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Die Verfassung : Wochenblatt für das Volk, Sonnabend, 7. October, Nr 40, 1865

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M 400 Sonnabend, 7.Oktober. l865.

Die

Verfafung

Wechenslatt siir das Wolle

Ekichsie-den sonnabendPreisvierteljährlichbeiallenPreuß. Postanstalten4U2Sgr., beidenensßek zsXMtalteg Js«å;r««jinBerlinbeiallenZeitungs-Spediteuren incl.YoteäilåhnsgSSgr.lie ee. -gr. tmder-Expcdjtiom TaubenstrPU,Esset-Eis!Jnserates

Mit dieserNummer beginnt die

»Verfassung«zdas vierte Quartal 1865. Die Reduktion hofft von ihren bisherigen Lesern das Zeugni

das Ziel, welches siesichvom Beginn des Blattes an gesteckthatte, Treu demselben, wird unser Blatt auchfernerhin in volksthümli- bestrebt gewesenist-

im Auge zu behalten.

u erhalten, daß sie nach besten Kräften

cherund leichtfaßlicherWeise alle unser gesalmmtesStaatlslebenberührendenFragenimSinne derentschiedenliberalen Parteibesprechen. »Eswird von Berlin aus regelmaßig jeden Donnerstag Abend ur Post gegeben, sodaßesauchin den entferntestenGegenden unseres Vaterlandes am Sonna endAbend inden Händen unserer Abonnenten seinkann. Sollte trotz unseres Bemühens, inkeiner Weise egen eine gesetzliche Bestimmung zu

slatteseine Unregelmäßigkeitinder nahme·unseres

ehlen, docheinmaldurcheine Beschlag- ersendung eintreten, so werden, davon sindwir überzeugt,unsereLeser diese Unregelmäßigkeituns nichtzur Lastlegen, sondern uns ihrWohlwollen nachwie vor erhalten.

Die Herrschaft des Königs von Preußen überLauenburg.

Der Kaiservon Oesterreichhat sein RechtalsMit- besitzerdesHerzogthumsLauenburgan denKönigvon Preußen für272Million däiiischeThaler verkauft.Der König hatdasKaufgeldausderPrivatkassedesKönig- lichenHausesbezahlenlassen,undnicht,wie es zuerst imGasteinerVertrageverabredet war, ausden Mitteln derpreußischenRegierung DasGeldistalsonichtaus derpreußischenStaatskasse,d.h.aus denMitteln des

preußischenVolkesentnommen worden· Demnachmuß- tenwirnochinunserer letzten,,Wochenschau«sagen, daßwir nichtsSicheresüberdasVerhältnißwüßten, inwelchesLauenburgzuPreußentreten sollte.Wir

wissenauch heutenochnicht,,,obPersonal-Union,ob Einverleibung«.Esistuns nichtbekannt,ob Lauen- burgnur durchdiePersondesHerrschersmitPreußen umri-h.verbunden istund verbunden bleibensoll, oder Ob esnichtdochnochbestimmtist,einenwirklichen TheildespkeUßichenStaates ganz ebenso

auszumczzhem

wie etwa Neu- orpommern oderdieGrafschaft ark inWestphaletlOder diehohenzollernschenFürstenihümer.

Trotzalledem,waswir bis jetztgesehenund ge ört haben,könnenwir uns noch immer nichtentschließen

TMdteAbsichtderdauerndenEinführungeinersoun- haltbarenund zweckwidrigenEinrichtungzuglauben, Wie diePersonalunionesseinwürde-.

In demFallenämlich,daßman wirklichdiebloße Personalunionbeibehalten wollte, dürfteniemals einan-

deresVerhaltniß zwischenPreußenundLauenburgstatt- finden,alsdaßderjedesmalige Königvon Preußenzu- gleich auchHerzog»von Lauenburgwürde. Eswärege- naudasselbeVerhaltniß,wie esbis zumJahre 18«57 zwischenPreußenunddemSchweizerischenFürstenthume oder-eientlichKanton Neuenburg bestand· Unser Konig atte dann alsKönig von Preußen nurin

Uebereinstimmungmit derpreußischen Verfassung unddenpreußischen Gesetzenzuregieren;aberals

