehrvieleleichte9t-Wagenmit2M.G.oder1Kan.;

Durchschnittsgeschwind.15km, strateg.Beweglichkeiteines Lastkraftwagens; überschreitfähig für2In breite Gräben, schußsichergegen Jnf.-Feuer, Bedienung 2—3Mann.

2.15t-Schlachtkampfwagenmit7,5 cm-Kan. oderSchnell- feuerkan., mit M.G.; mittl. Geschwind.12——15km,über- schreitfähig für 2——2,5mbreite Gräben, schußsichergegen tragbareKampfwagen-Abwehrwaffen. Bedienung mindestens

3Mann. Verwendung gegen befestigte Stellungen als

Schrittmacher der leichtenKampfwagen; Ziele:entfernte M.G.,3. Stützpunkteundfeindliche Kampfwagen.

Einigeschwere60t-Wagen mit 10,5oder 15,5em- Kan. undM.G.; mittlere Geschwind. 8—10km; schußsicher

gegen Panzergeschosseder FeldartL Verwendung gegen

stark befestigte Stellungen.

4.Dazueinen ,,Fährwagen«,dermit einer Schwimm-

unterlagemitRaupendenKampfwagen zurFlußüberschrei- tungaufnimmt.

Pigeaud gibt aber zu(wie Perräinder»Rev. d’Jnf.«

1926,VIII), daßesaus wirtschaftlichen Gründen unmög- lichist,inabsehbarer Zeitdieaus dem Kriegeübernom-

Ieppielslsaus

spezielliatalog Itasteafkei

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1509 1927 MilliärsWocheublaii—- Nk.41 menen4000—5000 Kampfwagenzuerfetzenzman müßte sich mit dem ,,Vleigewicht veralteten Kriegs- mate rial s«abfinden.

AuchdieEngländer haltendieGeschwindigkeitundgute BeweglichkeitaufdemGefechtsfelde fürdieGrundbedingung derSicherheitdesKampfwagens. Sielegen daher nachden BemerkungendesJnspekteurs derJnfanterie (,,Jnf.Jour- nal«1926,5)mehrWert auf dieseEigenschaften,als auf starkePanzerung. Das AußergefechtfetzendurchMinen sei beischnell beweglichen Kampfwagennur gering,denn essei Unmöglich,dasganzeVorfeld durchMinen zuverseuchen.

Ein gutes Kampfwagenhindernis muß schnell

gebautundverlegtwerden können.Das Minenlegen ist noch zllzeitraubend und erfordert Sachverständige.Jn ,,The RohalEng.Journal« 1926,III, wird daher zur Kampf- Wagenabwehreinekleine, leicht tragbare Mine von 10Pfd.

miteinfacher Sicherung verlangt, diemitwenigenSpaten- fxlchengelegtwerden könnte. Sieerfülle ihren Zweck,wenn sie denKampfwagen durchZerschlagenderGleiskette unbe- weglich mache. 1926 wurde aufUbungsplatzMeade durch Versucheermittelt, welchegeringste Menge Sprengftoffnötig Ist-den Kampfwagen unter verschiedenen Umständenbe- wegungsunfähigzumachen. Bl ümne r.

Das jugoslawische Problem.

« Studien zurBalkanpoliiik.

VonFriedrichv.Taysen, Gen.d.J. a.D.

Es isteinsehr verdienstliches Werk, den ShS.-Staat unserem Verständnis näherzubringen; ist doch schonder Name manchemeinRätsel. Doppeltverdienstlichistdas Werkineiner Zeit,inder dieGegensätzeim Südosten EuropassichbiszuoffenemKonfliktzu steigerndrohen.

Wer sichüber die Verhältnissein diesemWetterwinkel unterrichtenwill, dem seidas Bucht-) bestensempfohlen.

Es»bringt indenkbar knappsterForm, ohneinnüchterne Wissenschaftlichkeitzuverfallen, einen Überblick über die Geschichtedereinzelnen Landesteile, um dann denGesamt- ftaatfür sichundinseinem Verhältniszuseinen Nachbarn Undzureuropäischen Politikzubehandeln.

Jneiner Beziehungkann ichdemherrn Verfassernicht anz folgen. Er war unlängstim Reicheder Serben, Kroaten und Slowenen undhatinpersönlicher Fühlung- liahmediehoffnungen und EnttäuschungenderBewohner kennengelernt.Das steigertdenWert seiner Ausführungen UJTdist wohldieErklärungdafür, daßerWünsche fürer-

fullbarund förderungswert ansieht,diesichkaum werden verwirklichenlassen.Das beziehtsich insonderheitaufdie

Traume,diesichandenAusbau der Adriahäfen knüpfen.

Sie werden Träume bleiben, solang-e Italien denSchlüssel zum ,,mare nostr0« inder-hand hat.Man solldieBedeu- tungderAdria für Jugoslawien nicht überschätzen;eshan- deltsichmehrumeinePrestige-alsumeineLebensfrage.

Es war fürbeide Teile unheilvoll, daßdieDonau- monarchiedieAufgabenichtzulösen vermochte,denBalkan mit·seinen aufstrebenden und leistungsfähigenKräftenals gleichberechtigtesGlied mit demNorden zu verknüpfen.

