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Das Bollwerk : die NS Monatszeitschrift Pommerns, 1934 H 5

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Academic year: 2022

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O H N E

STR EIC H H Ö LZER O H N E K O H L E !

O H N E A B G A S E , R U S S

u.

A S C H E

können Sie in Jhnen Küche mi+

dem billigen, e le k tris c h e n

H E IZ S T R O M

M Ü H E L O S u n d S A U B E R D o c h e n , b a c k e n , b r a t e n !

Wenden Sie sich d a h e r a n Jhnen jugelassenen Jnftallateun öden an die Hauptverwaltung den

ÜBERLANDZENTRALE

POMMERN* STE TTIN

F E D N R U F 3 5 4 3 1

ODER DEREN ZWEIGNIEDERLASSUNGEN IN

St o l p t e l: 2.1 3 7

BELGARD TEL! 6 0

MASSow t e l: 3 8 1 St r a l s u n d t e l: 22 51

(3)

Die NS M onatszeitschrift P om m erns

(früher „Pommersche Heimatpflege")

5. Jahrgang Stettin, Juni 1934 Heft 5

V e rla g u nd A n z e ig e n v e rw a ltu n g : Pom m erscher Z e itu n g s v e rla g G. m. b. H ., Breite Straße 51, F e rn ru f: 2 8 2 9 5 -9 7 . S c h riftle itu n g : S te ttin , Breite Straße 51,11., Eing. J a k o b ik irc h p la tz . Erscheint m o na tlich e in m a l. Bezugspreis v ie rte ljä h rl. 1,50 RM, h a lb jä h rl. 3 , RM, g a n z jä h rl. 6 ,— RM zuzüg lich Z u s te llg e b ü h re n . Bezug durch d ie Post, a lle B u ch handlungen u nd durch d ie Z w e ig ste lle n d e r Pommerschen Z e itu n g . Postscheckkonto S te ttin N r. 1849

€ o m ir b -S o m m e r o m p o m m c r ftlic n N le c r

NJir fennen unfete 4!>ftfee auch ouo trüben fut^en Nlintertngen mit itjren W ien ftetnenflaren flächten.

3 e t m eijk -Sfranb ift oft in meinen -Schnee gehüflf unb Oie -See atmet in melnncholifctjem ^hgthm uo eifige 3 ä lte . 3 ie färb en finö bann gan^ befonbero ja rt, menn öie -Sonne am frühen Nachmittag in ben NJellen oer|cbminbet unb bet Nlonb an ihrer -Stelle fein milchigeo Xicpf auf Nleer, -Stronb, 3ünen unb NJalb nieberläßt.

c!Mt peitfebt fchneibenberNJinb boo G a ffe r unb laßt bieiUellen ju meinen -Scbaumfommen emporfteigen.

3 e r 45turmball ift boebgemgen, unb nur menige $ifcher mögen in biefen Wochen bie fchmere $ab rt auf bie tobenbe -See. 3 a o Jloub rafcbelt unb bie Nucben ödjjen nach befferen klagen,

fe p t ift eo miebet-Sommer. 0 f f ¡jmar noch fühl, unb ^egenfehouer mecbfeln mit märmenber -Sonne. 3 e r -Sfranb ift noch platt g em alt, aber oereinjelte Nfranbtörbe bergen bie erften Nefucber, bie auf -Sonne märten. 3 a o NJaffet ift noch mächtig falt. aber um fo erfrifebenbet.

Fot. Oschatz

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3 o lö wirft eo gan3 Rommee am pommeefeifen 3ttecr. U ann liegt wicöer fiimmeenfte 47160 iibec 6cm meinen 4m tft unö 60c fpicgclgioifen iUaffetflo'cfje. L ü tg en , funffoollc -Oanftbauicn Werften entfielen, Sotltben gcäbf wiefter 'Üunnelo natf) ^Jmetifa unft 3nga barft 3ud)en für ftie gofomto gam ilie, 610 ficb woffiig im macmen -Sanfte cefelt.

^0 mich wiefter lebenbig am pommecfdien -Sfronft. Jebntaufenbc tommen, um -Sonne unb 4Ileec 3a genießen, neue -icbenofrcufte unb neue ¿scaff 3U gewinnen. -So mich unfec -Stcanb unb unfet 3tleec

3um <!0uell neuen 4ebeno. ovi

MAX DREYER:

tage an 6er S t t

BBenn bu an bie S ie gebft, unb bu haft ©lück, emp*

fängt bict? ber S tu rm . Bticbt an ben B3erberber benk’

ich, ben tobfücbtig finnlofen, ber Sim mel unb Böoikeii unb G a ffe r unb Banb tofenb ju febroarjem B ö e ltu n te r*

gang jufam m enbraut, oo r bem bas Blleer ficb fürchtet unb bie ©rbe in © rauen ficb buckt, bem bie Beute auf See, roenn ber ©ob febon roürgenb nach ihnen langt, nur noch m it ber übermütigften aller Selbftoergeffen*

beiten: „be armen Büer up’n Bannl“ einigen © ro tj bieten können — an ben benk’ ich nicht. Seinen b iß "

äugigen t r ü b e r bab’ ich im Sinn, ber nicht ber bunkle o e rftö re r, ber bie freubige K r a ft ift, fonnenlicbtbefeligt,

?u bem bas Blteer aufjubelt, (euebtenb roie er, ficb freuenb roie er bes macbtoollften Bebens.

©inigett m ir uns auf BBinbftärke fieben. ‘Die im * merbin febon genügt, ftümperigen Banbratten bie ‘Seine unterm Beib unb bie Knöpfe oon ber Jacke toegjublafen.

B3on ber freilich mein Jreunb N o rm a n B M I, roenn er in feinem Seelenoerkäufer unb Beiboerfäufer mich m it binausnimm t, roenn bie bebernben Spanten unter uns knicken roollen, roenn roir oon ben klaffcbenben naffen Schleiern, ben bleckenben “Srecbern Blugen unb ‘Safe oollbaben unb oor S tu rjfe e n nicht japfen können — oon ber er liebkofenb als oon einer „netten Som m erbrife“

fpriebt.

Unb je tjt, mein Bieber, gerabe je tjt ift es J e it ?u haben, S inein in bie B3ranbungl t233irf bicb ihnen in ben febäumenben Aachen, biefen ftürmifcb lieben, bla n k*

grünen Ungeheuern. Baff bicb toieber oon ihnen aus*

fpeien, lafj um bie eigne BBirbelfäuIe bicb roirbeln, la jj auf ben K o p f bicb ¡teilen unb japple m it ben ‘Seinen berjensluftig ins Böeltgetümmel. Unb roenn bu erftickeu toillff, bann febrei — febrei lauthals auf oor böcbfter BSonne unb ftemm bicb toieber feft auf ben S oben, fcblag um bicb m it beiben Binnen unb biete bie ‘S ru ft in hohem Blnfturm bem ftürmenben BBeilenbraus.

© rft roenn bu bicb mübe gekämpft baft in ber See, oerbienft bu es, ihre Schönheit gan? ?u genießen. 3bre Jarbeti, ihre Stimmen, ihre Bttelobien. Unb fcbliejjt bu bie rechte greunbfebaft m it ih r, ift fie auch b ir freunblicb gefinnt unb roirb nicht mübe, aus ihrem Reichtum bicb

?u befebenken. BBunber roirft bu erleben oon ihrem BSecbfelgang m it ben Böolken, ben jauberbafteften aller Jarbenm eifter.

BBas bu ba auf bem Blleeresfpiegel ?u feben kriegff an ‘Purpurfäum en, an BMumenfelbern, lila , oiolcnfarben, an hellgrünen BBiefenftreifen unb bunkelblauen § im * melsauen unb ba?roifcben an gerabeju erfcbreckenb febroarjen Blbgrünben unb Scblünben! ©inem reijenb tumben 3 uttgfräulein habe ich einmal roeisgemaebt, bies Scbtoarje rühre oon ©infenfifeben ber, unb ber ‘Dumme roar fcbließlicb ich, benn fie ift m ir banacb nie toieber gut geroorben.

© in Srübauffteber aber mufft bu fein, fonft fiebft bu nicht bas Serrlicbfte oon allen, fiebft ben Sonnenaufgang nicht. BBie bas tote © ra u bes § o ri? o u ts langfam }u einem matten, bann immer roärmer fcbillernben Opal ficb o e rk lä rt. BBie h inter biefetn Schleier rofenfarben bie erffen Blbnungen aufleben, noch taftenb, jitte rn b unb fragenb, bann immer mehr in leucbteuber ©eißbeit ficb oerfiefenb. Unb nun roie in fliegenb gefebäftigem § in * unbbereilen ber BBelt freubig gebeimnisooll bie S o t * febaft juraunenb: ‘Die K önigin kommt.

(5)

Sie kommt — bas V io le tt ber ‘Dämmerung als

©eroanb um fiel) Jcblagenb, bebt fie ficb in ber ganzen

^Pracht ih re r bunkelfarbenen © lo rie über bie g lu t. ©s ift, als halte alle H5elt ben H fem an, bas erfte im erften Htorgenfcbimmer erroaebte H ogellieb ift jäh oerffummf, roie ein ©ebef grüßt bas grofje Srbroeigen bie Siebte bringerin, bie Segenfpenberin.

^öis banacb alles ?u neuer Lebenskraft, ?u neuem W irk e n , ju neuer H rb e it ficb befebroingt. “Die gifeber»

boote geben in See. Längft finb aueb in biefen H re i»

ten bie alten tro ftlo s grauen Segel nicht mebr H ra u rf).

^ ¡ e in ben füblicben Hleeren, jeigen fie frohgem ut bas leuebtenbe Orange, © elobt fo llt ih r b a fü r fein, ih r braoen gabrensleut’. Unb ruhig fo llt ih r fü r eure §e~

ringe ein paar ©rofeben mebr nehmen, barum, bafj ih r folcbe Hugenroeibe uns febenkt. £ u e r H erbienft ift euch ja fomiefo karg genug bemeffen.

