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Die Verfassung : Wochenblatt für das Volk, Sonnabend, 28. Januar, Nr 4, 1865

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Sonnabend, 28. Januar. —-1865.

ie

Verfassung

Wachjublattsur das Wald-

Ekseint ebenSonnsjkz;;s"keisvierteljähkiichbeiallen Preuß. Postanstaiteu 41- Sgr.,·beidenaußekpkeußisek- dranteilten

7ZJ4chSgr»jinBerlin beiallesZeitungosSpediteurenincl.Botenlohn 6Sgr., indeerExpedition,MohrenstraßeKr.ZXsittngSgr.

JuseratedieZeile3Sgr.

Von Schlkswig-Holftcinund derdeutschen Einheit

Wir habenuns herzlichdarübergefreut,daßder Königauch inseinerThionredeunserenbraven«Sol»da-

ten ,,imNamen desVater-landes«fürihre»»siegreiche Tapferkeit-«edanlt hat.Erhatgesagt,daß·ihre Taten

»sichderruhmreichenKriegsgeschichtePreußens wurdig einreiben-« · «

,DieseDankesworte sindvom ganzen Volkemit Freudenachgesorochenworden. UnsereKriegerhaben sichin demKampfe für deutschsRecht aufdasTreff- lichste bewährt.Die jungen Soldaten,dieerst seit wenigMonaten in denWaffen geübtwaren, haben ebensowieihreälterenKameraden sunsd wiedieMänner von der-Landwehreinen sohohenGrad von Mu!h, Ausdauer und Geschicklichkeitbewiesen,daßwirhoffen dürfen,auchin einemschivererenKriegeunsauf siever- lassenzu können Siewerden dasVaterland, siewerden Hausund Herdauchdann mitdem»rechten Erfolxeszu vertheidigenwissen.wenn wieder einmal »so mächtige Feindegegenuns aufstehensollten,wieeinstFriedrich derGroße,wieBlücher,YorkundBülow sie besiegt aben. Sie habensich nichtblos einund dasandere

ialtapfer geschlagen,wie Eöldner esauchthun können;

nein, sie habenimmer und überalldieunermüdliche AusdauerMänner und denfreudigen Muth bewiesen,dennur

besitzen,welchewissen,daß sie füreinegute

und gerechte Sache kämpfen. »

Ja,eswar einegute, einegerechte Sache, fur weJchesovieleunsererBrüder beiDüppelundauf Alsen gslallelksind. Schletswig-Holsteingelförtzuuns;esist elUschonerund edlerTheilunseresdeutschenVater- lands-T D»ieDänen hattennur zulangeinihmge- herrscht;siewolltenihn jetzt fürimmer uns entreißen.

DieSchiFNVlg-HolsteinersindBein vonunseremBein, sindFleischvon unserem Fleisch.Sie sindDeutsche wiewir,und denken undsprechenundbetenzuGott ill. derselbenSprache,wiewir. DieseSrrachewollte erDäneau demMarkte,vor Gericht,inderSchule UndselbstinderKirche ihnenverbieten. Erhatsie

injederWeisebeschädigtundbeschimpftund wollte mit allen,auchden schmachvollstenMitteln sie fürimmer unter sein Jochbringen.Esist schlimmgenug, daß diedeutschenNegierungensoschweremUnrecht so lange geduldigzugesehenhaben. Wir Preußen habennur unserePflichtund»Schuldigkeitgethan,alswir endlich zudenWaser gklsseltAber jetzt, nachdemSiege, habenwirnochanderePflichtenzuerfüllen.Wirdürfen nichterlauben, daß,wie einst deralte Blücher nach denschönstenund größtenSiegen unseresVolkes klagen mußte,dieFederfuchserwieder schlechtmachen,was das Schwert gut gemachthat.Esthut Noth, daßwirau- passen;dennesgiebt gewisseLeute,dieerstgarnit

gabenwollten, daßdieSchleswig-Holsteinervon dem ochederDänen freiwürden. Freilichkonnten sieda- mitgegendie»tiefe Erregungdesnationalen Gefühls«,

von welcherderKönigin derThronrede spricht,und gegen die lauteStimme desVolkesnicht durchdringen, dafürarbeiten sie jetztum so-eifrigerdaran, daseben nur befreiteLandunter ein anderes Joch, nämlichunter dasihrer guten Freunde,dassheißt,unter dasJochder Junker zubringen.

