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Die Zukunft, 22/29. Dezember, Jahrg. XXVI, Bd. 100, Nr 4/5.

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Yernueden290 Dezember1917. IV»Z.

Jahrgang 25

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Herausgehen

Waximilian Bari-en.

Inhalt:

Leu-Jerusalem .. .. . . . .... .. .... 99

Nachdruckverboten.

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ErscheintjedenSonnabend.

Preis viertekiäprklch6,50 Mars, dieeinzelneKummer00Pf.

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Berlin.

Verlag der Zukunft.

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(Darmstädter Bank)

Berlin Darmstadt

Breslau Düsseldork Frankfurt a.di. Halle a.S. Ham- burg Harmover Leipzig Plain- Plarmheim Plättchen Nürnberg stettia strasshurg i.E.stuttgart Wiesbacleu Rktienskapitalund Reserven 192Millionen Mark

Centkalcx Berlin, schinlcelplatz 1-4

30DeposjtenlcassenundWechselstuben in Berlin undVororten Ausführung aller banltmässigen Geschäfte Anlagevonscheel-KontenzurFörderungdesbargelckosenZahlungsretlkehrs

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TBteZukunft -

Berlin, den 22X29.Dezember 1917.

7. IN «

Neu-Jerusalem

Die Stadt des Friedens.

«ber denMauern svon JerusalemkannindieserWeihnacht zumerstenMal wiederdieKreuzsahne,dasLabarum des Großen Konstantin wehen:das vonchristlichemKriegergeistge- borene Banner. VondemQuerbalken,der dielange, ungeschmückte Lanze durchschneidet,wallteinSeidenschleierherab,dem die Bil- derdesregirendenKaisersundseinerKinder eingestickt sind.Die goldeneKrone,dievonderLanzenspitze sunkelt,birgtdasgeheim- nißnollehrwürdige Monoaramm, zu dem dieAnsangsbuchstaben derNamensworte Jesus ChristussichdemKreuzeszeicheneinen.

FünszigKriegernvonbewährterTapferkeitundTreue hatteder CaesarAugustus,dannderoströmischeBasileusdieVewachung desPalladionsanvertr aut;fünfzigdurchhöherenSoldundRang aus derReihe gehobxnen Männern,diedas Labarum indie Schlachtwider dieFeindedesChristus trugen undunter dem Schleierschirmsichunvetwundbar glaubten.Wird blonden Bri- ten nun, weilihrHeer,als dieHerzmitte zwischenfranzösischen und italischen Flanken, dieHauptarbeitsürdieEroberungPa- lästinas (und Mesopotamiens) that, dieWachtamLabarum zu- fallen? Daßes überJeruschalajimwieder«wehendürste,istein Ereigniß, dessenSonne nausgangkeineErdgeschichtejevergessen wird.Die bunte Biographie derStadt,aus derMohammed,nach geradevierJahrhunderten kaumnochangesochtenerHerrschaft, vor denFeld zeichendesGekreuzigten wich,istintausendBüchern bewahrtwotden. Keinspäteressprichtvonihrmitso zärtlicherJn-

s

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100 DieZukunft.

brunstwiedasAlte undNeueTestament. »AlsAdonaiiZedek, derKönigvon Jerusalem,hörte,daßJosua,nachJericho,Ai ein- genommen und mitGibeon den vondessen Einwohnern gewünsch- tenFriedengeschlossenhabe,sandteerzu denvier«Aachbarköni- genundließ ihnen sagen: ,Kommetzu mirheraufundhelfetmir Gideon schlagen;denneshatmitden Kindern JsraelsFrieden

-gemacht«-ZuJosuaabersprachderHerk: ,FükchteDichnichtvor ihnen;dennichhabesieinDeineHandgegebenundkeinMann vonihnenwirdvor DirStand halten.«Und Jahweverwirrte sie vor Israel,richteteeinegroße Niederlageunter ihnenan und warfvom Himmel großeHagelsteine ausdieFliehenden, deren mehrvon denSteinwürfenstatbemalsunter Schwertstreichge- fallenwaren. AuchübereinundreißigKönigegabderHerrden Kindern Jsraels denSieg;und Alles traf ein,wieerverheißen, undfielkeinWort kraftlos hinvon all dengutenWorten,dieer zuihnen gesagt hatte. Doch gelang ihnen nicht,dieJebusiter aus Jerusalemzuvertreiben,undleben dortmitihnenbisauf diesen Tag.Ehe aberJosua,der inshundertundzehnte Jahrging,starb, richteteerunter derTherebinthezuSichemeinen großen Stein aufundsprachzu dem ganzen Volke:, Dieser,der alle vomHerrnzu uns gesprochenenWorte gehörthat,seiwider Euch Zeuge,daß JhrEuren Gottnichtverleugnet«oUndJsraeldientdemHerrn.«