<3a, ben Sonnenaufgang an See muß bu erlebt haben. Unb nur fo baft bu ben rechten Sinn fü r bie b ir, bem Langfcbläfer, oertrautere Symphonie bes Sonnen»

Untergangs, © rff fo finbeft bu in ben abklingenben Sarben bes Hbenbs bie aufklingenben bes Htorgens roieber; erft fo oerftebft bu biefes rounberfam leuebtenbe

© riiti bes febeibenben ©ages. bas aus bem febroeren

‘P u rp u r unb bem klagenben L ila ficb © ff als bie tröftenbe H erbeißung: öcb komme roieber.

3eßf aber bie Hacbf. Unb in bie, Sreutib — ba h ilft b ir kein © o tt — mußt bu m it m ir hinaus.

§ e u t packft bu bich nicht in bie bumpfen Kiffen, D u roanberft m it m ir in bie Siernenpracbt, H o n allen ihren HSunbern fo llft bu roiffen, H o n ih re r 3m iefpracb’ m it ber Hteeresnacbf.

S o llff laufeben all ben heimlich beil’gen Klängen, Sn bie gebannt bie febroarjen h a lb e r ftebn H u f ben oerrounbert fteilen Uferbängen.

Hnbäcbtig febauernb ihre H Jipfel roebn.

Unb Hnbacbt ift ber jitfe rn b liebte H aum . H u r eine einfge Hlöroe geiffert leifc,

^Ö3ie ein geängffigter oerflogner ©raum

H o n ©rbenbingen, bureb bie ero’gen Kreife.

3 e ß t— b o rt im H5eft — ein reißenb jäher Schein ■—-

©in S te rn fä llt pflügenb bureb bes Rimmels H acbt — V e rg e b t — unb gebt ?u neuem Leben ein.

D u füblff, roas lebt, behält bes Lebens Hlacbt.

Ö ier fü b lft bu es: es gibt, gibt kein Vergeben, D a s ©trüge fü b lft bu, fü b lft bes ©roigeu § u t Unb roeißt geroiß, es kann b ir nichts gefebeben, H if t in bes © ü t’gen Sänbett unb bift gut.

-^afi öu ^Jnfift. . . ?

WALTER TREICHEL:

35itte nusfldgcn: -Stettin / kleine ©iafcnplnuöcccl

©s gibt Lilenfcben, bie ben V o rh a n g jujieben, roentt ber Scbnelljug, ber fie im 100»Ki(omefer»©empo bem ibyllifeben gerienneft entgegenträgt, eine © ro ß fta b t paf»

fie rt. ©s ift meiftens basfelbe H ilb : erft Schrebergärten m it ©aubenfcblägen unb ©emüfebeeten, bann rauebenbe gabrikfcblofe, tro ftlo s ausfebenbe H o rftä b te im S til ber

© rünberjabre unb enblicb bie große H abnbofsballe im H e rke b rsje n fru m . ©ine halbe Stunbe H u fe n tb a lt m it roarmen HSürftcben, ber neueften 3m fung unb H abnffeig»

promenabe. H b fa b rt, ©ücberfcbroenken unb bann noch einmal bas ©efiebt ber © roß ftabt in umgekehrter H ei»

benfolge. © rleicbtert atmet man auf, roenn bie leßtc gamilienlaube o o rb e ifliß t unb bas Huge roieber über bie freie Lanbfcbaft ffreifen kann.

H3er fteigt febon aus in einer © roßftabt, roo ficb Sunberttaufenbe ohnehin beengt fühlen unb felbft febn»

Tüchtig ben g m tp u n k t i h r e r Serienreife erroarten?:

©eroiffenbafte 3mfgenoffen, bie ihrem Haebeker treue

© efolgfcbaft leiffen unb kein Sternchen auslaffen roollen,

bas auf irgenb ein D enkm al ober bas ©eburtsbaus eines „© ro ß e n “ binroeift. H lu feum sfanafiker, benen 30 © ra b im Schatten unb a?urblauer Simmel nicht bie greube an präbifforifeben H afen unb ägyptifeben H lu » mien trüben können, © lo b e tro tte r, bie bis jum näcbften 5uge bureb bie Straßen ber fremben S ta b t fcblenbern, um bes Scbleuberns unb ber fremben ©inbrücke roillen.

H u r roenige © r o f t l t ^ - ’ — bes fahren

S t e t t i n t, H3enn bi ber Schienet- unb ih re r H unb Speicher Scbornfteine fp ü rt man be unb ben frem auf bie „ L a r.

monie bes lebi

3

(6)

unb ausfaufenber Schiffe unb ih re r geborgenen ‘Se»

bäbigkeit. Sie finb ‘ö e r»

briiberung bes S trom es m it bem STteere unb [affen bie lorkenbe <2öeife frember Cänber unb © rbfeile ahnen.

§ ä fen finb S ta r t unb 3 ie l.

jroifrben benen fü r uns fcbroimmenbe Ungewißheit, fü r ben Seemann bie ge»

roobnte S traffe liegt.

S te ttin iff beute nur noch

?roei <D » 3 u g » S t u n b e u oon ber % icb sb a u p tfta b t entfernt. ‘Kacb ?roei S tun»

ben fcbon kann man ben 3 ug oerlaffen unb m it eig­

nem ber febmurken 'öäber»

bampfer über bas § a f f

?ur Oftfee gelangen. “23e»

oor jeboeb bie L e it e r » fa h rt ju r See angetre»

ten toirb, follte man erft eine intereffante §ofen»

ru n b fa b rt machen. Schiffe aus aller H erren Cänber liegen am K a i unb bringen ber beutfeben önbuftrie notroenbige ^ o b fto ffe . i) ie riefigen Speicher.oerfcblucken unenblicbe Mengen aller ©etreibearten, Jlacbs, Soja»

bobnen unb anberer 2ta iu rp ro b u kie .

‘iöenn Stettin auch ettoa 60 Kilometer oon ber eigentlichen Oftfeeküffe entfernt liegt, ift es boeb ber

glacfteumrdflofl

Fot. Oldenburg

b e b e u t e n b f t e S e e h a f e n Preußens. T>et ‘ö e r»

kehr ?u ben baltifcben S taaten, nach Skanbinaoien unb

^ u ß la n b nimmt hier feinen <2tusgang. T>ie Oberkaßne unb © üterjüge bringen aus bem Snnern bes Canbes fcblefifcbe Kohle unb anbere ?ur A u s fu h r ober ?um Um»

fcblag beftimmte einbeimifebe © rjeugniffe. Staunenb ftebt man am K a i oo r bem gewaltigen, aus S ta b ! er»

tlBütccumfcfflofi im 3tcftincr -Sjnfcn

Fot. Vogt

(7)

richteten g a h rftu h l, bet fchroere m it Kohle unb K oks belobene ©üterroagen mehrere B ie te r empoi'ziehf unb ihren 3nß alt bann über bem B Ja ffe r in bie Schlepp*

kühne kippt. B utom atifch rollen bie ©üterroagen auf bie ‘P la ttfo rm bes g a h rftu h ls unb roieber zurück, unb alle brei B lin u te n roieberholt fich bas gigantifrhe Spiel oon neuem. Oie ©efreibekähne toerben burch © efreibe*

heber entleert, bie ihren B ü ffe l in bie lofe gracht ftecken unb bas «Setreibe herausfaugen, um es an bie © eire ib e * fpeicher unb an bereitftehenbe ©üterroagen roeiterjuleiten Ober fo fo rt in Schiffe m it einem anberen B eftim m ungs*

o rf umzulaben.

3m S te ttin e r p a fe n gehen nicht nur bie auf ber Oftfee oerkehrenben ‘Dam pfer unb bie Oberfchiffe oor

“Sinker, ^e g e lm ä fjig laufen ‘Dampfer aus ber B l a n * b f ch n r e i , aus ©nglanb unb “211 i t t e l a m e r i k a im pa fe n ein. £ s ift ein überroälfigenber Einblick, roenn bie riefigen 15 00 0 *£ o n n cn *O a m p fe r majeftätifch ?roi=

fchen ben p ä u fe rn S te ttin s unb ben pafenanlagen ihrem B nkerplaß ?ufteuern. Glicht feiten fta tte f eins u n fe rn großen Kriegsfchiffe ber S ta b t S te ttin feinen Befuch ab unb lo irk f hier jroifchen Speichern, pä u fe rn unb p a fe n * anlagen noch gcroaltiger als auf hoher See.

Oie burchfchnittliche Siefe ber S te ttin e r pafenbccken ift acht B ie te r. Oie fchnurgerabe, künftlich angelegte B lö lle n fa h rf ift fogar bis zu einer S i e f e o o n n e u n M e t e r n ausgebaggert roorben. Sie ermöglicht ben großen Schiffen bie O u rch fa h rt zum Beiherroerberhafen, ber frü h e r nu r auf bem ilmioegc burch bie S ta b t m it ihren zahlreichen 3ugbrücken zu erreichen roar. B e im

‘Stnlegen ber B lö lle n fa h rf mürbe erffm alig ein neues V e rfa h re n angeroanbt. Oie g a h rtrin n e mürbe nicht, roie üblich, „ausgebaggert“ , fonbern burch riefige B oß re, bie bis in ben aufgelockerfen fanbigen U ntergrunb Der*

fenkt mürben, a u s g e f a u g t .

“Slußer bem gracßtoerkeßr ift S te ttin ferner roicßiig als Busgangspunkt fü r ben B ä b e r o c r k e h r zur Oftfee, nach Bügen unb Offpreußett. ‘Sin ber fchön ange*

legten p a ke n te rra ffe liegen bie fcßmucken B äberbam pfer unb locken j u einer g a ß rt an bie See. Unb-eine B eife über bas p a ff nach Sroinemünbe ober noch roeiter bis nach Bügen auf einem ber <S3äberbampfer m it £an? au

OTTO HOLTZE:

Slltc PlDltmcr

Blannigfacße Schickfale hot S te ttin im S?aufe feiner

©efcßichte erlebt: 3m fpäten B litte la lfe r entroickelte es fich als p a fe n * unb panbelsftabt unb gelangte bann als Beiiben? ber pommcrfchen per?öge im 16. gaßrßunbert auch als kulturelles g entrum zu einer geroiffen ‘O e*

beutung, um barauf burch bie Schickfalsfchläge bes O reiß igjährigen Krieges unb mehrerer ‘Belagerungen einen tiefen B iebergang zu erleben. 3m 18. g a ß r*

hunbert folgte unter ben preußifrhen Königen ein neuer Slufftieg, ber auch in einer umfangreichen unb nicht, un*

bebeutenben ‘B a u tä tig k e it feinen Busbruck fanb. O iefer 3 e it oerbanken m ir bie roichtigften B aubenktnäler, bie noch heute bem S fabtbilbe bas ©epräge geben, oor allem bas ‘B e rlin e r unb bas K ö n ig sto r, bas jeßt roieber*

hergeftellte Canbesßaus unb bie einheitliche innere B u s * ftattung ber gakobikircße. O as 18. g abrbunbert hat überbies bas Busfeßen ber B ltfta b t mefenflich beftimmf.