Herzogwon Lauenburgwäreerwiederandie Lau- enburgischeVerfassungundandieLauenburgischeii GesetzegebundenSeinepreußisclenBeamten undRich- terhatteninLauenburggenau ebenso wenigzusagen

wie seinelauenburgischenBeamtenundRichterinPreu- ßen.Auchdurftevon denEinkünftendespreußischen Staatesundvon denAbgabendespreußifchenVolkes nichtein einzigerThalerfürLauenbuthUUdVOUden LaueuburgischenEinkünftenundAbgabenkein einziger ThalerfürPreußenverwendetwerden.Endlichhätteder König nichtdasRecht,an einemKrieie,den erfür PreußenundalsoalsPreußischer Königführensollte, seinelauenburgischettTTUPPSUTheil NehmenzUlassen;

undebensowenigkönnteer diepreußischeArmee in einen Kriegschicken,indemernur als Lauenburi

gisskkeksverstehtHerog»vetwickeltich ganzvonwäre.selbst,daßeme, »solchePet- spmchmiongeradezueinDing derUnmöglichkeitist.

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EinKöni müßteeinganzanderesWesen seinalsan- dereMenschen,wenn er alsKönigvon Preußensich garnichtum Lauenburg,undalsHerzogvonLanenburg sichgarnichtumPreußenbekümmernsollte. Auchwür- denwirkeineallzu hoheMeinungvondenFähigkeiten eines preußischenMinisters haben,der jemalsseinem Königerathenkönnte,·dasdeutsche Lauenburgalsein Landzubetrachten,das mit dem preußischenStaate ganz und gar nichtszu»thunhätte.Jm Gegentheil, wirwürdenschonum unserer selbst,wir- würdenschon

Um PreußeusUnddesdeutschenVaterlandes willenver- langen, daß jederAngrisf auf Lauenburgebensorasch undmitderselbenKraftabgewehrtwerde,wieein An- griffEIUfdIE,Pva1UzPreußenoderaufSchlesienoder aufdieRheinprovinzAberebendarum verlangenwir auch,daß,wenn einmal Lauenburg sichunter die Re- gierungunseresKönigsstellen will,dieLauenburger auchallePflichtenübernehmenundallerRechtesicher- freuen,wiesiedenPreußischenStaatsbürgeriizukommen.

Wir verlangen,daßdieLauenburgerwedervonuns be- vorzugt, noch egen uns benachtheiligtwerden. Wir verlangen, daßauenburg,wenn esvon demselbenFür- stenregiertwerden soll,wiePreußen,auch nach dersel- benVerfassungund denselbenGesetzen regiert werde, wiewir. Wir verlangen,daßLauenburgdannnichtin einebloße Personalunion mit Preußen treten, son- derndaßesPreußenauchwirklicheinverleibt, daß eseinTheilvon Preußenwerde.

Aber die

»Provinzial-Korrespondengsjbehauptet, daß

dieRegierung nichtdieAbsichthabe,iesemVerlangen irgendwie undirgendwann zuwillfahren.Siesagt demSinne nach: »derKönighat sicham 26.Septem- berinLauenburghuldigenlassen,unddamithaterdas LandfürdaspreußischeKönigshaus, nichtaberfür denpeußischenStaat vollständigund fürimmer in Besitz genommen«.Wir sind freilichderMeinung, daß derKönig trotzderErbhuldigungvom-26.September diesenBesitz nochimmer dem preußischenStaate zu- rückgebenkann. Die »Prov.-Korr.«hatabereinean- dereAnsichtDarin hatsiejedochRecht,wenn sie weitersagt: »Eine Einverleibung indenpreußischen Staat, alsoeineBesitzergreifungfür denselben,konnte derKönigschondarum nichtbeabsichtigen,weil dazu nachArt.2derVerfassungdieVolksvertretungschon vorher ihre Zustimmunghättegeben«müssen;denn durcheinesolcheEinverleibungwärenjadieGrenzen despreußischenStaates verändertworden,und nach Art.2können dieGrenzendespreußischenStaatsge- bietes nur durcheinGesetz,d.h. nachArt. 63nur

durchUebereinstimmungdesKönigsundbeiderHäu- serdes Landtagesverändert werden«-.

dingskonnte der Königeine solcheEinverleibung nochnichtvornehmen;aber er kann jasehr wohldie Absicht haben,zwar jetzt,wo er den Landtag nicht- hijt berufen wollen,Lauenburg vorläufignur fürdas KöniglicheHausinBesitzzunehmen,späteraberder.