Ferner habenwirbei derSache, fürdieunser Heer gestritten hat,nichtblosan Schleswig-Holstein,wir haben auchanPreußenundan ganz Deutschland gedacht,undwirmüssenheute mehralsjedarandenken.

WennnämlichirgendeinFeind irgendeinenTheilvon Deutschlandbedroht,magernun SchleswigoderHanno- ver,magerBadenoderBayern heißen,soist Preußen selbstin der äußersten Gefahr. Wir habendas seitderZeitdesdreißigjährigenKrieges undzuletztnoch unter demersten Napoleonin derallerschlimmstenWeise erfahren,und wirkönnen esalle·Tagewieder erleben.

Darum mußPreuß.-nschon«uniseinereigenenSicherheit willen, nichtblos Schleswig-Holstein,sondern jedem dervielen kleinenStaaten inDeutschlandmit seiner ganzenKrastzuHülfekommen,wenn irgend eixtFeind ihnbeschädigtoder angreift.Das istabereine gar ülsleLage für uns. Sehenwirzu,warum.

Natürlich beschwerenwirunsnichtdarüber,daßwir unserenBrüdern helfen müssen.Aberdaskönnen wir

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deutschenRegierungennz ri zusehenwährendwir fürden einen und denandern dieserStaaten unser Geldausgeben, unsernHandelundVerkehruns stören lassenund unsereJüngline und Männer aufdas Schlachtfeld führen.Sie sehenaberruhigzu,theils weil sie aufuns neidischundunter einander uneinig sind, theilsweilsiedenken: diePreußenkönnen’sauch alleinmachen,diesindreichundmachtiggenugdazu.

Wennfreilichdasebensogroßewie arme Oesterreich

unsdiesmal aucheinArmeekorpszurHilfegeschickthat,

Bwar dieseUnterstützungdoch herzlichwenignoth.

ir meinensogar, daßdieOesterreicberunsdamitmehr haben hindern,alshelfenwollen. Auchwissen wir, daß Italien und Ungarn, Galizienund Siebenbürgen, Kroatien undDalmatien ihnen zehnMal mehram Herzenliegen,alsPreußenund das übrige Deutsch- land. Sie würdensogar,wenn sienur einenVortheil dabeisähen,ganzgern auf Preußen losschlagen,wäre esauchimBundemit RussenoderFranzosen.

Jndeß möchtenwiruns dasAllesvielleichtgefallen lassen,wenn wirnurwirklichso reichundmächtigwären, als die kleinenRegierungen sicheinzubildenscheinen.

Aberdassindwirganzundgarnicht. JmGegentheil, ineinem wirklichgroßenKriegekönnen wirnur dann aufeinenSiegrechnen,wenn (natürlichabgesehenvon Oesterreich)dieübrigendeutchenStaaten treu und eifrigauf unsererSeite steen. Das willauchdas Volk indiesenStaaten, denndasVolk, hatüberall einenebensodeutschenSinn undeinebenso deutsches Herz,wiewirPreußen.AuchweißdasVolksehrgut, daß,wenn die preußischenHeerebesiegtwerden, nicht blosPreußen,sondernganzDeutschlandebensowieder

unter fremde Herrschaftkommenwird,wiedieälteren Leute unter unsesja schonein Mal miteigenenAugen gesehenhaben.Aberdiemeistenvonden kleinenRe- gierungen wissen nicht,wasdasVolkweiß,undwollen nicht,was dasVolk will.

Wohlhabenwirschonlangebegriffen,was esfür

einjämmerlichesundgefährlichesDing»ist,daßneben Preußen noch diesezweiund dreißig·Regier»ungen

inDeutschlandbestehen,von denen jedeihreneienen KopfundihreneigenenWillen hat.Abernicm sist dieser Jammer unddiese GefahrdeutlicherzuTagege- treten,alsgeradeindemJahre1864. DieErfahrun- gen, die wirda

gbemachthaben, fordernjeden ehrlichen Deutschenauf,enlichernstlichHandan’s Werk zulegen- Die kleinendeutschenRegierungen dürfendenWünschen unddemWillendeseigenenVolkesnicht längerWider- stand leisten. SiemüssenUmdesgesammtenVaterlandes willen dazubewogen werden,zu einem deutschen Bundesstaate mit einem deutschenParlamente