3n einer 3 eit, in ber m ir uns auf bie gefunben Gebens*

B o rb , allen ‘Bequemlichkeiten unb baju ber herrlichen Umgebung ber pommcrfchen Caubfcßaft unb ber See gehört beftimmf m it ?u ben beffen gerienfreuben!

‘B e i ber nächften B e ife über S te ttin roirb alfo nicht mehr ber B orß a u g oor bas genfter bes ©ifenbaßn*

abteils gezogen — fonbern a u s g e f t i e g e n unb bie B e ka nntfchaft m it Oeutfchlanbs b e b e u t e n b f t e m O ff f e e h a f e n gemacht!

. . . im -ijofen

krä fte unferes B o lk e s befinnen unb feine fchöpferifchen gähigkeiten in ben Stiftungen ber Bergangenheif ?u er*

kennen fuchen, roerben m ir ben Baubenkm älern bes alten S te ttin m it erhöhtem B e rffä n b n is begegnen.

B5enn oon bem S fabtbilbe S te ttin s bie Bebe ift, roer*

ben m it ffänbiger B egelm äßigkeif außer ben beiben B a ro ckto re n unb ben gotifcßen Backfteinkirchen noch ber Coißenhof unb allenfalls bas BSolkenßauerfcße p a u s angeführt — zugleich aber roirb m it refigniertem Bcßfel*

zucken zugegeben, baß fonft in S te ttin eben nicht Diel ?u holen fei. Oiefes U rte il ift nicht berechtigt. BJenn bie S ta b t auch ficherlich nicht ?u ben „berühm ten K u n ft*

ffätten“ oom Bange S tra lfu n b s ober ga r Cübecks ge*

Zählt roerben kann, fo b irg t fie hoch noch eine ganze Beihe anfehnlicher unb gut geftaltefer B ü rg e rb a u te n bes 18. unb frühen 19. gahrßunberts, bie eine liebe*

Dollere B efrachtung oerbienen als fie ihnen im a ll*

gemeinen zuteil roirb.

5

(8)

‘Die Nleßr?abl ber erhaltenen B aubenkm äler brängt lieb in ber unteren N ltfta b t ¿ufammen, roäßrenb in ben bern ©efcßäftsleben bienenben H auptjtraßen naturgemäß fa ft nichts mebr beroabrt blieb. “Die 3 e it ber N e - naiffance bat im S te ttin e r S ta b tb ilb oerbältnism äßig geringe Spuren ßinterlaffen — eine golge ber B e - feßießungen bei ber ‘Belagerung bureb ben ©roßen K u r - fürften unb roäßrenb bes Norbifcßen Krieges. ‘Dem 17. 3 aßrbunbert gehört bas m it allegorijcben giguren unb einem K rie g e rko p f gefebmiiekte, etroas fcbroerfällige 5rüß barockportal bes Haufes Oberftraße 3 an. ©inige ber am B o llto e rk noch ftebenben Speicher können bem Jpäteren 17. 3abrßunbert ¿ugereeßnet roerben; m it ißrer feßroeren, breiten J o rm unb ihrem B e lie ß t auf bas Ornament haben fie typifcß noröbeuifeßen © ßgrakter.

i)a s bebeutenbfte B a u w e rk biefer N r t, bas Nlaternfcße Haus am H eum arkt, gehört bereits bem Hochbarock an unb trä g t als Jü llu n g bes gefebroeiften ©iebels bas fü r biefe ©poche typifeße fcbmungooll beroegte Nankentoerk m it N ka n tß u sb lä tte rn , bas ficb bereits an ben 1692 han­

tie rte n gefebnißten ©üren ber 3 akobikircße finbet.

©ine lebhafte ‘B a u tä tig k e it feßte in S te ttin roäbtenb ber N egierungsjeit Sriebricß BMlbelms I. ein. ‘Die baugefcbicbtlicbe ©ntroicklung S te ttin s o e rlä u ft Jeitber oöllig p arallel m it berjenigen ber preußifeben H a u o t- ftabf. N lif ooilem Necßt können bie m arkanteren B e i- fpiele ber S te ttin e r B a u k u n ft bes 18. unb frühen 19. 3abrbunberts als Dokumente bes „preußifeben S tils “ e b arakterifiert roerben.

5ür bie purifanifebe Schlichtheit unb Nüchternheit bes ftark an bie bollänbifcbe Bauroeife ficb anleßnenben bürgerlichen BSobnbaufes in ber 3eit bes Solbaten- königs bebeuteu bie noch erhaltenen Nlarienftiftsbäufer am Stabttbeater bas hefte Beifpiel. cOie eigentlich große 3eit ber Stettiner ‘Bauknnft ift jeboeb bas fpätere 18.

3

abrbunbert geroefen, bie

3

eü bes aus- gebenbeu Nokoko unb bes Klaffijismus. N lit ißr bat ficb bie einbeimifebe Sorfcbung baßer aueß am meiften befcßäftigt.

N ls Hanbelsftabt naßm S te ttin nach bem fiegreießen

©nbe bes Siebenjährigen Krieges einen lebhaften N u f- feßroung. 3ablreicße K aufleute kamen in kurzer 3 e it

?u beträchtlichem ‘Böoßlftanbe unb roaren in ber Cage, fieß ein geräumiges BSobnbaus naeß bem ©efcßmack ber 3 e it ?u errichten. So enfftanb nach 1770 eine Neiße oon palaisartigen ©ebäuben am N o ß m a rk t, beren feßönftes, bas B3ießlorofcbe Haus, leiber abgebrochen ift. Sn ben roeiträumigen B e rb ä ltn iffe n bat ber N o ß ­ m a rk t noeß heute ben oorneßmen alten © ß a ra kte r be­

roabrt. “Die hefte Nnfcßauung oon bem areßifektoni- feßen ©epräge bes S te ttin e r 5fa b fb ilb e s biefer 3 e it ge- roinnt man uoeß heute beim ‘Durcßroanbern ber unteren N ltfta b t, oor allem ber ©roßen Oberftraße, ber Scßnß- unb Sußrftraße unb ber ©roßen i)o m itra ß e , toäßrenb in ber Srauenftraße auch bie aus ber 3 e it bes 'Barock unb bes K la ffijis m u s ftammenben ©ebäube fa ft fämtlicß bureß Beränberungen bes 19. 3abrßunberts entftellt finb.

N ls erfter Baubirektor für ‘Pommern roirkte nach bem Siebenjährigen Kriege Karl c0 o r n ft e i n ( f 1771).

‘Das oon ißm 1768 erbaute, noeß unberührte Haus Sußrftraße 27 gehört bem ausgeßenben Nokoko an; in ber gemeffenen Haltung unb fparfamen Nnroenbung bes Ornaments enifprießt es norbbeutfeßer N rt. Sm Sinne ber barocken Überlieferung finb bie brei mittleren Ncßfen als „ N ifa lit“ oorgejogen, finb bie Nlittelfenftcr

hot. Krause

und OParnifonapotficfc. Ilm 1770

Fot. Krause

3 n ö „iUolfcnliauccrclfc 9fnuo”. Um 1790

(9)

überdies bureb grajiöfe Ornamente boroorgeboben.

®anj anbcrs geartet ift 5ie in unmittelbarer Sacbbar»

fcbaft gelegene frühere § o f- unb ©arnifonapotbeke.

‘Durch fcblanke, ble beiben Obergefrboffe jufammen»

faffenbe ‘Pilafter, ein oielftufig profiliertes Saupt»

gefims unb oor allem ben hoben Dacbgiebel mit fcbroungooller Jsirftünie unb ftrubelnb beroegter Kar»

tufcbc aus ‘Palmentoebeln unb Voluten roirb bie gauje Jront lebenbig rbyfbmijierf. i)e r ©rbauer, Johann Wilhelm S a a f e (1706— 178)), kam aus bem ©bü=

ritigi) eben nach Sommern, unb alles, roas er in Stettin gefebaffen bat, beutet auf einen fremben Kunftkreis bin:

man erkennt froh fpäterer ©ntftellung feine ‘Sauten (bie Käufer ‘Peperftraße 5 unb grauenftraße 41, ba?u roobl auch bas neu bekorierte Saus Subrftraße 29) an bem für Sacbfen unb Thüringen fypifeben hoben ‘Dach»

giebel. ‘Die Cinie Saafes mürbe in Stettin nicht toeifer oerfolgt.

