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DieserNummer liegtein Prospekt beiüberdas Buch ,,Kjellen, Die Großmächteder Gegenwart-« Verlag von B. G. Teubner, Leipzig-Berlin.
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Berlin, den 19.September 1914.
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Werdet nichtmüdet
Den deutschen Seekriegern.
LIsnterAllemdenen dashöchsteGlückserlebniß heute gestattet,
»O fürDeutschlands Machtund helleZukunftdieWaffenzu führen,wardEuchdiehärtestePflicht-DieKameraden vomLand- heerhabendichteSchaaren,reisigeSöhne undSöldner ausvier Reichen,niedergerungenzsiekämpfenschonunterdemstaunenden AugedeszweitenMondes oderwissen,daßsiemorgen inKampf stürmen dürfen.Jhrer ThatenRuhm hallt, klirrt, dröhnt durch dieWelt unddemsprödenWillen desFeindes selbstentbindet ausWuthwehen sichdasBekenntnisz:NiesahdieErdfeste solches Heer.Jhr? MüssetwartewVielleicht,bisdesSpätherbstes gelb- brauner Nebel dieNordseeund dasAermelloch düstert.Mel- leichtnochlänger.FünfzigTage, fünfzigNächte hindurch seidIhr, injederMinute,nun zukämpfenbereit.FürdenAuftrag,dessen AusführungmitdemLeben bezahltwerden muß(musz: welche SchicksalspunktzahlauchderEisenwürfelnachdemFall zeige),ha- ben ausEurenNeihensichHundertgemeldet.Jauchzend,wieindie Vrautkammer,darin dieGeliebteharrt,würdetJhr,Offiziereund Mannschast,fürsVaterland inTodesgewißheitschreiten.Der graueAdmiral undderjüngsteMaat,dermühsamjetzt,voneines UngeschütztenFischdampfersDeck,Seeminen aufsammelt, fleht dieStunde herbei,dieauch seinBlutfürdie zumReichsneubau nöthige Mörtelmischungheischt. Fünfzig Tage, fünfzigNächte lang istinEuchjederNerv gestrafft,glüht jede Fiber,rütteltjeden
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366 , DieZukunft.
Lufthauch,derausdemBrustschachtklimmt,dermännischeWunsch, denErzrumpsdes Feindeszuzerstücken,seines Hauptes Dach mitFlammenbiß aufzureißen,seine Polypenarme, alsein Bün- delblutigerFetzen,insMeer zustreuen.NordwärtsmöchtetJhr, nachderKüste Schottlands, dampfen,dieSperre, dasWerkzeug zuverschmitztemKundenfang,brechenunderweisen,daßdieFlotte, dieSchilleralsunüberwindlichpries, heutevonfurchtloserKraftzu überwinden ist.Ihrmüssetwarten. Allegehorchen. Denn sie sind Deutsche, alsoinOrdnung,Unterordnung gewöhntunddem Uebermuth fern,dergegenunwillkommenen Befehlden Meuters drang aufpeitscht. Doch Mancher preßtdieKiefern fest zusammen, daßkeinWort,keinTonzornigenSchmerzes durchdasZahn- gatter schlüpfe.Und an tausendHerzennagtdieFrage: »Wie langenoch müssenwir,insteter BereitschaftundohneErlaubniß zuHandlung,alsBuchtwächterundNordmeerpförtner hierluns gern?DenVrüdern gönnenwir gern den inBelgien,Lothringen, Ostpreußen,an denUsernderMemel undder Marne gepflückten Lorberzneiden ihnennurdieMöglichkeit,für Deuts chlandzufech- ten,zubluten undimSaft ihres Lebens einenTheildesFeinde- fchwarmeswegzuschwemmen.Muß,wenn wirthatlosbleiben, dieHeimath nichtglaubenlernen,wirseien wirklich,wieder liebe dickeZollernonkelundVaccaratkönigEduard zwinkerndzusagen pflegte,nur Willys Spielzeug? Unsere WaffeinFriedenszeit zwar, als Einschüchterungmittel,tauglich,aber imThorwinkel, hinterFels-sundFeuerschlundschutzzubergen-wenndiesesMittel denNutzenversagtundVritania denKrieg,vordemes zubangen schien,gewagt hat? Mußdas VolknichtvonderMeinungdurch- drungenwerden, daßunsereArbeit zulässigwar,umuns draußen Furcht,imHerzen deutscherMenschheitVertrauen zu werben?«
