Nr o. I65.
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für
gebildete Stände-. --
Donnerstag, 11.,Juli, 1811--.
ORedlichkeit-ich übte- So lang-»ichnehme, dich.
AufErden nichtsbetrübte So«sehr, nlsFalschheit, mich.
Langbelm
Einige Zügeaus denZeitenderChebalerie.
ZU Ramiro von Arragonien, Gegen dieMitte deseilftenJahrhunderts herrschte· Sanchp dxkjiDritte "uber dieKönigreicheNavarra, ArragoniätundSicilien EineausgezeichneteTnpferteih begleitetvoneinerlangen ReihegluckltcherErfolge,ek-
warbihm den Beynamendes rohen, ,erselbstnannte sichdenFürstender Spanier. An
ihmfanden die Mauren, derenfurchtbareSchnarensichebendamals
über Sp »ian fruchtbarsteGefildeverbreiteten,einen gefürchtetenGegner, dennSancho hieltihrenverhee-
renden Strom nichtnur vonseineneigenen Grenzen
entfernt, sondernwar auchseinenNachbarnbaldein
kräftigerBenstan-d,baldeineunuberstecglrcheVormaner.
IndenerstenJahrenseiner RegierunghatteSancho
eineGeliebte,inderenArmenervon
demGetummelder SchlachtnnddenSchreckeusscenenblutigerKampfeaus- tUl)te. DsehoweGang von Ahbera hattedenrau-
VFUKrieger mirderLiebemagischenBandenumschlungenz Msanka Gewalt einer-blühendenIUgeUdschöUe-Und fast Noch mehralsHefe-seinefür die damaligenfinsternZei- tensehr hoheBildungdesGeistesundeinfürallesSchöne UUV GuteZarthhZWIUHetrhattedenernsten Königan dieZierdedesFrauletpgefesselt
EinSohn-NamTrVJ TMDieFrucht ihrer wechsel- seitig-enLiebeundkeitkkedesKdukseöHerz nochfester undinnigerandierelzvvlleGspse Herrlichsetzerper
KnabeunterderMutter sorgsamer PflegeunddesVaters freundlicherAussicht. KräftiganGeistundKörper,zu denschönstenErwartungen berechtigendwuchs Ramiro heran; erwar derLiebling des Vaters, derAugapfelder Mutter, dieFreudeAller,dieihnkunnten- l Noch hatte derBund sdesKönigesmitderholden
Gan-adiegesetzlicheWeihenicht empfangen, die Geliebte galt in Aller AugennuralsBehfchlåferinnundderhoff- nungsreicbe R amiro, die FruchtderzartesteuLiebe,war nichts weiteralseinnatürlicherPrinz.DasGefühlder VaterfreudeunddieLiebezuder,umdes Knabenwillen, ihmnun nochtheurergewordenenGaha brachtenden KönigzudemEntschlusse,dieGeliebtezuseinerrecht- mäßigen Gemahlinn zuerheben, ThronundKrone mit -ihrzutheilenunddadurchdemtheuren Pfande ihrer beh- derseitigen LiebedieRechte derErstgeburtzusichern.
Allein desKönigeswohlgemeinter Willestand nicht im Buche des Schicksals,dennschnellundunvermuthet verei- telte desTodes rauheHand Sancho’stvohlwollendeAbsschk»
DieholdeGahnwurdeunvermuthet voneinertödtlichen Krankheit ergriffen,undstattderschimmerndenHerrlich- keitdesThronesumfing sie des Grabes schweigenoeTiefe.
SanchowartieferschüttertÜberdiesfrüheHin-fchei-"
denderEinziggeliebtemheiß blutete dieWunde der- Trennung, gegenderenSchmerzwederScepter noch Kö- nigsgewaltzuschleenVermag. Im ersten, tiefsten Ge- fühledeserlittenea VerlusteswnkesdesKönigenfeste- Entschluß,nieeinerandernGemahlinndieHandzu rei-
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658 chen,sonderneinsamumdieUnerfetzlichezu tranernund-
Allein derlin-l dernde Balsamder Zeitzogallmähligeine heilendeNarbe - seinemundihremRamiro zuleben.
