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Das Bollwerk : die NS Monatszeitschrift Pommerns, 1934 H 11

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Academic year: 2022

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(1)

INHALT:

W a lt e r Borchers:

W eih n ach tsb räuch e in d e r H e im a t

*

G ü n th e r K ittie r:

Unsere

W e ih n a c h ts lie d e r

*

W a lt e r R einders:

W e ih e d e r W e ih n a c h t

*

G e rh a rd P eters:

D er Dom zu C am m in

H ellm u th H e y d e n : 4 0 0 J a h re R e fo rm a tio n in P o m m ern

*

W e ih n ac h ts ­ e rzä h lu n g e n

*

A n e k d o te n

Buchbesprechungen Rätsel

u. v. a . m .

*■

S T E T T I N

DEZEMBER 1934

(2)

OHNE

STREICHHÖLZER OHNE K O H LE!

O H N E AB G A SE, RUSS ü. ASCHE können Sie in Jhnen Küche mii dem b illig e n ,e le ktrisch e n

HEIZSTRO M

MÜHELOS und SAUBER

k o c h e n , b a c k e n , b r a t e n !

Wenden Sie sich d a h e r a n Jhnen 3ugelassenen JniJallaleun öden an die Hauptverwaltung den

UBERLANDZENTRALE

POMMERN* STETTIN

F E P N R U F 3 5 4 3 1

ODER DEREN ZWEIGNIEDERLASSUNGEN IN

St o l p t e l: a-i 3 7

b e l gAr d tel: 6 0

MASSOW t e l: 38-1 St r a l s u n d t e l: 22 51

(3)

5. Jahrgang

(früher „Pommersche Heimatpflege")

Stettin, D ezem b er 1934 Heft 11

V e rla g und A n z e ig e n v e rw a ltu n g : Pommerscher Z e itu n g sve rla g G . m. b. H ., Breite Straße 51, F e rn ru f: 2 8 2 9 5 -9 7 . S c h riftle itu n g : S te ttin , Breite Straße 51,111., Eing. J a k o b ik irc h p la tz . Erscheint m o na tlich e in m a l. Bezugspreis v ie rte lja h rl. 1,50 RM, h a lb jä h rl. 3 ,— RM, g a n z jä h rl. 6 ,— RM zuzüg lich Z u ste llg e b ü h re n . Bezug durch d ie Post, a lle B u ch handlungen u nd durch d ie Z w e ig ste lle n d e r Pommerschen Z e itu n g . Postscheckkonto S tettin N r. 4 5 6 0

I p e l l e r J E o r g e n

7(l0 icb fcbläfrig fymt ermatte,

— Unb eö mar bie ^ircbenjeii —-

$ ö rte am (Slocfenflanqe,

‘S ab cö über £ftad)f gefcbneii.

S em t in meinem bellen Strnmer

^ la n g fo f>eit ber (9locfenfd)Iag, S a b icb febon im Traume mubie:

^)enie mirb ein f>elXer 3acj.

id? burd) bie ©cbeiben ffaunie,

® ie bie 2ßeit fo frob befebneif, QBurbe m ir bie qanje ©eele

©länjenb meib nnb fydl unb meii!

© ö rrte S »ott ® tü tt(t)I;«u fe n (2itis„® ie

©aiiabett uttb rtiierltdjen Sieber", ®euiid)e 93erlagS«3(nftalt (Stuttgart, © etltn)

1

(4)

W A L T E R B O R C H E R S :

^ e t i j n a d j t s b r ä u d j e i n b e t * l ^ c i m a t

Tronncnbüflclbnum oon 4 iiöößnfßß

©ines ber großen Plenfcbbrttsfefte, bas fü r bie P3elt«

gefebiebte oon außerorbentücber Pebeutung getoorben ijt, ¡ft bas P5eibnacbtsfeft. P o n befonberem 3auber unb P u ft umrooben, ¡ft es bas lieblicbfte unb febönfte 5eft in Peutfcblanb, bas m ir überhaupt kennen. © e - rabe biefes geft je ig t bie P erbinbung oon germanifcb- beibnijeben unb cbriftlicb-kircblicben ©ebräueben. 3um erftenmai unter P a p fi Ciborius am 25. Pejem ber bes 3abres 354 oon ben röraijeben © briften gefeiert als bas

© eburtsfeft © b rifti, bat es feinen Siegesjug bureb mehrere © rbteile angetreten.

S oeben oorber febon ift bas K in b e rbe rj erregt unb to a rie t auf bas ©rfebeinen bes © briftkinbes ober bes Knechts R uprecht, P u f bas ¡Senfterbrett ober oor bie

© iire roerben ‘P a n to ffe l ober Schüße geftellt, bam it fie ficb m it P fe ffe rn ü ffe n , Gipfeln ober ©ebäck füllen, ¿n ben S äufern flammen Pboentsfterne auf, bangen P b - oentskränje ober in einigen ‘D örfern bes K reifes © rim ­ men fogar Pboentsfpinnen, bunte luftige Stroßgebilbe in S ternenform , m it bunten P apierblum en oer?iert, bie gleicbfam roie 5pinnen oon ber Pecke bangen. ‘Diefes Peckengeßänge erfebeint auch, toenn auch in abgeroanbel- te r 5orm , in Scblesroig-Solftein unb in B a y e rn , ferner in Scbtoeben, ‘Dänemark, ginnlanb, ©ftlanb unb Litauen.

P kb rfcb e in licb banbeit es ficb h ie r um einen alten Sexenabroeßrjauber. Unruhe, in “Dänemark „ U r o “ ge­

nannt, roeil es bei ber leifeften Cuftberoegung ficb brebt, fo ll es nach ber Polksm einung bie mißgünftigen © eifter unb §exen aus bem 3immer oertreiben. ‘Uber roaßr- fcbeinlicb ift es nicht nu r ein Sexenabtoebr?auber, fo n - bern auch ein S rucßtbarkeitsjauber; benn roie man beute noch in Scbtoeben fa g t: S o llte man bas Pufbätigen ber Unruhe oergeffen, bürfte man auch auf keine gute © rate rechnen.

P e r ftrablenbe P litte lp u n k t bes PJeißnacbtsfeftes ift ber PSeißnacbisbaura, ber ficb fa ft bie gefamte ge r- manifebe P Je lt oon S ü b - unb P littelbeutfcßlanb aus feinen PÖeg erobert bat. P e r gefcbmückte ©annenbaum taucht ¡um erftenmai um 1600 im oberrbeinifeben ©Ifaß, um S tra ß b u rg unb Scblettjtebt auf, roo er m it Gipfeln unb Oblaten o e rjie rt unb am P re ikö n ig sta g oon ben K inbern geplünbert rourbe. P o n oornebmen Peifenben rourbe biefe PSeißnacbtsbaumfitie roeiteroerbreitet, unb fo lernte ihn Ciefelotte oon ber P fa l? um 1660 am k u r- fürftlicben § o f bei ih re r ©ante in fja n n o o e r kennen unb febreibt oon ben „a r b r e s de b u is “ (Pucbsbäumen), an beren 3roeigen immer „u n e p e tite b o u g ie “ (kleine K erje) befeftigt roar.

Peben ber PSeißnacbtstanne roar in Peutfcblanb im 18. 3abrbunbert ber PSeibnacßtslaubbaum, bie P y r a - mibe „P e rm e tte “ , §o(?gefteHe u. a. m. üblich. Seute noch kennen roir bie Pöeibnacßtspyramibe, ben Quempasleucbter, aus einigen O rten P tittelpom m erns.

Quempasleucbter besbalb genannt, roeil roäbrenb bes PJeißnacbtsgottesbienftes im Schein ber brennenben Ker?en ber Pöeibnacßtspyramibe oon o ie r ©hören bas Cieb „Q uem paftores laubaoere, ben bie ö irte n lobten febre“ gefungen rourbe. P ie PSeibnacßtspyramibe, roie roir fie aus bem K re is P a u g a rb kennen, befiehl aus mehreren ficb konjenfrifcb oerjüngenben K reifen m it K erjenßaltern um einen gebrecßfelten P litte lfta b . P n - bere P y ra m ib e n roieberum roaren m it einer brebbaren Spiße, m it einem glügelrab ausgeftattet. © in jig a rtig in feiner 5orm ift ber §ibbenfeer ©onnenbügelbaum, ber aus oerfebiebenen, übereinanber befeftigfen ©onnen- bügeln beftebt unb m it © o lb flitte r, buntem P a p ie r,

(5)

\

„S tutenpopen“ (Stufenpuppen), P a ckw e rk, P ofinen,

‘pflaum en, 'Jtpfeln, H üffen unb K erjen gefcbmückt ift.

