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Der Heimatdienst : Mitteilungen der Reichszentrale für Heimatdienst, 12. Jahrgang, 1. Augustheft 1932, Nr 15.

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Academic year: 2021

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Osterreichvor der Entscheidung

Von Dr. Heinzvon Paller,Klagenfurt

Wenn deramerikanische SchatzamtssekretärAndrew Mellon vor einigerZeitineiner Redefeststellte, daßderZusammenbruch der österreichischen Creditanstalt der Auftakt zur katastros phalen EntwicklungderWeltwirtschaft war, sowar derZusammen- bruch dieses großen,inseinen finanziellenAuswirkungen weitüber den gegenwärtigen deutschösterreichischenStaat hinausreichenden Bankinstitutes fürOsterreichvon nochweit größeren, wesentlich weitreichenderen wirtschaftlichen,sozialenund politischenAuswirs kungen.Derrasche EntschlußderdamaligenRegierung, demnot- leidenden Bankinstitut zuHilfezueilen unddamit denplötzlichen Zusammenbruch ganzer Wirtschaftszweige,dereine ungeheureVer- mehrungderArbeitslosigkeit zurFolge gehabt hätte,zuverhindern, hatsich freilichnun, nachdemwir dieEntwicklungklarer über- sehen,als einIrrtum erwiesen.DerösterreichischeStaat verfügte nichtmehr überdiewirtschaftlicheKraft, aufdieDauer- dieses große Bankinstitut zusanieren,ohneinseinen finanziellenGrund- festen erschüttertzuwerden. Eshatsich schließlich sherausgestellt, daßeingroßerTeil derdemKonzern derCreditanstalt angehören- den Unternehmungen nichtmehrzuhalten istund daßderVer- such,mit denAuslandsgläubigern derCreditanstalt zueinem für denStaat günstigen Ergebniszukommen,schwereaußenpolitische und wirtschaftliche Folgenmitsich bringt. Dazukommt noch,daß die allgemeineweltwirtschaftliche Kriseund im besonderendie durchdenDiktatvertrag von St. Germain verschärfte TageOster- reichs,das außerordentliche AnwachsenderArbeitslosigkeit, der rapideRückgangderStatseinnahmen unddiedurchdieautarki- schen Bestrebungender itteleuropäischenStaaten sichimmer mehr verschlechternde Handelsbilanzdieverantwortlichen Stellen derRe- gierungvor dieLösungvon Fragen stellte,dienoch dazu durch scharfeinnerpolitischeSpannungenvermehrt wurden.

Bereits vor Monaten sah sichdieösterreichischeBunde-regie- rung veranlaßt,an den Völkerbund das Ersuchenzustellen,die TageOsterreichszwecksAufnahmeeiner internationalen Anleihe zuprüfenund dieMittel und Methodenfüreine Änderungdes mitteleuropäischen Wirtschafts- und Zollsystems zuuntersuchen.

DasWirtschaftskomiteedesVölkersbundes,dassich daran mit der gesamtenmittels undfüdosteuropäischenLagebeschäftigte,nahmda- mals bekanntlich eine vielbeachtete Resolution an,Einiderdem Völkerbund sofortigeHilfe für einige Staaten, darunter auchÖster- reich, empfohlenwurde. Dennochverzögerten sichdiehieraufvon derösterreichischenBundesregierung sofortunternommenen Unter- handlungen mit deneinzelnenGeldmächten, so daß sie sicham 23. Mai bereits genötigt sah,ein Transfermoratorium inErwägungzuziehen.Verschärftwurde dieLage auch dadurch, daßdiemitdenAuslandsgläubigernderCreditanstalt inWienge- führten Verhandlungenwegen ihreraußerordentlichen Forderungen

scheiterten.

DieVerhandlungenkamen erstim Zusammenhangmit den ReparationsbesprechungeninTausanne wieder inFluß. Diedort von dem österreichischenBundeskanzler Dr. Dollfuß gesührten Verhandlungen, vor allem mit dem französischen Ministerpräsi- denten Herriot, führtenschließlichzudem sogenanntenLausanner Anleiheprotokoll,überdessen Annahme oderAblehnunginderpoli- tischenOffentlichkeit Osterreichsein außerordentlich leidenschaft- licherKampfentbrannte.

