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Militär-Wochenblatt : unabhängige Zeitschrift für die deutsche Wehrmacht, 111. Jahrgang, 25. März 1927, Nr 36.

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111. Jahrgang

OTV

sCuptschriftleitunNGeneralleutnanta.v.,Constantin v.jlltrock, ltarlottenburg2,Berliner Straße23,Fernruf: Steinplalz 10116 si- Uk fürdieSchriftleitung bestimmten Zuchriften stndnur andie doWehe-weAdressezurichten»i-Nachdru undUberfelzung derAuf-

Wochenblatt

UnabhängigeZeitschriftfürdie deutscheWehrmacht

jaeistnur mitGenehmigung derSchristleitung gestaltet il-das -ilitiir-Wochenblatt" erscheintams» 11»18.und 25.jedesMonats O perBezugspreis beträgtviertelsährlich M.Z,80 e-Bestellungen nehmen alle Postanstalten, Buchhandlungen und derVerlagan i-

in d

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VerlagE.S.Mittler F-Sohn,BerlinSW68, Kochstr.es-Fernfpr.:Zentrum10736—10739-Postscheckronto:BerlinNr.540

" - .Personal-Veränderungen GeerundMarine). EhurchillsUrteil überdenKrieg.Feldm. Lt.d.R.

AnhalxsuberstchtAugustv.Urbaiiski. Soll dieKavallerie dieLanze beibehaltenoderabschaffen?Gen.d.Kab.a.D- V-Poseck.—- Dieneue AusbildungsoorschriftfürLeibesübungen.IV.Teil. Maj. Bade, LeiterderLehrgänge für Leibesübungen Wünsdorf Wiesie hetzen.—- WieinBelgienderKriegshaß ,,abgebaut«wirdl Wieman heute nochgegenDeutsch- landhetzt.—- Generaloberstv.Schubert. Zum 60jährigen Militärjubiläum. Bleidorn,Gen.d.ArtLu.Jnsp.d.ArtL Lösung erfranzösischenAufgabe8. Lösungderenglischen Aufgabe6. heereundFlotten. Ausdermilitärischen Fachpresse.—-

Verschiedenes. Offizier-undTruppenvereinigungen. Familiennachrichten. —- Anzeigen.

Thurchills Urteil über den«-Krieg

VonFeldmarschau-Leutnantd.R.Augustv.urhaHski.

Einer Kritik deseben erschienenenWerkes Mr.Ehurchills, esSchatzkanzlersGroßbritanniens,überdenWeltkriegHJin Er»DainMail« entnehmen wir VieleinteressanteDaten.

EkekKritiker nennt EhurchillsBände denbedeutendsteneng-

IshenZIUSBeitragder über denWeltkrieg

FüllederEnthüllungen«,dieesbringt,istdieer-

schutterndstedasMißverhältnisderMenschenverluste Deutsch- UUDS gegenüberdenVerbündeten. Wenn Ehurchills Ziffern US·Verläßlichangenommen werden sie sindvon Fach- lelfenbestätigtworden —, dann waren die Verbilli- CtenindenTagenJoffresundNivelles ..aufgerieben«.

.»Währenddesganzen KriegeshabendieDeutschenin keinerPhasemehrverloren, als dieFranzosen. Sie brAchtenihnen meistdiedoppelten Verlustebei,diesie selbsterlitten.«

»Jnallen Zusammenstößen britischerOffensivenwar asVerhältnisderbeiderseitigenVerlusteniegeringerals

grsszzuungunsten der Engländer,meistaber doppeltso o

zNachdenErfahrungen derJahre1915,1916und1917 chlenendiedeutschen Kräftehinreichend,denKriegbisins

Unendlichedurchzuhalten. JnderTat habendiedeutschen rUppenstärkenimVerlaufedersjährigenOffensivenan

er WestsrontdieZahlvon 1739000 erreicht.«

DVEIVerdun verloren dieFranzosenzweiMann aufeinen s.eUtfchenIch obwohldieverschiedenenentento—Zensurstelle11-

bemühten,zuverbreiten, daßdieDeutschen »weiß-

«RbJUkeHwaren.

dk

wThewol-m Okisis (1.916—1918). BytheRi»Hon.

