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Ostsee-Handel : Wirtschaftszeitschrift für der Wirtschaftsgebiet des Gaues Pommern und der Ostsee und Südostländer. Jg. 16, 1936 Nr. 10

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Academic year: 2022

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(1)

NUM M ER 10

Klostei

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STRALSUND Mefähr

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GREIFSWALD Belgard

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BROMBERG

STARGARD

ichneidemühl

POSEN

CUSTR1N

MAGDEBURG

BRESLAU

GÖRLITZ

V .O BER SC H LESIEN U N G A R N

TSCHECHOSLOWAKEI VON SCHLESIEN

(2)

Nummer 10 O S T 5 E E ^ H A N D E L _____________________ Jahrgang 193Ö

r ° Bud. Christ, firlbcl, Sfcflin

... ... ... i m

Stettin-Königsberg

Regelmäßiger Frachtdampferdienst mit Durchfrachten nach Binnen-Stationen

Infolge Einschränkung des K o rr

besonders erweiterte Verbindung

Auskünfte über Abfahrten und Frachten durch die R eed e rei

Rud. Christ. Gribcl, Stettin

Agenturen in Königsberg:

Robt. Kleyenstüber & Co. ♦ Kaminsky & Buldmann

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Eigene Umschlagstelle in Stettin

In- und ausländische Industrie- u. Bunkerkohlen Betriebsstoffe, Schmieröle

Hugo Stinnes G.m.b.H.

STETTIN-SASSNITZ

Tel.-Adresse: Stinnesugo

(3)

£> ftfee-$aii& el

Wirisdiaffszeifuiig für das Osldeufsdie Wirfsdiaffsgebief und die Ostseeländer

A M T L I C H E S ORGAN DER I N D U S T R I E - UND H A N D E L S K A M M E R ZU S T E T T I N A M T L I C H E S O R G A N D E R W I R T S C H A F T S K A M M E R F Ü R P O M M E R N .

M I T T E I L U N G E N :

der W irtschaftsgruppe Groß-, Ein- und Ausfuhrhandel, Bezirksgrupoe Pommern der W irtschaftsgruppe Einzelhandel, Bezirksgruppe Pommern

der Bezirksgruppe Pommern des Vereins zur Wahrung der Oderschiffahrtsinteressen, Sitz Stettin, des Vereins zur Förderung überseeischer Handelsbeziehungen e.V. zu Stettin

des Deutsch-Finnländischen Vereins e. V. zu Stettin der Deutsch-Schwedischen Vereinigung zu Stettin

Deutsch-schwedischer N achrichtendienstder Deutschen Gesellschaft zum Studium Schwedens zu Greifswald, bearbeitet unter Mitwirkung der Nordischen Ausland-Institute der Universität Greifswald.

Herausgegeben von Dr. H. S c h r ä d e r , Syndikus der Industrie- und Handelskammer.

H auptschliftleiter und verantwortlich für die Berichte über das Avisland W. v. B u l m e r i n c q , verantwortlich für die Berichte über das In and Dr. E. S c h o e n e , für den A nzeigenteil W. W i n k e l m a n n , alle in Stettin, Börse, Fernspr. 35341 I. Vj. 2816.

n r.ic Stettin, IS» lila i 1936 16. Jahrg.

Besuch finnländischer Gäste in Stettin.

Am Montag, den 27. April 1936, kam eine A bordnung e h e ­ m aliger finnländischer F rontkäm pfer, die auf Einladung der N. S. K riegsopferversorgung e. V., Berlin, eine längere K am e­

radschaftsfahrt durch das neue D eutschland unternahm en, mit D. „ N o r d l a n d “ d e r R eederei Rud. Christ. Gribel nach Stettin. Die D elegation setzte sich aus folgenden H erren zusam m en:

M ajor a. D. D irektor H annes Anttila, F abrikbesitzer W erner Bolander, Ingenieur Alvar Brejlin, L andesrat Y. J. E skelä, K<$nmerzienrat Rafael H aarla, K om m erzienrat S. A. H arim a, G erichtsrat K urt H errm ann, B ankdirektor Antti Hiltunen, Leutnaant a. D. Arno Ilander, H auptm ann a. D. H auptdirektor A. W. Jusu, A rchitekt Jalm ari K ekkonen, K om m erzienrat Ivar Lindfors, G eneralkonsul Edw in Lundström , Mag. phil.

D irektor O tto Nikula, Dr. phil. K om m erzienrat K. A. Palo- heimo, Ingenieur Ernst. Pohjanpalo, M ajor Kosti . Saurio, Wäinö Solaa, O berst J. S. Talvitie, Forstm eister Assar W ichmann, O berst a. D. G. von W right, Studienrat O skari Väänänen.

Die finnländischen G äste wurden von d er Kapelle d er Hafenverw altung beim A nlegen des D am pfers „N o rd la n d “ mit der finnischen N ationalhym ne em pfangen und von V er­

tretern der Industrie- und H andelskam m er z,u Stettin und dies Deut sch-Finnischen Vereins zur Pflege und F örderung der gegenseitigen H andelsbeziehungen in Stettin begrüßt.

Nach einer S tadtrundfahrt fand um 12 U hr auf E inladung der Industrie- und H andelskam m er ein Frühstück auf D am pfer „N ordland“ statt, von dem aus um 14 U hr die W eiterfahrt nach Berlin über N iederfinow im Autobus e r ­ folgen sollte.

Am D am pfersteg em pfingen um 12 Uhr d e r Präsident der Industrie- und H andelskam m er zu Stettin, Dr. O tto Lange, V izepräsident D irektor G erhard Saltzwedel, V izepräsident

A rtur fcöske und d e r Leiter des S tettiner Hafens, Reichsver-

;kehrsm inister a. D. D r. Krohne, die Gäste aus Finnland.

D ann gruppierten sich G äste und G astgeber in bunter Reihe um die M ittaagstafel, wobei sich viele alte Bekannte wieder begrüßen konnten.

P r ä s i d e n t Dr . L a n g e hieß d ie G äste aus dem b e ­ freundeten Finnland willkom men und gab seiner G enug­

tuung darüber Ausdruck, daß auf den Besuch, den die In ­ dustrie- und H andelskam m er zu Stettin vor zwei Ja a h re n bei Gelegenheit des Jubiläum s d e r deutschen H andelskam m er in Finnland abg estattet habe, jetzt eine größere A nzahl von nam haften V ertretern der finnländischen W irtschaft Stettin zum A uhgangspunkt einer R eise durch das neue D eutschland genom m en habe. P räsident Dr. Lange erinnerte auch an die Reise, die die Industrie- und H andelskam m er zu Stettin b e ­ reits im Ja h re 1926 nach Finnland unternom m en hat, an die herzliche Aufnahme, die sie dort gefunden hat, sowie an den Gegenbesuch, den V ertreter d e r finnländischen H andels­

kam m ern im Ja h re 1929 in Stettin ab g estattet haben. E r kam w eiter auf die E ntw icklung der W irtschaftsbeziehungen zwischen D eutschland und insbesondere Stettin einerseis und F innland andererseits zu sprechen und drückte die H off­

nung aus, daß diese sich w eiterhin gedeihlich entwickeln möchten.

Auf die B egrüßungsw orte des Präsidenten der K am m er e r­

w iderte in herzlicher W eise d er Senior d er finnländischen Abordnung, K om m erzienrat D r . P a l o h e i m o . U nter den zahlreichen Ansprachen, die noch gew echselt wurden, und die alle von außerordentlicher H erzlichkeit getragen w aren, ist noch die des H errn R e i c h s m i n i s t e r s a. D. Dr . Dr . K r o h n e hervorzuheben, d e r mit warm en W orten die alten Freunde aus Finnland begrüßte und sie im Namen) der S tettiner H afengesellschaft willkom men hieß. F erner sprach

(4)

2 O S T S E E - H A N D E L Nummer 10

‘Deutsch~‘8!inniänelischer Verein zu Stettin

zur Riege u n d Förderung der gegenseitigen H andelsbeziehungen e.

M e l d u n g n e u e r M i t g l i e d e r w e r d e n d ir e k t a n d ie G e s c h ä f t s s t e lle : S te ttin , F ra u en str. 3 0 , III, B ö r se , e r b e te n .

D er Verein erteilt seinen M itgliedern k o s t e n l o s A u s k ü n f t e über w irtschaftliche Fragen Finnlands/ L ettla n d s u n d Estlands.

D er „ O stsee*H andel^' g eh t den M itgliedern kostenlos zu.

D ie G äste vor dem D enkm al Friedrich des Großen

von deutscher Seite noch d er M itinhaber d er Reederei Rud.