Diepolitischen Bedingungen, diein derPräambel des Anleiheprotokollesfestgelegt sind, besagen, daßdiebeteiligten- Regierungen, dieösterreichische mitinbegriffen, erklären, daßdie gegenwärtige AnleihehilfeausdemProtokollIvon GenfmitDatum vom 4.Oktober 1922mitallen daraus folgenden Verbindlichkeiten begründet ist. Eshandelt sichdabei bekanntlich um das Genfer Protokoll,das nachdemHaagerUrteil vomSeptember1931neben dem Anschlußverbotdas Ver-bot einer Zollunionmit Deutschland ausspricht.Die Anleiheselbst beträgt500 Millionen Schilling, sie kannaufdenMarkt gegebenodervon idengarantierenden Staaten anderweitig aufgebrachtwerden, diedieVerpflichtung übernehmen, sofortdieErmächtigungvon ishren Parlamenten einzuholen. Die Garantie wird nichtsolidarisch wirksamsein, sondernjederStaat wir-dfürdenauf ihn entfallendenTeil garantieren. DieAnleihe wird auf20Jahreabgeschlossenundistmitdengleichen Pfändern ausgestattet, diederVölkerbundanleihe vom Jahre l92Zzugebilligt wurden: essinddasdieZölleundMonopole.Vorihrgenießtdie Anleihe von 1923und einevon 1930Prioritätsrecht. Beilage2 desAnleihe-protokollsenthältdas budgetäre und finan- zielle Reformprogramm undordnet folgen-de fürdieSou- veränität eines Staates geradezuvernichtende Maßnahmenan: Die österreichischeBundesregierung hatunverzüglichdasGleichgewicht 226

imStaatshaushalte wieder herzustellen. Unabhängigvon denEr- sparungen,dieimNachtragsbudget vorgesehen sind, sollenimzwei- ten Halbjahrneue dauernde Ersparungen gemacht werden, diege- nügen,umdasGleichgewichtdesBudgets zuerreichen. DerErtrag dieserneuen Ersparungen wird auf45Millionen geschätzt, wäh- rend das eben im Nationalrat behandelte Nachtragsbudget die Deckungvon 262 Millionen erfordert. DieRegierungverpflichtet sichidesweiteren, dasErsparungs- und Reorganisationsprogramm desSchweizer EisenbahnsachsverständigenDr.Herold zurDurch- führungzubringen. Dadurchwerden die österreichischen Bundesbahnen, diebisher als selbständigerBetrieb geführt wurden, unter eine internationale Kontrolle gestellt.Ferner sind alle Anleiheoperationen des österreichischenStaates, sowohldie auswärtigenals auchdieinneren,derGenehmigung desKomitees dergarantierenden Mächte unterworfen. DieösterreichischeRegie- rung verpflichtetsich endlich,denVölkerbundrat zuersuchen,einen Vertreter desVölker-bundrates zuernennen und einenBerater bei derNationalbank zudesignieren. Als solche sindbereits derHol- länder Rostvan Tonningen und derBelgier Frei-re er-

nannt worden. DieKontrolle des Völkerbundes er-

streckt sich alsoüberdasBudgetrecht,dieRotenbankpolitikund die Bundesbahnen. Rach Artikel 5 hatdieösterreichischeWäh- rungspolitik sich vorzunehmen, inmöglichst kurzer Fristund unter der notwendigen Vorsichtden bestehendenUnterschiedim Wert desSchillingsimJn- und Auslande abzuschaffenund sich dahinzuorientieren, daßdiegegenwärtigen Beschränkungendes Devisenverkehrs allmählich aufgehobenwerden. Ssiewird unver- züglichalles aufbieten, ummit denausländischen Gläubigernder CreditanstalteinAbkommen zutreffen,daseinen übermäßigenDruck aufden Schillingvermeiden soll. Sie wird schließlicheine oder mehrereinnere Anleihen imGesamtbetrage von nichtunter 200 Millionen Schillingbegeben,die zurteilweisen Rückzahlung derStaatsschulden andieRationalbank einbehalten werden sollen.