-d.OhurchilL 2v1ms. 42s. (Th0rnt0n Butterworth.)

Jnden OffensiveninderEhampagne verloren dieFran- zosen650000,dieDeutschen300000Mann. AnderSomme verloren nachEhurchillsWerkdieBriten 410000,dieDeut- schen180000 Mann. »DerFeldzug des Jahres 1916 an derWestsrontwar vomjBeginnaneinGemetzeh nach dessen BeendigungdiefranzösischenundbritisrhenArmeen schwächer

waren als dieDeutschen,wobei die Schlachtfront keine

wesentliche VerbesserungzugunstenderVerbündeten erfahren hatte-«

Das sollkein abträglichesUrteil überdieHaltung der britischenSoldaten sein: ,,Einejunge Armee,dieschönste,die wir jeaufgestellt haben, unerfahren im Kanonendonner, jederMann einFreiwilliger, nichtnur getragenvon Vater- landsliebe, sondernüberzeugt, daßdieFreiheitderMensch- heit durcheinemilitärische Tyrannei bedrohtsei, sträubte sich nichtgegen einoft fruchtloses Opferundsäumte nicht, auchindieVernichtungzugehen. JmSchmutzundKotder Stellungen kämpften sie,wie imKampfeüberdieleichen- bedeckten Granatlöcherinmitten der krepierenden Geschosse und des mörderischen Maschinengewehrfeuers, packtendie bestenSoldaten Europas anderGurgel, erschlugen sieund drängten sie endlich zurück.«

Mr. Ehurchill kritisiert auch dieJütland-(Skagerrak-) Schlacht. Über denKampfaktdesLord Beattygegen die Schiffe hippers schreibter: Der,,Jnfatigable«war inden Wellen verschwunden. Die,,OueenMary«war alsFeuer- säulegegen denhimmelgeflogen,der,,Lion« standinFlam- men, dienachkommende«Princeß Royal« lagindichten Salven, diesieineinen Nebel von RauchundGischt hüllten.

EinSignalmann sprang ausdieBrückedes,,Lion«mitden Worten: ,,,Princeß Royal« istindieLuft geflogen« in dieser kritischstenStunde wandte sich Bizeadmiral Beattyzu seinem Flaggen-Kapitän:,,Ehatfield,esscheint heuteetwas schlechtmitunserenSchiffenzustehen. Wenden sie2Strich nach Steuerbord«,d. i. 2Strich näherandenFeind. Scharf

fertigenunter Garantie tadellosen sitzes zumäBigen Preisen unci entgegenkommenden

·

Konditionen an,auchunterhalten wirständig grobes Lagerbestverarbeiteter Anzugeu.Mantel

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(2)

,

1315

klingt EhurchillsUrteil überdieenglische Schlachtflotte:»Die britischeSchlachtflottewar niemals ernstlich im Gefecht.

Lediglichder,,Eolossus«war durcheinfeind-liches Geschoß getroffen,und von mehrals 20000 Mann derBesatzung

waren nur 2getötetund5verwundet .. DieAussichteines

vernichtenden Sieges ergab si zumerstenmalin demAugen- blickder Entwicklungzum efecht, siebotsicheinzweites Mal eineStunde später,alsScheer seinen großen Irrtum beging(?),undzumdrittenmal, alsknappvor Mitternacht derOberkommandant (Lord Jellicoe) sich entschloß,denNach- richtenderAdmiralität keine Folgezugeben. Dreimal ist etwas viell«

VonFeldmarschallSirhenry Wilson,dervon denSinn- feinern sograusam ermordet wurde, schreibt Ehurchill:

,,Seine Ernennung zumChefdesGeneral tabesführte sofort zuderengsten harmonie zwischender ührungund den Organen desNachschubs. Einer seinerersten handlungen

nmaiardieErhöhungdesTankpersonalsvon 18 000auf46 000

ann.« «

Während Ehurchill fehr häufigan derVerwendung der Kräfte durchLord haigKritik übt,lobt erdieses großen