Nirgends, deutsche Seekrieger, fändetJhkimLand Eurer Liebesolchen Wahn; nichtimHirneines kaumzumBewußtsein erwachtenKindes.Jeder Deutsche iststolzaUfEurenMuth,Euren Willen zurSchlacht,EurerSeelen völligeHingebungansVater- land.Jederweiß,wieJhr,unermüdlich,gearbeitetundwas Jhk mitdieserFleißleistung erreichthabt.DaßnichtnurdiePanzerung Eurer Schiffehärterund dieDurchschlagskraftEurer Geschosse stärkeristalsderVritemdaßJhrauchdurchdieSicherheitEures messenden Blickes,dieFlinkheitEurer Hände,die Dauer Eurer
Werdet nicht müde! 367 Gefechisfähigkeitihnenüberlegenseid.Die unüberwindliche Flotte?DasWortsPrachWahrheit,als SchillerineinesPriesters inbrünstigemFeiersangeinEnglandrühmte,indemderAllmäch- tigeeinesHeldenstammesWurzelscholle, dieTyrannenwehr,das Paradies derFreiheit hegeund daserdeshalbwiderdasschwims mende Heer furchtbarerEitadellen schütze.»Soll,spracher,soll meinAlbion vergehen,derUnterdrückungletzterFelsendammzu- sammenstürzen,derMenschenwürde starker Schirm verschwin- den?«DiesesAlbion modert.Das einstvonPhilipps,des Ketzer- schlächters,spanischerArmadabedrohteistjetztdemSchutzherrndes HeiligenSynod,dermoskowitischeanquisition,undNippons gel- bemVolkmenschenähnlicherAffenverbündet ;löhnt,unsausred- licherworbenem Besitzzuhetzen,braune undschwarzeBluthunde.
Woistdie»großherzigeVritania«,derunserDichter zurief:»Der Segelstolze Obermacht,hastDu sienichtvonMillionenWürgern erstritteninderWasserschlacht?«Unser-Augesuchtsievergebens.
Unser Dichterpriese sie nicht mehralsderLänderFürstin,diemit demGeistunddemSchwertdieHerrschaftüber dieMeere errang;
spräche,wenn ersieinLebensgefahrerblickte,nicht mehr:»Bang schaut auf Dichder Erdenball undallerfreienMänner Herzen schlagenundalleguten,schönenSeelenklagentheilnehmendDeis nesRuhmes Fall.«Werweiß,obnicht auch ihrerMarine Kraft vom-Rost so zerfressen ist wieihresVolksthumesStolz aufFreiheit undWürde?Jhr,deutscheSeekrieger,seidjung;undjungist,anun- seren Küsten,EuerWehrgeräth.Jhr seid nichtmitEitelkeitbepackt,
von Alltagsgewöhnungvernarbt,imgeistlosen Brauchüberlie- ferterFormen undGlaubenskapseln erstarrt.WasEnglandzuleh- renvermochte,lerntetJhr;erwarbet es,mitungeheurem Aufwand eigenerArbeit,aber,um esrechtzubesitzen,undschufetdannselbst EuchdieOrdnung,denPlan,dasPflichtengehäus,die Eurer-We- sensartangepaßtenKünstezumKampf.Alldeutschlandvertraut EuchohneWankzempfindet längst,daszEure Glieder ausseinem edelstenunddrumdauerbarstenMenschenstoffgefügt sind;schätzt Eurenschönen,männlichfrohen,niemürrischenErnst,dieselbstlofe HingabeandieGemeinschaftsacheundEuer Streben,auchdes GeistesFußaufGipfelzuheben,nichtbehaglichaufder früherklet- tertenStufezuweilen.MüßtetJhrindieSchlacht:wirwürdennicht bangen.WirwüßtenGermaniens Ehreintreuster Hut.Heldisch
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368 DieZukunft.
würdetJhrkämpfenzundHeldenbegrübedas Meer. DochEurem Sehnendarfunseressichnichtvermählen.Nochnicht.UnterAllen, diefürDeutschland gewafsnet sind,wirdEuchdiehärtestePslicht zugemuthet: zäheGeduld. JhrseiddemVaterland unersetzlich.