Wie schon eingangserwähntwurde, istüber diese Anleihe- bedingungen inder politischenOffentlichkeitein außerordentlich heftiger Meinungsstreit entstanden, derschließlich auch dazu führte, daßdievon derRegierunginderNationalratssitzung

vom 20. Juli geforderteEntscheidungfürdieAnnahme vertagt werden mußte.DieSozialdemokratenunddieGroßdeutscheVolks- parteilehnendieBedingungensowohlvom wirtschaftlichenalsauch nationalen Standpunktmitaller Schärfeab. DieChristlichsozialen und dieMehrheit des Landbundes sind fürdie Annahme, der Heimatblocknur unter ganzbestimmten Voraussetzungen. Da das gegenwärtigeKabinett Dr.DollfußimRationalrat jedochnur über eineMehrheit von einer Stimme verfügt, erscheinteszweifelhaft, obesihrgelingt,überhaupt eine Mehrheit fürsdasTausannerAb- kommen zuerhalten. VonseitenderRegierungwirderklärt, daßdie politischen BedingungendesLausannerAbkommens inkeinerWeise überdieGenfer Protokollevon 1922hinausgehenund daßvorallem eine Richtannahme derBedingungeneine wirtschaftlicheundfinan- zielle Katastrophe fürden Staat herbeiführen würde,obwohldie Regierung bereits am 16. Juli ein allgemeines Transfermora·

torium als»ÜbergangsbestimmungenfürdieZeitderDevisensperre fürA·uslandsschulden«,wie es in der amtlichen Verlautbarung heißt, erlassenmußte.Eswirdvor allemvon dieserSeite darauf hingewiesen, daßimFallederRichtannahme derAnleihe Oster- reichsSchuldbiszumJahre 1942auf1500 Millionen Schilling anwächst,diedann nichtzurückgezahltwerden kann,unddaß für das gegenwärtig behandelte Nachtragsbudget an Einnahmen um 150Millionen Schilling mehr angefordertwerden müßten.

Von oppositioneller Seite,deren Kreisebis weit indieRegie- rungs-spotteten reichen,wird dagegenangeführt, daßeineAnnahme derimLausanner Abkommen vorgesehenen politischen Bedingungen deshalbnichtmöglich sei,weil dasHaagerUrteil vom September 1951klar erwiesen habe,daß diese Bestimmungen über dieVer- pflichtungenaus demDiktatvertrag von St.Germain hinausgehen, währendderBundeskanzler Dr. Seipel inseiner Rede vom II. Oktober 1922anläßlichderFragederAnnahme derseiner- zeitigen GenferProtokolle ausdrücklicherklärt hatte: »Wirhaben inGenfkeinen Zweifeldarüber aufkommen lassen, daßwir nicht inderTage wären,Verpflichtungen zuübernehmen,dieüber den Wortlaut desVertrages von St. Germain gehen.« Ferner wird unterstrichen, daßdieeinzelnenKontrollbedingungen viel härter sindalsjenedesJahres i922 unddaßeine neuerlicheFestlegung nnd Bindung Osterreichsgegenüberdem internationalen Finanz- kapitalbiszumJahre 1952ineinem Augenblick,indemsichdie durchdiePariserVorortverträge geschaffene Tage Europas wesent- lichzuändernbeginnt,einen schweren außenpolitischen Fehlerbe-

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deuten würde. Besonders wird daraufaufmerksam gemacht,daß Osterreichdoch tatsächlichkeine 300 Millionen Schillingerhalte, sondern-bestensallsnur eine Summe von 112,5Millionen Schilling, da100Millionen sofortan England zurückgezahltwerden müssen· und derAuszahlungskurs etwa 85 betragendürfte. DieseSumme bedeute fürdiefinanziellenSchwierigkeiteninAnbetrachtdersehr harten Bedingungen keine Lösung, weshalb Österreich auch schon mitRücksichtdarauf, daßesdieAnleihe frühestensimSpätherbst,

wahrscheinlichaber·erstzuBeginn desnächstenJahres erhalten könne, vorläufigmiteiner Entscheidung ruhig

CZuwartenkönne.

Mit außerordentlicherBefriedigung hat sterreichdasVer- halten desdeutschen Delegierten imVölkerbundrat auf- genommen, vor allem aber auchdieBereitwilligkeit desReiches, Osterreichfinanziellnachseinen Kräften helfenzuwollen. Oster- reichistdankbar für jede Hilfeinseinem schweren Kampfum SelbsterhaltungundDasein.

Krisis des Siedlungsgedankens?