überSancho’s verwundetes Herz. Dagewahrteerdie schöneNun na; Tochterund Erbinn desKöniges Gar- siavonKastilien. Mitder HandderreizvollenPrin- zessinnkonntezugleich einschön-erLanderzuwachsgewonnen werden. Sa nchobewarbsiehumNun n a’sHand;Und erhieltnichtnur diesenebstdemreichen Erbe des Vaters, sondern auch— wasnichtimmerbev Verbindungen dieser ArtderFall sehn mag— Nnnna’s Herz.
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Goldene Tage,genußreichwie einst ander Seiteder frül)vollendeten-Gava,durchlebtederKönig mitseiner würdigen Gemahlinn. ZwehSöl)ne,xG«arsianndFer-
naud o,warens diePfanderihrer Gattenliebe. Ramiro.
trat nun wieder in den Schatten zurück, alle Hoffnung auf ReichundKronewarnun für ihn verschwunden-; aber seinedlerSinn, seintngendvolles Herzbliebihm. Gar- ,sia, derErstgebornederschönenNunua, wuchs heran, einwilder,glühenderJünglingvollbösartigenSinnes, denerdurch einenruchlosen Anschlaggegenseine eigene Mutter,znnthbscheuderMit-undNachweltLbeurkundete.
KönigSancho war gegen seinealten Feinde, die Mauren, zuFelde gezogen.Wahl-enderselbstsichsieg-» reich herumtummelte imGewühledesKampfes,hatte.er, wiediesinsolchen Fällen stetsvonihm zu geschehen pfleg- te,dieRegierung seines ReichesdenHänden seinerkö- niglichenGemahlinn anvertraut. PrinzGarsia, den sein seuriger Sinn nurzudengefahrlichstenLeibes-Uebun- genhinzog,unddaher baldindendichtesten Waldun- genoderinFelsenschluchten aufderJagd, bald.«i.nden gefahrvollsten WettkamperundRennen seinhöchstesPer- gnügen fand,hatteinErfahrung gebracht-dnß sichin demMarstalledesKöniges seines Vaters einzwarvor- züglichschönes,aberauch äußerstwildes undunbandiges Pferd befinde. Nichtswarerwünschterfürdentollkühnen Jünglingalsdiese Botschaft. SeinBlickglühte,und seine Wangensunkeltenhochrothvon innerer Herzens-.
sreude. Schon sahersich—- ein zwehterAletander ans demflammenwleherndenBucephal,—- umringtvonstau- nenden Bewunderern aufdemunbandigenRosse;schon»
hörteerdenlauten, stnrmlfchen Veyfallunddiefreudi- genLobpreisungen,weilihm gelungenwar, waskeinem noch gelang,weil keiner gewagthatte,waserwagte.—- Ervermochte sichnichtlangerzuhalten, sonderneilte unverzüglichzudemStallmeister, —- voneinigenGe-«
schichtschreiberu Don Spedro deSese,- vonandern Don Hernando deOrdennano genannt-— und fordertemit gebieterischemTonedas unbändigeRoß.
DerStallmeisrertehnte das kühne Begehrenruhig ad,undsetzte demstürniischenAadringen desJünglin- gesdasausdrücklicheVerbot desKönigesenstgeg-en.-Doch
umsonstwarjedeEinwendung,jede Warnung-des beson- nenen-Mannes;Garsia wichnndwankte keinHaar- brettvonseinerForderung.sNun eiltederStallmeister zuderKöniginn,undschilderte ihr mitdenlebendigsten FarbendieGrößedlerGefahr,die.denPrinzendurchEin- willigunginseintollkühnesVerlangenbedrohte. Nun- na vollMutterangst fürLebenundWohlsepn ihres Erst- gebornen, ettheiltedemStallmeisterausstneuedenge- messenstenBefehl,daswildeRoßnunundnimmermehraus dem Stalle zulassen.DerjungeStarrkopf, nochnicht sosehranVersagungundabschlagigeAntwort genköhuh erglnhte vonZornnndIngrimm, ereilteselbstzuseiner
sMutter undwiederholtesein Begehren, alleinNunna
bellnxttennerschütterlichauf ihrer Weigerung.