Nuns Sohn, der,alsderWipseldes Stammes Evhraim,Josua, Jeschua, Jesus geheißen wird, hatdas vonGottes Gnade aus derHeidenherrschaft erlösteVolk trockenen Fußesüber denJor- dangeführt,mitderAthemgewalt,die aus denHalljahrsposaus nen seiner siebenPriesterwehte,amsiebentenTagdie Mauern von JerichoinSchutt geworfenundden Arm weithinüber das Gelobte Landgereckt;dochdieJebusiterstadt,das Salem derKas naaniter, ausdemJerusalem wurde,nochnichterobert. Melchi- sedek herrschte,alsPriester-KönigindervonIsraeldamals So- lymagenannten Stadt, währendAbraham,aus Mitleid mitsei- nem Volke,Lotundanderen Sodomitern, gegen dieAssyrerins Feldzog, mitdreihundertfünfzehnMann ihr gewaltiges Heer schlugunddamit bewies,»daßnichtdieZahl,nur dierüstigeTaPser- keit derKrieger Entscheidung verieiht«.Melchisedek hatAbra- hamunddessenMannschastbewirthetundmitallemsürsNächste nöthigenLebensbedars ausgestattet.EinWerk männlichliebrei-

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Neu-Jerusalem 101 cherHilfe:davonberichtetdieersteKunde,die ausderStatt des Friedens biszu unsschallt.Undweshalb batJoiua,dissena tes, tiefinErinnerung tauchendes Augeeinunddreißigvon seinem Heerbesiegte KönigeandenUiern desJordaniah,dieEsoberung Jerusalemsnicht unternommen? NocheinegewichtigeBotschaft trägtaus demselbenWeitgervitterlochuns der Wind zu.Was derHerrinsOhr geträuft hatte,kamvonderLippedes Moses- Zöglingss»GwßeUUd möchligeVölker vertrieb ervorEiich Und bisaufdiesenTaghatnieEinerEuch widerstanden,derean.-der Tausend insWeite jagt. WoJhraberandere Bösker unter Euch kommen lasset,damüssensie Euchzu StrickundNetz,zuStachel undGeißelwerdenzundsolcheWendungwirdEuchdasguteLand nehmen,dasJtrnun habet.«Sowarnte dieStimme, der einen Taglang,zutheon,das LichtderWeltgehorcht hatte,dasGestirn überfinsterer,nochnichtdurch HeilandsthaterlösterWelt.Bor Je- rusalemsprach Jeschuagegen Annexion fremden Bolksbesitzes.

Seine Erben (wannwar einErbezuweiser Erwägungdes Möglichenso willigwieder Erwerber desGutes?) haben die untere Stadt besetztund deren Bewohner getötet;die Mauern derOberstadt abernichtzubrechen vermocht. DieBenjamiten htbensichdannmit der Steuer begnügt,dieJebus-Sokym Izahlte, und,wiedieüberlebendenBürgerderStadt,stiedlich ihrenAcker bestellt. ErstKönigDavidhat,imdreiunddreißigstenJahrseines Lebens,imdritten seinerRegirung,die Stadt denKanaanäern entrissen.Diehatten, ihmzuHohn,die Mauern mitBlinden, Lahmen,Krüppeln jeglicherArt besetztunddem König gekündet, schondieseBesatzungwerdeausreichen, ihmdenEinzugzuweh- ren. Darob schäumtdasBlut desHirten aus,dereinstdenGo- liathschlug; schnelleWirkungseines Sühnerwillens seiAnderen Warnung undSchreck. Schon steht sein Heer herrschendinder Unterstadt. DieSchwertgewalt,Rang und Solddc s Oderbefehlf«- habets Dem,derals ErsterdensteilenAbhangerklommen hat und in dieBurg eindringtt Aus Allen glüht Eifer; Joad,des Königs Neffe, erringtdie Würde desFeldhauptmannes. David ziehtindieBurg Zion ein, zwingtdieJebusiterzuschkeunigem Rückzug,giebt ihremSalem denEhrennamen der Stadt Davids, läßt sie,aus demStein,aus demCederrholz uxidvon den Bau- meistcrnundBildnerin die derTyketkönigHlkam ihmgeschickt

s.

