• Nie Znaleziono Wyników

Militär-Wochenblatt : unabhängige Zeitschrift für die deutsche Wehrmacht, 111. Jahrgang, 25. April 1927, Nr 40.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Militär-Wochenblatt : unabhängige Zeitschrift für die deutsche Wehrmacht, 111. Jahrgang, 25. April 1927, Nr 40."

Copied!
16
0
0

Pełen tekst

(1)

«:L-.—:.s IT; .-

zspwz L--—--i. . F-

Nummer40 Berlin, den 25. April1927

L

111. Jahrgang

UnabhängigeZeitschriftfiirdie deutsiheWehrmacht

fdeistnur mitGenehmigung derSchriftleitung gestattetsi-das - llitärswochenblatt" erscheintamst» 11»is.undes.jedesMonats O- derBezug-preis betriigtoiertelfiihrlich M.3,80 si-Bestellungen nehmen alle Postansialten, Buchhandlungen und derVerlagan st- Hauptfch ri ftleitung: Generalleutnanta.d. Tonstantin o.Alteock,

Charlottenburg 2,Berliner Straße23,Fernruf: Steinplat) 10116 si- AllefürdieSchriftleitung bestimmten Zuchriften sindnur andie vorstehende Adressezurichtensi-Nachdru undUbersetzungderAuf-

VerlagE. S.Mittler F-Sohn,BerlinSW68, Kochslr.68-Fernspr.:Zentrum10736—10739 -PosifcheckkontoxBerlinNr.540

Inhaltsäbersichk'Massenheer oder Technik. haruspex. —- Jugoslawien im Spiegel innen- und außenpolitischer Betrachtungen. EinigesüberdiechinesischeArmee. —- Gedanken überExerzierformenneuzeitlicher Kavallerie. —- Zur Frage: Soll dieKaoallerie dieLanze beibehaltenoder abschaffen? Schwimmen freiamPferde. ZurKampfwagenfrage. Mbg. Funkverbindungzwischen Kampfwagen. KriegsbereitschaftalsVorbeugungsmittel gegen denKrieg.Rw. FranzösischeAufgabe9. TschechischeAufgabe7. Todesfällevon Offizieren usw.derehem. Königl.

Preuß. Armee (Nachtrag). heereundFlotten. —- Ausdermilitärischen Fachpresse. Verschiedenes. Offizier-und Truppenvereinigungen.—- Familiennachrichten. Anzeigen..

Massenheekoder Technik inweit höherem Maße,undimletztenKriegtötetensieweit- mehralsdas Gas.

Jmmer wieder wird in denverschiedenenStaaten die Dann ist nocheine andere Erwägung, dievom General Frageerörtert, inwelcher Formsichseinkünftiger Kriegab- P ershing, der fürdieRatifikation ist, hervorgehoben.

spielen wird,obnoch Massenheereoder kleineheere, letztere Erhältesnicht fürunwahrscheinlich,daßdernächste Krieg mitallen Mitteln derTechnik ausgerüstet,inderStunde, in einGashervorbringen wird,dassoforttöten wird,undzwar derMars regiert, denAusschlag gebenwerden« genau so gut Tausendevon NichtkämpfernwievonSoldaten.

Wir bringen nachstehendeineamerikanische Stimmei): DerGeneral kennt genau denKriegundseine Ansichten

»GelegentlichderschwebendenFrage,obdasGenferPro- find Nicht leichtzUNehmen »AbergleichUPOhlPleibkPie,TUk- totoll durchden Senat zuratifizieren sei, istviel über die suchebestehen-daß- iAllS diesesLand M emell kWiklgeU linmenschlichkeitdesGasgebrauchs inKriegszeiten und seine Konflikthineingezogenwird, esdurch Versuche daraufvor-