ANYUUDAetgerrollten indenFlammenblickenund kochte«m
deinBusendesPrinzenzerschwur blutige Rache demStallnfekstehblutigeRache der Mutter. Richtlange bkükekeerÜber dem rUchlvsenPlane,baldwar dasschand- licheMittel ersonnen,dasbeyoe zugleich aufdieschmach- vdllste Weiseverderbensollte;Gar-ri«hefchuwjgæseine Mutter derUntreuegegenihrenköniglichenGemahl und einesunziemlichenEinverständnissesmitdemStallmeister.
Derentartete Sohnbrachte dieverlaumderische Klage selbstvor seinen Vater, denKönig,und wußtemitso vielGewandtheitzulügen, daß Sancho, so sehr ihn auchdasinnigsteVertrauenunddieherzlichsteLiebezu sein-etGemahlinnbeseelten,dennochnicht umhinkonnte, demrachedürstendenVerlaurndeeGlauben «znschenken.
Auf derStelle gabderhocherzürnteKönigdenstrengsten Befehl,dieunschuldigeNunn agefesseltin den Kerker zuwerfen; ja,ersprach,denLandesgesetzengemäß«-das schrecklicheUrtheilübersie aus, daßsdie»C-hebeechetinnle-- bendig verbranntwerdensollte.DochgnbenihmMensch- lichkeirundvielleicht auch nocheinfchwachglimmenderFunke dervorigen Liebefür seineGeniahlinn die mildernde Be- dingungein, daßNunna’s Leben undihre Ehrege- rettet sehnsollte,wenn binnen dreißigTagen-nachge- ipkvchenemTodesurtheileeinehrsamenRitter sich fände- dersicherböte,die EhrederKöniginn mitdenWaf-
fen in der Handgegenihren Anklager,denUnnatnrlichen Gar-sin, zubehaupten.
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DieunglücklicheNuuu aset-machtestVerlasseninder Kerkers schauriger Nacht; Ihre Seufzer-EhreKlagen, die lauten Bethenerungen ihrer Unschuldverhalltenfruchtlos andenschwarzenWänden—NUVder Allwaltende-s VOV demdieMitternacht wieMittagsmahlerglänzt-nurer sah der«unschuldigenstromweisfliegende Zährenundihre mühsamgerungenen MitFesselnbelastetenHsnkes—NU n-
na schienzugraßlichhartetPrüfung auseriohreuzdenn naherundimmernäherrückteperTag derfurchtbaren Hinrichtung heran,ung nochwarkein Ritter aufgetreten, der-es wagen wollte,die SachedernnglücklichenKöniginn-
659 zuveril)eidigen.KeinervonSpullkwsGWIWM fühlte; sichgroßundentschlossengenug-
Ritterübungenseh-r gewand
stigenBehekkichkkiZU ZeugenUnddadurch,bel)ihmin
-Ungnadean""fsllelks
sichmitdem inallensz tenfGULtsiazumessen,oder—
gegen denErbenvon Sanchvf Novell-gegendenfünf-.
Nunna schien vordenAugender, Sterblichen unwiederbringlichverlphxemSchvn wirdder«
Scheiterhaufenemporgetl)urmt,dessen knartexnve Hohevie;
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Unschuldigeverzehrensoll5AlleGuten jammern ,selbstin destiefbeleidigtenKöniges Brust ist das Schmerzgefühl weitstärkeralss derZorn. Sieh-e, dastellt sich,— wie
ein rettender EngelvomAllgerechtengesendet— ein stattlicherRitter mitgeschlossenemVisierevordie Schran- kenund erbeut sich,imKampfeaus LebenundTod .z-uerhärtendieUnschuldundTreueder.leiblichenMutter gegendielugnerische Anklageihresentarteten Erstgeborå
nen. MitlauterFreudewird derRitter empfangen,in jeder BrustwalltfröhlicheHofnungunddes Herzens frommeWünschesur Nun na verklärendiezumHim- melgehobenen Blicke.— DerRitter öffnet sein Visier, erist Ramiro, deredle Sohnderholden, srühoollenk detenGa oa.
