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Die Verfassung : Wochenblatt für das Volk, Montag, 18. März, Nr 11, 1867

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Montag,18. März. 1867. 4.Jahrgang.q

Die

Vekfassung

Wechenblattsiir dri- Welle

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Edcheknkjeden Montag früh. Preis vierteljahrlich' bei allenPreuß. Postanftalten 472Sgr., beidenaußerpreußischenPpstsmstakrw biallenZeitungssSpediteurenincl.Botenlohn6Sgr. inderE edition Taubentr.27, 1-

7sx4Sgr.,inBerlin e die

Zeile2Sgr.

· xp - s 42Sgr. Jnserate

Krieg oderFriede?

dem man ich lange Zeit mit derHoffnung

ennghat, daßdiiiallgemeineJudustrie-Ausstellung ZuParis fürdiesenSommer denAusbrucheinesgroßen europäischenKrieges verhindern werde, tauchenmit«e·inem Male allerhandGerüchte»auf,welchedenpolitischen

·

orizontmitdrohendemKriegsgewolkumzogenerscheinen lassen. Zwei streitigePunktesind .es, welche»diese kriegerischenGerüchtehervorrufen:dieorientalische Frage unddie LuxemburgischeFrage, welche letzterewohlrichtiger»alsdieFragewegenHerstellng der-Rhe1ingrenze surFrankreichIsiubezeichnenist-.

JiiderorieutalischenF»raeist ußlanddastreibende Element,laubt,umwelchesseinelanggehegtenden gunsiigenPane,MomentdieAufpfekommenanzung des griechischenKreuzes aufder Kuppelder SophienmoscheeinKonstantinopel, endlichzur Ausführunggelangenzulassen.·Schoneinmal,vvr vierzehnJahren glaubtederKaiserNikolaus denZeit- unktgekommen,dassogenannteTestamentPeters»des

großenzurAusführungzubringen; seinVersuchscheiterte

an demUmstande,daßEngland undFrankreich, auf deren jahrhundertelangandauernde Freundschaftder Czakzu sehr gerechnethatte,damalses« durchihr Interessefür gebotenerachteten,gemeinsame Sache zumachenundfürdieErhaltungdestuikischenReiches einzutretenDieer Feinden,welchensichPiemontan-

chloß,war Rußlandum sowenigergewachsen,alsauch

Oesterreich , « «

schien,beidem erstenAnzeichen,»daßdierufsischen Waffen auf Erfolgzurechnenhatten,seineArmeen gleichfallsin denKampfzurVereiteluiigderrussischen Plänezuführen.Der damaligeorientalischeKrieg endete, wie bekannt,miteinerstarkenNiederlageNuß- lands," welcheauf lange ZeitdenGlaubenan dieAllge- walt desrussischenEinflusses erschütterte.Wird jetzt, wo anscheinendRusslanddasSpielvon 1853 wieder- holen will,einbessererErfolg seinUnternehmen-·krönen?

Rußlarid rechnetdarauf-, daß England für den Augen- blickstarkdurchdieFenierbewegunginAnspitich;—

einedrohendeHaltungannahmundbereit

genommen ist,unddaßFrankreich Zeitbraucht,um sich

vondenWunden, welchediemexikanische Expedition ihm geschlagenhat,zu erholen.Ob dieseRechnung richtig ist, möchtenwirbezweifeln:dieFenierbeweun , wenn sie auch nicht allzusehrzuunterschätzenit,-it nicht so bedeutend, daß sie Englandim allergeringsten inseinerauswärtigen Politikbehindert,und wenn

FrankreichvielleichtinWahrheit Ruhebraucht,um sich nachdenOpfern sür Mexikozuerholen, sowirddoch vielleichtgeradederKaiser NapoleoneineGelegenheit nichtungern sehn,welche ihmgestattet,dieNiederlage, dieseinePolitikinjenem Reicherfahrenhat, durch

neue Siege vergessenzumachen,ganzbesonders,wenn essichum einenKrieg handelt,beiwelchem javoraus- sichtlichFrankreichselbstvon dendirektenDrangsaleiides Kriegesverschontbleibt. Esist somitzuerwarten,daß Frankreichund Englandwiederum in gemeinsamer Aktion denrussischenAnsprüchenentgegentreten werden, und die gewaltigen Anstrengungendes östreichischen Finanzminifters,dieKassendes Staates zufüllen,lassen annehmen,einem ausbrechendendaßmanKonfliktinWienmindestensauchdaranwiederdenkt,dieselbebei Rollezuspielen,welcheman vorvierzehn Jahrenge- spielt hat. Somit glaubenwir,daß Rußland,wenn es auchalle diplomatischenHebelinBewegung setzt,

um aufdieBeschleunigungderLösungderorientalischen Frage einzuwirken, siches doch sehrreiflichüberlegen wird, eheesdieFedermit demSchwerdte vertauscht.