Ausschaltunggeredet. bereitet sein sollte,einGas indieWagschalezuwerfen,

DieAnhänger derRatisikation, einschl.Senator Borah ebeUJOWikkUUAFIVLJUWiedASseinelsFeinPe-·Sonst IjkeS undStaatssekretär Kellog, sindderAnsicht, daßeine giin- Wenig WA·h1«fcheIIIlIch-dilees IIIfemem jetzigenSkAUDek-

stige Stellungnahme Amerikas zum Artikel 5desVertrages haltenvkilelbti · ·

dieAbschaffungdesGases kraftvollsichernwürde. VereinigteVerwendung voiivFlugzeugenundGas istzwei- Dies istganz sicher fraglich Kriegkeimt keinGesetz,und felsohnederSchlusselzum StegemIrgendemem kImftigen wenn einLand ineinenKampfumseine Existenzvermittelt SFFIege-»Heere UND»FIOtteUflsldNUV bedeUkUUgSUOUAls ist, so lehrtdieGeschichte, daßesdiewirkuuggoonste Wasse, vitfskmfte undAlsUntisportmltteli

überdiees verfiigt,gebrauchenwird, ganz gleichgültig,ob Amerika suchtkeinen Kriegundwird ganzsicherbiszum VerträgeinFriedenszeiten geschlossensind· äußersten gehen,um einen zuvermeiden. Aber dieVer- Aber,esmag seinwie eswill,dieStatistiken dergrößten einigtenStaaten sindeineGläubigernationineinem Maße, Autoritäten aufdiesemKriegsgebiet,einschl·des General- wie esdieWeltgeschichteniegekannt hat, Und dieinter- chirurgenderArmee, zeigenklar,daßdieVerwendung von nationalen Kraftäußerungen offenbaren täglich Eifersucht Gasdiemenschlichstedervielen Erfindungen zumTöten ist. über seineStellung. .

Weniger als2oh.derGasverletzten starben; dieBerichte Das Land solltevorbereitet sein, sich selbstzuschützen«·

übertreiben,dadieGreuel derNachwirkungen starküber- Soweit dieamerikanische Auffassung. Dieganze Frageist

trieben worden sind. janichtneu. Der verstorbene Feldmarschall Freiherr

Tatsacheist,daßdietödlichsie Kriegswaffewahrscheinlich v.d.Goltz hatsichbereits 1883 inseinemBuche:»Das dasBajonett ist. JmVerhältniszuden eingesetztenSol- VolkinWaffen«,zudieser Frage,wiefolgt, geäußert: »Einst daten hat durchdieZeitalter hindurches mehrLeben ge- wird derTagkommen, wo diejetztimKriege herrschenden fordert,alsirgendeine andere Kriegswaffe.Feuerwaffenund Erscheinungen schwinden,wo Formen, Gebräuche, Ansichten Bomben, wenn sie nicht sofort töten, verstiimmelnihre Opfer wieder wechseln. Läßtman den Blick in dieZukunft

«

schweifen, so ahntman selbsteineZeit,wo dieMillionen- täI)New York Commerciab 16.12.1926.

unlink-new Gesellschaft-— usul streiten-artige

fertigen unter Garantie tadellosen sitzes zu mäBigen Preisen undentgegenkommenden Konditionen an,auchunterhalten wirständig grobesLagerbestverarbeiteter Anziigeu.Mäntel

Milli- lslllllililllllilllS.In. li.l«l--ISIIUI 92 Fäåk.k-ksks'"k-"å«å3-ZFZZZZBERLIN-II

heerederGegenwart ihreRolleausgespielt haben.«

»Ap-

.-.T-k.;-.x—.-

-—

---;

---,..-s.«..-sp

-.-.-—

.-..-,.--.--—«-—.——«-—--.«:-»i-«

--.-.--:-«--.-

-

«

»wes

-.«

-,««..

:

-«-2-.-—k-.-M«..——k»

.—

-—..——-.

(2)

1475 1927——-Mantis-nachkommt m.4o 1476

Einen Beweis fürdieverschiedenen Ansichten,obMassen- heeroder nicht, hat bisherniemand erbringen können. Es stehteben Ansichtgegen Ansicht.Vonvornherein verfehlt sindalleVersuche,dieFragevom einseitigen militärischen Standpunkt lösenzuwollen.