Waresdie Stimme desdurch diefurchtbarenAnstal- ten zurschmachvollenHinrichtungderunschuldigen Mut- terplötzlichemporgerutteltenGewissens;oder, war es dieFeigherzigkeitdesPoltrous, dernurda,woerkeinen Widerstand zufürchtenhat,mit-hohem Muthesichbric- ikeb aber»vor demManne von wahrerKraftxuudEhre sich zauderst zurückzi-eotse«—Jpxinz Gnrsia nahmden
«
angebotenen-Kan1ps«a»n-fLebenundsikodnicht an-,sondern «·
eiltesogleichzuden Füssen seines königl. Vaters, er- klärteseine eigeneAnklage alsfalsch nndgrundlos,und
"·
dekräftigtemitdenheiligsienQetheueruugendievollkom-
meneUnschuldseiner-Matten Hocherfreut vernahmSancho
tiefemSchmerze zuhohemWonnegefühleließ kein-er dieUnschuldserklärnugY»
seiner königl. Gemahlinn. Derplötzlicheiledergangvon
«
andernEmpfindungRaum; Sanchoeilte inden.- Kerier um der mitTodesangstbelasteten Nuuusa die glücklicheWenrung ihres Schicksals selbstzuverkünden--.
ihreUnverdzemen Fesselnzulösen,unddieTiefgekränkte feierlichinseinenFroniaspallaslzurückivflihlellsDasher- VkpsesttdmteVolksrohlocttelautzvonallenLippenstkdmke LobUndBewunderungdesedelnRamiro, allebezeug- kenlautihren unwium überdenunnatürlichen G atsllls
SchWeV·FUI)tesdesKönigsZornausdemUiuvin,digen, derdashelllgsteGefühlsoschändlichverläugnenUnd sol- che QualenderleiblichenMutter bereitenkonnte;schwer Undschmerzlichsollte Garn-ä,nach dem-Willen des ge--z rechtenVaters- bl«lssenfür»sein-Unthat. Allein —- hei- lige Mutterliebel wasist starkerUnddenno.,··.»mxilderund schonender denndu?— NUUM- MVollslllkslilErstge-
«Isz»x"E i
bornenso schmerzlichtiefverwundete Mutter flehte selbst fürdenVerbrecher undfeinenBruder Fern-and o,der sichhatte verleiten lassenanGarsi we schändlichenVer- läumdungenthätigen Antheil zu nehmen. Der König Sancho begnadigteVehde,dennwessen Herz vermöchte eitler solchenFurfprecherinnzuwiderstehen?—
UndRamsiro, deredelmüthige Ralniro? Beschei- dkll-svg«et«sichwieder zurück,und mithohem Frieden WEMEIhnssivHeu-»fürseineEdelmut Dochauch ilim
IältgkjkcklzchSilvchvulseingerechter König.Denn der
»z»»lkVater trat fernemwürdigenSohnesogleichdas KonigreichArragontenab,wegkamer von 1034oder
.1035bisaufeinen TodUngefähr
spjzzhehmschteund
aus«« seine Nachkommenvererbte.
Neu ofe t«
Ueber Rsellgions-Gefånge undLieder, und-über die Literatur des Kirchen-
Gesanglcso l
-(Fortsetzung.)
MannehmesnurdiemeistenderHerrenhntischenLie- der,undfrage fich, obdiesesbunteZeichenspiel, dasman dortfindet, derkindische, nichtkindliche Bilder- Krantj demman dort begegnet, vom Blute des Lämmleins, der frommen Lämmerschaar —- denWunden, indieman sich,wie einTäudleinin Fel- senritzen, beoUngewittern hinflüchtenkönneu.f. w.".,eben fv die westlich-verliebten Wendusugen undAnspielungen uns die --g-eistige"Buhlschaftmsit dem Brräutigamder Seel-en- —— dasLiebeln derSeeleJmitihmdurchalle SymptomederLiebe hindurchunter denherkömmlichen ZeichenundVenennungen., diemanfürdie Symptome irdischer Liebe hat,— man fragesich,ob dieses allesges- schicktist, wahreGefühlederAndacht·hervo·rzusbriugeu.,
-
Eichtnur indenHerrenhntischenGesangburhern,in
.
