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Die Verfassung : Wochenblatt für das Volk, Montag, 11. März, Nr 10, 1867

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Montag, 11—März. 10. 1867. 4.Jahrgang.

Die

Verfassung.

Wochenbanfür das Wolle

Erscheint jeden Montag früh. Preisvierteljährlichbei allenPreuß. Postanstqltm gixz Sgk»beidenaußerpreußischenPostunstalten

- lI eitunssS editeuren incl·Botenlohn6Sgr.inderExpeditionTaubentr.27,41X ,

73x4Sgr.,in Berlin

beiaenZ g P dieZeile2Sgn- - s 2Sgk Jnserate

Die religiöseund dicpolitische Freiheit.

JnNr.6.unseresBlattes habenfwirunterdiesem

Titel eine an uns gelangte«Zuschrift»einesunserer Abonnentenveröffentlicht»unddieselbemiteinigenBe- merkungen begleitet.Wir erhaltenJetzt vondemselben Verfassereine neue Zuschri·ft,in welcher es, nachden üblichenEingangsworten,heißt: .

DieWahlkomite’swerdenwahrscheinlichauchnachdem 12.«FebruarnochVersammlungengehabthaben,-se3esauch

nur, um wegendervorgekommenengemeinsamenVlusgaben Abrechnungzuhalten.Undwenn meine Wortenichtalle Komiie’smehr trafen, möchten siedarinnur dieHerzender einzelnen Mitglieder getroffenundselbige-zurThatentzundet JhrBlatt anerkenntdeninnigen Zusammenhang

aben!—- · ,sp ,

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« li idem »und politi«cheniFortschritt. Esistas

zwgähegielkeasbeiesist nichtgenug; man muß vielmehrzu n,daß diesregligiöseErkegntnißchT

« "

eWelt- undGottes-An auun —- iere- e

MuzetrxlimitelhzerandernErkenntniß,alsoau despolitischen

Fortschrittsist.DiereligiöseErtenntnißwelche»demWissen

derheutigenZeit entsprichtundiiidasVewußtseiiidesVol- keseinzudrinenstrebt,abervonveraltetenMachtenzuruckgedrangt wird,sieführtnothwendigauchzumpolitischenLiberalismus, nichtaberumgekehrtführtdieserzurreligiosenKlarheit.»»Es iebt vieleeifrige politischLiberale,welchevon derlUnglva Aufklärung-—- namentlich»fu·runsuntereKlassenk-nichts

«wissenwollen. So unerklaklichdiesscheint,spwahrIsteg»

DerGrundfür dieseThatiacheMuß·Wohlindereigenen UnklarheitdieserLeuteüberdenBegriffderReligion liegen.

Diesescheint ihnen noch rmmeretwas ganzBesonderes,von allenübrigen LebenserscheinungenGetrenntes, etwas Ueber- menschlicheszusein, welchesmitverbessernderHandberuhren

uwollen eingefährlichesUnternehmen sei. Daßdue-Re- ligiondasFundamenialler Gesetze,alsostets das»Hochste, Klarste, SichersteundAllgemeinbegluckendstesein mussevon Allem was· dieMenschheitbisheuteerrungen hat; daßes Pflichieines Jeden sel,an derLauternngund Vexvolh koniiiiiiung dieses geistigenGutes»mitzuarbeitenundesajedem Menschen—- seierhochoderniedriggestellt—»zuzufuhkem daöonscheinen auchunter denLiberalennochvielzuwenige durchdrungenu sein.Wenn vieleMenschen nichtvonder Gewohnheitefangengenommen waren,wennsiedasWesent- lichederRekigionnicht nochimmer inUnklarheiten,Ueber- derUeberzeugungkomme