Jedes Heer istnur einTeil seines Volkes,undjederKrieg istnur einAusschnittaus dem großenVolksleben. Ein Heer ist fernereinKind seiner Zeit,und eineKriegshand- lungist auchnur der Gipfelpunkteiner Reihevon Vor- gängen,die mit zahlreichenFaktoren des Lebens eines Volkes zusammenhängen.Sosind HeerundVolk, Kriegund Volksleben festmiteinander verbunden. Unddementsprechend vollzieht sichsauchdieEntwicklungdesHeerwesens,derVe- wasfnungundderKriegsmittel gleich-laufendmitderübrigen Entwicklungeines Volkes.

Früh-erwurden Hundertevon kräftigen Armen gebraucht, umLastenzuheben.Heute stehtaneinem Kran einMann, erdrücktaufeinen Knopf,undspielendwerden dieLasten von einem Platzzumanderen geschafft.Früherwurden zur Beförderungvon Nachrichten LäuferoderReiter verwandt, heute telephoniert man, man funkt. Wenn früherbeim Vergbaudurchdiemenschliche MuskelkraftmühseligdasGe- steinherausgebrochen wurde,wird jetzteinkleines Vohrloch gemachtundman sprengt.Jneinem modernen Maschinen- raum, indemstündlich ungeheure Mengen von Energien erzeugtwerden, diefrüher durch Menschenkraft überhaupt nichtzu-erzielenwaren, schaltetundwaltet einhochqualifi- zierterArbeiter.

So hatausallen Gebieten dermenschliche Erfindergeist dieMuskelkraft desMenschenund dieMassenverwendung desMenschen überflüssig gemacht.Undeinen Stillstand gibt es bekanntlich nicht,sondern, entsprechenddem Gesetzder Evolution, mußdermenschliche Geistimmer weiter schaffen.

Wäre demnichtso,wirwürden noch heuteinHöhlenbeim schwelenden Kienspaneinelendes Dasein führen.

Jngleicher Weise hat sichdas Heerwesenentwickelt. Ve- kannt istdieErzählungvon demUrmenschen,dermitseinem Weibchenvor einem stärkerenMännchenineine Höhle flüchtete.Der Verfolgerdringt nachund dersichere Tod des körperlich schwächeren Männchens scheintunausbleib- lich. Da im letztenAugenblick siehtdieseseinen Stein.

Ein Lichtstrahlleuchtet in dem sont dumpfen Gehirn

auf. Es erkennt denStein als Wa e,ergreift ihnund

erschlägt seinenanKörperkraft überlegenen Feind. Der Geist hatseinen ersten SiegüberdieroheKrafterrungen. Und von diesem Zeitpunktabhat sich aufdemGebiete derVe- waffnung und derKriegsmittel einunaufhaltsamer Fort- schritt vollzogen.VomSteinbeil zurblanken Waffe,von der Schleuderunddem Bogen zurHandfeuerrvaffe, von dem Katapult biszur dickenVerta, von derdurchRuderer be- wegten Triere zum heutigen Kriegsschiffund dem Uboot.

UndschließlichimWeltkriege.Eswurde nichtnur dieLuft durchdas Flugzeug erobert, sonderndieKriegsmittel, die roheMaterie, wurden immer mehrverfeinert, verflüssigt, verflüchtigt.Man verwandte das Gas. Man schufdamit einetodbringendeWaffe,diemitdemmenschlichen Auge nicht mehrzusehen,mit denHänden nicht mehr greifbsarwar.

Wervor demKriegevon einem, derartigen Kriegsmittel ge- sprochen hätte,wäre zum mindesten mitleidig angesehen worden. Mitjeder kriegerischen Erfindung wurde,genau wie imWirtschaftsleben,dieMuskelkraftdeseinzelnen Mannes, deseinzelnenKämpfers immer wertloser.So konnte man imWeltkriegebeobachten,wienichtder Muskelathlet den Eindrücken desmodernen Kampfesam leichtesten standhielt undam besten seinenPlatzausfüllte, sonderndernerolich undgeistig starkeSoldat.