denälterenKirchenliedernüberhaupt,so manche kräftige lindherzliche »auchdaruntersind, dienir-rnir nichtenmir jenen verwechselt wissenwollen« trifftman aufsolche fchaaleund-fade Reimereyem
« »
Billigundgutists-, daßman siegrößtentheilsaus neuenSammlungeHusgetilgt hat. lehmen wirvol- lendsdie vielenreligiösen, aderimGrunde ebenso wenig geistlichen alsgeistigen Gedächte,mitEinemWorte die geistlosen albernen Poetereoenmancher neueren Dich- ter,wie wirsiesogar invielen Almanachen jetzt finden-, dieErzeugnissejunger Nachahmer, diereligjgsez Gefühl meistnurheucheln, undtheilsin Bildern und Formeln derkatholischen Religion-thileauch nachdenLehrsor- meinunsrer Konsession durcheinander ihre srömmelndeGes- sühledaherilillgehllassclbwerwirdsichdadurcherbaut, faulenewelcher-VernünftigesichnichtmitEckelundWi- derwillenvollIllllellwegweudeni
660 Nimmermehralsokönnen wir der Mepnnugserv- daß religiöseGesänge blos ein Spiel treiben sollenmitleeren Empfindungen,wenn wirbehaupten, daß sie zuerstUUD hauptsächlich,vonlebendigem Gefühleeingegebenund be- stimmt,wirsensollenauf das Gefühl.
Wahresrichtiges Gefühl gedeihtnurunterderZucht undKultur derVernunft. Durch dieEmpfindungsollen siewirkenauf Verstand undVernuqu Daß siedieses können, mußdasGefühl,so in ihnen herrschen-dist,das Gefühlsehn einesVernunftiggebildeten, vorAuswüchsen abentheuerlichenGefühls eben so alsadentheuerlicherEin- bildungskraftdurchMaas-undOrdnungs-sinn-gezügelten Geistes. Durch dieEmpfindungsollen sieVerstandund Vernunft, ja denganzen-innern Menschenlebhaft anzie- henundbeschäftigen; nicht aberumgekehrt sichzuerstan denVerstandwenden,undnur nebenherdasGefühl mit indas Interesse ziehen. Machtman zumfestenZweckder PoesieLehr e,so verfälschtundverkehrtman ihren Endzweck.
Diesgilt, wienonjederPoesie,so auchvondergeistli- chen,inwelcherForm nun, obin dereinfacheren Lieder- Form, oderimhöherenTonedes Gesanges,derHymne, oderauch in zusammengesetzteren Formen sürden Gebrauch derKirchenmusik inRecitativen u.s.w.siesich äußere-.
,Man kannüberhauptfragen, undderVers. hatan- derwärtsRla·)die Frageaufgeworfenundzubeantworten versucht-«-— Kann Religion te gelehrt werden?
Erbauen solldasgeistliche Lied,dasist wahr. Was heißterbauen?
» Erwccken,erinnern, kräftigen,beleben! Den Sinn, das Herz aus seinerZerstreutheitsammeln, zurEiniehr insichausrufen,ausdendunlspfenVar-deu,worines der Verkehr mitderWeltundihrem Gemeinen gefangen hült undzuBodendrückt, befrehen,erhebeLJZUMWesentli- chen,Wahren,·"-Bleibeuden,zumEinen, was noth thutl DenWillen anregen undEntschließungenzeu- gen, undzu LebenundThatdie erzeugtenfördernl— Dies alles kann undsoll derreligiöseGesang. DerStrahl derDichtkuust seh auch hiereinegoldeneFlamme«die in· dasinnerste Herzhineiuschlage,undesdurchzündeund.
erwürmezumGutenl Einhimmlischer Thau-,dermit milderFeuchtigkeitdenGrundderSeeledurchdringe,und
befkllchkendhervokspckckAusihmdiejugendlicheSaat, die aus-reifendFrüchtetragen,.die hineinreichen insschönere
Leben. — . .
Jst ja dieReligionselbst schonPoesie,derdie poeti- che RedenurSpracheundForm-BewegungundMaus
leihen soll. «
Wasist,derZweck-,dasGeschäftdes-—Religionandem Mensch-UTEr selbst Ihnwillsie haben-·iaBesitzneh-
men, damitersie habe. »
«
DziIndenNhapsodiecu kekjgidsen und nioeac.
Inhalt s. Tübingem sey Hezkzxznv,1gox.
