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Morgenblatt für gebildete Stände, Donnerstag, 31. October 1811, No 261.

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Nr o. 261.

Morgenblatt

für

gebildete Stände.

D on n e rst a g,- 31. Oct·ober,«« I 8I«I.

—- O wer auf fremde Lieder höret- UnddasVerdienstvom Rost der Jahre gernbesteht, SehmeinemDichter hold-undsorge, daß die Zeit DenLiingstentsehlafnenehretl

M,eher.

Ein Gedicht »

«v«votr , »

Johann G7rob«.

NebstNachricl

- -Sehriften.

Warnung.

Laß stolzen Muth dich nicht verblendenn Mein Freund, undnimm dich woblinAcht, Weildirdas Glück anallenEnden Bisher nach,Herzenslust geldcdh Alshätt- es,nimnxerlichzuwenden, GareinenBund mitdirgemacht.

DerfalschenGdttinn sorglos trauen, Heißt nachderWeilenSpruchsoviel- USE-MkdasEiseinLusthausbenen:

SkesstkcktSie uns gerneinblindes Stel;

Wk oftschone-Karten schauen, »

Undbringt«neIchberdasschlimmsteSpiel.

Em-MIWUVZEUklugerSinn begab-et, Kehrtsichmchtendek-—fatsche-nGlanz.

WenheuteRosen-onstnoch Met, Trägt morgendenCvpkessenkranz, Undwer-jetztstolzvor Anderntrabet, HinktspätermittmVettlertanz.-

Werkenntdas LoosderkurzenWochen?

Werweiß, wasichonderAbendbringt?

'

Oft wirddieWollustunterbrochen-»·

Wennman ammeistenlacht Und Fluch DrumhüteJedersny zUMichels- Wenn ihmgleichalleswohlgelmilks

)ten von dessen Leben und

EinSchiffer zieht bev gutemWinde

,Dieausgeblasnen Segelein: »

«

Das Wetterandert sich geschwinde, UndsendetSturm aufSonnenschein.

Drumlern’auchduvom Schiffsgesinde Fortunen -kluggenug zuseyn.

WerllebermutbimGlücke zeiget, Denhdhnt imUnglückJedermann;

Weraber-nie lichübersteigen UndPrachtinWohlfahrt meiden kann, Dennehtman, wenn sein Stern sich neiget- Mtt helfendem Erbarmen an.

-.’· Of

se « l

DerwackereSchweizer,welchemdasvorstehendeGe- dicht seinDaseynverdankt,hatte dassSchicksal,eine lange Reihevon Jahrenvöllig unbekannt zusehn.Die größtenBuch-erkennest schweigenvon ihm,odererwähnen seiner, wieAdelung inseinen ErgänzungenzuJ d chers Gelehrten-Leriton, nur flüchtigundunvollständig,und selbst derverdienstvolleHerausgeberderlbrischenAntho- 1ogie, dieser eben sosorgfältige-als geschmackvolle For-.

schernach den älternSchätzendeutscherDkchtkunsi,war, wieesscheint, nicht so glücklich- ihmaufdie Spurzu kommen.

·

Wenn alsoeinimmerwährendesObenschwim- men ausderBüchetsiutbdenWertheinesDichters ent- scheidet, so verdientdasAngedenkendesunsrigen schwer- licherneuert zuwerden. Alleinbeynahejede Probe sei- nerWerke wird-wie ich besse, Männer von unbefange- nem Urtheildon demGegentheil überzeugen.

(2)

1042 Das siebzehnteJahrhundert- Undbtfvnders die letzte Hälftedesselben,warbekanntlichderdeutschenPoesienichts Weniginalsgünstig.UmsomehkAUfmerksamteitverdient

s—sein DichteransdiesemSMMUMNderinderlhrischen Gattung-nebenOp ih-Dach-Flena mingundandern- undindckepigrammatischenneben Loga uundWer nike, obersiehgleich-vahehden durch seine Eigenthümlichkeit wesentlichunterscheidet,eineehrenvolleStelle behauptet.

ciinigeseinerEpigrammekeimtdasPublikumbereit-s

·

aus derVoll-Hangund Wei.-sserherausgegebenenAn- ihologie,undeswarüberdenWerth derselben denn nichtnurgewiße Knaben,sondern auchunpartevische, redlichenndeinsichtsvolle Männer haben jene Samm- lungbeurtheilt—- nur EineStimme-.