VolksvertretungdieEntscheidungzuüberlassen,ob· Lauen- burgin derPersonal-Unionverbleibenoder.dem-Preu-·

Jetzt aller--

ßischenStaate wirklicheinverleibt werden soll. Wir-

mussendasum so mehrannehmen,alsdiewirklichUnd

ernstl»ich»gemeintePersonal-Unionnichtblosan sichein unmöglicherZustand»ist,sondernweilsieau nichteher zuRecht·bestehenwurde,als bisdieVolsvertretung ihre Zustimmungzu derErrichtungund derFortdauer derselben ertheilthätte. Diese Zustimmungisterforder- lich erstensausallgemeinen Rechtsgründen,undzwei-- tensaufGrund einerbesonderen undsehrklar ab- gefaßtenBestimmungderPreußischenVerfassung-

Ausallgemeinen Rechtsgründenistsie schondann erforderlich,wenn wiruns auchnur aufdenRechts- ftandpunktderRegierunselbststellen. DieRegierung selbstleitetedasRecht,as sievor demGasteiner Ver- tragaquauenbur·besaß,aus demWiener Friedenvom 30.Oktober 1844ger.Dieser Friede war erkämpft

worden mit den Mitteln des Preußischen

Staates und dem Blute des PreußischenVol-

kes. Durchdiesen Friedenwaren derKönigvon Preu- ßenundderKaiservon OesterreichfürBesitzerauch vonLauenburgerklärt worden. Beide waren esnicht geworden,weilsiedieFamilienhäupterdesHohen- zollernschenund des HabsburgischenHauses waren, sondernweilder einevon ihnendasOberhaupt des Preußischen,der andere dasOberhauptdesOesterrei- chischenStaates ist. Sie hattenoffenbardenBesitz erworben nicht für sich selbst, sondern fürdie Staaten, die sieregierterr DieOesterreichische

«

Regierung hates sfuk gutgefunden,ihrBesitzrecht zuverkaufen,unddasGeld,dassie dafür bekommen, istin dieKassedesOesterreichischenStaates geflossen.

Der Königvon PreußenhatausderPrivatkasseseines HausesdasKaufgeld bezahlt.Damit hätteervielleicht,

vom StandpunktedesPrivatrechtesaus, dasOesterrei-

chixcheBesitzrechtallerdingsblosfürdasKöniglicheHaus un nichtfürdenPreußischenStaat erworben. Aber, wohl gemerkt,derPreußischeStaat bliebMitbesitzernach wie vor; denn eswar dasBesitzrechtdesPreußischen Staates inkeinerWeise aufdasKöniglicheHaus übergegangenDerKönigkonntedahernicht,wie die

»Prov.-Korr.«meint,dieAbsichthaben,seinKönigliches Haus in denunwiderruflichen BesitzdesGanzen zusetzen,da seinem Hause dochnur dieeineHälfte, dieandereHälfteaber demPreußischenStaate ge- hörte. DieBesitzergreifungkannalsonur alseinevor-

läufigebetrachtetwerden. Wirkönnendaher auchvon diesem Standpunkteausnurannehmen,PaßdasKönig- liche HausausseinemgegenwärtigenBefltzeheraustreten wird,sobalddie wiedereinberufeneVolksvertretungsich weigernsollte,dasBesitzrechtdes·Staates aufdasKö- niglicheHauszu übertragen, setesnun alsGeschenk, seiesfüreinenähnlichenKaufpreis,wiederOestMEF chischeStaat ihnerhaltenhat. Dochwird eshoffent- lichnie einePreußischeVolksvertretunggeben«Welche dieLauenburgischeSachewie-ein bloßesPrivat eschäft ansieht.Sie wirdstetsdasWohlund»d«leEredes Staates imAugehaben.Wenn sie·wirklichdieAb- tretungdes staatlichenBesitzrechtesan Lauenburgan

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dasKöni i e "aus für einestaatlicheNothwenditeilhat- tensolltegsochwikdsieidasselbewenigstensnichtverkaufen.