Christ. Gribel, D r . G e o r g B e h m , der seiner F reude d a r ­ über A usdruck gab, daß die finnländischen R eisenden sich in so anerkennender W eise über die Aufnahme an Bord der

„N ordland“ geäu ß ert hätten. Von finnländischer Seite sprachen unter anderem noch d er V izepräsident der Z en tral­

handelskam m er in Finnland, K o m m e r z i e n r a t I v a r L i n d f o r s , der die G rüße der Z entralhandelskam m er über- brachte und darauf hin wies, daß drei der Teilnehm er an der bevorstehenden D eutschlandreise auch schon im Ja h re 1929 als G äste der Industrie- und H andelskam m er in Stettin g e ­ weilt hätten, sowie der G e n e r a l k o n s u l E d w i n L u n d ­ s t r ö m .

H a u p t m a n n a. D. v o n C o s s e l überbrachte die G rüße des Leiters d e r N. S. K riegsopferversorgung O berlindober und wies auf die B edeutung hin, die dieser R eise finnländi­

scher F rontkäm pfer durch das neue D eutschland zukäm e.

E r g ab der H offnung A usdruck, daß die finnländischen G äste sich überall in D eutschland überzeugen würden, daß

hier friedliche A ufbauarbeit geleistet würde, und daß in den letzten drei Ja h re n in D eutschland auf allen Gebieen g rtö ß te F o rtschritte gem acht w orden sind. E r gab w eiter dem W unsche A usdruck, daß die G äste aus Finnland sich auf ihrer D eutschlandreise auch überzeugen möchten, daß die alte K am eradschaft zwischen den F rontkäm pfern noch fo rt­

bestehe.

T rotz des kurzen Beisammenseins konnte m anche alte Freundschaft zwischen d en V ertretern Finnlands und den V ertretern Stettins erneuert, m anche neue Freundschaft g e ­

schlossen werden.

Die Stettiner G astgeber begleiteten ihre G äste zum Autobus, der sie nach Berlin bringen sollte, mit dem W unsch, daß sie nach an schönen und nachhaltigen E indrücken reiohen W ochen in D e u ts c h la n d vor d e r R ückkehr nach Finnland w ieder A ufenthalt in Stettin nehm en möchen, um die b e­

stehenden persönlichen Beziehungen noch weiter zu v er­

tiefen.

Ph oto : Jordan

(5)

Börsenordnung der Börse zu Stettin

Der R eichs- und P reußische W irtschaftsm inister hat unter dem 30. April 1936 auf Grund des § 4 des Bör sen gesetz es für die B örse zu Stettin die nachstehende Börsenordnung erlassen:

Zw eck und G eschäftseinrichtungen der Börse.

§ i.

I. Die B örse zu Stettin besteht aus folgenden A bteilungen:

1. Amtlicher G roßm arkt für G etreide und F utterm ittel (G etreidegroßm arkt),

2. W arenbörse. •

II. D er G etreidegroßm arkt dient dem Abschlüsse von G ro ß ­ handelsgeschäften in landw irtschaftlichen P rodukten und h ie r­

aus gew onnenen Erzeugnissen, insbesondere Getreide, M üh­

lenfabrikaten, H ülsenfrüchten, Futterm itteln, O elsaaten, Säm e­

reien, Kartoffeln, R auhfutter u. dgl. sowie D üngem itteln;

die W arenbörse dem Abschlüsse von G roßhandelsgeschäften in Salzheringen, Schmalz, Zucker und anderen W aren.

III. R egelm äßige Zusam m enkünfte von A ngehörigen a n ­ derer Zweige des W arenhandels und der V erkehr in k a u f­

männischen H ilfeleistungen (Versicherungsgeschäft, F ra c h t­

geschäft, L a g e rg e s c h ä ft u. dgl.) im R ahm en der Börse können, sofern sie nicht den Charakter* einer regelrechten Börse annehmen, von der Industrie- und H andelskam m er zugelassen werden. Sie. unterliegen von der Industrie- und H andelskam m er zu erlassenden besonderen Bestim mungen.

IV. Die Industrie- und H andelskam m er und der B örsen­

präsident können verbieten, daß in den nach ihrem E rm essen zum Börsenhandel nicht geeigneten G egenständen G eschäfte an der Börse abgeschlossen werden.

Börsenaufsicht.

§ 2.

*1- Die unm ittelbare Aufsicht über, d ie 'B ö r s e 'steh t der In ­ dustrie- und H andelskam m er zu Stettin zu.

II- Die Industrie- und H andelskam m er ist auch zur E n t­

scheidung über B eschw erden betreffend die V erhängung von D isziplinarstrafen .(§ 20), sowie betreffend die Feststellung der Preise (§ 22 ff) zuständig.

Börsenleitung.

§ 3*

Die Börsenleitung steht dem B örsenpräsidenten zu.

Zusam m ensetzung und Gliederung des B örsenvorsiandes.

§ 4-

!• D er G esam tbörsen Vorstand setzt sich zusamm en a u s ; 1. dem B örsenvorstand, Abt. G etreidegroßm arkt, 2. dem B örsenvorstand, Abt. W arenbörse,

deren M itglieder die Industrie- und H andelskam m er auf die D auer von 3 Ja h re n ernennt.

II- D er B örsenvorstand, Abteilung G etreidegroßm arkt b e ­ g e h t aus:

a) 10 Börsenbesuchern dieser Abteilung, von denen m indestens 2 M itglieder A ngehörige der landw irtschaft­

liche E rzeugnisse verarbeitenden Industrie sein müssen.

K) 10 von der Landesbauernschaft Pom m ern H auptabtei­

lung II, benannten V ertretern d er Landw irtschaft, der landw irtschaftlichen . N ebengew erbe und G enossen­

schaften.

H l. D er Börsenvorstand, Abteilung W arenbörse, besteht aus drei M itgliedern und drei Stellvertretern.

IV. Die Industrie- und H andelskam m er kann jederzeit M it­

glieder des Börsenvorstandes 'abberufen und an ihrer Stelle

andere ernennen. Hinsichtlich der im Abs. II b bezeichneten M itglieder hat sie einem E rsuchen der Landesbauernschaft Pom m ern auf A bberufung und E rsatzernennung . zu e n t­

sprechen.

B eschlußfähigkeit und Geschäftsordnung des Börsenvorstandes.

§ 5-

I. D er B örsenpräsident und sein S tellvertreter werden von d e r Industrie- und H andelskam m er aus der Mitte des Börsen- vorstandes für dessen A m tsdauer ernannt. Die E rnennungen bedürfen d e r B estätigung des R eichswirtschäftsm inisters. Die E rnennung und B estätigung können ohne A ngabe von G rün­

den widerrufen werden.

II. D er B örsenpräsident ist zugleich V orsitzender d er A btei­

lung G etreidegroßm arkt, sein Stellvertreter ist zugleich V or­

sitzender der Abteilung W arenbörse. Die V orsitzenden d er beiden Abteilungen ernennen je einen V ertreter firh Vorsitz ihrer Abteilung.

Aufgaben des B örsenvorstandes.

§ 6-

I. Dem B örsenpräsidenten liegt es ob, nach M aßgabe der Börsenordnung

1. P ersonen zum Börsenbesuche ’zuzulassen;

2. die O rdnungs- und D isziplinargew alt an der Börse auszuüben;

0. die W aren zu bestim m en, deren Preis am tlich festg e­

stellt w erden soll. Die Bestim mung d er W aren, deren Börsenpreis am tlich festgestellt w erden soll, bedarf der G enehm igung d e r Industrie- und H andelskam m er;

4. die für die V eröffentlichung d er am tlichen Börsenpreise erforderlichen A nordnungen zu erlassen;

5. d ie Befolgung d er in Bezug auf die Börse erlassenen Gesetze, V erordnungen und V erw altungsbestim m ungen zu überw achen, einschließlich der Verpflichtung, H a n d ­ lungen d er Börsenbesucher, die zu einem ehrengericht­

lichen V erfahren Anlaß geben, zur K enntnis des R eichs­

kom m issars od er des E hrengerichts zu bringen;

G. den G eschäftsverkehr an .der Börse zu regeln;

7. die B örsengeschäftsbedingungen festzhstellen;

8. die erforderlichen B ekanntm achungen zu erlassen; bei Zeitungsanzeigen die Zeitungen, in denen sie erscheinen sollen, zu bestimm en.

II. Insow eit sich die Aufgaben nur auf die G eschäfte oder den V erkehr an einer Abteilung d er Börse beziehen, steht ihre E rledigung dem V orsitzenden d e r betreffenden Abteilung d es B örsenvorstandes selbständig zu. D ies gilt nient für D isziplinarm aßnahm en.

