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1.Dezemberhefi1932
Jahrgang XII Nin 23 Einzelverkaufspreis: 30Kpf.
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Ver Heimatdienst
Die Weltkouiunktur
Von Dr.AugustMüller, Staatssekretära.D.
Nachdem Schemadesregelmäßigen Konjunkturverlaufs, dasvon derdeutschen Konjunkturlehre anerkannt ist, soll sich der Umschlag von der Krisis zur Aufschwungsperiode in folgender Weise vollziehen:AufdemGel d-und Kapita l- markt werden der Rückgangder Warenpreise, die Baisse aufdemEffektenmarkt,dieäußerst verschärftenKredit- und Finanzierungsschwierigkeiten durchein allmählichesSteigen der Warenpreise und der Effektenkurse sowie durch einen außerordentlich flüssigenGeldmarkt abgelöst.Der Rückgang des Unternehmungseinkommens und das Absinken des Arbeitseinkommens sowiealler Ausgaben, dienichtzur Be- friedigungeines ganz dringlichen Bedarfesdienen, weichen allmählich einer umgekehrten Entwicklung, die beim Unter- nehmungseinkommen beginnt,dann auch das Arbeitseinkom- men erfaßtund innatürlicherFolgewirkung denVerbrauch von Gütern erweitert, dienichtzum lebensnotwendigen Be- darf gehören. AufderGüterseit e
wir-d dieKrisis durcheinen scharfen
RückgangderErzeugung von Produk-.ZunahmedeksesctiäftiqunqinMelusine
geleisteten Arbeitsstunden um 6,8 v.H.,der beschäftigten Arbeiter um 3,Zv.H.ein. Esfindet alsonichtnur eineMehr- einstellungvon Arbeitern,sondernauch eine Ausdehnungder Arbeitszeit statt;eine Tatsache,deren sozialpolitischeSeite hier nicht näher zu erörtern ist.DieEntwicklunghatsich seit Oktober fortgesetzt. Vom 1.biszum 15.November hatsich dieZahlder bei den Arbeitsämtern registrierten Erwerbs- losennur um 156000 Köpfevermehrt,während in dergleichen Zeitdes Vorjahres eine Zunahmeum 220000 eintrat. Jm ganzen Oktober istdieArbeitslosenzifferum 6000 gewachsen, imOktober 1931 dagegenum 269000. Auchdie Arbeits- marktlage fürAngestelltehatsichimSeptember gebessert,was seinenAusdruck in der Tatsache findet, daßdieZahl der stellenlosen registrierten AngestelltenimSeptember1952gegen- über dem September 1931 um 16v.H. gefallen ist.Zwar sindimOktober wieder weitere Kündigungenvon Angestellten erfolgt,aber eswurden 10v.H.mehr Stellenaufträgeeingereicht alsimSep- tember 1952. Jnsgesamtwaren Mitte
tivgüternund imAnschlußdaran auch November bei den Arbeitsämtern
der von«Verbrauchsgüterncharakteri- siert. Der Umschwung müßte sich durchZunahmederProduktion aufder ganzen Linie ankündigen. Was den Außenhandel betrifft, so«wird der scharfe RückgangderEinfuhr,der ein Krisenzeichendarstellt,nach dem Konjunkturschema zunächstdurchWach- senderE infuh r(vorzugsweisevon Rohstoffen) abgelöst, später mußauch eineBelebung der Ausfuhr eintreten.
Wer sovon Not und Gefahrum- geben ist,wiedie durch dieWirtschafts- krise bedrängteKulturwelt, spähtun- geduldignachAnzeicheneiner Rettung aus. Man wird natürlich nichterwar- ten können,daßbeim Beginn einer Aufschwungsperiode gleichallevonden Konjunkturforschern ihrem Schema einverleibten Aufschwungssymptome bemerkbar sind.Aber eslohntsichdoch, dengegenwärtigen Zustand derWelt- wirtschafteinmal daraufhinzuprüfen, obsichunter denKonjunktursymptomen nichtauchsolche befinden,dieeinege- wisse optimistische Beurteilung derzu-
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5 265000 Arbeitslosegemeldetgegen-
über 5103 000 im September 1932
und 4844 ooo Mitte November x931.