Zweitensaberenthaltder Artikel 55 derPreußischen Verfassungdieganz»klare und deutlicheBestimmung:

»Ohne Einwilligung beider Kammern kann derKönig nicht zugleich Herrscher fremderReiche sein«

EsistindiesemArtikelkeinUnterschiedgemachtzwischen

einem kleinen und einem roßenoderzwischeneinem deutschenund einem außersieutschenReiche.Auch ist bei derBerathungdieses Artikels im Oktgber1849 durchdiePreußischeVolksvertretungausdrucklichund ohne irgendeinenWiderspruchvon SeiteneinesMini- stersoderAbgeordneten daraufhingewiesenworden, daß derAusdruck ,,fremde Reiche«sichauchaufdeutsche

Staaten beziehe Dessenun eachtet hatdie ,,Prov.-

Korr.« dieDreistigkeit,zubehaupten,daßdieserArtikel

aufLauenburg keineAnwendungsinde:denn,sagt sie,erstens istLauenbnrgzuklein,um einReichzusem-

undzweitensehtausderEntstehungsgeschichtedes Ar- tikelsdeutlichhervor,daßdeutscheStaaten nichtunter die,,fremdenReiche«gehörten. » »

DieseEinwiirfesind,wiein einemunsuber den- selben Gegenstand zugehendenArtikel einesunsererMit- arbeiterausgeführt wird,zualbern,alsdaßman sichver- suchtfühlenkönnte,darauf einzugehen,da derBegriffeines

»Reichs«nichtvon derGröße,sondernvonderSelbst- ständigkeitabhängt. Hiermit istder ersteGrund widerlegt Die deutschenBundesstaatenaber sind nachderBundesakte leider vollständigsouverän,d.h.

selbständig,zuPreußen haben siekeinanderes Verhält- niß,alsdasverbündeterStaaten, siesindalsodem preußischenReiche gegenüber nach jederRich-

tung hin ,,fremde Reiche.« ,

Aus diesen Gründenzweifelnwir nicht,daßdie Kammern von der Regierung aufgefordert werden müssen, ihreEntscheidungüberdieseFrage·ab»zugeben.

WiedieseEntscheidungauchausfallenmöge»wirsindaber- zeng,daß siedieInteressendespreußischenStaates

und dieInteressen Deutschlandswahrenwird.

Politische Wocheufchau.

Ostens-einMan fängt jetztwiederan,sichmitderFrage wegenEinberufungder Kammern zubeschäftigenWie man hört, sindaber isjetztdie zumachendenVorlagen noch nichtvondenMinisterieninAngriffgenommenworden,»und sollendieBerathungen erst beginnen,wenn der Minister- Peasidentvon seiner Reise zurückkehrt.Diese Ruckkehr durfte fchweklicbvor derzweitenHälfte diesesMonats erfolgen,und dadieBerathungen,welchevorallem dieFeststellundes

Budgetsund»dieVorlagen, welcheden Kammern in ezug auf »IeSUVWakkigePolitikzumachen sind,betreffen,voraus- sichtlichFer geraumeZeitinAnspruch nehmen werden«so dürftedieEmbekliflkngdesLandtages schwerlichvordemletz- tenversassUUgsMaßlgeIlTermin (Mitte Januar) erfolgen.

Was dieVorlagederRegierunginBetreffderMilitar- frage anbelangt-erfrüherenunterscheidet-;spPkkdsie sich,woraus wiesich ergiebt, daßman sagt, nichtdieAn-von nahme YesVVUderRegierungvokgelegten Staatshaushalts-

gesetzesindemAbgeordnetenhauseaufdiegleicheSchwierigkeit tvßenWieIIIfrüherenJahren.

Die ReisedesGrafenBisniurck nachParishatdie AufmerksamkeitvonNeuemausdasVerhältnißzwischenPreu- ßenundFrankreichgelenkt.Das französischeKabinet hatte ineinerDepeschevom 29.Augustd.J. dieGasteinerUeber- einkunfteinerscharfenKritikunterzogen,auswelcherman die UnzusriedenheitNapoleonsmit diesem Ereignißerkennen konnte. DennochdürftederKaiserNapoleonsichgeneigt zeiget-,dieGebietsvergrößerungPreußens,wiesolche durch dieErwerbungLauenburgserfolgtist, und wiematt siedurch eineähnlicheErwerbungSchleswigsHolsteinsinPariszuer- warten scheint,geschehenzulassen,wenn ihm Preußen leine-

UnterstützungbeiähnlichenPlänendessranzösischenKaisers usichert. ei der

FereiztenStimmung,inwelchersichder

sranzösischeKaiseroenbargegenOesterreich besindet, istdie Herstellungeines sehr freundlichenVerhältnisses zwischen- PreußennndFrankreichkein sosehr unwahrscheinlichesEreigniß.