Wenn wir sodieGefahr«daßdieorientalische Fragesehrbaldzu einemkriegerischenKonfliktführen kann,nichtalluhochanschlagen,soscheintunsauch dieGefahr,daßdieluxemburgischeFrageeinensolchen

Erfolg1habenwird, nichtallzu groß.

llerdingsmagNapoleoneinegroßeNeigungzur Eiwerbung Luxemburgshaben,aberPreußen hat nach dem.VertragedesdeutschenBundes dasBesatzungsrechtI"

inLuxeinburgundtrotz derAuflösungdesBundes hat esdoch-diesesBefatzungsrechtnochnicht aufgegebesks DiepreußischeRegierungweißsehrwohldieBedeutung- Luxemhukgs"r denSchu derRheinprovinzzuwur- digen,und iewirdsich·deßhalbwohl nicht dazu-beide-Js-

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genlassen, dieseFestunganderen Händenzuüberlassen, welchedaraus einenStützpunktfürihre Operationen

egen Deutschlandresp. Preußen

wagenkönnten.

enn also Napoleonernstlich»an eine erwirklichung seinesWunschesnachdemBesitzvon Luxemburgdenken sollte,so mußteeresaufeinen Krieg mit Preußen ankommen lassen.

Dau mögen manche LeuteinFrankreichdenZeit- punktsürünstigerachten,weilPreußen ’eßtdamit beschäftigtisgt,dieArmeedesnorddeutschenundeserst einheitlichzuorganisiren,undweilman hofft,daßbei einem etwa ausbrechendenKriegdiepartikularistischen Elemente derRegierungbedeutende Schwierigkeitenin denWeg legenwerden. DieHerren, welche aufsolche Gründe hinFrankreichzumKriegeaufreizen möchten, verrechnensichnachunsererAnsichtsehr. Erstensver- gessensie, daß,wenn Preußen auchdamitbeschäftigt Ist,dieKontingentederneuen Provinzenundder klet- nen norddeutschenStaaten seinemorganisirtenHeere einzufügen,FrankreichindiesemAugenblickseineanze Armeeerstneuorganisirenwill,um sie aufeine tufe mit der preußischenzu bringen.Das dürftezunächst

einganz gewichtigerGrund für Napoleon semalle solchekriegerischenPlänezuvertagen;irrigaberistauch dieErwartungvon Schwierigkeiten,welchediepartiku- laristischeParteiderRegierungeventuell bereitenwürde.

Sobald einKriegmitFrankreich ausbrechen würde, so würde es,davon sindwir überzeugt,inDeutschland keineverschiedenen Parteien mehr geben,eswürden alle

vereint gegen den gemeinsamen Feind stehen.

Frankreichwürdealso nichtvon denherrschendenPartei- streitigkeitenVortheil haben, sondernes würdeimGegen- theildieBeendigung derselbenbeschleunigenund so herbeiführen,was es verhindernmöchte,nämlichdie

Einigungvon ganz Deutschland.

Es wurde ein solcher Kriegdas beste«Mittel zur Beseitigung der Mainlinie sein,und ganzDeutsch- land würde seineStreitkräftevereint gegenFrankreich entsenden.DieseganzsichereThatsachekenntderKaiser Napoleonsehr wohl,und er wird deßhalbschwerlich seineWünschenachLuxemburgsoweit hervortreten lassen,daßdaraus einKrieg entstehenkönnte.

So scheint«esuns,alsob diedrohenden Wolken, welcheaugenblicklichan demHimmelerscheinen,nur

Nebelgebilde sind,welche wohlängstlislseGemüther

schreckenkönnen, welcheaber in

ihrichts zer- fliåßemwenn «man ihnen ern tlichzu Leibe

t.