JmWeinmonat wird,derFeindschaftzumEntsetzen,eine Million frischerKriegergenWestund genOstüberunsereGrenzemar- schiren.ZweiMillionen könnenihr,wenns nöthig wird, folgen.
Nicht hastigvon derStraße, ausWerkstatt, Schule,ausZechem schachtenaufgelesenes,halbnur tüchtiges,halbkaumfertigesGe- wimmel,nein: gründlichdurchgebildetes,derWaffemächtiges, jederDienstpslichtkundigesKriegervolk.Daskönnen die Anderen nicht leisten. Schon rüstetFrankreichsein letztesAufgebotzund dieStoßkraftundWiderstandsfähigkeitrussischen Landsturmes läßt sichaus der Summe desvon Nikolais Kerntruppe bisher Gewirkten errechnen. UnserHeer ficht hinterdem Wall derGe- wißheit, daß, aufJahrehinaus,fürjeden Fallendensofortein Landsmann, mitkeimendem odermitgreisendemBart: einrü- stiger,in dieFeuerreihetreten wird.Nur Jhrseid,Seekkieger, unersetzlichSinktein Schiff:wirhabenkein anderes auszusendenz könntenauch währenddesKrieges nichtneue Mannschaft so schu- len, daßdieBedienung derFeuer werfendenKolosseimGrößten undKleinstensicher verbürgt,gegen allesUngefährgefeitwäre.All- zugroßistdie UebermachtderZahl.Geduld mußEuerSchildsein.
DerLandkriegisteinerGroßindustrieähnlichgeworden(einer, dieunwirksambleibenmüßte,wennnichtheldensinmnichtTodess verachtung ihre Borarbeiter wären).Zufallslaune istaus dem Bereich dieses Krieges verbannt. Dieihn vorbereiten undleiten, knausern niemals amMaterial; wissen, daßderbesteStoff stets derbilligste ist. Auch,was derGegnerzuleistenvermag; wiestark er, wiegeschwindist;woauf seiner HautdieungehürnteStelle; welches Gelände ihm günstigundwelchesgefährlich.Siehaben errechnet, welche Masseneranjeden Ort werfen,wieihman nition und Nährmittelsichern,wodieBerbindunglinie ihmzu lang werdenkönnte. Daraus ergiebt sich,"was sie selbst brauchen, damit feindlicheUeberlegenheitnichtderTruppedieLustzümAns griffdämpfe.Werdasmodernste GeräthunddietüchtigsteVe- dienungmannschafthat,siegtaufdemHändlermarktundaufder Waistatt. DieKriegsbereitungals Großindustrie,Kriegergeist
Werdet nicht müde! 369 undsoldatischeZuchtalsjedeLebensregung bestimmendeMächte:
auchdaist gewichtigeVürgschaftunseres Sieges. BeiTannen- berg wußteeinrussischerCorpsführernicht, daß seineMunition weithinter ihmimSumpfsteckte,undweigertedrumdieWaffen- streckung,alsGeneralmajorvonLudendorf,demdeutscheFlieger diegute Postgebrachthatten,ihn dazu aussordernließz nacheiner Weile mußte sein Corpsdas Feuereinstellenundsichergeben.