Soldaten Großmut. Als FochimJahre 1918 von ihm

8Divisionen zur Unterstützungder Franzosen forderte, wurde ihm dieUnterstützungderbritischenRegierungan- geboten, falls er allein dieVerantwortung nicht tragen wollte. Aber erantwortete, erwürdedasRisiko selbst tragen, erwürd-edieVerantwortung imGesamtinteresseder Verbün- deten übernehmen, wohl wissend, daß,wenn Fochs Disposi- tionen sichalsunglücklicherwiesen,derTadel auf ihm lasten werde,währendbeigutemAusgangFochdasVerdienst für sichinAnspruchnehmenwerde. haighat dieses Opfer auf sichgenommen, obwohlerwußte, daßderbritische General- stab,,erfülltwar von MißgunstobderEntsendungseiner Reserven«.

Zum Kriegsende schreibt Ehurchill: ,,D urch vier Jahre kämpfte Deutschland und bedrohte

die fünf Kontinente der Welt zu Land

und zu Wasser. Die Deutschen stützten

ihre wankenden Verbündeten, griffen auf

jedem Kriegstheater mit Erfolg ein,

standen überall auf erobertem Boden und

verursachten ihren Feinden das Doppelte

an blutigen Verlusten, die sie selbst er- l i t ten.«

Soll die kavallerie dieLanze beibehalten oder abschafsen?

VonGeneral derKavallerie a.D.v.P oseck.

BeiBeantwortungdieser Fragekommt eslediglich darauf an, ob die Kav. die Lanze im Kriege wirklich

braucht oder nicht! ·

Dies zu entscheiden sind in erster Linie

diejenigen berufen, die im Bewegungs-

kriege mit dieser Waffe gekämpft haben.

Jhr Urteil muß ausschlaggebend sein! Die

sonstigen Urteile, zumal von Ofsizierenanderer Waffen, beruhen meistaufMitteilungen anderer oder aufallge-

meinen Erwägungen,ohnegenaue Kenntnis derAnforde-

rungen desKrieges aus eigenerAnschauung.

Branchen wir dieLanze im Kriege nicht, sowäre esbesser, sie heute abzuschasfenalsmorgen. Sprechensich aber dieFrontkämpferderKav. aus Grund ihrer Er- fahrungen im Bewegungskriege für Beibehaltung der Lanze.aus, so mußman alle etwaigen Bedenken von Gegnern dieser Waffeaus Befürchtungvon Ausbildungs- schwierigkeiten, oder der Behinderung beim Absitzenzum Feuerkampf—- dennum etwas anderes kann essich nicht

handeln zurückstellem ,

Daßesschneller geht,einen Reiter ohne,als mitLanze auszubilden,unddaßesbequemerist, ohne,alsmitLanze zu reiten und zum GefechtzuFußabzusitzen, istklar.

BranchenwiraberdieLanze tatsächlichimKriege, so müsfen 1927—- MililärsWochenblail Nr.36

Fliegern noch-wichtiger seinals früher.

f

1316

diese Schwierigkeiten eben überwunden werden, wiesiebis- her überwunden worden sind,denn eine nützliche

Waffe abzus«chaffen, bloß weil gewisse

Schwierigkeiten vorhanden sind, wäre ein

nicht wieder gut zumachender Fehler.

Es kommt alsodaraus an, festzustellen, ob die

Vorteile der Lanze deren Nachteile über-

wiege n.

Dierichtigste Antwort aufdiese Frage würden dienoch

lebenden Führer von Aufkl. Abteilungen und

Patrouilslen aus demBewegungskriege gebenkönnen, sie sinddieberufenstenSachverständigen auf diesem Gebiet.

JhreAnsichten spiegeln sichineiner Reihebereits vorhan- dener Urteile, die z.T. nachfolgend angeführtwerden, wieder-

Zunächst sei festgestellt, daßauße rallen sonsti gen Gefechten zuPferde-, die Lanze hauptsächlich

im Aufkl. Dienst Verwendung gefunden hat.