DieEntwicklungderKriegsmittel schreitetnun. fort,-und dieMassenheeremit ihrenTanks undGeschützenundauch dieVereinigung von FlugzeugenundGas werden hinfällig werden durchdieSchöpferkraftdesErfinders.

EntsprechenddemGesetzder Evolution, dürfte das neue Kriegsmittel, infolgerichtiger Weiterentwicklung der bis- herigen Erfindungen, noch mehrverflüchtigtals das Gas

undnochwenigermitdenmenschlichenSinnen wahrnehm- barsein. Aber es würde auch nicht,wiedieVereinigung von FlugzeugenundGas,Tausendevon Nichtkämpfernund Soldaten töten,sondern dichtbevölkerte Landstriche dem Erdboden völlig gleichmachen.

Ob diesesMittel nochzurAnwendungkommen muß, hängt ganz allein davon ab,obdieVölker inderjetzt völligaus denFugen geratenen Welt rechtzeitigvernünftig werden undsichzufreier,friedlicher, zivilisatorischerundkultureller Arbeit einigen. NachdenErgebnissen derletztenJahreist dieseHoffnung gering.Eswirdalso noch diesesMittels be- dürfen,umdieVölker zurEinsichtzubringen-

Haruspex.

Jugoslawien imSpiegelinnen- undaußen- politifcher Betrachtungen

Das kleineSerbien derVorkriegszeit, geführtvon Pasitsch

demdieGeschichtedasEpitethon einesValkan-Vismarcks zuzuerkennen scheint—, verstand esmeisterhaft, dieEini- gungsbestrebungen der Südslawenzuentfachen. Undals mitdemZusammenbruchdserösterreichisch-ungarischenMon- archieKroaten undSlowenen überihre fernereStaatsange- hörigkeitzu entscheiden hatten, da trugdie großserbische Vorkriegssaat ihrereich-en Früchte. Esentstand, fastwie selbstverständlich,derjugoslawischeStaat. DieGrundlage desZusammenschlussesderSerben, Kroaten und Slowenen zum S-H.S. Königreichbildete die Gleichberechti- gungdieserdreiNationalitäten, welchejedoch nach erfolgter Staatsbildung bald aufhörte.DieSerben fühlten sichals SiegerundsahenindenKroaten und Slowenen bloßEle- mente zweiter Güte,drückten sie staatspolitischindenHin- tergrund und entfachten innerpolitischeKämpfe, welcheim krassen GegensatzzudermitsovielLärm verkündeten Ver- brüderung stehen. SolangePasitschsam Ruder war, ginges noch;als dieser geistige BalksanriesejedochdieAugen schloß, begannderHader-

Esgenügt,zuerwähnen, daß seinNachfolger Uzunovitsch in Jahren dassechsteKabinett leitetundvom Volkshumor bloßals»UzunovitschderV1.«bezeichnetwird. DerGrund zu diesenfortwährendenRegierungskrisen ist einzig und allein aufden Kampfzurückzuführen, welchendieKroaten undSlowenen umdieAnerkennung ihrerGleichberechtigung führen. DieSerben haltenihnenstetsdiestolzenWorte entgegen, daß siees waren, welchedienun Anmaßenden

»aus dem Joche fremder Unterdrückung be-

freit haben«.

Noch schlechter stehtesnatürlichmit deninderMinder- heit befindlichen Nationalitäten.

DieMohammedane rspielenweder impolitischen, nochimwirtschaftlichenStaatsleben eineRolle,undobwohl sieJahrhunderte hindurchindenheutezuJugoslarvien ge- hörendenGebietenseßhaft sind,werden sieals »Fremde«

betrachtet. Ähnlichergehtes denVanater und Vacskaer Deutschen (Schwaben) undMagyaren Letztere habenz.V.

keinen einzigenVertreter imBelgraderParlament, bloßbei den Komitatswahlen gelangesihnen imBunde mit den Radikalen, von mehrals1000Mandaten 19für sichzuge- winnen. Vielistdies wohl nicht, immerhin abereinkleiner Erfolgineinemsolchen Staate, wo dieSerben alles ansich gerissen haben.Vorläufig ist auchkeineHoffnung, daß diese Verhältnisse besserwerden. Die18Portefeuilles desjugo- slawischen Kabinetts sindz.Zt-von 15Serben und3Slo-

wenen besetzt,undUzunovitschweiß dahernie mitRück-

sicht aufdiestets gekränktenKroaten undSlowenen —, in welcher Stunde ergestürztwird. Seine parlamentarische ,,Mehrheit«, ausdieersich stützt, beträgt nämlichimbesten

Falle5——6 Stimmen. · .