schwenglichkeitenund Aeußerlichkeitensuchten,sondernesiii klarerErkenntniß,zarterGewissenhaftigkeitundfestemWillen fänden:wiewäreessonstzuerklären,daß sie inBetreffder Schul-Regulative überhauptunddesReligionsunterrichtsbe- sondersihre Kinder zwarlautundschmerzlichbedauern,aber keinekräftigenSchrittezurAbhülfe thut-? Esist sehrzu beklagen, daßinPreußennur »vor demMärz1848der Kampf fürdiebürgerlicheFreiheit vorzugsweiseaufreli- giöfemGebietegeführtworden«,daßman dann aberim Allgemeinenlau gewordenundsichzueinseitigderpoliti- schenAgitation hingegeben hat« Letztereswollen Sie, ge- ehrter Herr,in Nr.6d.Verf. nicht-einräumenundverwei- fen aufdasAbgeordnetenhaus. Wohl habendort einzelne RednerinuthigfürreligiöseFreiheit gekänipstunddiegegen- wärtigen ZustandebeimrechtenNamen genannt; daß diese EinzelnenaberbeidergleichenDebaiten inderganzen libe- ralenSeite einekräftigeUnterstützunggefunden, daß diese Seite einerechteBegeisterungfürdiereligiöseReformge- zeigtunddieBedeutungderfreienGemeinden fürdieGegen- wartinrechterWeise erkanntundgewürdigthabe,dasver- mag ichnichtzubehaupten.Zwarvernimmt man mitunter eine wörtliche Anerkennungfür jene inuthig strebendeii,von

Armuthund·WiderwäitigkeitenmancherArt heimgesuchten und dochgeistig ungebeugtenKämpferum religiöseFreiheit

dasistaberauchAlles. Wozeitdiegroße Mehrzahl derLiberalen in dengebildetenKlasseneinerechteTheil- nahme auchnur andenBeraihungen dieserheutigenRefor- mcitorenJz·Wo unterstütztdieselbekräftig jene große Sache durchwirklicheMitgliedschaft,odernur durchDarbriiigung materieller MittelsJch weißesnicht.—- Diemateriellen Angelegenheitenscheinengegenwärtigüberall den reingeistigen vorgezogenzu werden. Den gewerblichen Genossenschaften ist endlichdasRechtderSelbsthülfeund derSelbstbestim- mung errungen und gesetzlichfestgestellt;diereligiösen Genossenschaftenaberwerdenwohlnoch langeum diegesetz- liche AnerkennungsolchesnatürlichenRechtsunddessenCon- seguenzenflehenmussenlUnddoch istunsererZeitnichts n·othiger,als Freiheit,WahrheitundKlarheitin derReligion,

eine natürlicheVerbindung derselbenmitdeinLebenundeine gegenseitigeDurchläuterungbeider. Von vielen imVolke wirddieslaut anerkannt; sehrvielebesinden sichabernoch

indenFesselnderGewohnheitundmüßten durch ihrelibe- ralenLeiteraus demgeistigenSchlummer aufgerütteltwer- den. Bevordaseschieht,wird das Volk keinelebhafteundaus- dauernde Betheiligungaiidein AusbauderVerfassungzeigen- J

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Wiedieconservative Partei in derMachtderKirche

»denSauerteig erblickt,welcherden ganzenTeig durchsäuert«, ebenso muß auchdieliberale ParteizuderUeberzeugun kommen, daßsie zunächstnach KlarheitinderReligion,nachz

wahrer geistigerFreiheit zu trachtenunddieseinsVolk zu tragen habe,wenn ihrim ganzenVerfassungslebenderer-.

wünschteEinfluß zufallen soll!

Bergena.R.

Wenn wir auch

fassetgegendielibergleParteiimGroßenundGanzen richtet, nichtalsvollständiggerechtfertigtanerkennen kön- nen, so theilenwir dochin der Hauptsachedie AnsichtendesVerfassersWenn er diereligiöseEr- -kenntnißals dieMutter despolitischenFortschrittsan- erkennt, ssomeinen wir: dasStreben nach religiösem Fortschritt sowohlwienach politischemseibeideseine Folgeder errungenen Bildung,undsoseiwohl passen- der,diesealsdiegemeinsameMutter beiderzubetrach- ten,und deßhalbkömmtdas ausVerbesserungdes VolksunterrichtesgerichteteStreben der liberalen Partei vor allemauchdenResormatoren aufreligiösemGebiete zugut.

Unzweifelhaft«,undvon dergesammtenliberalen Par- tei anerkannt ist, daßesnothwendigsei,endlichallen reli- giösenGenossenschafteneineselbständigeStellungim Staat

anuweisen,und-nichtnur einzelne bevorrechtigteRe- ligionsqesellschaftenanzuerkennen,denandern da«egen eszuüberlassen,auf welche Weisesiedievielen,sgiein

ihrerEntwicklunghemmendenKlippenderGesetzgebung vermeidenkönnen.

Politische Wocheiischaii.