Politische Wochenfebam

FreußemDasParlament hatimLaufedervorigen

Wo edieallgemeineDiskussionüber denVerfassungsentwurf

xürdennorddeutschenBundbeendigt. GrafBismarck sucht

enEntwurfalseineGrundlage darzustellen, aufderman jaweiterbauenkönne,um endlicheinGebäude zuerhalten, welesdurchdieFreiheit gekröntwird.

erAbg.Dr.Joh.Jacoby istinKönigsbergzu drei Monaten Gefängniß verurtheiltworden.

BeidenNachwahlen zumParlamentistv.Forckens

A

ZwischenGneistund v.Schwei her stattsinden.

beck inWolmirstädtgewähltworden;inElberfeld hatdie NachwahlkeinResultatgegeben,esmußeine

engere-Dnga

"

ervorigenengerenWahl bekanntlichdieLassallianerür den Kandidaten derkonservativen Parteigestimmthaben,ower- dendieKonservativen wohldiesmal ausDaukba eitfük Herrnv.Schweitzer stimmen.Wir haben also hoffentli dasVergnügen,dieHerren FabrikantenvonElberfeldspeie

ducmnHerrnDanzigv.SchweitzerhabensichimdieParlamentLiberalsNationalenvertretenbeeilt,zusehen.den KasselanerndenRuhm streitigzumachen, daß ihnendie Kirchthurmsinterefsenvor allen anderen werth seien.Statt freudigdieGelegenheitzuergreifen,denletzten Präsidenten der deutschenNationalversammlung,denAbg.Löwe-Calbe zuihremVertreter imnorddeutschenParlamentzuwählen, haben sieeinenLokalkandidaten aufgestellt,der nun wahr- sch«einlichDanzigimReichstagvertreten wird.

JnNassau sindeineAnzahlvonBeamten,welchesich währendderletztenRegierungsjahredesHerzogs Adolfganz besondersunliebsamgemacht hatten, und dienachder e-

setzungdes LandesdurchPreußenvorläusigvonihrenStellen entferntworden waren, jetztendgültigabgesetztworden«

Jn Celle habendieReservistensichgeweigerhdemKönig vonPreußendenEidzuleisten.

Hambuk. EineAnzahlderreichen Hamburger Kauf- leute williren Patriotismus dadurchindashellsteLicht stellen, daß sie ihr Hamburger Bürgerrechtaufgebenund Schweizer Bürgerwerden wollen. JmInteresse ihresGe- schäftesbleibensie natürlichinHamburgwohnen, so daßdas ganzeVerfahrenweiter keinenZweck bat,als ihre Kindervon der Erfüllung der allgemeinenWehrpflicht zubefreien.

SchützenwollensichdieHerrenrechtgernlassen,aberdafür nur eineHand hochzuhebenist ihnenzu viel.

Braunschweig. Der MinisterLiebe ist entlassenwor- den;angeblichweil er zubereitwillig aufallepreußischen Pläne eingegangenist.

Baden. DiebadischeRegierunghatvon derpreußischen 6000Zündnadelgewehreleihwerseentnommen,umdie Soldaten damiteinzuüben.

Bayern. DieJntriguengegendenMinisterpräsidenten dauern fort; dieultramontane Parteihat nochimmerdie

Hoffnungnichtaufgegeben,von Neuem denösterreichischen LinslußzurGeltungzubringen.

Die zweiteKammer hateinePetition auf Einführung desgleichen,direktenWahlrechtes mitgeheimerAbstimmung zurückgewiesen.

JndererstenKammer hatderAntragfürAufhebung der Todesstrafe einesehr großeMajorität erhalten.

Oestetretth.DerKaiser istinPestmitgroßemEnthu-

siasmus empfangenworden. «,

JnBöhmentrittdieRegierung setztmiteinigerEnergie demTreiben derCzechischenParteientgegen.

