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Die Zukunft, 4. Januar, Jahrg. XXI, Bd. 82, Nr 14.

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XXL Jahrg. Berlin,den4.Zanuae1913. Yr.14.

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Herausgehen

Maximilian Hart-en.

Epiplxanla ........

.,..........·....... 1

Uachdruck verboten.

f Erscheint jedenSonnabend.

Preisvierteljährlich5Mark,dieeinzelne Nummer 50Pfi

Berlin.

Verlag der Zukunft.

WilhelmstraßeZ-.

1913.

(2)

bigkeit.

Hamburg

Fettlei Zwei der vornehmsten llotels der Neu-eit.

Gicht, Zucketkkankheit,

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Man trinke Hersfelder m»J-

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Iotel isplanade

Magen- und Darm-

Gallensteine, I-

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(3)

Mir Zukunft-Es-

K erauggeben

Maximilian Hardm

Op-

Zweiundarkxkxigller Band.

Berlin.

Verlag der Zukunft.

1913.

(4)

ROMJ

(5)

Inhalt.

1818 .. ....341

s.a. Hiatus. ,

Adrianopelroth s. Nota.

Alarm inStraßburg s. Hias tus.

Amerika s. LatinosAmerika.

Amerikanische Wirthschast s.

1912.

Artillerie s.Plats dujour.

Auergesellschasts. Gratis- aktien.

Balkanmächtes. Winter- mond Valkanstreit s.Epiphania.

Vankbilanzen ........400

Vanken s.Varlauf.

Vanknoten .........168 Bartan ...........337 Baumwolle s.Rohst.offe.

Börse, die s.1912.

Braunschweigs.Hiatus.

BukarestsSosia s. Pause.

Vulgarien s. Epiphania.

Bürgermeister s. Juristen- Vyzanzs. Epiphania.

CadiucnsNehberg s. Dysans gelicn, s.a.Plats dujour.

Cumberland s.Hiatus.

Dehmel, Paula .......162 DeutscheOrientpolitik s. Notar Dostojewskij s. SternickeL Drei Spieler und dreiTeufel 86 Dysangclicn ........807 Einzige, der ........1216 Eiwciß. billiges .......103 Elektrizitätindustrie s. Var-

laus, s.a. 1912.

Elysion s.Pause.

Epiphania

Exoriente . ....·. .192-

Fastentuch ........ .171 Florenz s. Guelfen.

FritzbeiHohenfriedberg. ..232 Geldmarkt, internationaler s.

1912.

Genesis s. 1813,s.a. Epi- phania.

Gogh,Vincent van .....179 Gratisaktien ........134 Großmutters Mecklenburg ..267 GuelfenundGhibellinen. ..320

Halbund Halbs.1813.

heer, dasdeutsche s. Soll und Haben.

Heimath ......287 Hiatus ...........205 Jagow s. Wintermond- Jdeale .. .........109 Jesuiten, die ........195 Jesuitenpopanz, der ..... 77 Juristen als Bürgermeister

202,300 Juristcnseelen ........251 Kali s. Nohstoffe.

KiderlensWaechter s. Ep i- phania.

Konjunktur ·........296 Krieg derGegenwart s.Win-

termond.

Kriegskontribution s. Pleetun- tur Achivi.

Krümel .... .. .....239 Kunsts.Ostasiatischa Kupfer s.Nohstoffe.

LatinosAmerika .......2131 Legionär inMarokko,als. .187 Leich’, die .. ......·.159 Ludisaeculares s.1813.

(6)

Lustration .s. Wintermond- Malerei f.Puzzle.

Mecklenburg f. Gr.oßmutters.

Menschethat s. hisatus.

Militaria s.Plats dujour.

Militärvorlage s.Dysangelien,, s.a.A.ot3a, f.a.Plectun- tur Aahivi.

Mongolei,umdie,f. KrümeL Aapoleon s.1813.

Narrenwelt f· Dysangelien Nase desMalers Miellåfin, die126 Aationsalfesttagf.1813. ,

.198

Aaturerkenntniß

1912 ....56

Avta ..... .......137 Oesterreichifche Offizierballade 426 Offizierballadef. Bester-

reichifche.

Orientalifche Finanzen s.Ex oriente.

«

Orientpolitik f.Nota- OftasiatischeKunst .. ..119 Pause .. ........·. 69 Paxbritannicas. Epiphania.

Petroleummonopol s.Kon- junk·tur.