PreuxetnDerReichstag hatindervorigen Woche diePrüung der Wahlen fortgesetzt. Einzelne derselben gabenzulebhaften Diskussionen Veranlassung, sodiedes lippeschenMinistersv.Oheimbunddes .in Berlin gewählten MoritzWigers,welchebeidealsgültiganerkannt wurden, unddieWal desinFlensburg gewähltenNordschleswigers Ahlmann.Dieseletztere Wahlwurdebeanstandet.

Am Sonnabend begannendieVorberathungen im Plenumüber denVerfassungsentwurf fürdenNord- deutschen Bund.

Die ParteibildungenimReichsrathbieteneinbuntes Bild,indemman eigentlich je nachdemGrundsatz, welchen man derTrennungzu Grunde legt,eineandereEintheilung erhält.Dieein elnen Fraktionengruppiren sichz. B.anders,

·enachdemma fragt: Werist partikularistisch,wer Ein-

heitsstaatler2oder: Wer ist liberal,wer istkonservativ?

UntersolchenUmständenistdasSchicksalderVorlage nach in keinerWeisevoraus zubestimmen.DieRegierung hofft allerdins

agifeineziemlichunveränderte Annahme,do dürftesichdieseHoffnungwohlalstrügerischerweisen;selb Georg"v. Bincke,derseinen «Rechtsboden«diesmal ziemlich weitnachrechts-gerückthat, dürftewohl nocheinigeBedenken gegeneinunbedingtesJahaben.

Für dieNachwahlenist inWolmirstädtHerrv.«Forcken- beck,inElberfeldGneistaufgestellt;Löwe-Calbe wird voraussichtlichinDanng aufgestelltworden. InKasselist von liberaler Seite Trabert, von national-liberaler Seite

Weizel aufgestelltworden. « ,

Manerwartet, daßdiepreußischenKammern im Sommer zusammentretenwerden.

EinHandwerker.«

einigeVorwürfe,dieder Ver-.

-

DieVerhandlungenmitdemfrüherenKönig vonHaw nover wegen Re ulirun seines Privatvermögenssollenkeine AussichtaufErfzolghaen. D egen erwartet man den Ab-

schlugder mitdemHerzogvon assau gepflogenen.

ie»Prov.Korr.«erkennt jetztin einemArtikel den Einflußan,welchendiepreußischeVolksschuleaufdieglänzen- den Erfolge unserer Truppenin demFeldzugedesvorigen Sommers ehabt hat. Unsere Leserwerdensich erinnern, daßwirdiesenEinflußinverschiedenenArtikelnganz aus- führlichauseinandergesetzthaben.

MitdemI.Apriltritt dieangekündigteErhöhungdes Soldes unsererSoldaten um 6Pf.proTaginKraft.

DenJustizbeaniten, welche MitgliederdesParla- ments sind,werden dieStellvertretungskosten abge- zogen· Wie esheißt, trifftdiesmal die Landrätheein gleichesSchicksal.

«

Baden. DieRegierung hat erklärt, daß sie sichandas zwischendensüddeutschenStaaten geschlosseneMilitärbündniß

inur biszu demZeitpunkt gebundenerachtet, bisesihr ge- lingt,einMilitärbündnißmitNorddeutschlandzuschließen.

Bayern» Die konservativeund ultramontane Partei

gündetgroßeHoffnungen aufdenUmstand, daß aufdem all bei demMinisterpräsidentendie Braut desKönigsden TanzmitdemösterreichischenGesandten eröffnethat. Man muß wirklichandemVerstand solcherLeutezweifeln,welche ihre politischenKombinationen darauf gründen,daß einjunger Mann,derGesandter ist, bessertanzt,alseinalterHerr, welcherMinisterpräsidentist.

Oesterreich.In denletztenTagen sindwiedereinige StörungenindemVerhältnißzuUngarn eingetreten, doch

icgnochimmer kein Grund vorhanden,andemvollständigen elingendesAusgleichszuzweifeln.

Der S neider Pust, welcher bekanntlich wegen eines

Attentats au denKaiserverhaftetworden war, ist freige- sprochenworden.

Frankreich. Dieneue Aera derFreiheit kündigtsich dadurchan, daßEmil v.Girardin, einer derbegabtesten Schriftsteller Frankreichs,zu5000Fres.Geldbuße verurtheilt ist.Erhat sichinFolge dessen offenvon demKaiserlos- gesagt,und sogar seinesehr freundschaftlichenBeziehungen zumPrinzenNapoleonund zurPrinzessin Mathildeabge- brochen.Girardin giltinganzFrankreich füreinenfeinen Politiker,man vergleicht ihnmitder Ratte,welchedas sinkendeSchiff verläßt.