Vereinigen sollersichmit ihrzueinemschönenBunde.
«Alle Kräfte seines GeistesnndHerzens nimmtsiein An- spruch.»Denganzen Menschenfordertsie, durchlautere,durchgeistige,erhebeinihre
uungein . .
,Csistdarumunter unsmitder Religion immer noch sozwehdeutigbestellt,weilman sie entweder alsetwas betrachtet, dasentweder nur für dasHerz-,odernur für denVerstandzwenn esgutkommt, für behdes zugleich;
selten aber surdasansieht, was-fürdenganzenMen-—
daß sie ihn selige Woh-
-schen mitallenKräften LeibesundderSeelegehöre;der unterdemPöbel,leiderauch!sogenanntenaufgeklärten undstandesmaßigenPobelnoch«hausiggangbarenMei- nung nicht zu gedenken;alsobihr Dienstnur angewisse ZeitenundTagegebunden seh.Habeman daihr den
schnldig«en»Trc«butgebracht,sohatteman sich mitihr schonhinlanglichabgefunden,umfür dieübrigenZeiten-«
dieunseereruh unsreübrigeGeistes-undSinnenpflege erfordere,«ihraiseines dasür unnützen, jagarhinderli- cheuGeruchesentbehrenzukönnen.
Wiedaher,diekzgionmitdemganzen Menschenes zu thunhat«-»solhle Sreundiu«n,Schwester,undDienerinn, die religioseSpecle ,
.« (Dek Beschlußsolat.) »
Korrespondenz -Nachkkchketl«
«
Berlin- 13Juni.
Vehdenhiesigen Studenten-keimt zuweilenein Anflugvon lnirschirrsein Wesen;,i1i einer großen Stadt und ResidenzscheintdazuaberdasKlima undderBoden durchaus nichxzntnugemesislsphiiisterluftundprosaistlieErde! Vor einiger ZeithatteeineAnzahlvon dieserliebenJugend die- ngße Idee-Jedem, derihrnachsteuhr Nachts begegnen wurde-, eineMaulschellezugeben-esrriurdeauskl) dasErstemal mitvielemGlücke ausgeführt DasZwehtemal gabesindes-«
sen,weilinDeutschlandsolche Größe nicht gedeiht- hinläng- llthe Schlägenoniusurgircnden Handwerksburschen. Fort-ern diesebraven MusensdhneehrsameBürger heraus-iwiedieszu- Lweilengeschieht,wenn man-sichihregöttlichenUngezogenhei- tennichtgefallenlassen will- so werden sieausgelacht;pochm sie einen Professoraus, dersich· untersteht, diealtenPhilo- sophrnauchfüretwas zuhalten-wie dies schon Von-sehoder betragensiessiiiisonstmitstandesmåüigerUngebühr- sobeben stf QUAVMVaUfdek-WachO Für dies-esUnterdrücken der Ge--..
malität entstiläbigensiesich indessenmitderVerirrt-, denn-seit ihrer Ankunftsinddie Werte dermi)stisch-bombastisch-k.ar- icmkelndenSchuleindenMinister-keinem nichtzufinden.
Am sie-uJunigab derKainmermusirus- Hks G· AsSchn ei- der- einKonzertimSaale desOpernhaus-essumBesenei- nerverarmten Familie. Hin Simoni· Aus-Wien zeigte sich alstrefflichen TenoristemDen-wis«SchMAktthatihremRufe- Genüge.Auch mehrere VirtuosentragenDazubeh- den Abend
·angenehmzumachen-dasHausWariWissennicht sehrge-
füllt.— . « .
Derjetzige Staatsrath undvormalige PredingAncilloin hier-amvergangene-I Sonntage eineAvschiedeprtdigbUnd ließ seinenVerlust AlsRednerbedauern«Wäsk« diesin deutscher Sprache- erwürde nochbeyweitem mehrAufsehen erregen.
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Sein kraftvollerVortragkönnte kraftvollenWorte finden, alsesmanclsmacimFranzösisch-vMöglichist«Vn unsernPredigern erreichenihnwenige, nndbeh deinheutigen ZustandedeeReligionMaja durchGeistUndbinreißende SPMchG DasMeistegethanwerden-