Frankreich. Endlich istder solangeerwartete Ent- wurf desneueu Preß esetzeserschienen.Umunseren Lesernzuzeigen,was esEeißhwenn Kaiser Napoleondas Gebäude mit derFreiheitkrönt,lassenwirdiewesentlichsten BestimmungendieserVorlagehier folgen.Sielauten:

JedervolljährigeFranzose,derimBesitzeseine! bürger- lichenund politischen Rechte ist,kann ohnevorhergehende ErmächtigungeineZeitschriftoderJournal veröffentlichens Er mußnur

vierzfebnTage vorherdieAnzeigeinParis aufderPolizei-Pri(ektur undinderProvinzbei demPrä- sekten machen,denTitel des Journals, dieNamen des Eigenthümers,derCommanditaires, des Geranten unddes Direktors angeben. Die nichtpolitischenBlätter brauchen

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nichtesternpeltzusein,wenn siekeine Annoneen enthalten.

Jni FugenblickederVeröffentlichungeiner jeden Zeitschrift müssenzwei Exemplarebei denBehördenniedergelegtwerden.

Kein Journal oderperiodische Zeitschriftkann voneinem MitgliededesSenats oderdes esetzgebendenKörpersals Gerant unterzeichnetwerden. Fasdiesgeschieht,wirddas Journal als nicht unterzeichnet betrachtetundmiteiner Geldstrafevon 500 bis 3000 Fr.(1331X3—800»Thlr.) belegt.DieVeröffentlichungeinesArtikels durcheine Per- son,dieihrer bürgerlichenund politischenRechteberaubt oder verbannt ist,zieht fürdasJournal eineStrafevon 1000—-5000Fr.(2662-3—13331-3Thlr.) nach sich.·DerAnge- klagtekannnicht mehrincontuivaciuiii verurtheiltwerden.

InallenFällen,wodie GesetzegegendieaufdeinPreßwege begangenen VergehendieGefängniß-»undGeldstrafever-

ginieseen,Geldstrafe mußwird dieGeldstrafebei denpolitischenalleinBlätternverhangtwenigstenswerden.

den15.TheilderKaution betragen;dasMaximumkommt derHälftederKaution glei (d.h.1000—66662-3 Thlr.).

Ueber dienichtpolitischenBlatter kann eineGeldstrafevon 500——10,000Fr. (13373—26662-3 Thlr.) verhängtwerden.

Jedes Jndividuuni, das wegeneinesPreßvergehensverur- theilt wird,kann biszufünf Jahren seinesWahl- rechts beraubt werden. Die VerurtheilungeinesVer- brechensauf deinPreßwege ziehtdiesofortige Unter- drückungdes Journals nach sich.’Wenn ein Journal indenzwei Jahren, dieseiner letztenVerurtheilung folgen, einzweitesMalverurtheilt wird, sokannesvon 15Tagen biszu2Monaten suspendirt werden. EineSuspension von bis6Monaten kann bei einer drittenVerurtheilung ausgesprochenwerden. DieSuspensionkannauchbei einer ersten Verurtheilungausgesprochen werden,wenn dasJournal

egeneinige«angeführteArtikeldesStrafgesetzbuches gesündigt

hat.DieprovisorischeAusführungeiner edenSuspension oderUnterdrückun kann,selbstwenn ein ppellationsgesuch eingereichtist,soszortauseführtwerden. DiesofortigeBe- zahlungder Geldstrafe ann ebenfallsverlangtwerden.

Die Buchdrucker-und BuchhändlersProfessionensindvon der Verbindlichkeit,sichmit Patenten zuversehen, befreit.

JederBiichhändlerundBuchdruckermußnur denSitz seines GeschäftsdenBehörden vorherdeklariren.EinZuwider- handelngegendieseBestimmungwird mit3——10,000Fr.

(800—26662,'s Thlr.)undderSchließungdesEtablisse- mentsbestraft.

England. DerFenieraufstand istalsuiiterdrückt iibetrachten,obgleich ängstlicheGemüther fürden17.d.

ZE»demTagedesheiligen Patrik,desSchutzheiligen-von Jrland,einenneuen Ausbrucherwarten.

In einerParteiversamnilung hatGraf Derby seinen politischenFreundendieGrundzüedesWahlresormgesetz- Entwurfesmitgetheilt.Diegauptforderungderliberalen

Partei,dieVerleihungdesWahlrechtesandieAftermiether soll nicht erfülltwerden.

Neueste Nachrichten.