Jn dennächstenTagenwirddieReierunginderLage sein,einerJnterpellation Thiers gegenüereineSchilderung ihrerganzenauswärtigenPolitikzugeben«

England. DieFenier haben plötzlichwiederihr Haupt erhobcn,undzwar ineinerWeise, welchenichtganzohne Bedenken scheint.Es habenanmehrerenPunkten Jrlands Gefetestattgefunden,undwenn man inLondonmiteinein ewisen Nachdruckdavon spricht, daßDublin nochruhig

sei,soldarfdies ewißnichtalseinberuhigendeöZeichender SituationSpanien.angeseåennwerden.Madrid haben zahlreicheVerhaftungen· stattgefunden,unter denVerhaftetetlbefindet sich auchein ZeitungsredakteurzdieBlätter melden sehr «lakonisch:er wird wohl erschossenwerden. Jm Uebrigen istdasLand ruhig,undwirdnatürlichimmer ruhiger,jemehrPersonen erschossenwerden.

Russland-.DiePolen haben sichineinerProklamation anEuropa ewandt,inwelchersiealleihreKlagenüber die russischeRegierung ausführlichauseinandersetzen Jnteressant istdasdarinenthalteneVerzeichnißderMenschenopfer,welche dieletzteRevolution gekostethat.Essind danachseit1863:

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Zur Deportation nachSibirien verurtheilt, theilszur

«Zwangsarbeit, theilszur Kolonisation,theilsblos als

Gefangene · 18,682 Jndiv.

(darunter164Frauenund114Priester.)

JmJnnern Rußlandsinternirt 12,556 »

(darunter218 Frauenund163Priester.) NachdenSteppendes Uralsgeschleppt 33,780 » AlsgemeineSoldaten strafweisein die Armee

eingereiht - 2,416 »

ZeitweiligindieStrafanstaltenundhieran , in dieewigeVerbannung nachSibirien

abgeführt « 31,500 »

WährendderUntersuchungm denKerkern

« gestorben 620 »

AufdenSchlachtfeldernbegraben (nachden

russischenRegistern) 33,800 »

Gehängtunderschossen 1,468 «

FlüchtlingeundEmigrantenimAuslande 7,060 » imGanzen seit1863 141,882Jndiv.

Jn dieser Listederpolnischen Schlachtopfer sinddie Konskribirten und inFolgederregelmäßigenAushebungzur ArmeeAbgestelten, welche2Prozent dermännlichenBe- v«ölkeriingausmachen, nicht inbegriffen. X

Neueste Nachrichten.

Prog, 9.März. Gerüchtweifeverlautet, daßfürden Falleines SiegesdesverfassungstreuenAdelsFürstCol- loredo Oberst-Landmarschallwerden soll. (Dieliberale

»Neue freie Presse« hält dieses«Gerücht für unglaublich.) Statthalterv.Kellersperg wirdSonntag hiererwartet.

DieHandelskammerwahlensindaufden15.Aprilan- beraumt.

Der schuldlos gesprocheneSchneider Pustüberreichte eineSchadenersatzklage gegen denCapitän Palmen

Piler, 8.März. JnFolgedesProtestesderDeutschen inPilsen ist gesternein«Statthalterei-Erlaßerflossen, wonach derczechisirendeBeschlußderMajoritätderStadtvertretun umgestoßenunddiebisherige deutscheHauptschule deutf bleibenwird.

Italien. Esstehtzuoffen, daßdieentschiedenliberale Parteibei denNeuwahleneinenbedeutendenZuwachserhalten wird,so daßderPlan,dieKirchengüteraneinebelgischeGe- sellschaft,unterderenFirma sich·derJesuitenordenverbürgt, znverkaufen,schwerlichdieZustimmungdesParlamenteser-

haltenwird.

. Die NothwendigkeiteinerReformdesWahlgesetzeshat einetheilweiseMinisterkrisisherbeigeführtDiekonservativen MitgliederdesMinisteriums»sindausgetretenund durch solche ersetztworden,welcheeiner Refombill zustimmen,die wenigstenstheilweisedievom Volke gestellten Forderungen befriedigt.