unter der Führung des Königreichs Preußen

zuammenzutreten. Nurdann liegt, wieesseinmuß, KriegundFriedenfürganzDeutschlandineinerHand,

undalleDeutschen,undni tdie Preußenallein,mussen

mitgleichenKräftenfürdieSicherheitund die Unab- hängigkeitdesgesammtenVaterlandes einstehenDas

nicht gezwungen worden,daßessichmituns verbintsxev aberdieRegierungen sollenesauch nichtlängerdaran hindernkönnen- WollenaberdieseRegierungen nicht nun, sobrauchenwirsieauchnicht.Deutschlandkann«

ebensogut wieFrankreichoderEnglandeineneinzigen Staatmit einer einzigen Regierungundmit einein einzigenParlamentebilden.

Die preußis»e Regierungkann das durchsetzen,

wenn sienur wi . WasimJahre1864 geschehenist, giebtihrdieMacht dazu;allerdingsaberunter einer Bedingung,und dieseist, daßsie als eine weise und gerechte Regierung sicherweist, indem sie dieVerfassung und das Recht des Volkes in ihrem ganzen Umfang und ohne jeden Rückhalt durchihre Thatenanerkennt.

Politische Wochenfchau.

Preußen.DasJnteressedesVolkeS WirdVotzugsweise von den Verhandlungendes Landtagesin Anspruchge- nommen, vonderenErgebnissenja dieBeendigungoderdie Fortdauer desschweren Konfliktes,derdieFortentwicklung unsererZuständebehindert, abhängt.BeidenVerhandlungen über den Erlaß einerAdresseandenKönig, welche durchdie Anträgederultraniontanen undderfeudalen Parteiangeregt wurden, hatderMinister des Jnnern von Neuem hervor- gehoben,dasi eineAusgleichungdesKonfliktes erst nachAn- nahmederMilitärreorganisationseitensderVolksvertretung möglichsei. Abgesehenvon derFrage,obbei derAnsicht, welchedieMehrheit derLandesvertretungüberdieNoth- wendigkeitund überdieZweckmäßigkeitdieserReorganisatiou hegt, eineVerständigung aufdieserGrundlagezuerwarten ist, mußberücksichtigtwerden, daß wirunterManteuffel zehn JahrelangdasLiedgehörthaben: »Gebtnurnochindieseni einen Punkte nach,dannwirdallesgutwerden«,undimmer wiederundwieder fandsicheinPunkt,auf dessenBewilli-

gungqmanprinzlspiellbestehen zumüssen glaubte. Wohin asfuhr-Ldas atdas Volkgesehn-,und derFreudenschtei welcher1858 durch dasLandging, als einSystemwechsei eintrat,.hatden Beweisgeliefert,wiewenig zufriedendas VolkmitdenGrundsätzenwar, welchedurch dieses »Nach·

gebenatten.in diesemeinen Punkte«ihrenAusdruck gefunden

WasdieMilitäirreorganisationanbelangt,so zeigt dasStaatshaushaltsgesetzfür 1865, welchesdieRegierung vorgelegthat,daßdiebisjetzt stattgefundenefaktischeAb- kürzungderDienstzeit,welche durchdiespätere Einstellung derRekruten und diefrühereEntlassungderReserven be- wirktwurde,von jetztan auchaufgegebenwordenist,sp daß dieMannschaftenvon diesemJahreanvolledreiJahrebei denFahnenbleiben sollen.Wirkönnennicht unterlassen, daraufaufmerksamzumachen,daßessich hierbei nichtnur umdieMehrausgabean Sold und dergl:handelt, welche durch diedreijährigeDienstzeitverursachtwird,sondern daß, imVergleichzu derzweijährigenDienstzeit,dem Lande dg- durch jährlichdie Arbeitskraftvon etwa60—70,000Personen imkräfti«sten Alterentzogenwird. Veranschlagtman dieselbe

nur zutaglich10Sgr., somachtdkeöjährlichdieSumme von 7-—8 Millionen Thaler, welcheeinesTheilsanArbeits- kraftverloren geht,undum welcheandererseitsdieSteuer- kkgftdesLandesgeschwächtwird. Man darfdiesen»Betra bei derBerechnungderMehrkostenderReorganisationnichT

