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Militär-Wochenblatt : unabhängige Zeitschrift für die deutsche Wehrmacht, 111. Jahrgang, 18. März 1927, Nr 35.

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Nummer 35 « Berlin,.den 18. März1927

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111. Jahrgang

M okh enblatt

UnabhängigeZeitschriftfürdie deutscheWehrmacht

Hauptfch ei ftleitung: Generalleutnanta.D. Tonstanttn v.jlltrock, Tharlottenburg 2,Berliner StraßeLI,Fe rnruf:Steinplat) 10116 st- jsllle fürdieSchriftleltung bestimmten Zuchrlfte nfindnur andie vorstehende AdresseZurichtenst-Narhdru undUberfetzung derAuf-

eistnur mit Genehmigung derSchrlstleitung gestattet itsdas - ilitäkswochenblatt" erscheintamsi» 11.,18.und 25.jedesMonats «- derBezugspreis beträgtvierteljährlich M.3,so is-Bestellungen nehmen aue Postanstalten, Buchhandlungen und derVerlagan i- VerlagE. S. Mi ttler KSohn,BerlinSW68, Kochstr.68-Fernspr.: Zentrum1o736-1o730 -PostfcheckkontoxBerlinNr.540

« , .Personal-Veränderungen (Marine).—-Dieneue AusbildungsvorschriftfürLeibesübungen.Ill. Teil.

InhaltsubersichLMaj. Bade, LeiterderLehrgänge für LeibesübungeninWünsdorf. Gedanken zurLanzenfrage. FörderndieQualifikationsbestimmungen SelbsttätigkeitundWillensstärke? Gen.Maj.a.D. Otto Schulz. —- Nocheinmal ,,Nachrichtendienst«. PolnischeAnsichtenüber dasBombenflugwesen undseine Verwendung. 1. DieKokaundihre Verwendung imbeere. Bolivian. Maj.Kaiser. Angebliche Bernichtungeines Zugesdeutscher Dragoner durcheinenZug französischer19.Chaiseurs am 3.9. 1914 beiBillesurTourbe. R. Englische Aufgabe6.—- Lösungder tschechischen Aufgabe5. Todesfälle von Offizieren usw.derehem. Königl. Preuß. Armee lFebruar 1927). heereundFlotten. Ausdermilitärischen Fachpresse. Berschiedenes. Osfizier-u.Truppenvereinigungen. Familiennachrichten. Anzeigen.

Die neue Ausbildungsvorschrifi fürLeibesübungen.

VonMajorBade, Leiter derLehrgänge für LeibesübungeninWünsdors.

lItI. Teil-T

Das heft 111 will sichin seinerAusbildung im Schwimmen, Laufen, Springen undWerfen sowieinder Anwendung derathletischenÜbungen aufden Waffendienst den anderen Ausbildungsvorschriften gleichberechtigtzur Seite stellen.Der Soldat, derdiehandgranate nichtweit undzielsicher werfenkann, derHindernisseund Gewässer nicht rasch, gewandtund ohnehilfsmittel zuüberwinden vermag, deraufdemGefechtsfeldenichtdenBruchteilder Sekunde beherrscht ist ebensowenig kriegsmäszigaus- gebildetwieder,dermitseinerSchußwasfenicht umzugehen versteht, oder wie der,der nicht gelernthat, das Pferd seinem Willen gefügigzumachen.

A.Jn derAthletik bekennt sichdieVorschrift offen zur persönlichen höchstleistung Durch sie sollderBeweis fürdierichtige Schulung des Körpers erbracht werden.

Die Erziehung zur Leistung —- fürdiedieeigene WillenskraftinTraining und Wettkampf ausschlaggebend ist—- istdeshalbdas wichtigsteMerkmal derAthletik.