Plats dujour.........273 PlectuutuisAchivi ..... ..383 Praeventivkrieg f. KrümeL PuzzlesMalerei .......·83 Ouasimodogeniti .... ...403 Rede desKaisersinderUni-

versitäts.Hiatus.

Rebberg f.Dysangelien.

Reichstag s.Dysangelien.

Reichstheatergefetz,« das ..317 Nohftoffe ..... .....269

Nummwa die Plats du

jour.

Rosfijaj Plats dujour.

Rumänien s. KrümeL Russische Dreijahrhundertfeier.

f.Plats dujour.

Saint Evremond undHortenfe 390 Saitenspiel, mit vollem ... 89 S-atje,der Fischer... ...291 Scharnhsorft f.1813.

Schiffahrt f.1912·

Schlieff.en, von s. Winter-

«

mond.

Selbftanzeigen93, 130, 165, 333,427 Siliftria-Adrisanopel f. Krü-

mel.

Soll undHabenimHeer... Stein f.1813.

Sternickel ........ ..371 Sternsängers.Epiphania.

Syndikate s.1912.

Theobalds Park s. Winter- 99

mond.

Tod,der ..........330 Tod,grüßender.......317 Türkei, die f. Fastentuch- Verbrecher s. Sternickel.

Vermögensabgabe s. Dysan- gelien, s.a. Plectuntur Achivi.

Wagners Wirkung .. ...253 Wandervogel, der ... .151 Welfenfriede s..Hiatus.

Weltwirthfchaft s.1912.

Windischgraetzdragoner .186 Wintermond ...... 35 Wirthschaftkapital f.1912.

York1813.

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Die Zukunft

»

H —- ,

qäzl . -

Berlin, den 4.Januar 1913.

, »du-v A

Epiphania.

Sternsänger.

. .reiErgebnissedesJahres1912sindinsChronikonzubuchem

2 dieVernichtung europäischer Türkenmacht;derEntschluß aller britischen Kolonien, zurStärkungderReichswehr mitzu- wirken,mitdenVeiträgenzumBauneuer Schlachtschisfe sichdas Recht auf Sitzund Stimme imNeichsrath zuerkaufenund so demJmperium, das inderVorstellung,inderdünnenLuftder Jdeennurschwebte,inderWeltdes Willens,derWirklichkeit feste Grundmauern zus chaffen;drittens: dieEntschleierungdesVritens wunsches,dieVersicherunggegendeutschenDranginsWeitere mit demWachsthumslavischer Machtzubezahlen.DreiFrüchte aus einem Stamm; nichtohne Bitterniß,dochnothwendigzur Nahrung desstolzen Angelsachsenwillens zurWahrung desWelt- geschästes.AnderWiegedes Jahrhunderts hatLordCurzon warnend gerufen:»Das Lebenseentrum, derPivot,die verwund- barsteStelle derbritischenPolitikistund bleibtJndien.UmJndien zuschützen,mußtenwirnach Gibraltar undAlexandriatgehem dasKapland erobern,denPersischenGolf, denYangtse, diePa- mirs bewachen,mitAfghanistanundSiamunsverständigenund unserenFeinden denWegnachKonstantinopelsperren.DieSorge

um Jndienerklärtunsereganze Politik.«VonderenWegenist nun derNebel gewichenundjedes nichtvonKurzsicht gehemmte AugekannihreLinie erkennen. Nußlandwurde nach Asieuge-

1

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2

«

Die Zukunft,

drängt,inAsienvondenJapanern geschlagenundgenöthigt,sein Ansehen durchkräftigereAktioninEuropawiederherzustellenJn absehbarerZeitkannesJndiennicht mehrbedrohen. Warum, dachtenEduard,Lansdowne undGrey, müssenwir indenRussen

dannnoch,nachUrvätermode,unsereFeindesehen?UnsereFeinde, auchdiefürdenindischenVesitzheute gefährlichsten,sitzen dicht hinterdemAermelkanal. Diebauen Dreadnoughts undäugeln mitdemJslam. WirdihreOstflankemorgen durchrussischenDruck gelähmt,sodaerritania aufathmen.Und hatkeinen Grund zur Klage,wenn dieGefahr germanischer Hegemonie durchdie Ge- meinschaftdererstarktenSlaven undLateiner abgewehrtwird.