Solcheskönnte bei uns nichtgeschehen. Daß nichtjede Berpfles gungskolonne denTruppeutheil,demsiezugedacht war,Pünkt.ich erreichte,wirddurchdieMarschlcistungdesdeutschenHeeres,eine inkeinemKrieg jegesch-.1ute,erklärt.FürallesErlangbareistvon weitsichtigemWirthschaftersinnso klugvorgesorgtwieinEssen, Gelsenkirchen,derBadischenAnilinfabrikodereinerandereans dustriegesellschaft.(Nichtnur fürdenHeeresbedarf.Dem Leiter·, eines großenGaswerkes wirddieAnkunfteines Kohlenzuges gemeldet. Seltsam, sagter;ich hattenirgends Kohlebestellt. Die, hörter,brauchenSie auch nichtabzunehmen;derGeneralstab, derindennächstenTagenalleGleise fürTruppennachschübe brauchtunddemPrivatgüterverkehrdeshalbdieStreckesperren muß,wollte derIndustrie, dienichtzufrühinseinen Planhin- einblicken durfte, Verlegenheit ersparen undläßtallenWerken, denen Mangel schädlichenStillstand aufzwingen könnte,Kohle zufahren.Jm DrangeinerArbeit,derenBewältigung fastüber Menschenvermögenzugehen scheint, hatderGeneralstab also noch an dasWirthschastbedürfnißderdemGemeinwohl dienstbaren Aktiengesellschaften gedacht.Das machendiebetreßtenHerren inLondon, Vordeaux, Petrograd ihm nichtnach.)Tollkühnheit kannmehrwagen, als imAugenblickdurchführbar ist,und den Feldherrnnöthigen,denFlügel,derzu keck vorwärts flatterte,be- hutsamzurückzubiegen.EineArmee, derBrot,Tabak,Wasser fehlt,kanneinmal früher ermatten, als ihr,diesechzehnstündige Märschemunterüberstand,zuzutrauenwar.AndereRechenfehler sindin demvon soldatisch-industriellemPreußengeistbewachten Landkriegunwahrscheinlich Zufallstückewirdihm seltenerzum VerhängnißalsWetterschlag einem Bergwerk. Für jedesvon wachem Verstand ahnbareEreignißistvorgesorgt.
Einen Seekrieg gewaltiger Flottensah unser Jahrhundert nicht.DieHolzkähnederSpanier waren den Amerikanern kein
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370 DieZukunft.
ernsthafterGegnerTJDCrUeberfallinderTsushimastraßebescherte denJapanern billigen Ruhm; schondieNavigation bürdete dem Führerderschadhaften,anKielund RippenverschmutztenSchiffe, diesergrobkantigen,ungeübten,aus Werften,Fabriken,Schän- kenzusammengetriebenanussenmannschaftallzuschwereLastauf.
Nirgends wardausMarinekämpfen unserer ZeitErfahrungge-
«speichert,die demStrategen undTaktiker zuraunt, waskeinLehr- buch ihmsagenkonnte.Ungehemmtwaltet hierZufall.Wir zwei- feln nicht, daß Jhr, deutsche Seekrieger,die Wunder vonLüttich, Namur, Belforterneuen würdet;daßEureFeuerschlündemäch- tiggenugsind,ummit einemTresser,einem einzigen,den feistesten Dreadnought in dieTiefezu betten unddenMastriesen zubesie- -gen,dermitdemRufnamen des lnvjncibleprahlt.DemTapfersten aberentsinkt,wenneinGeschwader ihnvon allenSeiten mitglü- hendemEisenund Sprengstoffbeschüttet,endlichdiesiebenfach gehärteteRüstungwie einzerschlissenesLinnen. DerSchaumünze, dieandenUntergangder Armada erinnern sollte,wardderde- miithig frömmelndeSatz eingeprägt: »GottesOdembliessiehin- weg.«TrotzdchhrnichtzwölfDutzendDominikanersammteinem GroßinquisitoranBord habt,könnte Euren Schiffenkein Orkan so gefährlichwieeinstMedinaswerden ;dochjeder Sturm,der das Zielen erschwert,müßtedenGegnerbegünstigen,derBerlorenes rasch ersetzenkann. Geduld seiEuer PanzerschildDurchUebers rumpelung, dievereinsamte Kreuzeraus demGischtpflückt,und durch Stachelrede,dieEuchalsschlachtscheu verdächtigt, möchte lEngland denFeind aussicheremGewahrsamin seineFallenlocken.