"

Sogewiß ich aber meine Vorliebe fürdenDichter liehdemblos vernünftigen Theil desPublikumdurch« ihn selbst gerechtfertigt zusehenhoffen darf-· so wenig.

Bevfall verspreche ich ihm «andein erhabenen, christlich-- roetifchenHart-tot unserer,Zeiten, dembekanntlich zur

’"

vollkommenen Aehnlichkeit-mitdemweiland heidnisrhen auchdiewachthabendenGänse nicht fehlen. Der arme Grob hatzwar manchePhyllis,abernicht eineeinzig-e·

Kalender-Heilige besungen, undwas dieSonette be- trifft:sogehtseineprofanesplattheitbiszumepigram- matis.lienSpottüber dieselben;jaesist sogardieleistun- deBewertung von ihmzu-iesen, einspasthengeschenkvon vierzehn wohlklingenden Dukaten sey denvierzehn ZeileneinesKlinggedichts unendlich vorzuzi--l)en,Des großen Karfunkels endlich gedenktermit keiner Svlbe—, nnd ausdeinGeiste feinerPoesieergiebt sich«un,wi-derspre-.sl)- lich, daß ihmderheiligeMhsticismus unsererTageen tAergernißundeine Thorheitgewesenwäre. Esist also besinahezu-siirchtenzdaßman nochmehrals hundert Ia««·renachfeinemTodedas,,.Kre.uzig-e ihn« überdenak- men Dichter aus-ruft,unddenVersuch,seinAngeden- lenzu erneuern, mitspasquillenbelohnt.

EinigeUmstandevon demnichtswenigerals einför- migen LebendesDichters sinddenLeserndesMorgen-

blatts gewiß nicht unwilliommeu0 .

Erwurde znLichtensteigimToggen«burg, ungefähr umsJaskr 163·o, geboren. NachVollendungfeinerStudien- machieereineReise durchFrankreich,Italien, Deutsch- land, die Niederlande undEngland.·Von1661hzg 1664 findenwirihnin ChuksckchsischenKriegsdiensiem Er kamins Vaterland zurück,underhieltvon-»demBischof von St. GallendieStelle eines Konimi.ssiirs,ohnedqsß man irgendwo Aufschluß darübererhält,ivelche"Verrich-

«

tungeneigentlich mitdiesemAmte verbunden waren. Jn«

derFolge sahersichderReligionwegengenbthigt, Dog- genburgzuverlassen. Er fandeineFreostatt zuHerisau

imLandeAppenzell,undwidmete seine MußederMa- thematikundderDichtkunsi.«Iin"Iahr1690gelang es

J

ihm- herKaiserLeopold IeineAusnahme vondein strengen Verbote derGetreide-AusfnhkzumVokkheisedes Landes Appenzell außer Roodenzubewirken,und-dieser wichtige Dienstwurde mitdeinLandrechxt, womitdieGe- meinde zuHerisau ihn beschenkte,undmit derAufnahme in dendortigenMagistratbelohnt. DerKaiser ließ ihm heh dieser Gelegenheit denpoetischen Lorberkranzaufseze zen. Auch erhob ihndervonihm besungene Monarch in denAdelstand. DieserAuszeichnunggedenktderDichte-r in einemGespräch mit Phöbus,undnochdeutlicher in folgendemEpigramm.

-

An den Cafsfiam

Ichgewahr’,oCassian, daßduStirn undNase thun-fest- Undauf mich,denalten Freund, aller Ortengiftig

-.

«

.- thpstst» , . .

Nur ausunverdientem Neide,namlichweil dichdie- ses tränkt- Daß mirLeopoldgewogen, undmirSchild und

, . Adelschenkt, .

WegenmeinerPieris, diesichmit denOreaden»

Ihnzufingen oatgekeüdnn Nun, was wird die

Laß mein Glück dichnichftoläheergrigzeielwsziehtmir gleichderRinier Stand,

Laßterzwep mirdoch nochfehlen,namlichGold undRitterland.

Sein Toderfolgte nachdemvon Leu herausgegebe- nsenallgemeinen helvsetischen Lerikon imJahre 1697. Was ihninderGeschichte-feines Lebensdevden erhabensten Geisternundden tief-seen Gemiiihern unserer Sei-iamwenigsten empfehlen wird, ist sein Betragen bev derbischöflichenResligionssverfolgung..Esist im«-Ernst--na- sverzeihlich,daßerdie-se herrliche Gelegenheit nicht he- nuezte, um durch seyerlichesAdschwdren desverhaßten Protestantismus dieachteDichterweihezuempfangen.