DieserDienst dürftebei unserem heutigen Mangel an hierbei war es dieLanze,dieunseren Aufkl.Abt. und Patrouillen «den rücksichtslosenAngriffsgeistgegebenhat,dersie bewog,bei allen plötzlichenZusammenstößen—- und um solchehandelt essichsfastimmer demFeindzuLeibe zugehen. Bei solchem Zusammenprallen siegt erfahrungsgemäßstetsder- jenige,derohne vorsichtiges AbzählenderStärke desGeg- ners zuerstzurAttackeanr·eitet. Dabei ist natürlichderim Vorteil, derseine Waffe, hierdieLanze, sofortzurhand hat,was beimSäbel undderSchußwaffe nichtder Fall ist.

Allgemeinsei daraufhingewiesen, daßim Krieg ed ie erste Frage unserer Leute, wenn sie aufeinen anderen Kriegsschauplatz kamen, stets war: »Oat d ie feind l.Kav.Lanze nWurde diese Frageverneint,

sowaren unsereReiter sich schonvon vornherein ihrerun-

bedingtenÜberlegenheitüberdenGegner bewußt.

Außerdemseidaran erinnert, daßunsere Patr.

Führ er, auchiOffiziere, sich aus Patrouille oft mit der Lanze bewaffnet haben.

FernerhatimSept.1915unter demunmittelbaren Ein- druckdesBewegungskrieges inLitauen undKurland eine bei der Bayer. Kav. Div. vorgenommene Ab- stimm ung,dieichselbstmiterlebt habe,ein eü be r-

wäktigende Mehrheit für die Lanze er-

g ebe n.Ähnlichwar esbeianderen Divisionen.Soschrieb der Führerder6.K.D. imDez.1915: »Patrouillen

und Meldereiter brauchen Lanzen, schon

wegen des moralischen Übergewichts Wenn glich

also Lanze beibehalten.«

Der russ. General Golovine schreibt: »ImWelt- kriegelernte die russ. Kav. dsie Lanze so sehr schätzen, daßvieleRgtr.auchdas zweite Glied mitder Lanze bewaffneten.« Weitere Beispiele sind:

Aufkl. Abt. Rittm. Gonnermann, B.K.D.,

1915 inLitauen: »Der Feldng hatdenaußerordent- lichen Wert schneidiger,imGeländefindiger, beherzterReiter erwiesen, die im Ve rtraue nauf dieBeherrschung

ihres Pferdes und ihre Ausbildung mit der

Lanze auch den iiberzlegenen Gegner nicht

s che uten.«

Aufkl. Abt. Rittm. Frhr. LeFort, 2.Ul.R.9, im Febr. 1915 in der Winterschlacht in Ma- suren: »Die Attackeam Jerusalemberg sowiediespätere Gefangennahme von Nachhutenund versprengten Truppen zeigt-e, daß das Draufgehen mit der Lanze demoralisierten Verbänden gegenüberdas richtige ist.«

hus.R.15 bei Swirkonce am 24.6.1915: »Die Kosaken suchten nunmehrihr heilinderFlucht. Dasgelang jedochnur wenigen,daunsere »Ostpreußen«schnellerwaren, und die Lanze ihre Pflicht tat. Bezeichnendwar es,daß sich nachdem GefechtMannschaften des Stabes beidem Adjutanten bedankten, weil er immer darauf ge- haltenhatte, siealle mit der Lanze ausgerüstet zu seh-en. SelbstWachtmeister sahman später auch mit der Lanze reiten.«

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1317 1927 MilliärsWochenblall Nr.36 1318

Aufkl. Esk. Bürkner, Jäg. z.Pf.2,5.X6.8.1915, diesichbei Tauerkaln durcheine ganze russ.Kav. Div.

durchschlug,berichtet:»Gegen die gefällten Lan- zen- kam kein Russe von der Flanke in unsere