So bedenklich auch die absolute ZifferderArbeitsloseninDeutschland nochist, so unzweisdeutig scheintdoch dieTatsacheeiner leichten Besserung derArbeitsmarktlageinDeutschlandzu sein. DieBerichterstattungdesInter- nationalen Arbeitsamtes inGenfüber die Entwicklung der Arbeitslosigkeit stelltdieeinzigeinternationale Zusam- menfassungüberdiese Fragedar. Sie erfaßt erstdenZeitpunktbiszumEnde ·
AugustdesJahres. Danach sind stei- gende Arbeitslosenziffern festzustellen für Australien, Belgien, Dänemark, die Vereinigten Staaten, Finnland, Großbritannien, Jrland, Frankreich, Neuseeland, Niederlande, Schweden, die Schweiz. DiesesBild ergibt sich,wenn man die fürden August1931registrierten Arbeitslosen mitdenenimMai bisAugust1932,je nach dem Stand derStatistik, vergleicht.
Das Wachstum der Arbeitslosigkeit künftigen Entwicklung rechtfertigen.
Der Arbeitsmarkt-
Jm I.Novemberheft dieserZeitschrift hat der Herr- Reichsarbeitsminister SchäfferdieFrage behandelt, wie wir Arbeit schaffenkönnen und dabei den Satzgeprägt: Die Arbeitslosenfrage istdie deutsche FragederGegenwart; «um ihreLösung muß sichdiegesamtedeutsche politikdernächsten Zeitdrehenl Sicherlichgibtes niemanden in Deutschland, der diesen Satznichtfür richtig«hält.Und wenn man sich daran erinnert, daßdas ReichsstatistischeAmtam Schlußdes erstenOuartals des laufenden Jahres dieArbeitslosigkeitin denJndustriestaaten derWelt,soweit siemit einigerZuver- lässigkeitzuerfassen ist, auf25,5 Millionen bezifferte, so ist dieSchlußfolgerung naheliegend, daßnichtnur für Deutsch- land die Arbeitslosigkeit das zentrale wirtschaftliche und sozialeproblem darstellt. Jnauffälligem Gegensatzzudieser Bedeutung der
ArbeitsloseigragestehtdieBerichterstattung überihrenStand und ihre ntwicklung. Wir inDeutschland
wenden der Frage, wie es scheint,die größte Aufmerksam-
keitzu,habenaber auch noch nicht alleSchwierigkeiteneiner einwandfreien Arbeitslosenstatistik überwunden. Nach-den amtlichen Ermittlungen istnun seit September eine Be-
lebung auf dem Arbeitsmarkt festzustellen.Von Ende Juli bis Ende Oktober trat eine Steigerung der 354
ist verschieden, und wegen der Ver- schiedenartigkeitderstatistischenMethoden istdasResultat der Arbeitslosen-zählungnichtüber jeden Zweifel erhaben.Aber man darfwohl die Entwicklungstendenz aufdem Arbeits- markt dahinzusammenfassen, daßbis August dieses Jahres eine kleine Entspannung erfolgt ist. Das Resultat braucht nichtim Widerspruchzur deutschen Entwicklung zustehen, dennauchdiese zeigtbeieinem VergleichdesAugust1931mit demdesAugust1952eineZunahmevon4,2auf5,2Millionen eingetragene Arbeitslose. Die Besserung setzte erstim Sep- tember ein,alsoin einem Zeitpunkt, für den zum inter- nationalen Vergleichnoch dasMaterial fehlt.