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102 DieZukunft-

hat,miteinem Königspalastschmückenund umringtBurgund Stadt mit einer neuen Mauer. Fottan ists seineResidenz(Joab, imFriedemStadtkommandanyz undschöne,vor TodundAus- wanderung bewahrteJebusiterinnen gebären ihm elsSöhneund eineTochter.DerName Solyma (Schutzort),den, nacheiner vonFiavius Josephus erwähnten Meinung, schonHomerzur Bezeichnung des aus dieseStättegebauten Tempessgebraucht hat, verschwindetaus derGeschichte.SyrerundPhöstikerschaa- ren sichzuPalästinas Philistern undgroßeHeerhausen wälzen sichgegendieMacht Davids, denJubazumKöniggekrönthat.

Darf erdenKampf wagen?Noch nicht, sprichtderHerr: .Wende Dichinden Rücken desFeindesUndlaßDein HeerimWalde derTrauer warten,bis Du aus denBaumwipselndasGeräusch desSchreitens hörstundinwindloserStille der Wald inBewe- gung geräth:dannerstistDeineStunde. JndemWipselrauschen istderSchrittJahwes, Deines Gottes, derauszog.diePhilister in Deine Handzugeben.« (Von demSamuel desAlten Testa- mentes empfingShakespearedasMacbethmotiv vondemWald, indessenWandeln Entscheidung naht.) Also ists geschehen. Und zur-WeihedesSiegesward vonallenPriestern,Leviten undden edelstenJünglingendie LadeGottes ausKariathiarim in Davids Stadt getragen. Wie Epheuum stämmigeMannheit, sorankt Harsenton sichumPosaunenschall. Jsrael jauchzt seinem Herrn.

Jndünnem Linnenkleide tanztDavid vorderLade.Undda Mi- chal,Sauis Tochter, alsodenKönig hüpfen, inbrünstigimTanze sichdrehen,denKönig springen sah, verachtete ihn ihr Herz.

Davids Sohn Salomon wettet undschöntdieStadt, reckt, alsSchutzundZier.aus denMauern hoheThürmeundläßtvon syrischenArbeitern denPrunkbau desTempels,desKönigs- palastes beginnen.ZwanzigMonate lang (587) liegtdasHeer Aebukadnezars,, desKönigsvon Babylon,vorJsrusalem, in dessenMauethunger undPestdemFeindverbündet sind.Aus demSeherhirn desJeremiasströmt schrille Warnung. SeinVa- terland istdasWort Gottes, ist,was derBürger hellererJahr- hunderteMenschheittaustzundwandelbares Stückrverksind ihm abgesteckteGrenzen. »WarddasVolk nichtgetäuscht,daihm Friede,einherrlich langer Friedenstag verheißen wurde? Bis andieSeele dringtihmnun dasSchwert.Vondenkahlen Höhen