III. W ichtigen Entscheidungen h a t die B eratung im B örsen­

vorstand voranzugehen. H ierzu gehören insbesondere die Z u ­ lassung von Börsenbesuchern und deren Z urücknahm e außer in den F ällen d er §§ 11 und 12 Ziff. 3 sowie D isziplinarange- legenheiten.

B öi senversam m lungen.

§ 7-

I. Die Börsenversam m lungen finden außer an Sonn- und F esttagen täglich statt. Die Industrie- und H andelskam m er kann besondere B örsentage hiervon abw eichend festsetzen.

II. Die Börsenstunden w erden nach A nhörung d e r zuständr-

(6)

4 O S T S E E . H A N D E L Nummer 10

gen Börsen vor stände von der Industrie- und H andelskam m er festgesetzt.

III. D em B örsenpräsidenten steht das R echt zu, B örsen­

versam m lungen aus besonderen G ründen ausfallen zu lassen o d er deren Zeitdauer abzuändem .

Erwerb des R echtes zum Börsenbesuch.

§ 8.

I. D as Recht zum Börsenbesuche wird durch Zulassung für die betreffende Abteilung d er B örse erw orben.

II. Die nicht am B örsenhandel teilnehm enden M itglieder d e r Industrie- und H andelskam m er und alle Personen, die, ohne am B örsenhandel teilzunehmen, verm öge ihres Amtes den B örsenversam m lungen beizuw ohnen berechtigt sind, haben ohne besondere Zulassung Z utritt zur Börse.

III. U eber die V oraussetzungen, unter denen G äste in die Börse eingeführt w erden dürfen, entscheiden die zuständigen Abteilungsvorsitzenden.

IV. E in R echtsanspruch auf Zulassung zum B örsenbesuch besteht nicht.

Berechtigung zum B örsenbesuch.

§ 9.

I. V oraussetzung für die Zulassung ist einw andfreier Ruf.

‘ II. D auernd und mit der Befugnis zur Teilnahm e am B örsen­

handel können zum Börsenbesuche zugelassen w erden g e ­ eignete volljährige Personen, die als Einzelkaufleute, p ersö n ­ lich haftende G esellschafter einer offenen H andelsgesellschaft oder K om m anditgesellschaft o d er gesetzliche V ertreter einer juristischen P erson in das H andels- oder G enossenschafts­

register eingetragen sind, sofern sie w egen des von ihnen g e ­ führten U nternehm ens auf die T eilnahm e am Börsenhandel angew iesen sind, Landwirte, die selbständig oder leitend tätig sind.

III. Statt dieser Personen können in besonderen Fällen auch Prokuristen o d er Bevollm ächtigte desselben B etriebes als B örsenbesucher dauernd und mit d e r Befugnis zur Teilnahm e am B örsenhandel zugelassen werden. D iese Befugnis ist jedoch auf die Berechtigung beschränkt, B örsengeschäfte nur für d en G eschäftsinhaber oder die von ihm vertretene Firm a und in deren N am en abzuschließen.

IV. Personen, die früher dem in Abs. II und III bezeichneten P ersonenkreis angehört haben, können vom BÖjrsenvorstand nach freiem E rm essen dauernd und mit d e r Befugnis zu(r T eilnahm e am B örsenhandel widerruflich zugelassen werden.

V. Die Zulassung ausländischer S taatsangehöriger und staatenloser P ersonen bedarf d er G enehm igung des R eichs­

und Preußischen W irtschaftsm inisters.

§ io.

I. Die Zulassung für die Abteilungen G etreidegroßm arkt und W arenbörse erfolgt mit der M aßgabe, daß d er A n trag ­ steller zw ecks Abschlusses von G eschäften auf eigene R ech­

nung o d e r zw ecks B etriebes des M akler- od er A genturge­

w erbes zugelassen wird.

II. Personen, die nur für d as V erm ittlungsgeschäft zu g e­

lassen werden, k an n fernerhin die Beschränkung auferlegt werden, daß sie ausschließlich G eschäfte verm itteln und sich nicht selbst als V ertragspartei bezeichnen dürfen.

III. W ollen sich Besucher einer Abteilung der Börse mit dem Abschluß von G eschäften befassen, zu denen sie nach M aß­

gabe ihrer Zulassung nicht berechtigt sind, so bedarf es hierfür einer neuen Zulassung.

IV. U eberschreiten gem äß § 9 zugelassene B örsenbesucher die ihnen durch die Zulassung gezogenen Grenzen d e r T eil­

nahm e am Börsenhandel, so kann ihre Zulassung zurückge­

nom m en werden.

§ i i .

I. Mit d e r Befugnis ,im N am en und 'fü r Rechnung des D ienstherrn am B örsenhandel teilzunehmen, können auf die D auer eines Ja h re s zum Börsenbesuche zugelassen w erden kaufm ännische A ngestellte (Prokuristen, H andlungsgehilfen, Volontäre, Lehrlinge) eines gem äß § 9 Abs. J I und III zugelassenen Börsenbesuchers, einer durch einen solchen B örsenbesucher vertretenen Gesellschaft 'o d er G enossenschaft.

II. D er B örsenvorstand kann die Zulassung nach freiem E r ­ m essen zurücknehm en. E r muß sie zurücknehm en, wenn d er Zugelassene im eigenen N am en o d er auf eigene R echnung am Börsenhandel teilnimmt.

§ 12.

I. O hne Befugnis zur Teilnahm e am Börserihandel können zum B örsenbesuch zugelassen w erden:

1. B erichterstatter der Presse (vgl. Abs. II),

2. Personen, die ein dem Börsenhandel dienendes H ilfs­

gew erbe betreiben,

3. Boten d e r im*, § 9 Abs. II und III genannten Personen, 4. ausnahm sw eise andere in Stettin o d er einem in der

N ähe S tettins gelegenen Ort wohnhafte Personen.

II. D ie unter Ziffer 1, 2 und 4 genannten- Personen werden ohne beschränkte Zeitdauer, die unter Ziffer 3 genannten auf 1 Ja h r zugelassen.

III. Die Börsen vor stände können die Zulassung nach freiem E rm essen zurücknehm en.

Die Zulassung muß zurückgenom m en werden, wenn der Zugelassene am Börsenhandel teilnimmt.

Antrag auf Zulassung zum B örsenbesuch.

§ 13-

I. D er A ntrag auf Zulassung ist in dem Falle der §§ 11 und 12 Abs. I, Ziff. 3 vom D ienstherrn im übrigen von dem jenigen, d e r sie für sich erstrebt, schriftlich zu stellen.

In dem Z ulassungsantrage ist zu erklären, für welche A b­

teilung o d e r Abteilungen d er Börse und für welche T ätigkeit die Zulassung erstrebt wird.

II. Die B örsenvorstände können das persönliche Erseneinen d e r'P e rso n e n , deren Zulassung b eantragt wird, in den Fällen d e r §§ 11 und 12 Abs. I Ziffer 3 auch d er A ntragsteller anordnen.

III. Börsenbesucher, die auf eine kalenderm äßig bestim m te Frist durch ehrengerichtliche Entscheidung oder Beschluß des B örsenpräsidenten vom Börsenbesuche ausgeschlossen w orden sind, sind nach Ablauf d e r Frist wieder zum B örsen­

besuch berechtigt, ohne d aß es eines A ntrages bedarf.

IV. Die A blehnung von Z ulassungsanträgen erfolgt ohne An­

gabe von Gründen. ♦

Ein abgelehnter Z ulassungsantrag d arf innerhalb von sechs M onaten nicht w iederholt werden.

§ 14-

D en Bestim m ungen des § 13 unterliegen auch A nträge von gem äß § 9 zugelassenen B örsenbesuchern auf Ausdehnung ihrer Zulassung auf eine weitere Abteilung.

A usweiskarteji.

§ 15.

I. Als Ausweis über die Zulassung erhalten gegen Zahlung d e r G ebühr die dauernd und mit d er Befugnis zur Teilnahm e

(7)

15. Mai 1936 O S T S E E , H A N D E L 5

am Börsenhandel zugelassenen B örsenbesucher (vgl. § 9) eine B örsenkarte, die übrigen eine E intrittskarte. D ie K arten werden, sofern nicht ein anderes bestim m t ist, für die D auer eines K alenderjahres ausgestellt und sind nur für d ie P e r­

sonen gültig* auf deren N am en sie lauten.

Die im\ § 8 Abs. II genannten Personen erhalten k o sten ­ frei eine E intrittskarte.