Der Warenmarkt. -
Eine Betrachtung des deutschenAuß enhandels zeigt, daßdieimSeptember begonnene ansteigendeEntwick- lung angehalten hat. Allerdings istdiesezumTeil saison- mäßig bedingt.DieZunahmedesAußenhandelsinEinsund --Ausfuhr betrug38Millionen Mark gegenüber 3436Millionen
Mark imOktober 1931. Betrachtet man allerdingsdiebisher dendeutschen Außenhandel bestimmende Entwicklungstendenz, sokannman sagen, daß insbesonderedieZunahmederAus-
fuhrsowohldemWert wiederMengenach über dieSteige- rung hinausgeht,diesaisonmäßigzuerwarten gewesenwäre.
Es ist besondersbemerkenswert, daßim Oktober derAus-
Der Heimatdiensi
landsabsatzdeutscherWaren nachfaft
allen Absatzgebieten gesteigertwerden W. imwdqsurn ziffern,diesich aufdie Tagerftatiftik
derBankvon England stützen,sindvon konnte, insbesondere auch nachden
überseeischenLändern. Die Mehr- ausfuhr betraf insbesondere Fertig-
waren. Soweit istdie Konjunktur-
entwicklungnochnichtgediehen,daß einstarker Anreiz aufdieAusfuhrvon Produktivgütern ausgeht, die eine neue wirtschaftliche Epocheder Jn- vestitioneneinleiten. ·
Jm weltwirtschaftlichen Verlaufüben Währungsschwankungen, Kontingentspolitik, eineimpulsive Zoll- politik und andere Kennzeichen der handelspolitischen Kriseimmer noch einen Einfluß aufdieHansdelspolitik aus. Es istaber nichtuninteressant, daßdieLänder mitdemstärkstenZoll- schutzin den letzten Monaten am
meistenunter der Gesamtschrumpsung des Welthandels gelitten haben. So istindenersten siebenMonaten von 1932dermonatliche Durchschnittswert der amerikanischen Exporte ge- genüberdemMonatsdurchfchnitt 1930 um 59v.H. gefallen,dasistweitmehr als derDurchschnittder Abschlägein
anderen Ländern. Ganzunverkennbar M
Umwievielprozentdiezohldemcbeitslosen imAuqusthoherodektiefer loqolssImNo-
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Juli 1931 bis Juli 1932 dieLager- vorräte beiBaumwolle von 96,8 auf104,9,beiWeizen von 78,4auf 78,8,— beiKautsch uk von 183,8auf 216,8, bei Kaffee von 152,5 auf 177,8 gestiegen,beidenübrigenWelt- handelswaren sind Vorratsvermindes rungen festzustellen:beiSeide von
147,0 auf142,5, beiZinn von 197,4
auf194,Z, beiZink von 354,9 auf Z25,6,beiTe evon 92,5auf82,9und
-bei Zucker von 157,9 auf 157,1.
Diese Jndexziffer istnach einem Vor- ratsftandberechnet, der imJanuar 1929 gleich100 angesetztwurde. Daraus ergibt sicheine teilweiseaußerordent- licheVorratsbildung, im großenund ganzen abereinegünstige, aufeinege- wisse Konjunkturbelebung deutende Entwicklung,namentlich, wenn man dieletztenMonate berücksichtigt,die eine neue Vorratsentlastung auszeigen, für.die aber keine zufammensassende Ziffer mitgeteilt werden kann. Auf den Eisenmärkten istdieKon- junktur uneinheitlich, aber dieTendenz
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sind gewisse Aufschwungstendenzenim
weltwirtschaftlichen Warenaiustausch trotz aller handels- politischen Hemmungen. Sie kennzeichnen sichdadurch, daß- seitderMitte dieses JahresdieAußenhandelskurve wieder nachoben zeigt,was z.B. deutlich erkennbar ist in der handelspolitischenEntwicklungDeutschlands, Groß- britanniens, der Vereinigten Staaten, Hollands,der Schweiz und Frankreichs. Gerade wegen derFortdauer deraufEin- fuhrfperre gerichteten handelspolitischen Hemmnissein der Welt ist dieserunverkennbaren Änderungin der Richtung der internationalen Handelsentwicklungeine symptomatifche Bedeutung beizumessen.