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Neu-Jerusalems 103 derWüstekommteinscharfer Wind zu derTochtermeines Bol- keszwieSturm sind seineWagenunddieRossedavorschneller als Adler. WascheDeinHerz rein,Jerusalem:dennso langeBos- heitinDir haust.wird Dir keineRettung.Dochmein Volkistnär- tischUnd WillnichtfehevxdaßihmZerrüttungnahtzBöseszuthun, istesweise,verstehtabernicht, Gutes zuthun. Durchstreifetdie Gass-n. fuchetdiePlätzeab:und findetJhrEinen,dersicheng ans Recht hältundTreue wahrtJo seiAllenvergeben.Sieaber, set-itwenn sieiptechem.SowahrGetriebe-dann lügt Weste-de Wollet Ihr durchHunger,Pest, Schwektstkeich sie-heut Vkinget EureHälseUnter dasJochdesKönigsvonVabel: sonur werdet Jhrleben. WeilJhrvomPfad Gottes, derTreue,desRechtes gkwichenseidundalleheiligenBande zerrissenhabt,deshalb ist der Löwe,derSteppenwolfundderPanther widerEuchinfeind- lichemBundUnd istkeineandere Rettungalsdurch Neue,durch ehrlicheReinigungderstörrigenHerzen.Unseres HauptesKrone fiel. Wehuns: denn wir haben gesündigt.«Alles sagter, was werden müsse,voraus;willnochim Kerker-,inden er(alseinFlau- machet) gesetztist,nichteinemstummenHund gleichen.Bretter aber schlepptderAnhangHananias,desLügenpropheten,nachund viel größeristsein Maul, das alltäglichwieeines Löwen brüllt. An StrickenwirdJeremias aus demGesängnxß,daß seineWarners stimmeniewieder hörbar werde,in eineKothgrube gesenkt,die fast nochärgerstinitaisDruckschwarstrsatzundderenSchlamm ihnbisan dieNasenflüqelbesudelt.Aus dieserLebenskefchr befreitdenSeherder Wille desJudenkönigs Zedekias,demsie einarth opischerDiener undGünstling gemeldethat.3udem Kö- nig,der ihnheimlichkommen läßt,sprichtJe-semias,als das Ge- wssendesPokes:»DuundDeinHaus,Jhrwerdet lebenund Jerusal«mwird nichtinAsche sinken,wenn Duhinaus-gehstund demKönigvon Babeldie Stadt räumest. SonstaberwitstDu nicht demSchwert, wirddie Stadt nichtdemFeuerde« C Jaldäer ent- rinnen.« HungerundSeuche höhlendieKraftdesVotkes,jdas dennochinaus«-dauernderTapferkeit rühmlichmitdemwilden Feindwetteifert.·Derwüthet grausaminderendlichgefallenen Stadt. PündertdenTempel,raubt dasGold-undSixberrxeräth desHerrn,dasVonSalomon gestier Weihwasserbecken,dieErz säulen,Leuchterund Tafelnaus lauterem Gold. Auchausdem

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1 04 DieZukunft

PalastwirdAlles geraubt,was gleißt,Zier-soderNutzwerthhat.

Danach:HäufetFeuergarbenringsum;bis dieStadtdesFriedens wüstemErdboden gleich ist.DermitWeibern und Kindern ge- floheneZedekiaswirdbeiJerichoeingeholtundvor Nebukad- nezar(Nabuchodonosor) gebracht.DesBabylonietsGrimmschilt ihn undankbaren Frevler; weilereinen Vertrag brach(ber ihn denBabyloniern inBotmäßigkeit verpflichtete),alsodas dem MenschenHeiligsie schändete,habe ihnGottgestraft.Demsittlich Blinden wirdauchdesLeibesAugenun geblendet.Alles Juden- volkmitihmnachBabyloninGefangenschaft weggetrieben.So endet,imSchicksaldeseinundzwanzigsten Sprossen,DavidsGe- schlecht.Erlischt?NeunzehnhundertJahrenachderSintfluth.Bier- hundertsiebenzigJahre,sechsMonate undzehnTagehatteder Tempel himmelangeragt. Das ihmentwendete Geräthweihtin Babylon Nabuchodonosor denGötternseines Hauses.

Aus derbabylonischenGefangenschaftentläßtderPerser- könig KyrosdieJuden. Gestattet ihnenden Aeubau desTem- pels,schenktihnenDrachmen undWeizenmehlund schickt,mitihrem Gemeindeältesten, seinen Schatzmeister voraus, daßeralles Ge- raubte zurückbringeundaus gegsättetemMarmor dieFundas mente desTempels lege,dessenBaukostenKyrosaussichnimmt.

DieBestechlichkeitderSatrapen und Bauleiter stautdenFluß königlicherGüte.Während KyrosimFeld steht, zwingtdas Gold ondGezettelbenachbarterJudenfeindedieBauarbeitinsStocken.