DieTrennung in»Pflichtund Freiwillig«kommt beider großen Anzahlund Schwierigkeitderathletischen Übungen besonderszurGeltung. DieStoffeinteilung unddamit auch dasJnhaltsverzeichnis sind einheitlich geworden;dieGrund- regelnunddieAusbildungsweise sinddenErfahrungen der letzten Jahreangepaßt.Diehilssübungen sindeingeschränkt, siedürfendieÜbungsart nichtindenHintergrund treten lassen.

1.» Lauf. JmLansindalsPflichtstreckennur nochdie Entfernungen100, 400u. 1500 m geblieben. DieLäufe uber3 bis10km(Zisfer 235) sind,wenn auchdasäußerlich kennzeichnende»F« fehlt, nach FassungUndDruck indas Gebiet desfreiwilligenSportes verwiesen-

V) Vgl.«Militär-Wochenblatt«Nr.29vom 4.2.1927, Spalte1057——1061. Ausbildungsvorschrift für eiibe sü bunge n des Reichsheeres und der Reichs- marme(A.B.Lb.). h.Dv.475 u.M. Do. 496. E.S.Mittler F-Sohn,Berlin 1927.

Dem Geländelauf ist,seinerWichtigkeit fürdieAus- bildungdesSoldaten entsprechend,einerweiterter Abschnitt zugewiesen,derweitgehende Festlegungen bringt.

Der hürdenlauf istals schwersterder sportlichenLauf- arten freiwillig geworden, obgleichdiein ihm erlernte Technik Anwendung beidemLaufsprung zum Überwinden niedriger hindernissefindet.

2.Sprung. Nur derPWeitkundHochsprung sindals Pflichtübungengeblieben»««E·Ier"»«hochweit-und derDrei- sprungsind nicht mehreizivähjit;«freiwilligistvon besonders

PeranlagtenLeuten derschwierigeStabhochsprung zuer- ernen.

DerHochsprung (.f)ocksprung)alshaltungssprung derim Entwurf fehlte, hatbeim Geräteturnen wieder Aufnahme gefunden.

DieBeschreibung derTechnikdes Anlaufs beim Weit- sprung ist erweitert, dieNeubearbeitung des sportlichen Hochsprungsistdankenswert kurzundklar.

Z.Wurf und Stoß. Die bisherunter der Über- schrift»Werfen« mitausgenommenen Stoßarten sind jetzt räumlich getrennt aufgeführt. Die,,9«im Entwurf ver- langtenWurfarten waren tatsächlichnichtvon jedemMann zuerlernen. DerfürdenSoldaten wichtigstehandgranatew wursfehlte;nur erund dasKugelstoßen sindals Pflicht- übungen geblieben. Alles unter dem bisherigen Abschnitt

»heben« Gesagte, stehtjetzt,wie schonerläutert, unter GymnastikmitGerät.

Die Herausnahme des Speer- und Diskuswurfes aus denPflichtübungenwird sich günstig aufdenGerätefonds auswirken. Ganzneu istderAbschnitt1V.

4.ErsolldieBrücke schlagenvon derrein athletischen Ausbildung imSportanzuge zud.Anwendung derAthletik aufdenWaffendienstinvoller Ausrüstung. AufdieZiffern derübrigen Ausbildungsvorschriften istBezuggenommen.

DieAnwendung der athletischenÜbungenist eingeteilt a)indieinfanteristischeAusbildung aller Waffen, b)ineinzelneZweigederSonderausbildung d.einzelnen

Waffen.

Zua):Eswerden Ratschläge erteilt, wie durch Gepäck- niärscheund Wanderpatrouillen dieMarschfähigkeitge- steigertwerden"kann. DurchhaltendergesamtenMannschaft überdiesvorgeschriebeneStrecke istzufordern,danach regelt derFührerdieMarschgeschwindigkeit.

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1283 1927 Miliiär-Wochenblail—- Nr.35

Die perschiedenenArten des Kriechens sind besprochen.

hindernissesind ohneZeitverlustzuüberwinden. Durchdie Annahme,daß sieunter feindlicherSiehtoderunter Feuer liegen,wird richtiges Verhaltenerreicht.