Seit etroa 1780 bat ber f r ü h e K l a f f i j i s m u s in ber Sonn bes oopf» (Couis»XVI=) S tils feine §err»

frbaft auch hier angetreten. Deiber bat ficb non ber Tätigkeit bes erfteti bebeutenben ‘Vertreters preujjifeher Straffheit unb jroeckbeftimmter Cogik in ber Arcbitek»

tur biefer oeit, Sriebricb ©iilys, ber feit 1782 in Stettin als Saubirekfor roirkte, nichts ©eficbertes er»

halten; boeb finb oon ihm eutfebeibenbe Aßirkungen auf bie Stettiner Saukunft ausgegangen. Um fo greif»

barer t r itt uns bie Ceiftung eines anberen Saumeifters entgegen, bie auch beute bas ©efiebt ber Stettiner ‘211t®

ftabf roefeutlicb beffimmt: es ift eine ©ruppe oon ‘Sau»

teu, bie ficb bureb oorjüglicbe Ataßoerbältniffe unb Sar»

monie oon Sorm unb i)ekor ausjeiebnef. 3bre ©igenarf fpriebt ficb oor allem in einer ausgiebigen ‘Senoenbung bekorafioer ©lemente aus, plaftifcber Corbeergirlanbcn unb ©uebgebänge in ben rechteckigen Seibern unter ben Senftern unb über ihren ©efimfen, glatter ‘Pilafter mit elegant gefebnittenen Kapitalen unb oor allem antiker

‘Porträtköpfe, bie befonöers als Scblußffeine ber Senffer bienen. Sie alle gruppieren ficb um bas ebelfte unb ftopefte uns erhaltene Sauroerk bes 18. Sabrbunberfs in Stettin, bas S$ o 1 k e n b a n e r f cb e § a u s am S o ß m a r k t (i’uifenftraße 13). ¿n ber roirkfamen oufammenfaffung ber Saffabe bnreb ben krönenben

©iebel unb bie Sefonuug ber Stittelacbfe unb in ber

‘Sebanblung ber gleichmäßig mit Scbmuckmotioen be»

lebten Scbaufront bleibt ber ©rbauer noch gebunbeu an bie ©runbfäße barocker Sauüberlieferung. Unter»

fucbuugen haben biefe gan?e ©ruppe oon ‘Saufen als S3erke bes ©araminers ‘D a o i b © b r i f t l i e b A l e y e r naebgeroiefen, ber oon 1788 bis 1808 als Canbbaumeiffer in Steffin lebte. T>iefe Saufen bangen aufs engfte mit ber S crliner unb ‘Pofsbamer Arcßifek*

tur bes ausgebenben 18. Sabrbunberfs lufammen.

‘Diefe S e ? i e b u n g

5

u S e r l i n bleibt auch bei ben Saufen bes Sreslauers K a r l S r i c b r i c b S 5 e y » r acb (1756— 1806) erkennbar. Sein Saus im Sofen»

garten (S r. 25/26), bie Säufer SSollroeberftraße 60, Süttroocbffraße 2 unb ferner Srauenftraßo 14 finö mirklicb „preufjifcber S til“ in reiner Ausprägung, eine gerabeju militärifcb ftraff ausgeriebtete Aufteilung ber Saffabe bureb ein ©erüft oon S5aagrecbfen unb Senk»

rechten, baju bie Jparfamfte Anroenbuug bes Ornaments, ber für ben ©mpireffil fo ebarakteriftifeben Sofetfe, unb blockbafte ©efcbloffenbeit bes Saukörpers, ©e»

rabe Aßeyracbs Saufen, bie ficb leiber ?um ©eil (roie Klofterbof 3 unb bie Apotheke ©cke ©roße ‘Domftraße

Fot. Biedermann

<£ii0mo!ioco ^dniticnliauo. Ilm 1825

Fot. Krause

2f}auotüi guluffcaftc 9. Um 1775

7

(10)

43tucf6ctfc, ^ößiftcaßc 10. Ilm 17£0

Fot. Krause

unb Sußrftraße) in roenig erfreulichem 3 uftanb befinben unb burcß Bekiam efchilber enifteüt finb, oerbienen ‘B e ­ achtung unb ‘Pflege.

Buch bas frühe 19. <3af)rhunberf hat noch lehr be=

achtensroerte Stiftungen heroorgebracßt, roie bie oor»

nehme, groß geglieberte J ro n t bes ehemaligen Schüßen»

haufes, beffen in n e re s noch einen ftattlichen S aal m it reich ornam entierter Hecke b irg t, unb bas jroeifellos oon bem gleichen B a u m e ifte r um 1830 gebaute Eckhaus B o ß m a rktffra ß e 12. H e r fpäte KIaffi?ismus ber Bieberm eier?eit hat in ber Einrichtung bes Silebein»

ftifte s ein oeugnis hochftehenber K u ltu r hinterlaffen, unb auch bie älteren Canbßäufer ber galkenroalber

Straße bewahren in ihren

‘P roportionen noch S a ltung.

, Hoch w a r bie 3c’ it halb grö»

! ßeren Bufgaben nicht mehr : geroachfen. H a s alte B la » j rienftifts»© ym nafium ift in ben architektonifchen ‘B er»

hältniffen noch gut abgeroo»

gen, in ben Ein?elformen aber fcbon oon trockener S ta rr»

heit; bie frühere 3 ufcbrei»

bung an Schinkel ift oöllig unhaltbar. H e r ‘B au ber

‘B ö rfe läßt ben echten arcßi»

tektonifchen Sinn bereits oermiffen.

BJenn bie S te ttin e r B ltfta b t noch ioeit aus»

gebehntere Spuren ber tB er=

gangenßeit unb w eit mehr künftlerifcße B5erte ent»

h ält, als im allgemeinen angenommen roirb, fo be»

fchränkt fich bas leiber faft oollftänbig auf bie ©e»

ftaltung bes äußeren. “B on bem alten 3uftanb ber S n n e n r ä u m e ift äußerft roenig erhalten geblie»

ben. §eroorjubeben ift bie fchöne ‘Barockbecke in bem Saufe © roße Oberftraße 10 m it üppigem ‘Banken»

roerk unb jroei oon Cöroen gehaltenen BSappenfcbilbern.

Sn bem Saufe ©roße Hom ftraße 22 hat fich eine Sreppe aus ber 3 e it non efroa 1740 (?) m it boI?gefcbnißiem

©elänber erhalten; ein fpäteres klaffijiftifcbes Sreppen»

haus m it geroenbelter Steppe bew ahrt B3eyrachs Saus K lofterß of 3. U nter ben noch ?iemlich jaf>lreichen S °u s»

türen bes B o k o k o , 3 o p f unb E m pire Jteht bie präch»

tige, noch m it ?roei E ü rklo p fe rn aus B le ffin g gefchmückte E ü r bes Saufes guhrftraße 9 an erfter Stelle.

ODO RITTER:

Ä n c -Helfe gut Hominerfctien Btlmidg

26. B la i. Es läßt fich enblos träumen, roenn ?u beiben Seiten ber Schienenwege B riefen unb Äcker in unabfehbarer ‘B re ite fich ausbehnen. Sinb bie nicht töricht, bie ba annehmen, baß bie Ebene eine monotone Canbfcßaft fei? Sch feße noch bie lieben ‘Bekannten o o r m ir: bje B o fe rümpfenb, ben K o p f fcßüttelnb, als ich ihnen erjäßlte, meine Serien in Oftpommern oer»

leben ?u wollen — nicht in irgenbeinem ber oielen See»

bäber, fonbern in ber S tille ber ‘pommerfcben Schwei?.

'Blau lachte mich a u s ---

B u n , bie B e rlin e rin hat ja einen K o p f fü r fich!

Seute frü h fu h r ich nach S te ttin , unb jeßt fiße ich in Schioelbein —• in ?roei Stunben werbe ich in ‘B a b ‘Pol»

?in fein.

H ie weite Ebene hat eigene Sarm onie. § ie r kann fich bas Buge nicht ftoßen, hier roirb ber “B lick nicht abgelenkt. H as © rü n ber Saaten unb Bäälber oer»

binbef fich m it bem B ra u n ber Schollen. H e r Buch ber ewigen § e im a t fcßlägt m ir entgegen. Unb noch eins: hier werken Blenfcßen fü r uns, fü r mich, fü r mein tägliches B r o t . Sch glaube, es w a r w irkliche Bnbacßt, als ich eben burch bas Jlacßlanb fu h r.

Sn meinem B b te il faß ein § e r r a u s ßem ^ u ß r » gebiet. Eigentlich ein feltfam er Blenfcb — feltfam roenigftens, roenn ich an meine B e rlin e r B ekannten benke. B is er faß, roie icß finnenb in bas roeite Canb hinausfcßaufe, fpracß er m it m ir über © o tt unb fein großes Bßerk: bie u rgriinbige B a tu r . ,,‘B5ir © roß»

ftabimenfcßen finb a rm “ , meinte er. „B 3 a s roiffen roir fcßon oom BJerben unb ?arten BJeben ber B a tu r in all ih re r B ie lg e fta ltig k e it? — nichts! B 5 ir kennen nur unfer Ceben, kennen bie BSucßt ber Seefunk — roir haben uns gewöhnt an prickelnbe Äußerlichkeiten unb an bas tägliche Saften. Unb roir gehen oorüber an tatfächlicßen Schönheiten, an ber unerschöpflichen B lu ts » quelle unferes H afeins, an ber B a tu r .“

So fpracß er m it m ir. Unb eigenartig, ich oerftanb ißn. Seine Bugen guckten mich manchmal groß an, als icß ißm oon meinen BJanberungen erjäß lte unb m it welchen ©efüßlen icß bas Beicß bes lieben S e rrg o tts bureßfireife. Schabe, er reifte w eiter nach Cauenburg, unb obwohl icß nu r feinen Barnen roeiß, werbe ich boeß noch oftm als au feine BÖorte benken müffen. B b e r was macht fcßon ber Barne, ber E ite l, bie S tellung?

(11)

\

'¿111 fries iff ncbenjörblicb, wenn man fiel) oerffanben fü h lt, oerffanben aus «¿Infcbauuugcn, fric in gleicher

^ e i f e im febnfücbtigen ©rkennen öer «¿tatur geworben finfr.

29. «¿Hai. ö rm g a rö febrieb m ir eine K a rte Dom

«¿Bannfee: enf?ückcnbe «¿lutofabrt, fabelbaffe Kapelle, berrlicber San? auf fre ie r «Diele . . .! *2Xls ob leb

«¿Bannfee nicht kenne! Uufr frie irrig e n «¿Ittribute!

b a n n fe e ift B e r l i n --- «Sab «Poßin — ja, ö rm garö ioiirfre fagen: ein tro ftlo fe s kleines «Zteff oon 7» ober 6000 ©inwobnern. «¿3on ihren ©efiebtspunkten aus, öie

nahm er nun frasfclbe «23ab, unfr kaum mären örei

‘^Soeben oergangeu, fra fp a jic rte fräs Scbneifrerlein „roic ein neugeborener Knabe“ frureb fric Straßen frer S tabt.

So habe frer «¿tuf «Pol?ins als K u ro rt begonnen.

Über feine «iBiße lacht öer «Sauer fclbff am meiften.