DiefürdieKonjunkture twicklung so bedeutsame Frage
der Vorrats- und Prei bildung der Weltrohstoffe
zeigt noch keine einheitlichen Züge. Die amerikanische Stützungs- und Ankurbelungspolitik imSommer dieses Jahres-hat eineZeitlang eineftürmische Hausse hervorgerufen, während dersichdieWeizenpreiseum 20v.H.von ihremTief- stand entfernten, dieZuckerpreiseum 100 v.H»Baumwolle
wann 50 v.H. destiefsten Preises, Jute mehr als ein rittel, Kautschukmehralsdie»Hälfte,Metalle erholten sich um 50v.H.vom niedrigften Preisniveau. Anfang September trat abereinschneller Rückfchlagein, der einenguten Teil der Preisgewinne wieder illusorisch machte. Vergleichtman die Großhandelsindexziffern inGolddes Juli 1931 mit demOktober 1932, dann ergabsichinden Vereinigten Staaten eine Entwicklungvon 72 auf65,5, inEnglandvon 102,2 auf71,in Frankreich
ist auf höhere Preise gerichtet.
. DieZiffern derProduktion fürdieletztenMonate iminternationalenVergleich liegennoch nichtvor. JndenVereinigtenStaaten istdieRoheisenproduktion vonJulibisSeptembervon 572000auf593ooo gestiegen,die elektrische Produktionvon 5730 auf5875 Millionen Kilowatt- stunden angewachsen,dieKohlenförderunghatfichvon20,9auf 30,4Millionen Tonnen erhöht,derBaumwollverbrauch ist«von 279ooo auf492ooo Ballen gestiegen. Jn Deutschlandhat sichderProduktionsindex vonJulibisSeptembervon 53,1auf 54,2 erhöht,für Produktionsgüter isternochetwas gefallen:
von 44,5 auf44,0, für Verbrauchsgüteraber gestiegenvon 68,1 auf71,9. Der ProduktionsrückganginDeutschlandhat von Augustan einem langsamenProduktionsauffchwung Platz gemacht,der sichbeiKohle, Eisenund anderen wich- tigenmähliche Konso idierungGrundstoffenzuerstinbemerkbarder Produktionswirtschaftgemachthat. Einewirdall- vom Jnftitut für Kunjunkturforfchung angenommen, unddie amerikanischen Zifferndeuten daraufhin,daß diese Bewegung sich allmählichin den Industrieländern durchsetzt,wobei es natürlichunmöglich ist, jetzt schonetwas überdas Ausmaß dieserKonjunkturbelebung vorauszusagen.
Der Geld- und Kapitalmarkt Für den«internationalen Geld- undKapitalmarkt iftdie Konferenzvon Lausannebedeutungsvoll geworden, die den störenden Faktor der deutschen Reparationsv e r-
pflichtungen« - in feinerWirkungwesentlich verringerte und das Problem der Ver-
von 102 aus 84 und in s . .. ·. . schuldung Europas an die
Deutschland von 111,7 auf WW MÆMCDUmKW? VereinigtenStaaten fozwin-
94,0. JndenletztenWochen wo wo«»Man-blasenwo gendaufrollte, daß sich seiner
iftin denVereinigten Staa- ten wieder eine Aufwärts- bewegung der Gesamtlinie derGroßhandelspreisebemerk- .