Zub):Der Dienstder Maschinengewehr- und Mineni wersertruppe, der Artillerie, der Pionier- und Nachrichten- truppeerfordert vielfachdas beben, TragenundBewegen unhandlicher Lasten, z.B.Munition, Blinkgerät, Bau- material, sowiedas Ziehenund Schiebenvon Geschützen, FahrzeugenundPontons.

AufdieinderathletischenAusbildung erlernten hiler wird verwiesen. So kommt esz.B.daraufan,dieTrage- lastinein günstiges Verhältnis zum Schwerpunkt des KörperszubringenundbeimZiehen hand undUnterarm vor fortgesetzter Spannung, die»Verkrampfung verursacht, zubewahren.

AlsVorübung hierzu istdasTauziehenhier sicher zweck- mäßiger eingegliedert alsbisher-

ZumSchluß dieses Abschnittes sind, ohnedas weiter auf ihre Ausführung eingegangenwird (ebensowiebeimSpiel undbeimNahkampf),Weitere freiwillige Übungszweige auf- geführt. DieNennung dieser Sportarten inderVorschrift ist insofernvon Bedeutung als diefür freiwilligen Sport dienstlichzurVerfügunggestelltenGelder nur fürdiein der Vorschrift genannten Sportarten verwandt werden dürfen.

B. Der Abschnitt »Spiel« ift,ohneseineWichtigkeit irgendwie beeinträchtigenzu wollen, von 84aufkaum 5Seiten verringert. DadieBestimmungen derGroßver- bändeauch füruns Gültigkeit haben, konnten dieSpiel- regeln, Wettspielordnungen undKampfrichterbestimmungen

hier fortbleiben. f

Von denPflichtspielen,Fuß-undhandball, mußminde- stenseinesinderTruppewettspielmäßigbetrieben werden.

Jede Kompagnie muß mindestens eine bisher drei—-

Spielmannschaften heranbilden. Jnsie dürfenRekruten im erstenDienstjahr nichteingereiht werden. Das Stamm- personaleines A.-Batl. isteiner Kompagnie gleichzuer- achten.

Jn einem derPflichtspieleiftjährlich die Meisterschaft auszutragen. DieAbhaltung derSpieleliegtinderhand der ausschreibenden Dienftstelle, die die nötigenZusatz- befehle gibt. FallsdasRw.Min. keineheeresmeisterschaft ausschreibt, bleibt es denWehrkreis-Kdos. überlassen,in welchem Umfange sieinihremBefehlsbereich fürdasnächste Jahr Spielmeisterschaftenaustragen lassen-

Jn dieserFassungliegteinegroße Vereinfachung Die dominierende Stellung desFußballs ist aufgehoben,eine Tatsache,die« dieTruppebegrüßenwird. Fürdassich großer Beliebtheit erfreuendeVölkerballspiel,dasangespannte Auf- merksamkeitund große Gewandtheit erfordert, sindSpiel- regelnzusammengestellt.

C. Schwimmen. Der Teil»Allgemeines« stellt jetzt bestimmte, fest umriffeneForderungen.

Jeder Soldat,dernicht schwimmen kann,mußeserlernen.

Spätestensim2.Dienstjahrmußersichfreischwimmen. Zur Unteroffizieranwärter-undFahnenjunkerprüfungdürfennur Freischwimmerzugelassenwerden.

Vondieser Forderung darfnur abgewichen werden, wenn dieörtlichenVerhältnissedieDurchführungdesSchwimm- unterrichts unm öglich machen.

Neben demSchwimmen istdas Tauchen,Wasserspringen undRettungsschwimmen zuerlernen.