Peiber ift biefer P a u m in ben lebten 3af>ren o e r- febrounben. PJabrfcbeinlicb gebärt er in bie P eibe ber Stabgeriifte, ,,‘p e rm e tte n “ , roie m ir fie ?um P e ifp ie l oon 5 ä b r unb P m ru m ber kennen. P a s P5eibnacbfsfeft ift

©efebenkfeff unb, roie alle Seffe, ein ©ftfeff. ©s gibt beftimmfe <235eibnacbfsgebacke: 5 tu fe n , Stollen. S fu te n - popen in Sortn oon 'L e ite rn , ©ieren unb Plenfcben. ön einigen Stabten P om m erns gibt es aueb noeb P il b - qebäcke. bie m it hölzernen ©ebäcktnobeln geform t roer- ben (ogl. P bb.). <3n Siibbeutfcblanb kennt man fie unter bem P am en Spekulatius. P e r PSeibnacbfskarpfen. bie PSeibnacbfsgans finb befonbers auf bem roeibnacbtlicben Speife?efte( P om m erns oertrefen.

Pusge?eicbnef ift bie P b o e n ts - unb P$eibnacbts?eit in P om m ern bureb Ptaskenum?üge ber jungen P u r - feben. P lerkroürbige ©iergeffalten treten noch beute in P o r - , <2TtitteI- unb Oftpommern am P ik o la u s ta q unb am 24. Pejem ber auf, befonbers aber in ben Greifen S folp, Pauenburg unb P ü to ro . P a erfebeinen Storcb, P ä r . © rbsbär. Scbimmelreifer. P u llk a fe r, ber P e lj - nicket, ber P u k la s (rauber P ik o la u s ), ba erfebeint bie S tu te n - ober 5cbmal?backenfrau, ber 3igeuner. ber 3ube. ba erfebeinen w eiter ©inborn, P ock, klapperbock ober Scbnappbock u nter obrenbetäubenbem Pärm ber

©eufelsaeige. ber K n a rre , bes 'Pum m el- ober P ru m m - topfes, bes © ufborns unb ber 3iebbarm onika. 5 ie roan- bern non Saus ?u Saus, oerjagen unb oertreiben m it P u te n alle biejenigen, bie ihnen über ben P5eg laufen, fingen unb führen bisweilen aueb ein kleines Spiel auf.

P e r P ä r , ber an einer Kette berum gefübrt roirb, roirb ungebärbig, g e b o rg t nicbf feinem J ü b re r, roirb baber

gefcblagen unb fä llt roie to t ?u P oben. 3animernb beu­

gen ficb bie P ä re n fü b re r unb bie übrige ©efellfcbaft über ibn unb oerfueben ibn ins Peben 5urück?ufübren babureb, ba)) fie ibm „Pebensroaffer“ (Scbnaps) einflöfjen. So fiebf biefer gefpenftiqe 3ug m it feinen felbftqefertigten P lasken, feine Sßifcbelieber lifaneim äftig fingenb. oon Saus ?u S ^us unb fammelt ©aben ein. Unb roebe bem, ber nicbf gibt, er muf) ficb obenbrein ben S p o tt biefer

©efellfcbaft gefallen (affen.

P o n biefem feltfamen ©reiben bören w ir febon bureb

€ rn ft P to rib P rn b f in feinen Kinbbeitserinnerungen.

P b e r roas bebeuten biefe ©iere? P iefe Umzüge finb u r ­ altes P raucbtum . P ie ©iermasken geben roabrfebein- licb auf alte S rucbtbarkeitsgottbeifen in eine 3eit ?u- rück. ba ber einfache erboerbunbene Ptenfcb Selb. P5alb unb PMefe m it übermenfcblicben PJefen belebt fab. © r fab biefe PJefen in © effalt oon ©ieren, benen er eine große 3eu g u n g skro ft ju fra u te : bes Pockes, bes P ä re n , bes Storches, bes Schimmels. Um ficb nun bie guten Pämonen ?u Jreunben ?u machen, bamif fein Panb ge- bieb, unb um bie böfen Pämonen ?u oerfreiben. Unglück.

P ü rre , U nfruchtbarkeit objuroebren, fcblüofte er felbft in bie P taske biefer ©iere — unb glaubte bureb bie P la s k ie ru n g auch bereu K r a ft angenommen _?u haben.

<3mmer roieber bat bie Kirche oerfuebf, biefe S itte n a u s - m ro tfe n es ift ih r aber nicht gelungen. Seute ift biefer P ra u cb feines ö n b o lfs entleert roorben. P ie Sorm. ber P ra u cb g(s folcber, lebt w eiter, über feine befonbere P ebeufung ift oergeffen.

P e r PJeibngcbtsabenb künbigf ficb auch in manchen O rten Pom m erns, fo ?um P e ifp ie l in ber ©egenb oon Pabes, bureb bas P e ie rn an. ©egen 6 U br abenbs geben bie P urfcben nacbeinanber auf ben K irchturm

PJdfjnndftofcfummcI in <SIoinii5, St', 3 folp

3

(6)

313 cil)nodit 0 ficliocEformcn tnio -Sjofö

unb fcblagen im fcbnellen VJecbfel m it ber linken unb rechten §anb an bie ©locke, manchmal bis in bie fpäte stacht hinein. i> e r ©ext ba?u heißt: i)e S o fte r geiht ben ‘Damm entlang. Vbenbs, fobalb es bunkel geioorben ijt, erscheint ber VJeibnacbtsmann ober ber <235iet>nachts^

^cfjnaLiburf «nö <£inl)orn auo 6cm iüci^nctcc

fcbenker, ber m it einer Caroe ocrkleibet ¡ft. © a s Kinb muß feinen Spruch beten unb roirb bann meiftens m it

©efcbenken, bie in einem Sack ficb befinben, bebacht.

T>ie S itte , K rippen unter bem V3eibnacbtsbaum a u fju - ftellen, kennt ber S o m m e r im allgemeinen nicht. V3obl hat fich bie ©eroobnbeit, K rippen ?u ¡eigen, in ben Stabten hier unb ba eingebürgert. Selbftgefchnißfe K rippen, roie m ir fie aus bem 5üben i)eutichlanbs, be=

fonbers B a y e rn , kennen, finb in Som m ern unbekannt,

©ine ©injelerfcheinung bebeutet beshalb eine K rippe im V e fiß bes S tra lfu n b e r Seimatmufeums, bie oon einem Vacbtroäcbter eines ©Utes im K re is © rim m en gefebnitjt toorben ift. Vocb ift auf eine merkroürbige S itte bin»

?uroeifen, bie im K reife ©ammin unb in V orpom m ern (ogl. V e rb re itu n g s k a rte in K . K a ife r — 3 u lkla p p , ein norbifeber V olksbrauch? ‘Deutfcb^Scbroebifcbe Kunft»

ausftellung, Saßniß=cDroafieben, 20. 3 u li 1934. S. 61), ferner in Vlecklenburg unb Schroeben lebt. V u f ben V u f „3u(klapp“ roirb am VSeihnachtsabenb ein ©efebenk in ben H a u s flu r ober in bie Stube geworfen, bas o ft nu r ein Scber?gefcbenk in oielen Süllen ift. i) e r Uber»

bringer biefes ©efchenkes oerfucht meiftens unerkannt

?u entkommen. V o n V e u te r, ber einige 3® it an ber . pommerfeben © renje (in ©haiberg unb ©reptoro, K re is

‘Demmin) gelebt hat, finb uns einige bühfebe felbft»

gebichtete 3ulklappoerfe bekannt.

D e r 1. 3 a n u a r als 3abresanfang mürbe ju e rft oon bem V is tu m V tü n fte r im 3abre 1313 eingeführt, um bann fpäter m it bem ©regorianifchen Kalenber nach unb nach in allen Cänbern angenommen ju roerben. D a ber Vienfcb einem neuen öertabfehnitt entgegengeht, ift biefe 3eit befonbers roichtig fü r fein ©un unb §anbeln. V lie s, roas er beginnt, roirb m it Vebacbt ausgeführt, roeil es beftimmenb fü r bas 3 a b r roerben fo ll. ‘Deshalb roerben

¡ur V5eihnachts?eit S talle, Scheune unb VSobnung ge»

fäubert. D a s Schneibemeffer ber öäckfellage roirb in 3 roilipp p m V e ifp ie l in §äckfel gefteckt, bam it es in ber nächften 3eit oiel feßneibet, unb in ben Jächern ber Scheune, roo noch ungebrochenes © eireibe oorhanben ift, roerben S trohfeile ?ufammengebunben unb als Kreu?

baraufgelegt, bamit bie böfen © elfter ihm nichts anbaben können. „K in b s p fo t“ »©arben rourben oon ben V a u e rn Oftpommerns in bie Koppeln getragen, bam it Schnee, VSinb unb V e if über fie kam, unb als ¡auberkräftige V a b ru n g am nächften V lo rg e n unter bas J u tte r oon

(7)

S c h e in e n , S^iiben unb Jeberjeug gemifcbt, um bas V3acbfen unb ©ebeiben bes ^öiebs ?u förbern. S^inbspfot mürbe bas S tro h besbalb genannt, roeil es nach ber M ein u n g bes V o lk e s bas heilige S b rijtk in b m it feinen Süßen berührt batte. c235ir Jeben, © briftlicbes unb §eib--- nifcbes mifcbt ficb miteinanber, unb m ir roiffen auch, baß bas germanifcße V tittro in te rfe ft, bas 3ulfeft, bas bem

© o tt bes Cirbts unb ber V5ärme geroeibt m ar unb bas Seft ber roieberkebrenben 5onne unb Srucbtbarkeit bar»

[teilte, m it feinen oerfcbiebenen ©ebräucben nicht ganj oerfcbrounben ift, fonbern oielmebr in bem roeibnacbt»

lieben Seftkreis aufgegangen ift. © a b e r auch beute noch b e g riffe roie 3ulklapp, 3ulftrob, m it bem man am Sei»

ligen ‘SXbenb in V orpom m ern ¡um V e ifp ie l bie V äum e umroinbet, bamit fie reichlich Srücbte tragen, unb ein anbermal ©änfe» unb ©ntennefter auslegt, bam it fie oor V la rb e rn gefiebert finb.