Budapestwar wieso oft stärkerals Wien, der Magyare ölelbewußterals der Deutsche. Der Träger aller hoff- UUUgeU, Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdinand, wurde von Serben erschlagen,eskam derWeltkrieg, dieDonau- Monarchie zerfiel, ohne einen Erben zuhinterlassen.Was danndieFriiedensschlüffe fchufen,bedeutete nicht Angliede- VUJIGsondernTrennung. Eine ununterbrochene Ketteden SlegernergebenerStaaten solltedieMittelmächteein-und kWschließenObdieKettenglieder zueinander paßten,obsie m sichundindserVerbindung mit denNachbarnhaltbar waren,bliebaußer acht. Undgerade die Grenzen, uber die das wirtschaftlicheund kulturelle Leben hineinfluten

V)Das Jugoslawische Problem. Studien zur

Balkanpolitik.VonGen.d.J. a.D. Friedrichv.Tays en.

Berlin1927. Verlag E.S.Mittler8rSohn. Preis: 3,80NM.

1510 muß,um im AustauschundZusammenflußaller Kräfte allen zunutzen,gerade diese Grenzenwurden gesperrt. Die Adria spieltindiesemZusammenhange kaum eine Rolle;

sie ist Sehnsuchtsziel,wieman esbeianderen Völkernauch beobachtenkann,aber nicht Lebensbedingung. Saloniki und der Schienenstrang nachKonstantinopel sindneben der Donau dienatürlichen Ausmündungen,dieaber erstdann zurvollen Geltung gelangenwerden, wenn derStrom der Wirtschaft und Kultur nichtmehr am Nordrand Zugv- slawienskünstlich gehemmtwird. Esmuß dochzudenken geben, daßunmittelbar nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie derGedanke einer Donau-Konförderation Gestalt gewann. Er bewies dochnur, daßdieDonau- monarchie, nichtaber ihreMissioninTrümmer gegangen-

war; füralten Jnhaltsuchteman neue Form. Je mehr

dieseErkenntnis sich durchsetzt, destolockerer wird das Ge- fügederKette,das dieMittelmächteumschließt. Jeloser ihr Gefüge,destogesicherterderAusbau Jugoflawiens und der Ausgleichaufdem Balkan. Ein Zusammenstoßzwi- schen Jtalien undJugoslawienkann diese Entwicklungauf- halten,aber nichtinandere Bahnenlenken. P. Fl.

Vom Wesenund Werk der überrafchimg.

Elausewitz sagtvom Wesen der Überraschung im dritten Buch seines ,,Buchesvom Kriege«: »Die Uberraschung liegt ohneAusnahme allen Unternehmungen zugrunde, nur in sehr verschiedenenGraden,je nachderNatur der Unter- nehmung undderübrigen Umstände.«Erunterscheidetin seinen Untersuchungen zwischenderUberraschung beistra- tegischen Operationen undbeitaktischen handlungen Wäh- renderihr fürdieTaktikdengrößtenWert beimißt, hälter aufdemGebiete derStrategie ihrGelingenfür schwieriger, undzwar umso schwieriger, je mehr sie sichmitderPolitik verknüpft. Geheimhaltung undSchnelligkeit,dieGrundlagen derÜberraschung,sind nach seiner MeinungbeiderViel- gestaltigkeit,derSchwerfälligkeitderStaatsmaschine schwer zuerreichen, schwerzubewahren. Ausnahmen,wieFriedrichs Feldzug im Jahre 1757,Vonapartes Übergangüber die Alpen1800bestätigen ihmnur dieRegel-

Michdünkt,die Verhältnisse habensich seit Elausewitz erheblich verschoben. JmZeitalterderTechnik vermag auch inderStrategie, beiderKriegseröffnung die Uberrafchung einehervorragende Rolle zuspielen. JnwenigenStunden sind FliegetundKampfwagen, überdiejedemoderne Mill- tärmachtverfügt, kampfbereit,inwenigenStunden sind sie andenGrenzen,überundvor denKraftzentren desanzu- greifenden Staates. Mit einem Schlage, gleichsamüber Nacht, vermögen siedenAhnungslosen mattzusetzen,-wenn er nichtinZeiten derSpannung ,,Toujours envedette"

ist. Klein,aber beweglichwerden diemechanischen Heere derZukunftsein,wiederLäufer,derSpringer werden sie über dasSchachbrettdesKriegeseilen,nichtlangsamund bedächtigvorrücken wiederBauer, wiedieMassenheeredes Weltkrieges. Nichtdierohe Gewalt von MenschundEisen, dieKunstdesFührerswird wieder das blutigeSpielbe- herrschen,wird dieÜberraschungdes Gegners nach Zeit undRaum vermehrtinihre Rechnungstellen.sFrankreich, von alters her,,novarum rerum cupida«, beginntbereits solche Gedankengängeindie. Tatumzusetzen.Esversammelt anfeiner Ostgrenzeeinenicht allzu große, aberstets schlag- fertige,,armee deoouverture", der diedoppelteAufgabe zugedachtist:Durch überraschendes Vorbrechen über den Rheindiedeutsche Mobilmachung imKeimezuerstickenund dieAufstellungdesVolksheeresimeigenenLandezudecken.

Diemodernen Kriegsmittel, Gas,Fliegerbomben, findwie geschaffen,dieLösung solcher Aufgabenzuerleichtern. Über- raschend eingesetzt, sollen sie nichtnur tatsächlich,sondernvor allem seelischden Gegnerlähmen,zumGegenschlag unfähig mach-en. WirDeutsche hattenimWeltkriege diesesMoment imWesenderÜberraschung nicht genügend erfaßt. Wir suchtendieTäuschung,dieUberrumpelung desGegnersim wesentlichen durch Geheimhaltung unsererMaßnahmenzu erreichen,wirunterschätztendieüberrafchende Wirkungneuer KampfmittelunddenWert des WechselsderKampfmethode.

III-

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