VonRegierungsrat a.D.Karl Maßmann,Berlin

«DasUrteilderöffentlichen Meinungüber alleFragenderland-

wirtschaftlichenSiedlungschwankt heute unsicher hinundher. Auf dereinenSeiteklammern sichbeidenPlänenzurBekämpfungder Arbeitslosigkeitunbegrenzte Hoffnungen an den Gedanken der Siedlung. Man träumt davon, daßesmöglich wäre,inkurzer Frist HunderttausendeoderMillionen deutscher Menschenaus denStädten aufdasLandzubringenund ihneninsderLandwirtschafteineneue Lebensgrundlagezu· schaffen.Au deranderen Seite abermehren sichgeradeheutedie skeptischentimmen,die anHand umfang- reichen statistischenMaterials nachweisenwollen,daß auchder deutscheOstennur nochinganzbefchränktemUmfangezurAuf- nahmeneuerMenscheninderLagewäre. Man schätztvon dieser Seite beispielsweisedie ahlder

landwirtfchaftlichenSiedlerstellen dienochinderProvinz stpreußen gescha fenwerden könnten,au höchstensFioooo bis soooo und stelltdann fest,daßvon diesen Stellen mindestensdreiViertel fürdieAnsiedlungderbisherauf dem gleichenLandebeschäftigtenGutsarbeiter verwandt werden

müßten,»sodaß vielleicht noch10 000 neue Stellen für nachgeborene BauernsohneundähnlicheSiedlungsbewerber, die ohneweiteres aus Ostpreußenselbst

kommen würden,verfügbar bleiben. Danach siedlunqttätiqlieitnacti demKriege

Deshalbdürfen geradeinderheutigenZeit»derLandwirtschaftss krisisnur Menschen siedeln,diewirklichLandwirte sindundLand- wirte ihr Leben hindurchbleiben wollen, alsoinersterLiniedienach- geborenen BauernsöhneinOst-,wie inWest-und Süddeutschland unddieLandarbeiter.

Deutschland verfügtindiesen Bevölkerungsschichtenüberein vortreffliches und-zahlenmäßig auf lange Zeit hinaus aus- reichendes Siedlermaterial. Jn den letztenJahren hates bei keinem gutdurchgeführtenSiedlungsvorhaben an geeignet-enBe- werbern gefehlt,viefachwaren für jede einzelneSiedlerstellezwei, dreiund mehrernsthafteBewerber vorhanden. Und geradeaus diesen Kreisenwird stürmischeineVerstärkungderSiedlungsarbeit verlangt,weiles einfach unerträglich ist, daßüberall imLande die

zweiten-unddritten BauernsöhneundzahlreicheLandarbeiter arbeits- osundohne Hoffnung fürdieZukunftherumsitzenund dieväter- lichenStellen oder dieöffentliche Wohlfahrtspflegebelasten.

DieFrage,obesmöglich ist, wenigstens fürdiejungbäuerliche Bevölkerungund diearbeitslos werdenden Landarbeiter dienot-

wendigen Siedlungsmöglichkeitenzuschaffen, läßt sich nicht nur nachstatistischen Zahlen beurteilen. AlleStatistikenüber würdedasostpreußischeLandüberhauptkeine

AufnahmemöglichkeitfürMenschenaus den

StadtenodergarfürMenschenaus West-, Mittel- und Süddeutschlandmehr bieten.

Und fürdieübrigen östlichen Gebiete,ein-

schließlichderbeiden Mecklenburgund der ProvinzPommern,trifftman ähnliche Fest- tellunen mit,dergleichenpessimistischen chlufolgerunginderFragederZuzugs- möglichkeiiten auswärtiger Siedlungsbe- werber. txvenndiese statistischen Berechnun- ge·n zutrafen,wäre dielandwirtschaftliche Siedlungnur nocheineinbescheidenemUm- fangedurchgeführte Maßnahmezur Ande- rungderlandwirtschaftlichenBesitzverhält- irisseim Sinneeiner gemäßigten Agrar- reform.Damitwürdesieallerdingsfürweite KreisederBevölkerunganInteressevöllig verlieren.Es zeigt sich auchganz deutlich imUrteilderöffentlichen Meinungeine ge- wsisseKrisisdesSiedlungsgedankens,zuder die eben«erwähntenstatistischen Berechnungen über die geringeAufnahmefähigkeitdes deutschenOstensin erheblichemUmfange

mitAnlaß geben. «

Esistdeshalbeineganzbesondersdrin- gendeA»«ufgabe,·in derFragederAuswei- tungsmoglichkeiten der landwirtschaftlichen

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dieAufnahmefähigkeitdesOstensfürneue bäuerlicheBetriebe leiden daran,daßinan zusehrvon einer starrenGrößederbäuer-

vUJiiMS lichen Stellen ausgehtundnun nacheinem

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oder 60sMorgenstellen schematischdie Aufnahmefähigkeitdes ost- deutschen Landes beurteilen ·will. Jn