VMe febon immer roieber betont roorbeu ift, ift bei all ben ©ebräucben bas Veftreben ¡u erkennen, böfe feinblicbe Vläcbte, bie bem V ie b unb Vcker febaben könn»

ten, fernjubalten, b afür aber Srucbtbarkeit, Vöacbstum unb ©ebeiben fü r bas kommenbe 3abr berbeijufleben.

V l i t ben ©ebräucben einer beibnifcb=agrarifcben V e li»

gion — benken m ir nu r an bie V erm um m ungsfitten — oerbinbet ficb Cbriftlicbes, bas auf ben heiligen V ik o » laus unb feine Cegenbe Ve?ug nimmt unb fcbließlicb auf bas © eburtsfeft Cb^ifti- V ik o la u s , Knecht Vuprecbt, ber V5eibnacbtsmann, ber im proteftantifeben V o rb « beutfcblanb ben heiligen V ik o la u s erfeßf bat, bas

© b riftkin b , ber Vöeibnacbtsbaum unb neuerbings V b»

oentsftern unb »kröne, Vlummenfcbanj unb 3ulklapp, alles bas finb ©rfebeinungen ber V5eibnacbtsjeit, bereu S'öbepunkt fü r bie ©briftenbeit bie © e b u rt unseres Sei»

lanbs ift.

BERTI L M A L M B E R G :

© i e ^ e t^ n a ^ g e fc ^ e n fe

„V la m a “ , fagte V ke , „b a rf ich in bie S ta b t geben unb V5eibnacbtsgefcbenke fü r V a p a kaufen?“

„<3ft bas nicht ein roenig ?u frü h ? V 3 ir haben beute erft ben jroanjigften V ooem ber.“

„ f i s könnte ausoerkauft roerben“ , fagte V ke.

„S a fo , barum “ , antroortete bie V lu tte r. „V b e r bu baft ja noch kein ©elb fü r VSeibnacbtsgefcbenke be»

kommen?“

„3cb habe fünfunb?roanjig ö r “ , fagte <2lke. „D a s reicht.“

„D a n n mußt bu rnoßl geben“ , fagte bie V lu tte r.

„D a s märe ja fcbrecklicb, roenn bie ©efebäfte leer mären, ehe bu beine fünfunbjroanjig ö r losgeroorben bift. ‘¿Iber oergiß nicht, ©alofcben aniujieben.“

Sn fliegenber S a ft nahm V ke Vock, VJintermüße unb ©alofcben unb eilte hinaus, ©s lag febon D unkel über ber febneeigen S traße, als V ke bureb bie © arten»

tü r binauskam, unb ba unb b o rt blinkte ein Senfter jroifeben bem roeißen 3toeigroerk ber © arten. V k e eilte ben Sang hinab.

© r fanb es fcbrecklicb, baß es noch folange bis V5eibnacbten mar. V u n m ar es, als roollte er fpringen, es ?u fangen. ‘Jiber er fprang nicht gerabeaus, fonbern im 3ick?ack, unb er büpfte kreu? unb quer über bie Scbneeroeben, bie am V anbe ber S traß e lagen. Denn er glaubte, baß er auf biefe ‘i l r t fcbtieller oorroärts käme.

So kam es, baß V k e plößlicb m it einem Juß in einer Scbneeroebe feftfaß, unb als er ben 5uß bocb?og, m ar bie ©alofebe in bem Cocbe geblieben.

S a tte V ke nun fo gebanbelt, roie es recht geroefen märe, fo hätte er baltmacben unb nach ber ©alofebe fueben müffen, hätte Jicb keine V ube gönnen bürfen, ehe er fie gefunben hätte. 'Jlber nun m ar er all?u e ifrig , feinen V5eg fortjufeßen, unb a llju fe b r oon bem ©e»

banken e rfü llt an bie V5eibnacbtsgefcbenke, bie er kaufen roollte, als baß er ficb lange aufgebalten hätte,

© r grub ein VJeilcben im Schnee, unb ba er nicht gleich

fanb, roas er fuebte, gab er bas langroeilige Unter»

nehmen auf unb feßte feinen Cauf fo rt.

© r roollte feinem V a te r eine Kuckuckspfeife unb oier 3innfolbaten kaufen. Denn biefer batte V ke er»

jä b lf, roie er ficb gefreut habe, als er als 3unge biefe

5 Ifc

K oftbarkeifen ju V5eibnacbten bekommen batte. 2lke mußte, baß man folcße D inge in 3obanffons Vucb» unb V apierbanblung kaufen konnte, © r befcbleunigte fein

©empo. Unb als er ¡u 3obanffons Vucb» unb cPapier=

banblung kam, batte er apfelrote Vacken.

5

(8)

£ r ging bie Sreppe hinauf unb am Jenfter oorbei, unb als er bie S ü r öffneie, begann es ju klingeln. Ss m ar ein fcharfes unb gelles klin g e ln , unb bas behagte V ke. S r fchloh bie S ü r febr, febr langfam, bam it es fo lange roie möglich klingeln follte. ‘ills er feine Kuckuckspfeife unb feine 3innfolbaten bekommen hatte, fra g te ber V e rk ä u fe r, ob es fü r ben § e rr n D o k to r aufgefchrieben roerben Jolle. „Sch hohe eigenes S e lb “ , fagte V ke . Ss koftete oierunb?roan?ig ö r .

V u n hatte V ke fü n f VSeihnachtsgefchenke fü r feinen V a te r, benn jeber einzelne oon ben oier 3'nnfolbaten follte in einem befonberen D a k e t liegen. S r bejahlte, roas er fchulbig mar, unb bekam ein ö r juriick.

D a ra u f fagte er: „V b ie u .“

Den §inroeg m ar er gelaufen, unb er lie f auch ben

§eiraroeg; aber fchliejflich mürbe er mübe unb muhte gehen —• unb gerabe je ijf begann es ju fchneien. D a fielen V k e bie ©alofchen ein. D as m ar nun fo eine

©efchichte fü r fiel), V$as mürbe V tam a fagen?

*

D ie V lu tte r nahm es ernfter, als V ke gebacht hatte.

V ie lle ich t m ar es nicht bas erftemal, baj? er auf biefe leichtfinnige V5eife m it feinen Sachen umgegangen mar.

S r mürbe ?u einer febr harten S tra fe o e ru rte ilt, ?u einer erftaunlichen S tra fe in feinem kur}en Beben: er follte kein Selb fü r VSeibnachtsgefchenke bekommen.

V n biefem Vbenb meinte er fich in ben Schlaf, unb m it Vecht meinte er, bah es keinen unglücklicheren Jungen in ber ganjen V5eft gab als ihn, benn es gab roirklich keinen. V b e r am nächften Bllorgen mar es aus m it feiner £ ra u rig k e it. D a hatte er ein neues 3nfereffe gefunben: er roollte feine VJeihnachtsgefchenke felber machen. S o fo rt begann er bamit.

V k e konnte häkeln. V b e r er konnte nu r eine ein»

fache V eihe oon Vtafchen häkeln; er konnte bie ein»

jelnen V eihen nicht aneinanberfügen. D a s macht nichts, bachte “Jlke, eine V eihe ift immer eine V eihe. Des»

roegen lief er hinein ju feiner V tu tte r unb bat um © a rn unb §äkelhaken; unb er bekam es.

S r roollte efroas fü r feine B llu tte r häkeln. £ r roollte ben A n fa n g oon einer V la ttc häkeln. Jeben Sag arbeitete er lange Stunben, aber er hatte auch an»

beres ?u tun. £ r muhte D n p i^ Ic h n ih e l fü r © roh=

m utter fchneiben: bas follte beren Vkihnacbtsgefchenk roerben. Unb biefe V apierfchnifjel fo llte bann bie S ta ll»

magb unter bas S ü h n e rfu tte r mifchen; auf biefe VSeife bekam man ftarke Sierfchalen. D a s rouhte V ke.

Unb er häkelte unb häkelte unb fchnitjelte unb fchnitjelte Sag um Sag; bas © a rn routbe immer roeniger

Slun liattß 51 fc fünf SUeüinncütaflßlcücnfD

unb roeniger, unb bie lange V eihe oon Vtafchen rouchs unb rouchs, roenn auch nicht in bie V re ite , fo hoch in bie Bange; unb V a te rs D n p ie rk o rb muhte täglich feinen S rib u t an V ke liefern.