«Dann nimmt fein fle iß ig e s ©efiebt fa ff runfre g orin an, fric Äuglein oerfebroinfren — unfr friefer «¿Ittblick macht auch fric anfreren lachen. ©inen gebier bat Scbrenner: roenn er grient, baß ihm bie Sränen öie fricken «Sacken entlangrollen, bann hält er kra m p fh a ft fric linke öanfr oor feinen «¿llunb. «¿tofgeörungen, beim

mehr ober meniger ih r 3 iel beim «Sergniigen finfren, fo ll fie recht haben, beb empfinöe aufrers.

«Sei Samilie Scbrenner roobnt ficb’s gut. ©s finfr alteingefeffene «Säuern friefer ©egenö, freunfrlicb unfr

?uoorkommenfr, allerfrings auch efroas ro o rtka rg . «über leßferes febeint roobl ein allgemeiner «¿Befensjug frer Oftpommern ?u fein. ©roßbem befißf frer alte Scbrenner eine gute Cafrung ¿tlutterm iß. ©eftern erzählte er m ir, roie «poßin als K u ro rt fü r i ©elenkkranke bekannt mürbe. ,,©s m ar einmal“ , fo begann er — , „e s mar einmal ein Scbneifrer . . .“

© in Scbneifrerlein, geplagt oon frer © icb tl So feßr geplagt, baß er o o r Scbmer?en fa ft irrfin n ig muröe.

Scbrenner febilfrerte frabei fric K ra n kh e it in all ihren tra u rig e n ©in?e[freifen, oer?og fein ©efiebt, als ob er fclbff oon ih r befallen fei. Kur? unfr gut: eines feßönen Som m crfags fie l fräs Scbneifrerlein ins ‘¿Baffer, ob fre i»

m illig ober u n fre iw illig , fei nicht mehr ?u erroeifen, uufr als er ficb roieber berausgekrabbeff baffe, fiebe fra - er oerjp ü rte Cinfrerung frer Scbmer?en. 3efren Sag

Pot. Oschatz

Scbrenner bat fcblecbte ö ä b n e --- uufr «¿Ingff oor frem 3 abnar?t! «¿Iber fric «¿tnfpielungen feiner greunöe, bie bie unfr fra aus frer ©atfacbe einen U lk ?u machen oer»

fueben, ftören ihn wenig. Neulich, geftern abenfr, r i t t er eine gewaltige «¿(ffacke.

„«¿Bas frenkft fru w obl“ , entgegnete er einem S pott»

ler — , „ich könnte frer größte «¿Hann «Pol?ins fein!“

«¿Han riß bie «¿lugen auf unfr lachte.

„«Per größte «¿Harnt, fage ich. Sri) brauche mich nur lacbenfr photographieren ?u (affen unfr bie «Silber in

«Deuffcblanfr ?u oerfcbicken — , weifen, fraß übermorgen minfreffens taufeufr 3abuär?te in «Poßin finfr, fric m ich' bebanfreln w ollen?!“

■3a, fo ift Scbrenner, frer biefrere, pommerfebe «Sauer.

2. 3uni. ©ine „Schwei?“ befißf woßl jefre «Prooin?;

bie «pommerfebe Schwei? aber ift arteigene Panfrjcbaft, ift barmonifeber «Dreiklaug. Snt «¿torfren uufr Süfren b¡e ebene ¿Beite, öa?mifcfren fric meift bewalfreteu S^up»

pen fres langbin?iebenfren Söbetiriickens unfr bie trauten, ftillen Seen.

9

(12)

3 c r „ficfc 3cß” in öec pommci'fcfjcn <3tf)ft>ci3

Fot. Oschatz

3a, bie Seen! K l i r ift bisroeilen, als fchaue ich oon bür §öhe in bas gebeimnisoolle ‘Dunkelauge irgenbeines Scbroarjroalbfees. K n m u tig liegen fie, runb ober ge=

{treckt, u nter ben §ängen ber öügel — fie fcbernen ?u träumen — unb ein S raum bilb b iin kt es inicb, roenn ber Sonne S trahlen bie N ip p e ln bes K5affers oergolben, roenn bie Spiegelbilber in bie Siefe tauchen unb K ß ilb - enfen ober R e ih e r gemächlich ihre B ahnen ?ief)en.

Seele ber Canbfcbaff erkennen: ift Knbacbt. Seele?

KJie oiele mögen fie roohl fuchen? K u r roenige, be- ftim m t! i)enn bie, bie ba brühen au} ber Canbftraße lachen, baß bas Scho Dielfach meine Ohren t r if f t , bie können fie nicht fuchen unb noch Diel roeniger finben.

Unb bie, bie ba unten im K raftroagen oorbeihufchen, bie nehmen roohl Üußerlicbkeiten in Klengen in fich auf — aber bie Seele . . .

‘Kein, fie muß in ber S tille , in ruhiger S infam keit e rfü h lt roerbcn.

K o m Kamm bes K e rg e s m ir gegenüber grüßt bas neue ©ebäube ber 3 ugenbßerberge. § ifle rju g e n b fiß t unter ben R äum en unb fingt ein fröhliches K öanber- liebchen. Sei) höre bie Klänge ber bauten unb © ifa rre n . Glückliche 3ugenb, bie roieber ?ur K a t u r unb ?u ihren eroigen Schönheiten jurückgeführt roirbl cDie bas K3an»

bern roieber lernt in kamerabfchaftlicher Gemein}chaft!

3ch ro o llt’ , § e in j K e rtß o lb roäre jeßt bei m ir. S e it- )am ba fchreibe ich ben K am en eines Klenfcßen, ben ich boch kaum kenne, oon bem ich nur roeiß, baß er in ber K a t u r ben großen H e rrg o tt liebt. Hub boch feßne ich mich nach ihtn — .

T. 3 utii. Sn biefen Sagen bin ich burch ben Süben ber ‘Pommerfchen Scbroei? geroanbert: runb um ben

‘Draßigfee, ber D ieljipflig eine große gläcbe bebeckt.

U nm utige i) ö r f e r habe ich gefehen, hineingebettet in bas fommerliche © rü n ber <233älber unb “Ucker uno K5iefen — unb alte Canbftäbte, roie ilra m b u rg , Setnpel- bürg unb galkenburg. ‘Diefe Stäbte, fie ähneln ein- anber in ih re r ganjen Knlage, in ihren roinkligen, engen Straßen, in ihren fauberen, niebrigen S äufern, in ihrem Srbruch, ben bie © roß ftabt nimmermehr ausftröm t.

Kein Saften hier, kein Carmen, n ur friebliche K rb e it — hier ift ber K o r n eroigbeutfcher K r t .

Klancbmal muß ich » o r ben alten, kleinen Säufern oerroeilen, muß m ir ihre Ktenfcben oorftellen. Sch fehe bann © reife, in benfelben K la u e rn geboren roie bie K in - ber, bie im © a rte n fpielen. S e it 3af)rbunberien mag es fo fein. Unb ich muß Kergleicße ?iehen m it bem KJanberleben ber © roß ftobt. 3 a, roo ift benn meine S eirnat? Stroa K e rlin ? i>as geroaltige SäufermeerY K e in , nein — , niemals! Sch habe ja gar keine ö e im a t, bie liegt nu r in ber eigenen, blutgetränkten Scholle.

Unb ich roerbe fie nimmer fin b e n --- .

9. 3uni. K to rg e n finb bie gerientage ju Snbe.

Stickiges K ü r o roirb mich roieber oerfchlingen — über Steine roerbe ich laufen unb immer Steine fehen, nur Steine — ein einfames Kläbcßen roerbe ich fein, um nichts anberes roie bie Dielen übrigen. K b e r mehr als fie roiil ich mich freuen auf bie nächften gerien — gerien in Oftpreußen. Unb freuen roiil ich mich auf Sein?

K e rth o lb , ber mich in K e r lin befuchen roirb.

K m fpäten K acbm ittag faß ich geftern im K u rg a rte n K a b ‘p o p in s , auf einer K a tik ber rounberfchönen

(13)

Harmonie öcc Xnnöfdioft: 4jüficl

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2üalö

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4J

cc l'o t. Hahn

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(14)

P fum enterraffe. Seichte Süufik burcbfcbroebte bic Sin®

lagen. P u n te S a lie r tan?fen übermütig burcb bie ltnbe Cuft. ü b e ra ll roar H e ite rke it unb frobes Sachen. D a mailte icb nicbt ?urückfteben, nein — luftig mailte icb fein unb fanjen. gam ilie Scbrenner fällte micb aus®

führen, irgenbroobin: ?u Sttufik unb San?.

ön folcben ©ebanken ging icb burcb ben ‘P a rk nacb Haufe. Unb ba begegnete er m ir. S p a r es Perlegen®

beit, m ar es bie ^ lö tjlic b k e if bes PSieberfebens? —

icb konnte kaum fprecben. <3cb bürte nur, roie Hein? c23ertbolb einige ©ntfcbulbigungsroorte ftammelte.

SBarum, bas roeif? icb nicbt recht.

DaJ? icb oftm als an ibn bab’ benken müffen, habe icb ¡bm nicbt erjäblt.

©leicb roerben m ir gemeinfam ein Stückchen man®

bern, ?u ben günffeen unb ihren fcbattigen Hügeln — icb freue mich barauf. Unb morgen brauche icb nicht allein nach ‘P e rlin ?u fahren.

HANS SCHWARZ:

Gebell in tinglnnö

“Der ‘Dichter Hans Scbroar? bat uns mit feinem .Rebell in ©nglanb“ bas große politifcbe Drama un=

ferer Seit gefebenkf. ©ffex, ber jugenblicbe Peoolutio®

när, kämpft mit ben beften Seilen bes jungen ©nglanb gegen einen morfeben Staat. S r febeitert an ber Krone unb an ber SUütterlicbkeit, ben beiben cPrin?ipien bes

©roigen.

<333ir oeröffentlicben mit freunblicber ©enebmigung bes SBilb. ©otfl. Korn=Perlag. Preslau, ein Stück bes Siebenten Pilbes. ©s gebt hier um bie große roelt®

anfebauliebe Sluseinanberfetjung ber bamaligen 3eit, in ber roie beute um ben ©lauben gekämpft mürbe.