Wir würdenZuverlcißigunsanfeinenGedichten ganzan- derserbauen,wenn erihre Sylbenaneinem Rosenkranze a-bg—eztihlt,Und den Glauben angenommen hatte,lieh wel- chemmannach denneuesten Entdeckungen nichtnurallein selig,sondern auch alleineinPoetwerdenkann.

Dieerste Sammlung derPoesie-nunsersDichters er- schienimJahre 1678 zu BaselbehJohannBrandmülle·r,

·in"Duodez-Format,unter dein Titel: Dichterische Versuch-gabe-- bestehend ins-deutschen und la- teinischen Aufschr·iften, wie auch etlichen Stimingedichtem oder Liedern-,- den Liebha-

ibern poetsischer Früchte aufgetragen- vOUJoh.

Grabs-en. Erstim Jahre1700 folgteihksthe Anzeige desDruckoriseine zwei-te- diederVerisssek NO iUhvlds von Freventhal poetisches S-p«iertvri.ldlein, bestehen-d in allerhand Ehr-ev- Lehr-Scherz- und Strafgedichten ,:betitelte.Sonderbar ist es, daß diese letzte,drevJahre Michdem Tode desVerfasskkc

(3)

1043 erschienene Sammlung diesesTod-esmitkeiner Svlbe.

Liedes-H-UUDzumBeweise, daßerwenigstenseswar,

dersie fürdenDruckordnete, dientdievon ihmselbst herrührende Vorrede.

UeberdenWerth seine-rEND-EchteFrklimsich Ver Ver-

.

fassetinheydeu Sammluugeti mitviel-etVescheidcnl)eit,l rundwillnur-füreinenMann gelten, deralseinLieb- haberderalten undneuen rechtschaffenenPoeten, und durchdenUms-eng mitihnenetwasvonihrenSitten und Gewohnheiten angenommen habe, ohne selbsteiner ihres- gleichen zu werden, wozu,wieersag-t, mehrgehöre,als Mancher»sich.ein"bildse,oderihm seineVerhältnissegestat- tethatten. InderThatoffenbart sich aberinseinen Gerichten nichrMk die vertrautesteBekanntschaftmitdenJ vorzugrichsrenälternundneuern Dichtern,sondernauch kderMann von Welt, Erfahrung,mannigfaltigen Kennt-« nisten undvielseitigerBildung. DemZoilusvergißter nach-oamaligerWeise,nachwelcher vieAntikrtrir vordev

«

Kritikerschien-ebenfalls nicht, dasNöthigezusagen, underilart ihmtrocken,daßersein uugutes Beginnen- mir ruhigemGemische verachten undverlacheuwerde.

Als Herrvon Freventhal., vonwelchem Name-n erbe-

·merit,daßerihn nicht ausFurcht,oderMißtrauen, son- dern aus Pescheidenheitundwegen derGleichförmigkeit rnitdemTitelsein-es Bnchssich angedichtet habe, sagter M FernBücherschreiben,esseveine Mittelsache, wie sdasHeir·ath.en,’«welchesneu-ulassen-,-odernicht lassen könne, undseht hinzu,imletztenFalle müsseman eslediglich idem Glück undderseitanheimsrellen,obdaran-s Ver- gnngen oderVerdruß,LoboderTadel,EhreoderVer- achtungentstehe. Werwird ihmnichtBehsallgeben,und zugleichwünschen,die Frage, obman lassen, oder nicht lassen soll,-,mdchte bevmBücherschreibenwenigstenseben so sorgfältig,als bei-in Heirathen bedacht werden? .Der CatonischenBrüdcrschaft, die seine Dutchhechlung verfehl- baren undunanständig-en Lebenssitten allzu ausgelassen Sindspöttischfindenmöchte,führterzuGemüthe.,der- gleichenLasterbestrafuugsey zu allenZeiten üblichgewe- sen-dar-um, daßman sie nützlichundsehr dienlich be- funden habe,dasargerliche Wesen abzuschasfen, dagegen AberBUT-dezupflanzen. Dergute Grob!Bepuns kommt«Wird-Leim heilsamenZweckeseinerjuven«ali- schen MuseVVEUIJAVzuspät.Dasarge-rächeWesen"ha- benwirbeksUUMchlängstohnealle-«Satvr"eabgeschafft, unddasiöblichedagegen gepfquz.k» Je wenig-« aber seine Pfeileunsselbstmiß-U-Vscspgrößermußnothwendig- dasVergnügenseyn-Das MkMIhnen finden,undzu-

"

verlüßigwerden wirgutvnicht MkWaden können-bei) IhmzuMen, mich-e verstockte Sünderundungeheure Thomas-— unsere Vatergewesensind.