Aufdenl.d. M.war eineVersammlungderMit- glieder deutscher Volksvertretungen nachFrankfurt

a.M.einberufenEshattenfedochdiePreußischenAbgeord- netenundeinegroßeAnzahlvonMitgliedernanderer nord- deutscherKammern denZeitpunktalsnicht geeignetzu einer solchenVersammlung-erachtetunddeshalb bestanddiese Ver- sammlung vorzugsweiseausMitgliedern süddeutfcherStände- kainmernAusPreußenwaren nur sieben Abgeordneteer-

schienen.UeberdenVerlanderVerhandlungenselbstschreibt die,,«Lib.Korr.«:»DieBeschlüsse,welchederAbgeordneten- tagin·Frankfurt»a.M. gefaßt hat, sind, soweit siedie schleswigsholsteinischeFrage betreffen, nicht soextremaus- gefallen,wieeswohlvondereinen Seitegewünscht,vonder anderengefürchtetwordenist.Manhat festgehaltenanden Be- schlüssenderam26.Märzd.J.inBerlinabgehaltenenVersamm- lung,inwelcherdieGrundzügedeskünftigenVerhältnissesder

HerzolgthiimerzuPreußenausgesprochenwaren,sowieesdie liberae Partei nichtnur zwischenS leswi -Holsteinund Preußen,sondernzwischenallenübrigeneutsckgnStaaten und Preußen»furnothwendig hält.Wir glaubeneinRechtzu haben,diesenBeschlußdesAbgeordnetentagesalsdaswich- tigste ResultatderBerathungzubezeichnen,dennesbeweist, daß,trotzaller-ZornausbrüchegegenPreußenundtrotzdem, daßdiepreußischenAbgeordnetenmiteinersehr geringen Ausnahme sichvonderVersammlungferngehalten haben,die versammelten Abgeordnetensich dochderUeberzeugungnicht verschließenkonnten, wienothwendigesist,andemPrograinme welchesPreußenalsdenTrägerderdurcheinParlamentge- stüßtenZentralgewalt hinstellt,festzuhalten,wenn man über- hauptnochdarandenkenwill,deinaltenZiele,derHerstel- lungeines einigenDeutschlands,nachzustreben.Bei dieser UeberzeugungderMehrheitderinFrankfurt versammeltge- wesenenAbgeordnetemwiesie sichindemBeschlußWegen Schleswig-Holsteinkundgab, mußtendennauchdieHoffnun- geneinigerzu»heißblütigerPolitikeraufKonstituirlmgder VersammlungalsParlamentderdrittenStaatengruppe resp.

auf Einberufungeinersolchenschwinden,und obgleichdahin zielendeAnträgezumVorscheinkamen,sowurdendieselbenrecht- zeitigzuriiikgezogen,undsonahmdieVersammlung,welche einen unheilbarenRiß in diedeutsch-liberalePartei zu brin-

gendrohte, docheinenVerlauf,den man unter diesenUm- tandenalsbefriedigendbezeichnendarf. Nach diesemResul- t»atedarfman sichumso mehrGlückwünschen,daß die weit uberwiegendeMehrzahlderpreußischenAbgeordnetensichvon deniAbgeordnetentagefern gehalten. Jetzt,na demdie Ver- treterderjenigenStaaten,derenRegierungenchso oftals berufenhinstellen»eine drittelebenskräftigeStaatengruppein Deutschlandzubilden, fastallein versammeltwaren,undin freiwilligerAnerkennungderUnmöglichkeiteinessolchenVor-

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gehensklar»unddeutlichandemaltenProgramm festgehal- tenhaben,kannman diesnicht mehr,wie infrüherenVer- sammlungendeinüberwiegendenEinflussederpreußischenAb- geordnetenzuschreiben,undsowirdhoffentlichdieseVersamm- lung dazu beitragen,dieAnhängerderPläne, welchestatt auf HerstellungeinerEinheit DeutschlandsdieDreitheilungdes- selbenimAugehaben, wesentlichzu vermindern.