Hl* G astkarten und Zwischenausweise w erden für einen Zeitraum von höchstens 2 W ochen ausgestellt.

Unfähigkeit zum Börsenbesuch.

§ 16.

I* Zum Börsenbesuch w erden nicht zugelassen:

1* Personen, die sich nicht im Besitze der bürgerlichen E hrenrechte befinden;

2. Personen, die infolge gerichtlicher Anordnung in der V erfügung über ihr V erm ögen beschränkt sind;

3. Personen, die wegen betrügerischen B ankerotts re c h ts­

kräftig verurteilt sind;

4- Personen ,die wegen einfachen B ankerotts -rechtskräftig verurteilt sind;

5. Personen, die sich im Z ustande der Z ahlungsunfähigkeit befinden o d er V ertreter einer juristischen P erson sind, die sich im Zustand d er Z ahlungsunfähigkeit befindet.

Als zahlungsunfähig im Sinne dieser V orschriften gilt schon, w er G läubigern über unstreitige Schuld Verbind­

lichkeiten V ergleichsvorschläge m acht o der eine u n ­ streitige und fällige Schuldverbindlichkeit unberichtigt läßt. U nstreitigen Schuldverbindlichkeiten stehen solche gleich, die durch rechtskräftiges U rteil o d er d en Schieds­

spruch eines Börsen- oder H andelskam m erschiedsgö- richtes o d er für vollstreckbar erklärten Schiedsspruch eines anderen Schiedsgerichts festgestellt sind;

' 6- Personen, gegen die durch rechtskräftige o d er für sofort w irksam erk lärte ehrengerichtliche Entscheidung auf Ausschließung von dem Besuche einer Börse erkannt ist, für die D auer der Ausschließung;

•* Personen, die an einer die übrigen B örsenbesucher oder den V erkehr an der Börse gefährdenden körperlichen o d er geistigen K rankheit leiden.

^1- T ritt einer d e r Fälle zu 1—5 ;und 7 erst nach d er Z u ­ lassung ein ,so ist die Zulassung von dem zuständigen A b­

teilungsvorsitzenden zurückzunehm en. G erät d er Zugelassene 111 V erm ögensverfall, so ist die Zulassung in der Regel auch

^ann zurückzunehm en, wenn die V oraussetzungen des Abs. 1 5 nicht gegeben sind.

*H- Die Zulassung o d er W iederzulassung zum Börsenbesuche kann in den F ällen des Absl. I Ziffer 1 und 2 nicht vor der Beseitigung d es A usschließgrundes, in d e n Fällen d es Abs. I Ziffer 4 nicht vor Ablauf von 6 M onaten, nachdem die Strafe verbüßt, verjährt oder erlassen ist, erfolgen, sie darf lri den Fällen d es Ab$- I Z iffer 4 und 5 n u r stattfinden, wenn Börsenvorstand den N achw eis für geführt erachtet, daß Schuldverhältnisse sämtlichen G läubigern gegenüber durch Zahlung, E rlaß oder Stundung geregelt sind. E iner Person,

^le im W iederholungsfälle in Z ahlungsunfähigkeit o der Kon- Urs geraten ist, muß die Zulassung oder W iederzulassung Mindestens für die D auer eines Jah res verw eigert werden, ltl dem F alle des Absl. I Ziffer 3 ist d er Ausschluß dauernd.

^ dem F alle d es AbsJ. I Ziffer 5 kann d er B örsenvorstand 0lne M indestdauer der Ausschlußfrist feststellen.

Verlust d es Rechts zum B örsenbesuch.

§ 17.

I. D as Recht zum Börsenbesuche geht verloren:

1. durch V erzichterklärung gegenüber dem BörsenVor­

stände ;

2. durch F ortfall der für die Zulassung vorausgesetzten E igenschaften;

3. durch A usschließung verm öge ehrengerichtlicher E n t­

scheidung oder Beschlusses d es G esam tbörsenvor- standes;

4. durch Z utücknahm e der Zulassung, die d e r B örsen­

präsident nach freiem E rm essen anordnen kann, wenn die A ufrechterhaltung der Zulassung nicht m ehr v er­

tretb ar erscheint.

II. V erliert ein Gesellschafter einer offenen H andelsgesell­

schaft oder K om m anditgesellschaft o d er einer von m ehreren gesetzlichen V ertretern einer juristischen P erson gem äß Abs. I Z iffe r 3 o d q r 4 das R echt zum Börsenbesuche, so kann der B örsenvorstand auch die Zulassung d er übrigen zum B örsen­

besuch zugelassenen G esellschafter o d e r V ertreter der G esell­

schaft o d er P ersonen zurücknehm en.

III. D er Verlust d es R echts zum Börsenbesuche begründet keinen Anspruch auf E rstattu n g gezahlter B örsenbeiträge.

Ruhen des R echtes auf B örsenbesuch.

§ 18*

I. Ist gegen einen B örsenbesucher ein gerichtliches H a u p t­

verfahren wegen des V erdachtes eines gem einen V ergehens, ein ehrengerichtliches H aupt verfahren o d er von der S taa ts­

anw altschaft ein E rm ittlungsverfahren eingeleitet, so kann d er B örsenpräsident bestim m en, daß bis zu dessen B eendi­

gung sein Recht zum Börsenbesuche ruht. D as Ruhen des R echtes zum B örsenbesuch ist zu bestimm en, falls d er R eichskom m issar dies beantragt.

II. Als gem eine V ergehen gelten auch V erstöße gegen w irt­

schaftliche V erordnungen, die zum Schutze d er W ährung o d e r aus sonstigen G ründen des S taatsinteresses erlassen w orden sind.

V erf ahrensvorschrif ten.

19.

I. Bevor Beschlüsse auf Zurücknahm e d er Zulassung und R uhen d es R echtes zum Börsenbesuche gefaßt werden, ist der Betroffene zu seiner V ernehm ung vor den zuständigen B ö r­

senvorstand zu laden. D er Ladung bedarf es nicht, wenn nach Ausschließung o d er Zurücknahm e der Zulassung eines B ö r­

senbesuchers die Zulassung seiner A ngestellten zurückge­

nom m en wird.

II. Die Beschlüsse auf Ablehnung eines Z ulassungsantrages, Z urücknahm e d e r Zulassung und R uhen des R echtes zum B örsenbesuche sind dem Betroffenen zuzustellen. H andelt es sich bei solchen Beschlüssen um einen kaufm ännischen A n­

gestellten ,so erfolgt die Zustellung an den D ienstherrn.

III. Bei unbekanntem A ufenthalt d es E m pfangsbereentigten w erden Ladungen und Beschlüsse duren Aushang in dem B örsenraum w ährend acht B örsentagen zugestellt.

IV. Gegen die in Absatz II bezeichneten Beschlüsse wie gegen den Beschluß auf Veröffentlichung (§ 20, II) ist binnen einer W oche nach Zustellung die B eschw erde an die I n ­ dustrie- und H andelskam m er zulässig. D er B örsenvorstand kann jedoch bei den im Absatz II bezeichneten Beschlüssen anordnen, daß die W irkung sofort eintritt.

(8)

6 O S T S E E . H A N D E L Nummer 10

D isziplinargew alt und Strafen.

§ 20.

I. D er V orsitzende der zuständigen Abteilung d es B örsen­

vorstandes ist befugt, Personen, die von dem ■ Besuche der B örsenversam m lungen ausgeschlossen sind, sowie B örsen­

besucher ,die die O rdnung stören, von d er Börse entfernen zu lassen.

II. D er B örsenpräsident kann Personen, die die O rdnung o d er den G eschäftsverkehr an d er Börse stören, mit Aus­

schließung von d er Börse bis zu sechs | M onaten oder mit G eldstrafen bis zu RM. 300.— bestrafen, sofern nicht die Einleitung eines ehrengerichtlichen V erfahrens angebracht erscheint. E r kann V eröffentlichung seiner M aßnahm en durch Aushang im Börsenraum anordnen.

III. Bei dem V erfahren sind die V orschriften d es § 19 en t­

sprechend anzuwenden.

IV. Die V erhängung d er Strafe ist dem B etroffenen und gegebenenfalls auch seinem D ienstherrn durch eingeschrie­

benen Brief mitzuteilen. Innerhalb. 14 T agen nach erfolgter M itteilung kann gegen die Bestrafung B eschw erde an die Industrie- und H andelskam m er eingelegt werden. D er B ör­

senvorstand kann jedoch bei Beschlüssen, mit Ausnahm e des Beschlusses auf Veröffentlichung, anordnen, daß die W irkung sofort eintritt.

Ehrengericht.