Täubet die Seele widersolche Versuchung; gehorchet nichtnur, weithr müßt,demVefehl, derNuhegebietet,sondern erfülletEuch mitdemGlauben anseineNothwendigkeitUndwären dreiViers telderBritenflottezerstört:dasletzteViertelbliebestärkerals das HäusleinBerwundeter,dasJhr,nachMenschenermessen,aussol- chemKampfheimbrächtet.Franzosen(die,wenn dieHauptmacht ihres Landheeresbesiegt ist, wohldenUnion Jackhissenwerden) undJapaner könntendieZahlderGefechtseinheiten schnellwies derhöhen;undauch ohne diesenZuwachs schwändeVritaniens AngstvordemEinbruchdesdeutschenHeeresinihr Jnselre·ch.
DieseAngstbrauchenwir;bis indenTag,dessenSonne dieOhn-
1:i.ihtFrankreichsundNußands jedem Auge einleuchtet, ist sie
Werdet nicht müdet 371 unentbehrlich Sitzet drum,Landsmänner,nichtmitgesurchter Stil nbeimkargenMahl inderMesse.Starret nichtschlaflosins Dunkel derschmalenKojeundgrollet nicht längerdemSchicksal, das EuchdiehehrsteWollust,denKamPfsdasOpfer sürsValers land.wehrt. SchonetdieNervenkrastzsonst lahmt sie,wenn Ihr denHalsdesKaltbliiters drosselndürftsederDeutschefühl-,dasz auf Euchdiehätteste Pf.icht lastet.Jederistdankbar fürdie Er- füllung.Dämmet,Ossiziere,Soldaten, Matrosen, das heiß strö- mende BlutlAuchJhropsertderdeutschen Gottheit. Lebend seid JhrdieSorgeEnglands.Diedarf erstmitihm sterben.
Asm od ai os.
»Frankreich hateine ungewöhnlichguteErnte,derenEin- bringungdurch die Mobilisalion und denKriegdurchaus nicht verzögertworden ist.« »Die deutsche Diplomalie hat sich soins Lügen gewöhnt,daß ihrdieRückkehrinklareundschlichteWahr-i heil schwerwerden müßte. JhreDepeschenfälschungenerinnern an Bismarcks StreichmitdemTelegrammseines Königs. Nuß- iand sollteisolirt,dieFrontder Verbündeten gesprengtundjede Niacht einzeln derdeutschenherrschast unterworfen werden.Jetzt sängt Ruszlandan,das DeutscheReichzuisoliren, dessenPresse nun, endlich,zugeben muß, daßdierussischen SiegedenReichs- bestandgefährden.WodurchwürdeDeutschlandsLagenochun- bequemer? Durchdiefeste Klammer,indieunsereArmeendas deutscheHeer einzuzwängenbereitscheinen.DerPlandesberliner Generalstabes,unsin einemMonatniederzuringen,vonWestdas Qeerdann nach OstzuwerfenundNußlandzuschlagen,ist"schon heuteals unausführbarerwiesen. DieWehrmittel dergegen DeutschlandsFrechheitBerbündetensindunerschöpflichundder Quell ihrer sittlichenKraftkannnichtversiechen.Mit ihnen istdie Wahrheit, istdas Recht;undweder dieLügenderdeutschenDi- P oinaten nochdieabscheulichen KünstedesGeneralstabes können das Vertrauen derVö.ker erschüttern,dienichtbesiegtwerden wollen« »JnBerlin undinMünchenwurde eineossizielleVe- sgcisterungerkünsteltzindenKleinstädtenundDörsernabersieht man allmählichein,welches UnheilderKaiserüberDeutschland gcbwchk hat. Mehr nochals dieNiederlagewirddieHungers- molhgesürchtetDaoorzittertderNeichstewie derAermste. Manche
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372 DieZukunft.
Familienhat-dieAngstzurAnhäufungungeheurenProv7anies getrieben. Deshalbwird jetzt hierJederhartbestraft,indessen Besitz mehrLebensmittel gefunden werden,alserinzweiTagen verbrauchen könnte. Schwarzseher selbst müssen bekennen, daß wir,inFrankreich,nochweitab vonsolchemZustandsind.« »Die ZuveisichtderpreußischenOffiziere ist gewichen, seit sie wissen, daß England uns auchzu Land helfenwill.« (Le Figaro.)