DieseNachrichten-waren zum Theilbestimmt,einer

«Sammlung vorgesetzt zu werden,welcheunterdem Titel;

Auserlesene Blumen von Johann Grol-, ei- nem schweizerischen Dichter des siebzebne ten J ah rhund erts, ansLicht treten- undeineAus-

«

mahlder vorzüglischsrenlyrischen undepigkaMMUT-·checi Versuche-des Dichtersenthalten sollte.Alleinwerdendoch gegenwärtig selbst die-vonunseremneuenMisttelalterher- vorgebracht-en Sänger,trotz ihremHeiligenscheinum die Köpfe,v-OU.denskvsßmüthigstenVuchhaindleruderVer- zweiflungklbettessenz Wie könnten also dieUnglücklicheu undUnl)eiligen,die«wiederarme Grab znspatundzu früh geboren wurden,Erbarmen vonihnenhoffen?Das stolze Leipzig mit seiner Büchermesse ist nochtiekagefas- len,alsweiland dasstolze Babel, undbaldwem-z die deutsch lesenden Weltbürger ihre Geistesnahrimgaufei- nem Markte, und vielleichtauseiner Budemitder leiblichen kaufen könne-n.Aberdestobesser. Einkleiner bescheidener Tragkorbvollachtdeutscher Literatur, das.

heißt,vollgehörnt-erSiegsriede,undin diesem Jahretauf- LöschpapiergedruckterWunderbörner undähnlicherKüst- lichkeiten,findetselbstandemJahrmarkte zuWunders-

-weiler Raum genug-, undwasist natürlicher, alsdaß Bücher, welche fürObsthöckinnenundKrautweiber ge- schrieben sind, auchanderSeite dieser gemüthvollen Da- men feilgebotenwerden? Oder sollteman nichtüberhaupt aufhören,zwarnichtBücherzu-schreiben,aberdoch zu drucken? Wußteman doch geradeindergoldenenZeit derDeutschen, indemseligen Mittelalter, nichtsoonder

«-unseligenKunstdesgottlosen Herenmeisters undTeufels- banners Faust,undinunsern Tagenwürde esuns in derThatzumdoppelt-en Vorwürfegereichen,wenn wir eineErfindungnicht untergehenliessen, dieden neuen München,mitxwelchen wir diealten Klösterzubevölkern nicht abgeneigtsind,ihr-enangenehmstenundnützlirlisten Zeitvertreibraubt. Daßebendiese frommenundemsigen Männeruns nichtnurdieVuchdrurter,sondernauch die Censoren ersparen könnten, fälltvonselbstin dieAugen- undweiche Literaturwirdesmitderunsrigenaufnehmen, wenn das,wasdie·MönchskdpfeaußerhalbderKloster- Manern ausbrüten, erst noch durch die Mdsnchsköpfein- nerhalb derselbengelautertwirdzeheessich aWLicht wagen daer Esliegt desTrostes zuvielindiesen Aus- sichten,alsdaß das Schicksal meines kleinenHeftsmich noch zusbeksümmernvermochtel EsmagimPulteder- modern, nnd denMariendesschweiskksschenOPUZUnd Log-an genügeesan demOpfer-dasMU«ihnen in dem Morgenblatte zu bringenMSDUMWurde-

. -

Weisser.

Korrespondenz -Nachrichten

« Ber lin.