§ 21.

I. F ü r die B örse zu Stettin wird ein E hrengericht gebildet.

E s besteht aus fünf ordentlichen und fünf stellvertretenden M itgliedern, die aus dem V orstande und dem Beirat d er Industrie- und H andelskam m er von ihr auf zwei Ja h re g e ­ wählt werden. F ür ein Mitglied, das w ährend der W ahldauer ausscheidet, wählt die Industrie- und H andelskam m er einen E rsatzm ann für d e n /R e st der W ahldauer. D em E hrengericht gehört ferner ein Syndikus d er Industrie- und H andelskam m er als M itglied mit beratender Stimme an.

II. D as E hrengericht ist beschlußfähig, wenn fünf M itglieder einschließlich d er an Stelle behinderter M itglieder einberufe- nen S tellvertreter anw esend sind. D en Vorsitz führt das im Lebensalter älteste Mitglied. Sind d e r P räsident o d er V ize­

präsident der Industrie- und H andelskam m er als M itglieder anw esend ,so übernim m t einer von diesen, und zw ar d er R angälteste, den Vorsitz.

III. Hinsichtlich der Z uständigkeit und d e s bei dem E h re n ­ gericht zu beachtenden V erfahrens gelten die §§ 10—28 des Börsengesetzes.

IV. Die rechtskräftigen oder gem äß § 16 Abs. 4 Börs.Ges.

für sofort w irksam erklärten U rteile sind dem B örsenpräsi­

denten mitzuteilen.

V. Bei zeitw eiliger Ausschließung bestim m t, sofern das E hrengericht nicht von dem ihm gem äß § 16 Abs. 4 Börs.- Gesetz zustehenden Recht G ebrauch gem acht hat, der Börsen- präsident den Beginn der Ausschließungsfrist.

Feststellung der Preise.

§ 22.

F ür jeden H andelszweig, für den B örsenpreise am tlich fest­

gestellt werden, findet die Feststellung an einem bestim m ten

\ P latze innerhalb d e r Börsenräum e unm ittelbar nach Ablauf d e r Börsenstunde statt.

§ 23!

I. Die Feststellung der B örsenpreise erfolgt für lan d w irt­

schaftliche P ro d u k te durch ein oder m ehrere M itglieder des

Börsenvorstandes, Abt. G etreidegroßm arkt, für andere H an­

delsgegenstände durch die von der Industrie- und H a n d e l s ­ k am m er bestellten einzelnen N otierungskom m issare.

§ 24.

D er V orsitzende des Börsenvorstandes Getreidegroßinarlvt kann von den zum Besuche des G etreidegroßm arktes zu- gelässenen P ersonen mündliche und schriftliche Auskunft d arüber verlangen, zu welchen Preisen sie und die von ihnen vertretenen U nternehm ungen G eschäfte in den amtlich no­

tierten W aren abgeschlossen haben, sowie die Mitteilung der für die Beurteilung der P reise m aßgebenden V ereinbarungen (z. B. frei Stettin) fordern. Auf E rsuchen ist die A u s k u n f t

in F orm einer laufenden B erichterstattung zu erteilen. Markt-

• besucher, die die verlangten A uskünfte nicht oder unvoll­

ständig oder falsch erteilen, können gem äß § 20 Börs.-O- bestraft werden.

§ 25.

Zu den für die Preisfeststellung gem äß § 22 angesetzten' Zeiten versam m eln sich die an dem H andelszw eig, für den die Preisfeststellung erfolgt, beteiligten Personen an dem dazu bestim m ten Platz um den N otierungskom m issar. Dieser fordert von den G eschäftsverm ittlern w ahrheitsgem äße An­

zeige, zu welchen Preisen W aren zu h a b e n , gew esen sind, was dafür geboten und bezahlt, und soweit es für die Preis­

feststellung erheblich, auf welche Summen und W arenm engen tatsächlich abgeschlossen w orden ist. In zweifelhaften Fällen d arf die V orlegung der H andbücher der G e s c h ä f t s v e r m i t t l e r unter V erdeckung der N am en d e r V erkäufer und Käufer verlangt werden.

x§ 26.

Die von den No'.ierungskommis'saren festgestellten Preise wer­

den in die am tlichen Börsenbücher eingetragen und von ihnen unterzeichnet.

§ 27.

In den am tlichen Preisnotierungen ist bei den v e r s c h i e d e n e n

G etreidegattungen (W eizen, Gerste, R oggen usw.) die je­

weilige , D urchschnittsqualität unter Angabe d es H ektoliter­

gewichts, d er H erkunft und der Bezeichnung „gesund, tro ck e n “ zu notieren. A ußerdem w erden U eber- und Unter- qualitäten gegenüber der D urchschnittsqualität, soweit diese gehandelt sind, notiert.

II. F ü r jede einzelne d er gem äß Absatz T zur N otierung

^gelangenden G etreidesorten sind die dafür wirklich g e z a h l t e n

höchsten und niedrigsten P reise zu notieren. H at kein Um*

satz stattgefunden, so sind die niedrigsten V erkaufs- und die höchsten K aufgebote mit d e r Bezeichnung Brief und .Geld zu notieren.

III. W enn sich N otierungen auf Abschlüsse über .besonders geringe M engen beziehen o d er sonst besondere Verhältnisse vorliegen, so sind diese U m stände bei d er am tlichen P reis­

feststellung kenntlich zu machen.

IV. Die N otierung eines wirklich gezahlten Preises darf nicht aus dem G runde allein unterlassen werden, weil er der allgem einen Lage d e s G eschäftsverkehrs nicht entspricht- In diesem F all muß ab er bei der am tlichen N otierung durch einen kurzen Zusatz auf die besonderen V erhältnisse hinge- wiesen werden, welche die Abweichung von der allgemeinen P reislage erklären.

V. N ur die wirklich gezahlten P reise dürfen notiert werden*

D ie N otierung eines auf bloßer Schätzung beruhenden Preises ist unzulässig.

(9)

VI. G etreidegeschäfte in Sorten, für die eine besondere N o ­ tierung des B örsenpreises nicht stattfindet, können unter Angabe der besonderen U nterscheidungsm erkm ale, z. B.

»sonstiger inländischer W eizen“, in die am tliche P reisfest­

stellung einbezogen werden.

§ 28.

Beschwerden gegen die am tliche Preisfestsetzung sind binnen

^4 Stunden nach erfolgter Bekanntm achung bei der Industrie- Und H andelskam m er einzulegen.

§ 29.

^ ie in die am tlichen B örsenbücher eingetragenen Preise gelten als M arkt- und Börsenpreise. Sie w erden durch Auf- lage an d er Börse bekanntgem acht und außerdem sofort in Mindestens einer der in Stettin erscheinenden Zeitungen veröffentlicht.

^tie Industrie- und H andelskam m er erteilt beglaubigte Aus- zuge aus dem B örsenbuche und Zeugnisse über die F e st­

stellung d er Preise.

Allgem eine Vorschriften.

30.

Die M itglieder des Börsenvorstandes und des E hrengerichts

^ e n ihr Amt ehrenam tlich aus.

§ 31.

^tie M itglieder und Beam ten des Börsenvorstandes sind v er­

pflichtet, über d en G ang der V erhandlungen und über das Stimmverhältnis bei Abstim mungen A m tsverschw iegenheit zu

^ w a h re n , ebenso, insoweit nicht im Einzelfalle die V ertrau ­ lichkeit aufgehoben w orden ist, über die gefaßten Beschlüsse.

•r | . • § 32.

^ ie finanzielle V erw altung d er Börse steht d er Industrie- Und H andelskam m er nach M aßgabe ihrer Satzung zu. Sie bestellt auch die zur E rledigung der G eschäfte des Börsen- v° rstandes und des E hrengerichts erforderlichen Beam ten und Angestellten.

§ 3 3 .

*-tie B örsenversam m lungen finden in dem der Industrie- und Handelskam m er gehörigen B örsengebäude' statt. Bei Aende- rungen wird der V ersam m lungsort von der Industrie- und Handelskam m er bestimmt.

Bekanntmachungen.

34.

• A ußer den Bekanntm achungen der Industrie- und H andels­

kammer und der Börsenvorstände können durch A ushang in den Börsensälen auch andere Bekanntm achungen veröffent­

licht werden, wenn die Industrie- und H andelskam m er sie

^ach F orm und Inhalt für die V eröffentlichung geeignet und dem Zweck des B örsenverkehrs oder dem Interesse des H a n ­ delsstandes entsprechend befindet.

Bei am tlichen B ekanntm achungen ist die erfolgte V er­

öffentlichung von einem- Börsenbeam ten zu bescheinigen.