S r bachte, bah er fo nützliche VSeifmachtsgefchenke, roie er fie felber machte, nie kaufen könnte.

V b e r roas follte er fü r V ja machen? V ja hatte einen febr roahlerifchen ©efchmack. S r ahnte gleichfam, bah fie bebeutenb fchroerer ?ufriebenjuftellen roar als Vtarna unb © ro h m u tte r. Denn er kannte fie.

V o rlä u fig lieh er freilich bie Jrage ruhen unb hoffte, bah irgenbeine gute öbee oon allein kommen mürbe, roabrenb er an ben Dingen arbeitete. V b e r es kam keine. Dagegen flog bie 3 e it fo r t, ber eine Sag nach bem anberen flog fo r t, ohne bah V ke merkte, roie fchnell es ging. D e r grofje BHarkt begann fich m it VSeih»

nachtsbaumen ?u füllen. V a u e rn kamen in bie S tabt.

D ie Schaufenfter oerroanbelten fich in Vtärcbenroelten m it Vilberbüchern unb ^fefferkuchenm ännern. Ss kam ein m untererer K lang in bie Cuft als fonft. 3nn»

kenbe kleine V ö g e l fchroirrten um bie gelben S afer»

bünbel. V rm e rourben in ber Küche oerpflegt unb be»

kamen ihre Körbe gefüllt. S s gab Käften, an bie man nicht rühren burfte, unb 3im»

mer, in bie man nicht hinein burfte. Des Jahres geheimnisoolle 3 c it roar gekommen.

S s roar bie V5oche oor bem Seifigen Vbenb.

Unb noch immer hatte ‘Uke nichts fü r V ja gemacht. D e r V tu tte r V3eihnachts»

gefchenk roar bereits fe rtig . S s roar ein langer, langer V k ir m geroorben. D ie D a » pierfchuitjel fü r © ro h m u tte r füllten mehrere Süten. D e r V a te r hatte feine 3innfolbaten unb feine Kuckuckspfeife, ‘ülber V ja ? V5as fo llte er fü r V ja machen? V5enn fie boch nicht fo furchtbar oornehm roäre, bachte V ke.

D a kam bie V lu tte r herein unb gab ihm jroei Kronen.

Die fulleen Jllciie auf illeilc

Z e ich n u n g e n : E. Schulze

(9)

\

„ “¿Ike“ , Jagte bie “¿Hutter, „h ie r t?ajt bu bein ©elb fü r “¿Beißnacbtsgefchenke.“

© r machte große klugen.

„3o, aber ich fällte boch keins bekommen?“

„ “p a p a meint, bajj bu boch bein ©elb haben fo llft“ , fagte bie “¿Hutter. „ ‘D a fü r, baff bu beine ‘P rüfung roie ein ganzer K e rl getragen unb nicht gemault haft.“

,,“23as ift eine “P rü fu n g ? “ fragte “2tke.

„ “Das ift, ju glauben, baff man kein ©elb fü r ‘¿Beiß- nachtsgefchenke bekommt“ , antroortete bie “¿Hutter.

„U nb feine “P rüfung ?u tragen, bas ift, lieb ?u fein, ob - roohl man tra u rig ift.“

“Dann mar man bei ber © ro ß m u tte r; man faß im ö im m er um beti großen ©ifch, unb ber Kronleuchter brannte, unb ber “¿Beihnacßtsbaum brannte, unb es mar hell in bes öerrenßofes langer Jlucßt non Räumen.

“2lber im leßten 3 iu im e r roar ein kleiner Spiegel, unb barin Jpiegelie fiel? ber “S aum m it allen feinen Cicßteru

ub allen feinen Gipfeln unb Sternen.

“2iber roie roar es nun m it bem “¿Beihnachtsgefchenk fü r “2lja ? ©s roar roirklich fo, baß “2lke nichts fü r feine eigene Schroefter hatte finben können. Schließlich hatte er bas 3roeikronenftück in ein riefenhaftes “P aket ge- legt unb auf biefes hatte er m it “Druckbuchftaben *21)05

3ch bin nicht tra u rig geroefen“ , fagte “2lke. „Sch habe nämlich meine “¿Beißnacßtsgefchenke felber ge»

macht.“

„S a fo “ , antroortete bie “¿Hutter. „ ‘Daun b a rfit bu m it ben jroei Kronen machen, roas bu roillft, n u r keine

“Dummheiten.“

Unb bie “2Bocße ging oorbei. Unb “¿Biklunbs mach*

tig e r Jam ilienfcblitten fu h r oo r ber © a rte n tü r o o r; unb barin rourben fie allefam t oerpackf: “Papa unb “2Ilama unb “2(ja unb “2tke. Unb fie fuhren aus ber S tabt.

Sie fuhren “¿Heile auf “¿Heile, burch große “¿Bälber.

Unb es rourbe “2(benb, unb es rourbe “2tact)t, unb bie Schellen läuteten im “Dunkeln. “2tber fü r “2tja unb “2lkc läuteten fie immer ferner unb ferner, ba fie unter ben Jelien lagen unb fchliefen. Sie rourben geroeckt, als man ?u einem © afthof gekommen roar. Sie rourben in einen großen S aal getragen unb bekamen roarme “¿Hilch unb Semmeln.

“2lber als fie roieber hinaus in bie “¿Binternacbt ge- kommen roaren, fah “2(ke, roie ber §im m el fchaurig unb fchön über bem feßroarjen “¿Balb blißte unb flammte.

“¿tarnen gefeßt; benn fchreiben konnte er nicht, © r hatte einen großartigen © rfo lg m it feinen ©oben. © ro ß - m utter fagte, baß fie fich juft folcße “Papierfcßniße! ge- roünfcht hätte; aber natürlich roar es “2tke, ber auf fo etroas kommen konnte, ©s roar unglaublich, roie fchlecht bie §üßuer gerabe jeßt legten, bie ©ierfchalen gingen kaputt, roenn man fie nur anfaß. “¿Bas bie

“¿Hutter betraf, fo roar biefe oollkommen erfeßüttert.

“2tie hätte fie geglaubt, baß bas, rooran “2tke gefeffen unb gehäkelt hatte, fü r fie fein füllte. Unb ber “23ater?

greilicß hatte “2lke gebaeßf, baß ber “23ater fieß freuen roürbe, roenn er feine 3innfolbaten unb feine Kuckucks­

pfeife bekäme, aber b a ß j r fieß fo freuen roürbe, bas hätte er nicht geahnt, ©s roar roirklich fa, baß “2(ke fieß Jtol? fühlte. “Das einzige, roas feinen Stol? bämpfte, roar ber ©ebanke an bas 3roeikronenftück, bas “2lja be­

kommen füllte. “Denn roas roürbe fie fagen, ba alle an- bereu Sachen bekamen unb fie n u r ©elb?

So kam enblicß bie “¿veiße an “2lja, unb fie begann bas geroaltige “p a k e t, in bem bas ©elbftück lag, aus?u- packen. Sie faß nicht fonberlicß ßoffnungsooll aus.

7

(10)

,,© as ¡ft natürlich “2lke, ber biejes ‘Paket hier gemacht hat?“

M e r als fie enblich burch alle “Papierhüllen ge«

brungen roar unb eine kleine Schachtel erroifcht hotte, unb als fie bie Schachtel geöffnet hotte unb bas 3toei=

kronenffiick entbeckte, ba aeränberte fich ihre M iene.

Sie fprang oom S tu h l auf unb hin ju M e unb fchlang bie M m e um feinen H als. ,,‘2ike “ , rie f fie, „roas bu lieb bift! ©anje jroei K ro n e n !“

M e rourbe ro t; er roar keine ^Ö rtlichkeiten oon

“2ljas Seite geroohnt. ,,© u bift boch nicht tra u rig , “¿tja“ , fagte er, „baff bu nichts bekamft, roas ich felber gemacht habe? öcb roußte nichts.“ „M fc h “ , antroortete M o ,

„bas hier ift roobl oiel beffer. ‘Den “©lunber, ben bu ba felber jufammengemacht hoft, möchte ich nie hoben.“

,,‘P lunber?“

“Das roar etroas “2teues fü r ‘Stke. Seine M igen rourben runb roie Untertaffen. ,,© u glaubft boch roohl

nicht“ , fagte M o , „baß biefe “papierfchnißel, bie bu

© ro ß m u tte r gegeben haft, unb bas ©nbe gaben, bas M a m a bekam, baß bas etroas ift? “

„ ö f t bas nichts, cP apa?“ fragte M e .

“© a te rs ©eficht rourbe plößlich faft ftreng. „ <2tja ift ?u klein“ , fagte ber “© a te r, „u m ben “©5ert beiner

©oben oerftehen ju können.“

,,© a haft bu’s “ , fagte M e . M e r er fühlte, roie feine M g e n ooller ©ränen ftanben.