vergessen- -

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» eleenteitun - -s « s »H-, hätte fastFRAan zip-MikeKonerRegierquundiVolks-

vektkeknngherbeigeführtDie»ammer· hattebeiderPriifung dekWahl·welchekm stattgefunanenichtanurdieWahldes erren v«onTettau fllkPngllltlg erklart,sondkrnhatte auchaus den WahlaktendieUeberzeuguuggeschopft,daß Hekkvon Saucken»-Jul1enseldebeidemerstenWahlgang die absoluteMajokltatderStimmenerhalten hatte,undden- selbendeshalbals«rechtmäßiggeivähltenAbgeordnetenan- erkannt· DieRegierung hattein einemSchreibenan den PräsidentenderKammerauseinandergesetzt,daßdieKammer

Udem letzterenBeschlüssekein Rechthabeunddeshalbin

ein betreffenden Wahlbezirkeine

Neuwahlausgeschrieben.

DaHerrvon SauckensJulienfeldedieWa)l nichtangenom- men hat, so führte dieseAngelegenheit»znweiter keinen Folgen,esliegt aber auf derHand, daßdieKammer,da siedieLegitimation ihrer Mitgliederzuprüfen hat,auchin zweifelhaftenFällen das Rechtbesitzenmuß,zu»entscheiden,

wer von deninFrage stehendenKandidaten dieMehrheit

derStimmen erhalten hat. » »

Jn Breslau istder frühere Oberburgermeistervon Brandenburg, Ziegler, welcherimJahre1'848 Mitglied

derpreußischenNationalversanimlun«war, mit sehrgrolzer Majoritätzum Abgeordnetengewaltworden. Der Ab- geordnetedes vietenBerlinerWahlbezirksisTemme, hat jetzt endlichoffizielldurch AnzeigeandenPrafidentenderKammer

einMandat niedergelegt;man erwartet, daßdemnachstdie euwahlausgeschriebenwird. DaZieglerjetztinBreslau ewählt ist, so dürfte dieWahlauf den als gediegenen aatsrechtlichenSchriftstellerbekanntenAssessorLaster fallen.

Die Mehrheit derVolksvertretung beschäftigtsichbei der günstigenFinanzlage, welchedas«Staatshaushaltsgesetz

eigt,emsigmit derFrage,ob undwelcheSteuererleichterungen

stattfindenkönnen. AußerdemAntra auf Aufhebung des Salzmonopols werden wahrs einlich nochandere AnträgeaufHerabsetzung resp. Aufhebung einzelnerSteuern

eingebrachtwerdenx . « »- » »

VondenStadtverordneten Berlins isteine Petitionan dieKammer aufAbänderungdesArtikels33 derGemeinde- ordnung,welcherderRegierungdurchdasBestätigungsrecht derGemeindebeamten einen sehr großenEinfluß aufdie innerenAn elegenheitenderGemeinden einräumt,

beschlossen

worden. sstehtzu erwarten,daßnoch andereStädte ich ingleichemSinne an dieLandesvertretungwendenwerden.

VonpolitischenFragen, welche nichtdirgktmitdenVer- handlungenderVolksvertretung zusammenhangen,iltesbe- sondersdie- Frae über dieDauer des Bündnissesmit Oesterreich,wel eBeachtung verdient. Obgleichdienon derRegierungbeeinflußtenSchriftstellersichalle Muhe eben,dieDauer desselbenals«gesi«cherthinzustellen,so mehren

HochdennochdieAnzeichen,daßeinBruch nicht mehrallzu-

rnseindürfte,wenn nichtentweder in Berlin oderWien einvolländigeAenderungderAnschauungeneintritt. In Wienwillman eineMachterweiterung Preußens,mogedie- selbenun durch Gebietsvergrößerung,oderdurchVertrage, VIIderpreußischenRegierungdieVerfügungüber die Streit- krafteanderer deutschenLander gestatten, geschehen,gern Verbindekaman si dortvondemGedanken nichttrennen klum-VCBdasHaus absbur nochimmer dasOberhaupt derdeutschenStaatensei. ndererseitsmöchteman dort sberauchgerneeinenoffenen BruchmitPreußenvermeiden, daman furdenFsklleinerBedrohungderaußer-deutschen VksslsungenOrstkmlchssehrstattaufdieUnterstutzung Pseußensrechnet AusdiesemGrunde wird sich

wogtdas

VUUdUißscheinbar nocheer Zeitlang äußerlicheralten,

Frag:gänzlichzuzerfallen droht.