Oesterreich. SeitderAufhebungderFebruar-Verfassung sindeszwei Fragen, welchetdieGeniütherbeschäftigen.Wer- dendieUngarnvon dein Einfluß,welchensieaufdiekünf- tige GestaltungdesReiches in diesemAugenblick ausüben, einensolchen Gebrauch machen, daßdieGesammtstaatsverfas- sung jemalswiederzurGeltungkommenwird, undwird es derRegierunggelingen,ietzt nach AufhebungderVerfassung dieAnleiheaufzunehmen, welche ihrderReichsrath nichtbe- willigenwollte? LetztereFrage beschäftigtaugenblicklichdie Regierungskreiseammeisten,undobgleichdasGerüchtver- breitet ist, daßeineAnleihevon 150—200 Millionen Gulden demAbschlufsenahe sei, so mußman dochganzentschiedene ZweifelindieRichtigkeit dieser Nachricht setzen,da dieAgen- ten derRegierunginParisundLondon bemüht sind, fiir’s Erste wenigstenseinenVorschußvon50Millioiien Guldenauf diespätereabzuschließendeAnleihezu bekommen,uinnur den allernothwendigsten BedürfnissenGenügezu leisten.Auf jedenFallstößtdieAnleihe auf sehr große Schwierigkeiten, wie sie durchdieFinanzlagedesKaiserstaatesunddurchdie BeseitigungderVerfassung bedingt sind.Es will sichkein Bankhaus finden, welchesdieAnleihe fest übernehmenwill, allewollennur denVerkaufderObligationenalsKommis- sionäre,natürlich gegen eineanständigeProvision, besorgen-«

Dasbeweist, daßkeiner dergroßenGeldmänner dieHoffnung hat,dasPublikumwerde begierig·nachdiesemneuenPapier greifen,undwenn die österreichischeRegierung Ietztwirklich dieAnleihe unternimmt,unddieObligationendruckenläßt, so kannesihrpassiren,daßdergrößteTheil derselbenin ihren Händenbleibt,wenn sie dieselbennichtzu eineinPreise fortgiebt,derdenFinanzendes Kaiser-staatesdenTodesstoß versetzt.Obunter solchenVerhältnissennichtdieAnerbietun-

«en,welcheneuerdings wiederholtinBezug aufdenVerkauf

seiietiens gemachtworden sein sollen, endlichinWien ein geneigtes Ohr finden,wirddienächsteZeitlehren.

Italien. DieEntwicklungderDinge ausderitalienischen Halbinsel isteinengroßenSchritt vorwärts gekommen:die französischeBesatzuiig macht jetztwirklichernsthafte Anstalten, Rom zuverlassen.DaßmitdeinMoment, wo derletzte fran ösischeSoldat dasGebietdesKirchenstaatesverläßt,auch die ösungderrömischenFrage beginnenwird, dasunterliegt keinemZweifel,unddie Gewißheit,daßdiesesEreignißin einemJahreeintritt,wird derRegierungItaliens manche Schwierigkeit,diesievon derOppositionzubefürchtenhat, besiegen helfen·

England. Die Untersuchungenüber diefenischeVer- schwöruiiginJrlandbringtimmer mehr ThatsachenansLicht, welchedieweiteVerzweigiingderselbenerkennen lassen.Bei deröffentlichenVerhandlung, welcheinDublinbegonnenhat, charakterisirtederVertreter derKronedieVerschwörungals einesozialistische.»Dieunteren Klassenwurden zudem Glaubenverleitet, daßeineWiedervertheilung·desBesitzes stattfindenwerde. DieRevolution solltemiteiner allgemei-

nen Niedermetzlungallerüber denuntern Klassen stehenden Personenbeginnen,einschließlichderwegenihrerOpposition gegkendieBrüderschaftbesonders verhaßtenkatholischenGeist- licheit.«