Und dieFortsetzungwirdvon demJähzorndesnächstenKönigs, Kambyses,verboten. Derschreibtan denKanzlerderSyrcr,der ihngegenJuda aufgehetzt hat: »Nati)demEmpfangEures Warn- schreibens ließichdieGeschichtemeines Hausesdurchforschenund vernahm, daßihmJudastetsfeindsätigwar.D-amit derAuft ührer- geistdieses Boxkesnicht noch höher wachse,verbiete ichdenAus- baudesTempels«.AeunJahre lang ruhtdieArbeit. DieWie- deraufnahme erwirktderGemeindevorsteherZorobabelvondem ihmgnädgen PerserkönigDareios. DurchdienachdemUrtheil desHerrschers klüqsteAntwort aufdiePreisfrage,welcheder vier Gewalten Wein,König,Weib,Wahrheitdiemächtigstefei.vHoch istderHimmel, schnell derLauf seiner Sonne,großdieErde. Him- mel,Sonne undErde aberbeherrschtundbewegtderWilleGot- tes,der dieWahrheitist.Diealso throntalsdiegrößteMacht,

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Neu-Jerusalem 105 ewig, unsterblich, unansreßbarvomRostdesUnrechtes. Weil WahrheitwedermitSchönheit nochmitNeichihumPrunkt,kannihr dieZeitunddersufall nichtsrauben.SieistdasGesetz,dasRecht Und inihkWohntGolf-«EinPutpurkleid,Vett,Ketle undBecher aus Gold-einen mitGoldgeschirrtenWagenundeinenVyssuss hut hatderKönigdemFinderderbestenAntwortzugesagt;auch solleerneben ihm sitzen undals VetterdesKönigs gelten.So tiefaberistervonZorobabelsAntwortbcsfriedigt,daßeralsGna- denzuwageobendrein dieErfüllungeines Wunsches verspricht:

Unddieser WunschbautJahwesTempelundfällt, ihmdasGe- l älk zufügen, aufdemLibanondiefestestenCedern.AuchXrrxes istdenJudengütig gesinnt.Unter Artaxerxesbringen Hamans Ränke sieinGefahr,von der dasBuch Esther berichtet.Als der MakedonenkönigAlexanderaufseinemSiegeszugderStadtnaht, findet er siebekränzt,allesVolkinweißenGewanden,den Ober- priester imGoldornat und aus Aller Kehlen grüßt ihnfroher Willkommensrus. VordemPriester, den,indemselben Gewand, einstderTraum ihm gezeigtunddessenMund denSchlummerns denzumWagnißdesZuges nach Asienermunterl hat, kniet, jedem Fremdvoli zuStaunen, Alexanderzläßtvonihm sichinden(noch immer nichtvölligvollendeten Tempel) führen, ehrtdortJsraels Gott;undschöpftaus derWeissagungdesBuchesDaniel,das ihmvorgelegtwird,einGtiechewerdedasPerserreichüberwinden, dieGewißheit,dieservon Vorsehung Auserwähltezusein. (Al- baner: darfersichnichtdenbesten Griechenzuzählen?)JedemBe- igehren der-Judenisterwillfahrig:mindertdie LastihrerAbgaben, läßt sieindenWehrdienstzu undgestattet auchden in Medien undBabylon wohnenden,nach ihrem mosaischenGesetzzu leben.

Allgewaltig istWahrheit:denninihrathmct Holl;undGottes Hausist derTempel.Darf ihn Schmachbedräuen?Von Römern witdsie ihm angelhan.Pompejus herrschtinderStadt,imPalast;

kann aberdasvon einertiefenSchluchtundeinerstarkenMauer umrandete Tempelviertel derMannschast destreulosen Aristois bulos noch nicht entreißen.Von derNordseiteherberennt ers;

läßtesvonSchieudermaschinen,diesein Winkaus Tyros herbei- rief,mitGeschossenüberschütten.Nuranjedem Sabbath schweigt der Mund desGeschützeg:weilan diesemTag,demsiebenten jeglicher Woche,frommeJudenheit nur inosfenerFeldschlacht