«.ndenKlagenderAbgeordnetengegendenFiökuswegen denStellvertretungskostensindinderabgelaufenenWochewieder mehrereEntscheidungengetroffenworden. Dieselben haben auienblicklichdeshalbanBedeutungverloren, weilschon zwei edem Obertribunal vorliegen,dessenEntscheidungwoll fürallefernerenFällemaß«ebendseinwird. Juteressanti t, daßdereinederbeidenFälle,welcherdieKlagedesAbge- ordnetenNückerbetrifft,vordemrheiniscbenSenatdesOber- tribunals zurVerhandlunggelangt.Sollte dasUrtheildie- sesSenats mitdeinUrtheildesSenats für die altenPro- vinzennichtübeinstimmen,sogelangt dieSachezurEntschei- dungvor demPlenum desObertribunals Hervorzuheben ist, daß sowohldasKammergerichtzuBerlin alsauchdas

AppellationsgerichtzuBreslau, alsodie beidengrößtenGe- richtezweiterJnstanzderMonarchie,gegen denFiskuser- kannt haben.

Jn Ohlau istdieWahldes Kaufmann H.Marx zum Rathmann nicht bestätigtworden;eingleichesSchicksal hat dieWahl des StadtverordnetenvorstehersZenthöfer in Gumbinn en zumMitgliedderstädtischenSchuldeputation gehabt.JnAnklam istdreimal dievon denStadtverords neten vollzogene Wahleinesunbesoldeten Stadtrathes nicht bestätigtworden; dieletzteWahlwar aufden Rentier Stygmann gefallen.DemKreisdevutirten derStadtMohs rungen, demRechtsanwaltHeinrich istvon demostpreui ßischenTribunal dieErlaubnißzurBeibehaltungdiesesAmtes aus demGrund versagtworden, weilersichwegenppppsi- tionellerWahlagitationinUntersuchungbefindet·

DerStaatsanwalt hatdieAppellation, welcheergegen dasErkeniitnißin derDisziplinaruntersuchunggegendenAb- geordnetenKämmererHagen eingelegthatte,zurückgezogen;

derselbewirdalsomitNächsteinwiederinseinAmteintreten.

Mecklenbutg. Großes AufsehenmachtderUmstand, daß dieKosten, welchederEmpfangdesgroßherzoglichenPaares

gneiPismargvekurscgchtLhatörmen eue es anesdurchiredzkeotSparkasse,«ennieniederieinwelcher haben, gedecktwerden soll. h hpf« g Ilegt ThüringischeHerzogtliünienJnGotha ist derBuch- druckerStollbe·rg,VerlegerdesfrühererschienenenWochen- blattes·»derFortschritt«,welchesvon dembekanntenliberalen SchriftstellerWalesrode herausgegebenwurde, wegen Belei- digundesKönigsvon PreußenzudreiWochen efängniß

verurt eilt worden. ·

Kur-hoffen.In demStädtchen Bockenheim, welches dichtbeiFrankfurta.M.liegt, istvon derGemeindebehörde derAbgeordneteJungermann zumBürgermeistergewählt worden. DieRegierungzuKassel hat jedoch diese Wahl

nicht bestätigt. "

Baden.,Dieultramontane Partei setzt ihre Agitation gegendieRegierung ununterbrochen fort,undglaubt jetztin demneuestenpäpstlichenRundschreiben,welchesallermensch- lichen Vernunft Hohn spricht,einneues Mittel füx»lhteVe- strebungengefundenzuhaben. DieRegierun laßtsichje- dochinihrer festen HaltunggegenalleVeij.e-sie aufder BahndesFortschritts aufzuhalten,nichtbelkksniUndfindet darin indemgesundenSinn desVtzlkeseinevortreffliche Stütze. Man spricht davon,daßmitnachstemeinneues PreßgesetzzurBerathung1kommensoll, um diemilde

Praxis, welche seitdem· ntritt »desjetztenMiniteriums Platzgegriffenhat, gesetzlicheinfurallema festzusteeu.