London,Sonntag 10.März,Vormitta s. Präsident Johns onwirdnichtdiegebräuchlicheBotschaanden Kon- greßrichten.

Madrid,Sonnabend 9.März,Abends.DerBelagerungs- zustandistim ganzenKönigreicheaufgehobenworden. Eine Pkeßvetvrdmmgsetztdie Kautionans 40,000Realen festundordnet dieZensur sowie vorläusigeBeschla nahmen

an. Alle ohnevorgängige Antorisationveröffentlichte

Druckschriftensollenalsgeheimeangesehenwerden.

München,Sonntag10.März,vMorgens.DieHerzvgin Sophie, GemahlindesHerzogsCarl Theodor, ist gesternAbend 9Uhr verschieden.

A

Aus Berlin.

= Aus deinBerliner Vereinsleben. DieAgita- tiongegendieprojectirte Erhöhung der Miethssteuer hatau imLaufe der vergangenen Wo enit e wiee wiedenn bekanntlichSteuererhöhungenchftetscPaziisccihngethatii

sind,dieOppositionin ihohemGrade wachzurufen, zumal wo sich«wie in vorliegendemFalle sehr berechtigteGründe gegeneine solchegeltend machen.

»

Der BezirksvereinAlt-Berlin hattezur Erörterung dieserAngelegenheitam Montageine Extra-Versammlung veranlaßt,zu der die Stadtverordneten derBezirke besonders eingeladenwaren. Nacheinersehreingehendenund gründ- lichenDebattewurdefolgende,vonHerrn A. Jonas bean-

tragteResolutionangenommen: »Die Versammlung sieht na« LagefderSachevoneinerPetitionab,drückt aberihre Willensmeinung dahinaus,daß sie fürBestreitungderwach- sendennormalen Ausgaben nichteineSteuererhöhungaber eine weckmäßigeregerechtereVeranlagungderSteuer fürwün-

ichenswerthhält.«

Esscheint überhaupt,daß auchderBeschlußderStadt- verordneten-Versammlungvom 7.MärzinderMiethssteuers angelegenheit,welchereinerAblehnungderErhöhunggleichzu achten ist,diedurchdieselbeeinmal angeregteFrageeiner kommunalen Steuerreform nichtvonderTagesordnung derVereine verschwinden lassen wird,wiedenn auchder Verein der Stadtbezirke 137—141 einevomVorstand vorgelegte Petition an dieStadtverordneten-Versammlung betreffenddiekommunaleSteuerreform, einstimmig ange:

nommen hat. DerselbeVerein beauftragte auchdenVor- stand,indernächstenVersammlung Petitionsentwürfevorzu-

lTezgemwelcheeinebessereEintheilun der städtischen ahlbezirkeund fürdie Gemeinden sowohlalsfürdie Abgeordnetenivahlendasallgemeine,gleicheund directe WahlrechtancompetenterStellebeantragen.

AuchiniLouisenstädtischen Be irksverein einePetition, welchedieAufhebungallerzbestehendenSigiixåi

und die»EinführungeinerKommunalsEinkommensteuerbe- zweckt,einer besonderen KommissionzurVorberathungüber- wiesen. Herr I»)r.J.Rosenthal hieltin diesemVerein

einen Vortraguberdas zugründendeGewerbeinuseum

anwelchenanknüpfendHerrDr. Born aufdievon Eng:

land in»dei·iletzten10JahrengemachtengewerblichenFort- schrittehinwies,welchetheilweisedurchdasKensingtonsMuseum angeregt»sind.DerReichstagsabgeordnetefürden 3. Berliner Wahlbezirk,MoritzWisgermwar anwesend;ererklärtees

furseinePflicht,das»»and,welchesihnmitseinenWählern verknüpfe,durchpersonlichenVerkehrzubefestigen.Vonall- gemeinemJnteressedurfteauchderzurSprache gekommene Uebelstand».·»derbei denletzten Wahlen besonders hervore-

treten»ist,fein,daß»dieHauswirthedieEintragungder a- men in»dieihnenubergebenen Listen sehrunvollkommen be- sorgen.Auchhier soll durcheine PetitionAbhülfegeschaffen werden,in»derderWunschan den- Maistrat gerichtet«wird daßdieEinzeichnungkunftigin andererZiseisebewirktwerdet

»HerrKaufmannZeibi erläuterte in derMontag-Ver-

LammlungdesFriedrich- ferderschenBezirksvereins asWe«endesCreditsim Hinblick aufdieDarlehn- kasfenvereine,woran»sicheine lebhafteDebatteüber die Vor- theileund NachtheilederSolidarhaftundschließlichdie

dankenswertheMittheilungtknupfte,daß nacherfolgterPubli- kationdesGenossenfchasgefetzesSchulze-Delitzschüber dieses Thema allgemeineVorträgehaltenwerde.