„ “Du bift bumm“ , fagte ‘Jtja; „rterftehft bu nicht, baß

‘Papa nu r fo fagt, bamit bu nicht tra u rig fein fo llft? “ M e fah fich h ilflo s um. ‘plößlich begannen feine

©ränen ju fließen, © r fchlucßjte nicht, aber bie ©ränen rannen, groß unb k la r, über feine la n g e n .

“Das roar nun mehr, als felbft ‘ilja m it anjehen konnte. Sie fchlang nochmals bie M m e um M e s H als unb legte ihre “©Sange an M e s . ,,© u bift bumm, M e “ , fagte fie, „benn bas bift bu. M e r bu bift ¡ebenfalls fchrecklich nett.“

lÖenn ein Pommer ißt unb trinht

Johann e rjä h lf, roarum er 18T0 bas © jjerne Kreu?

bekommen habe: “© ei © raoelotte roar ich an ben geinb gekommen. ‘211 s ber Hauptmann „Schnellfeuer“ kom»

manbierte, hatte ich alle ‘Patronen oerfchoffen. Unb ba bie g ranjofen injroifchen etroas näher herangekommen roaren, fah ich mich um, roas nun roohl roerben roürbe.

M e r roie erfchrak ich, als ich oon meiner Kompanie keinen M a n n mehr erblickte. 3uleßt fah ich fie gan?

hinten bei ber “M ühle. „ M a “ , bacljte ich, „n u n man lo s l“ <3ch nahm bas ©eroehr über bie Schulter unb lief, roas bas 3eug holten roollte. So kam ich benn auch richtig ju meinen Ceuten. 3um ©lück guckte ber Hauptmann gerabe roo anbers hin, unb ich bachte: ,,© r roirb roohl nichts gemerkt hoben!“

M e r am nächften ©ag rie f ber Hauptmann mich oo r bie g ro n t, unb ich mußte erjäßlen, roas m ir geftern paffiert roar. © e r §auptm ann fagte kein M o r t . M n oierfen ©ag barauf kam ber K önig in unfer © o rf unb nahm “parabe ab. Unb bei ber ©elegenheit kriegte auch ber König ju roiffen, roie m ir bas ergangen roar. M it « tags kam bann eine Orbonnan? unb beftellte mich ins H a u p tq u a rtie r. ,,“2tun ift bie Sache ric h tig I“ bachte ich, -,jeßt roirb es b ir an ben Kragen gehen!“ —

M s ich nun oo r bem K önig ftanb, mußte ich ihm er«

jählen, roas bas fü r eine ©efchichte m it ben granjofen neulich roar. H interher klopfte er m ir auf bie Schultern unb fra g te , ob ich Hunger hätte unb etroas effen möchte.

„3 a , M a je ftä t“ , fagte ich, „roenn Sie gerabe etroas ba haben, bann roürbe ich mohl fo fre i fein!“ —

öch kriegte nun eine große Schüffel ooll ‘© ra te n unb ließ fie m ir gut Jchmecken. M s ich m it ber Schüffel fer«

tig roar, fra g te mich ber König, ob ich roohl noch eine folche Schüffel aufeffen könnte. „ 3 a “ , meinte ich, „bas könnte roohl angehen!“ — öct) bekam nun bie jroeite Schüffel unb ließ fie m ir recht gut Jchmecken. Unb als ich m it ih r fe rtig roar, bachte ich fo bei m ir: ,,“2tu n b ä lift bu es m it einem aus, ber in 24 Stunben nichts gekriegt h a t!“ —

©ann fra g te mich ber König, ob ich roohl n o ch eine folche Schüffel ooll aufeffen könnte, unb ich meinte: ,,© as ift roohl möglich!“ — Unb nun erhielt ich bie b ritfe unb

bejroang fie auch. — Unb bas allein muß mein ©lück geroefen fein unb nichts anberes! ©enn als ich m it ber Schüffel fe rtig roar, kam ber König auf mich ?u unb Jteckte m ir bas ©¡ferne Kreu? an bie ‘© ru ft. Unb oon ber bämlichen ©efchichte m it ben granjofen hot er gar nichts erm ähnt!“ —

3oßann, ber tapfere Srinker: “©eim ©utsheren ju S tro b e ltiß roar ju r © eburtstagsfeier eine luftige Herren«

gefellfchaft. “©ach ber M e n b ta fe l rourbe eine große unb nicht ?u fchroache “©orale aufgetragen. Sie roar fo groß, baß felbft bie trinkfeftett H erren fich rounberten. © a meinte ber © u ts h e rr, baß fein Knecht 3ohann roohl im«

ftanbe roäre, bie “©orale m it einem 3uge ju leeren, ©em rourbe roiberfprochen unb fchließlich rourbe geroettet. — 3ohann mußte alfo kommen, unb er rourbe gefragt, ob er fich getraue, bie “©orale in einem 3uge ju leeren, © e r kraßte fich hin te r ben Ohren unb bat fich fchließlich 10 M in u te n ‘© ebenkjeit aus. ©ann kam er jurück unb fagte, baß er bas könne, © r feßte an unb leerte fie ju a lle r ‘©errounberung in einem 3uge. Unb kein ©ropfen blieb übrig. 3 u r “©eloßnung erhielt er bie Summe, um bie geroettet roar. © r bebankte fich unb roollte gehen,

© a rie f ihn fein Heor jurück unb fra g te ihn, roarum er fich ?uoor bie “© ebenkjeit ausgebeten habe. Unb ba Jpracb 3ohonn: „3 a , Hon? ich hob es braußen erft m it M a ffe r a u s p ro b ie rtl“ ---

©mt muß bas Kalb aber halb kommen! ©in © uts«

befißer behauptete in einer ©efellfchaft, baß fein Knecht 3ohann es fe rtig bekäme, ein fechsroöchiges K alb ju e i n e r M a h lje it ju oerjehren. M a n roettefe, unb einer ber Mroefenben brachte bei feinem nächften “©efuch ein gut gemäftetes K alb m it. S s rourbe gefchlachtet unb oerfchiebenartig jubereitet. 3obonn aß roie ein Scheu»

nenbrefcher. © e r Schroeiß ftanb ihm auf ber S tirn . M s er ziemlich beim leßten Stück roar, fah er fich ängftlich um. © a fra g te ihn fein H e rr: „3ohann, bift © u noch nicht fa tt? “ — ,,<2Cein H e rr!“ , erroiberte 3ohann, „a b e r roenn bas K alb nun nicht halb kommt, bann roerb ich es roohl nicht mehr ganj fchaffen können!“ —

H. c.

(11)

G Ü N T H E R KI TTLER:

U n f e r e 2 B e t|m a c f> f£ ite b e r

O ‘Daunebom, o ‘Dannebom, bu brägft ne grönen ©roig ben h i n t e r — ben Sommer, bat boert be leeoe ©ib.

„ ‘üöorum fcbolb kl) uicb grönen, ba ick noch grönen kann?

*3ck bebb nicb ‘ö a te r un ‘JTIober, be mi oerforgen kann.

Un be mi kann oerforgen, bat is be leeoe © o tt, be leet mi roaffen un grönen, brum bin ick flank un g ro t.“

i) a s ift bocb ficber bebeutfam, bajj uns ‘Deutfcben kein ‘ö o lk ber ©rbe unfere <2lboents?eit, unfer <235eib- nacbten nacbmacben kann! i) a ift eben etroas, roas © o tt allein in bie beutfcbe Seele gelegt bat, roas ¡br allein

?u eigen gegeben ift. — 3toar haben ficb aucb bei uns im 3 e itla u f ber 3abtbunberfe bie S itte n unb ©ebräucbe bes germanifcben 3ulfeftes, bes beutfcbeu “iSeibnacbts*

feftes geroanbclt. ©ins aber ift immer bas gleiche ge=

blieben: ©erabe in ber <233eibnarbts?eit ift oon jeber bie beutfcbe In n e rlich ke it, bas ‘ö e rfin ke n ins *23eicb bei

^Härchens unb bes ©öttlicben, ?u ibrem fcbönfteu “Kecbt gekommen.

©an? gleich, ob bie germauifcbe ‘iöiuterfonnenroenbe ein geft roar, bei bem ficb ber gan?e ^ o lk s fia m m oereint mußte, roenn in bunkler ‘öMnfernacbt plößlicb auf allen

‘öergen bie geuer aufloberten unb oerkünbeten: <® i r be?roingen g in fte rn is unb ^tacbt, bie 'Dunkelheit muß bem Cicbt roeicben — ober ob im beutfcben ‘2ttitte la lie r bas <® eibnacbtsfeft, bas in?roifcben geft ber © e b u rt bes

§eilanbs geroorben ift, ficb ?um ©emeinfcbaftsfeft lebig-- lieb bes ‘Dorfes ober ber S ta b t oerengt batte, roo

^H ifte lp u n kt ber geiern bie ©briftm ette uno Grippen»

fpiele in ber Kirche rourben — ober ob nach ber fo rm a tio n ficb allmählich <23eibnacbten ?um geft ber beutfcben gam ilie enfroickelte, bei roelcbem alle geier intim in ber <2öeibnacbtsftube blieb — aus bem Singen unb Klingen a lte r unb neuer ‘iöeibnacbfslieber erkennen roir bie gleiche <23efcbaulicbkeit unb <23erfonnenbeif.