Wukttmhkkg. Dnrchdas jetzt endgiltig berathene Schutz-setz ist sowohlfiirdiegeistigeAusbildunderJugend alsauch fürdasmaterielle WohlderLehrerbe tensgesorgt.

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Bayern. Man sprichtdavon, daß Herrv.d.Pfordten, um sichaufseinemneu erlangten Ministerpostenzuhalten, dieFreundschaftder ultramontanen Parteinachgesuchthat.

AlserstesZeichen dieses Bündnissesbetrachtetman ein Verbot

an dieBeamten, Aerzteu.s. f.,indenFreimaurerordenein- zutreten. DieserOrden ist,wiewirbemerken,nichts weiter, als eineVereinigungzuwohlthätigenZwecken,welcher umso

segensreicherwirkt,alssiealleihreWohlthatenund.Unter- ftutzimgenunter dem Schleierdes tiefsten Gehelmmsses

pendet.

Ocsterreich.Der NeichsrathhatdasBudget der Re- gierung zurückgegeben,um indemselbenAenderungen vorzu- nehmen,durchwelchedasGleichgewichtzwischenEinnahme und Ausgabe hergestelltwerdensoll.Diekaiserliche Regie- rung hat sichbereiterklärt,auf dieseForderungen einzugehen, und unterliegtdasBudgetinFolge desseneinerUmarbei- tung,durch welchedieBerathung desselbenverzögertwird.

WährendsoindieserFrageeineerfreulicheUebeinstimmung zwischen Volksvertreterthnmund Regierung herrscht,droht eineandereAngelegenheiteineSpaltunghervorzurufemDer Reichskakhverlangt nämlich,dieRegierung solledieOpera- tionen,durchwelchesie augenblicklichemGeldinangel durch

-VerpfändungvonStaatspapieren abgeholer hat,derVolks- vertretungvorleen,einVerlangen, welchesdasMinisterium für ungerechtfertigterklärt. Es ist jedochanzunehmen,daß auch dieserStreitpunkt auf friedlichemWege beigelegtwerden wird,umsomehr,alsdieRegierungdieUebereinstimmung mitderKammer wegenderzerrüttetenFinanzverhältnissedes Staates dringend bedarf.

Frankreich. DasLandhateinenseiner besten Bürger-, denOberstenCharras verloren. Er war eintreuer An- hängerderrepublikanischen Partei und starbin derVer- bannung.

SprechfaaL Wirerhalten folgendeZuschrift:

Geehrter HerrRedakteur!.

Sie habeninIhrem letztenLeitartikel dieThronrede besprochen.Sie sagenvon derneuen Reorganisationder Armee,daß sie aufdereinenSeitefürunumgänglichnoth- wendigzumSchutzedesVaterlandes gehaltenwird. Jch weiß nichtgenau, was dennallesnach»JhrerMeinung auf dereinenSeitesteht.Alle Sachverstandigen sindesdoch wirklichnicht. Ja,obgleichichnur einschlichterLandmann

bin,somöchteich dochbe)aupten, daßeinwirklich Sach- verständigereinesolcheAnsicht garnicht habenwird. Ich willIhnen einBeispiel sagen. JchgebraucheeinPaar neue Wirthschaftsgebäudeund bitte einenBaumeister,daß ermireinenPlandazu.machensoll.DerMann thutmir denGefallen. SeinPlan istganz vortrefflich.Wenn er

ausgeführt,habeIch PlatzdieHülleunddieFülle,undmein Bauernhof wirdsostatttichaussehen,wieeinHerrenhof.

Aber esist ebennur ein

Bauernhof,und ichwürde ein armer Mann werden,wenn ichnach»einem solchen Plane wirklichbauen wollte. MeinBauineisterjedochwilldavon Nichtshören. Er bleibtdabei,daßes garkeinenbesseren PlaninderWelt giebt,alsdenseinigen,unddaß»erauch nachkeinemanderen bauen werde. Er sagt,»daszerals Sachverständiger das dochbesser wissen»mii·sse,alsich.