Vorsieben Lustren,nachdemRussensiegüber Osman Pascha, nach Gurkos EinzuginSofia unddemPräliminarfriedenvon SanStefano, kamenausSalisburys Mund nochspitzigeWorte wider dieSlaven, »die fremdes Recht nichtgern achten«und denenderFriedensfreund deshalbneuenHerrschastzuwachsnicht wünschendürfe.Wo istderSchneeaus demWinter dessechsten turko-russischenKrieges? Newdeparture.Englandhatumdenken gelernt. Weiß,was esfürdienächsteWegstrecke braucht.Einen schwachen,vomeuropäischenBrückenkopfauszupackenden,zu len- kendenKhalifen,derdenimbritischeandienwimmelndensiebenzig MillionenMohammedanern pünktlichdievonLondon gewünsch- tenWeisungen giebt.DieVallungder ganzen Jmperialmacht,also auch kanadischerundaustralischer,zulangfristigerAssekuranzder Seegewalt.Undauf EuropensFestlandeinen Zustand,der die Möglichkeitläßt,von OstundWest her,wenns nöthigwird,das Deutsche ReichmiternsterGefahrzuschrecken.Ward Absicht undZielnochimmer nicht aufderZinne deutschenStaatslebens vomWächteraugeertastet?JstderBlickdiesesAuges so unsicher-, seinSehfeld soenggeworden, daßernicht ahnt, welchenGewin- nes HoffnungdieBalkanschachereiunddenBotschafterschwatzin Downingstreet beherrscht?Und lulltdieFlöte schläfrigerKäm- merlingedie Ration indenWahn, siesei gutbewachtundbrauche nichtselbst fürihreSicherheit vorzusorgen?Dann istdas Salz deutscherErde dumpfergeworden,alses inwirrerReichsjugend war. Rachdem inAdrianopelvon RussenundTürkenverein- barten Waffenstillstandwurde,am neunzehntenFebruar1878, imDeutschenReichstagüberdenValkanstreitgeredet. Dervon

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Epiphanim 3 Aationalliberalen undFreikonservativen befragte Kanzlerwar unwohlundknurrig.FürdenKriegsfall,spracher,,,wirdes im- mer darauf ankommen,ob derInhaber desSchlüsselsderDar-.

danellen im Bunde oderin derAbhängigkeitvonNußlandoder vonRußlands Gegnern ist«.MitderMöglichkeitanglo-russischer Eintracht rechneteVismarck nicht;daßsievonderirrlichtelirenden Schwäche deutscher Politikerwirktwerden könne,haterstderEnt- amtete fürchten gelernt.DievonVennigsenangedeuteteFrage, obeineMacht versuchen werde, Nußlandaus derdenTürken ab- gerungenen Stellungwegzudrängen,ließseinen majestätischaufs Nächste gerichteten Menschenverstand kühl. »Ich glaube nicht, daßOesterreichsUngarnbereitwäre,dieganzeErbschaftderheuti- genrussischenErok erringen unddieVerantwortungfürdieZu- kunft dieser slavischenLänder zuübernehmen,durchEinverleibung inden«ungarischenStaat oderdurch Vasalleneinrichtungz ich glaubenicht, daßeseinZiel ist,was dieösterreichischePolitik sehr lebhaft wünschen kann, ihren eigenen slavischen Unterthanen ge- genüber,nun derverantwortliche Herausgeber derkünftigenZu- stände aufderValkanhalbinselzufein.«Bismarcks Rede klang, alsseidasSchicksalSüdosteuropas fürDeutschlandnicht wichti- ger alsHekubas Jammer fürhamletWindthorstfanddenKanz- ler zu lau. Waraus demBatikan einandieGefahr erstarkcnden GriechenglaubensmahnenderRuf ins OhrdesEentrumführers gedrungen? »JndemValkanstreit handeltessichum diegroße undfüralleZukunftbedeutsameFrage, ob dasgermanischeoder dasslavischeElement dieWelt beherrschen soll; unddas germa- nische Jnteresse drücktsichindemInteresseOesterreichsaus.«