‘Um 30. Sttai 1034 erlebte bas Drama oon Hans Scbroar? feine Uraufführung im Staatlichen Scbaufpiel®

baus P erlin unter ber meifterbafteu c2vegie oon ©uftao

©rünbgens.

*

©ffex unb ein Scbroatm non Süasken.

© f f e x (?urückrufenb):

Das ift ?u toll! SPer greunb mir ift, oerläßt Den Saal um biefe Schmach!

© r ft e Sü a s k e : Dich bloß?uffellenl

D ie ? r o e i t e SÜ a s k e :

Den San? D ir ?u oerroeigern, roeil ein grember Den P o r tr itf bat!

D ie b r i f f e Sü a s k e : Seit mann ift ein Süarquefe,

Unb fei er Sfelloerfrefer auch bes Königs Pon Spanien, bem ©ffex oor?u?ieben!

D ie o i e r f e Sü a s k e :

‘Sflif folcber greebbeit auf?ufreten!

© f f e x : Dulben

P3ir folcbe Sitten, fo oerbienen mir Das golbne P(ief?!

D ie f ü n f t e Sü a s k e : SPir finb bes Sreibens fa ttl

D ie f e cb ft e Sü a s k e :

beit mann ift unfer junger ‘Übel febüebtern, 3n ‘©orten ?u bekennen, roas er benkf?

©raf ©ffex boebü

© f f e x :

©emacb, <3br greunbe!

D ie Sü a s k e n :

©ffex!!!

D ie Süufik beginnt roieber ?u fpieten. — Peue Süasken kommen pinju.

D i e n e u e n Sü a s k e n :

P5as gibt es? ©ffex bat ben S aal oerlaffen?

D i e f e cb fte Sü a s k e :

© ra f ©ffex ift beleibigtü

D i e f i e b e n f e Sü a s k e : 3 ft bas roabr?

© f f e x :

D e r fpanifebe ©efanbte bat er?roungen, Da)? ich oom San?, m ir lange ?ugejagt, 3 urückgefreten bin! © r maßt ben ‘Slang Sieb eines K önigs anl D e r fpanifebe ©efanbte H at Scbut? gefunben bei ber S llajeftäf!

S r tan?t m it ih r! © r bat geheimen S tuftrag P o m D a p ft in P o m !

D i e f ü n f t e Sü a s k e : Sie fo ll ibn fteben laffett!

D i e f e cb ft e SU a s k e : S B ir holen ¡bn! P 5 ir müffen fie befreien!

£ f f e x ;

Pcb habe bie Peroeife! <3cb oerlief?

Den Saal, bie Königin ?u febüßeni Horb D ie K önigin! S Pir haben uns gefebrooren, Unb ©nglaub roeij? es, nichts gefebab geheim 3 u machen!

D i e SU a s k e n :

© ffe x!!!

© f f e x : H a t ber junge Slbel

D ie S tirn , ber K önigin ?u trotjen, roenti

D a s SPeib ficb oor ©uffebeibung bangt? S lia ria , D ie P lu tig e , fei über uns! S P ir roollen

P o n P o m nicht leben! ©nglanb roirb burcb P o m Stiebt groß roie K önig ‘P h ilip p !

D i e S ü a s k e n :

©ffex H ßüü!

Unb H e iü ü Unb H e iü ü

© f f e x :

©s ift noch nicht S um ult

©enug im Haufe! © la u b t 3 b r, junge Sorbs,

©s gäbe keinen K rie g mehr?

D i e S ü a s k e n :

©nglanb lebe!

© f f e x :

D as befte P lu f oon ©nglanb hält ficb braufjen, Solange biefer grembe nicht erhält,

SPas ihm gebührt!

D i e f e e b f t e S ü a s k e : D a s ift noch nicht genug!

Sie fo ll ihm feine P a ffe fcbicken!

(15)

\

0 i e “211 q s k i> n : K ra c o ü

decil ßili<3 aus bem Saale.

£ )' f e x :

cD o rt nabt ber ö n trig a n f! — K5as b ä ltft cOu, K ly lo rb , P ie Schritte an? K 5 ir machen keinen Heb!!

c235ir proteftieren!

£ e c i 1 :

‘Deine Königin b e fie h lt . . .

£ f f e x :

K e fie b lt? K e fie b lt m ir? P u befieblft P urcb ibre S tim m e! ‘Deine S a a t gebt auf!

% Kofenkrän?e [feigen [eben im ‘P re is!

£ e c i I :

Unb Köpfe roerben fallen.

£ f [ e x : Siebte aus,

©015 m ir bie Puft ber Sreppe reiner fänben, Unb ?roar bis ber K la rq u efc fiel? entfcbulbigt!

£ s rieebt b o rt oben beute unausffeblicb Kacb 3 efuiten!

£ e c i 1 : S riib e r roeb es aubers, Ob angenehmer, fra g t ficb.

£ f f e x : P a s entfebeibef K ic b t ‘Dein ©efcbntack!

■Die f e cb [t c ‘211 a s k e :

‘Die junge ‘333ett non beute

V e rtr ä g t nirbt ‘D uft, ber feit ‘Du jung m arft, ‘2llnlorb, Schon etroas ran?ig rourbe!

£ e c i I ! 3unge £o re n !

K 5 ir kennen biefe “Kaffe, bie fo fto lj Sieb anmaftf, fü r bas ganje “K o lk ?u reben!

“K lan glaubt ficb roeit furück in Deiceffers 3 eiten K e rfe tjt — ba ging ber £ag babin m it “23raufen D ltit 3agben unb K a n ke tte n unb m it £anjen —

£ f f e x :

“Die Königin befahl! P u bift ber K o te !

“Du fäurnff ?u lange! Sie oerm ifjf “Dieb febon!

£ e c i 1:

3 a, fie befiehlt fü r £ng!anb!

“D i e “K i o s k e n : P a s finb m ir!!

S ehr roabr!! . . .

£ e c i I :

£ucb fehlen noch bie <23ärtc!

“D i e K l a s k e n : K ly fo rb l

‘Die £reppe ift febr ffe ifl!

£ f f e x :

©eb boeb hinein

3 u ‘Deinesgleichen! S ra g t bie Königin K la ru m m ir braußen bleiben, fage ih r 3um erffenmal in “Deinem “2lmt bie t233abrbeit!

£ e c i I :

© ra f £ ffe x !

£ f f e x : K ly lo rb ?

£ e c i 1:

Stebft “Du ein bafür?

“D i e K l a s k e n

“K im m uns b a ju ü !

£ f f e x :

P e r K la n n bes “P arlam ents

K e rlä fjt ben fiebern p ia b auf ber £ rib iin e Unb lockert feinen Pegen? — ü b e ra ll!

Unb ben ©efanbfen roil! ich m it K e rla u b

“Der K önigin in S itte unterrichten!

£ e c i 1:

“Du mubf ermeffen, roas “Du mögen b a rfft!

£e cil ab. “Die Vorigen.

“Die K lu fik bricbf ab.

£ f f e x :

©ebt acht, jetjt kommt fie felbft! 3 ef?t mub fie kommen S ebt £ u re B a s k e n ab, man fol! nicht fagen,

“Dab m ir ben “211uf nicht hoben, ih r ?u >eigen, K o n roelcbem K lu t unb roelcbem K a n g m ir finb!

Kaufe.

‘Die K önigin unb ber fpanifebe ©efanbte mit ©efolge.

“D i e K ö n i g i n :

K is an bie £reppe geben m ir © eleit.

“Die H öflichkeit ?u unfrem teuren K e tte r

©ft eine Herjenspflicbf. “Du febreibft roobl bitte K n ‘Deinen H e rrn , es batte uns erfreut,

“Dab er ooll Sreunbfcbaft unb K erfteben ift,

‘D am it £ u ro p a roieber Stieben habe!

K erficbre ibm, ich roünfcbfe nichts fo brenneub, K ls bab bie K ö lk e r u nfrer beiben Kronen Sieb achten lernen mögen! Ceberoobl!

“D e r f p a n i f e b e © e f a n b f e : Scb rceib non “Deiner ©nabe mich oerftanben, öcb roerbe meinem Souoerän bie © rüffe

“Der gröbten Königin getreu beftellen Unb ben £m pfang befebreiben, ben ich hier

©efunben habe, unb bie Sriebensüebe

‘Des K o lk s oon £nglanb ihm gebübrenb fcbilbern.

Scb küffc “Deiner K la je ftä t bie Honb Unb roill in fie ffte r £ b rfu rc b t mich empfehlen.

£ f f e x (halblaut):

Unb kehre, bitte, nie ?urückl

“Der fpanifebe ©efanbte fä h rt herum unb m ijjt £ ffe x mit einem febarfen K lick, ben biefer erroibert.

“Darauf oerneigt ficb ber ©efanbte m it einem unbefinierbaren Fächeln.

“D e r f p a n i f e b e © e f a n b t e :

£ s lebe

“Die K önigin!

“2111 e (einfcbüejjlicb £ ffe x ):

Sie lebe!

' D e r f p a n i f cb e © e f a n b t e :

‘Dank, S b r H erren!

“Der fpanifebe ©efanbte ab.

P i e K ö n i g i n :

£ s febeiuf, ber H of “Don ‘P hilipps ift erjogen 3 u beffrer S itte , als ber H of oon £nglanb!

£ r roeift in ©egenroart oon einer Srau,

‘2öa s ficb gehört! © ra f £ ffe x roeifj es nicht!

öcb muf? es oo r bem gan?en H o f gefteben,

P a fj ich e rröte! — (5u Sffex) P u erbreifteff Pich, K o r meinen Obren frembe Kbgefanbte

3 u kränken, P u erfinbeft fabe ©rünbe, K le in Seft ?u ftören, unb beträgft Pich felber,

IS

(16)

Slls feift “Du H ausherr f>ißr unb roillft es roagen, 'Silit plumper § anb pon u nfrer P o litik

‘Die § ü lle roegjuzerren? Schäme <Dicb?

£ f f e x :

S ö ir Jcbamen uns fü r roeilanb K önig Heinrich,

“Daß feine Socbter tanzt m it bem V e rtra u te n

“Der K u rie !