Ichabersage,derHerristkein Sachverständigenso gut

erauchdieRegelnderBaukunst verstehenmag. Denn ein

sachverständigerBaumeistermuß auch die Bedürfnisse

unddieMittel derBauherrenzuberechnenund zu berück- sichtigen verstehen.

Dochsehe ich wohl, daßmeinBeispielnit an at.

Dennwenn ich denke,was andereGeneralediintsIOszikietzq

dieeinen lautvorallerWelt,dieanderen wenigstensunter

vier AugenEinem sagen,so scheintesmirfast, daßder PlanzurHeeresorganisationnicht so unbestreitbarnach den Regeln der Kriegskunsteingerichtet ist,wiederPlan zu meinen WirthschaftsgebäudenesnachdenRegelnderBau- kunstwar. Dochdavon enAnderereden, die dasbesser auseinandersetzenkönnen. chbleibenur dabeistehen, daß ichzu meinen Scheunen und Ställen nichtmehr Geldaus-

gebe,alsmeineWirthschaftvertragenkann,UndunserLand ollfurseine FriedensarmeeauchNichtMehrGeld und Menschenhergeben,alssichmitseinenMitteln undKräften verträgt.Wir werden dieerspartenGelder gar sehr ge- brauchen,wenn einmaleinwirklicher und großer Krieg

kommensollte. «

Dochteich nocheinWörtchenüber dieThroiirede sagen.·Datehtzulesens daßinFolgederjetzigenRe- organisationderKrieg hat eführtwerden können,ohnedie Erwerbs-und Familienverhältnisseder Bevölkerungdukch AufbietungderLandwehrzubeeinträchtigen.Nun,ichdenke- dasware mit einerOrganisationnachdemalten Gesetze auchwohlmöglich ewesen. Nochvielgewisseraber ist es mir,daß diedreijä)rigeDienstzeit nicht nöthigist,uin die Landwehrzuschonen.EswäreauchnichteineinzigerLand- wehrmann mehreingezogenworden,wenn dieLeute im dritten Dienstjahrnichtunter derFahne gestanden, sondern auch erst hätten einberufenwerden müssen.Das erscheintmir unzweifelhaftund-»Mehrbegreiflich,unddarumglaubeichauch garnicht,daßdie.Thronrede·mit—dieser Behauptung hat eweisenwollen,daß wir unsereSöhne auchmitten imFrieden nochein drittes Jahraus unserer Wirthschaft entbehren miissen, nachdem sie zweivolleJahre langüberund über Allesgelernthaben,waseinguterSoldat gebraucht.

TDEMgeehrt-nSchreiber obigerZeilen wollenwir,um

Jrkthumer zu vermeiden, nur "bemer"-ken,-daß« wirbeiden .Worten: »Wenn aufdereinen SeitedieneueReorganisation

derArmee fürunumgänglichnothwendigzumSchutzdes Vaterlandes gehalten wird«,natürlichnur diepolitische ParteiimAuehatten, welchendieDurchführungderRe- organisationas ersteBedingungzurLösungdesschweren

Konfliktes ansieht. DieRedaktion.

Briefkasten.

HerrenE.F.und Fr. H.inD. Es isteinekleine Gesetzlsmmlungvon Saucken, iinPreisevon22«-zThlr., undeinevollstandigevonStöpel, imPreisevon6—7Thlr., eklchieUeUZObMdenselben jedoch alle, die ländlichenGe- uieindeverhältnissebetreffenden Verordnungenenthalten sind, istuns nichtbekannt;einBuch,welches»dieseletzteren voll- ständigund geordnetenthält,kennen»wir bis jetzt nicht;

sobaldwiraber von einem solchen»horen,werdenwirSie benachrichtigen.—- Herrn Dr.G.inG.UnkaBlatt wikd von hieraus,ausdenvonIhnen hervorgehobenenGründen, regelmäßigamDonnerstagmitderPostversandtzsolltees beiIhnen verspätet eintreffen, sobittenwikSie, sichan dasbetreffende Postaint zuwenden. AneinenAbonnen- tenin IhreIdee lst nicht ausführbar,daeineVer- sendiingvon derartigenBeilagennachdenbei derPost gel- tenden Bestimmungennicht zulässigist- DruckundVerlagvon Franz Duncker inBerlin Verantwortlicher Redakteur nndHerausgehenDr.G.LewinstetninBerlin

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