AmFreitag fandeinesehrzalreicheVer ammlun ber- linerGrundbesitzer statt,weleüberMittelundgWege

(4)

beriethen,derherrschendenHypothekennothentgegenzu treten.

EswurdeeinVereingebildet, welcherdieErrichtungeines Psandbrief-Jnstitutes fürBerlin anstreben soll,und außerdemzur ersten AbhilfedieEinrichtungeines Nach- weisungsbüreausfürdenGeldverkehrinHypothekenbeschlossen.

= Endlich istder neue-Plan derOmnibusgesells schaftbekannt geworden.ErhatdasGute,daßdieKor- respondenzbillets künftighinfür das- ganze Jahr hindurch

geltenund daßman sie auf jederLinieverwenden kann.

.lber esscheint,als obesnichtmöglichwäre,daßdie Omnibusgesellschaftetwasthut,waswirklich denallgemeinen Beifall verdient. SiehebtdasGutederAenderungindem Systemder Korrespondenzbilletsdadurch auf, daß sieden Preis von 2Sgr. auf272Sgr. erhöht. Daeine ein- zelne Fahrt172Sgr. kostet,sospartman bei zwei Fahrten nur 1,-«2Sgr., undhat dafürdieUnbequemlichkeit,sichdie Korrespondenzbilletsvorher kaufenzumüssen,dasie fortan nichtmehrvon denKondukteuren abgegebenwerdendürfen.

= DerPlan, das gesammte Droschkenwesen indie HandeinerGesellschaftzu vereinen,soll gescheitertsein.

Vermischtes.

-s—Es istalles schon dagewesen. Wennvonliberaler SeitedieForderung gestelltwird, dieSympathienderBe- völkerungin dieneu erworbenen Provinzen durchliberale Institutionenzuvermehrenundzustärken,so wirddarauf ewöhnlichgeantwortet, daßdasnichtnöthigfei, daßdasGe-

sühheinem großen, mächtigenStaate anzugehören,den preußischenPatriotismus der neuen Unterthanenerwecken

·werde. Das iftdasselbeLied, welchesman schonvorfunfzig JahreninBezug aufdieRheinprovinzgesungenhat.Vor uns liegtein1845 erschienenesBuch,betitelt: »Die preußi- sche Verfassungsfrage und das. norddeutschePrinzip«. Jn demselben heißtes: »Es IstdiedringendsteAusgabe -Preußens,ebendieRheinlande rechtinnigmit derMonarchie zubefreunden und«zu einemuntrenubarenGlied desStaats- organismuszumachen.Von der glücklichenLösungdieser Aufgabe häntesvorzüglichab,obPreußeneine deutsche, eineeuropäischeGroßmachtbleiben soll.Kannaberheut- zutagirgendeinstaatsverständigerundehrlicherMann noch daranzweifeln, daßeinewahrhaft innigeundlebendigeEini- gung derRheinprovinzenmitPreußennur durch staatsrecht- Iiche Volksfreiheit möglichsei? Wer diesleugnetunddie preußischeRegierungdesGegentheilsüberredenwill,derist wahrlichderschlimmsteFeindPreußensunddespreußischen Königshauses. UndwiesolldieProvinz Sachsen,woso frische widerwärtigeErinnerungenzuversöhnensind, sich mit demneuen,Staatsverband befreunden,solangdieSachsen alsPreußendiestaatsrechtlicheFreiheit entbehren müssen,die ihnenalsUnterthanen ihres angestammten sächsischenHerrscher- hauseszuTheil gewordenwäre?Undwiesollendiepreußi- schenPolenihre traurigen Erinnerungenunddennationalen Widerwillen gegen den deutschenStaatsverein überwinden, solang ihnen nichtdermächtigeReizderpolitischen Freiheit gebotenwird?

Aufdiesallesentgegnetman gewöhnlich,esmüsseden sämmtlichenProvinzialen Preußensvollkommen genügen, GenossendespreußischenRuhmes, UnterthaneneinerGroß- machtzusein, welcheunter den ReichenderErdeinerster

Rcåihestehtundin derWeltgeschichteeineentscheidendeHaupt- roespielt.