3a, bas Cieb roar ftets einer ber § a u p tträ g e r ber geftftimmung unferes V o lk e s , unb roelcb ffattlicbe 3 a b l febönfter <2Beibnacbts(ieber ift in beutfcben S’anbeu ent=

Sie ^nt’ontcttnffc in Stettin Fot-VoK'

9

(12)

ftanben! c2in bie ältefte 3eit germanifcher NSeihenächte erinnert noch ber jeijt bei Sonnenroenbfeiern roieber oiel gelungene Kanon non ©hr. ‘Praetorius.

0 . --- :---7T-— 7'--. ---

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fü h r Mo/A U - J -

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H e/ / /

Unb unfer lieben grauen, ber traumete ein ©raum:

N3ie unter ibretn §er?eu geroachfen roar ein Naum.

Kyrieeleifon!

Unb roie ber Naum ein Schatten gab roobl über alle Canb,

§ e rr gefus ©hrift üer Öeilatib, alfo ift er genannt.

Kyrieeleifon!

kleben ernften Nboentchören roie „ 0 öeilanb, reib ben öimmel auf“ , „ <2öie foll irb bicb empfangen“ ober

„N tit £rnft, o Nienfchenkinber“ , oon bem hier ein neuer leichter Satj (für ©efang unb önftrumente ober auch breiftitnmig ?u fingenl) oon Karl ©öhmann, Stettin, roiebergegeben ift, finb bie oielen alten NJiegenlieber jum Nboentfingen geeignet, bie größtenteils ihr ©nt»

Stehen ben Krippenfpielen bes Nlittelalters oerbanken, in benen bas Nlyfterium ber Nlenfchroerbung ©ottes in märchenhafter ©eftaltung oon Caien oor bem Elitär in ber Kirche bargeftelit rourbe.

Unb nnfer liebe graue bie tru g ein Kinbelein, baoon roolln m ir fo fingen unb toollen fröhlich fein.

K yrieeleifon!

Nuch unfer liebe grauen, bie 50g gen Bethlehem, gebar ih r liebs Kinb gefum }u © roft ber ©briftengemeiu.

K yrieeleifon!

illif <£rnft, 0 ilknrriKnfinöcc

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1 D ie K rippe bes ©oaugeliums ift im beutfehen N o lk s ^ ton ^ur Nöiege geroorben. ‘Das „Kinbelroiegen“ roar bie beliebtefte NSeibnacbtsfitte. N u s granken haben roir einen B e ric h t oom 3abre 1520: „N M e freubig nicht nur bie © eiftlichkeit, fonbern auch bas gan?e N o lk ben ©e^

b u rtstag 3efu © b rifti begeht, läßt fich baraus entnehmen, baß oo r einer auf bem N lt a r aufgeftellten g ig u r, roelche ben Neugeborenen oorftellen foll, günglinge unb Ntägblein Neigentän^e fpringen, roährenb ältere Deute fingen . . ähnliches roiffen roir auch aus S om m ern;

befonbers aus S tra lfu n b ift uns oom N nfang bes 16.

3abrbunberts berichtet, roie bie gefamte N eoölkerung folche geiern m it bramatifchen Spielen „Daienfpielen“

mürben roir heute fagen, in ber Kirche gestaltete. Noch heute ift bas fromme Krippenfpiellieb bekannt:

Unb ba fie es geboren bat, fie fab ih r liebs Kinb an, fie knieer auf ein N larm elftein unb bet es alsbalb an.

K yrieeleifon!

§ e r r 3efus © h rift, ber §eilanb, ift unfer © eil unb © roft,

m it feiner b ittre n N la rte r hat er uns all erlöft.

K yrieeleifon!

‘Daneben tourben in ber Kirche auch oiele weltlichere lie b e r gelungen, roie 5. N . bas fchlefifche:

(13)

\

Llf’m 'Berge, ba gebt ber ©Miib, be roiegt bie 'Btaria ibr Kinb mit ibrer JcblobengelroeiJjen §anb;

fie bat baju kein ‘Bßiegenroanb.

„Beb 3ofepb, lieber 3ofepb mein, acb büf mir roiegen mein Kinbelein!“

,,c233ie to ll icb b ir benn bein Knäbleiu roieg’n?

<3cb kann ja kaum felber bie Singer bieg’n!“

Scbum Jcbei, fcbum fcbeif

3u ben fcbönften ‘BSeibnacbtsliebern bes Btittelalters gebärt noch bas beute roieber nie! gelungene norbbeutfebe Pieb ,,©s kommt ein Schiff“ , bas mir in einem Satj bes Organiften Jürgen ©oigt in 'Putbus auf ‘Bügen roieber»

geben:

B is narb ber ‘B e fo rm a tio n bie Krippenfpiele balb aus ber Kirche in ben 5cbuifaai roanberten unb allmäb»

lieb gan? in ‘Bergeffenbeit gerieten, als in ber Kirche nur noch bureb bas „Quem pasfingen“ bei ber C briltm ette bie geiftlicben <B5eibnacbtslieber erklangen, ba roar niebt etroa bie 'Bebeutung ber Bbeibnacbisjeit geringer ge»

roorben, im ©egenteil: fie batte nun in jebem §aus, in jeber Samilie eine neue ‘Ausbeutung erfahren. ‘Die

‘BJeibnacbtspgramibe, ber 'BSeibnacbtsbaum rourben B litte lp u n k f ber Seftftube, bie K inber traten beim Bbeib"

naebtsabenb in ben ‘B orbergrunb — , roar boeb aueb S o tt in Kinbesgeftalt auf bie ‘BJelt gekommen, um fie ju er»

iöfen. ‘Aus ber mytbenreicben B u ffa ffu n g bes gebanken»

febroeren B titte la lte rs blieb bie kinblicb»gläubige Se»

finnutig juriiek unb fanb ¡bren neuen B u sb ru rk in ben

*£$ fommt ein . . .

F /ö tt

© e r B n k e r in ber Srbeu, bas Scbiff ift an bem Catib:

© o tts B 3 o rt tu t Sleifcb uns roerben, ber Sobn ift uns gefanbt.

Sbriftfeftbräucben unb Bßeibnacbtsliebern ber neuen 3eit: <B5eibnacbten, bas geft ber Samilie, bas geft ber K inber!

§e!(e Sreube k lin g t aus bem Sieb, bem 3ob- cA br.

© e t. Scbul? bie rooblbekannte B telobie gab.

Unb roer bies Kinb m it greubeu grüben, umfangen roill,

ber muß oo r m it ibm leiben grob © ein unb B la r te r oiel.

ö b r Kinberleiu, kommet; o kommet boeb all!

3 u r K rippe ber kommet in B ethlehem s S ta ll unb febt, roas in biefer hochheiligen B acbt ber ‘B a te r im §im m el fü r Sreube uns maebt!

©arnacb m it ibm aueb Jterben unb geiftlicb auferfteb’n, bie ©roigkeif ju erben, roie ibm es ift gefcbeb’ u.

0 febt in ber K rippe im näcbtlicben S ta ll,

febt hier bei bes Picbtleins bell glänjenbem S tra h l in reinlichen “Böinbeln bas bimmlifebe Kinb, oiel feböner unb bolber als ©ngel es finb.

11

(14)

(Da liegt es, acl) Kinder, auf §eu und auf Stroh, Vtaria und 3ofepb betrachten es froh;

die redlichen § irte n ’ knien betend daoor, hoch oben Jcbroebt jubelnd der ©ngelein ©bor.

0 beugt roie die §irten anbetend die Knie, erbebet die Sande und danket roie fiel

Stimmt freudig, ihr Kinder — , roer follt fid) nicht freu’n? — Stimmt freudig ?um Jubel der ©ngel mit ein!

Sier mu|j auch die ©efcbicbte eines pommerfcbeti

‘iöeibnacbtsliedes eingeflochten roerden, das unfer großer Candsmann £. Vt. Vrndt gedichtet hot. — <2trndt, ?u Schorih auf <2viigen geboren, roar 1S05 'Profeffor der

©efcbicbte ?u ©reifsrcald geroorden. <3n jener trüben Jeit oon ‘Deutfchlands Schmach und 3ammer oerfajjte er den erffen Seil feiner Schrift „Seift der Seit“ , ein V5erk oon kühnem Jreimut, ooller ©rbitterung gegen das 5ran?ofenjoch und ooller glühender Vaterlandsliebe.

<Das Vucb fand eine beifpiellofe Verbreitung und ?ün- defe in allen deutfchen §er?en. Jreilich hatte ‘Zlrndt jetjt die Vacbe Vapoleons ?u fürchten, und als nach der Schlacht bei Jena die Sranjofen auch in Vorpommern einrückten, roar fein Ceben in der Seimat gefährdet,

©r floh deshalb nach Schroeden und kehrte erft 1809 nach ©reifsroald jurück, um roieder feine 'Ptofeffur auf»

?unehnien. 'Doch hier roar er den Vlicken der 5ran»

jofen ?u fehr ausgefetjt, fo nahm er bald roieder feinen

^bfcbieb und ging im §erbft 1811 ¿unäcbft ?u feinen

©efchroiftern nach ©rantoro, unroeit der °Peene bei Poitj.