ZurZeitberatet das jugoslawische Parlament dieHaus- haltvorlage für 1927l28 (11690Millionen Dinar). Von dieserSumme desVoranschlags entfallen aufZweckeder Landesverteidigung 2350Mill.Dinar. JmVorjahrewurden für diese Zwecke2413 Mill Dinar verausgabt. Jnteressant istes,daßdieHeeresausgaben etwa 20vH.unddieVer-

(3)

1477 1927 miiitäk-wochenbiait «Jik.-4o 1478

kehrsausgaben etwa 22oh. des Gesamthaushaltes aus- machen.Dadiesebeiden Ressortsvon serbischenGeneraleii geleitetwerden, so verfügen eigentlichdiezweiserbischen Militärs fastüberdiehälftedesStaatshaushalts.

TrotzdesReichstums desS.»f).S.Königreichs an Natur- schätzenundlaiidwirtschaftlichenErzeugnissenkann dieWirt- schaftslagenichtalsgünstig bezeichnet werden. Das Geldist teuer,handel undIndustrie stocken,derinnere Verbrauchist gering,undso hatdiewirtschaftliche Entwicklung keinebe- sonderenFortschrittegemacht.DasUrteildesuninteressierteii Auslandes kennzeichnetam bestenderUmstand, daß Jugo- slawiennur teuer undunter schwer-en Bedingungen zuAus-

landsanleihen gelangt. .

VielleichtnochschwereristdieLage desKönigreichsiii außenpolitischerBeziehung.

Pasitsch hatseinem Land, mitdemBeitritt zurKleinen Entente und miteinem Ausgleichder serbisch-it-alienischen Gegensätze,eine verläßliche Grundlage außerpolitischerEnt- wicklungzusichern geglaubt. Mit seinem Tod brach diese Selbsttäuschung zusammen- DieKleine Entente wankt be- reits unddieitalienische Freundschaftist durchden»albanisch- italienischen PaktinBrüchegegangen. Jugoslawien—- das sichschonalsBeherrscherderAdria sah wachtenun plötz- lichaus diesemTraum aufundmuß verzweifeltundzähne- knirschend zugeben,daßdieAdria einitalienisches,,mare nostro« bildet und Mussolini in dieser Beziehung keine Skrupelnkennt.

Während sichsjedoch h.S.H. erstjüngstderitalienischen Gefahrbewußt wurde, kann esanderenteils keineFreunde aufweisen. Die Bulgaren —- entwaffnet und inter- iiational gedrosselt—- betonen zwar stetsdieNotwendig- keitfreundschaftlicher Nachbarschaft WelcherBulgar hat jedochdieBregalnica, den Frieden von Bukarestund die

unsterjgchtenhunderttausende mazedonischer Bulgaren ver- gesen. ...

Undähnlich stehtes mit Griechenland Kann es jean

serbische Aufrichtigkeitglauben, wenn dieses,als es sich starkglaubte, dieErweiterung derFreione um Saloniki und dieÜbergabederBahn Salon-iki— evgneli forderte?

Muß Griechenland nicht stets gefaßt sein, daßeinerstarktes Jugoslawienwieder agressivwerde? ...

DereinzigeNachbar,mitdenH.S.h. ineineinannehm- baren Verhältnissesteht, ist Runiänien, doch auch diese Nach- barschaftkann indemSatzzusammengefaßtwerden: »Man interessiert sichgegenseitig nichtsehr.« Von Liebe oder Freundschaftistkeine Rede. Esbliebe nochUngarn, mit welchemsie jetzt bessereBeziehungenanknüpfen wollen,um wenigstensnacheiner Seite hin gesichertzu sein. Dieses grollt abierauchnoch!