Allerdings ifteseinhohes politischesGut, einem als Großmachtrespektirten,indenWeltgeschickenselbständigwal-

tenden Staat anzugehören.Der ReizundRuhmeines solchenStaatsbürgerthumsist so mächtig,daßallegebildeten Völkerdarnachstreben, daß sichdie kleinernStämme den- selben durch BündnisseundVereine zuersetzensuchen.Aber dieses hohen politischenGuteswerden die Völkererstdann wahrhaft theilhaftig,wenn siebei der WeltrolleihresStaates staatsberechtigtundfreithätigmitwirken. EinsolchesStaats- lebenfesseltdie«vetschiedenartigenJudividualitäteninnigund unauflöslichan einen Staatsverein und überwältigtdie mächtigstenwiderstrebendenElemente.«

,-s- Der steuerbareWerthdesGrund- und persönlichen Eigenthumsin New-Yorkbeträgt736,988,()58Dollars(etwa 1100 Millionen Thlr.). Davon fallenetwa400 Millionen Thaler aufdas persönliche,und 700 Millionen aufdas Grund-Eigenthum

—s-Mexiko hatseit1821 23Präsidenten,7Dictatoren, 2Kaiser,einenVice-Präsidentenund1Generalissimusauf- zuweisen.Es kommen dabei inmittlerer Zahl16Monate auf jeden Herrscher. Kaiser Maximilian ist derjenigeunter ihnen, welcher nochdielängsteRegierung gehabt hat.

Es Zur Weltausftellungin Paris. Jn Paris ist eineAnzahldortansässigerDeutscherzu einerGesellschaft zusammengetreten, welche sichdieWahrun derJntersi essender diepariserAusstellunzbesuenden deut-

schenArbeiter zurAufgabe stellt. shandeltsich zunächst darum,denmitdemgenügendenAusweise versehenenArbei- tern aus derdeutschenHeimat (einschließlichOesterreichs)in Bezug auf ErmittlungderentsprechendenWohnungundKost hilfreichan die Hand zugehenund»Denjenigenvonihnen, welchemit derSpracheundderOertlichkeit wenigodergar nichtbekannt sind, sich durchRath uud rung nützlich zu erweisen.«Bereits istbegründete Aussit vorhanden, daß den mit den erforderlichen Empfehlungenver- sehenen deutschenArbeitern eine sehr bedeutende Er- mäßigungder Fahrpreisevon Seiten der französischen Nord- und Ostbahn bewilligtwerden wird. Ebenso hat die hier bestehende Zentralkommission für Unterbringungder zur Ausstellung hierherkommenden französischenArbeiter inzuvorkommendsterWeise Schlafstätten undBeköstigungzufesten, sehr gemäßigtenPreisen auch für AusstellunsästeausdemdeutschenArbeiterstandezurVer- fügungesiet,insofernderTa derAnkunftunddieDauer

dasWufenthaltsderdaraufResiektirendensofrühwiemög- lichzumvoraus hier angemeldetwird. Diezurentgiltigen EröffnungderGesellschaftdenfranzösischenBehördengegen- überzuerfüllendenFörmlichkeitenwerden kaum nochden Zeitraumweniger TageinAnspruch nehmen.Eswirdals- dann dieGesellschaftzur WahrungderdiepariserAus- stellung besuchenden deutschenArbeiter ihreebensouneigen- nützigeundwohlgemeinte,alsauch fürvieleunsererLands- leutegewißersprießlicheThätigkeitunmittelbareröffnenund dasNähereindenweitestenKreisenzu verbreitensichange- legen sein lassen.

"

«

Theater amMontag.

Opernhaus: Die lustigenWeiber von Windsbr. Schauspielhaus: Die»Nibelunen. Friedrich-Wilhelm- stadt: AusbewegterZeit. BIallneuUnruhige Zeiten-—- Viktoria:

Singspielgesellschaft Woltersdorff:—50«0,000 Teufel. Kro l:Die Sphinx. Einmoderner Rasiersalon.

DieKalospintheobxomokrene.—- Vorstadt: Die Tochterdes Gefangenen.

VerlagvonAlexander Jenas inBerlin.DruckvonFranzDuncker inBerlin.Verantwortl. Redakteuru.HerausgehenDI.Lewiusteiu inBerlin.

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