^eichskom m issar.

An G ebühren sind an die Industrie- und H andelskam m er mit Ausnahm e d er S trafgelder und ähnlichen Einnahm en, die dem H andlungs-A rm en-Institut der Industrie- und H andelskam m er verfallen, zu entrichten:

1. für die E rteilung der B örsenkarte für das J a h r für jeden zur Industrie- und H an d els­

k am m er w ahlberechtigten Kaufm ann . und für jeden Angestellten ...

Die G ebühr für die E intrittskarte b eträg t 2. für die E rteilung von beglaubigten A us­

zügen aus den B örsenbüchern und von Zeugnissen über die Feststellung der Preise für jeden angefangenen Bogen . . . . 3. für die A uflage einer Bekanntm achung an

d e r Börse und die B enachrichtigung von d e r erfolgten A u f l a g e ...

RM. 3.—

„ 1 -

1- -

1.—

1.50 Inkrafttretejn der Börsenordnung.

§ 37.

I. D iese B örsenordnung tritt am 1. Juni 1936 in K raft. D as Amt d er bisherigen M itglieder d es B örsenvorstandes endigt mit dem Ablauf des 31. Mai 1936.

II. Mit dem Ink rafttreten dieser /B örsenordnung tritt die 4. 2.

B örsenordnung für die S tettiner Börse vom --- 1930 mit 8. 5.

den dazugehörigen N achträgen außer Kraft.

B e r l i n , den 30. April 1936.

D er R eichs- und P reußische W irtschaftsm inister.

Im A ufträge: gez. S p e r 1.

B eglaubigt:

Siegel gez. U nterschrift

Justizsekretär.

Schutenvermietuna

A n kau f — Ve rkauf

G EO R G GADOW

Frauendorf i. Pom. Fernruf Nr. 2 6 7 6 0

^ er Reichskom m issar ist zu allen Sitzungen d er Börsen- v° rstände und etw aiger von den Börsenvorständen bestellter I m m is s io n e n , sowie zu allen Sitzungen des E hrengerichts Unter Mitteilung d e r T agesordnung einzuladen.

Franz LNlmlz

STETTIN, Bollwerk 1

T e l : Sammelnummer 3 5 0 8 1

Bunfterkohlen, Klarierungen

Reederei

(10)

8 O S T S E E , H A N D E L Nummer 10

Zum 70. Geburtstag von Carl Sprenger.

Am 7. Mai 1936 vollendete d e r Senior der Stettiner W a ren ­ großhändler, d e r Inhaber d er Speisefettfabrik und Schmalz- siederei S prenger & W arsow , Stettin, H err Carl S prenger, sein siebzigstes Lebensjahr.

N ach Beendigung seiner L ehre und nach kaufm ännischer T ätigkeit in verschiedenen Stellungen übernahm Carl Sprenger am 1. O ktober 1905 mit seinem T eilhaber W arsow die n eu ­ erbaute Schm alzsiederei. 25 Ja h re konnte Carl S prenger mit seinem vor 6 Ja h re n verstorbenen T eilhaber das U nternehm en gem einsam ausbauen, das er seitdem allein mit gutem E r ­ folg w eiterführt. Seihe m ehr als 50 jähriger T ätigkeit im Stettiner H andel, sei,ne E rfah ru n g en und F achkenntnisse und seine im m er gleichbleibende Bereitschaft, zu helfen und zu vermitteln, haben Carl S prenger d ie Zuneigung und das V ertrauen seiner B erufskam eraden in reichem M aße v er­

schafft. Carl S prenger war viele Ja h re V orsitzender des Vereins Stettiner W arengroßhändler, dessen Ehrenm itglied er jetzt ist, sowie langjähriges Mitglied und zeitw eiliger V or­

sitzender der Fachkom m ission für den .W arenhandel bei der Industrie- und H andelskam m er. L ange Ja h re h at er auch das Amt eines H andelsrichters ausgeübt.

H erausgeber und Schriftleitung des O stsee-H andels sprechen Carl S prenger an dieser Stelle zu seinem 70. G eburtstag ihre herzlichen Glückwünsche aus und verbinden dam it dein W unsch, daß er bei voller Gesundheit die- wichtige w irt­

schaftliche Stellung, die e f tund seine Firm a in Stettin ein­

nehm en, noch recht lange ausfüllen möge.

Einzelhandel

E in z e lh a n d e ls u m s ä tz e im März 1 9 3 6 .

D ie U m sätze des Fachhandels lagen laut B ericht der F o r­

schungsstelle für den H andel im M ärz dieses Ja h re s u m 9<y0 höher als im M ärz 1935. Die günstige U m satzentw ickelung seit Beginn dieses Jah res hat sich also fortgesetzt. D er U m ­ satzzuw achs im M ärz dürfte mit einer E rhöhung d er um ge­

setzten W arenm engen und anscheinend auch mit dem Absatz besserer Q ualitäten Zusammenhängen. Die Forschungsstellie nim m t an, daß die U m satzerhöhung um 9 o/o somit nur zu einem Teil auf Preiseinflüssen beruht.

Bei den U m sätzen des L e b e n s m i t t e l einzelhandels w irk­

te sich deutlich die Verschiebung der V erkäufe eines S onna­

bends vom M ärz in den F eb ru ar aus, denn hier betrug die U m satzzunahm e nur 4,3o/0 gegenüber dem V orjahrsm ärz.

A udi die vorübergehende E ierknappheit m ag das März- ergebnis ungünstig beeinflußt haben. Die E ntw icklung der Absatz m e n g e n im Lebensm ittelfacheinzelhandel läßt sich nur schwer beurteilen, da die Preiserhöhungen in den K olo­

nialw arengeschäften in der letzten Zeit etwas über den D urchschnitt der gesam ten Lebensm ittelverteilung hinaus­

g egangen sein dürften.

Die verhältnism äßig warm e W itterung im März brachte dem E inzelhandel mit B e k l e i d u n g eine allgem eine G eschäfts­

belebung. Im T e x t i 1 einzelhandel lagen die M ärzum sätze um 10,7o/o höher als im M ärz 1935, dessen U m satzlage nocli unter Na.cli Wirkungen der H am sterkäufe gelitten hatte, ln der U m satzbelebung des W äscheeinzelhandels w irkte sich die in diesem J a h r vorgenom m ene E rw eiterung des K teises

der für E hestandsdarlehen zugelassenen W ä sc heg egen stände aus. Im S c h u h w a r e n einzelhandel lagen die M ä r z u m s ä t z e um 8o/0 über dem V orjahr.

Im Einzelhandel mit E i s e n w a r e n und mit G l a s - u n d P o r z e l l a n w a r e,n w aren die U m sätze des Berichtsm o­

nats 5—10o/o höher als im M ärz 1935. Im M ö b e 1 faehhandel lagen die U m sätze des M ärz 1936 um 20,3o/0 über denen des V orjahrsm ärz. Im F u n k h a n d e l konnten seit längerer Zeit erstm alig wieder U m satzerhöhungen zwischen 10 und 20°/o beobachtet w erden; als U rsache dafür wird auch die Rück- ikehr der T ruppen ins Rheinland und der W ahlkam pf ange­

sehen.

Bei den D r o g e r i e n , den B l u m e n g e s c h ä f t e n und dem U h r e n h a n d e l ergaben sich etwa gleichm äßige U m satz­

zunahm en um rund 5o/o. Im H andel mit S p o r t a r t i k e l n und - b e k l e i d u n g brachte d e r M ärz den meisten u n t e r ­ suchten Geschäften ebenfalls U m satzzunahm en; jedoch v e r lie f die E ntw icklung des Absatzes von G eschäft zu Geschäft sehr unterschiedlich.

Im K r a f t f a h r z e u g handel betrugen die U m s a t z z u n a h - men im B erichtsm onat gegenüber M ä r z 1935 15—20%, damit konnte die .einmalige U nterbrechung d er aufsteigenden U m ­ satzlinie im F eb ru ar also nach Abschluß der großen Auto­

m obilausstellung überw unden werden. Im G a r a g e n - u n d T a n k s t e 11 e n g e w erbe stiegen die U m sätze um 16 o/o. Die stärksten U m satzzunahm en hatten wieder die L a n d m a ­ s c h i n e n handlungen, bei denen vor allem die warme M ä r z ­ w itterung dazu beigetragen haben wird, daß die M ä r z u m s ä t z e gegenüber dem V orjahre um 35—40o/0 stiegen.

R ü ck g a n g d er K o n k u rse im E in z e lh a n d e l.