»Frankfurt,16.März.Jn der Antwort desKönigsan die BurgersRispräsentationheißtes:DieKontribuiion seikries- techtlicizbegküudetundseliege gieichwphinicht iudeeKömgi Intentionen,denWohlstandeinersetztpreußischenStadt zu selahtdemDieTrennungdesstädtischenvomStaatsvermöi

gensolle möglichstbeschleunigtwerden. Sollte sichdabei

TMSltellev-»taßdieContributionderStadtanheimfalle,so werdederKonig darauf bedachtfein, daßdieBelastungnicht Jllu- dasMaß ausfalle. DieEntwickelung dg Stgdz IM-

bei einergeschichtlichwie volkswirtsali o Stadt demKönige»besondersamlZHCPrzfetnchs . .

Pra,»16.Marz. EinverbürgtesGerüchtwillwien, derpenionirteOber-Landes-Gerichts-PräsidentBaron Hennetseizum»Oberst-Landmarschalldesignirt.

»Pest,f15.Marz. DerKaiser,von wichtigenStaatsge- schafteninAnspru genommen,ließdiefürheuteangesagte

Pilgagåixfangenorgån. urfänhfeuiwird dieDeputation«der- licheAMinistergeladen.

genHostafelwaren sammt

« grant, 15.März.Die köni lienK ««

inder-AngelegenheitderHeeresverorgmcihnggeg,3i11ti«:1l;Irardeengeiggtel

Mitwirkungablehnenden ComitatssBeamtenmitdersogleichen

FesseinstesesifiälkaäugiggoxMilitärsReelamations-Com.

»i·onin o i ur ie atun drC · - inihrerArbeitgehindert. g

e Wams Beamten

hervorragenden K

Aus Berlin.

«= Aus dein Berliner Vereinslebeir Aus vori enWochehabenwirnoch nachzutrageneinenVorträäk

welenderPredigerderhiesigenfreien Gemeinde,H.Wis- licenus, am 8.Märzüber fden ebensoedlenalskühnen Reformatordes12.Jahrhunderts,Arnold von Brescia

im Verein dersüdwestlichenFriedrichstadt hielt:

Jn»derselbenVereinssitzungmachteKonsulBe rend aufdie WichtigkeitderbevorstehendenKommunalwalhlenaufmerk-

sam,indemernamentlich diegroßeBedeutungder der Stadt- verordnetenversammlunginnächsterZeitobliegendenBeschluß- fassungenauf dieAbschaffungdesBürger-und Ein- zugsg«eldes,aufdasProjektderMiethssteuererhöhung

uoek dieMahl- und Schicchisteuek u.s.w. erörterte!

Der Vorstandwurdevon denVereinsniitgliedernbeauftragt

dieEinberufungeinerVersammlungderWählerdes 35.Korn-«

munalsWahlbezirks(StadtbezirkII,21u.38)zuveranlassen.

'DieStadtverordnetenwahlenbe ästi tenamMont dkeVereinspersanirnlungendesDorsgjthecånstädtifcheIcgBacch-

zirksvereins und desVereins derStadtbezirke23—-28 und36. »JaletzterempräsentirtesicheinKandidat,dersi surmöglichsteSparsamkeitinderVerwaltungausfprag

ohne»1edochderKnauserei,woessichum nothwendigenan nützlicheAusgabenhandelt,dasWortredenzuwollen. Auf ein-espezielleJnterpellationerklärtesichderKandidatent- schiedengegendieAnwendungdesKanalisirungss stems.

Jn eiden Vereinsversanimlungenwurde derVorstand

veranlaßt,im LaufederWoche besondereWählerversanim-

lungzneinzuberufem

er Verein zur Wahrung derJntere e

Grundb eisitzes,überdessenam 8.Märzerfolgtixthtegåsz

dung wirinunsererletzten Wochenschauberichtethaben hat sichbereitskonstituirtundbestehtderprovisorischeVorstand

ausdenHerren StadtrathNun eundBezirksvorsteerMay alsVorsitzenden,BanquierKausmann(Rendant),Bariuier Ebeling, KaufmannKascheundAssessorLüders. eit uber«500Mitglieder EigenthümerausallenStadttheilen Berlins sind demVereinbereitsbeigetreten.