Dieses Satzeswegenwäre dem Mann vonMeppenviel zuver- zeihen. DiesesSatzes, desseninnereWahrheit seitdembritischen EntschlußzumPaktmitdemSlaventhum stärker geworden ist, miißtejeder DeutscheinjederStunde politischer Besinnung jetzt gedenken.Statt sich derAussicht aufeinenFriedenzufreuen,der nur diekünstlichineinander verknoteten WünscheRußlandsund derWestmächte erfüllt,unddiearmsäligenLeute zuloben,diesich hinterdenNothspruchverschanzen: ,,Seine Majestät hatuns be- fohlen,alles zurErhaltung desFriedens Erdenklichezuthun, undunserem (auchinLondon jalautgerühmten)Mühen ist diese Erhaltung gelungen.«Eines Friedens, wieihnEnglandnicht

»

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4 DieZukunft.

nützlicher-,Rußland nichtbilligerersehnenkonnte. Doch durch Wolken blinktwieder einStern; und allerUnmündigenLippe preistdenGoldpapierlappen alsdenWeiserdesWegeszumZiel-

Genesis.

VorneunhundertJahren rittVasileiosderZweite,derSohn desRomanos undderschönenSchankwirthstochterTheophano, durchdasGoldene ThorindieHauptstadtdesOströmerreiches.

Einsunkelnder, glitzernderGreis. DieFüßeinGoldsandalen, goldene Binden umdenLeib,dasKreuzszepterinderzügelnden Hand,inderlinkendie purpurne Akakia undausdem grauen Haupt dievonPrunkfedern überwehteKrone.Bor demRoßdesTrium- phatorsschrittenGefangene:dieTöchterdesVulgarenzarenSa- muel,dieZarinMaria undvieleEdle,dieOstroms Schwertent- wasfnetundinKetten gezwungen hatte.Basileioskam vomPar- thenon zhattevorderRückkehrinseineNesidenzder MutterGottes DankundWeihgaben dargebrachtunddurfte selbstvondenihm Unterthanen nunDank heischen.Derwardihminüberreichlicher Fülle.Niehatdas Volk vonVyzanzlautergejauchztznieauch war zumJubelmehrGrund als beimEinzugdesVasileiosBuls garoktonos.Derhatte nichtnur dieBulgarengemetzelt: hatteden Bulgarenstaat getötet,ausderReiheselbständigerGemeinwesen getilgtunddasReichdamitvon dernächstenGefahr befreit.,,Heil demVulgarentöter!«DieserDankwar verdient.Fastvierhundert Jahrelang hattederuralsaltaische Schrecken HofundVolkvon Vyzanz geängstet. Schonunter Herakleios(demVasileusder exaltatio sanctae crucis, dessenAndenkendieKirchenderRömerund derGriechenanjedemvierzehntenSeptembertagfeiern);als diesen großenFeldherrn undOrganisator außer Persern,Avaren und Slavenauch dievon derWolgaan die Unterdonau gewanderten Finen hunnischerHerkunft bedrohten,vorderenAnsturmBelisar-s starkes SchwertsünfundsiebenzigJahrevorherdie Stadt Kon- stantins geschützthatte, schloßermitihremHäuptling,demVul- garenkhanKuwrat,einenVertrag,der denOströmernaus einem FeindeinenBundesgenossenzumKampfgegendieAvaren wan- deln sollte.Kuwrat bliebtreu undwurde von dem dankbaren KaiserindenbyzantinischenPatriziat aufgenommen.Doch sein SohnJsperichwollte sich nichtindielästigeFessel solchenVer-

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Epiphania. 5 tragesbequemenundwandte sichmitraschzusammengeballter Machtgegenden vierten Konstantin(Pogonatos), der alsErster denganzen Umfangderneuen Gefahrerkennen lernte. Auf Ost- roms Boden eineugrosfinischeHorde,die ausderTiefebeneSar- matiens westwärtsgewandertund aus demWinkel zwischenDos nau,Dnjestr undSchwarzemMeerin diesaemusprovinzMoesien vorgedrungenwar. DerKaiser,der ebenerst arabische,slavische, avarische Angriffeabgewehrthat,eilt mit allenfürdenKriegzu Landund zuWasserfreienTruppenherbei; vermag widerden Feindander unteren Donau abernichts auszurichten.UmsJahr 680gründet Jsperich seinValkanreich; denerstenBulgarenstaat undzugleichdaserstegroßeGemeinwesenslavischer Zunge.Denn dieHordensprossen unterjochendieSlavenstämmederNachbar- schaft schnell, verschmelzen sichdenBesiegten,nehmenderen Spracheanund lassendieHerrenvonByzanzahnen, daß nicht nur von Asiens Tiefe herdieVernichtungdräut.Slavenstamms fplitterkonntederNeichsleib mühelosausstoßen; hieraber hatte diefürdaspolitische Geschäft ungemein begabte Herrenkasteder FineneineStaatseinheit geschaffen, aufdieauchderTapfere nicht ohneBangnißblickendurfte. SchlimmeErfahrunghatsdieErben desHerakleiosunddiesyrischen Kaiser Ostromsempfindenge- lehrt.JustinianderZweite(dessenPsychosesich frühinverstie- genem Herrscher-wahn,inderschroffenEntlassungbewährterMi- nister,inkrankhafterBetriebsamkeit undgeschmackloserBauwuth offenbarteundder, währenderAlles alleinzumachenglaubte,