Im Zusam m enhang mit der allgem einen Befestigung der W irtschaftslage hat die Z a h l d e r K o n k u r s e u n d V e r ­ g l e i c h s v e r f a h r e n i m J a h r e 1 9 3 5 w e i t e r a b g e ­ n o m m e n . W ie das Statistische Reichsam t in ,,W irtschaft und S tatistik“ mitteilt, sind im Ja h re 1935 insgesam t 5945 be­

antragte K onkurse und 772 gerichtliche V ergleichsverfahren festgestellt worden, dam it sind die K onkursanträge g e g e n ü b e r d e m V orjahre um 4,4o/o, die gerichtlichen V ergleichsverfahren um 0 ,3o/o zurückgegangen. D iese Zahlen für 1935 sind die niedrigsten seit 1928; d e r augenblickliche Tiefstand der Kon­

kurszahlen w urde selbst in den günstigen Ja h re n d er Vor­

kriegszeit nicht erreicht.

An dem R ückgang d er Konkurs- und V e r g l e i c h s v e r f a h r e n im Ja h re 1935 s in d a l l e r d i n g s n i c h t alle U n t e r n e h m u n g s f o r ­ m e n und G ew erbearbeiten beteiligt; auch in den e in z e ln e n W irtschaftsgebieten war die E ntw icklung v e r s c h i e d e n . S o erhöhten sich z. B. die K onkursfälle bei „ K o m m a n d i t ­ g e s e l l s c h a f t e n “ und die gerichtlichen V e r g l e i c h s v e r f a h r e n bei

„ E i n z e l f i r m e n “ und „ O f f e n e n H andelsgesellschaften“ . Ein be­

sonders stark er R ü c k g a n g d e r K o n k u r s a n t r ä g e war neben der Textilindustrie im E i n z e l h a n d e l festzu­

stellen, wo die K onkurszahl von 1809 im Ja h re 1934 auf 1705 im Ja h re 1935 zurückging. In einzelnen I'achzw eigen des E in­

zelhandels war f r e i l i c h — z. B. im Einzelhandel mit elek tri­

schen, optischen und feinm echanischen A rtikeln — eine Z u n a h m e der K onkurse und V ergleichsverfahren festzu­

s t e ll e n .

Im G roßhandel lagen die Zahlen d er K onkurse und V er­

gleichsverfahren 1935 etwas höher als 1934. In der H a n ­ d e l s v e r m i t t l u n g und in den H i l f s g e w e r b e n d e s II a n d e 1s dagegen ist ein erfreulicher R ückgang d e r K on­

k urse und V ergleichsverfahren festzustellen.

(11)

15. Mai 1936 O S T S E E . H A N D E L 9

Die r e g i o n a l e V e r t e i l u n g der Konkurs- und V er­

gleichsverfahren ergibt für N iedersachsen und M itteldeutsch­

land die stärkste A bnahm e d er K onkursfälle gegenüber 1934;

die gerichtlichen V ergleichsverfahren nahm en freilich in M it­

teldeutschland wie auch in einigen anderen W irtschaftsgebie­

ten (Berlin, Schlesien, H essen-Rheinpfalz) etwas zu.

D ie M itg lie d sc h a ft zu d en O r g a n is a tio n e n d er g e w e r b lic h e n W ir tsc h a ft v e r p flic h te t zur B e itr a g sz a h lu n g .

Das A m tsgericht Breslau, das bereits einmal zur MitglLeds- und B eitragsfrage bei Wirtschafts-. und F achgruppen d er g e ­ werblichen W irtschaft Stellung genom m en hat; m ußte sich erneut mit einem Streitfall zw ischen einer W irtschaftsgruppe und einer zu ihr gehörenden U nternehm ung befassen. Die b e ­ treffende F irm a erhob gegen die B eitragsveranlagung ihrer zuständigen W irtschaftsgruppe W iderspruch und bestritt, überhaupt deren Mitglied zu sein. Sie hal>e früher dem freien Berufsverband angehört — der inzwischen in die W irtschafts­

gruppe übergegangen ist — t wegen w irtschaftlicher N otlage die M itgliedschaft aber im N ovem ber 1933 gekündigt, was vom V erband dam als auch bestätigt wurde. D er W irtschafts­

gruppe sei sie nie beigetreten, daher könne sie nicht zur B eitragszahlung und -Nachzahlung ab 1. O ktober 34 v er­

pflichtet sein.

D a s A m t s g e r i c h t B r e s l a u g a b j e d o c h d u r c h U r t e i l v o m 19. 12. 3 5 d e r K l a g e d e r W i r t ­ s c h a f t s g r u p p e a u f Z a h l u n g d e r B e i t r a g s r ü c k ­ s t ä n d e a b O k t o b e r 1 9 3 4 s t a t t . In d e r Begründung bezeichnet es das Gericht als unerheblich, ob die K lägerin d a ­ mals die M itgliedschaft in dem früheren B erufsverein g ek ü n ­ digt habe und d er W irtschaftsgruppe nicht besonders beige­

treten sei. D urch A nordnung des R eichsw irtschaftsm inisters vom S eptem ber 1934 sei die betreffende W irtschaftsgruppe als alleinige V ertretung ihres W irtschaftszw eiges a n e rk an n t w or­

den; auf Grund d er 1. D urchführungsverordnung zum Gesetz zur V orbereitung des organischen Aufbaus d e r deutschen W irtschaft w erden alle U nternehm er, d ie auf dem b etreffen­

den F achgebiet selbständig tätig sind, den zuständigen fach­

lichen und bezirklichen G ruppen angeschlossen. I n f o l g e d i e s e r g e s e t z l i c h a n g e o r d n e t e n M i t g l i e d ­ s c h a f t b e d u r f t e e s e i n e r b e s o n d e r e n B e i - t r i t t s e r k l ä r u n g n i c h t .

Die F irm a ist also seit dem 1. O ktober 1934 Mitglied d er W irtschaftsgruppe und seit diesem Z eitpunkt auch zu Bei­

tragszahlungen und zur E ntrichtung d er A ufnahm egebühr verpflichtet.

S ch u lu n g sk u rs für E in z e lh a n d e ls le h r e r b e im E in z e lh a n d e ls in stitu t K öln .

Das Einzelhandelsinstitut d e r U niversität Köln veranstaltet vom 4. bis 10. Juni 1936 einen 7. Schulungskurs für E inzel­

handelslehrer. E r ist für H andelslehrer, H andelslehrerinnen, V erkaufsinstruktoren bestim m t, die eine Schulung für den U nterricht an Einzelhandelsberufsschulen, E inzelhandelsfach­

schulen, in E inzelhandelsklassen (Klas;sen für V erkäufer und V erkäuferinnen) und in E inzelhandelsbetrieben erstreben. D er eine W oche um fassende L ehrgang bringt in V orträgen K ollo- quin und Lehrproben, d ie m ethodisch-didaktische ^Behandlung der U nterrichtsfächer, V erkaufskunde, W arenkunde und W er­

bekunde. Dazu tritt eine grundsätzliche D arstellung d er g e ­ sam ten Einzelhandelsschuiungsfragen. Die T eilnehm ergebühr beträgt RM. 25.—, die Anm eldung ist bis spätestens 17. Mai

1936 an das Einzelhandelsinstitut d e r U niversität Köln, (Köln- Lindentha.1, L angem arckplatz) zu richten.

V e r m e id e t d a s W o rt „ K o n fe k tio n “.

Die „W irtschaftsnachrichten“ (H erausgeber Reichs- und Preuß.

W irtschaftsm inisterium ) veröffentlichen nachfolgende N otiz:

,,In weiten K reisen ist bedauerlicherw eise noch im m er die unschöne Bezeichnung „K onfektion“ in Gebrauch. D ie­

ses durchaus überflüssige F rem dw ort hat w eder einen g e ­ nau ab gegrenzten Begriff, noch ist im m er zu ersehen, o b eine W are o d er ein W irtschaftszw eig gem eint ist. Im ü b ­ rigen hat es einen wenig angenehm en Beigeschm ack. Es sollte daher künftig allgem ein anstelle des F rem dw ortes K onfektion n ur noch die Bezeichnung „K leidung“ od er

„B ekleidung“ bezw. „B ekleidungsindustrie“ angew andt w erden.“

U n z u lä s sig e R a b a ttg e w ä h r u n g a u f M ark en ­ a r tik e l.