Kolonne zuVieren ... Der Wegwurde breiter,

die Lanzen kamen zuihrem Recht. An diese

mußten wohlviele glauben.. Oft klang

das Krachen der Lanzen aus derEsk·.herausnach

vorn .. Unsere Rückkehr verdankten wir

unseren braven Pferdenund guten Lanzen.«

Aus Rumänien berichtet das Drag. Rgt. 24

im Dez. 1916:« »Hervorra.gend erwies sich

wieder die Lanze als Angriffswaffe·«

Aufkl. Esk. Obslt v.Scotti, Drag. R.5ritt am 11.12.1916 inweitgeäffneter, eingliedriger Formation gegen

Sinaia los: »Mit gefällter Lanze und inschärfster

Gangart wird das deckungslose Gelände durchritten. Mit hurra dringen wir indas Dorf ein, aus dem eine Esk. Kosaken in voller Flucht davon- jagt.«

Auchim Westen hat sichdie Lanze bewährt.

Woin Belgien zuKriegsbeginn einzelneReiter ihre Lanze hatten stehen lassen, verschafften sie sich,wenn sie erst einmal-auf Patr.gewesenwaren, sehr rascheineneue Lanze, wieichalsRgts.Kdr.aus eigenerErfahrung weiß.

Jn Frankreich attackierte das 1.L.has.Rgt.am 25.8.1914 beiquy und Avesnes lezAubert gegen Jnf.:

»Mit der Lanze wurde der Widerstand ge-

broche nund derWegs freigemacht.«

2.Esk.1«·G.Drag.Rgts. am 7.9.1914 bei Frä- toy gegen engl.Kav., diegeworfenwird. Ein Zugder Esk. fushrmit seinen Lanzen in feuerbereite M.G·-Bedienungen hinein. Keine tat mehr

einen Sch-uß.«

Aufkl. Esk·Rittm.v.Ahlefeld,4-hus.R.16,

vom 4.—10.9.1914, Aufkl.überSenlis auf Paris: »Die Patrouillen stießenbis anden Fortgürtel Von Paris vor.

Sie mußten sichtäglich, teils mit demKarabiner,

teils mit der Lanze, ihren Weg bahnen.«

Drei Eskn. 3.G.Ul.Rgts., 26.9.14 beiRoc-

quigny gegen zwei Komp.Jnf.:«Zahlreiche Fran- zofen wurden mit der Lanze getötet·«

Ein Zug 5.Drag. R.25am 14.9.1914 bei Roi- glise gegen 60bis 80franz.husarem »diese flohen,was diePferde laufen konnten. Eine Anz ahl wurd e

heruntergestochen«. «

has. R.9am 10.10.1914 bei Beaucamps gegen

zweiKomp. Jnf. und Spahis: »Letztere flüchteten vor den Lanzen der husaren.«

Jn Lothiringen berichtetedieB.Ul. Brig. bei Lagarde am 11.8.1914: »Überall lagen erstochene Jnfanteriften.«

Eine Patr. 4.B.Ehev. Rgts· attackierte am 15· 8. 1914 abgesessene Ehasseurs: »Die Lanzen tun

ihr Werk. Nur einer konnte noch von feinerSchuß-

waffeGebrauchmachsen.«

Aufkl. Esk.Poschinger,1.B. schsw.R.Rgt., 8.———11.8.1914,imBorgeländevon Toul:. »Mehrdenn je

kam uns allen die starke moralische Überlegen-—-

heit des deutschen Reiters demfranz.Kavalleristen gegenüberzumBewußtsein. Besonders habendieschwachen Uffz.Pa.tr. durch rücksichtslofes Draufgehen dazubeigetragen.« Bei Manonviller attackierten sicheine st. franz.Offz.Patr. undeine Bayer.Uffz.Patr. von fünf

Reitern: ,,-Nachdem der Uffz. dem franz. Offz.

-die Lanze durch und durch gerannt hatte, suchtendieübrigendas Weite.«

Ausdiesens Beispielen,diesich leicht noch vermehrenlassen, istzuersehen,eine wie guteblanke WaffedieLanzeim Kriegewar. NehmenwirderKav.,zumalunserenAufkl·

Organ-en, ihren ,,langen Arm«,sowirdsichdasbitter rächen- Wir würden dadurchdenAngriffsgeistderKav.,insonder- heit imAukaDienst,herabmindern.