JmWinter sind HallenbäderzumSchwimmunterrichtaus- zunutzen. StehenhallenbädernichtzurVerfügung, so sind Trockenfchwimmen,Rettungsgriffe, Wiederbelebungund die theoretischen Kenntnisse fo weit zuerlernen, daß jeder mit Beginn derSchwimmzeit das beherrscht,was erfür seine Leistungsklasse braucht.

'

JnderSchwimmschule wirddas Brustschwimmen a) durchTrockenschwimmen, b)durchUbungenimWassererlernt.

ArmzugundBeinfchlag lafsen sicham Beckenrand oder im flachenWasser ohneSchwimmgurt vorzüglicherlernen.

ÜbungenimSchwimmgurt, diebishermitallen Schwimm- schülern auszuführenwaren, sind jetztnur noch für besonders ungeschickte Leute vorgesehen,undzurBeseitigungvon zur Gewohnheit gewordenen Fehlern. Essei hierbei aufdie Verfüg.des Rw.Min. H.B. Nr.793f11. 26V.2A vom 20.1.27verwiesen.

Diese Lehrmethode hatdenVorteil, daßderSchwimm- lehrer gleichzeitigmehrereLeute unterrichten kann. Die Schwimmschule schließtmitd.Freischwimmerprüfung,deren Bedingungen inZiffer316festgelegt sind.

Das volkstümliche Rückenschwimmenunddashandüber- handschwimmen—- dieschnellste Schwimmart sind pflicht- mäßigzu erlernen; freigestelltistderRückenwechselschlag unddasSeiteschwimmen.

DasWenden mitundohneGrisfstangeistneu; dasbisher so stiefmütterlich bedachte Wasserspringen, das wie kaum einanderer Ausbildungszweig Schneidund Selbstvertrauen erfordert, istinfeinemAusbildungsgang genau festgelegt undeingehend beschrieben.

DurchZusammenfassungall dessen,was der Soldat in einer Leistungsklasseim Schwimmen zuerlernen hatund Festlegung bestimmter Prüfungsübungen zur Versetzung ineinehöhere Klasse, ist auch hiereinfester Ausbildungs-s

rahmen gegeben. (Schluß folgt.)

Gedanken zur Lanzenfrage.

DieLanze istdieWaffe fürdieAttacke. Wenn man sich dieKriegswirklichkeitvorstellt, nicht Episodenaus Manövern undvom Übungsplatz, sokann man sich eigentlichnur noch- drei Fällevon Attackenvorstellen.

Einmal beiderVerfolgung .an völlig,aber auch völlig erschütterten Gegner. Man galoppiert mit seinerTruppe aufdenFeindzu,um ihn gefasngenzunehmen. Beisolcher Art derAttacke istdieArt der Bewaffnung gleichgültig.

Sie bedarf imübrigen auchkeiner besonderen Form oder Übung. Glaubt man den Gegnernoch abwehrfähig,so) kommt nur Angriffmit FeuerinBetracht.

Ein zweiter Fall kann ausnahmsweise beiversagender Nahsicherungdann eintreten,wenn dieeigeneTruppeaus allernächster Nähe mitFeuer überfallenwird und in derEilesichinderAttacke dieeinzig mögliche taktischeAus- hilfe bietet. HierkanndieFormüberhaupt nicht mehrbe- stimmtwerden und dieBewaffnungkann sich nach solchen undanderen etwa noch denkbaren ähnlichenAusnahmefällen

sicher nicht richten. -

Endlichkann eine Patrouille beiüberraschendem ZufammenstoßmitdemFeindeineAttackereiten. Jstdas Zusammentreffen fürdie eigene Patrouille nicht über- raschendk sotutsie besser auszuweichenoder, sofern ihr Auf- trag ihr,,Sehen«und Kampf,z.B.als Verschleierungs- maßnahme,und nichtnur »Sehen« vorschreibt, ihreAuf- gabeimFußgefechtzulösen. Das kannauchzurTäuschung desGegners beitragen. Bei derAttacke wird aber vor allem der ,,ku(ror« entscheiden, nichtderGrad der hinter diesem moralischenFaktor stehendentatsächlichenWaffen-—