Im LouisenstädtischenBe irksverein ra etc J.LohffüberdieErwerbsfähikeit desineiPliZen

Geschlechtsundveranlaßteeineslelebhafte Debatte,in welcherHerrLoe·wetderAnsichtdesVortragenden entgegen- trat,daßdasWeibnichtgenugindieErwerbsthätigkeitein- greife. HerrDr.Levyda egenmeinte, daßessichhiernur uindieAlternativehandle,ashülfloseMädchenderProftii tutionanheimfallenzulassenrodersie aufdasmühevolleund

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dessenEndeschließlichdochdasSiechthum sei.Ausdiesem Grunde seidasStreben desVereins fürErwerbthätigkeit desweiblichen Geschlechtseinjedenfalls anerkennenswerthes.

DasHatisztereignißderlaufenden Woche aufdemGebiete derVereinsthatigkeitwar indeßdasvon»demsehr thätigen Verein desDonhofsplatzbezirks am Montagimgro- ßenSaale des englischenHauses gefeierteStiftuu sfest, welchemdieReichstagsabgeordnetenTwesten nnd oritz Wiggers und mehrere-StadtverordnetealsEhrengästebei- wohnten.DerVorsitzendedesVereins, Herr Krebs, gab eineUebersichtderan denVerein seitder letztenMonats- versammlung herangetretenen Ereignisse, worauseinBezirks- genosse,HerrLehrerGöritz, einenmitgroßemBeifall auf-

«

enommenengoolitischenVortrag hielt.Jndemdurchreichen ahnenschmu festlichdekorirtenSaalefand sodanneinFestmahl

gathwährend dessen HerrKrebs überdieThätigkeitdes ereins im verflossenen Jahre Bericht erstattete. Herr Twesten brachte darauf nacheinersehr beifälligaufgenom- menen Einleitung,welescharfdieSituation beleuchtete,dem einigenaberfreien eutschlandein Hoch, welcheseinen stürmischenWiederhallinderVersammlung fand.Daszweite Hoch brachtederStadtverordnete Rebling denAbgeordneten, woraufderlebhaft begrüßteMoritz Wiggers mit einem HochaufdenBezirksvereinantwortete. »Man mögeesihm nichtübel deuten,«sagteer,"»wennersich schonganzals Berliner Kindfühle,vonBerlin fürannektirt erachte,wo dasdemokratischeSelfgovernment,dieSelbftthätigkeitund dieeigeneKraftderBürger so Großes leiste,woinsbesondere die Berliner BezirksvereineinderWelt alseinziginihrer Artdaständen.«

, ·- EinerderwenigenEhrenbürgeywelcheBerlin zählt,

hatindervorigen Wocheeinsetenes Festgefeiert:der Geh.RathProf.Boesckh feiertedenTag, anwelchemer vor-60 JahreninJenadieakademischeDoktorwürdeerlangte.

AusallenKreisenderGesellschaftwurden dem JubilarGlucks wünschedargebracht,die dieHochachtungbeeugten,derener

sichzuerfreuenhat. Boeckhhatals LehrerderJugend Großesgeleistet,er hat,unbeirrt durchdiePerioden der

"eiftigenund politischen Reaktion seit57Jahren an der erlinerUniversitätder akademichen JugenddasFreiheits- gefühlderGriechen,denSinn jenes Volkes fürdasGute undSchöne eingeprägt,unddenBlickgeschärftfürdieAuf- fassungderStaatsverhältnisse, Möge ihmdiev

Geistesfrisrkq

welche ihninhohem Maße auszeichnet, noch recht lange e-

wahrt· bleiben.

.= UeberdenCorny’schenMord liegt nochkeineAuf- klärungvor. Allebisjetzt scheinbaraufgefundenen Spuren haben sich sehrbaldals-irrig erwiesen,undesgewinnt fast denAnschein,alsobdieses scheußlicheVerbrechenungesühnt bleibensoll. Von· den vielen Mord- undRaubanfällen, überjwelcheaußerdeminder durch diesenMord aufgeregten Volksmengeallerhand Gerüchteverbreitetworden sind, haben sichdiemeistenalsnicht vorgefallen erwiesen.

s«= Es seintuns, daßdieZeitungen nicht oftgenug daraufhinweienkönnen, wie dringend nothwendigesfür desnGesundheitszustandunsererStadt ist,dieseitdemEr- lchenderCholeraganzeingeschlafeneDesinfektion wieder

in Leben zurufen. '

Vermischtes.

LJ"-j-Berlin im neunzehnten Jahrhundert, von AdolfStreckfuß Berlin,VerlagvonWilhelmSeidel.