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106 DieZukunft

sichwehren darf, nützendieRömerdieRuhestundenzurHöhung der Wälle undAngriffsthürme,von deren Unterstand aus das Wurfgeschoßtrefflicherwirkt.Mit geschmeidiger Schlauheit noch- desFeindes Tugend,seinensrömmsten, edelsten Wahn Zins bringenzulassen,befiehltim Krienglichtund Siegeswille.Durch dieetsteBresche dringtSullas SohnCornelius Faust11s.Zwö1f·

tausendJudenverbluten,perbrennen,verröchelnnachfreiwilligem Angstsprungindiejach·abfallendeSchlucht. Pompejus stürmtin denTempel,indasAllerheiligste,dasnur demthsspriesteroffen sein soll.DocherwahrtdieMenschenwürdedes Römers: berührt keinsderKleinodiem sorgt fürdieReinigungdervom Geschoß- regen geschädigtenRäume undbefiehltdas vom Gesetz vorge- schriebeneOpfer.JerusalemwirddemRömerreichzinspfltchtig, verliert dasdenSyrern abgerungeneLandandenCasal-, dessen Macht einPraetor mitzweiLegionenvertritt,und siehtdieKrone desJudenkönigs,dasVorrechtdesHohepristerstammes,in nie- deresKrüppelgehölzgleiten.Jeruschalajimverliert seineFreiheit, weilZwietracht,Haßunddes Neides gelbesGezüngeldasHerz derVolkhsitvergiftet hat.DenHaupttheil derSchätze,dieeisern- derJudenglaubeaus EuropaundAsienindenTempelgestiftet hat,raubtCrassus,deraufeinemZugwider diePartherinJetus salem eingekehrt ist. Währendergierigdieunersetziichen Tempel- vorhänge betastetund dasheilige Goldgeräthbeäugi,bietetder Priester Eleazarihm Tauschan:eineGoldstange,diezweihunder-t- ftinfzingund wiegt(Truggewicht:den-1sie istdick mitHolzploms blr1),wenn derRömer allesAndere an seinemOrtläßt«Crassus schlägtein,nimmt dieStangeundräumt heimlichdann dochden Tempel aus.(Salomonische Weisheit maginihren Schalen dem srommenGaunerdesOstens,demRäuber ausWestdengebühren- denRechtstheil zuwägen-)UntetHerodes demGroßenhebtJudaea sichaufdenprel irdischenGlanzeszund löst sichinderhastigen StreckungmählichausseinerWurzel. JstalteOrdnungModer geworden?Rie·hatJsrael Kampsspiel,Schauspiel gekannt;nie wolltedasWortvolksolches Spielkennemßerotsesnöthigtesihm auf. Baut indieStadtein mitüppiger Prachtlockendes Schau- spielhaus,in dienaheEbene einungeheures Amphithrater und rüstetinjedemfünftenJahrdemCaesakRoms einKampfspieh dessennieetblickter Pomp weitherdieMassen herbeizieht.Löwen,,

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Neu-Jerusalems I07 T Eger,Leoparden,Bärensahen siedortimKampfgegenMenschen, aus deren erbärmlichstem noch Gottes Odem weht.Hörenden RauschunheiligerMusik,dasGekeuchumdieWette gehetzterPier- de,dieherausgrollendenGewitter derVierräderwagen.Und wei-- dendasAugean denblankenGliedern der-Gladiatoren. J-des TheatersRund abersind ausGoid- undSilbergrunddieThateni desJmperatorsunddieBeutezeichenseiner-Triumpheabgebildet.

Jsthier NochJUDUMsJUhWessesteVurginderWüstederHeiden- heit? JstdieserGroße,der,selbstinKomoedie erniedert,denKönig- mimt, nichtderschlimmsteFeinddesGeistes,von demJsraellebt und in demallein esdauern,inumringenderDürre gedeihen kann? DasVolkmurrt ; unter einesBlinden Führungrottetsichs,.

denGehaßten ausderSchwelledesTheaters, seines Spielzeugs, zu töten. DerPlanwirdverrathen; derVerräther zwarinStücke zerrissenund denHundenzuFraßvorgeworsen,aberauch Herodes kannseineRachekühlen:dieHäupterderVerschworenen sammt ihrenFamilienhinrichten.GegendieVürgerwuthschasstersich«

neues Bollwerk; umgürtetdieFriedensstadt mitFestungem und fühlt doch,daßerdasVolksgemüth nicht mehrin denRingseines Wollens zupressenpermag.WolwächstdasWunderlraut,dessen Sastalle Wunden schließt,allenZornausbeizt?Jm achtzehnten JahrseinerRegirung beschließtHerodles,seinerHauptstadteinen Tempelzuschenken,wieJsraelsTraumkeinen je sah.DerTempel war,ist,bleibtewigdasAllerheiligstederJudenhetmath. Dem StifterdeswürdigstenTempelswirddrrErzseind selbstversöhnt.