Währendes Jugoslawien nichtgelungen ist,sichim Jnnern undnach außeneinegesunde Atmosphärezusich-ern, hates zweifellossehrviel zurEntwicklung seinerWehr- machtgetan. Sein Soldatenmaterial istvorzüglich. Der Serbe war stetseinguterSol-dat,unddieUngarn, Kroaten nndBosniaken waren, außerden Alpenländern,derStolz deralten österr·-ung.Armee. Nur kambeiderOrganisation der«jugoslawischenArmee dasselbe Prinzipwie beiderpoli- tischenFührungzurGeltung. DieLeitungderArmee liegt einzig in.derhandserbischer Offiziere. Dieaus deralt-en

k. u.k Armeeübernommenen Offizierewurden möglichst

raschpensioniert,und so vermissen dieinderArmee ver- tretenen verschiedenenNationalitäten jenesVerbindungs- glied,welchesdieaus ihnen hervorgegangenen Offiziere zwischendemeinfach-en Mann und der staatlichenObrig- keitbildeten. Abgesehenvon dieser Verbindungstätigkeit, welcheeinpolitisch-esEingewöhnendesnichtserbischenSol- daten erfordert hatte,vermißtdieArmee schonbeiihrer Ausbildung schwerdiese·bestgseschulten,kriegserprobten Offiziere,welcheden·altserbischenan Bildungund Intelli- genzweitüberlegen sind.

DieArmee bestehtz.Zi.aus 16Jnf.Divisionen, deren Ausbau programmäßig fortschreitet. Besonders gründlich wird dieEntwicklung derArtillerie und derLuftstreitkräfte betrieben. AlsNachteilmuß erwähnt werden, daßdas notwendige Kriegsmaterial aus demAuslande eingeführt

werden muß.Umdiesem Übelstand abzuhelfen,wird bereits inKraljevo einemoderne große Flugzeugfabrikgebaut,die es ermöglichen soll, daßdiefüreinen Kisiegsfallals not- wendigerachteten2000 FlugzeugeangeblichinderHeimat erzeugt werden können. Außerdemwird das Arsenalin Kragujevac und die Pulverfabrik in Obilitschevoständig erweitert, modernisiert und an Leistungsfähigkeit gehoben.

Alles iii allem zeigt dieTätigkeitder jugoslawischen heeresleitung den festen Willen, diieArmee bald schlag-

ferftigzumachen,undderStaat scheut hierfür kein

Feld-

oper. ·

Einiges über die chinesischeArmeeM

SchonMarco Polo hobdenfriedlichen CharakterderChi- nesen hervor. Unter energischer Führung kämpfenaberauch dieChinesen gut.Wohl istesnotwendig,daß jede Abteilung ihrenScharfrichter mitführt. Derchines·Soldat zeichnet sich durch AbhärtungundGenügsamkeitaus. Fleisch erhält erfastnieundnährt sichvon.einem Brot,dasersich selbst aus Reismehlbereitet. DieOffizierewerden indeneinzelnen Statthaltereien meistvon Ausländern geschult.

Ambesten sinddieDivisionenTschan-Tscho-Lins organi- siert.Diese Div.haben2Brig.zu3Rgt.Jedes Rgt. hat 4M.G. und4Stokes-Mörser. DieDiv.Artl. bestehtaus einer77msm-Feldbttr. und2Gebirgsbttrn. 4 Esk-Kav.und 1JngBatL gehörenzujederDiv. DieKampftätigkeitder Divn.hängtganzvon ihremKommandanten ab.Jmganzen sollenzuBeginndieses Jahres von beiden Seiten etwa 1930000 Mann einberufen worden sein! (EineZahl, die wohlzuhoch gegriffen scheiiit.)

Dem Übereinkommen vom 5.5.19 zufolgehabensichdie Mächte (mit Ausnahme DtschiLundRußl.) verpflichtet,kein Kriegsmaterial nachChina einzuführen. So istdort eine ganze Reihevon ArsenalenundWaffensabrikenentstanden.