AlsszvorzweiJahrenStreckfußfernWerk: »Berlin seit thumBerlins is

500Jahren«mitderSchilderungderZuständeunserer Haupt- stadtimAnsan diesesJahrhunderts abschloß,dawurdevieh- fachider Wuus Fäußerhdaß dieses Buch dochbisaufdie neuesteZeitfortehrtwerdenmöge,dennwenn derWachs-

ZondinfrüherenJahreneinstaunenswerther ewesen,"so mußtedoch gewißdieEntwickelungsgeschichteeiner tadt, welche sichtrotzihrerungünstigenLae inZeit von 60Jahren aus einerStadt mit155,000 inwohnern ineineStadt von weitüber 600,000Menschenverwandelt hatte, gewißdashöchsteJntereseerregen. Der Verfasser erfüllt jetztInitdemvorliegenden erkediesen Wunsch.Er hat,wieerselbst sagt,damitgezögert,weil diePreßverhält.

nifseeinemsolchenUnternehmen nicht günstigsind,aberda nichtdieHoffnun«zuhegen ist,daßdiese Verhältnissesich baldändern,sogatertrotz allerSchwierigkeitendie Arbeit frisch begonnen,um-sie nichtganzliegenzulassen.Obleich dasBuch sichengandasschon erwähnteWerkanschliet,so istesdoch als eineselbstständigeGeschichteBerlins seitdem Tilsiter Friedenzubetrachten.EsbeginntmiteinerSchil- derungderVerhältnisseBerlins nach jenem Frieden,iuwelchem zum ersten-undhoffentlich auchzumletztenMalePreußen einengroßenTheil seinesGebieteshat opfern müssen.Der jetztvorliegende erste Bandgeht bis-zu demMoment, wo derKönigimJahre1813nachBreslau ging, umfaßt also die Zeit der.-Erniedrigung,die Zeit,woBerlin»seineBürger undsein Fürst,unterdemJochederFranzosen seufzten. Das Buchwirdsichs-wiealleWerkedieses Verfassers,inallen KreisenvieleundzahlreicheFreundeerwerben.

Die Welt eschichtedesselbenVerfassers, welcheim Ver- lagvonAlex.onaserscheint,schreitetrüstigvorwärts; sieist jetztbiszum.S lußdesviertenBandes elangt.Jn denletzten Heften,welJeie;rörnischeGeschichteum affen, giebtStreckfuß neben den childerungenderSiegederrömischenArmee,die SchilderungderSittenunddes Lebens inRom,auswelcher man schonmitSicherheitdenkünftigenVerfall erwachsen sieht. AndieserWeltgeschichtetritt so recht deutlichdas eigenartieTalentStreckfuß’,dasErzählen,hervor.Ererzählt seinen efernin spannenderRede dieBegebenheitender Weltgeschichte,erschildertdieGegenden,inwelchensiesich zugetragen,beschreibtdie Sitten derVölker, welchedieThate vollbracht,und dasallesohne jemalsindentrockenenSti ältererLehrbücherzuverfallen.JndemvorliegendenWerke wirdseineSchilderung durchvieletrefflicheAbbildungenunter- stützt, so daßdasWerk,ein Volksbuch im wahren inne desWortes, allenunserenLesernauf dasWärmste empfohlenwerdenkann.

Von dem Buche: Die Kriege Preußens gegen Oesterreichsvons1740 bis1766,auf welcheswirunsere Leser schon aufmerksam gemacht haben, liegen jetztdieersten beiden Lieferungenvor. WenndasWerkweiter fortgeschrit- tenist,werdenwir ausführlichaufdasselbe zuruckkommen

Theater am Montag.

Opernhaus: Fidelio. Schauspielhaus: Narziß.

Friedrich-Wilhelmstadt: Blaubart. Wallnen Unruhige Zeiten. Viktoria: JohannisfeueroderGemgköni.

—«Wolt,ers·dorff: VorstellungdermimischsplastischenGefe: schaftdesHerrnPaoloBacheraus Turin Ernstund Scherz.

EineKriminalgette.DerHahnimDorfe. Kroll: Ein Sonntaginder aenhaide.Die Sphinx.Einmoderner Rasir-

allonsDie Kalospiutheohxomokreve. Vorstadt: Zwei rner.

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