wirkung. ,

Welcheandere Lageman sichauchvortellt,stetswird fie-

forteilhafterein. mit demGewehralsdurch ttackezumeistern

DieVerfechterderLanze, meistältereOffiziere,aberauch einige Patrouillenreiter aus dem Weltkriege,rühmennun vor allem deren hohe moralische Wirkung. hätteuns das Diktat von VersaillestatsächlichdieLanzegelassen,wenn dieFranzosen, wieso oftzulefenundzuhören,1914vor dendeutschenLanzenreiterneinen soheillosen Respektge- habt hätten,denübrigensdiefranzösischen, meist dochmit demSäbel bewaffnetenReiter auchuns andichten? Die Fragestellen heißt sie doch wohl verneinen.

Jstnichtvieleher anzunehmen, daßdieFranzosenuns- dieLanzemit voller Absichtgelassen haben,um derAus- bildungunserer’Kavallerie,diesie jaauchmitvoller Uber-

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1285 1927 MilitäriWochenblatt Nr.35 1286

legungineinfüreinmodernes HeerunorganischesStärke- Verhältniszuden anderen Waffen gebracht haben, eine falsche Richtungzugeben? Sie sollen sich getäuscht sehen.

Immerhin istfestzustellen, daß manche unserer heute gültigen Formen imGrunde genommen Lebensberechtigung nur dann nochhaben,wenn wir auch nochmitAttacken- tätigkeit geschlossener Einheiten und nichtnur von Pa- trouillen rechnen.

FiirdieFormen einer Kavallerie, die grundsätzlichzu Fußficht, genügenvollkommen im«halten, und zwar

nur imhalten, die eingliedrige Linie (zumerstenAuf- stellen derEskadron und durch Aufmarsch oderEin- schwenkenaus derMarschkolonne zuZweien vor dem Absitzenzum Fußgefecht, hieroftzugweise)und inder Bewegung dieMarschkolonne zuZweien (durchAb- brechenoderAbschwenken).

Dieeingliedrige Linie kannte übrigens bereits diebe- rittene Schutztruppe inSüdwestafrika. Sie istauch auf schmalen,von hecken, Zäunenoder unpassierbaren Gräben eingefaßten Feldwegen stetsanwendbar.

JnderMarschkolonnezuZweien,aufdemGefechtsselde gegebenenfalls zerlegtinZüge,Schützen-u.M.G.-Gruppen und-halbgruppen kann man eine Eskadron durchjedes überhauptnoch gangbare Gelände undjedeüberhaupt noch durchschreitbareFeuerzone schnell, sicherund äußerst bieg- samandenFeindführen.

Esisteine Freudeund erfordertdauernde Aufmerksam- keit, schnelleAuffassung und geistige Anspannung aller Unterführer,ja jedeseinzelnenReiters, insolchen Formen inderEskadron zuexerzieren. Aus derso zerlegtenEska- dron darfnur aufkeinen Falljeeinreglementarisch starrgegliederter Verband werden. Stets müssen sichviel- mehr Abstände,Zwischenräumeund Grad der Zerlegung nachder sich schon durchdas wechselnde Gelände dauernd wechselnden Lage richten.

WelcheVorteile würden sichnun aus einer Abschassung derLanze für die Kavallerie ergeben? Essindneben der schonerwähntenweiteren Vereinfachung unsererExerzier- formen,diewieder andern Ausbildungszweigen, besonders derPflegedesFußgefechts zugute kommen würde, und andern nebensächlichereninderhauptsachedreiVorteile.

Einmal wird inder Ausbildung Zeitgewonnen, wenn

auchheutzutage nichteben viel,wo wir der Lanzekeine uberragende Bedeutung mehrbeimessen.Aber jeder Ausbildner beiderKavallerie weiß,wie kostbarundvon

frühbisspät besetztdieZeitbeiuns ist.Aucheinege- -wonnene Viertelstunde täglich ist nichtzuverachten.