»Die Verzweiflung derDeutschen zeigt sichinihremVe- ins:hen,umjeden Preis dieOeffentliche MeinungAmerikas für sichzugewinnen.TagfürTagüberschwemmendesKaisersDie- ner, aufseinenVefehl, dieZeitungenmitZuschriften,derenZweck aber stetsdurchdenzornigen WiderspruchderLeitartikel ver- eitelt wird. Nun istgarHerrDernburg,der dasberliner Kolos nialamt geleitet hat, nachNew Yorkgekommen,um die Ameri- kanerzuüberzeugen, daß ihrJnteressesieandie SeitedesKaisers weise.Vergebens. DieselbeZeitung(Aew YorkTimes),inder erdieBürgerderVereinigten Staaten umschmeicheltund die- Engländerangeklagthat, antwortetihm: ,DasUrtheilderganzen gesitteten Menschheit hat Deutschland verdammt; undkeinSieg seinerHeerekönntediesen Spruch mildern. Jeder Amerikaner,.
dernichtdeutschesBlutindenAdern hat,verurtheiltDeutschlands Handelnundhält für erwiesen, daß dieses ReichdenKriegge- wolltundherbeigeführthat.««(The Daily Mai1.)»Berwundete,die indieHeimath zurückgekehrtsind,berichten, daßdieDeutschen sich fastnur aufihreArtillerieverlassenunddemVayonnetteans griffausweichen.«(Nowoje Wremja.)»JndenForts vonLune-
·
ville wurden fünftausendDeutschegetötet.FranzösischeArtillerie hatte sieüberraschtundzweiStundenlangbeschossen.Alsnurnoch dreihundert Deutsche kampffähigwaren, entschloßder Kommans dantsichzurbedingunglosen UebergabederFestung« (Rjetsch.)ss
»Mindestens hundertEisenbahnzüge bringenausschottischenund nordenglischen Häer russischeTruppen nach Süden; von dort sollensie nachFrankreichbefördertwerden« (Politiken.) »Unsere Flotte hat so gut gearbeitetunddasMeer sogründlichgesäubert, daßderSchiffahrtkaumnoch Gefahr droht.Mitdenpaar deutschen Kreuzern,denen im·AtlantischenundimStillen Ozeanbalddie Kohle fehlen muß,werden wir im Winter abrechnen.DieRisiko- prämienfürSegelschiffesindnochimAugustraschgesunken.Eine
Werdet nichtmüde! 373 entscheidendeSeeichlachk unddieZeitdesKiiegsrisikos istvor- iiber.«»Die belgischeEfenbihnvernnrltung hat tausendLokomo- tiven undeinen großen Theil ihrerWagons nachFrankreichge- schickt.Diebelgischen Schisfmakler fordern unsereNhederauf,sich zurUebernahmedesbishervondeutschenSchiffenbedienten Per- sonen-undFrachtverkehrs bereitzuhalten-«(511ij)pingandMer- eantileciazette.)»Den erstenrussischenSoldaten,die inBerlin ein- rücken,isteineGeldspende zugedacht, fürdie inPetersburg schon zweihunderttausendRubelgesammelt wurden.« »WennD utschs land fortsährt,belgischeStädte zuzerstörenundihnen Kriegs- steuerabzupressemwerden die in denBereinigten Staaten an- sässigendeutschenStaats bürgereine Milliarde aufzubringenha- ben,mitderVelgienvon seinem Verlustentschädigtwerden soll.