DruckundVerlagvonFranz Duncker in Berlin. Berantwortltcher RedakteurundherausgebenDr.G.Lewinftein inBerlin- DasOrgan zurVerbreitungder fenischenLehre-

undzugleichderKern,um densichdie Ver wörun " ·

melnsollte,»istdasBlatt »TheeJrishPeoplessh(dasgigicsxe

Volk)gewesen;dieRedakteureundMitarbeiter desBlattes konntenalsdasexekutiveZentruinderOrganisationin Ir- landangesehenwerden«EingewisserStephens, derals dieSeele-derVerschworuiigbezeichnetwird, hatzuihnenin engerBeziehunggestanden DerEid, welchervondenhin- zutretendenMitgliedern verlangtwurde, war, wiederAn- klagerdarstellt,ein der»irischenRepublik« geleisteterTreu- schwurund einGelöbniß,denBefelen höhererOssiziere unbedingtzugehorchenundinjedemugenblick zurErgrei- fu·ngderWaffenbereitzusein. Wem esgelang,einege- wisseAnzahlRekruten zur Eidesleistungzubewegen,dem wurdeeingewissermilitärischerRangverlie en;weresüber JeneZahl·hinausbrachte,latteAnspruchau höherenRang.

Durchdie·Buchstaben., BundCwurden dieRang- stufenunterschieden.Eine ansehnlicheKorrespondenzzwischen einzelnenHäupternderBewegung legtederAnklägervor;

Briefe,welchedenEmpfang von Geldern aus Amerika anzeigteiioder Befehlezur Lieferng einer Anzahlvon

Lanzenspitzenenthielten.Der Ankläger bemerkte, daßdas Verhor nur«ein vorläufigessei,dadieEntscheidungeines anderen Cribunalszuerwarten sei;dieAnklage,unter welcherdieVerhastungengeschehen«lauteten auf Theilnahme an einer hochverrätherischenVerschwöriingzumUmsturzder britischeuReieruiigund zurLosreißnngJrlandsvonCnland undzurHerstellungeinerunabhängigenirischenRepubliå

JiiKur-liessen giebtesseit dein29.SeptemberkeinenMinisterdes Innern mehr. DieBe andlung,welchederKurfürst häufi seinen Rätheri zu Thei werden läßt, isteinederartige, daß iemcmd mehr«Ministerseinwill. AuchderletzteVerwalter des Mi.

nistenutnsdesJunern hatte dieseStelle nur vorläufigange- nommen. Trotzdemkonnteeresnicht aushaltenundver- langte mehrfach seine Entlassung, sieivurde ihmaberstets verweigert.-Zuletzterwang erseineAmtsentsetzungaufdein inKUthEssEUMchtWest-·UlsgelpöhnlkchenWegedesKrankwer- dens. DieStändehabeninihrer ersten Sitzungam Ok- toberdieThatsachederMinisterlosigkeitKurhessensfestgestellt unddenBerfassungsausscluß beauftragt,über die Mittelzur Beseitigung diesesverfassungswidrigenZustandes sofortin Berathungzutreten. ·

JnDeutschlandhabenwirschonvieles erlebt. Einekaiser- loseZeit,Schillernenntsie»dieschreckliche«,hatesschon oftgegebenund leiderbefindet sich Deutschland auch heute nochmitteninsolcher kaiserlosenZeit;aber ministerlos ist, soweitwirdieGeschichtekennen,nochniemals ein Landge- wesen.DergegenwärtigeKurfürstvon Hessen erfreutnch desVorzuges,indieserRichtungalsBahnbrecheranszutreten ObseinVolkunderselbst Nutzenhiervonhabenwird,«muß dieFolgelehren. Jedenfalls istdieAufgabedesVerfassungs- ausschusseskeineleichte Er sollMtttelkn»Vorschlagbun- gen,um denministerlosen Zustandzubeseitigen.Es giebt allerdingseineinfachesUnd sicheresMittel: der Kllrfütst muß seine Ministerandersbehandeln.Wirderdazugeneigt sein? JnHessenscheintNiemanddaran zuglauben,denn eswillsichkeiner bereit sinden lassen, Minister zuwerden.

Wasbleibtdaübrig,wenndasLand durchauseinen Mini- ster braucht? Wirdenken,unsereLeserwissenein Mittel, welchesderwiederholten-EntlassunderMinisterunter sol- chenUmständen,wiesieinKurhessenzurRegel gewordenzu seinscheinet-,vorzuziehenist-

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