Sodann —- und dasist wohldasWichtigste wird die Truppeeine merkbar höhere Zahlvon Schützenindas Fußgefechtbringen können. Nichtnur unsere schwachen Friedens-Eskadronen führenblutleere Fußgefechte, auchdie aufKriegsstärkebefindlichenEskadronen imGroßen Kriege waren zuFuß meist erschreckend schwach.Esgehörteben zum BerufderKavallerie, daß sie neben ihrenorganisa- torischenDauerabgaben stetseine Fülle taktischerTages-

abgabenleistenmuß,die dieTruppe schnell dezimieren können. Soist jederPferdehalter wenigereinGewinn.

Wenn auchdiemoderne Waffenwirkung erfordert, daß

dieHandpferde imGefechtnieganz unbeweglich werden, so wird es beiFortsallderLanzeund eingliedrigerForm meistgenügen,wenn beigeringen Verschiebungen infolge Artilleriebeschusses(Gasbeschuß!) sichin jedemZugenur 1bis 2Pferdehalter befinden. Und auchvollbewegliche Handpferdebedürfen ohne Lanze erheblich wenigerPferde- halteralsjetzt-

Der dritte Vorteil bestehtdarin, daßdie Reiter auch während des Exerzierens ihrePferde wirklichreiten können. Daswird derRittigkeit sicher sehr zugutekommen und denDressurgrad imWinter undSommer nicht mehr denjetzigen, nicht unerheblichenSchwankungen unterwerfen.

Wenn dieLanzeauch bekanntlich demReiter wie eine Reitgerteinderhandliegensoll, so wiegt sie docheben halt einigePfundundZügelhilfenwerden seltenerundweniger abgestimmt gegebenwerden als beifreier rechterhand.

Der lanzenloseReiter hättenur bei aufgenommenem Seitengewehr, also auchbeiderParade, dieTrensendurch- zuziehen. Sonstdürfte ihm das nur gestattet sein,so lange seinPferd intadelloser Selbsthaltung, mit guter Folge, Anlehnung und Durchlässigkeit geht·Der höhere Dressurgrad,indemdasPferdindieWinterperiode treten würde,würde imübrigen vielleicht auch hier noch Zeit für andere Dienstzweigeerübrigen lassen.

Einen NachteilwürdedieAbschafsungderLanze sicher bringen. DieTruppewürdesichinderParade nichtmehr so schön zeigenwie jetzt.Mein Kavalleristen-F)erzwürde denschmucken Fähnchen noch lange nachtrauern.

Aber ichmeine nichtdieParade, sondern den

gr;eg.

Fördern die Qualifikation-!-bestimmungen Selbsitätigkeitund Willensstärke7

VonGeneralmajor al.D.Otto Schulz.

Admiral v.Tirpitz schreibtinseinem neuesten Werk (DeutscheOhnmachtspolitikimWeltkriege):»Unsere hochste- slotte hat insoferneine falsche Entwicklunggenommen, als derFlottenchef ohne jede Kritik dastandunddieZu- kunft jedes einzelnen,namentlichderhöheren Offiziere, fast vollständiginder Handhatte.« »Diese Entwicklung des Flottenchefs,diejeden freienGedanken eines Offiziersunter- drückte,wenn ernichtmitderAuffassungdes Flottenchess übereinstimmte, hat wesentlich dazu beigetragen,daß unsere Taktik sichaufeinbestimmtes Siegesrezept festlegteund

verhinderte, daß Flottenführer sich ent-

wickelten.«

DieMachtdesVorgesetztenüberdasSchicksaldesUnter- gebenenistbeiheer undFlottenotwendig. Sie verbürgt dem Vorgesetzten die unbedingte Ausführung seiner Befehle durchdenUntergebenen. Mag sie auch

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