Diesen Entschluß hatPräsidentWilsondemDeutschen Kaiserin einerDepesche angekündet.«(Neptune.) »DieBewachungdes bel- gischen Eisenbahnnetzes ist deutschen Matrosen übertragenwor- ..den.Darausmußman schließen,daßdieErsatzmannschaftschon verbrauchtist.«(AgeneeHavas.) »Schonamsiebenten September hattendieNussen dieUmzingelungdergalizischenFestungPrzes mysl begonnen.ZweiundachtzigtausendOesterreicherwaren bis dahinvondenrussischenArmeengefangenworden.«(Reuter.)»Am zsveitenSeptembersollderDcutscheKaiserimbrüsselerHotelBelle-
vue gewesen sein«Abends etnannte erdenGeneralvonLüttewitz zumStatthalter inVelgien. JnderselbenStunde saßderKrous PrinzimlaekenerKönigsschloßbeimFestmahl.« (Times.) »Die französischeKrankenpftegerinMariette Jony hatinNancyvor demRichterbeschworen,daß zwei Bayern,einOffizierund ein Gemeinenvorihrem Auge aufdem SchlachtfeldvonMoncel zwei verwundeten FranzosendieOhren abschnittsen.DerOffizierhat dann aus siegeschossenundihrenArmverletzt.Alssieaus der Ohnmachterwachte,lagen ihre Gefährtinnen, die,wiesie selbst, dieBinde desNothenKreuzestrugen,totnebenihr.«(Berichtder FrauzösischenGesandtschaftinKopenhagen.)»Rußland hatbis- her füusMillionenMann insFeld geschicktundzweiMillionen Iönnen sofort folgen.Das russische Heer istinDeutschlandviel weiter vorgedrungen alsdasdeutscheinFrankreich.«(National- 1idende.) »VondenDeutschen,dieeinige TausendOffizierever- toten haben, istdieJnitiative jetzt aufdieFranzosenundEng-
374 DieZukunft.
länderübergegangen.«(ijes.) »AufdemwestlichenKriegsschans platzhatdieBernichtung desdeutschen Heeresbegonnen. Die Truppen,derenVewegung früherfestundsicher war,sind erschlafft undmuthlos. DerrechteFlügelist geschlagenUnd zumRückzug aus Amiens undArras gezwungen worden. AuchLillesollvom Feindgeräumtworden sein.DenübermüdetenLeutenfehltRahs rung undMunition. DerFluthfolgtdieEbbe;demEinbruchder Rückzug« (Dai1y chronjc1e.) »DieDeutschenfliehen. Wenn wir, wiejetztschonwahrscheinlichist, siebisanihreMunitions und Verpslegungskolonnen zurücktreiben,wirdihreVerwirrungnoch ärger, ihreErschlasfungnochsichtbarerwerden.«(Daj1yTelegraph·) Solche Stimmensammlungdünktmichnützlicherals dieRufe, die,derdeutschenSacheGerechtigkeitzuerflehen,vonderReichss zinneübers Meer gesandtwurden. Sieklangennicht gut;und würden, auchwenn ihreFormvonstärkererDialektikerkunstge- fügtworden wäre, draußen dochnur alsder Ausdruck zaghaft unruhvoller Sehnsucht nach Beifalloder mildemSpruch gedeutet.
Wirstellenunsnichtvors Schiedsgericht,magihmHerrWilson oderHerr CarnegievorsitzenzundtragenHohn heim,wenn wir mitbleicher LippeumdieZubilligungmildernder Umständebitten.
Hunderttausend habenindensechsWochendeserstenKriegs- theilesgeblutets Großer noch istdieSchaarderVerarmten,dem halben ErtragmühsamerLebensarbeitRachtrauerndenUndnun solleinFremdling entscheiden,obunserHandelngutoderbös war, demdick wattirten GewissendesDutzendbürgersgenehm oderzuwider? FühltderhöchsteReichsbeamte sichderVerthei-
·digung,derEntschuldigungbedürftig,somagerseinen Schreiber- train vorschickenzinden Stunden werdenden Schicksalsselbstaber derSchußlinie fernbleiben. ErschwächtdieGemeinschaft,wenn erseine Redlichkeitund fromme Treue betheuert,undschmälcrt denneuenRimbus desKriegsherrn,wenn erihn ersucht,vorder
»Kulturwelt« sichvonAnklageundAnwurfzusäubern. Infan- terie, Artillerie, Kavallerie: dasindunseresRechtesBeweise.
Ueber diegebietederKaiserzandere taugen ihmnicht, seiterdes ReichesSchwertundSturmfahne ist.DieLügenderSippe,die unserHeerineineBande feigerMeuchler umfälschenmöchte, wollen wirpökeln,Kindern undEnkeln aufbewahren.Antwort ? AlleRiedertracht bändigende bringtnur dieThat. Hindenburgz