WieHonigseimschmecktdieStimme, die,zum Volkzureden,.

sichgesüszthat. »Von Allem,was ich sürEuch, fürdseSchönung Eurer Stadt schon that,willich heute schweigen. Euchzu Liebe that ichs,zuSicherungEures Landes, nicht,mirRuhm anzus- pslanzen. Daß ichinjeder NothEuer Schirmwar undausNoth Euch aufdieSonnenhöhedes Glü ckesführte,dieJiraelsFußzu- vorniebetreten hat,müßtJhrwissen.Wozu prahlend nochdaran erinnern? setztaber willichdas Werk vollenden,das unsere Ahnenbegannen,alssieausdemKäfigdergroßenHure Babylon heimkehrten,dassie abernichtnach freiemWillen gestalten durften.

DiePersetn,dannMakedonen Unterthanen konntendemhöchsten Gottnichtdenseiner würdigenTempelbauen.Jchkanns.Von Got- tes GnadebinichKöntg,denrömischenWeltherrschernengbesreun-

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1 08 DieZukunft.

detundhabeinderlangen Friedenszeit, die meinWilleEuch bescherte,Vermögenund Einkunst soinsBreite gemehrt,daß ich, Gott fürallemirerwieseneWohlthatzudanken, seinenTempel in nieerschauter Pracht aufbauen undihnum diesechzig Ellen höhenkann,die biszuSalomons Tempelzinneihm heute noch fehlen.«Jauchztdas alsobegnadeteGewimmel nicht?Jst wohl vonfroherUeberraschung erstarrt.Nochimmer?Wieder,raunts, eineseinerTäuschungen,Selbsttäuschungenzwaswirhaben,wird

erniederreißen:undzurBewältigungdesRiesenwerkeswerden dannihmdie Mittel fehlen. Herodes muß sichinSchwichtigungs versuch herablassen;mußtausendLastwagen (zurAnfahrt der

—Steine)undzehntausendWerkmeisterdemVolkvorführen,tausend Priestergewande vor sein Auge spreiten,um eszuüberzeugen, daßderNeubau gesichert sei.Dann erstwirddesTempelsStein- lastabgetragen. HundertEllen hoch,hundertlangwirdJahwes neues Haus. Ganzaus weißemMarmor gefügliVom höchsten Mauersims hängeneines goldenen WeinstockesGoldtrauben herab;vondenJnnenthoren köstlicheTücher,indieBlumen und anderer Zierrathaus Purpurseide eingewebt sind.Den schim- merndenBau umarmen zweigewaltigeSäulenhallen;dieMauer, aufderfieruhen, gleichteinem steilenFelsundihreQuadern sind mit-Blei undErz sofestineinander gerammt,daß siefürdie Ewig- keitunlösbarscheinemBondiesemSockelragtGottes weißeVurg.

JndemMauerring hängendie imKampfgegen fremdeVölker erbeuteten NüstungemAus derNordfront hebt sichdasKastell, daseinHeiligstes herbergt:das Kleid,dasderHohepriesternur fürdieOpferstunde anlegen dars (unddas späterindieGewalt derRömergeheischtundvon ihnennur fürbegrenzte Fristden bittenden Juden überlassenwurde).Eingeheimer,nurdemKönig offenerGang führtvondemKastellandasOstthordesTempels; führt auchan diePforteeinesThurmes,indendervonVolks- zorn bedrohte König sichretten kann. KeinFremdlingdarf auch vnur denVorhofdesTempels,keinWeibjedas innere Heiligthum betreten;dasinnerste,dasden Altar einsriedet,nur dergeweihte Priester.UnddiesesJnnersteward nur vonPriesterhänden,die alleKünstedesSteinmetzenundZimmerersgelernthatten,ge- baut-Imachtzehnten HerrschastjahrdesHerodeswarder Grund- steingelegt worden; achtzehnMonde danachistderBauvollendet.

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