Wirklichkeit wollen wir die

landwsirtschaftbiche Siedlung einschalten ineinen organischen Wachstumsprozeß unseres Vol- kes, in eine organische Struks

turwandlung des deutschen

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Dielandwirtschaftliche Siedlungistkein in sichabgeschlossener,isolierterVorgang, siebedeutet nichtnur dieSchaffuiig bestimm-.

terneuer bäuerlicher Stellen; siewirkt weit

darüber hinaus. DieDörfer,diedurchdie Siedlungneu entstehen, sind nichtnur eine Ansammlung von je20 oder 30 neuen bäuerlichenBetrieben, sondern lebendige Volkstums- undWIirtschaftsgebilde,diein erheblichemUmfangeauchzusätzlicheAr- beits- und Lebensmöglichkeiten schaffen.

DieVerstärkungderlandwirtschaftlichen Bevölkerungim Osten bedeutet neue Be- fchäftigungsmöglichkeiten für Handwerk, SiedlungeineklareAntwort u inden die

dertwixinickkkeitgerechtwirdZ——feineSini-

wor, e eine«Jllusionen vorzaubert,dieaber anderer eits"au nicht aufMoglichkeiten,diesich doch noch durchdieSiesdlungfül:

unserVolkergeben können, voreiligverzichtet.

»lVerinder praktischenSiedlungsarbeitsteht,weiß,daßesun- moglich ist,mite i ne mSchlageHunderttausendeoderMillionen von Menschen alsLandwirte auf eigenemGrund undBoden neu an- zusetzen.Erweiß,daß-eseinvergeblicherVeruch,ja, »daßeseine Katastropheware,wenn man denPlan durchsrte, Städter ohne UmschiilungundVorbereitungindieLandwirtschaftüberzufü-hren.

DerBerufdesLandwirts erfordert sovielVorbildungund soviel inneresVerwachsenseindeseinzelnenmitseiner Arbeit,wie wohl keinandererBeruf. DerErwerb einerSiedlerstelle istkeinWechsel desArbeitsplatzesimgewöhnlichenSinne,sondern dieendgültige Festlegungeines Lebensweges.DerBerufdesSiedlers,wieüber- lsuupt desBauern, bedeutet einen vollen Lebensinhalt. Der auf sich alleingestellteBauer muß nichtnur eine Fülle technischer Einzelheitenbeherrschen,ermuß auchmitsicherem Instinkt Ent-

scheidungen,die-aus Witterungsvoraussetzungen, aus der all- gemeinenEntwicklungder wirtschaftlichenVerhältnisse,nament- lichaus Absatzfragennotwendig werden,»treffen,und von jeder dieserEntscheidungenhängt für ihn wirtschaftlichvielab.

Handel und alle sonstigen Gewerbe, auch»fürdie Jndustrsie. Gerade diever- einfachte Form,inderheutedielandwirtschaftlicheSiedluna unter weitgehenderEinschränkungderAufwendungen fürGebäudeleohiis

undWirtschaftsgebäude)»durch-geführtwird,hatmit Notwendigkeit zurFolge,daßimLaufedernächsten Jahre undJahrzehnte ein steigender Baubedarf aufdem Landeentsteht. JederSiedler,der einigermaßenvorwärts kommt,wird zunächst seineWirtschafts- gebäude,dann aiich sein Wohnhausals zuengempfinden;erwird zunächstden Scheunenraum undden Stallraum für sein Vieher- weitern undmanchenanderen zusätzlichenBau durchführen. Solche Erweiterungsbauten, diedieSiedler aus eigenerKraftund billiger herstellen,alsesderamtlichgeförderte Siedlungsbau kann,bedeuten eine neue umfangreiche Beschäftigungsmöglichkeit fürdieHand- werker aufdemLande. Dassind gesunde Entwicklungsmöglichkeiten fürdasBauhandwerk,Arbeitsmöglichkeiten aufweite Sicht,nicht ungesund übersteigerteunddann wieder jäh abfallende Konjunktur- entwiiklungen,wiewir sieimstädtischenWohnungsbaudesletzten Jahrzehntsunter demEinflußderBereitstellung»derHauszinssteuers Hypotheken durchdieöffentliche Handerlebthaben.

Was dieKaufkraft derbäuerlichen Bevölkerung selbstbeierst neu entstandenen Siedlungen bedeutet, zeigtdiewirtschaftlicheEnt- wicklung kleiner Landstädte,inderen Umkreis indenletzten Jahren 227

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