IndenkostenTagenstarbbrerderrrkssiirbeAchter-Wot-

t er- MitgliedderAkademlebildende: Künste,im 34stetr

Jahre. Erleistetevielimhistorisch-n Farbeundimwor-

(4)

1044 · trail, undzeichnete sich auch-sieiLandschaftsmaleraus, na- mentlich durcheinpaar Bilder-WelcheausderleistenAus- stellung dasAugelockten- nnddieauchimMorgenblatte lobend erwähntsind. Sein Todisteinneuer Verlustfürdie Kunst,s-— unter dem Hackertschen Nachlasse, der jetzt durcheineLottertizerstreutwird,befindensichvielevorzügliche Arbeiten desKünstlers- auchvielevondenen- welcheindes Künstlers,BngMpl)ie-vonGoethe herausgegeben- erwähnt sindznächsidem seineeigene Sammlung vonGemühldemZeich- nulige11- Kiipferstichenu.s.no.vonfremden Künstlern,so, das esidedsemLiebhaber anzurathenist-zusehen-obihmFortuna

hol eh. .

Inliterarischerdhinsicht gibtesanNeuigkeiteneinekleine Schrift: An meine Mitbürger über das Edirt-

welches imKöniglich iPreußischen Staate die

Verhältnisse zwischendenGutsherren undBauern sestsiellts(Decker.) Travestien und Purlesren vonJulius v.Post. AlsTaschenbuchfür18i2. til-Junkerund HumblotJ DasBändchenenthältvierStücke- Rinaldv undA rjnid a-Heldensriel.dergehörnte Siegfried- roinantisches HeldensptehCoriolan ,Trauerspiel ,Or- pheus undEurid ize- lhrisches Schauspiel. DerWitz desVerfassersbewegtsich hierungezügelt.—- Einvorzügliches Beutel-Konzert für Fl öteundHautb oe, von Westen- helzFonironirt-erschien imDrucke(Schlestngei) und vom Kriegerath spru.Sotzmann eine neue Speeiaj-Karte von

derNeumare unddenangrenzenden Ländern.

sprag- imOktober-. .

(Befchluß.)

Leidersehen wirnirgendsunsreTheatervon demBesten erfüllt,was ihnenzuGebote steht,aber inMag, woman so Manche-s anandern Orten ausgeführteStückvergebensin demNepertoriumsucht, ist wenigstens eein einseitigeriPar- tlseisgeist,keine herrschsüchtigeDireetion daran schuld, die ihren Vehfall, vonDpersönlicheeitengeleitet,·"demPublikum eigensinnigaufdringen iuöttite.«Hindernisseanderer Artstehen entgegen- undallerdings magderVersuch-sie zu überwinden- fürdieGegenwart unbelohnend ausfallen- so wohlsichauch- dieZukunftdabehbefindenwürde. ZudemhabenSchauspieler undPublikum nebeneinandergewdhnt- undglauben- mit einander zufrieden seyn zu können; wenn behde nun fortfahren- sieh so, zu bequemer-, werwill esbevmHimmel!

dem verargen, der indemaugenblicklichen Bei-falleseiner nächsten Umgebung dieeinzigeAktfindet, seinerflüchtigen KunsteinigeDauerwenigstensin demgünstigenEigdrucke zu versichernt Indessendürftehier,unddasistgewiß ein gros- serLobspruch,dasStreben undVerlangen nachHöhermre- gersehn indenSchauspielern selbst- alsindemetwas ver-

worrenen Publikum, inwelchem sichnoch gar sein fester-

kunsirichtender Theilabgesonderthat«, sondern esschwanet in seinemVerfall oftnachZufälligkeitemundbehauptet feine tlnksnnde oftlautgegendiewenigen bessernStimmen. Man bildeein"verste«indiges-einsichtsdollesPublikum, ,dasgerecht. zusehnversieht inseinemUrtheil und billiginfeinemVesp-·

langen, das zwischendemSchauspieler. und demgrößern Haufen alsMittelglied dasteht,und man wird erstaunen- über dierascheEntwickelung schönerTalente- dieiiedtaus ihrerUncntschiedenheit nichtherauskommen, undausMan- gelderAnerkennung desRichtigen unmöglichimmer dasRich- tige verfolgenkönnen. WirwürdeninDeutschlandeindurch- ausvollkommener Theater haben, stattfo schlimmerMischung von einigemGutenund vielemSchlechten, wenn wirirgend eineRegelannehmen, undbesondersdasSpielgehörigthei- lenundJedem-seineRollenbestimmenwollten. Denndasfranz.