von unsauberenHofmächlernam Schnürchen gelenkt wurde) ist, nach kurzemWaffenglück,vondenBulgarengeschlagen,dannaus demExil,indasderBolkszornden vonderschimpflichenStrafe desNasenverlustes Entehrtengefchickthatte,vonJsperichs Nach- folgerTervel mit einem finosslavischen HeeraufdenThronzu- rückgeführtworden. Das thatTervel gewißnichtdesLohnesund desTitels wegen, denderKaiser ihm spendete; thats,um das Reichzuschwächen,das unter demSzeptereines Jrren nichtge- deihenkonnte. Kaumwar JustiniangetötetundPhilippikosge- krönt: dadrangendieBulgaren wieder mitFeuerund Schwert bisans ThorvonByzanz.DerfünfteKonstantin(Kopronymos) mußte achtmalgegen sieins Feldziehenund hatsieschließlich nur für wenigeJahre geschwächtNikephorosverwendet zweimal

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6 DieZukunft.

zwölfMonate andieRüstungzumVernichtungskriegzwird in der Hauptschlachtaber vondemBulgarenkhan Krumbcsiegt,derseine Machtnun überThrakienundMakedonicn hindehnt,Adrias nopelerobert undByzanz belagert.Sein Todrettet Ostromaus Lebensgefahr. SeinErbeOmortagwirdbeiMesembriavonLeon demFünftengeschlagenundmußeinenFriedenschlieszen,der das leicht erhitzte Hunnenblut für dreißig Jahrezugehorsamer Ruhe verpflichtet.DieKaisersyrischerAbkunfthabenvonihmnichtmehr zu leiden.Erlebennurnoch, daßKlemens,einSchülerdesSlaven- avostels Methodios, denKhanVoris (derseitdemMichaelheißt) tauftund in demchristianisirten VulgarenreichderersteBischof wird.ErstdieArmenierdynastie mußsichwiederzumKampfgegen denFeindimNorden bereiten. Symeon,MichaelsSohn, will nicht länger dulden, daßseinReichvon einem Häufleinbyzanti- nischer Großhändlerausgebeutetwerde. Friedliche Verhandlung erwirktnichtsunddas bedrängteVyzanzverbündetsichdenMas gvaren, die inVulgarien einbrechen,allesErreichbarerauben, aufdemRückwegabervon Symeon gezüchtigtwerden. Einem starken Regenten, der dieschwerste Kunst gelernt hat:warten zu können.BeiBulgarophygos schlägterdieGriechen aufsHaupt;

überfälltinVessarabiendieWohnstättenderMagyarenz drängt imWestenbisandieAdria vor;undnennt sichfortan denZaren derVulgarenundSelbstherrscherder Romäer. EinstolzerTitel; doch dahinter steht aucheinebeträchtlicheMacht Thrakien,Ma- kedonien,Thessalien,Evirus, Albanien,diesseitsund jenseits von der Donau ansehnlicheGebiete: diesAlles war demZaren Symeon unterthan. Von denSerbenempfingerTribut, vondem schwachenOströmerkaiserKonstantinPorphyrogennetosBeiträge zudenStaatskosten.Und derMetrovolit derResidenzstadtPreslav wurde indenRang desPatriarchen erhoben,demGriechenpapst inKonstantinopelalsokoordinirt. Diestaatliche unddiekirchliche Selbständigkeitwar gesichert;fürdasfinosslavischeErobererreich derTaghellstenGlanzes gekommen.EinTag,der verdämmern mußte.Männer vom SchlagBonapartes vergessen,imWahn ihrer Gottähnlichkeit, stets, daß auch ihrerLenden Fruchtein Schwächlingsein kann; drum währt ihrerReiche-Herrlichkeitnie- mals lange.Symeons SohnPetermuß froh sein,alsByzanz, dasScrben undKroaten gegen ihngehetzthat,nach makedonis