‘D i e K ö n i g i n :

‘Du roillft bie Cbriftenbeit

Um einer Söallung “Deiner © ite lke it

S ilit ©eijfeln trennen? Söas beroegt “Dieb fo,

‘Daß T>u fo ängfflicb bift?

£ f f e x : S lla ria S tu a rt,

“Die K a th o lik in , ift barum geftorben,

“Daß m ir nicbf Renegaten roerben rcollten!

Sie ift um uns geftorben! Stiebt um “Dieb!

Unb roäbift “Du Storn, fo märe fie lebenbig

©ebtbürtiger als “Du!

“D i e K ö n i g i n :

“Den “Denen, £ ffe x ü !

£ f f e x : Stein, meine K önigin!

“D i e K ö n i g i n :

‘Den ©egen, £ ffe x !!!

£ f f e x : i)ocb keiner grau!!!

(S r zerbricht ben Oegen unb roirft lt?n bie Ereppe hinab.)

£ s fuebt oielleicbt ein “Diener

“Die Stücke roieber auf! “Du legft fie bann 3 u anbern Slngebenken! £ ffe x käm pft g ü r Snglanb! “Darum ftebt er ein fü r “Dieb Stls “Dein ©eroiffen! S3ift “Du feiner leib —

“Du kannft ibn richten [affen! —

“D i e K ö n i g i n :

“Du bift roilb

S3ou aufgefparfer K r a ft! “Du gebft nach ö rla n b !

“Du bift oerbannt!

£ f f e x :

Unb mann nach Spanien?

“D i e K ö n i g i n :

Söenn es genehm m ir ift, unb mein Sntfcblub 3 u einem S3ünbnis m it “Don “Pbüipp feftftebt!

Sn Srlanb haft “Du 3eU, ‘Dieb ?u befinnen.

öcb laffe “D ir bas §eer. S ö ir roerben feben, Söas “Deine Eafen roiegen — “Deine gebier S3e!aften febroer “Dieb! (3cb nerbiete “D ir, Slus Srlanb irgenbroie “Dieb zu entfernen, V is ich “Dieb ru fe ! SÖeil ich felbft mich ehre, Unb roeil ich £reue kenne, £ ffe x , bift “Du So ebrenooll oerbannt — i ) u roarft ein S o r!

3 b r anbren aber fo llt b afür nicht hülfen,

“Daß £ u e r g ü b re r feine Söürbe lieb

Unb ficb oerging. <3cb roill in groben ©naben

©nfbinbeu Such oon S tra fe unb oergeffen, SÖie eure Stamen lauten — aber glaubt,

“Die ©nabe roieberbolt ficb nicht! 3 b r lebt

g ü r ©nglanbl — Steicbe m ir ben Strm, © ra f ©ffex!

P u fü b rft mich in ben S aal zurück.

GUNTER OELTZE V O N LOBENTHAL:

l O iq f a l l o s l o e i t e r g e h e n l

‘Die öffentliche § anb t)at ih r Siujjerftes getan. STlebr kann unb b a rf fie ?um SÖieberaufbau ber beutfeben S ö irtfcb a ft nicht beiffeuern. Stunmebr roirb es “P flicht ber freien S ö irtfcb a ft, ib re rfe ifs einjufpriugen. Sieber bat fie einiges getan, unter O pfern Sliebreinfteüungen oorgenommen unb ficb fcblecbt unb recht in bie orb=

nenben “Prinzipien n a tio n a lfo jia liftifcb e r S öirtfcbaffs=

gefinnung eingeorbnet.

SllebreinfteKung allein genügt aber nicht. Steue K a u f k r a f t muß bureb Süebrarbeit entfteben. Singer bem P ro b u k tio n s m itte l ber St r b e i t , bie eingefefjt rourbe, muß Sil a t e r i a I unb oor allem K a p i t a I in ben P robnktionsprozejf mehr als bisher S3erroen=

bung finben. S tu r fo roirb es möglich, baf? ficb bie Seg=

nungen ber nationalfojialiftifcbcn Slrbeitsbefcbaffung auf bie ‘Dauer unb auf alle SÖirtfcbaftszroeige ausroirken.

'Die öffentliche §anb bat bas S3etriebskapital fü r ben Sinfang gegeben, jeber einzelne K a p ita lb e fitje r muh fü r bie gortfehung zur S3erfügung fteben. € s ift unhaltbar, bajf immer noch H ortungen in gorm k u rz friftig e r ©in»

logen bei ben ficberften K re b itin ftifu te n oorgenommen roerben, Jtatt einer oollberecbtigten optimiftifeben U n te r- nebmeriuitiatiDe.

Sicher ift es febroer, ben K o n ta k t zroifeben öffent­

licher Slrbeitsbefcbaffung unb roirklicber S ö irifcb a fts=

belebung berzuffellen. O ft bleiben bie Söege u n kla r, ba eine Söieberbelebung im alten S tile unmöglich erfebeinen mujj. 3um Slufbau einer neuen S ö irtfcb a ft muß eine

n e u e , g e b u n b e n e Si l a r f c b r o u t e oorgezeiebnet roerben. § ie r belfenb unb orbnenb beizufpringen, ift nicht zulebt bie beroorragenbfte Slnfgabe ber unpartei»

ifeben S ö irtfc b a fts fü b re r innerhalb ber S lS P S ip . g re i ro n intellektueller P la n u n g füllen neue Söege ?u neuen 3 ielen geroiefen roerben.

©runblage ift unb bleibt bas S a u b , auf bas roir m it unferen Stlenfcben unb unferen S öirtfcbaftsgütern

F o l. Raddatz

Rügens fircibchüstc bei Saflnit;. Die firoibc wirb berg- niännifdi abgebnut unb oerfraditet

(17)

\

?uriick muffen. B le ß r Btenfcßen müffen in ben noch oorßanbenen Kolonialgebieten meßr A rb e it leiften.

mehr probujieren unb baburcb K a u fk ra ft fcbaffen. ©in neuer Konfum entließt unb burcb bieje gegenfeitige BSirlfcbaffsbelebung roirb ein bisher bracbliegenber B a u m nirbt nur roirtfcßaftlicb erfcßloffen.

Busgeßenb non ben klcinffen B efriebseinbeifen in ber Banbroirtfcbaft, im §anbroerk, im §anbel unb im

©eroerbe roirb es mogiieb fein, bieje B5irtfcbaffs?roeige unter Busfcßalfung a lle r K onjunkturftöße planenb ju lenken. Daburcb erbalten roir ein Junbament auf bem

‘B in n e n m a rkt, bas uns Jcbroerffe Konjunkfurfcßroan»

kungen ausßalten läßt. D ie önbuftrieroirtfcbciff bagegen ift unb bleibt konjunkturgebunben. <3m Bobftoffbe?ug unb im B b fa ß ift Jie oerflocßten m it ber Bßeltroirtfcbaft, Oie ¡brerfeits auf bie Scbroankungen ber liberalijtifcben BM rtfcbaftsorbnung reagiert.

‘Das ift nicht nur eine roirtfcbaftlicbe Aufgabe, Jon»

bern ein roiebtiges Stück ber Beuorbnung unferer ge»

Jamten Cebensoerbältniffe. über gefunbe B rb e its ftä tte n , gefunbe BrbeifsoerbälfniJJe unb roirklicber K a u fk ra ft entftebt bas neue ©emeinfcbaffsleben, bas teilroeife bereits im Sbcalbilb oorgezeießnef erfebeint, aber boeß noch m ateriell unterbaut roerben muß.

NORBERT LEY:

S p r e c h e n ö e 3 « h l e n D e r S übrer bes neuen Deuffcßlanb bat immer unb

immer roieber auf ben unhaltbaren 3 uftanb bingeroiefen, ba|f in ber B M rtfcß aft jro a r © ü te r in großen Mengen erzeugt roerben können unb erzeugt roerben, baß aber auf ber anberen Seite ein ganzes § e e r non B o lk s » genoffen keinen entfpreebenben <2in te il an ber © üter»

erjeugung bat unb ju r bauernben B rb e ifs lo fig k e it oer»

bammt ift. D iele Satfacbe t r i f f t nicht n u r fü r bas große B Jirtfcbaffsgebiet bes ganzen S taates zu, fonbern auch fü r bie räumlich kleineren ©ebiete. D a m it ergibt ficb gerabe fü r bie roirtjcbaftlicb oerantroorflicben Stellen ber roeniger umfangreichen unb fo m it leichter als oon ber Beicßsfpiße überfebbaren B M rtfcbaftsräum e bie W ic h t, m it allen K rä fte n zur B e fe itig u n g ber Scbran»

ken beizufragen, bie ficb im £aufe ber leßten Jahrzehnte

? r o i j c b c n B t e n f c b u n b B$ i r t f cb a f f auf»

gerichtet batten.

B5enn burcb bie © rfolge ber Brbeitsfcblacbt bes oergangenen B M nters auch bereits ©eroaltiges erreicht roorben ift, fo roirb man roeiterbin intenfio bemüht fein müffen, A rb e it unb B r o t auf bie D auer fü r alle B o lk s » genoffen ficberjuffellen.

D e r S nitiatioe ber im BSirtfcßaftsleben ftebenben DTlenfcben roirb bann ftefs © ntfalfungsm öglicbkeit ge»

boten roerben müffen, roenn burcb fie bie ©rreießung biefes großen oieles geroäbrleiftet ift. ©s roirb baßer ftets einer genauen Beobachtung bebürfen, ob bie ficb taufenbfältig im BM rffcbaftsleben regenben unb be=

tätigenben K rä fte tatfäcblicb hierzu bei?ufragen geeignet unb in ber ?age finb.

D a s ft a f i ft i f cb e B m f ber B M rtfcbaffsabfei»

lung ber B to o in ? Bom m ern bat ficb bie A ufgabe ge»

feßt, biefe roirtfebafflieben ©rfeßeinungen zu regiftrie»

ren, ißre Busroirkungen feff?uftellen unb bie ©rünbe zu unterfueßen, bie in ©infießf auf bas gekennzeichnete leßfe 3 ie l zu einer negafioen ober pofitioen B usroirkung geführt haben, fo baß jeroeils ßemmenb ober förbernb auf bie roeitere ©nfroickiung eingeroirkt roerben kann.