Dies wird sich auchbei der Truppenkav., dem Aufkl. Organ der Jnf. Div., diegleichzeitigim

Sicherungs- und Verschileierungsdienst die

feindlichen Patrouillen abhalten soll, sicherlich ungünstigbe- merkbar mach-en.

ÜberdiesenDienstberichtetdie 2.Drag. 22bei der

115.Jnf. Div. aus Rumänien: »WasdenPatrn.

ein fast unbegrenztes Selbstvertrauen und echtkavalleristischenAngriffsgeistgab,war die Lanze, an deren Unwiderstehlichkeit jeder Mann festglaubte.«

Noch im März-April 1917 berichtete das bess. Drag. Rgt. 23beim Zurückgehen aufdieSieg- friedstellung: »Unsere Patrn. stießen zunächst auffeindl.

Kav·Patrn., diesich, auchwenn sie stärkerwaren, nicht auf Kampf einließen.Der Feind hat großen Respekt vor unserer Lanze, die die Kav. unbedingt beibehalten muß.«

Wenn somit durch vorstehendeStimmen aus derKriegs- praxis die großen Vorteile der Lanze als er- wiesen gelten können, sowären nur nochdie Nachteile dagegen abzuwägen.

Esistbereits erwähnt worden, daßnatürlichdas Ab- sitzen zum Fußgefecht ohneLanzebequemer sein würde. Aber imKriege habenwir es schnell gelernt,uns mit dieser geringen Unbequemlichkeitabzufinden. Keines- fallsist sieeinGrund-,um eine fürdieAufkl.wichtige Waffeabzuschasfen.Auch hatdieBewegungsfähigkeitder handpferde imKriege meistgenügt. Die Lanzengegner vergessenoffenbar, daß eine heutige Eskadron nachAbzugderlanzenlosenl. M.G.-Gruppen undvon nur zwei Patrouillen von 7Pferdenh«o·chstens noch 30bis

ZHLanzeninderFronthatl «

Es gibt ja aber auch noch andere Möglichkeiten.

Wir habendochGefechtsfahrzeuge! Andiesenkann man Vorrichtungenanbringen zum AufladenundNachführender wenigenLanzenbeim Fußkampf, falls ausnahmsweise ein-

fnalschnellere Bewegungen derhandpferde notwendigfein

vllten. .

So bleibt schließlichnur nochdie Ausbildungs- frage übrig. hierzuistzusagen, daßdie Ausbil- dun g mit de rLanze,zumalbeiunsererlangenDienst- zeit, durchausnichtvielZeit erfordert,wenn sie richtigbe- trieben wird. Sieistvor allem SachederRittigkeit der Pferde, diejabeiuns seitdemKriegewieder in erfreulicher Weisezugenommen hat. OhneÜberhebung dürfenwir feststellen,daßdas Einzelreiten und dieEr- ziehungdesPferdeshierfür sowiedasReiten überHinder- nisseundimGelände jetzt besser istwie vor demKriege.

Jebequemer das Pferdaber allein und imGliede geht, um so leichter istdieLanzezuhandhaben. Natürlich darf nichtzuvielZeit auf kunstvolle LanzenübungenzuPferde undzuFuß verschwendet werden,und das Stechen sollte aufdieeinfach-sten Stichevorwärts undzurErde beschränkt bleiben. Mehrbrauchtman nichtimKriege. Dann aber wir-dman auch genügend Zeit fürdieanderen Dienstzweige haben,besondersfürdasSchießenunddieAusbildungfür unserehauptkampfesweise, denFeuerkampf. Außerdemist dieAusbildung imFechten mitdemSäbel zuPferdenicht etwa leichteralsmit derLanze,beiderschon ihre Länge genügt,um sichdenGegnervom Leibezuhalten.

Außerdem istesbeidemheutigenvielenReiten inoffenen Formengarnichtetwa nötig,derLanzewegen dauernd mit einer hand zureiten. Mit ,,Lanze quer«undangefaßter Trensekann man sehr wohl seinPferd weichunddurchlässig erhalten, aufdemMarschwieimGelände. Also auch diese Bedenken sind nicht stichhaltig.

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