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Ep iphaniaz 7 schenSchlappen ihmeinen glimpflichen Friedenund dieHand derKaiserenkelinMaria gewährt.DerPatriarchatwird anerkannt (damitVulgarien sichnichtetwa derRömerkirchedesWestenszu- wende); und für politischeFolgsamkeit sorgtdieVyzantinerinauf demZarenthron.AikephorosPhokaswill demReichSymeons denTodesstoß geben, verbündetsichdrumdemMoskowiterkhan Swjatoslaw, wird von dessen allzuraschemErfolgabersoge- schreckt,daßerhastigeineVerständigungmitdenBulgaren er- wirkt unddiePatzinakenzu einemEinfallanstiftet,derdieRussen nachKiewzurückscheucht.DochSwjatoslawkehrt wieder, schlägt dieBulgaren, machtdenZarenzumGefangenen undwillim Sturmschritt nachPhilippopeL Eine neue Gefahr fürVyzanzz einenoch größere.DerArmenier Zimiskes,deraufTheophanos Wink imEhegemachden alternden Nikephoros getötetund von ihm,alsNeffeundbesterGeneral desReiches,die Kronegeerbt hat, fühlt, daszes ums Lebengeht,undüberschreitet,da in Güte von demwilden Russen nichtszuerlangen ist,mitseinemHeer inGeschwindmärschendieBalkanpässe. Swjatoslaw muß, nach zäher Gegenwehr,vor derrömischenKriegskunstkapituliren,der Zarwirdaus derGefangenschaftbefreitundBulgarienjauchzt demBasileus-Retter zu. Mit demersten Athemzugdesaus schwerer NothErlösten.SchnellfolgtdieEnttäuschung Zimiskes machtOstbulgarienund NordthrakienzuProvinzendesOsttömer- reiches,das die Donau alsGrenzebraucht, erzwingtdasEnde derkirchlichenAutonomie undgestattetdementkrönten,ausder Purpurhülle geschältenZarenBoris demZweitennur, als ein ohnmächtigerMagistrosweiterzuleben.EinfinosslavischerSelbst- herrscherderNomäerthrontnichtmehrzund dieKraftdesinMakes donienund Albanien nocherhaltenenwestbulgarischenZarthums scheint nicht ernstlichzufürchten.Scheint.AlsZimiskesgestorben istundGeneralVardas Skleros zurRebellion gerufenhat, wagt Westbulgarien denAufstand. ZarSamuel ziehtvonseiner Haupt- stadt OchridanachThessalonikezholtausLarissadieGebeine des VekennersAchilleusz setztinThrakien, inHellasselbstseineHerr- schaftdurch;undscheint auserwählt,dasReich Symeons zuer-

neuen. Schon istbeiSofiadas Byzantinerheer zersprengt,Dyrs

rachion(Durazzo)und derKüstenstrichan derAdria demZar- thumeinverleibt unddenSerben dasJoch aufgezwungen.Doch

(14)

8 Die Zukunft-

Vasileios ist entschlossen,andiesenKampfAlles zusetzen.Drei- malmußerweichen;undkehrtimmer mitneuem Muthwieder.

ErschlägtdiebulgarischeArmeein Splitter, läßtfiinfzehntausend Gefangenen dieAugen ausstechen,dienichtmitderWaffeinder Handgefundenen Bewohner desLandes bisnachArmenien schleppenund sänftigtden Grimm erst, als, nachdem Tode der ZarenSamuel,Nadomir undWladislaw, diestärksteVulgarens partei,derGrundadel, demüthigum Gnade fleht. Jn Ochrida findeterhundertCentner Goldes,Haufen kostbarerGewänder unddie mitPerlen gezierteKrone Samuels. Seitdem heißter VasileiosBulgaroktonos und istderHeldder Nation. Erhat denBulgarenstaat ins Herz getroffenundOstromvon demfast vierJahrhunderte lang fortwirkenden Schrecken befreit.