bar, während indenmeisten anderen weltwirtschaftlichbe- deutenden Ländern diePreise stabil liegenoder einegeringe Rückbildung erfuhren.Dadie gegenwärtige Krisis deutlich die Kennzeicheneiner über- produktion trägt, istdieVo r-
ratsmenge der Sta-
pelartikel des Welt- handels von großerBe- deutung. Nach den Jndexs I
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ten widerstrebenden Kräfte beugen müssen.Dieenglische und diefranzösischeS chul-
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Balken-Wisse internationalen Geld- und
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Kapitalmarktes. Dieamerika- nischen Effektenbötfenerleb- tenimJuli undAugusteine Hausfe,die aber nicht von
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Dauer war und durch die KursentwicklungimSeptem- berundOktober wieder voll- 355
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kommen illusorischwurde. Sieht man ab von Deutsch- land, dessen Finanzlage infolge der Reparationslasten, der äußeren Verschuldung, derStillhalteab-
kommen undderdaraus entspringenden Isolierung desdeutschenGeldmarktes, ganzbesondere Züge trägt, so istüberall
Diedeutsche Handelshilanz »
die
die Rentabilitätsaussichten der Unternehmungen und die HöhederKapitalzinsen bestimmt. Eszeigt sichdeutlich,daß in allen anderen Ländern die Ren- tabilitätsaussichten günstiger und Kapitalzinsen niedriger als in Deutschlandsind. Aufdem Geld- in der Welt eine zunehmendeVer-
flüssigung der Geldmärkte festzustellen. Festverzinsliche We rteerreichten inDeutschlandim Oktober dieses Jahres eineVerzinsung von 8,57 v.H., in den Vereinigten Staaten von 5,52 v. H.,in Groß- britannien von «Z,63v.H., inFrank- reichvon 4,73 v.H»in der Schweiz von Z,56 v.H»in den Niederlanden von 4,92 v.H. Der Privatdis- kont betrug im Monatsdurchschnitt desOktober inDeutschlandZ,88v.H»
indenVereinigten Staaten 0,65v.H., inGroßbritannien0,82 v.H.,inFrank-
markt herrschtein Überanges
bot, wie es die Welt noch
nicht erlebt hat. Am 19.No-
vember kosteteTagesgeld in Berlin 554v.H»inParisKv.H»inAmster- dam Zv.H.,inLondon XH bis 1v.H.
und inNewyorkZbisWv.H. Das isteinTiefstand, der zwar abnorme Züge hinsichtlicheines überall vorhan- denen Unterschiedes zwischen dem Zinsniveau aufdem Geldmarkt und demaufdemKapitalmarkt verrät, aber doch auchzugleich zeigt, daßanKapital und kurzfristigzubegebendenGeldern keinMangelinderWelt besteht.
So dürfenwir diese Aufzählung
reich 1,03 v. H» in der Schweiz - -
1,50 v.H. und in den Niederlanden ȁUSfUhk-
0,25 v.H. Die gegenteilige Entwick- chkschuss lung zeigtderKapitalmarkt. Die Jndexziffer der Aktienkursehat sich vom 1.Juli bisMitte November in Deutschlandvon 20,0auf25,2, inNew york von 24,7 auf42,2, in London von Z7,1 auf57,2, inParis von 55,7
auf58,1, inAmsterdamvon 22,4 auf
Zo,4und inZürichvon ZM auf41,7 erhöht. DieAktienkursewerden durch
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von einigeninternational bedeutsamen KonjunkturtatsachenmitderFeststellung schließen,daßvon derSeitedesGeld- undKapitalmarktes einem Konjunktur- qu aufschwung keine Hindernissebereitet
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M Z werden dürften, sofern es gelingt,
die internationale Ver-
SM trauenssphäre zuschaffen,die okr neben allen wirtschaftlichen Zusammen- hängen die Hauptvoraussetzungfür
DU) einen Konjunkturaufschwungbildet.
Der frauzlösischeund der englischePlan zur Abrüstungssraae
VonKarlSchwendemann
Das Fernbleiben Deutschlands von ..der Abrüstungs- konferenzhatbegonnen, sich politisch auszuwirken. Nachdem deutlich geworden war, daßdie deutsche Regierung keines- fallsvonihremVorsatz abgehenwürde,sichanderAbrüstungs- konferenz so langenichtzubeteiligen,bisdiedeutscheGleich- berechtigungvon niemand mehrbestritten wird, sichanderer- seitsgezeigthatte,daß-dieKonferenzzupraktischen Ergebnissen ohneDeutschlandsBeteiligung nichtgelangenkönne,sahen sich EnglandundFrankreichveranlaßt,zudieser Lage Stellungzu nehmen.