Diegrößtendavon inMukden (stelltmit 8000 Arbeitern Geschützebis 15cm her),beihankau,-Schanghai, Kanton und Schen-Si.

Diehiauptwafse istdieJnf. DerJnfanteristsuchtintiefen, ungegliederten Schützengräben Zuflucht. Tschan-Tscho-Lin verwendet mitVorliebe Stokes-Mörser,die300m hinterder Jnf.stehen;erbesitzt aucheinige Tanks

DieVerwendungderArtl.ist mangelhaft undihr Feuer nicht besser. DieBttr. werden stets leicht befestigtundsorg- fältig getarnt. Gewöhnlichwirddirektes Feuerangewendet.

DaderKrieg meist längsderEisenbahnlinien geführt wird, finden Paiizerzüge häufig Verwendung Jhr Feuer ist ebenso unwirksam wie das derFeldbttr. DieKav.ist nachdem Musterderruss. Kosaken organisiert. DasPferdist Eigen- tum desReiters, dieDiszipliiiinderKav.mäßig. Flieger gibtesbeiallen Armeen. DieKantonesen habennatürlich russ. Piloten· DieFliegerphotographie und das Bomben- werfensind wenig entwickelt. Luftkampf wird vermieden.

BeiFliegerbegegnungen werd-enharmlose Schüsse gewechselt.

Bei dentechn. Truppen gibtesvorzügliche Arbeiter,die inZerstörungundWiederherstellung von Eisenbahnensehr geschickt sind.Diedrahtlosen Statioiien werden wenigge- braucht.

JnfolgeStraßenmangelsspielendie Eisenbahnen eine großeRolle. DerKampfwird längs dieserLinien geführt, wie seinerzeit1900 im Boxeraufstand DieEisenbahnen werd-en sehrunrationell ausgenutzt- Jeder Soldat befiehlt denEisenbahnern, dieunter demherrschendenTerror auch diewidersinnigstenBefehle ausführen.

Die Jntendanz ist äußerstprimitiv. Die Soldaten kleiden sich sehr nachlässig.DieVerpflegungbereitet wenig

V)AufGrund von englischen, russischenund französischen Originailberichten

sprachenlernt

a : n lLeipzigerstr.110

mannur in ils-s z c Taaontzietistr.isa

ls

Cytaty

Powiązane dokumenty

Wir haben aber nun zu Anfang festgestellt, daß der ent- scheidungsuchende Angriff, um eine Operation ins Rollen und zum erfolgreichen Ende zu bringen, rasch und un- aufhaltsam

Wenn wir nun auf Grund dieses historischen Rückblicks die deutschen Angrifse in den Augustfchlachten des Jahres 1914 kritisch betrachten, so ergibt sich, daß diese Angriffe einer

»Die Demoralisation der franz. Armee griff weiter um sich. Mangel an Vertrauen zu der Führung, grausige Ver- luste und eine starke defaitistische Propaganda hatte in ihren

Eine Kampfnatur im besten Sinne des Wortes, hat er sich rückhaltslos bis zu seinen letzten Kräften eingesetzt für unser deutsches Vaterland, an dessen Größe er einst mit bauen

»Überdies mißtrautesder Liberalismus dem heer wie dem militärischen Typ überhaupt. Er hatte sozusagen das instink- tive Empfinden, die Armee würde eines schönen Tages ihn wie

Das soll kein abträgliches Urteil über die Haltung der britischen Soldaten sein: ,,Eine junge Armee, die schönste, die wir je aufgestellt haben, unerfahren im Kanonendonner, jeder

heeres teilnehmen. Die Lehrgänge für die Lehrer im Rach- richtendienst bei der Truppe umfassen jedesmal 80 Teil- nehmer,-die Teilnehmerzahl an den Wiederholungenslehr- gängen

Die Vorbereitung des deutschen Heeres für die Große Schlacht in Frankreich im Frühjahr 1918. Grundsätze für die Führung. — Jn der vorliegenden Schrift sind zahlreich-e