Theaterwiedieenglischen Fabriren habendiesenGipfelder

,raumer Zeitvielreicher, als anMännern-

Poueommenheit durchM nämlicheMieterferreicht, durch TheilungderArbeit. DieVielen-die imLustspieletvieim Trauerspiele-,mitGlückallstkeketi-Mögenstehiinmerhinihrer mannigfaltigern Kunstgabensreueuzeins von behdenwird ihnendoch mehr zusagen,undnach denaußerordentlichstenTa-« lenten darfsich dieRegelnicht bilden, dieRegelmus-auf

Sonderung dringen. -

Einederschwierigsten AufgabenbehmTheater warimmer, aus demSpieleAller- nachdemGrade seinerTrefflichkeit

,undseinerBedeutung- einübereinstimmendes Ganzeshervor- zubringen,jenewohlgesällige EinheitdesEindrucks- wodurch selbst niittelmiisnge Talente, wenn sienur tüchtig abgerichtet sind- oft gelungnere Darstellungenhervorbringen, alsden größten Künstlern- sobaldsiesich zu unvereinbaren Genossenbe- quemen müssen,für ihr Theilmöglich ist. Wenn esauch veinZeichenderhöhern Kunstist-daßeinKünstlerdieMit-- spielendennicht todtspielt,sondernvielmehrauch zubessermLeben -erhebt-·somuß dochgewöhnlich-dastreffliche Spieldes Einendas

«unleidliche seines Nachbars·, übertragen.Man rann indieser HinsichtdashiesigeTheater musterhaftnennen. Demeifkism Streben undderSeldstthütigeeitdesDirektors L iebich ist esgelungen,daß hiermehr EinheitundGanzeszusenden ist-

«U«aufirgendUmstande-rn- uns bekannten- Vlihne- die

Iätxirstkiåcheausgenommen- «rooGoethe’sEinwirkung in dem R 1 relsenochfolget-reicherwerden mußte. Einegroße

«CUHWEIBVIMLMIetl-?besondersbürgerlicher Schau-Diele- IstVERSIONSreitet-betesey-dgewährteinen Genuß-— den matt anderswowenigrennenlernt. DasZusaminensehnder Spielenden--ihrgleichesMaßundihrIneinanderwireeg sinddaranSchuld.

Wir bedauern- daßderRaum dieser Blätterunsnicht erlaubt- innähere UntersuchungderVorzüge Einzelnerein- zugehn. Im ernsthaftenFachedürfenwiruns derausgezeich- netsten Talenterühmem L iebicherregt jedesmal-auchals Künstler, durch seingehaltvolles SpieldieTheilnahme und Achtung,-dieihminderGesellschaft allgemeingezolltwird.

Vi-yer ist in start-enRollen vortrefflich;wirwiinrchteunur, daßseineKunstsich nichtandengewöhnlichenHeldenzuver- geudenbrauchte-sondern-öftersShukespesks Mii-Schil- lers großen Gestalten versöhntwürdet erdesidtteichhaltige Bewegung»Kraft undPkckeisivthbeidersprichtundbetonter sehr rein. Manch-s Lob verdienen Flet undP ot«wgky, aberihnenscheintzuschadet-, daß steunsicichartigeGattun- genverbinden, dochwerden ihreBemühungendankbar an- erkannt.

Angeschickten Frauenzimme sindunsre Bühnenseitge- dieihnen gseich reimen-undwirsindsv glücklich-deren ganztrefflichezuzah- len. Mad.Liebich bewährtihrenRuhmfortdauernd- und weiß dasverdiente Wohlwollen auchjetztzuerhalten« daswey illiiseDAMM dieGunstdesPublikum imhöchstenGrad er- regen- undjedeBewunderunginAnspruchnehmen« Dieeine

«istMad. LdWe-dieehemalsinPetersburg war- undmit dereinnehmendsten BildungdenhöchstenReizderKunstMk- bindesti dieandereistMad,Vkez k,pjkVonDresden hieher berufen worden; sieist einInbegriff vonAumuthund Lieb- lichkeit; diezartesteLaune inlebendig-ice Bewegtng istbet) ihrmitdertriumphirendsten Kunstfertigkeitvereinigt;slege- hörtzudenWenigen- denen dieBühnegarnichtsUnbeirrt- licheö zu haben scheint,undvon-teil-ten deeGeistunddasLe- benderKunstununterbrochen, wieihreigenes, ausströmt.

Das Komische, demdier dieVerhältnissenichtgünstig sind,undworin die Wiener Bühneeiner- loralen Vorzug hat- derdient einebesondere Betrachtung- die wiraufdieZukunft versparem«

»

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