E ine W arenhausfirm a, die im größeren U m fange auch M ar­

kenw aren verkauft, hat sich dem M arkenschutzverband g egen­

über schriftlich verpflichtet, diese M arkenartikel nu r an V er­

braucher und nur zu den von den H erstellern vorgeschriebe­

nen Preisen und B edingungen anzubieten und abzugeben, sich auch jeder P reisunterbietung durch Zugaben, R abatte oder sonstige V ergünstigungen zu enthalten, soweit dies nicht vom H ersteller ausdrücklich g estattet ist. Gleichwohl verkauft sie in einigen ih rer N iederlassungen M arkenw aren der G ruppe B zu sog. „N etto-P reisen“ , d ie sie d u rch Abzug des angeblich ortsüblichen R abattes von dem vom H ersteiler vorgeschriebenen listenm äßigen V erkaufspreis errechnete. So gab sie z. B. Persil bei Listenpreisen von RM. 0.65 und 0.35

Zeitungen Zeitschriften W erke Stammtafeln P reislisten Kataloge Flugzettel W arbedrucke P ro sp ekte P lakate Program m e Briefbogen Jede Auflage

Das Zusammenwirken bald 50 jähriger Erfahrung mit jungen künstlerisch-geschulten Kräften ist das Ge­

heimnis der großen Leistungskraft unseres Betriebes

Fischer & Schmidt - Stettin

(12)

10 O S T S E E . H A N D E L Nummer 10

RM. und 0.34 RM. ab und verkaufte es nach d er inzwischen erfolgten P reisherabsetzung auf 0.60 RM. jetzt für 0.58 RM.

D urch U rteil des R eichsgerichts vom 14. 2. 1936 ist jetzt e n t­

schieden worden, daß dieses V erfahren gegen die V orschriften des R abattgesetzes verstößt.

W er is t e in F a c h m a n n ?

E in G utachten der Industrie- und H andelskam m er zu, Berlin nimm t zu dieser F ra g e Stellung; es heißt d o rt:

„Als Fachm ann darf sich bei d e r Ausübung einer h an d ­ w erklichen T ätigkeit nur derjenige bezeichnen, d e r a u f e i n e a b g e s c h l o s s e n e L e h r - u n d G e s e l l e n ­ z e i t z u r ü c k b l i c k e n k a n n u n d d i e M e i s t e r ­ p r ü f u n g a b g e l e g t h a t . Die Bezeichnung „ F ac h ­ m ann“ ist in einigen Fällen ausnahm sw eise dann zulässig, wenn die gleichen handw erklichen F ähigkeiten, die e ia g e ­ prüfter H andw erksm eister besitzt, auch auf Grund des Besuches gleichw ertiger Fachschulen erw orben werden können.

Als Fachm ann auf einem reinen Gebiete des H andels kann sich derjenige bezeichnen, d e r entw eder eine a b g e ­ schlossene Lehrzeit in dem Geschäftszw eig durchgem acht hat, oder eine entsprechende Fachprüfung abgelegt hat, oder d e r solange Zeit in dem G eschäftszw eig auch ohne R ücksicht auf eine Lehrzeit tätig ist, daß er als völlig fac h ­

kundig anzusehen ist. D ie B e z e i c h n u n g F a c h g e ­ s c h ä f t i m E i n z e l h a n d e l k o m m t s o l c h e n G e - s c h ä f t e n z u , d i e d i e b e t r e f f e n d e W a r e u n t e r d e u t l i c h e r k e n n b a r e r B e v o r z u g u n g v o r a n ­ d e r e n W a r e n b e s o n d e r s p f l e g e n u n d e i n g u t s o r t i e r t e s L a g e r i n d e r b e s o n d e r s g e ­ p f l e g t e n W a r e u n t e r h a l t e n . Hinzu kom m t, daß beim V ertrieb der W are ein Fachm ann dieser Branche m itw irken muß. F ür die E igenschaft eines Fachgeschäf­

tes ist es daher nicht erforderlich, daß der Leiter dieses Geschäftes Fachm ann ist. Es reicht aus, wenn in diesem G eschäft Fachleute tätig sind. Geschäfte, bei denen die M itwirkung eines besonderen Fachm annes auf dem b etre f­

fenden Gebiete nicht vorliegt, sind n u r a l s S p e z i a l ­ g e s c h ä f t e z u b e z e i c h n e n .

„F ach h än d ler“ kann sich nur derjenige nennen, der neben seiner. E igenschaft als Fachm ann Inhaber eines F achge­

schäfts des betreffenden Geschäftszweiges: ist.“

D er V. B. beschäftigt sich in seiner A usgabe vom 16. April mit dieser F rage. Im R ahm en seiner Ausführungen wird die oben w iedergegebene Stellungnahm e d er Berliner H andels­

kam m er zitiert, wobei der V. B. der H offnung A usdruck gibt, daß dieses G utachten mit dazu beitragen wird, diese F rag e einer befriedigenden Lösung entgegenzuführen.

Kreditschutz

N am e (Firm a):

Dr. G erhard Behrens, prakt. Arzt

von Lühm ann & H eese

Konkursverfahren.

W ohnort:

Lüdershagen.

S targard P.

V ergleichsverfahren.

Gustav Lübschütz S targard P.

(inh. H erb ert Gellhaar)

Verkehrswesen

R eichszuschuß für Neubauten von Seeschiffen.

D er V erband D eutscher R eeder e. V., H am burg, hat beim R eichsverkehrsm inisterium beantragt, die Abwrackverpflich- tung aufzuheben, nach welcher für die G ew ährung des Neu- bauzuschuss:es für Seeschiffe V oraussetzung ist, daß für das neu zu bauende Schiff ein altes Schiff von annähernd gleicher G röße abgew rackt wird. Das R eichsverkehrsm inisterium hat diesem WTunsche des V erbandes D eutscher R eeder durch R underlaß vom 20. April 1936 an die Landesbehö’rden bis auf w eiteres stattgegeben, soweit Reedereien in B etracht kommen.

Bei K üstenschiffen wird nach wie vor darauf Bedacht zu nehm en sein, daß eine wesentliche V erm ehrung der Tonnage verm ieden wird.

D eutscher Binnenschiffahrtstag 1936.

D er Deutsche B innenschiffahrtstag 1936 wird im Zusam m en­

hang mit der 64. ordentlichen H auptversam m lung des Zentral- Vereins für deutsche Binnenschiffahrt e. V-. und d er dies^

jährigen M itgliederversam m lung des Vereins zur W ahrung der R hcinschiffahrtsinteressen e. V- am 27. und 28. Mai 1936

T ag der B eendigung:

17. 4. 36. nach erfolgter A bhaltung des.S chluß- temins aufgehoben.

24. 4. 36. mangels Masse eingestellt.

E röffnung

b eantragt: V orläufiger V ergleichsverw alter:

23. 4. 36. R echtsbeistand Hell.

in D uisburg abgehalten. E r findet am 29. 5. mit td er H au p t­

versam m lung der H afenbautechnischen Gesellschaft in D üssel­

dorf seine Fortsetzung. Im M ittelpunkt der T agung steht eine K undgebung im D uisburger S tadttheater am 28. 5., auf der neben dem V orsitzenden des Zentral-V ereins für deutsche Binnenschiffahrt e. V-, H errn G e n e r a l d i r e k t o r Dr . h. c.

J o h. W. W e l k e r (Duisburg), d er/g leic h ze itig Leiter der R elchsverkehrsgruppe Binnenschiffahrt ist, der H err R e i c h s - u n d P r e u ß i s c h e V e r k e h r s m i n i st e r F r e i h e r r v o n E l t z - R ü b e n a c h , der L e i t e r d e r R e i c h s b e -

’t r i e b s g e m e i n s c h a f t V e r k e h r u n d ö f f e n t l i c h e B e t r i e b e , H e rr K örner und d er H e rr O b e r b ü r g e r ­ m e i s t e r D i l l g a r d t (Duisburg) sprechen werden. Den H auptvortrag über das T hem a „W i r t s c h a f t u n d B i n ­ n e n s c h i f f a h r t “ hält der V orsitzende des Vereins für die bergbaulichen Interessen, H err B e r g a s s e s s o r Dr . I n g . B r a n d i . U nter den F achvorträgen sind besonders beachtensw ert die R eferate über „D ie F ortschritte d er Schiff­

b autechnik“ (D r. Ing. Kempf, Leiter der H am burgischeti Schiffbauversuchsanstalt, H am burg), „ D i e B i n n e n s c h i f f ­ f a h r t i m Z u g e d e r n e u e n d e u t s c h e n R e c h t s ­ e n t w i c k l u n g “ (R echtsanw alt und N otar D r. Prause,

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burg, die teureren A bgaben d er K lasse I. Da es zw eifelhaft erscheint, o b diese mithin sehr höhen A bgaben auch nach Vollendung des Kanals beibehalten