Man erinnert sichnochder französischenAntwortnote vom U. undder englischenAntwortnote vom 18.September aufdas Memorandum überdieGleichberechtigungsfrage, das Reichsaußenminister Freiherrvon Neuratham 19.Augustdem französischen Botschafter übergebenhat. Jene beiden Noten
waren ablehnend, dieenglischeimTon sogar verletzend,wenn
sieauch inihrem zweitenTeil gewisse Verhandlungsmöglich- keiten zeigte. Deutschlandwurde aufdenWegnachGenfals demeinzigen verwiesen,aufdemes seine Wünscheund For- derungenweiterverfolgenkönne. Diedeutsche Regierungließ keinen Zweifeldarüber,daß.sie diesen Wegnichtgehenwolle.
Die englische Regierung zogdaraus bald dieFolgerung, am Z.Oktober zu einer Viermächte-Konferenzin London ein- zuladen. Diese Konferenzkamnichtzustande,dadiefran- zösische Regierungsienur »in Genf abgehalten wissenwollte, was fürdiedeutscheunannehmbar war: Die deutscheRe- gierungwollte weder durch die Vorder- noch durch dieHinter- türaufdieAbrüstungskonferenz zurückkehren,bevordie Gleich- berechtigungsfrage geklärtwar.
Nun hörte man aus Paris, daßdie französischeRe- gierung einen neuen ,,konstruktiven«Plan zur Abrüstungs- frage ausarbeite, der der Abrüstungskonferenzeinen neuen Start zugebengeeignet sei.DerPlan istama.November ver- 356
öffentlichtworden. Am 10. November sprachderenglische AußenministerSirJohnSimon imenglischenUnterhaus zur Abrüstungsfrageund wiederholte kurzdarauf seineAus- führungenimPräsidiumder Abrüstungskonferenzin Genf.
Der Kern seiner Ausführungenwurde in der Formeines WeißbuchsinLondon veröffentlicht. Dieses englische Weiß- buchenthälteine Stellungnahme zur Frage der Gleich- berechtigungund Vorschlägeüberqualitative undquantitative Abrüstung. Derfranzösische Plan bringtVorschläge fürein umfassendes Sicherheitssystem indirekt eine Stellungnahme zur Gleichberechtigungsfrage und,wenn auchnur invager Form, Abrüstungsvorschläge.
Was enthalten diebeiden Pläne Neues, und wiestellen sie sichzuDeutschlands Forderung? Der englische Plan istpositiver und deutlicher als der französische.Zur Gleichberechtigungsfrage bringt er Formulierungen, die, nachKlärungeiniger Detailpunkte, als genügende Grund- lage füreine RückkehrDeutschlandszurAbrüstungskonferenz angesehen werden können. Die deutsche Forderung, daßdie allgemeine Abrüstungskonventionden TeilV des Versailler Vertrags ablösen müsse,und daßauchhinsichtlich der zeitlichen Dauer der künftigen deutschen Abrüstungs- verpflichtungen kein Unterschiedmit denen anderer Staaten bestehendüre,wird von Simon ohne Einschränkungzu- gestanden. kikinsichtlichder qualitativen Gleichberechtigung - wirdanerkannt, daßdieWaffenkategorien, dieanderen Staaten erlaubt sind, grundsätzlichauchDeutschland zugestandenwerden müssen. Jn welcherWeisediesgeschehen soll,wird dann in denAbrüstungsvorschlägendesenglischenPlans imeinzelnen dargelegt. Diese geheninverschiedenen Punkten nichtweit genug. Wennz. B.derenglische AußenministeranDeutschland dieAufforderung richtet,auf jede Tuftrüstungzuverzichten, auchwenn diesebeidenanderen Staaten nicht abgeschafft,