©s liegt auf ber §anb, baß zur B e w ä ltig u n g biefer A ufgabe eine eingeßenbe Kenntnis ber BHrfJcbaffs»

ffru k tu r auch ber kleinften ©ebiete ber B ro o in z cor»

banben fein muß, auf beren Umgeftalfung organifcß, b. ß. ßingeroirkt roerben muß, baß in ißnen zu jeber 3 e if — ben natürlichen unb roirfjcßaftlicben ©egeben»

beiten ber betreffenben B Jirffcbaffsräum e enffpreeßenö sine B ielzaß l oon Btenfcßen Befcßäftigung unb © r»

näßrung fir.bet.

B5ie nofroenbig eine foieße ftänbige B öirtfcßafts»

beobaeßtung nicht nur fü r bas gefaulte Beicß, fonbern gerabe aueß fü r kleinere BSirffcbaftsgebiefe ift, zeigen uns m it großer D eutlichkeit bie ©rgebniffe ber im 3uni 1933 oeranffaltefen B o lk s » , B e ru fs » unb B e trie b s»

Zahlung. D ie oorläufigen ©rgebniffe ber Bolks?äßlung fü r B om m ern mögen kurz bargetan roerben, um an Sanb biefer Symptome einen fü r bie B Jirffcb a ffs»

abfeilung befonbers wichtigen B n fa ß p u n kf aufzuzeigen:

D ie B e oöikerung D om m erns ßat in ber 3 eit oon 1925 bis 1933 um 41 000 Blenfcßen, b. ß. um ungefähr 2 %, zugenommen. Diefe 3unaßme ift jurückzufüßren auf einen ©eburfenüberfeßuß oon 6 % unb einen B 5 a n » b e r u n g s o e r l u f t o o n 4 % . B efrachten roir bie Beoölkerungsberoegung in ben beiben B egierungs»

bezirken, fo ergibt Jicß fü r ben roeftlicßen:

S te ttin , ber eine Beoölkerungsjunaßm e oon 3 % ßat: ein ©eburtenüberfeßuß oon 5 % unb ein BSanberungsoerluft oon 2 % ;

bagegen fü r ben öfflicßen:

K ö s l i n n ur eine Beoölkerungszunaßme oon 1%, bie ztoar auf einen ©eburtenüberfeßuß oon 7 % , aber einen B S a n b e r u n g s o e r l u f f o o n ü b e r 6 % zuriickjufüßren ift.

B e i einer weiteren räumlichen B u ffe ilu n g Born»

merns aber t r i t t bas ©rgebnis zutage, baß in ben P a n b k r e i f e n ber B J a n b e r u n g s o e r l u f t bureßroeg ßößer ift als ber ©eburfenüberfebuß, baß alfo eine birekte Beoölkerungsabnaßme eingetreten ift. Die BSanberungszjffer ift in ben öfflicßen Kreifen befonbers ßoeß, fo beträgt fie in ben K reifen B ü fo ro , Kolberg»

K ö rlin , K öslin, S fo lp unb B u riß über 10 %.

Dem gegenüber ift in allen S t a b t k r e i f e n eine Beoölkerungszunaßme feftzuffellen, bie in ber § a u p t=

faeße auf B 3 a n b e r u n g s g e r o i n n ?urück?ufüßren ift. ©s ift intereffant. bie Stabte in © rößenklaffen ein»

Zuteilen unb bie Beoölkerungszunaßme fü r jebe ©roßen»

klaffe ?u errechnen. Sie beträgt beifpielsroeife:

fü r bie © roß ftabf S te ttin ungefähr . . . 4 % fü r bie Sfäbfe zmifeßen 20 000 bis 30 000

© in r o o ß n e r n ...§ ^ fü r bie kleinen Canbftäbte oon 1000 bis

3000 © in r o o b n e r n ...30 40 %.

D ie B5anberung 00m Canbe weg ßat in B om m ern ins»

gefamt alfo ßauptfächlicß zu ben kleinen eanbffäbfen bin ftattgefunben. öm öfflicßen B om m ern haben bie Sfäbfe

15

(18)

K olberg, S to lp unb Cauenburg eine befonbers ftarke 3 unaßme ?u oer?eicßnen.

©¡010 ©nfroicklung ift keinesroegs gefunb. Aenn roenngleicß bas Canb ber A lu ts q u e ll ber A a tio n fein unb ben anberen ©eroerbe?roeigen gefunbe A rb e its k rä fte [teilen fo ii, fo kann es biefe Aebeutung nu r beßalfen, roenn ber Q uell nicht oerfiegt.

i n n e r e K o l o n i f a f i o n aber ift nicbt bas ein»

jige A litf e l ?ur Aeßebung biefer, ben beutfcßen Often allmählich oer?eßrenben ©rfcßeinung, bie unter bem A am en „Danbflucßf“ binreicbenb bekannt ift. Aurcß Sieblung allein roirb man bie roirklicße Urfacbe ber ©nt»

oölkerung bes beutfcben Oftraumes nicbt befeitigen können; benn roie märe es fonft ?u erklären, baß ber ASanberungsoerluft in ber 3 e it oon 1^19— 1933, in ber ungefähr 9000 länblicbe Sieblerftellen m it 40 000 Aten»

fcben in Aom m ern begrünbet rourben, ber A e rlu ft an Alenfcßen burcb Abroanberung noch größer mar, als bie 3 a b l ber burcb Sieblung Seßßaffgemacßten?

Ciegt nicht bei einer rein jaßlenmäßig betriebenen Sieblung ber früheren 3aßre bie © e fa ß r oor, baß auch bie S i e b l u n g s g e b i e t e [rü b e r ober fp ä te r oon biefem Aeoölkerungsfcßrounb e rgriffen roerben?

A u r burcb eine genaue Kenntnis unb bauernbe A e » obacbtung ber roirtfcbaftlicben unb fojialen A e rß ä ltn iffc in ih re r S tru k tu r, ih re r roecbfelfeitigen A e b in g tß e it unb ih re r ©nfroicklung roirb es möglich fein, folcbe A la ß » nahmen ?u ergreifen, bie bas ©runbübel unferes beut»

fcben 'Oftraumes, bie Daubflucßf, tatfäcblicb an ber A5ur?el ?u faffeu oermögen unb bie bam it allein ge»

eignet finb, eine b a u e r n b e A e r b i n b u n g bes Alenfcßen m it feiner Scholle ?u geicährleiffen.

SonncniDcnbc

Fot. E h le rt, Stettin

CHRISTA NAGEL:

J h r f e i ö u n f e r e s D o l h e s l O e i t e r l e b e n T

A a s beutfeße A o lk trä g t beute ein anberes ©efießt als oo r einem Jaß rjeßnf. A a s Steinerne, S ta rre ift aus feinen ASefensjügen oerfebrounben. ©s ift lb c - to e g u n g geroorben. Überall marfebieren fie, bie fonft gleichgültig ober blinb bem Scßickfal ber A a tio n gegen»

überftanbetr — bie 3ungen unb A lte n . A lle finb fie ge»

packt oon bem A ufbrucberlebnis beutfeber A o lk » roerbung, beren (eßfes 3 >el bie ©emeinfeßaff ift, bie aus gleichem A lu t unb feinen ©efeßen roäcßff. A a s beutfeße A o lk marfeßiert! € s ift ein organifiertes A o lk ge»

roorben.

AJoßl immer in beuffeßer ©efeßießte finb A lä n n e r fü r iß r A o lk marfeßiert, aber erftm alig fteßt bas beutfeße A lä b e l unb bie beutfeße J ra u Seite an Seite neben bem Atanne als oollroertiges © lieb in ber Kampfgemeinfcßaft bes roerbenben S taates, ber in ißnen T rägerinnen bes Cebenbigen fießt.

A e rftä n b u islo s fteßt bas A lä b e l unferer 3 e it, bas bureß nationalfojialiftifcße ©efeßießtsroerbung geform t rourbe, bem K am pf einer Srauengeneration gegenüber, bie nur um i ß r e A e c ß t e unb nießt um i ß r c A f I i cß t e n toiffen roollfe. 3 euer rourjellofe Snfeliek»

tualism us bes Srouenrecßtlertums, jenes geiftige S tre » ben, bas nießt Durch A lu t unb Sorberung ber ©emein»

feßaft bebingt ioar, fotibern im ego^entrifeßen ‘Denken feinen U rfprung hatte, ift fü r uns bie natürliche Solge»

erfeßeinung einer liberaliftifcßen ASeltanfcßauung unb kein ‘Problem , über bas es fieß bes A e b a fiie re n s loßnt.

A 5 ir kennen keine Alänuerrecßfe unb Srauenrecßfe, fonbern nu r bie e i n j i g e cP f i i c ß t , uns m it ber A u f»

gäbe unferes „Scß“ einjufeßen fü r bas toerbenbe „ A 5 ir “ unferer Aolksgem einfcßaft, bas bureß beibe ©efcßlecß»

fe r gelebt unb gefeßaffen roirb.

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gen ©cblaf. 2lus öiefem roeefte ein febarfer IDinö peters Matrofen, öie aber öie Soje öes &lt;Sifd)ers leer fanöen. 2luf öem Sahn roar er nicht unö auch

hunöerte ootn ©reifengefd)led)t regierte Pommern toäfjrenö öiefer langen 3eit troig gaßlreicher ^eßöe niemals in öem Htaßc oon f?riegsgreueln heimgefud)t

bensfaßig ift, roenn er forgfam gehegt unb gepflegt roirb, fonbern es ift eine bleibenbe lebenbige HTacbt, bie unfer ü o lf immer roieber ergriffen bat unb

(Hin paar ^ablen mögen öie große »olfsmirt= bieten. Die üolfsmirtfcßaftlicbe Beöeutung aber fcßaftlid)e Beöeutung öiefer neuen Berarbeitungs= bleibt, öenn mir

mcrfchen J£anördjaft einen unpemein frud)tbaren Poöen. jammern rtelitc im P p ril 1932 öen ccrten Pfahlfteio öer nbfoiutcn Plchtbeif. Uommcrna PnhänpIidiFcit an öen

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