Unter demzweiten Vasileios, sagtderphilhellenischeHisto- rikerGeorge Finlay, hat VyzanzdenMachtgipfelerreicht. »Auf langerSiegerbahn ließerseineAdler hin und her schweben; von derDonau bisanden«Euphrat, vom armenischen Verglandbis

anItaliens Küste.Sein unschreckbarer Muth,seine unerbittlich grausameWesenshärte,AberglaubesogarundamusischerSinn:

Allesvereinte sich,um ausihmdenTypusseiner Zeitundseines Reicheszumachen.Sein Zielwar: dievöllige EinheitdesBy- zantinerreichesinEuropa.Diewar nur möglich,wenn Bulgaren undSlavenniedergeworfenwaren. Sprachenverwandtschaft hatte diesebeiden Feinde Ostromszu einer Nation verschmolzen; und solange mansie frei athmen ließ, mußtegemeinsamerHaßsiezum Vorstoßgegen diekaiserliche Regirung zusammenkitten.«Wenn dieserKittaus denFugen gerissen,der Blockwieder zerbröckelt war,durftederSieger sichmildzeigen. Mußte;um vor demEr- dreisten Berzweifelnder sicherzusein.DerharteVasileioshats erkannt; unddanach gehandelt. Diepolitischeunddiekirchliche VerfassungdesLandes nicht angetastet; Wehr-sundSteuerpflicht nicht geändert; diePrivilegiendesHochadelsbestätigt;unddie MachtsphärederselbständigenKirchevonOchridaerweitert,statt siezuverengen. Warum nicht?DieZarensprossenmochten sichs inKonstantinopelwohl sein lassen,diebesten Bulgarenfamilien mitihremKriegerblutdenbyzantinischenReichsadelauffrischen.

Das konnte demrömischenOstenundderArmenierdynastienur

nützen.Sie nicht mehr gefährden.DennByzanzwar,anUmfang

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Epiphania. 9 undPrestige,wieder,was es in derZeitJustinian-sdesErsten gewesenwar,und«brauchtevomHaemusher nichtszufürchten.

Fast zweihundertJahre später,imHerbstOstroms,kames nocheinmalzuoffenemKonflikt.JsaakAngelos,eingewissenloser Feigling,hatdenKomnenenthron geerbtundhaust,weilerfür seinentäglichenFestprunk ungeheureSummen braucht,wie ein HamsterimReich. AufderBalkanhalbinsel lastetderhärteste Druck. Nun wirdauch nocheineHochzeitsteuer eingetrieben.Denn JsaakhatmitdenUngarn, die demAndronikos das hellnische Dalmatien genommen haben, Frieden geschlossenund sichder (zehnjährigen)Tochterihres Königs vermählt.Wenn derBasi- leus einJüngferchen austagerzieht, mag dasPolkbluten.Dem aberwird dieLastzuschwer.DieVulgaren wasfnen sich.Peter undJoannes Asen, zwei Adelige,diesichderAhstammungvon denaltenZarenrühmen,treteninKonstantinopelfürdie Volks- wünscheein ; werden aber mit kaltemHohn abgewiesen.Propheten schleichendurchdasvon Krämpfen geschüttelteHaemuslandund künden,derHeiligeDemetrios habedasvon denNormannen geschändeteGrabverlassenundbereitedenVulgarendieErlösung aus KnechtschaftundFron.JnTirnowo,in derdiesemHeiligen geweihten Kirche, schwörtdasPolkdenFührern Treue undruft JoannesAsenzumZarenderVulgarenundGriechenaus. Jsaaks Heeriststärkerzdochderneue ZarverbündetsichdenKumanen, schlägtOstromssorglosübermüthigenFeldherrnund stellt,mit FeuerundSchwert, zwischendemValkan und der Donau das unabhängige Vulgarenreichwieder her.Das dritte Zarthumder Hunnenerbenlebtauf;dasletztein deraltenWelt.3weimal,bei Verroea und, nachdemSiegüber dieSerben,beiArkadiopolis, wirdJsaakvonden vereinigtenBulgaren,Wlachen und Kumanen besiegt.DenZarenmordet imPalastein vertrauter Höfling,den dieSchwesterderZarinmitihremLeibebelohnt.AufKalopetros, dernichtlange regirt, folgtKalojoannes, der aus dempäpstlichen Rom sicheineKönigskroneverschafft(gegendasleichtfertigePer- sprechendauernder Union mitWestromkrönt ihndervonInno- zenzdem Dritten entsandteKardinal), widerdieGriechen wüthet undihneneinen demüthigendenFriedenaufzwingt,den make- donischenAufstand derLandsleuteoffen unterstütztundden Kai- ser Balduin indieGefangenschaftschleppt.Er wolltevergelten,

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