§ie r konnte er endlich die eigene gamilienluft atmen, hier begann er fiel) roieder heimifch ?u fühlen, und fo dichtete der 42jährige 'Profeffor ju VJeihnachfen 1811 unfer dem oerfchneifen ©rantoroer Strohdach für feinen kleinen Sohn Karl Vtorif) das Cied, das überall in

‘Deutfchland bekannt ift, feit es 1821 oom Kantor Sie»

gert in Vreslau eine Vtelodie erhielt:

'Du lieber heil’ ger from m er © b ^ ft, der fü r uns K inder kommen ift, dam it m ir Jollen from m und rein und rechte K inder © ottes fein.

<Du lieber heil’ger from m er © b rift, roeil heute dein © eburtstag ift, drum ift auf ©rden roeit und breit bei allen Kindern frohe 3 e it.

T>afj ich roie ©ngel ©ottes fei in 'Demut und in Ciebe treu, daß dein ich bleibe für und für, du heil’ger ©brift, das fchenke mir!

Viele Sieder, die den eben genannten oerroandt find, erklingen jetjt in der Vdoentsjeit roieder aus Sttillionen deutfeher §er?en einftimmig und oielftimmig, und ihr klarer himmlifcher Klang läutet mit den Kirchenglocken und dem Vaunen deutfchen VMnferroaldes unfer V5eih=

nachten ein.

XißtTcfjnßifß 3 oote bei ^lltöamm

Fot. Haehn

(15)

3 om 3U <liammtn mit Dem „ alten ” TTutm

Fct. S ta a tl. B ildstelle, Berlin

G E R H A R D P E T E R S :

€in fünfmal m\mt SJccganßenlmtt

“Um D om 5 u £ a th m i n finb in ben lebten 2ttonaten unter ber “Uufficbt bes ‘prooinjial*

konferoators umfaffenbe <2SieberberJtellungs« unb Srneuetungsatbeiien oorgenommen roorben, bie oor allem eine tief greif enbc ‘öeränberung bes

‘Domturmes }ur golge batten. Die Oefcbicbte biefer Kircbe, bie ju ben friibeften Kircbengrün»

bungen ‘pommerns gebärt, foll in folgenbem einmal, obne bie umjtänbiicbe öeranjiebung lite- rarifeber §ilfsmittel, allein aus bem “öaubejianb felbft berausgelefen roerben.

£ in knappes 5cbema ber Cebensgefcbicbte bes £am = miner cDomes mürbe etroa fo ausfeben: ©rünbung bes erften pommerfeben B is tu m s 1140 in V o llin , V e r ­ legung um 1175 nacb ©ammin; ^ a u non © b o r unb Q uerfcbiff ber ‘Domkircbe bis ?ur G litte bes 13. 3abrbun=

berts; Cangbaus unb S?reu?gang bis gegen ©nbe bes 14. 3abrbunberts; <2öeftfurm 2 ltitte bes 19. 3abrbun~

berts.

i) a s ift geroiß keine „ ‘©augefebiebte“ , bie binreicben mürbe, uns in bie ©ebeimniffe biefer Kirche ein?ufübren.

V b e r als 3abiengerippe ift ber ‘©eriebt nöilig aus=

reicbenb fü r bas S tubium an O r t unb Steile, unb m ir baben ja roirklicb in ben meiften Sailen auf unferen R e i­

fen unb ©ntbeckungsfobrten nichts roeiter ?ur §anb als einen folcben kur?en V b rijj. ©s bebarf aueb eigentlich

junäcbft keiner roeiteren biftorifeben Stiißen, roenn m ir b afür bie ‘Jtugen um fo offener halten. 3ebe alte Kirche, bie m ir betreten, ift ooller V ä tfe l unb ©ebeimniffe, Jie ru ft uns an m it bunklen unb fremben P o r te n fo lange, bis m ir ihre Sprache oerfteben, bis m ir ihre V ä tfe l ge=

(oft haben. T>a h ilft kein ungeftümes gorbern, auch keine pbilologifcbe K le in a rb e it m it einer Sülle oon i)a te n unb einem ‘ö e rg oon L ite ra tu r. i)a s alles mag hinterher kommen, roenn rotr o e rtra n t geroorben finb m it ben S te i­

nen, ‘iöänben unb Räumen. *Diß aber müffen m ir ?u=

näcbft auf anbere V3eife ?um Veben bringen, bureb roer=

benbe ©eilnabme, bureb kluges ‘öeobaebfen unb oerftän=

biges Schauen.

1175 — bas ift noch Slaoen?eit fü r U tlittelpom m ern, bie 3 e it her erften brängenben K o lo n ifa tio n . <2Tlii nie=

berfäcbfifchen unb fränkifeben d a u e rn kam bamals bie Kirche in bas ?anb, als e in ig e r K u ltu rträ g e r oon ^öe~

beutung. ‘iöenn um 1175 bas VSolliner ‘© is tu m nach

©ammin oerlegt roorben mar, mußte b o rt auch fü r eine neue ‘Domkircbe geforgt roorben fein. Ob non ¡br ficb 5puren erhalten haben?

©in erfter orientierenber Sang um ben ©amminer

‘Dom fü h rt uns auf bie V o rb fe ite , roo m ir ben ganzen

‘ö a u , bas ganje großartige Scbaufpiel ber ineinanber georbneten V laffen am beften überfeben können. Unb

(16)

hier bleibt unfer P lic k junäcbJt an ber Saffabe bes Q uerfchiffs bangen. Piefe Packfteinfaffabe ftebf auf einer efroa 4 P ie te r boßon P5anb oon © ranitguabern, in bie ein breifacb abgetrepptes P unbbogenportal, eben»

fa lls aus bebauenen © ranitguabern, eingelaffen ¡ft.

P5enn roir genau nacbforfcben, ¡teilen m ir feit, baß bie Quabern nocb ein Stück um bie Scke bes Querfchiffs berumfübren. £ s ift k la r: bier baben roir ben A nfang bes Sam m iner P om s o o r uns — bie prächtige, in allen Sorben bes geroacbfenen Steins fcbimmernbe Quaber»

roanb m it bem berben "P ortal ift bie Keimzelle ber Kirche, aus bem lebten V ie rte l bes 12. Sabrßunberts. Unb

■nenn nicbt alles täufcht, fo baben ficb Sorm unb Pnaj^c ber ganzen O ftp a rtie bes Pomes nacb biefem Quaber»

anfang beftimmt, benn bas nun folgenbe Packffein»

mauerroerk fo lg t unm ittelbar bem gleichen © runbriß . P5as können roir baraus fcßließen?: 5aß ?roifcben Qua»

berbeginn unb P ackfteinforffeßung kein grober zeitlicher 3tüifcbenraum beftanben haben kann, ba jonft roahr»

fcbeinlicb eine Pnberung bes ©runbplanes oorgenommen roorben roäre. ©ieichzeitig haben roir hier einen P e » roeis fü r bie Unbebenklichkeit, m it ber bas P ttitte la lte r in folcben Salten oorging: bie Perfcbiebenheit bes P ta » te ria ls an ein unb berfelben Saffabe rourbe nicht als unfcbicklicb befunben.

PÖarum mögen nun bie P a u m e ifte r ber Oft»

teile bes Samminer "Domes bas P ta te ria l ge»

roecbfelt haben? S rinnern roir uns baran, baß ber Packfteiubau — im Plltertum unb noch in ber Pölkerroanberungsjeit in Sübeuropa heimifcb — gerabe erft in biefer 3 e it, im lebten P ie rte l bes 12. Jabrbunberfs, in Porboftbeutfchlanb eingefübrt rourbe, oermutlich auf bem P5ege ü b e r'‘Dänemark.

Penn P äneinark beberrfcbfe bamals roeite Seile ber Oftfeeküfte, fein König, Pßalbemar I., batte 1173 P lo llin je rftö rt unb bamit bie überfieblung bes P ifcß ofs nach Satnmin unm ittelbar oerurfacbt.

§ ie r ift roabrfcbeinlicb bie P rücke ?u fucben fü r bie Sinfüßrung ber Packfteinbauroeife in P om » mern; roir fteben um 1175 noch ganz in ihrem A nfang, auch bie anberen großen frühen Pack»

fteinbauten bes Oftfeegebietes, o or allem ber Süberker P om , finb gerabe erft in biefen 3aßren begonnen. P e r Sam m iner P le ifte r bat alfo balb nach P aubeginu bie bis babin übliche Quaber»

tecbnik, bie keineswegs p rim itio roar unb anbers»

roo auch noch jabrbunbertelang beibebalten rourbe, oerlaffen, jugunften bes neuen, aber leichter ?u befcbaffenben 3iegelmaterials. ?lm feftgelegten P a u p la n bat er nicht gerührt.

P ie roeifere P etracbtuug ber S ß o rp a rfie läßt uns nun eine neue roicbtige Stitbeckung machen.

P ie balbrunbe S ßorapfis, bie ficb fo fcbön aus ber Oftroanb bes Shores berausfcßroingt, zeigt im P u fb a u offenbar einen PSecßfel bes P a u » fyffems. Stroa in Jü Soße feßen bie oon unten auf»

fteigenben fcbmalen Cifenen plößlicb ab, unb in glei»

eher ööbe geben auch bie glafierten Sckfäulcben in ben©eroänben ber gotifeben Senffer zuSnbe. Pußer»

bem beobachten roir, baß im aufgeßenben P lauer»

merk hier ein öyftemroechfel beutlicb fiebtbar ift:

bie unteren jroei P r itte l ber P la u e r liegen in an»

berem Plaueroerbanb als bas obere P r itte l. p ie r ift alfo roieber eine P a u g re n je oorbanben. P a nun bie P pfisfenfter, bie im oberen P r itte l fitjen, bie Sonnen ber ausgebilbeten © o tik zeigen, roäh*

renb bie balbrunbe © ru n b riß fo rm ber P p fis ja ebarakteriftifeb romanifcb ift, ift hier ein Stilroechfel eutbeckf, ber auf eine größere P aupaufe fcbließeu läßt.

P b e r fucben roir zunäcbft nach anberen romanifeben P a u fe ile n , bie ja meiftens am Punbbogen leicht zu er»

kennen finb. P 5 ir geben herum jum ¡üblichen Q uerfcbiff unb fteben oor bem einfachen Punbbogenportal ber P o rb a lle , bie alfo ebenfalls aus romanifeber 3®it ftammt. Unfer P lic k febmeift roeiter, bie ¡übliche Quer»

)cbijf»5affabe hinauf, unb roir feßen einen Punbbogen»

frie s, ber ficb an ber unteren ©iebellinie ßinjiebt, bas ganje Q uerfcbiff um läuft unb auch an ber Sübroaub bes Shores noch zu entbecken ift. ©Ieichzeitig ¡feilen roir aber auch feft, baß bie unter biefem Punbbogenfries lie»

genbeu breiteiligen Senftergruppen nur noch teilroeife runbbogig finb, baß fich ber Spißbogen hier fchon an»

künbigt. Unb bie hohen Senfterblenben m it bem klee»

blattförm igen Pbfchluß beuten uns an, baß hier ein neues Cebensgefüßl ?um Sicht brängf. P3as aber ift m it ben kleinen Siguren, bie in ben Kleeblattbögen bes

©iebels angebracht finb? P M r erkennen in ber P litte zroei Sngel m it einem Camrn, rechts unb lin ks je einen P poftel ober ^e ilig e n . £ s ift ber einzige figürliche Scßmuck, ben bie Kirche am Pußenbau befißt, aber roir können nicht recht glauben, baß er fü r biefen p ia ß oon oornßerein gefeßaffen ift; er ift roahrfcheinlich erft fpä»

(17)

te r hierher oerfetjt roorben. Sehen roir bann noch einmal jurück an bie B o rb fe ife bes B aues, fo fehen roir, baß ber B unbbogenfries, ben roir am Sübquerfchiff beobachtet hotten, fich hier in einen

©reppenfries geroanbelt hot, ber uns als eine f o r t ­ geschrittenere Cöfung erfcheinen möchte, lln b in ber barüberliegenben Blenbenbekoration bes ©iebels erkennen roir, bah bas gotifche Spitjbogenfyftem jetjt rein unb k la r jum ‘Durchbruch gekommen ift.

Schicht um Schicht haben roir auf biefe B3eife bas B augeheim nis bes ©amminer Oftbaues er­

grünbet, nur burcb Berfenkung in bas B Jerk felbSt, burch liebeoolle Beobachtung feiner ©injelheiten.

B e r B eginn in romanifcher 3 r it , im Späten 12. Ja h rh u n b e rt, legte ben © ru n b rifj unb feine B laße feft. B a s 13. 3ahrhunbert, bas 3®italter ber roerbenben © o tik , führte auf bem alten © runb»

rih ben B a u hori?» k la r unb jielberouht in ber

© eftaltung bes B a u k ö rp e rs , fuchenb unb taftenb in ber bekoratioen gorm . B is ©rgebnis hoben roir ein B J e r k o o n u n o e r g l e i c h l i c h e r 5 r i f ch e u n b 3 u g e n b l i ch k e i t oor uns, einen B a u aus ber beften 3 e it bes beutfchen B litfe la lte rs , gültiges Symbol feines heroifchen, ritterlichen Cebensftiles.

©eben roir aber nun roeiter unb betrachten bas Canghaus auf feiner Sübfeite, fo fühlen roir Sofort, bah hier eine anbere Sprache gefprochen roirb. B ie herbe, maffige © ro h a rtig k e if ber Oft»

teile bes Bornes hot ber B ra c h t einer in feiner

©xiften? gefieberten bürgerlichen ©poche B lo h ge»

macht. <3n mächtigen B kkorben raufcht bie hohe

© o tik bahin, gebügelt jroar burch bas fpröbe B a u » m aterial bes Backfteins, aber bann hoch in ben reich gebilbeten ©iebeln ber Seiten)'chiffbächer auffchiehenb ju gotif eher Silhouette. Konnten roir an ben B unbbogen- unb ©reppenfriefen, an ben Kleeblattbogen unb glächenmufteruugen ber O ftpartie beobachten, bah fü r alle biefe bekora- tioen 5 roecke oorroiegetib ber einfache B ackftein, nur jurechtgehauen, herhalten muhte, fo fehen roir je tjt ben fogenannten gorm ftein, ber fü r bie B a u b e ko ra tio u fchablonenmähig hergeffellt rourbe, ausfchliehüch angeroenbet. ©ine neue 3 e if hat neue gor»

men unb neue Baumethoben heroorgebrachf. B is roenn eine unfichtbare Scheiberoanb jroifchen Q uerfchiff unb Canghaus beffänbe, fo feht fich biefes gegen bie älteren

©eile ab. ©atfächlich fanb jroifeben ber B ollenbung bes

©bores unb bem B a u bes Canghaufes bie Berroüftung

©ammins burch bie B ranbeuburger fta tf. 3ahr?ehnte- lang ftockte ber B a u ; bie fertigen Oftteile roaren burch eine B o tm a u e r nach BSeften gefchloffen. © rft um bie B titte bes 14. 3ahrhunberts kann bas Canghaus begon­

nen roorben fein, beffen B a u bis bicht an bas 3ahrhun»

bertenbe reicht. — Sehen roir bas Canghaus oon ber B o rb fe ite an, roo ber K reujgang anfchlieht, fo bietet fich ein oöllig anberes B ilb . § ie r hot bas Seitenfchiff überhaupt keine genfter, unb roir können aus ben er­

kennbaren Bogenanfähen leicht fchliefjen, bah hier ehe­

mals ber jetjt fehlenbe oierte Kreujgangflügel bem K ir»

chenfchiff oorgelagert roar. B e im Burchroanbern ber erhaltenen brei K reujgangflügcl überrafcht uns ber gute

© rhalfungsjuftanb bes reichen gotifchen genftermah»

roerks, bis roir im O ftflügel feftftellen, bah es nur hier ein einjiges oerroittertes O rig in a l aus bem 14. 3ohr=

hunbert gibt, roährenb alle anberen K reujgangfenffer in neuerer 3eit e rg ä n jt rourben.

B a m it finb roir plöfjlicb in ber ©egenroart. B a s 3 e ita (te r ber B e fo rm a tio n hat nichts hinterlaffen; auch bie folgenben B arockjahrhunberte finb, roenn man oon

©eilen ber Snnenausftattung abfieht, fpurlos am ©am»

miner Born oorübergegangen. © rft bas re fta u ra tio n s - freubige 19. 3ahrhunbert glaubte ben roieberholt abge­

brannten B o m tu rm (ber allerbings roohl niemals je ju oollem Busm ah gebiehen roar) erfetjen ?u tnüffen: roir erinnern uns bes gotifierenben S p itjtu rm s , ber einft in mageren gormen bie BJeftfeite beherrfchte — roenn oon Beberrfchen babei bie Bebe fein konnte. B l i t B e fr ie ­ digung ftellen roir feft, bah biefer charakterlofe © rfa tj- bau in feiner urfprünglichen g orm heute nicht mehr o o r- hanben ift. ©in neuer B au ro ille , ber fich nicht m it b ü rf- tiger gormenkopie juftieben gibt, Jonbern bem Seifte bes ©efamtroerkes gerecht roerbeu roill unb fich aufjer»

bem nicht fcheut, ben §er?fchlag feiner eigenen 3r it m itklingen ju laffen, hot jüngft biefen ©urm jurechtge- rückt, ihm feinen kopierten 3ie rkra m abgefchlagen unb ihn ?u w irklich beherrfchenber B la ffe gefteigert. So hot bie lebenbige ©egenroart über bie 3abrbunberte hin—

roeg bie B rücke gefchlagen ?u jener kämpferifchen 3®it, bie in kühnem B ufbauroillen ben ©amminer Bombau einft begann.

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